HNPCC-assoziiertes kolorektales Karzinom – Eine prospektive randomisierte Studie zum Vergleich einer prophylaktisch erweiterten Chirurgie versus einer onkologischen Resektion beim Kolon- oder Rektumkarzinom Art der Studie 2-armige randomisierte, multizentrische Phase III - Studie Studienleitung (D) Prof. Dr. med. G. Möslein, Universitätsklinikum Düsseldorf, Klinik für Allgemeine und Visceralchirurgie, Moorenstr.5, 40225 Düsseldorf, Chirurgische Universitätsklinik Erlangen Lokale Koordination Klinik für Allgemeine- Visceral- und Transplantationschirurgie Ärztlicher Direktor: Prof. Dr. A. Königsrainer PD Dr. T. Zittel ([email protected]) Zentrum für Gastrointestinale Onkologie Dr. C. Burkart ([email protected]) Primäres Studienziele Vergleich von subtotaler Kolektomie und onkologischer Resektion bzw. (restaurativer) Proktokolektomie und Rektumresektion/-extirpation bezüglich Überleben und Rate an metachronen kolorektalen Neoplasien über 5 Jahre; sekundär Vergleich bezüglich Operationsmortalität/-morbidität, Lebensqualität, psychischer Morbidität, sowie nicht karzinomassoziierter Mortalität. Sekundäre Studienziele Rationale Ungefähr 30 - 45% der Patienten, die im Rahmen eines HNPCCSyndroms an einem kolorektalen Karzinom erkrankt sind, entwickeln innerhalb von 10 Jahren metachron ein kolorektales Zweitkarzinom. Die Tumore zeichnen sich durch eine rasche Tumorprogression aus und sind bei über 60% proximal der linken Flexur lokalisiert. HNPCCPatienten mit einem kolorektalen Karzinom wird daher zur Sekundärprophylaxe eine jährliche Koloskopie auf Dauer empfohlen. Zeitplan Rekrutierungsdauer voraussichtlich bis 2009; follow-up bis 2014 Patientenzahl 200 Einschlusskriterien 1. Kolorektales Karzinom bei Erfüllen der Amsterdam-Kriterien für HNPCC oder 2. Kolorektales Karzinom bei Patienten mit bekannter pathogener Mismatch-Repair-Gen Mutation oder 3. Kolorektales Karzinom < 50 Jahre und Nachweis der Mikrosatelliteninstabilität in einer Tumorbiopsie und 4. Alter zwischen 18 und 65 Jahren -2- 5. Operationsfähigkeit für subtotale Kolektomie / (restaurative) Proktokolektomie nach Einschätzung des Chirurgen 6. Fernmetastasen ausgeschlossen, lokale Resektion im Gesunden wahrscheinlich möglich 7. elektive tumorchirurgische Operation 8. Bereitschaft der Patienten an der in der Studie geforderten Nachsorge teilzunehmen 9. Vorliegen einer gültigen Einwilligungserklärung Ausschlusskriterien: maligner Erkrankung mit einer Erstdiagnose < 5 Jahre, Ausnahme Basaliom – keine Wartezeit; kolorektales Karzinom UICC I sowie nicht-metastasiertes Mammakarzinom oder malignes Melanom Clark Level 1 und 2 – Wartezeit 1 Jahr 2. T1 Tumor in kolorektalen Polypen 3. Bekanntes metastasiertes Karzinom 4. HIV-Infektion 5. Hepatitis, außer Hepatitis A 6. Serumbilirubin > 2 mg/dl 7. Serumkreatinin > 2,5 mg/dl 8. Klinisch manifeste kardiale Erkrankung (>NYHA III) 9. Schwere psychische Erkrankung (insbesondere solche, bei denen eine freie Entscheidungsfindung zur Teilnahme an der Studie in Frage gestellt ist) 10. Karnofsky Index < 80% 11.Teilnahme an einer anderen Therapiestudie 12. RO Resektion stellt sich intraoperativ als unmöglich heraus 13. Krankheitskonstellation verbietet eine der beiden Therapieoptionen (z.B.Konstellation, die subtotale Kolektomie erfordert) 15. Schwangerschaft Therapie: Die Patienten werden nach Diagnose eines HNPCC-assoziierten kolorektalen Karzinoms an das Studienzentrum gemeldet. Die Therapiezuordnung erfolgt zentral randomisiert. Das Follow-up entspricht dem für Karzinompatienten üblichen Vorgehen, zusätzlich wird jedoch die Lebensqualität, sowohl zu den üblichen Screeningterminen als auch im dazwischenliegenden Intervall erhoben. 1. Z.n. Randomisierung in 1. Onkologische Resektion beim Kolonkarzinom oder Rektumresektion /-extirpation beim Rektumkarzinom Oder 2. Subtotal erweiterte Kolektomie beim Kolonkarzinom oder (Restaurative) Proktokolektomie beim Rektumkarzinom