Zur Bedeutung von somatischen Mutationen und Keimbahnmutationen des HMGA2 Gens bei Tumorerkrankungen DISSERTATION ZUR ERLANGUNG DES GRADES EINES DOKTORS DER NATURWISSENSCHAFTEN -DR. RER. NAT.- DEM PROMOTIONSAUSSCHUß DR. RER. NAT. IM FACHBEREICH BIOLOGIE / CHEMIE DER UNIVERSITÄT BREMEN VORGELEGT VON INGA VON AHSEN BREMEN, DEZEMBER 2005 1. GUTACHTER: PROF. DR. J. BULLERDIEK 2. GUTACHTER: PROF. DR. H. WENK INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS………………………………………………………............III 1 EINLEITUNG……………………………………………………………………………. 1 2 MATERIAL UND METHODEN………………………………………………………...6 2.1 2.2 ZELLMATERIAL……………………………………………………………………………….…6 2.1.1 GENOMISCHE KLONE……………………………………………………………………………...6 2.1.2 PRIMÄRES ZELLMATERIAL…………………………………………..…………………………...6 2.1.3 ZELLLINIEN………………………………………………………………………..………………..10 ISOLIERUNG VON NUKLEINSÄUREN……………………..……………………………….10 2.2.1 PAC-, COSMID- UND PLASMID-DNA ISOLIERUNG…………………..………………………10 2.2.2 DNA-ISOLIERUNG………………………………………………………………………………....11 2.2.3 RNA-ISOLIERUNG…………………………….........................................…………………...…11 2.3 cDNA-ERST-STRANG-SYNTHESE…………………............…………………………........11 2.4 PCR…………………………………………………………...............…………………………12 2.5 RT-PCR……………………………………………………….........……………………………12 2.6 3’RACE-PCR…………………………………………………............…………………………12 2.7 GELELEKTROPHORESE………………………………………………..........………………13 2.8 HERSTELLUNG VON DNA-SONDEN....................………………………....………..........13 2.9 SOUTHERN BLOT-HYBRIDISIERUNG……………………………………………….......…13 2.10 RESTRIKTIONSVERDAU VON DNA…………………..................…………………………14 2.11 HERSTELLUNG VON KLONIERUNGSVEKTOREN….........………………………………15 2.12 LIGATIONEN………………………………………........…………………………....…………15 2.13 TRANSFORMATIONEN………………………….............……………………………………15 2.13.1 HERSTELLUNG TRANSFORMATIONSKOMPETENTER BAKTERIEN….......................15 2.13.2 TRANSFORMATION VON E. coli...…………………......................…………………………16 2.14 ZELLKULTUREN…………….........……………………………………………………………16 2.14.1 KULTIVIERUNG VON ZELLEN……….....................…………………………………………16 2.14.2 KRYOKONSERVIERUNG VON ZELLEN………………………........................……………16 2.14.3 AUFTAUEN EINGEFRORENER ZELLEN……………………………………......................16 2.15 ZYTOGENETISCHE PRÄPARATION………………………………………………….........17 2.15.1 CHROMOSOMENPRÄPARATION……………………………………......................………17 2.15.2 G-BANDING ALS VORBEREITUNG ZUR FISH………………………………....................17 2.16 FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG (FISH)…………………………………......17 2.16.1 MARKIERUNG DER SONDEN-DNA DURCH NICK TRANSLATION…....................……17 I INHALTSVERZEICHNIS 2.16.2 FLUORESZENZ IN-SITU-HYBRIDISIERUNG…………………….……...................……...18 2.17 SEQUENZIERUNGEN......................................................................................................18 2.18 IN SILICO-ANLYSEN…………………......……………………………………………………18 3 ERGEBNISSE..............................................................................................................19 3.1 IN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER CHROMOSOMALEN ABERRATION IN DER REGION 12q13-15 UND 13q12-14 KONNTE KEIN HMGA2LHFP FUSIONSGEN DETEKTIERT WERDEN............…………………………………….19 3.2 IN ALLEN UNTERSUCHTEN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER t(3;12)(q27-28;q14-15) WIRD EIN IDENTISCHES HMGIC-LPP TRANSKRIPT EXPREMIERT..………………………………..........................………………………………20 3.3 EXPRESSIONSMUSTER VOM HMGA2-LPP FUSIONSTRANSKRIPT IN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER t(3;12)(q27-28;q14-15).…….............................................................................................21 3.4 EIN TEIL DES HMGA2-LOKUS IST IN EINEM LIPOM MIT DER t(3;12)(q27-28;q14-15) VON EINER DELETION BETROFFEN………………………………………....…..............22 3.5 EIN NEUES LPP-FUSIONSGEN WEIST AUF DIE ENTSCHEIDENDE ROLLE VON TRUNKIERTEN LPP PROTEINEN IN LIPOMEN UND CHONDROIDEN LUNGENHAMARTOMEN HIN……...........………………………..………………...............22 3.6 IN NUR EINEM VON 61 CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINEM NORMALEN KARYOTYP WIRD DAS HMGA2-LPP FUSIONSTRANSKRIPT EXPREMIERT……………………………………………………………................…………23 3.7 FÜR DIE MEHRHEIT DER LEIOMYOME DES UTERUS SIND KEINE KEIMBAHNMUTATIONEN DES HMGA2-GENS VERANTWORTLICH……………........24 4 DISKUSSION……………………………….………………….………….………….……26 5 ZUSAMMENFASSUNG………………………………………………………………......34 6 SUMMARY………………………………………………………………………………....36 7 LITERATUR……………………………………………………………………………......38 DANKSAGUNG………………………………………………………………………….........51 PUBLIKATIONSÜBERSICHT….………………………………………………………........52 II ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS µg, µl, µm Mikrogramm, -liter, -meter AS Aminosäure bp Basenpaare C Celsius cDNA komplementäre DNA C-terminal Carboxyterminal dATP Desoxy-Adenosin-5’-Triphosphate dCTP Desoxy-Cytosin-5’-Triphosphate dGTP Desoxy-Guanosin-5’-Triphosphate DNA Desoxyribonukleinsäure DNase Desoxyribonuklease dNTP Desoxy-Nukleosid-5’-Triphosphate DTT Dithiotreithol dTTP Desoxy-Thymidin-5’-Triphosphate dUTP Desoxy-Uracil-5’-Triphosphate EDTA Ethylendiamintetraacetat ERG Eppendorf-Reaktionsgefäß EtOH Ethanol FISH Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung FCS Fötales Kälberserum g Gravitationsbeschleunigung GAPDH Glyceraldehyde-3-Phosphat Dehydrogenase GTG G Bänderung mit Trypsin und Giemsa h Stunde HMG High Mobility Group HMGA1 HMGA1-Gen (ehemals HMGIY) HMGA1 Protein des HMGA1-Gen (HMGA1a und HMGA1b) HMGA2 HMGA2-Gen (ehemals HMGIC) HMGA2 Protein des HMGA2-Gen kb Kilo-Basenpaare M Molar Mb Mega-Basenpaare mg, ml, mM Milligramm, -liter, -molar III ABKÜRZUNGSVERZEICHNIS min Minute mRNA messenger Ribonukleinsäure ng, nm, nM Nanogramm, -meter, -molar ORF Offenes Leseraster OT Objektträger PAC P1 abgeleitetes, artifizielles Chromosom PCH chondroides Lungenhamartom PCR Polymerase-Kettenreaktion RACE Rapid Amplification of cDNA Ends RNA Ribonukleinsäure RNase Ribonuklease RT Raumtemperatur RT-PCR Reverse-Transkription-PCR sec Sekunde UTR Untranslatierte Region UV ultraviolett v Volumen w Gewicht IV EINLEITUNG 1 EINLEITUNG Viele Erkrankungen beruhen auf Mutationen, die die funktionellen Interaktionen der Transkriptionsregulation und vorangehende oder nachfolgende Signalwege beeinflussen. Eine Gruppe von Transkriptionsregulatoren sind die High Mobility Group (HMG) Proteine, die in den 70er Jahren von Goodwin und seinen Mitarbeitern (Goodwin et al.,1973) entdeckt wurden und in den letzten Jahren mehr und mehr durch die Entdeckung ihrer kausalen Rolle bei einer Vielzahl von Erkrankungen an Bedeutung gewonnen haben. Die Mitglieder der Familie der HMG-Proteine kodieren für nukleare Nicht-HistonProteine, welche mit geringer Spezifität DNA binden, die als so genannte architektonische Transkriptionsfaktoren die Chromatin-Struktur verändern und DNAabhängige Prozesse wie Transkription, Replikation, Rekombination und DNAReparatur beeinflussen. (Bustin und Reeves, 1996; Bustin 1999). Funktionell lassen sich die HMG-Proteine durch ihre DNA-bindenden Domänen in drei Subfamilien, die HMG Nukleosom bindenden Proteine (HMGN), die HMG Box bindenden Proteine (HMGB) und die HMG AT-Hook bindenden Proteine (HMGA), unterteilen. Die HMGN-Familie besteht aus Proteinen, die an die Innenseite nukleosomaler DNA binden und damit die Interaktion zwischen DNA und dem Histon Oktamer beeinflussen (Shick et al., 1985; Bustin und Reeves, 1996). Durch Interaktionen der C-terminalen Domäne der HMGN-Proteine mit den Histonen H1 und H3 können sie die Chromatinstruktur modifizieren, um dadurch die Transkription zu erleichtern, ohne dabei selbst ein Bestandteil des Transkriptionskomplexes zu sein (Trieschmann et al., 1995; Bustin, 1999). Zur Familie der HMGB-Proteine gehören die drei Mitglieder HMGB1, HMGB2 und HMGB3. Die HMGB-Proteine bestehen aus zwei homologen DNA-bindenden Domänen (A- und B-Box) und einer sauren C-terminalen Domäne (Reeck et al. 1982). Mit Hilfe dieser HMG-Boxen erfolgt das strukturspezifische Binden der DNA. HMGA Proteine sind architektonische Transkriptionsfaktoren (Thanos und Maniatis, 1992), die auf die Organisation des Chromatins bzw. der Chromosomen einwirken. Die HMGA-Subfamilie setzt sich aus sechs Mitgliedern zusammen: Aus dem auf Chromosom 6p21.3 lokalisiertem HMGA1 Gen mit seinen sich unterscheidenden 1 EINLEITUNG Splicevarianten HMGA1a, HMGA1b und HMGA1c (Friedmann et al., 1993) und dem in der chromosomalen Region 12q14-15 gelegenen HMGA2-Gen (Schoenmakers et al., 1995) mit seinen Splicevarianten HMGA2a und HMGA2b (Chau et al., 1995; Hauke et al., 2002). Die HMGA-Proteine bestehen aus drei stark konservierten DNAbindenden Domänen, den sogenannten AT-Hooks, mit denen sie mit hoher Affinität an die kleine Furche AT-reicher B-Form DNA binden (Solomon et al., 1986; Elton et al.,1987; Reeves und Nissen, 1990) und einer sauren C-terminalen Domäne. Die HMGA-Proteine erkennen mehr die DNA-Struktur als die Nukleotid-Sequenz (Reeves und Nissen, 1990; Reeves und Wolffe, 1996), wodurch sie bevorzugt an irreguläre Strukturen wie for-way-junction DNA (Hill und Reeves, 1997), supercoiled-DNA (Nissen und Reeves, 1995) und an nukleosomale Kern-Partikel (Reeves und Nissen, 1993) binden und dadurch die DNA biegen, strecken, entwickeln und supercoils in sie einfügen (Bustin und Reeves, 1996). Die HMGA-Proteine können allein keine Transkription auslösen, sondern ermöglichen durch eine Konfirmationsänderung der DNA definierte Protein-DNA und Protein-Protein-Wechselwirkungen (Wolffe, 1994). Die Bildung von Enhanceosomen in der Promotorregion von regulierten Zielgenen, werden durch HMGA-Proteine unterstützt, indem sie zwischen den beteiligten Transkriptionsfaktoren kooperative Bindungen vermitteln. Dadurch nehmen sie regulatorisch auf die Expression vieler Gene Einfluss, wodurch es zur Aktivierung oder Inhibierung der Genexpression kommen kann (Thanos und Maniatis, 1995; John et al., 1995). Bisher konnte gezeigt werden, dass mindestens 18 verschiedene Transkriptionsfaktoren reguliert und dadurch mehr als 40 verschiedene virale und eukaryotische Gene in ihrer Expression durch HMGA-Proteine kontrolliert werden (Reeves und Beckerbauer, 2001). HMGA-Proteine sind hauptsächlich in proliferierenden, undifferenzierten Zellen aktiv. Dementsprechend ist eine starke Expression dieser Gene während der Embryogenese zu finden. Im adulten, differenzierten Gewebe ist HMGA2 gar nicht und HMGA1 nur noch in sehr geringen Konzentrationen detektierbar. Lediglich in der Retina ist HMGA1 stark exprimiert (Bussemarkers et al., 1991; Chiapetta et al., 1996; Rogalla et al., 1996; Zhou et al., 1996; Chau et al., 2000). Expressionsuntersuchungen von HMGA-Proteinen in verschiedenen embryonalen Entwicklungsstadien der Maus zeigten, dass HMGA1 und HMGA2 in allen Geweben in früher Phase exprimiert wurden. In der zweiten Hälfte der Embryonalentwicklung 2 EINLEITUNG zeigte sich eine eingeschränkte Expression von HMGA2 im mesenchymalen Gewebe, das sich zu Knorpel und Muskel differenziert sowie in einigen epithelialen Zellschichten und Teilen des zentralen Nervensystems (Hirning-Folz et al., 1998). HMGA1 hingegen wurde in allen, aber nur in einigen Geweben stark exprimiert (Chiappetta et al., 1996). Neben dem bedeutenden Einfluss der HMGA-Proteine in der Tumorgenese durch eine Reaktivierung ihrer Expression, spielen die HMGA-Proteine eine weitere Rolle in der Proliferation von Fettgewebe, sowie nach Verletzungen von Blutgefäßen in glatten Muskelzellen (Chau et al., 1995; Chin et al., 1999; Foster et al., 1998; Anand und Chada, 2000; Melillo et al., 2001) und sind in apoptotische Prozesse involviert (Diana et al., 2001; Sgarra et al., 2003). In vielen verschiedenen malignen Tumoren wie die der Schilddrüse (Chiapetta et al. 1995), des Colons (Fedele et al. 1996; Abe et al., 1999), der Brust (Ram et al., 1993; Rogalla et al., 1997), der Lunge (Rogalla et al., 1998a), der Bauchspeicheldrüse (Abe et al., 2000; Abe et al., 2003), der Prostata (Bussemakers et al., 1991; Tamimi et al., 1993), der Cervix (Bandiera et al., 1998), sowie bei Lymphomen, Leukämien und Liposarkomen (Wood et al., 2000; Rommel et al. 1997; Berner et al., 1997) wurde eine Überexpression der HMGA-Proteine gefunden, so dass die HMGA1 Expression als Indikator für neoplastische Transformation (Goodwin et al. 1985; Giancotti et al., 1987, 1989; Chiapetta et al., 1998) und für die Progression maligner Tumoren diskutiert wird (Bussemakers et al., 1991; Tamimi et al., 1993; Chiapetta et al., 1995). Die Expression des HMGA2-Gens soll hingegen in Brust- und Lungenkarzinomen mit dem Tumorgrading korrelieren. Benigne mesenchymale Tumoren stellen die größte Gruppe gutartiger Neoplasien des Menschen dar. Zu den häufigsten chromosomalen Veränderungen bei diesen Tumoren gehören Aberrationen des Chromosoms 12, insbesondere in dem Bereich 12q14-15. Schoenmakers et al. (1995) konnten mit Hilfe der Bruchpunktklonierung herausfinden, dass in der betroffenen Region das HMGA2-Gen lokalisiert ist und das Zielgen der chromosomalen Aberration darstellt. Die häufigsten von dieser Aberration betroffenen mesenchymalen Tumoren beim Menschen sind die Lipome (Heim et al., 1986; Turc-Carel et al., 1986; Mandahl et al., 1987; Sreekantaiah et al., 1991; Belge et al., 1992). Sie bestehen aus subkutanen 3 EINLEITUNG und intramuskulären Fettgewebe. Die Leiomyome des Uterus (Heim et al., 1988; Turc-Carel et al., 1988; Vanni und Lecca, 1988), mesenchymale Muskeltumoren, gehören mit einer Inzidenz von etwa 30% bei Frauen über 30 Jahren zu den häufigsten Tumoren der Frau überhaupt (Norris und Zaloudek, 1982). Weitere Tumoren mit Veränderungen der Region 12q14-15 sind chondroide Hamartome der Lunge (Fletcher et al., 1991; Dal Cin et al., 1993), die neben Knorpel-, Muskel-, Fett- und undifferenzierten mesenchymalen Zellen auch Epithel des respiratorischen Traktes umfassen, chondromatöse Tumoren (Bridge et al., 1992; Mandahl et al., 1989), pleomorphe Adenome der Kopfspeicheldrüsen (Mark et al., 1980; Mark und Dahlenfors, 1986; Bullerdiek et al., 1987), benigne Tumoren der Brust (Birdsal et al., 1992; Rohen et al., 1995; Staats et al.,1996), Endometriumpolypen (Walter et al., 1989; Vanni et al., 1993; Dal Cin et al., 1995), Hämangiopericytome (Mandahl et al., 1993), diffuse Astrocytome (Jenkins et al., 1989), aggressive Angiomyxome (Kazmierczak et al., 1995), und Osteoclastome (Noguera et al., 1989). Auf molekulargenetischer Ebene besteht das HMGA2-Gen strukturell aus 5 Exons und 4 Introns und überspannt eine genomische Distanz von ca. 142 kb (Chau et al. 1995; Schoenmakers et al., 1995; Ashar et al., 1996). Die ersten drei Exons, die jeweils einen AT-Hook kodieren, werden durch ein ca. 112 kb langes Intron 3 vom Exon 4 und Exon 5, die die carboxyterminale Protein-bindende Domäne kodieren, getrennt (Chau et al., 1995; Hauke et al., 2002). Der häufigste Bruchpunkt chromosomaler Aberrationen in menschlichen Tumoren befindet sich im Intron 3 des HMGA2-Gens (Kazmierczak et al., 1996a). Durch dieses Bruchereignis ersetzen ektopische Sequenzen die carboxyterminale Protein-bindende Domäne (Gattas et al. 1999; Rogalla et al., 1997), als auch die AT-Hooks des HMGA2-Gens (Petit et al., 1996; Schoenmakers et al.,1999). Derartige chromosomale Bruchereignisse konnten bisher in Lipomen (Schoenmakers et al., 1995; Ashar et al., 1995; Petit et al.,1996), chondroiden Hamartomen der Lunge (Schoenmakers et al., 1995; Kazmierczak et al., 1995, 1996a), Uterus Leiomyomen (Schoenmakers et al.,1995), Endometriumpolypen (Schoenmakers et al., 1995; Bol et al., 1996), pleomorphen Adenomen der Kopfspeicheldrüse (Schoenmakers et al., 1995), sowie für Fribroadenome (Schoenmakers et al., 1995) und Angiomyxome (Schoenmakers et al., 1995) gefunden werden. Zum einen kommt es in den verschiedenen Tumorentitäten zur Entstehung trunkierter Transkripte, die Resultat von aberrantem 4 EINLEITUNG Splicen mit Sequenzen aus dem Intron 3 oder Intron 4 von HMGA2 sind (Hauke et al., 2001, 2002). Zum anderen findet eine Überexpression von nativem HMGA2 oder chimärem HMGA2 statt. Bei den chimären Formen von HMGA2 stellt die reziproke Fusion zwischen dem HMGA2- und dem LPP-Gen (lipoma preferred partner) das am häufigsten zu beobachtende Fusionsprodukt dar, welches bisher sowohl in Lipomen als auch in Lungenhamartomen mit einer t(3;12)(q27;q14-15) gefunden wurde (Petit et al., 1996; Rogalla et al., 1998b). Weitere Fusionspartner für das HMGA2 sind beispielsweise LHFP (lipoma HMGIC fusion partner) (Petit et al., 1999), RAD51L1 (Schoenmakers et al., 1999), ALDH2 (mitochondriale Aldehyd-Dehydrogenase 2 ) (Kazmierczak et al., 1995) und FHIT (fragile histidine triad) (Geurts et al., 1997). Eine spezifische Expression von Fusionstranskripten in einzelnen Tumorentitäten konnte bisher nicht nachgewiesen werden. So wird das HMGA2/LPPFusionstranskript sowohl in Lipomen (Schoenmakers et al., 1995; Petit et al., 1996) als auch in chondroiden Lungenhamartomen exprimiert (Rogalla et al., 1998b). Vergleichende Untersuchungen von einer 3’ trunkierten HMGA2-Variante, einem HMGA2/LPP-Fusionstranskript und dem nativen HMGA2 zeigten, das der Verlust der carboxyterminalen Domäne und nicht die Fusion mit neuen funktionellen Domänen für eine neoplastische Zelltransformation verantwortlich ist (Fedele et al., 1998). Transgene Mäuse mit einer hohen Expression einer 3’ trunkierten HMGA2-Variante, wiesen einen „giant“ Phänotyp mit Fettleibigkeit und einem hohen Vorkommen an Lipomen auf (Battista et al., 1999; Arlotta et al., 2000). Knock-out-Mäuse, mit einer homozygoten Deletion des HMGA2-Gens, weisen hingegen Zwergwuchs und eine starke Reduktion ihres Körperfettgehaltes auf (Zhou et al., 1995; Anand und Chada, 2000). Ziel dieser Arbeit war es die Relevanz und Rolle des HMGA2-Gens bei somatischen Mutationen der zytogenetischen Subgruppe benigner mesenchymaler Tumoren mit einer Veränderung in der Region 12q14-15, insbesondere bei Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge zu analysieren und die Relevanz und Rolle des HMGA2-Gens bei Keimbahnmutationen mit einer sich daraus resultierenden möglichen individuellen genetischen Variabilität assoziiert mit einer Prädisposition in der Tumorgenese zu detektieren. 5 MATERIAL UND METHODEN 2 MATERIAL UND METHODEN 2.1 ZELLMATERIAL 2.1.1 GENOMISCHE KLONE Die PAC-Klone 12/1, 12/2 und 20422 wurden mit Hilfe spezifischer Primerpaare für das HMGA2-Gen mittels PCR in einer humanen genomischen PAC-Libary (Genome Systems, St. Louis, USA) identifiziert (Dr. V. Rippe, Universität Bremen; Hauke et al. 2002). Zwei PAC-Klone wurden mittels PCR mit Hilfe spezifischer Primerpaare für das Exon 6 des LPP-Gens und das Intron 10/Exon 11 des LPP-Gens in einer humanen genomischen PAC-Libary (Genome Systems, St. Louis, USA) gescreent (Rogalla et al. 1998b). Die Cosmide 202A1, 27E12 und 142/H1 sind der Region multipler Aberrationen auf Chromosom 12q13-15 zugeordnet und stammen aus der LL12NC01-Cosmidbank des humanen Chromosoms 12 (Schoenmakers et al. 1995). 2.1.2 PRIMÄRES ZELLMATERIAL Tabelle 1: Für molekulargenetische Untersuchungen verwendete primäre chondroide Lungenhamartome (F: weiblich, M: männlich). Chondroide Lungen- Alter/ Karyotyp Publikation Geschlecht hamartome 6 18/F 46,XX[12] Kazmierczak et al. (1996b) 12 58/M 46,XY[10] Kazmierczak et al. (1996b) 14 53/F 46,XX[9] Kazmierczak et al. (1996b) 16 53/M 46,XY[3] Kazmierczak et al. (1996b) 17 66/M 46,XY[13] Kazmierczak et al. (1996b) 21 49/M 46,XY[11] Kazmierczak et al. (1996b) 6 MATERIAL UND METHODEN Chondroide Lungen- Alter/ Karyotyp Publikation Geschlecht hamartome 35 50/M 46,XY[20] Kazmierczak et al. (1996b) 40 40/M 46,XY,t(3;12)(q27;q15),der(10)add(10)(p15) Kazmierczak et al. (1999a) t(10;21)(q21;q21),der(21)t(10;21)(q21;q21)[20] 49 74/M 46,XY[12] Kazmierczak et al. (1999a) 53 48/F 46,XX[14] Kazmierczak et al. (1999a) 58 61/M 46,XY[16] Kazmierczak et al. (1999a) 60 62/M 46,XY[14] Kazmierczak et al. (1999a) 64 61/M 46,XY[13] Kazmierczak et al. (1999a) 69 55/F 46,XX,t(3;12)(q28;q15)[16] / 46,idem,del(1)(q2?), Rogalla et al. (1998b) der(3)add(3)(p21)dup(3)(q23q29)[2] 70 43/M 46,XY[19] Kazmierczak et al. (1999a) 71 55/F 46,XX[13] Kazmierczak et al. (1999a) 74 63/M 46,XY[12] Kazmierczak et al. (1999a) 75 46/M 46,XY[12] Kazmierczak et al. (1999a) 79 39/F 46,XX,del(6)(p21.1),der(12)t(12;13)(p12 or p13;q12) t(12;17)(q15;p13),der(13)t(12;13)(q15;q12), der(17)t(6;17)(p21.1;p13)[18] Kazmierczak et al. (1999a) 80 34/M 46,XY[21] Kazmierczak et al. (1999a) 85 52/F 46,XX,t(3;12)(q28;q15)[12] / 47,idem,+mar[2] 112 65/F 46,XX[6] 115 25/F 46,XX,t(3;12)(q27;q15)[14] 120 58/M 46,XY[17] Kazmierczak et al. (1999a) 128 59/M 46,XY[12] Kazmierczak et al. (1999a) 129 60/M 46,XY,t(3;12)(q27;q15)[10] 132 44/F 46,XX[18] Kazmierczak et al. (1999a) 142 56/M 46,XY[17] Kazmierczak et al. (1999a) 145 68/F 46,XX[15] Kazmierczak et al. (1999a) Rogalla et al. (1998b) Kazmierczak et al. (1999a) Rogalla et al. (1998b) Rogalla et al. (1998b) 7 MATERIAL UND METHODEN Chondroide Lungen- Alter/ Karyotyp Publikation Geschlecht hamartome 147 49/M 46,XY,del(6)(q24),t(12;13)(q15;q13)[22] Kazmierczak et al. (1999a) 150 59/F 46,XX[9] Kazmierczak et al. (1999a) 153 48/F 46,XX,t(3;12)(q27 or q28;q15)[12] 155 44/F 46,XX[20] Kazmierczak et al. (1999a) 157 71/M 46,XY[22] Kazmierczak et al. (1999a) 158 58/M 46,XY[10] Kazmierczak et al. (1999a) 172 42/F 46,XX[18] Kazmierczak et al. (1999a) 174 71/M 46,XY[14] Kazmierczak et al. (1999a) 175 33/M 46,XY[15] Kazmierczak et al. (1999a) 181 53/F 45,XX,-12,der(13)t(12;13)(q13;q12), del(14)(q22q24),der(18)t(12;18)(p11.2;p11.1)[9] Kazmierczak et al. (1999a) 184 56/F 46,XX,t(3;12)(q27;q15)[15] Kazmierczak et al. (1998) 190 60/M 46,XY[17] Kazmierczak et al. (1999a) 194 56/F 46,XX[18] Kazmierczak et al. (1999a) 197 47/F 46,XX[12] Kazmierczak et al. (1999a) 202 58/M 46,XY[16] Kazmierczak et al. (1999a) 203 69/M 46,XY[9] Kazmierczak et al. (1999a) 204 50/M 46,XY[17] Kazmierczak et al. (1999a) 206 50/M 46,XY[12] Kazmierczak et al. (1999a) 218 66/F 46,XX[9] Kazmierczak et al. (1999b) 222 60/M 46,XY[15] Kazmierczak et al. (1999b) 227 37/M 46,XY[17] Kazmierczak et al. (1999b) 228 69/F 46,XX,der(13),t(13;14)(q14;q24),der(14), t(12;14)(q15;q24)[19] Kazmierczak et al. (1999b) 244 35/M 46,XY[16] Kazmierczak et al. (1999b) 245 67/F 46,XX[17] Kazmierczak et al. (1999b) 269 64/F 46,XX,t(3;12)(q27;q14 or q15)[12]/ 46,XX,idem,der(15;18)(p10;p10)[3] Kazmierczak et al. (1999b) 275 39/M 46,XY[20] Kazmierczak et al. (1999b) Rogalla et al. (1998b) 8 MATERIAL UND METHODEN Chondroide Lungen- Alter/ Karyotyp Publikation Geschlecht hamartome 276 67/F 46,XX[19] Kazmierczak et al. (1999b) 283 51/F 46,XX,t(3;12)(q27;q15)[16] Kazmierczak et al. (1999b) 296 64/F 46,XX[18] Kazmierczak et al. (1999b) 300 60/F 46,XX,t(3;12)(q27;q14 or q15)[20] Kazmierczak et al. (1999b) 309 23/F 46,XX[16] Kazmierczak et al. (1999b) 318 83/F 46,XX[15] Kazmierczak et al. (1999b) 321 61/M 46,XY[16] Lemke et al. (2002) 322 65/F 46,XX[18] Lemke et al. (2002) 323 39/M 46,XY[28] Lemke et al. (2002) 324 58/M 46,XY[20] Lemke et al. (2002) 329 70/M 46,XY[26] Lemke et al. (2002) 330 58/F 46,XX[13] Lemke et al. (2002) 333 57/F 46,XX[16] Lemke et al. (2002) 340 64/M 46,XY[21] Lemke et al. (2002) 343 65/F 46,XX[18] Lemke et al. (2002) 345 52/M 46,XY[16] Lemke et al. (2002) 350 66/M 46,XY[14] Lemke et al. (2002) 360 34/F 46,XX[17] Lemke et al. (2002) 361 60/F 46,XX[23] Lemke et al. (2002) 379 61/F 46,XX[29] Lemke et al. (2002) Darüber hinaus wurde primäres normales Fetalgewebe, Embryonalgewebe, Testis, Gewebe der Haut, Glandula Parotis, Schilddrüse, Pleura, Lunge, Mamma, Myometrium, Colon sowie Fibroblasten und Lymphozyten verwendet. 9 MATERIAL UND METHODEN 2.1.3 Zelllinien Die folgenden Zelllinien wurden vom Zentrum für Humangenetik der Universität Bremen bereitgestellt und für Untersuchungen verwendet. EFM19 immortale Mammakarzinom-Zelllinie HeLa immortale Zervixkarzinom-Zelllinie L1236 immortale Leukämie-Zelllinie Li-14 SV40 transfizierte immortale Lipom-Zelllinie Li-167 SV40 transfizierte immortale Lipom-Zelllinie MCF7 immortale Mammakarzinom-Zelllinie MRIH186 immortale Zervixkarzinom-Zelllinie S40 SV40 transfizierte immortale Schilddrüsen-Adenom-Zelllinie S121 SV40 transfizierte immortale Schilddrüsen-Adenom-Zelllinie S216 SV40 transfizierte immortale Schilddrüsen-Adenom-Zelllinie S270 SV40 transfizierte immortale Schilddrüsen-Adenom-Zelllinie 2.2 ISOLIERUNG VON NUKLEINSÄUREN 2.2.1 PAC-, COSMID- UND PLASMID-DNA ISOLIERUNG Die Isolierung der PAC-, Cosmid- und Plasmid-DNA erfolgte nach dem Prinzip der alkalischen Lyse mit nachfolgender Aufreinigung über Anionen-Austauscher-Säulen. Hierfür wurden die kommerziellen DNA-Isolierungs-Kits „QIAGEN Plasmid Midi Kit“, „QIAGEN Maxi Plasmid/Cosmid Purification-Kit“ und „QIAprep Spin Miniprep Kit“ (Qiagen, Hilden) entsprechend den Anweisungen des Herstellers verwendet (QIAGEN Plasmid Purification Handbook, QIAprep Miniprep Handbook). 10 MATERIAL UND METHODEN 2.2.2 DNA-ISOLIERUNG Die DNA-Isolierung wurde mit Hilfe der Salzextraktion nach Lahiri &Nurnberger (1991) durchgeführt. 5ml Vollblut mit 100µl 15 %iger EDTA wurde mit 5 ml TKM1Puffer versetzt und vermischt. Zur Lyse der Zellen erfolgte die Zugabe von 150 µl IGEPAL mit anschließendem mehrmaligen vortexen. Es folgte das Abzentrifugieren bei 2.500 rpm für 10 min bei RT, der Überstand wurde vorsichtig dekantiert. Das erhaltene Pellet wurde zweimal mit 5 ml TKM1-Puffer gewaschen und erneut bei 2.500 rpm für 10 min bei RT zentrifugiert. Das Pellet wurde anschließend vollständig in 800 µl TKM2-Puffer resuspendiert und in ein 2.0 ml Eppendorfcup überführen. Nach der Zugabe von 50 µl 10%iger SDS wurde die Suspension gut vermischt und für 10 min bei 55°C im Wasserbad inkubiert. Anschließend wurden dem Ansatz 300 µl 6 M NaCl (gesättigte Lösung) zugegeben und bei 12.800 x g für 5 min zentrifugiert. Dem Überstand, welcher die DNA enthält wurde gleiches Volumen Isopropanol zugeführt. Das Cup wurde vorsichtig geschwenkt, bis die DNA präzipitiert war. Anschließend erfolgte eine Zentrifugation bei 12.800 x g für weitere 10 min bei 4°C. Zum Abschluss wurde das Pellet mit 1 ml eiskaltem Ethanol (70%) gewaschen und für 5 min erneut bei 12.800 x g bei 4°C zentrifugiert. Das Pellet wurde bei RT getrocknet und in 200 µl TE-Puffer (pH 8.0) bei 65°C für 15 min resuspendiert. 2.2.3 RNA- ISOLIERUNG RNA aus Geweben oder kultivierten Zelllinien wurde mit Hilfe des TRIzol-Reagenzes (Invitrogen,Karlsruhe) nach Herstellerangaben auf der Basis des Einzelschritt SäurePhenol-Isolierungsprinzips für RNA isoliert. 2.3 cDNA-ERST-STRANG-SYNTHESE Die cDNA-Erst-Strang-Sythese erfolgte standardmäßig an 5µg totaler RNA in einem Volumen von 20 µl mit Hilfe von 200U M-MLV Reverser Transkriptase (Invitrogen,Karlsruhe), 0,5 mM dNTPs, 1µM Poly(A)-Adapter-Primer 11 MATERIAL UND METHODEN (AP1)(5’AAGGATCCGTCGACATCT(17)-3’), 1xReaktionspuffer (50mM TrisHCl/75mMKCl/3mM MgCl2;pH 8,3) und 0,01M 1,4-Dithiotreitol für 45 min bei 42°C. Die Inaktivierung des Synthese-Ansatzes erfolgte durch eine 5-minütige Inkubation bei 65°C. 2.4 PCR Die Amplifikation von DNA Fragmenten mittels PCR erfolgte nach Standardmethoden. Dazu wurden je nach Ansatz 0,5 U Taq-Polymease verschiedener Hersteller mit dem jeweils zugehörigen 10x Puffer mit 50mM MgCl2, 100µM eines jeden dNTPs und je 200nM Sense- und Antisense-Primer in einem Volumen von 50-100 µl in 0,5 ml PCR-Reaktiongefäßen eingesetzt. Die Reaktion erfolgte im Mastercycler Gradient (Eppendorf, Hamburg). Spezifische Angaben zu Primern, eingesetzten Proben und Amplifikationsprofilen sind in den einzelnen Publikationen in der Publikationsübersicht beschrieben. Die direkte Aufreinigung von PCR-Ansätzen erfolgte mit Hilfe des QIAquick PCR purification Kits (Qiagen,Hilden) entsprechend der Herstellerangaben. 2.5 RT-PCR RT-PCRs wurden standardmäßig mit 2-7 µl cDNA, 0,5 U Taq-Polymerase (Qiagen, Hilden), dem zugehörigen PCR-Reaktionspuffer mit 1,5 mM MgCl2, 1x Q-Solution (Qiagen,Hilden), 100 µM eines dNTPs und je 200 nM Sense und Antisense-Primer in einem Volumen von 20 µl angesetzt. Die Reaktion erfolgte im Mastercycler Gradient (Eppendorf, Hamburg) mit Amplifikationsprofilen, die in den einzelnen Publikationen beschrieben sind. 2.6 3’RACE-PCR 3’-RACE-PCRs wurden semi-nested durchgeführt. Für die erste und zweite PCRReaktion wurden als Antisense-Primer der universal-Adapter-Primer (UAP2) 5’-CUA CUA CUA CUA CUA AAG GAT CCG TGG ACA TC-3’ und als Sense-Primer 12 MATERIAL UND METHODEN genspezifische nested-Primer eingesetzt. Die PCR-Reaktionen erfolgten nach standard PCR-Methoden, bei denen 5µl cDNA als Template für die erste PCR und 1 µl der ersten PCR als Template für die zweite PCR eingesetzt wurden. Spezifische Angaben zu Sense-Primern und Amplifikationsprofilen sind in den jeweiligen Publikationen beschrieben. 2.7 GELELEKTROPHORESE Die gelelektrophoretische Auftrennung von DNA wurde je nach Fragmentgröße in 0,8 - 2%igen (w/v) Agarosegelen in 1x TAE-Puffer (0.04M Tris-Base; 1mM EDTA (pH 8,0); 20 mM Eisessig) durchgeführt. Die Proben sowie die Molekulargewichtsmarker wurden mit 1/6 Volumen Gelbeladungspuffer (15% (w/v) Ficoll 400, 0,25% Xylen Cyanol FF, 0,25% Bromphenolblau) versetzt. Die Elektrophorese wurde bei 80-100 V durchgeführt,bis die Fragmente genügend aufgetrennt waren. Durch die Zugabe von Ethidiumbromid wurden die aufgetrennten Nukleinsäuren im UV-Durchlicht bei 254 nm Wellenlänge nachgewiesen. Die Dokumentation erfolgte durch Fotographie (MP4 Kamerasystem, Polaroid). Mit Hilfe und nach den Protokollen des QIAExII Gel Isolation Kits (Qiagen, Hilden) wurden die DNA-Fragmente aus Agarosegelen isoliert. 2.8 HERSTELLUNG VON DNA-SONDEN Die Herstellung Digoxigenin-markierter DNA-Sonden für nicht radioaktive Southern Blot-Hybridisierungen erfolgte mittels PCR unter Zusatz von 0,3 nM DIG-11-dUTP an Plasmid-DNA oder PCR-Produkten. Das PCR-Produkt wurde im Agarosegel aufgetrennt und die entsprechende Bande mit einem Skalpell ausgeschnitten. Die Extraktion der DNA aus dem Gelfragment erfolgte nach Herstellerangaben mit dem „QIAquick PCR Purification KIT“ (Qiagen, Hilden). 2.9 SOUTHERN BLOT-HYBRIDISIERUNG Die Methode des Southern Blots erfolgte nach einem modifizierten „HybondTM-N+“Protokoll (Amersham Biosciences, Freiburg). Zur Denaturierung der zuvor 13 MATERIAL UND METHODEN aufgetrennten DNA wurde das Gel zweimal für je 15 min in 0,5 M NaOH inkubiert. Nach Neutralisation für 30 min in 1,5 M NaCl/0,5 M Tris-HCl/1mM EDTA (pH 7,2) erfolgte der Transfer auf eine positiv geladene Nylonmembran für 45 min bei 7 inch Hg Unterdruck. Eine kovalente Bindung der DNA an die Nylonmembran erfolgte anschließend durch UV-Crosslinking (0,4 J/cm2). Die Hybridisierung wurde nach einem modifizierten „ExpressHyb Hybridization Solution“-Protokoll (BD Biosciences Clontech, Palo Alto, USA) durchgeführt. Die Membran wurde für 30 min bei 60°C mit 5 ml vorgewärmter ExpressHyb-Lösung (BD Biosciences Clontech, Palo Alto, USA) pro 100 cm2 Membran prähybridisiert und anschließend 1 h bei 60°C mit 5ml/1mm cm2 vorgewärmter Express-Hyb-Lösung mit ca. 5 ng/ml denaturierter Sonde hybridisiert. Das Waschen der Membran erfolgte für zweimal 15 min mit 2xSSC/0,1%SDS bei RT, anschließend zweimal 15 min mit 0,1xSSC/0,1%SDS bei 60°C, dann 5 min mit 0,1 M Maleinsäure/ 0,15 M NaCl/0,3% Tween 20 (pH 7,5) bei RT. Die Detektion der Digoxigenin-markierten DNA-Sonde erfolgte nach einem modifizierten „DIG Application Manual for Filter Hybridization“ Protokoll (Roche Diagnostics, Mannheim). Die Membran wurde für 30 min mit 0,1 M Maleinsäure/0,15M NaCl/1% Blocking-Reagenz (pH 7,5) bei RT inkubiert. Im Anschluss erfolgte eine Inkubation für 30 min mit 0,1 M Maleinsäure/0,15 M NaCl/1% Blocking-Reagenz (pH 7,5) mit 75 mU/ml Anti-Digoxigenin-Antikörper bei RT. Die Membran wurde dann zweimal 15 min mit 0,1 M Maleinsäure/0,15M NaCl/0,3% Tween 20 (pH 7,5) bei RT gewaschen. Nach Inkubation für 5 min mit 0,1 M TrisHCl/0,1 M NaCl/50mM MgCl2 (pH 9,5) bei RT, erfolgte die Nachweisreaktion mittels 12,5 mM CDP-Star Substrat auf einem Film (Hyperfilm ECL; Amersham Biosciences, Buckinghamshire, UK) nach Angaben des Herstellers. 2.10 RESTRIKTIONSVERDAU VON DNA Für den enzymatischen Verdau von DNA mit Restriktionsendonukleasen wurden die spezifischen 10x Restriktionspuffer des Herstellers verwendet und auf 1x Konzentration verdünnt. Die Aufreinigung geschnittener DNA erfolgte wahlweise über die Ethanol-Fällung oder mit Hilfe des „QIAquick PCR Purification Kits“ (Qiagen, Hilden) entsprechend den Anweisungen des Herstellers. 14 MATERIAL UND METHODEN 2.11 HERSTELLUNG VON KLONIERUNGSVEKTOREN Zur Herstellung von Klonierungsvektoren wurde Vektor-DNA mit singulär schneidenden Restriktionsendonukleasen über Nacht enzymatisch verdaut und anschließend mit dem „QIAquick PCR Purification Kit“ (Qiagen, Hilden) entsprechend den Herstellerangaben aufgereinigt. Die Entfernung überstehender Phosphatreste an den Restriktionschnittstellen erfolgte nach der Sambrook et al. (1989) beschriebenen Methode. Dabei wurden je 100 pmol 5’-überstehende Enden mit 1 U CIP-Enzym in einem Ansatz mit 1/10 Vol 10x CIP-Reaktionspuffer für 30min bei 37°C dephosphoryliert. Die Reaktion wurde durch Zugabe von 1/9Vol 10x CIP-Stop-Puffer und Inkubation für 30 min bei 56°C gestoppt und mit dem „QIAquick PCR Purification Kit“ aufgereinigt. 2.12 LIGATIONEN Die Ligationen wurden in einem Gesamtvolumen von 10-20 µl durchgeführt. Das Verhältnis von Vektor- zu Fragment-DNA betrug 1:1-1:5. Die Ligation von PCRProdukten erfolgte standardmäßig mit Hilfe des Vektor-Systems pGem-T Easy (Promega, Mannheim) nach den Vorgaben des Herstellers. Die Ligation von geschnittenen DNA-Fragmenten erfolgte mittels T4-DNA-Ligase (Promega, Mannheim) in den Vektor pGem11zf+ (Promega, Mannheim). Die Ligation von 3’RACE-PCR-Produkten erfolgte standardmäßig in pGem-T Easy-Vektor (Promega, Mannheim). Alternativ wurde das pAMP1-Vektor-System (Gibco BRL, Eggenstein) entsprechend den Herstellerangaben verwendet. 2.13 TRANSFORMATIONEN 2.13.1 HERSTELLUNG TRANSFORMATIONSKOMPETENTER BAKTERIEN Die Herstellung transformationskompetenter Bakterien aus Escherichia coli K12Sicherheitsstämmen wurde entsprechend dem „Standard Protokoll für die SEM Präparation kompetenter Zellen“ (Inoue et al., 1990) durchgeführt. 15 MATERIAL UND METHODEN 2.13.2 TRANSFORMATION VON E. coli Die Thermo-Transformation von Ligationsprodukten erfolgte nach dem Protokoll von Inoue et al. (1990) in kompetente DH5α E. coli-Zellen (Stratagene, La Jolla, USA). 2.14 ZELLKULTUREN 2.14.1 KULTIVIERUNG VON ZELLEN Zellkulturen wurden in Medium TC 199 (20% fetales Kälberserum; 200 lU/ml Penicillin; 200 mg/ml Streptomycin) bei 37°C, 5% CO2 und 95% Luftfeuchtigkeit kultiviert. Ein Mediumwechsel erfolgte alle 2 bis 3 Tage. Bei einer konfluent gewachsenen Zellschicht wurde die Zellkultur trypsiniert (0,05% Trypsin; 0,02% EDTA) und auf neue Kulturflaschen passagiert. 2.14.2 KRYOKONSERVIERUNG VON ZELLEN Zur Konservierung kultivierter Zellen wurden diese in Stickstoff eingefroren. Dazu wurden die Zellen nach Ausbildung eines geschlossenen Monolayers trypsiniert, in 2 ml eiskaltem Medium TC199 mit 10% DMSO aufgenommen und in ein Kryoröhrchen überführt. Das Einfrieren erfolgte stufenweise in folgenden Temperaturschritten: 0,7°C/min auf -13°C; 0,3°C/min auf -15°C und 1°C/min auf -120°C mit einem Einfriergerät (CTE 880, Cryotechnik, Erlangen). Nach Beendigung des Vorganges wurden die Zellen in flüssigem Stickstoff gelagert. 2.14.3 AUFTAUEN EINGEFRORENER ZELLEN In Stickstoff gelagerte Zellen wurden in einem Wasserbad bei 37°C aufgetaut. Anschließend wurde die Zellsuspension in ein Sarstedt-Röhrchen mit 8 ml MediumTC199 überführt und 10 min bei 120 x g zentrifugiert. Der Überstand wurde verworfen, das Pellet resuspendiert und mit 5 ml Medium TC199 in eine Zellkulturflasche überführt. 16 MATERIAL UND METHODEN 2.15 ZYTOGENETISCHE PRÄPARATION 2.15.1 CHROMOSOMENPRÄPARATION Die Präparation von Metaphase-Chromosomen wurde nach einer Methode von Bullerdiek et al. (1987) durchgeführt. Waren mit dem Phasenkontrastmikroskop eine ausreichende Anzahl proliferierender Zellen im Mitose-Stadium sichtbar, wurden die Zellen mit Colcemid (0,004 mg/ml Medium) in der Metaphase arretiert. Nach einer Inkubation von 4-6 h (Primärkulturen) bzw. 30 min (Zelllinien) wurden die Zellen durch Trypsinierung (0,05% Trypsin, 0,02% EDTA) geerntet. Nach einer 20 minütigen hypotonen Behandlung in 1:6 verdünnter Medium/aqua bidest Lösung wurden die Zellen in 3:1 Methanol/Eisessig-Gemisch über Nacht bei 4°C fixiert. Zur Erlangung gespreizter Metaphase-Chromsomen wurde die fixierte Zellsuspension auf eiskalte Objektträger getropft. 2.15.2 G-BANDING ALS VORBEREITUNG ZUR FISH Die präparierten Metaphasen von Lymphozyten- bzw. Tumorzellkulturen wurden einer GTG-Banding modifiziert nach Seabright (1971) zum Zwecke einer Karyotypanalyse unterzogen. Die Präparate wurden mit einem Durchlichtmikroskop (Axiophot, Zeiss) nach geeigneten, gespreizten Metaphase-Chromosomen abgesucht. Die Dokumentation der Metaphasen erfolgte mit Hilfe einer Bildverarbeitung mit dem Karyotypisierungs-Programm Mac-Type von Perceptive Scientific International. 2.16 FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG (FISH) 2.16.1 MARKIERUNG DER SONDEN-DNA DURCH NICK TRANSLATION In die Sonden-DNA wurden mittels Nick Translation Biotin-markierte Nukleotide (Biotin-16-dUTPs) oder Digoxigenin-markierte Nukleotide (DIG-11-dUTPs) eingebaut. Das Labelling wurde nach dem Protokoll des Biotin-/DIG-Nick Translationsmix im 17 MATERIAL UND METHODEN Handbuch „Nonradioactive in situ hybridization application manual“ von Roche diagnostics durchgeführt. 2.16.2 FLUORESZENZ-IN-SITU-HYBRIDISIERUNG Die Fluoreszenz-in-situ-Hybridisierung wurde nach dem Protokoll von Kievits et al. (1990) modifiziert durchgeführt. Die Auswertung der FISH-Versuche erfolgte an den zuvor ausgesuchten Metaphasen: An einem UV-Durchlichtmikroskop, mit digitaler Aufsatzkamera und mit dem Macintosh Programm MacProbe (Perspective Scientific Instruments, England). 2.17 SEQUENZIERUNGEN Sequenzierungen wurden von kommerziellen Anbietern (MWG-Biotech, München; GAG, Bremen; Institut für Rechtsmedizin, ZKH St.-Jürgen-Str., Bremen) durchgeführt. Für die Sequenzierung klonierter Fragmente wurden zumeist die Standardprimer M13 uni (5’-TGTAAAACGACGGCC-AGT-3’) und M13 rev (5’CAGGAAACAGCTATGACC-3’) verwendet. Die Sequenzierung von PCR-Produkten erfolgte jeweils mit den Primern, mit denen diese Produkte generiert worden waren. Alle Sequenzdaten wurden manuell durch Überprüfung der Chromatogramme verifiziert. 2.18 IN SILICO-ANALYSEN Die Sequenzanalysen erfolgten mit Hilfe des Lasergene Software Paket (DNAstar, Madison, USA). Für in silico Analysen von Nukleinsäure- und Proteinsequenzen wurden Online-Programme des National Center for Biotechnology Information (Bethesda, USA) (http://www.ncbi.nlm.nih.gov) genutzt. 18 ERGEBNISSE 3 ERGEBNISSE 3.1 IN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER CHROMOSOMALEN ABERRATION IN DER REGION 12q13-15 UND 13q12-14 KONNTE KEIN HMGA2-LHFP FUSIONSGEN DETEKTIERT WERDEN. I: Rogalla et al., Cancer Genetics and Cytogenetics, 133: 2002 Neben den beiden predominanten chromosomalen Veränderungen t(3;12)(q2728;q14-15) und t (12;14)(q14-q15;q23-q24) in Hamartomen der Lunge, Lipomen und uterinen Leiomyomen, bei denen jeweils das HMGA2-Gen betroffen ist, wurde eine weitere häufig auftretende Aberration t(12;13)(q14-q15;q12-q14) in Lipomen und Hamartomen der Lunge beschrieben (Mandahl et al.,1994; Kazmierczak et al., 1995; 1999b). Auf molekulargenetischer Ebene wurde das Fusionsgen HMGA2-LHFP (LHFP=lipom HMGA2 fusion partner) in einem Lipom mit einer t(12;13)(q14-q15;q12q14) identifiziert (Petit et al., 1999). Es stellt sich die Frage, ob das Fusionsgen HMGA2-LHFP auch in anderen Tumorentitäten zu finden ist, wie z.B. das Fusionsgen HMGA2-LPP, das sowohl in Lipomen als auch in Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) zu finden ist. Aus diesem Grund wurden mittels RT-PCR und Southern blot Analysen drei Lungenhamartome mit komplexen Aberrationen in den chromosomalen Regionen 12q14-15 und 13q12-14 sowie ein Lungenhamartom mit einer einfachen t(12;13) auf das Vorkommen des HMGA2-LHFP Transkripts untersucht. Es zeigte sich, dass das Fusionsgen HMGA2-LHFP nicht konstant in mesenchymalen Tumoren mit klonalen Aberrationen in den chromosomalen Regionen 12q13-15 und 13q12-14 zu finden ist. 19 ERGEBNISSE 3.2 IN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER t(3;12)(q27-28;q14-15) WIRD EIN IDENTISCHES HMGA2-LPP TRANSKRIPT EXPRIMIERT. II: Rogalla et al., Genes, Chromosomes & Cancer, 29: 2000 Bei Betrachtung der chimären Formen des HMGA2-Gens stellt das HMGA2-LPP Fusionsgen das am häufigsten zu beobachtende Fusionsprodukt in Tumoren dar, das bisher sowohl in Lipomen als auch in chondroiden Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) gefunden wurde. Eine mögliche molekulare Variabilität des HMGA2-LPP Fusionsgens könnte zu einem besseren Verständnis von der sich unterscheidenden Histologie zwischen Lipomen, die homogen aus reifen Adipozyten bestehen und Hamartomen der Lunge, die sich aus Chondrozyten, Adipozyten, Muskelzellen, undifferenzierten Mesenchymalzellen und Epithel des respiratorischen Traktes zusammensetzen, beitragen. Auch in anderen Neoplasien kommt es zur Fusion identischer Gene in verschiedenen Tumorentitäten. Daher wurde angenommen, dass der Phänotyp des Tumors sich durch variierende Bruchpunkte in beiden Genen und sich damit verschiedene Varianten von Fusionsgenen ergeben (Melo, 1996). Im HMGA2-LPP Fusionsgen konnten in neun Lipomen Variationen identifiziert werden (Petit et al., 1996). So hatten acht Lipome ein identisches Fusionstranskript, bestehend aus Exon 1-3 des HMGA2-Gens und Exon 9-11 des LPP-Gens. In einem weiteren Lipom fusionierten jedoch Exon 1-3 vom HMGA2 mit Exon 7-11 vom LPP. Aus einer Serie von 364 chondroiden Hamartomen der Lunge wurden 13 Hamartome mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) ausgewählt. Mittels RT-PCR, Southern blot und Restriktionsenzymverdau wurde das HMGA2-LPP Fusionstranskript charakterisiert. Die Ergebnisse zeigten, dass alle PCR-Fragmente die gleiche Struktur aufwiesen, Exon 1-3 des HMGA2-Gens und Exon 9-11 des LPP-Gens. Ein entsprechendes Fusionsprotein bestehend aus drei AT-Hooks und zwei LIM-Domänen. 20 ERGEBNISSE 3.3 EXPRESSIONSMUSTER VOM LPP-HMGA2 FUSIONSTRANSKRIPT IN CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINER t(3;12) (q27-28;q14-15). III: von Ahsen et al., Cancer Genetics and Cytogenetics, 163: 2005a Da sich die unterschiedliche Histologie zwischen Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge und dessen histologische Heterogenität nicht durch ein variierendes HMGA2-LPP Fusionstranskript erklären lässt, wurden in einem nächsten Schritt Expressionsstudien vom LPP-HMGA2-Fusionsgen an chondroiden Hamartomen der Lunge durchgeführt, um dort eine eventuelle molekulare Variabilität des Fusionsgens zu detektieren und somit eine Erklärung für die unterschiedlichen Phänotypen von Lipomen und Hamartomen der Lunge zu finden. Das reziproke Fusionstranskript, bestehend aus Exon 1-8 des LPP-Gens und Exon 4-5 des HMGA2-Gens wurde nur in einem von neun untersuchten Lipomen exprimiert (Petit et al., 1996). Eine große Deletion des LPP-Lokus, hervorgerufen durch die Translokation, scheint für das Fehlen des LPP-HMGA2 Transkripts in Lipomen verantwortlich zu sein (Lemke et al., 2001). Mit Hilfe von RT-PCR und Southern blot Analysen wurde die mögliche Expression des LPP-HMGA2 Transkripts in elf Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q2728;q14-15) untersucht. In einer vorherigen Studie wurde gezeigt, dass alle elf Hamartome der Lunge das gleiche HMGA2-LPP-Fusionsgen exprimierten (Rogalla et al., 2000). Das LPP-HMGA2-Fusionstranskript konnte in acht von elf Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) nachgewiesen werden. Klonierungs- und Sequenzierungsanalysen zeigten, dass sich alle Fusionstranskripte aus Exon 1-8 des LPP-Gens und Exon 4-5 des HMGA2-Gens zusammensetzen. Ein Protein zusammengesetzt aus der prolinreichen Region und der ersten LIM-Domäne des LPP-Gens und dem sauren Teil des HMGA2-Gens. Somit ist anzunehmen, dass in chondroiden Hamartomen der Lunge neben dem HMGA2-LPP-Fusionsgen, dem reziproken Fusionsgen eine pathologische Signifikanz zukommt. 21 ERGEBNISSE 3.4 EIN TEIL DES HMGA2-LOKUS IST IN EINEM LIPOM MIT DER t(3;12)(q27-28;q14-15) VON EINER DELETION BETROFFEN. IV: Lemke et al., Cancer Genetics and Cytogenetics, 129: 2001a Auf Grund der Beobachtung, dass in Lipomen mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) das reziproke Fusionstranskript LPP-HMGA2 häufig nicht zu detektieren ist (Petit et al. 1996) und die Hypothese aufgestellt wurde, dass durch die Translokation im Bruchpunktbereich Chromosomenmaterial deletiert und somit das reziproke Transkript nicht entstehen kann, wurde mittels FISH-Experimenten mit Proben vom HMGA2- und LPP-Lokus ein Lipom mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) untersucht, bei dem mit Hilfe von RT-PCR und Southern blot Analysen das HMGA2-LPP Fusionstranskript nachgewiesen werden konnte, jedoch nicht das LPP-HMGA2 Fusionstranskript. Die Ergebnisse der FISH-Analysen mit den Cosmid-Klonen 27E12, 142H1 und 202A1 sowie den PAC-Klonen 12/1, 12/2 und aus der chromosomalen Region 3q2728 zeigten Signale auf dem normalen Chromosom 12, auf dem derivativen Chromosom 12, jedoch keine Signale auf dem derivativen Chromosom 3. Das bedeutet, dass die t(3;12)(q27-28;q14-15) von einer großen Deletion begleitet wird. Der Vergleich mit der genomischen Organisation vom HMGA2-Lokus (Schoenmakers et al. 1995) ergab, dass ca. 170 kb vom Chromosom 12 deletiert sind. Somit kann das Fehlen des LPP-HMGA2 Fusionsgens in Lipomen mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) durch eine Deletion erklärt werden. 3.5 EIN NEUES LPP-FUSIONSGEN WEIST AUF DIE ENTSCHEIDENDE ROLLE VON TRUNKIERTEN LPP PROTEINEN IN LIPOMEN UND CHONDROIDEN LUNGENHAMARTOMEN HIN. V: Lemke et al., Cytogenetics and Cell Genetics, 95: 2001b Vorangegangene Studien zeigten das Vorkommen einer Deletion, ausgelöst durch die t(3;12)(q27-28;q14-15) in einem Lipom (Lemke et al., 2001). Die Expression des 22 ERGEBNISSE HMGA2-LPP-Fusionstranskript in allen Tumoren mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) und das Fehlen des LPP-HMGA2-Fusionstranskript führte zu der Schlussfolgerung, dass nur das HMGA2-LPP Fusionsgen von funktioneller Signifikanz in der molekularen Pathogenese von Lipomen ist (Petit et al., 1996). Die Überlegung, dass das Fehlen des LPP-HMGA2-Fusionsgens die Fusion mit Sequenzen 3’ vom HMGA2 mit dem 5’-Part des LPP-Gens nicht ausschließt, sind bisher als nicht relevant in der Tumorentstehung betrachtet worden. Aus diesem Grund wurde ein Lipom mit einer 170 kb großen Deletion, mittels 3’ RACE analysiert. In einem mesenchymalen Tumor konnte erstmals ein neues LPP-Fusionstranskript detektiert werden, bestehend aus den Exons 1-6 des LPP-Gens und zwei terminalen Exons eines bisher unbekannten Gens (Gen Bank Accession Number: AF 393503). Das neue Gen, genannt C12orf9 (chromosome 12 open reading frame 9) ist approximal 200 kb 3’ vom HMGA2-Gen lokalisiert. Das LPP-C12orf9 Fusionsprotein besteht aus der Prolinreichen-Region des LPP-Gens und 28 Aminosäuren vom C12orf9-Gen. Des weiteren wurde die genomische Struktur des C12orf9-Gens (Gen Bank Accession Number: AF 393634) mit Hilfe von in silico Analysen durchgeführt, bei denen keine positiven cDNAs oder ESTs in der NCBI Datenbank gefunden wurden. Bei zusätzlichen RT-PCR Experimenten mit C12orf9 spezifischen Primern konnte die Expression in zehn verschiedenen Normalgeweben, zehn Hamartomen der Lunge, acht verschiedenen Tumorzelllinien und einem weiteren Lipom nicht nachgewiesen werden. Somit ist das C12orf9-Gen kein „echtes“ Gen, sondern wurde nur durch die Deletion und Zusammenführung mit LPP, exprimiert. Ein trunkiertes LPP-Protein oder LPP in Fusion mit anderen Genen außer HMGA2 weist demnach ein onkogenes Potential auf. 3.6 IN NUR EINEM VON 61 CHONDROIDEN HAMARTOMEN DER LUNGE MIT EINEM NORMALEN KARYOTYP WIRD DAS HMGA2-LPP FUSIONSTRANSKRIPT EXPRIMIERT. VI: Lemke et al., Cancer Genetic and Cytogenetics, 138: 2002 Auf zytogenetischer Ebene ist eine Erkennung von Mikro-Aberrationen nicht möglich. 23 ERGEBNISSE So stellt sich die Frage, ob nicht doch kleine Subpopulationen von Tumorzellen mit HMGA2 Rearrangierungen in einigen Tumoren aufzufinden sind. Die Existenz dieser Populationen würde nahe legen, dass es sich bei der chromosomalen Aberration um ein sekundäres Ereignis handelt. Auf diesen Hintergrund Bezug nehmend, wurden 61 Hamartome der Lunge mit einem scheinbar normalen Karyotypen mittels RT-PCR auf das Fusionsgen HMGA2LPP untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass in einem von 61 Hamartomen der Lunge das HMGA2LPP Transkript, bestehend aus Exon 1-3 des HMGA2-Gens und Exon 9-11 des LPPGens, exprimiert wurde. Zusätzlich wurde der positive Tumor auf das reziproke Fusionstranskript untersucht. Mit Hilfe einer Semi-nested RT-PCR konnte keine Expression des LPP-HMGA2 Fusionsgens nachgewiesen werden. Weitere dual-color FISH-Analysen an dem positiven Hamartom wurden mit einem PAC-Klon, der das vollständige Intron 3 des HMGA2-Gens beinhaltet und einem PAC-Klon, aus der chromosomalen Region 3q27-28 durchgeführt. Es zeigten sich Hybridisierungs-Signale von beiden Sonden auf einem anscheinend normalen Chromosom 4, in 6 von 20 Metaphasen. Neben dieser Anordnung waren LPP-spezifische Signale auf beiden normalen Chromosomen 3, jedoch zeigte nur ein Chromosom 12 Signale der HMGA2-spezifischen Probe. Die Ergebnisse zeigen, dass das HMGA2-LPP Fusionstranskript in kleinen Populationen von karyotypisch normalen Hamartomen der Lunge nicht exprimiert wird und legt nahe, das chromosomale Aberrationen primäre Ereignisse in gutartigen mesenchymalen Tumoren darstellen. 3.7 FÜR DIE MEHRHEIT DER LEIOMYOME DES UTERUS SIND KEINE KEIMBAHNMUTATIONEN DES HMGA2-GENS VERANTWORTLICH. VII: von Ahsen et al., Molecular Human Reproduction (Eingereicht) 2005b Leiomyome des Uterus gehören zu den häufigsten Tumoren der Frau und treten bei mehr als 30% aller Frauen über 30 Jahren auf (Norris und Zaloudek, 1982). Weil der 24 ERGEBNISSE Ursprung dieser häufig auftretenden Neoplasie unbekannt ist, wurde eine genetische Prädisposition, basierend auf Zwillingsstudien (Snieder et al., 1998) und familiären Auffälligkeiten für diesen Tumor in betracht gezogen (Vikhlyaeva et al., 1995). Ein Gen, das mit der Entstehung von Leiomyomen des Uterus assoziiert wird, ist HMGA2 (Schoenmakers et al., 1995; Ashar et al., 1995), welches durch Aberrationen in der chromosomalen Region 12q14-15 in den meisten Fällen rearrangiert vorliegt. Obwohl die Existenz einer genetischen Prädisposition in diesem häufig auftretenden Tumor angenommen wird, wurden noch keine Untersuchungen zu Sequenzvariationen im HMGA2-Gen unternommen. Ebenso sollten die Untersuchungen Aufschluss über mögliche Sequenzvarianten in Bezug auf die Problematik der unterschiedlichen Histologien von Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge, sowie dessen histologische Heterogenität geben. Es wurde die kodierende Region des HMGA2-Gens von 87 gesunden Kontrollpersonen sequenziert, um individuelle Unterschiede in der NukleotidSequenz zu detektieren, die mit einer genetischen Prädisposition assoziiert werden können. Alle fünf Exons des HMGA2-Gens wurden mit spezifischen Primern mittels PCR von 87 Individuen amplifiziert. Eine anschließende Sequenzierung jedes PCRFragments ergab eine G -> A Punktmutation an Position 26 im Exon 1, mit einem Aminosäureaustausch im Codon 9 von Glycin zu Glutaminsäure. 25 DISKUSSION 4 Diskussion Benigne mesenchymale Tumoren stellen die größte Gruppe gutartiger Neoplasien des Menschen dar. Dabei ist das häufigste Ziel chromosomaler Rearrangierungen die chromosomale Region 12q14-15. Mit Hilfe von Bruchpunktklonierungen konnten Schoenmakers et al. (1995) in der betroffenen Region das HMGA2-Gen lokalisieren. Die am häufigsten von einer Rearrangierung der chromosomalen Region 12q14-15 betroffenen mesenchymalen Tumoren sind u. a. Lipome (Heim et al., 1986; TurcCarel et al., 1986; Mandahl et al., 1987; Sreekantaiah et al., 1991; Belge et al., 1992), die homogen aus reifen Adipozyten bestehen und zu den häufigsten mesenchymalen Tumoren des Menschen gehören, chondroide Hamartome der Lunge (Fletcher et al., 1991; Dal Cin et al., 1993), die zu den häufigsten benignen Tumoren der Lunge zählen und sich aus Chondrozyten, Adipozyten, Muskelzellen, undifferenzierten Mesenchymzellen und Epithel des respiratorischen Traktes zusammen setzen, sowie Leiomyome des Uterus (Heim et al., 1988; Turc-Carel et al., 1988; Vanni und Lecca, 1988), mesenchymale Muskeltumoren, die zu den häufigsten Tumoren der Frau gehören und in mehr als 30% aller Frauen über 30 Jahren auftreten (Norris und Zaloudek, 1992). Diese chromosomalen Rearrangierungen führen häufig zu Fusionsgenen. Die am häufigsten zu beobachtenden Fusionsprodukte stellen die reziproken Fusionen zwischen dem HMGA2- und LPP-Gen dar. Diese Fusion wurde sowohl in Lipomen als auch in chondroiden Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) gefunden (Petit et al., 1996; Rogalla et al., 1998), sowie die Fusion zwischen dem HMGA2- und RAD51L1-Gen in uterinen Leiomyomen mit einer t(12;14)(q14-15;q2324) (Schoenmakers et al., 1995). Neben diesen beiden prominenten Translokationen, wurde eine weitere Translokation t(12;13)(q14-15;q12-14) in einem Lipom detektiert, bei dem das Fusionsgen HMGA2-LHFP entsteht (Petit et al., 1999). Der Frage nachgehend ob ein weiteres gemeinsames Fusionsgen in Lipomen und Hamartomen besteht, wurden in der vorliegenden Arbeit vier Hamartome mit einer t(12;13)(q14-15;q12-14) untersucht, bei denen HMGA2-LHFP nicht nachgewiesen werden konnte. 26 DISKUSSION Frühere Studien korrelierten die Genese verschiedener Tumorentitäten mit der Expression spezifischer HMGA2-Fusionsgene, bei denen die DNA-bindendenDomänen (DBD’s) des HMGA2 mit funktionellen Domänen anderer Gene fusionierten. So wurde die Entstehung von Lipomen mit der Fusion der DBD’s mit den proteinbindenden LIM-Domänen des LPP korreliert (Ashar et al., 1995; LovellBadge 1995). Um die unterschiedliche Histologie zwischen Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge sowie deren histologische Heterogenität trotz gleicher zytogenetischer Veränderung, der t(3;12)(q27-28;q14-15) aufzuklären, wurden im ersten Schritt mögliche molekulare Variabilitäten des Fusionsgens HMGA2-LPP untersucht. Auch in anderen Neoplasien fusionieren identische Gene in verschiedenen Tumorentitäten. Demnach wurde angenommen, dass variierende Bruchpunkte in beiden Genen und somit verschiedene Fusionsproteine den Phänotyp des Tumors bestimmen. So konnte Melo (1996) postulieren, dass bei der Translokation t(9;22) der Bruchpunkt in den Fusionsgenen BCR und ABL mit den genauen klinischen und morphologischen Formen der chronischen myeloischen Leukämie (Ph+ CML) oder der akuten lymphoblastischen Leukämie (ALL) assoziiert werden kann. Beim HMGA2-LPP Fusionsgen konnten Petit et al. (1996) bei der Analyse von neun Lipomen zeigen, dass das Fusionsgen nicht konstant identisch ist. So zeigten acht Lipome ein identisches Fusionsgen (Exon 1-3 des HMGA2-Gens und Exon 9-11 des LPP-Gens), ein Lipom zeigte jedoch ein Fusionstranskript bestehend aus den Exons 1-3 vom HMGA2- und Exon 7-11 vom LPP-Gen. In der vorliegenden Arbeit wurden 13 chondroide Hamartome der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;14-15) untersucht. Eine molekulargenetische Variabilität der Fusionsgene konnte nicht nachgewiesen werden. Es zeigten sich bei allen 13 untersuchten chondroiden Hamartomen der Lunge die gleichen HMGA2-LPP Fusionstranskripte, bestehend aus Exon 1-3 des HMGA2-Gens und Exon 9-11 des LPP-Gens, woraus sich folgern lässt, dass andere Faktoren für die histologischen Unterschiede verantwortlich sind. In vitro und in vivo-Studien belegen, dass das tumorigene Potential der HMGA2Transkripte eher auf die Reexpression der DNA-bindenden-Domänen als auf die Entstehung funktionell neuartiger Transkripte zurückzuführen ist. Versuche mit murinen NIH3T3-Zellen ergaben sowohl für eine 3’trunkierte HMGA2-Variante, die 27 DISKUSSION nur die DNA-bindenden-Domänen kodiert, als auch für das HMGA2-LPP Fusionstranskript das gleiche neoplastische Transformationspotential (Fedele et al., 1998). Darüber hinaus entwickelten transgene Mäuse, die die trunkierte HMGA2Variante exprimierten, einen ‚giant’ Phänotyp mit stark ausgeprägter abdominaler Lipomatose, einhergehend mit einer außergewöhnlich hohen Prävalenz für Lipome (Battista et al., 1999; Arlotta et al., 2000). Dies weist darauf hin, dass für die Adipogenese die Reexpression der DNA-bindenden-Domänen des HMGA2-Gens wesentlich ist, nicht aber die Expression von HMGA2-LPP Fusionstranskripten (Fedele et al., 2001). Die in der vorliegenden Arbeit nachgewiesenen Expressionsmuster von HMGA2-LPP würden zwar die Genese der Lipome erklären, nicht aber die Heterogenität der chondroiden Hamartome, die lediglich aus 10% reifer Adipozyten bestehen. In einem zweiten Schritt wurden Untersuchungen durchgeführt, die Aufschluss über die Relevanz des reziproken Fusionsgens LPP-HMGA2 in der histologischen Variabilität von chondroiden Hamartomen der Lunge geben sollten. Die LPP-HMGA2 Expressionsstudien zeigten in 8 von 11 chondroiden Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12), die alle das HMGA2-LPP Fusionstranskript aufweisen, dass Fusionsgen LPP-HMGA2, bestehend aus Exon 1-8 vom LPP- und Exon 4-5 vom HMGA2-Gen. In einer Arbeit von Petit et al., (1996) wurde nur in einem von neun Lipomen mit einer t(3;12) das LPP-HMGA2 Fusionsgen nachgewiesen. Die Expression des HMGA2-LPP Transkripts in allen Lipomen und die Abwesenheit des LPP-HMGA2 Fusionsgens hatte zu der Annahme geführt, dass nur die HMGA2-LPP Fusion bzw. die DNA-bindenden-Domänen der trunkierten Form von HMGA2 von funktioneller Signifikanz sind. So kann dieses für Lipome angenommen werden, jedoch nicht für chondroide Hamartome der Lunge mit einer t(3;12). Basierend auf den Ergebnissen der vorliegenden Arbeit kann geschlossen werden, dass neben der HMGA2-LPP Fusion das reziproke Fusionsgen LPP-HMGA2 bzw. ein trunkiertes LPP-Gen in der Pathogenese von chondroiden Hamartomen signifikant ist. Ein ähnlicher Mechanismus wurde bei uterinen Leiomyomen mit einer t(12;14) von Schoenmakers et al. (1999) beschrieben. Neben der Dysregulation von HMGA2 führt auch die Expression trunkierter oder aberranter RAD51L1 Proteine zu einem tumorspezifischen Merkmal. 28 DISKUSSION Um den molekularen Hintergrund bzw. das Fehlen des LPP-HMGA2 Fusionsgens in Lipomen aufzuklären, wurde ein Lipom mit einer t(3;12)(q28-27;q14-15) näher untersucht. Mittels RT-PCR konnte das HMGA2-LPP Fusionsgen, bestehend aus Exon 1-3 vom HMGA2 und Exon 9-11 vom LPP detektiert werden, welches klar einen Bruch im Intron 3 des HMGA2-Gens belegt, jedoch nicht das reziproke LPPHMGA2. Basierend auf der Hypothese, dass das Fehlen von LPP-HMGA2 durch eine Deletion ausgelöst durch die Translokation erklärt werden könnte, wurden FISHAnalysen mit einer Vielzahl von Proben 3’ des HMGA2 Bruches durchgeführt. Fehlende Signale auf dem (der) 3 Chromosom und der Vergleich mit der genomischen Organisation vom HMGA2-Lokus (Schoenmakers et al., 1995) ergaben eine 170 kb große Deletion des Chromosoms 12. Mit diesen Ergebnissen lässt sich auch das Fehlen des LPP-HMGA2 Transkripts in 8 von 9 Lipomen erklären (Petit et al., 1996). Vergleichend wurden einfache Deletionen, die eine reziproke Translokation begleiten z.B. auch in chronischen myeloischen Leukämien mit einer t(9;22)(q34;q11) (Popenoe et al., 1986) oder in follikulären Lymphomen mit einer t(14;18)(q32;q21) gefunden (Zelnetz et al., 1993). Die Abwesenheit des Fusionsgens LPP-HMGA2 (Lemke et al., 2001) schließt nicht aus, dass Fusionstranskripte bestehend aus dem 5’ Part von LPP und anderen Sequenzen 3’ vom HMGA2 existieren und eine Rolle in der Tumorentstehung spielen. Die Hypothese, dass LPP in Fusion mit anderen Genen außer mit HMGA2 eine Rolle in der Tumorentstehung spielt wurde von Daheron et al. (2001) postuliert. Hier wurde eine klonale t(3;11)(q28;q23) mit einer Fusion des LPP- und dem MLLGen in einer sekundären akuten Leukämie beschrieben. Ebenso konnten Schoenmakers et al. (1999) nachweisen, dass neben der Dysregulation von HMGA2 ein knock out von Splicevarianten des RAD51L1-Gens in uterinen Leiomyomen mit einer t(12;14) ein tumorspezifisches Merkmal aufweisen. Auf diesen Hintergrund bezogen wurden 3’RACE-Experimente an dem Lipom mit einer 170 kb großen Deletion auf Chromosom 12 3’ des HMGA2-Gens durchgeführt (Lemke et al., 2001). Das LPP-C12orf9 Fusionsgens, das dabei detektiert wurde codiert ein Protein bestehend aus der aminoterminalen Prolin-reichen Region von LPP und 28 AS vom C12orf9-Gen. Es stellt sich die Frage ob ein LPP-Fusionsgen oder ein trunkiertes LPP-Protein eine Rolle in der Tumorgenese spielt. Da das putative C12orf9-Gen 29 DISKUSSION nicht in verschiedenen normalen Geweben exprimiert wird und nur aus 28 AS besteht, handelt es sich wahrscheinlich nicht um ein „echtes“ Gen, sondern wird nur als Resultat einer Deletion exprimiert und nur durch die Vereinigung mit LPP zu einem echten Gen. Es wird in der vorliegenden Arbeit die Hypothese aufgestellt, dass die mögliche Rolle von LPP-Fusionsproteinen aus der aberranten Expression der Prolin-reichen-Region resultiert. Ähnliches zeigte sich bei dem Fusionsgen MLLAF3p21 (Sano et al., 2000). So konnte im Rahmen dieser Arbeit erstmals ein anderes LPP Fusionsgen außer das LPP-HMGA2 in einem mesenchymalen Tumor und das onkogene Potential von einem trunkierten LPP-Gen aufgeführt werden. Da HMGA2-Mutationen eine verstärkte Proliferation mesenchymaler Zellen auslösen und ihren Differenzierungsgrad beeinflussen (Ashar et al., 1995), ist es vorstellbar, das die pathologische Heterogenität von chondroiden Hamartomen der Lunge sich durch eine Translokation t(3;12) in einer Stammzelle erklären lassen könnte. Gewebespezifische Stammzellen kommen in allen adulten Organen vor. Sie besitzen das Potential zu proliferieren und sich in unterschiedlichste terminal differenzierte Zellen zu entwickeln (Zvaifler et al., 2000; Zuk et al., 2001). Sie sind daher Ausgangspunkt von Geweberegeneration in den Geweben und Organen. Nach bisheriger Meinung haben sie je nach Lokalisation eine Entwicklung durchgemacht, die sie prädestiniert, einen gewebespezifischen Differenzierungsweg einzuschlagen. So können mesenchymale Stammzellen (MSC) zu Chondrozyten, Adiopozyten, Osteoblasten, Fibroblasten und Myozyten werden. Diese Prägung - das so genannte Committment - determiniert die Zellen möglicherweise nicht unwiderruflich, so dass sie prinzipiell auch in Zellen differenzieren können, die nicht spezifisch dem jeweiligen Gewebe zugeordnet werden können. In vitro können beispielsweise MSC auch in Zellen differenziert werden, die neuronale Charakteristika aufweisen. Derzeit wird zudem das Potential vieler unterschiedlich ausgereifter Zellen untersucht, trotz eines bereits deutlichen Phänotyps doch noch in eine Zellart anderer Provenienz umzudifferenzieren. Ebenfalls könnte angenommen werden, dass die Translokation eine Dedifferenzierung der bereits differenzierten Zellen bewirkt. Ein weiterer Aspekt dieser Arbeit war, versteckte HMGA2- Aberrationen in zytogenetisch normalen chondroiden Hamartomen der Lunge zu detektieren. Zytogenetische Analysen von Kurzzeit-Kulturen einer großen Serie benigner mesenchymaler Tumoren zeigten, dass in einer beträchtlichen Anzahl in Tumoren mit klonalen Veränderungen, zytogenetisch normale Zellen vorhanden sind (Mark et 30 DISKUSSION al., 1990; Skreekantaiah et al., 1991; Kazmierczak et al., 1999). Basierend auf diesen Ergebnissen wurde die Hypothese aufgestellt, dass sich chromosomale Rearrangierungen in der Folge von unbekannten primären submikroskopischen Veränderungen ereignen können. Augenscheinlich wurde diese Hypothese von Klonalitäts-Assays unterstrichen, durchgeführt mit DNA von Zellkulturen uteriner Leiomyome (Marshal et al., 1994; Xing et al., 1997). Als Resultat von Fällen mit Mosaiken, charakterisiert in Zellen mit klonalen karyotypischen Veränderungen und karyotypisch normalen Zellen, zeigte sich ein monoklonales Muster von Chromosom X Inaktivität. Diese Ergebnisse gelten für uterine Leiomyome, müssen aber nicht für andere Tumorentitäten wie z.B. für chondroide Hamartome der Lunge und Lipome gelten. Um die Rolle von Aberrationen mit der Involvierung von HMGA2 zu verstehen, wurden Expressions- und FISH-Studien durchgeführt, um das Fusionsgen HMGA2-LPP in kleinen Populationen karyotypisch normaler Zellen zu detektieren. Nur in 1 von 61 chondroiden Hamartomen der Lunge konnte das Fusionsgen HMGA2-LPP detektiert werden. In diesem Tumor zeigte sich eine versteckte Aberration, die mit zytogenetischen Methoden nicht detektierbar war. Somit konnte in einer Serie von 61 chondroiden Hamartomen der Lunge mit normalem Karyotyp kein Beweis für die Existenz kleiner Subpopulationen von Zellen mit einer HMGA2-LPP-Fusion gefunden werden. Vorausgesetzt, dass es sich um ein Ereignis sekundärer Natur handelt, würde das Vorkommen dieses Fusionsgens in einer Subpopulation in einer beträchtlichen Anzahl von Tumoren erwartet werden. Die Ergebnisse erlauben aber den Schluss, dass die t(3;12)(q27-28;q14-15) in chondroiden Hamartomen der Lunge ein primäres Ereignis ist. So konnte zum ersten Mal gezeigt werden, das das HMGA2-LPP-Fusionsgen nicht in kleinen Populationen von karyotypisch normalen chondroiden Hamartomen der Lunge exprimiert wird und stark auf einen primären Vorgang chromosomaler Aberrationen hinweist. Ebenso schließt das primäre Vorkommen der t(3;12) nicht aus, dass diese Translokation per se nicht ausreichend ist, um ein chondroides Hamartom der Lunge zu induzieren, sobald es in einer einzigen Zelle vorkommt. Trotz der entscheidenden Rolle von HMG-Proteinen in der Pathogenese von mesenchymalen Tumoren wie Lipomen, Hamartomen der Lunge und uterinen Leiomyomen sowie anderen Erkrankungen wie z.B. Lipomatose oder Adipositas, wurden bisher keine Analysen im Hinblick auf individuelle genetische Variabilitäten durchgeführt, die genetische Dispositionen erkennen lassen. 31 DISKUSSION Keimbahnmutationen des HMGA2-Gens zeigten im Phänotyp eine Disposition zum Groß- oder Kleinwuchs und zur Lipomatose (Zhou et al., 1995, Battista et al., 1999; Arlotta et al., 2000). Der Phänotyp eines 8 Jahre alten Jungen mit einer perizentrischen Inversion auf Chromosom 12, inv(12)(p11.22;q14.3), zeigt ein übermäßiges Wachstum und Lipomatose (Ligon et al., 2005). Ein Dinukleotid-Repeat im HMGA2 Promoter wurde von Ishwad et al. (1997) identifiziert. Dieser Polymorphismus besteht aus 18-37 Kopien eines (CT)-Repeats mit einer beobachteten Heterogenität in 82-83% bei Afroamerikanern und Kaukasiern. Das dieses polymorphe Dinukleotid Repeat im HMGA2 Promoter einen entscheidenden Einfluss auf dessen Expressionsaktivität ausübt, wobei die Promoteraktivität von der Länge des Repeats abhängig ist, konnte von Borrmann et al. (2003) nachgewiesen werden. Durch die in dieser Arbeit durchgeführte Sequenzierung des ORF vom HMGA2-Gen, konnte in 174 Allelen nur eine Sequenzveränderung mit einem Aminosäure-Austausch detektiert werden. Dieses Ergebnis lässt zum einen den Schluss zu, das Sequenzvariationen des HMGA2Gens bei der Tumorgenese insbesondere bei der Genese von uterinen Leiomyomen sich auf Grund eines bisher unbekannten Ereignisses, beispielsweise einer Virusinfektion (Bullerdiek, 1999) vollzieht. Zum anderen wird dadurch verdeutlicht, dass es sich um ein hoch konserviertes Gen handelt was durch die Untersuchungen von Manfioletti et al. (1991); Zhou et al. (1996) und Kazmierzcak et al. (1998b) unterstützt wird. Um eine individuelle genetische Disposition z.B. in der familiären Lipomatose oder Adipositas auszuschließen oder ob erkrankte Gewebe durch spezifische Sequenzveränderungen zu charakterisieren sind, bedarf es weiterer Analysen. Die Relevanz und Rolle des HMGA2-Gens sowie dessen Fusionspartner in der Tumorgenese wurden in den vorliegenden Untersuchungen verdeutlicht. Es konnte gezeigt werden, dass bei somatischen Mutationen dem reziproken LPP-HMGA2 neben dem HMGA2-LPP Fusionsgen in chondroiden Hamartomen der Lunge eine pathologische Signifikanz zukommt. Veränderungen des HMGA2-Gens konnten als primäres Ereignis in der Tumorgenese von chondroiden Hamartomen der Lunge nachgewiesen werden. Erstmals konnte ein neues LPP-Fusionsgen in einem mesenchymalen Tumor und das onkogene Potential von einem trunkierten LPP-Gen 32 DISKUSSION aufgeführt werden. Keimbahnmutationen, die das HMGA2-Gen betreffen und eine sich daraus resultierende individuelle genetische Prädisposition in der Tumorgenese benigner Neoplasien konnten in der vorliegenden Arbeit nicht nachgewiesen werden. Weiterführende Studien zur Relevanz und Rolle des HMGA2-Gens als pathogenetische Ursache für die Genese von Neoplasien beständen in zyto- und molekulargenetischen Untersuchungen, wie z.B. Bruchpunktklonierungen, Expressionsstudien bei Tumoren mit Veränderungen in der chromosomalen Region 12q14-15 und weitere Sequenzanalysen. 33 ZUSAMMENFASSUNG 5. ZUSAMMENFASSUNG Bei der zytogenetischen Subgruppe benigner mesenchymaler Tumoren mit Rearrangierungen in der chromosomalen Region 12q14-15, kommt es zu Veränderungen des HMGA2-Gens. In der vorliegenden Dissertation sollte die Rolle und Relevanz der Fusionspartner und die aberranten HMGA2-Transkripte in Bezug auf die Tumorentstehung analysiert werden. In diesem Zusammenhang wurde auch eine Erklärung für die unterschiedliche Histologie trotz gleicher Translokation t(3;12)(q27-28;q14-15) in Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge sowie deren histologische Heterogenität gesucht. Ferner wurden Untersuchungen zu Sequenzvariationen im HMGA2-Gen unternommen im Hinblick auf genetische Prädispositionen. - Das in Lipomen gefundene Fusionstranskript HMGA2-LHFP konnte in drei chondroiden Hamartomen der Lunge mit einer t(12;13)(q14-15;q12-14) nicht detektiert werden. - Expressionsanalysen an 13 chondroiden Hamartomen der Lunge mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) zeigten die gleiche Struktur des Fusionsgens wie in Lipomen, bestehend aus Exon 1-3 des HMGA2- und Exon 9-11 des LPPGens. Somit kann die unterschiedliche Histologie von Lipomen und chondroiden Hamartomen der Lunge nicht durch ein variierendes Fusionstranskript erklärt werden. - Nachfolgend wurde das reziproke Fusionsgen LPP-HMGA2, welches in Lipomen nicht exprimiert wird, in acht von elf Hamartomen mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) detektiert. Alle Fusionstranskripte setzten sich aus den Exons 1-8 des LPP- und Exon 4-5 des HMGA2-Gens zusammen. Es kann angenommen werden, dass in chondroiden Hamartomen der Lunge neben dem HMGA2-LPP Fusionsgen dem reziproken Fusionsgen eine pathologische Signifikanz zukommt. - Ferner wurde ein Lipom mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) untersucht, dass das Fusionsgen HMGA2-LPP, jedoch nicht das reziproke Fusionsgen LPPHMGA2 exprimiert. Durch FISH-Analysen und dem Vergleich mit der genomischen Organisation vom HMGA2-Lokus konnte eine 170kb große Deletion vom Chromosom 12 nachgewiesen werden. Somit konnte das Fehlen 34 ZUSAMMENFASSUNG des reziproken Fusionsgens in Lipomen mit einer t(3;12)(q27-28;q14-15) durch eine Deletion erklärt werden. Ebenfalls wird die funktionelle Signifikanz des HMGA2-LPP Fusionsgens, jedoch nicht die des Reversen in der Tumorentstehung von Lipomen unterstrichen. - Das C12orf9-Gen, das erstmalig in einem Lipom beschrieben werden konnte, ist approximal 200 kb 3’ vom HMGA2-Gen lokalisiert. Das LPP-C12orf9 besteht aus der prolinreichen-Region des LPP-Gens und 28 Aminosäuren vom C12orf9-Gen. Bei dem C12orf9-Gen handelt es sich um kein „echtes“ Gen, sondern wurde nur durch eine Deletion und Zusammenführung mit LPP exprimiert. Jedoch konnte erstmals ein anderes LPP Fusionsgen außer das LPP-HMGA2 in einem mesenchymalen Tumor und das onkogene Potential von einem trunkierten LPP-Gen aufgeführt werden. - In einem von 62 chondroiden Hamartomen der Lunge mit normalen Karyotyp konnte das HMGA2-LPP Fusionstranskript in kleinen Subpopulationen von Tumorzellen nachgewiesen werden und legt nahe, dass HMGA2 Veränderungen sich als primäre Ereignisse in der Tumorgenese von Hamartomen der Lunge darstellen. - Individuelle Variationen des HMGA2-Gens und eine damit verbundene Disposition für z.B. mesenchymale Tumoren, Lipomatose oder Adipositas konnten im Rahmen dieser Arbeit nicht nachgewiesen werden. Lediglich eine G->A Punktmutation an Position 26 im Exon 1 mit einem Aminosäureaustausch im Codon 9 von Glycin zu Glutaminsäure konnte in 174 Allelen detektiert werden. 35 SUMMARY 6. SUMMARY As to the cytogenetic subgroup of benign mesenchymal tumors with rearrangements of the chromosomal region 12q14-15, the chromosomal alterations lead to rearrangements of the HMGA2 gene. The present thesis aims at the elucidation of the role of fusion partners of HMGA2 in tumor development and in particular refers to a molecular explanation of the same translocation t(3;12)(q27~28;q14~15) in two histologically different tumor entities, i.e. lipomas and chondroid hamartomas of the lung. Furthermore, blood samples of normal healthy donors have been screened for possible germ line mutations leading to sequence variations of HMGA2. The latter may be associated with genetic predispositions for certain diseases known often to be characterized with somatic mutations of that gene. In detail the following results have been obtained: - The fusion transcript HMGA2-LHFP found in lipomas has been detected in three chondroid hamartomas of the lung showing a t(12;13)(q14~15;q12~14). - Expression analyses of 13 chondroid hamartomas of the lung showing t(3;12)(q27~28;q14~15) detected the same fusion transcript that was described in lipomas, consisting of exon 1-3 of the HMGA2 gene and exon 911 of the LPP gene. These data indicate that the different histology seen in lipomas and chondroid hamartomas cannot be explained by the existence of different fusion transcripts of that type. - A fusion gene LPP-HMGA2 which has been detected in lipomas was detected in eight of eleven chondroid hamartomas showing a t(3;12)(q27~28;q14~15). All fusion transcripts consist of exon 1-8 of the LPP and exon 4-5 of HMGA2. This indicates that in chondroid hamartomas of the lung the detected LPPHMGA2 fusion transcript may have a significant role in pathogenesis in addition to the HMGA2-LPP fusion transcript. - One lipoma with a t(3;12)(q27-28;q14-15) showing only the HMGA2-LPP transcript was analysed by FISH. The FISH analyses showed that a 170kb deletion affecting the HMGA2 gene locus was accompanying the translocation. The absence of the LPP-HMGA2 transcript can be explained by the observed deletion. 36 SUMMARY - In one lipoma a new sequence named C12orf9 could be identified localized 200kb upstream of HMGA2. The resulting transcript itself consists of the prolin rich region of LPP and 28 amino acids of C12orf9. The gene itself can be expressed by deletion and fusion to LPP. This describes the first LPP fusion transcript besides the LPP-HMGA2 with oncogenic potential in a mesenchymal tumor. - The HMGA2-LPP transcript could be identified only in a small tumor area in one of sixty-two screened chondroid hamartomas of the lung with normal karyotype. This finding suggests that HMGA2 aberration may be a primary event in tumorgeneses of chondroid lung hamartomas. - A screening for novel HMGA2 gene variants possibly associated with mesenchymal tumors, lipomatosis or adipositas revealed that only one of 174 analysed alleles showed a single nucleotide polymorphism i.e. a G->A exchange in position 26 of exon 1 of HMGA2. This mutation leads to an amino acid exchange in codon 9 from glycine to glutamic acid. 37 LITERATUR 7. LITERATUR Abe, N., Watanabe, T., Sugiyama, M., Uchimura, H., Chiappetta, G., Fusco, A., Atomi, Y. (1999). Determination of high mobility group I(Y) expression level in colorectal neoplasias: a potential diagnostic marker. 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Besonders danke ich Herrn Dr. Gazanfer Belge, Frau Dr. Cornelia Blank, Herrn Dr. Lars Borrmann, Herrn Norbert Drieschner, Herrn Dr. Sven Hauke, Frau Dr. Maren Meiboom, Frau Heike Munzinger, Herrn Dr. Hugo Murua Escobar, Herrn Dr. Volkard Rippe und Frau Dr. Corina Rohen-Bullerdiek für ihre freundschaftliche und technische Hilfe. Abschließend gilt mein besonderer Dank meinem Mann und meinen Eltern für die moralische Unterstützung während meiner Dissertation. Meinem Sohn Luca Johannes danke ich dafür, dass er mir Zeit gegeben hat diese Dissertationsschrift zu beenden. 51 PUBLIKATIONSÜBERSICHT PUBLIKATIONSÜBERSICHT In der folgenden Übersicht sind die der vorliegenden Arbeit zugrunde liegenden Publikationen in der Reihenfolge, in der sie im Ergebnissteil erscheinen, aufgeführt. I. Rogalla, P., Lemke, I., Bullerdiek, J. (2002). Absence of HMGIC-LHFP fusion in pulmonary chondroid hamartomas with aberrations involving chromosomal regions 12q13-q15 and 13q12-q14. Cancer Genetics and Cytogenetics 133: 90-93. II. Rogalla, P., Lemke, I., Kazmierczak, B., Bullerdiek, J. (2000). An identical HMGIC-LPP fusion transcript is consistently expressed in pulmonary chondroid hamartomas with t(3;12)(q27-28;q14-15). Genes, Chromosomes & Cancer 29: 363-366. III. von Ahsen, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2005a). Expression pattern of the LPP-HMGA2 fusion transcript in pulmonary chondroid hamartomas with t(3;12)(q27-28;q14-15). Cancer Genetics and Cytogenetics 163: 68-70. IV. Lemke, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2001a). Large deletion of part of the HMGIC locus accompanying a t(3;12)(q27-28;q14-15) in a lipoma. Cancer Genetics and Cytogenetics 129: 161-164. V. Lemke, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2001b). A novel LPP fusion gene indicates the crucial role of truncated LPP proteins in lipomas and pulmonary chondroid hamartomas. Cytogenetics and Cell Genetics 95: 153-156. VI. Lemke, I., Rogalla, P., Grundmann, F., Kunze, W.-P., Haupt, R., Bullerdiek, J. (2002). Expression of the HMGA2-LPP fusion transcript in only 1 of 61 52 PUBLIKATIONSÜBERSICHT karyotypically normal pulmonary chondroid hamartomas. Cancer Genetic and Cytogenetics 138: 160-164. VII. von Ahsen, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2005b). Mutations of the human high mobility group protein gene HMGA2 do not account for a majority of uterine leiomyomas. Molecular Human Reproduction (Eingereicht). 53 I. Rogalla, P., Lemke, I., Bullerdiek, J. (2002). Absence of HMGIC-LHFP fusion in pulmonary chondroid hamartomas with aberrations involving chromosomal regions 12q13-q15 and 13q12q14. Cancer Genetics and Cytogenetics 133: 90-93. Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. P. Rogalla Cancer Genetics and Cytogenetics 133 (2002) 90–93 Short communication Absence of HMGIC-LHFP fusion in pulmonary chondroid hamartomas with aberrations involving chromosomal regions 12q13q15 and 13q12q14 Piere Rogalla, Inga Lemke, Jörn Bullerdiek* Center of Human Genetics, University of Bremen, Leobenerstr. ZGH, D-28359, Breman, Germany Received 3 August 2000; received in revised form 5 July 2001; accepted 6 July 2001 Abstract In a variety of benign solid human tumors the high mobility group protein gene HMGIC is affected by aberrations involving the chromosomal region 12q14q15. Beside the two predominant alterations t(3;12) (q2728;q14q15) and t(12;14)(q14q15;q23q24), the t(12;13)(q14q15;q12q14) is another aberration observed recurrently in these tumors. Very recently, an HMGIC-LHFP (lipoma HMGIC fusion partner) fusion gene has been detected in a lipoma with a t(12;13). The results of the present study demonstrated the absence of the HMGIC-LHFP fusion in three pulmonary chondroid hamartomas (PCH) with complex aberrations involving chromosomal regions 12q13q15 and 13q12qq14 and one PCH with a simple t(12;13)(q1415;q13) by reverse transcription–polymerase chain reaction. Thus, intragenic rearrangements within the LHFP gene leading to its fusion to HMGIC are not a consistent finding in mesenchymal tumors with clonal aberrations of both chromosomal regions 12q13q15 and 13q12q14. © 2002 Elsevier Science Inc. All rights reserved. 1. Introduction 2. Materials and methods In a variety of benign solid human tumors, aberrations involving chromosomal region 12q1415 have been shown to affect the high mobility group protein gene HMGIC. Beside the two predominant alterations affecting HMGIC, that is, t(3;12)(q27q28;q14q15) and t(12;14)(q14q15; q23q24), the t(12;13)(q14q15;q12q14) is another aberration that has been observed recurrently. Very recently, an HMGIC-LHFP fusion gene has been shown in a lipoma with that translocation [1]. In that fusion, the 5 part of HMGIC encoding three AT hooks was fused to the 3 part of LHFP (lipoma HMGIC fusion partner) encoding a protein belonging to a new protein family that as yet has not been further analyzed [1]. The question arises whether in other cases with t(12;13)(q14q15;q12q14) the HMGICLHFP can be found as well. To address to this question, we have analyzed cell cultures from four pulmonary chondroid hamartomas (PCH) by reverse transcription–polymerase chain reaction (RT-PCR) for the existence of the HMGICLHFP fusion gene. The cases were selected from a series of 317 PCH recently described [2,3]. Whereas three PCH showed complex aberrations involving the chromosomal regions 12q13q15 and 13q12q14, the remaining case had a simple t(12; 13)(q14q15;q13; Table 1). The cervical cancer cell lines HeLa and MRIH-186 served as negative controls for the molecular studies. As a positive control, a plasmid containing an HMGIC-LHFP fusion fragment was used. To generate this fusion fragment, we amplified an HMGIC and an LHFP fragment, respectively, by PCR and cloned into the pGem-Teasy vector (Promega, Mannheim, Germany). For cloning additional EcoRI restriction sites were introduced. For amplification, the following primers were used: HMGIC specific primers (forward: 5-CTT CAG CCC AGG GAC AAC-3; reverse: 5-CCG GAA TTC ATT TCC TAG GTC TGC CTC TTG-3) and LHFP specific primers (forward: 5-CCG GAA TTC GTG AAA TCG GCT GGG CCT ACT A-3; reverse: LHFP1596do [see Table 2]). The forward HMGIC specific primers for the RT-PCR experiments have been used in several RT-PCR and 3 rapid amplification of cDNA ends experiments [4–7]. The corresponding LHFP specific reverse primers were selected from primer sets (Fig. 1; Table 2), allowing for the amplification of the normal LHFP transcript based on the cDNA of LHFP * Corresponding author. Tel.: 49-421-218-3589; fax: 49-421218-4239. E-mail address: [email protected] (J. Bullerdiek). 0165-4608/02/$ – see front matter © 2002 Elsevier Science Inc. All rights reserved. PII: S0165-4608(01)00 5 5 3 - 2 P. Rogalla et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 133 (2002) 90–93 91 Table 1 Karyotypes of pulmonary chondroid hamartomas investigated in the present study Table 2 LHFP specific primers used in the present study for RT-PCR analyses Name Sequence Case no. Karyotype Ha79 46,XX,del(6)(p21.1),der(12)t(12;13)(p12 or p13;q12) t(12;17)(q15;p13),der(13)t(12;13)(q15;q12), der(17)t(6;17)(p21.1;p13)[18] 46,XY,del(6)(q24),t(12;13)(q15;q13)[22] 45,XX,12,der(13)t(12;13)(q13;q12),del(14)(q22q24), der(18)t(12;18)p11.2;p11.1)[9] 46;XX,der(13)t(13;14)(q14;q24),der(14) t(12;14)(q15;q24)[19] LHFP261 up LHFP360 up LHFP746 up LHFP775 up LHFP846 up LHFP886 do LHFP923 low LHFP1079 low LHFP1163 do LHFP1596 do 5-GGATTATCTGTGGGTCCCTGGTGATT-3 5-GCATCCAGCCTGACTTGTACTGG-3 5-GTTGATTGGTGCTGGCTGTG-3 5-CCTTGGGCTGGGACAGTGA-3 5-GTGAAATCGGCTGGGCCTACTA-3 5-AGCAGCATGGCGGCAGTG-3 5-GCTTCTGTTTCTTGCCCGAAAAG-3 5-TGATTTTATCGGGTTTCATT-3 5-GCCTTTGGTCCATTTTTCTCCATCAT-3 5-TTGGCTTATTGGTCCATTTATTAGG-3 Ha147 Ha181 Ha228 (Genbank accession number AF098807). RNA was isolated using the trizol reagent (GIBCO BRL, Eggenstein, Germany). cDNA was synthesized using a poly(A)-oligo (dt) 17 primer and M-MLV reverse transcriptase (GIBCOBRL). We performed RT-PCR in a 100-l volume containing 10 mM Tris/HCl, pH 8.0, 50 mM KCl, 1.5 mM MgCl2, 100 M dATP, 100 M dTTP, 100 M dGTP, 100 M dCTP, 200 nM forward primer, 200 nM reverse primer, 1 unit/100 l DNA Taq polymerase (Sigma, Deisenhofen, Germany), and cDNA derived from 250 ng RNA. Amplifications were performed for 35 cycles (1 minute 94C, 1 minute 55C to 60C, 1 minute 72C). All PCR experiments were performed in a nested or heminested manner (Fig. 2). 3. Results All PCR products were separated on 1.5% agarose gels resulting in several fragments of varying sizes and intensities in all PCH used, but all PCR experiments failed to am- Positions of primers are given by the first nucletide position matching within the sense sequence of the cDNA of LHFP (Genbank accession number AF098807). plify fragments of the expected sizes. As one example, the results of a nested PCR experiment are shown in Fig. 2a. In all PCR experiments Southern blotting and hybridization using an HMGIC specific probe (Fig. 2b) and rehybridization using a LHFP specific probe (data not shown) confirmed the lack of HMGIC-LHFP fusion transcripts. In contrast, the HMGIC-LHFP fusion fragment was detectable in all positive controls. Probes were generated and digoxigenin-labeled by PCR using HMGIC specific primers (forward: 5-GTG AGG GCG CGG GGC AGC CGT CCA CTT C-3; reverse: 5-CCT CTT CGG CAG ACT CTT GTG AGG ATG TCT-3) and the LHFP primers LHFP846up and LHFP1163do (see Table 2). For hybridization, the ExpressHyb hybridization solution (Clontech, Heidelberg, Germany) was used and detection was performed as de- Fig. 1. Schematic presentation of the cDNA structure of HMGIC and LHFP and PCR experiments used for the detection of the expected fusion transcript HMGIC-LHFP in PCH with aberrations involving the chromosomal regions 12q13q15 and 13q12q14. The 3 untranslated region (UTR) of HMGIC is not completely shown. ORF, open reading frame. 92 P. Rogalla et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 133 (2002) 90–93 genetically analyzed. Similarily, at the molecular level the identification of the HMGIC-LHFP fusion gene in a lipoma with t(12;13) makes it a possible candidate for a frequent fusion gene in these tumors. A comparable situation recently has been described for the t(3;12)(q27q28; q14q15) where the underlying HMGIC-LPP fusion gene can be detected in both lipomas and PCH with that translocation [10,11]. In contrast, the results of the present study show that the HMGIC-LHFP fusion is not a consistent finding in tumors with aberrations of 12q13q15 and 13q12q14. Thus, the molecular basis may be rather similar to that of the t(12;14)(q14q15;q23q24) frequently found in uterine fibroids and PCH. In this translocation, intragenic breakpoints and breakpoints in the vincinity of HMGIC have been found [2,12–14]. References Fig. 2. Results of a RT-PCR experiment excluding the fusion gene HMGICLHFP in four pulmonary chondroid hamartomas (PCH) with aberrations involving the chromosomal regions 12q13q15 and 13q12q14. Whereas three PCH showed complex aberrations involving 12q13q15 and 3q12q14 (Ha 79, Ha 181, and Ha 228), the remaining case had a simple t(12;13)(q14q15;q13) (Ha 147). For PCR, the HMGIC specific forward primers Se1 and P1 and the LHFP specific reverse primers LHFP1596do and LHFP1163do were used. The cell line HeLa served as negative control. As a positive control a plasmid containing an HMGIC-LHFP fusion fragment was used. (a) RT-PCR products after electrophoresis and ethidium bromide staining. (b) RT-PCR products after electrophoresis followed by Southern blot hybridization using a 312-bp HMGIC cDNA probe. (c) RT-PCR products of GAPDH after electrophoresis and ethidium bromide staining. scribed by Rogalla et al. [8]. As control for intact RNA and cDNA, respectively, routine RNA agarose gels were run and checked using standard methods, and a RT-PCR for the housekeeping gene of the glyceraldehyde 3-phosphate dehydrogenase was performed as described previously [6] (Fig. 2c). 4. Discussion The translocation t(12;13)(q13q15;q12q14) has been described recurrently in lipomas [9] and PCH [2,3]. Kazmierczak et al. [2] found three cases with a t(12;13) (q13q15;q12q14) in a series of 191 PCH whereas Mandahl et al. [8] described two such cases in 188 lipomas cyto- [1] Petit MMR, Schoenmakers EFPM, Huysmans C, Geurts JMW, Mandahl N, Van de Ven WJM. LHFP, a novel translocation partner gene of HMGIC in a lipoma, is a member of a new family of LHFP-like genes. Genomics 1999;57:438–41. [2] Kazmierczak B, Meyer-Bolte K, Tran KH, Wöckel W, Breightman I, Rosigkeit J, Bartnitzke S, Bullerdiek J. A high frequency of tumors with rearrangements of genes of the HMGI(Y) family in a series of 191 pulmonary chondroid hamartomas. Genes Chromosomes Cancer 1999;26:125–33. [3] Kazmierczak B, Kayser K, Meyer-Bolte K, Thode E, Bullerdiek J. Results of cytogenetic analyses on 317 pulmonary chondroid hamartomas point to their pathogenesis. Electronic J Pathol 1999;5:4. [4] Kazmierczak B, Hennig Y, Wanschura S, Rogalla P, Bartnitzke S, Van de Ven W, Bullerdiek J. Description of a novel fusion transcript between HMGI-C, a gene encoding for a member of the high mobility group proteins, and the mitochondrial aldehyde dehydrogenase gene. Cancer Res 1995;55:6038–9. [5] Schoenmakers EFPM, Wanschura S, Mols R, Bullerdiek J, Van den Berghe H, Van de Ven W. Recurrent rearrangements in the high mobility group protein gene. HMGI-C, in benign mesenchymal tumours. Nature Genet 1995;10:436–44. [6] Rogalla P, Drechsler K, Frey G, Hennig Y, Helmke B, Bonk U, Bullerdiek J. 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Allelic knockout of novel splice variants of human recombination repair gene RAD51B in t(12;14) uterine leiomyomas. Cancer Res 1999;59: 19–23. II. Rogalla, P., Lemke, I., Kazmierczak, B., Bullerdiek, J. (2000). An identical HMGIC-LPP fusion transcript is consistently expressed in pulmonary chondroid hamartomas with t(3;12)(q27-28;q14-15). Genes, Chromosomes & Cancer 29: 363-366. Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. P. Rogalla III. von Ahsen, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2005a). Expression pattern of the LPP-HMGA2 fusion transcript in pulmonary chondroid hamartomas with t(3;12)(q27-28;q14-15). Cancer Genetics and Cytogenetics 163: 68-70. Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. P. Rogalla IV. Lemke, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2001a). Large deletion of part of the HMGIC locus accompanying a t(3;12)(q27-28;q14-15) in a lipoma. Cancer Genetics and Cytogenetics 129:161-164. Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. P. Rogalla Cancer Genetics and Cytogenetics 129 (2001) 161–164 Short communication Large deletion of part of the HMGIC locus accompanying a t(3;12)(q27q28;q14q15) in a lipoma Inga Lemke, Piere Rogalla, Jörn Bullerdiek* Center of Human Genetics, University of Bremen, Leobenerstr. ZHG, D-28359 Bremen, Germany Received 25 August 2000; received in revised form 1 February 2001; accepted 5 February 2001 Abstract The high mobility group protein gene HMGIC has been found to be rearranged in a variety of human benign solid tumors. Often, these rearrangements lead to fusion genes of which that between HMGIC and LPP underlying t(3;12)(q27q28;q14q15) is by far the most common. Herein, we analysed a lipoma with a t(3;12)(q27q28;q14q15). RT-PCR revealed the presence of a HMGICLPP fusion transcript composed of exons 1–3 of HMGIC and exons 9–11 of LPP, but the absence of the reverse LPP-HMGIC fusion transcript. Fluorescence in situ hybridization experiments using different probes derived from the HMGIC gene and its 3 vicinity showed the absence of FISH signals on the derivative chromosome 3. Thus, in the present tumor the t(3;12)(q27q28;q14q15) was accompanied by a large genomic deletion. Roughly, it can be estimated that at least 170 kb of chromosome 12 material were deleted. To the best of our knowledge, this is the first report showing that the “simple” t(3;12)(q27q28;q14q15) results in a large deletion of DNA. © 2001 Elsevier Science Inc. All rights reserved. 1. Introduction 2. Materials and Methods HMGIC encodes for one member of high mobility group proteins and is rearranged in a variety of human benign solid tumors [1,2]. Often, these rearrangements lead to fusion genes encoding the three AT-hooks of HMGIC and a carboxyterminal part of other genes. Of these fusion genes that between HMGIC and LPP underlying t(3;12)(q27q28; q14q15) is by far the most common [1,2]. These latter rearrangements have been found only in lipomas and pulmonary chondroid hamartomas (PCHs) [3]. When expressed in NIH3T3 murine fibroblasts, the fusion protein has been shown to induce transformation as shown by Fedele et al. [4]. In contrast to that fusion transcript composed of exons 1–3 of HMGIC and exons 9–11 of LPP [5,6], the reverse transcript is often not detectable in the corresponding tumors even by RT-PCR [5]. Because one might hypothesize that this lack of the reverse transcript is due to deletions surrounding the breakpoint on the “non-functional” derivative chromosome, we performed a fluorescence in situ hybridization (FISH) study on a lipoma lacking that transcript using a variety of probes from the HMGIC region 3 of the breakpoint. The lipoma used for the present study showed a t(3; 12)(q27–q28;q14–q15). Cells from this lipoma were immortalized by the large T-antigen of SV40 leading to metaphases characterized by either a diploid or tetraploid karyotype. After isolation of RNA using the trizol reagent (GIBCO BRL, Eggenstein, Germany) containing phenol and isothiocyanate cDNA was synthesized using a poly(A)-oligo(dt)17 primer and M-MLV reverse transcriptase (GIBCO BRL, Eggenstein, Germany). RT-PCR for the detection of the HMGIC-LPP fusion transcript was done as recently described [6]. RT-PCR analysis aimed at the detection of the LPP-HMGIC fusion transcript has been performed in a nested manner using the primer pair 5-CTG GAC GCT GAG ATT GAC-3 and 5-GTG AAA GTA GAC CCC ACC-3 in the first round and the primer pair 5-ACA GCC TCT CCT CCA GTT-3 and 5-GTT CTC AGA CGG CTT CTC CTG ATC-3 in the second round. As a positive control, a pulmonary chondroid hamartoma with a t(3;12)(q27 q28;q14q15) known to express both fusion transcripts was used. PCR products were separated on a 1.5% agarose gel and fusion transcripts were clearly detected by Southern blotting and hybridization using a HMGIC cDNA specific probe and as control for intact cDNA an RT-PCR for the housekeeping gene glyceraldehyde 3-phosphate dehydrogenase (GAPDH) was performed as recently described [6]. * Corresponding author. Tel.: 49-421-218-3589; fax: 49-421-2184239. E-mail address: [email protected] (J. Bullerdiek). 0165-4608/01/$ – see front matter © 2001 Elsevier Science Inc. All rights reserved. PII: S0165-4608(01)00 4 4 1 - 1 162 I. Lemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 129 (2001) 161–164 for the FISH studies a pool of the cosmid clones 27E12 and 142H1, known to flank the 3 and 5 ends, respectively, of the third intron of HMGIC [2], PAC clone 12/2 containing the entire intron 3 of HMGIC, cosmid clone 202A1 derived from the 3 vicinity of HMGIC [2], PAC clone 12/1 containing part of intron 3 of HMGIC and its 3 vicinity, and a pool of two PAC clones obtained by screening of a human PAC library using primer sets specific for exon 6 and intron10/exon11, respectively, of the LPP gene [8] were used. The localization of clones within the HMGIC locus is shown in Fig. 1. Metaphases were GTG-banded prior to FISH and for each probe at least 10 metaphases have been evaluated. Fig. 1. Map of the HMGIC locus and localization of cosmid and PAC clones used in the present study as probes for FISH analyses. For orientation of cosmid clones see [2]. For molecular cytogenetic studies cell cultures from the lipoma were prepared following routine protocols. Slides were used for FISH studies using a modification of the method described by Kievits et al. [7]. As molecular probes 3. Results RT-PCR analysis followed by gel electrophoresis and Southern blot hybridization using a HMGIC cDNA specific probe revealed the presence of a HMGIC-LPP fusion transcript but the absence of the reverse LPP-HMGIC fusion transcript in the lipoma with t(3;12)(q27q28;q14q15) Fig. 2. Results of RT-PCR experiments followed by gel electrophoresis and Southern blot hybridization using a HMGIC specific cDNA probe showing the absence of the LPP-HMGIC fusion transcript (a) but the presence of the HMGIC-LPP fusion transcript (b) in the lipoma with a t(3;12)(q27q28;q14q15). RT-PCR experiment of the positive control, a pulmonary chondroid hamartoma with a t(3;12)(q27q28;q14q15), revealed both fusion transcripts. (A) RTPCR products of LPP-HMGIC after gel electrophoresis followed by Southern blot hybridization using a HMGIC cDNA probe. (b) RT-PCR products of HMGIC-LPP after gel electrophoresis followed by Southern blot hybridization using a HMGIC cDNA probe. (c) RT-PCR products of GAPDH after gel electrophoresis and ethidium bromide staining. I. Lemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 129 (2001) 161–164 163 Fig. 3. Results of FISH analyses of the lipoma with a t(3;12)(q27q28;q14q15) using probes derived from the HMGIC locus and its 3 site (Fig. 1). Normal chromosomes 12 indicated by green arrows, derivative chromosomes 12 by yellow arrows, and derivative chromosomes 3 by white arrows. Chromosomes were identified by G-banding prior to FISH. (a) FISH analysis using the PAC clone 12/1 containing part of intron 3 of HMGIC and its 3 vicinity. (b) FISH analysis using the cosmid clone 202A1 derived from the 3 vicinity of HMGIC. (c) FISH analysis using the PAC clone 12/2 containing the entire intron 3 of HMGIC (tetraploid metaphase). (d) FISH analysis using a pool of the cosmid clones 27E12 and 142H1, known to flank the 3 and 5 ends, respectively, of the third intron of HMGIC (part of a tetraploid metaphase). (Figs. 2a–c). PCR fragment length indicates that the HMGIC-LPP fusion transcript is composed of exons 1–3 of HMGIC and exons 9–11 of LPP. FISH analyses using different probes from the HMGIC locus (Fig. 1) were performed to analyse whether or not a genomic deletion is responsible for the absence of the reverse fusion transcript LPP-HMGIC. FISH experiments with probes exclusively derived from the 3 part of HMGIC or its 3 vicinity revealed signals on the normal chromosome 12 but not on either of the derivative chromosomes (Figs. 3a, b). In addition, FISH experiments using either a PAC clone which contains the entire intron 3 of HMGIC or a pool of cosmids known to flank the 3 and 5 ends, respectively, of the third intron of HMGIC resulted in signals on the normal chromosome 12 and the derivative chromosome 12, but not on the derivative chromosome 3 (Figs. 3c, d). Most metaphases revealed apparently weaker FISH signals on the derivative chromosome 12 than those on the normal chromosome 12. In addition, FISH experiments using a pool of two PAC clones derived from the LPP gene revealed signals on the normal chromosome 3, the derivative chromosome 3, and the derivative chromosome 12 (data not shown). 4. Discussion The frequency of t(3;12)(q27q28;q14q15) in lipomas [9,10] and PCHs [11] makes it one of the most frequent alterations in human tumors. Despite the high frequency of the t(3;12), little is known about the molecular changes accompanying the underlying fusion of both chromosomes. FISH, using different probes derived from the HMGIC gene and its 3 vicinity, revealed the absence of signals on the derivative chromosome 3. However, RT-PCR showed the characteristic HMGIC-LPP fusion transcript composed of exons 1–3 of HMGIC and exons 9–11 of LPP [5,6], 164 I. Lemke et al. / Cancer Genetics and Cytogenetics 129 (2001) 161–164 clearly indicating a break within the third intron of HMGIC. From these results it can be concluded that the t(3;12)(q27 q28;q14q15) found in the lipoma was accompanied by a large genomic deletion. Based on the contig presented by Schoenmakers et al. [2], the deletion of chromosome 12 material has an estimated size of at least 170 kb. In summary, our findings underline the functional significance of the HMGIC-LPP fusion whereas the reverse fusion seems to be of no relevance in terms of tumor development. Furthermore, a frequent deletion accompanying that translocation can also explain the lack of LPP-HMGIC fusion transcripts in four of five lipomas with a t(3;12) described by Petit et al. [5]. In contrast, another possible explanation may be the additional deletion of the promoter of LPP or of other 5 regulatory elements. Nevertheless, similar deletions accompanying apparently balanced translocations have also been found, for example in chronic myelogeneous leukemias with t(9;22)(q34;q11) [12] or in follicular lymphomas with t(14;18)(q32;q21) [13]. To the best of our knowledge, this is the first report showing that the “simple” t(3;12)(q27q28;q14q15) results in a large genomic deletion. References [1] Ashar HR, Schoenberg Fejzo M, Tkachenko A, Zhou X, Fletcher JA, Weremowicz S, Morton CC, Chada K. Disruption of the architectural factor HMGI-C: DNA-binding AT hook motifs fused in lipomas to distinct transcriptional regulatory domains. Cell 1995;82:57–65. 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Lemke, I., Rogalla, P., Grundmann, F., Kunze, W.-P., Haupt, R., Bullerdiek, J. (2002). Expression of the HMGA2-LPP fusion transcript in only 1 of 61 karyotypically normal pulmonary chondroid hamartomas. Cancer Genetic and Cytogenetics 138: 160-164. Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation in Zusammenarbeit mit Herrn Dr. P. Rogalla VII. von Ahsen, I., Rogalla, P., Bullerdiek, J. (2005b). Mutations of the human high mobility group protein gene HMGA2 do not account for a majority of uterine leiomyomas. Molecular Human Reproduction (Eingereicht). Eigenanteil an dieser Publikation: - Planung und Durchführung aller Arbeiten - Verfassen der Publikation von Ahsen et al. 1 Mutations of the human high mobility group protein gene HMGA2 do not account for a majority of uterine leiomyomas Inga von Ahsen, Piere Rogalla, and Jörn Bullerdiek* Center of Human Genetics, University of Bremen, Leobener Str. ZHG, D-28359 Bremen, Germany *Correspondence to: J. Bullerdiek, Center of Human Genetics, University of Bremen, Leobenerstr. ZHG, D-28359 Bremen, Germany, Phone: 49-421-218-4239; Fax: 49421-218-4239; e-mail: [email protected]. Running title: Mutation Analysis of the HMGA2 Gene von Ahsen et al. 2 Abstract The close association of proteins of the high mobility group family HMGA in a number of diseases has emerged clearly during the past years. As to benign tumors targeting genes by chromosomal alterations has been well documented for e.g. lipomas, pulmonary chondroid hamartomas and uterine leiomyomas. HMGA proteins act as architectural transcription factors regulating a high number of target genes by modulating chromatin structure. However, very little is known about variation of the HMGA genes within human populations which could account for the high prevalence e.g. of uterine fibroids. Therefore we have sequenced the coding region of HMGA2 of 87 of healthy volunteers aimed at the detection of single nucleotide polymorphism (SNP’s) which may be associated with a genetic predisposition. As a result we were able to show only one sequence divergence leading to an amino acid change in coding regions of HMGA2 in all 174 alleles analysed. This, indicates that sequence variations of HMGA2 do not account for the high frequency of uterine leiomyomas. Key words: high mobility group proteins, single nucleotide polymorphism, uterine leiomyomas Introduction The gene encoding the high mobility group protein HMGA2 is the most frequent target of specific chromosomal translocations in human tumors known far. Cytogenetic rearrangements affecting 12q14-15 i.e. the genomic region harboring HMGA2 are a frequent finding in benign tumors mostly of mesenchymal origin as e.g. lipomas and uterine leiomyomas. von Ahsen et al. 3 As a molecular consequence of there translocations, either fusion transcripts involving HMGA2 are expressed in case of intragenic rearrangements or a simple transcriptional up-regulation of that gene occurs which is mainly expressed almost during embryonic and fetal development (Rogalla et al., 1996; Hirning-Folz et al., 1998). Uterine leiomyome are the most common female genital tumors affecting at least one third of all women over 30 years old and their actual frequency may be even much higher (Norris and Zaloudek, 1982). While the etiology of these frequent neoplasms is still unknown, a genetic predisposition often has been considered e.g. based on classical twin studies (Snieder et al., 1998) and an apparent predisposition to these tumors in some families (Vikhlyaeva et al., 1995). One of the few genes that have been associated so far with the development of uterine leiomyomas is HMGA2 (syn.: HMGIC) (Schoenmakers et al. 1995). HMGA2 encodes for a so-called high mobility group protein acting as an architectural transcription factor. By binding to DNA it can modulate the access of specific transcription factors. By chromosomal rearrangements the expression of HMGA2 that in most normal tissues is expressed at very low levels except for embryonic and fetal development (Rogalla et al., 1996) becames transcriptionally up-regulated or becomes involved in the formation of fusion genes. There rearrangements are their considered being causually involved in the development of e.g. uterine leiomyomas carrying 12q14-15 aberrations. Although the existence of a genetic predisposition for these highly frequent tumors is widely accepted, surprisingly almost nothing is known about sequence variations of HMGA2 among the population. To determine if non-synonymous single nucleotide polymorphisms (SNP’s) are frequent and thus may account for this predisposition, we have sequenced that gene based on DNA samples obtained from 87 healthy Caucasian European individuals. von Ahsen et al. 4 Materials and methods Blood samples taken from 87 healthy volunteers were included in the present study. Genomic DNA was isolated from 5 ml peripheral blood by the salt-extraction procedure described by Lahiri and Nurnberger (1991). Specific oligonucleotide primers were designed according to the genomic HMGA2 DNA sequence (Schoenmakers et al., 1995) (GenBank accession number AH003120). Primer sets were designed for PCR to amplify each of the 5 exons of the HMGA2 gene (see table I). PCR was performed in a reaction volume of 50 µl containing 500 ng of genomic DNA template, 10 mM Tris/HCl pH 8.0, 50 mM KCl, 1.5 mM MgCl2, 100µM dATP, 100µM dTTP, 100µM dGTP, 100µM dCTP, 200 nM forward primer, 200 nM reverse primer, 1 unit/100 µl DNA Taq polymerase (Sigma, Deisenhofen, Germany). For the fragment containing exon 5 a nested PCR was performed by addition of 0.5 µl of the primary PCR product to a second PCR mix. PCR experiments were performed for 35 cycles (1 min denaturation at 94°C, 1 min annealing at 57-66°C for a single primer pair see table 1, and 1 min extension at 72°C). The cycles were proceeded by an initial denaturation step of 4 min at 94°C and were followed by a final extension step of 10 min. The amplification products were separated on 1.5 % agarose gels. Each PCR fragment was sequenced on both strands using the primers shown in table 1 on an automated ABI 377 sequencer according to the protocol by the manufacturer (PE-Applied Biosystem, Connecticut, USA ). The resulting sequences were aligned for the presence of mutations (nonsense, insertion, or deletion mutations) with the DNASTAR's SeqMan II program. von Ahsen et al. 5 Results All five exons of HMGA2 containing the complete ORF were amplified by PCR. Using the DNA of 87 individuals all PCR experiments resulted in fragments of the expected sizes (table II). Direct sequencing revealed only one GÆA point mutation at position 26 with the consequent substitution of an glycine to glutamic acid at codon 9 in exon 1 of HMGA2 in all 87 individuals. Discussion The prominent role of HMGA proteins explains their involvement in a number of diseases including various malignancies and also several benign tumors. Based on the idea that frequent single nucleotide polymorphisms of that gene may be associated with genetic predisposition to leiomyomas, herein, we analysed 174 alleles of the HMGA2 gene. Surprisingly, there was only one sequence divergence leading to an amino acid change in the complete ORF of HMGA2 detectable. Most likely, the high interindividual conservation of the protein is due to the fact that most base pair substitutions leading to an amino acid exchanges lead to proteins which are not able to act like the wilde-type protein. This hypothesis is also supported by comparative genomics. The coding region of the murine HMGA2 shows an identity of 92% in comparison to its human counterpart allowing for the expression of a protein which differs in only 5 of 110 amino acids (96% identity) (Zhou et al. 1996, Manfioletti et al. 1991). However, this is the first paper reporting on the sequence analysis of the HMGA2 gene in a larger number of individuals. From the results it can be deduced clearly that sequence variations of HMGA2 do not account for the frequent occurrence of uterine fibroids. von Ahsen et al. 6 ACKNOWLEDGEMENT This work was supported by a grant from the Deutsche Forschungsgemeinschaft (Bu 592/4-3). REFERENCES Hirning-Folz U, Wilda M, Rippe V, Bullerdiek J, Hameister H (1998) The expression pattern of the Hmgic gene during development. Genes Chromosomes Cancer 23, 350-357. Lahiri DK and Nurnberger JIJr (1991) A rapid non-enzymatic method for the preparation of HMW DNA from blood for RFLP studies. Nucleic Acids Res 19, 5444. Manfioletti G, Giancotti V, Bandiera A, Buratti E, Sautiere P, Cary P, Crane-Robinson C, Coles B, Goodwin GH (1991) cDNA cloning of the HMGI-C phosphoprotein, a nuclear protein associated with neoplastic and undifferentiated phenotypes Nucleic Acids Res 19, 6793-6797. Norris HJ, Zaloudek CJ (1982) Mesenchymal tumor of the uterus. In: Pathology of femal genital tract, 2nd Edition, Blaustein A. (ed.), Springer Verlag, Berlin. Rogalla P, Drechsler K, Frey G, Hennig Y, Helmke B, Bonk U, Bullerdiek J (1996) HMGI-C expression patterns in human tissues. Implications for the genesis of frequent mesenchymal tumors. Am J Pathol 149, 775-779. Schoenmakers EF, Wanschura S, Mols R, Bullerdiek J, Van den Berghe H, Van de Ven WJ (1995) Recurrent rearrangements in the high mobility group protein gene, HMGI- C, in benign mesenchymal tumours. Nat Genet 10, 436-444. Snieder H, MacGregor AJ, Spector TD (1998) Genes control the cessation of a woman's reproductive life: a twin study of hysterectomy and age at menopause. J Clin Endocrinol Metab 83, 1875-1880. von Ahsen et al. 7 Vikhlyaeva EM, Khodzhaeva ZS, Fantschenko ND (1995) Familial predisposition to uterine leiomyomas. Int J Gynaecol Obstet 51, 127-131. Zhou X, Benson KF, Przybysz K, Liu J, Hou Y, Cherath L, Chada K (1996) Genomic structure and expression of the murine Hmgi-c gene. Nucleic Acids Res 24, 4071-4077. von Ahsen et al. 8 Table I Primer sequences and conditions for PCR amplification of HMGA2 Exon 1 Primer Sequencesa (F) ACCTCATCTCCCGAAAGGTGCTG Annealing Sice of Temperature Product (°C) (bp) 66 290 (R) ACTGGGCTCCCGCACTCCG 2 (F) CCACCTTTTCAATATGGAAGATTGTTG 57 816 57 553 60 420 60 532 60 426 (R) TTCCTCACTTCTACCCGTTTTAAGGTT 3 (F) TCTTTTAGGGCGAGGGGTTGCATAGAT (R) GAAGAGTGGAGCCTCTTTTGATGTTGA 4 (F) AGCTGGTCTACAACTCCTGGGCTCAAG (R) GGCTACAACACATTTTCAGAATACTGC 5 (F1) TGCCCTGACATTCTCTGGACAGC (R1) TCCCTGTGTTACAGCAGTTTT (F2) CCTCAATTACGGTTTAAGAAG (R2) AGGGATTACAAAGAAGGTGATTA a F = forward, and R = reverse von Ahsen et al. 9 Table II Primer sequences for sequencing of HMGA2 Exon 1 Primer Sequencesa (F) ACCTCATCTCCCGAAAGGT (R) ACTGGGCTCCCGCACTC 2 (F) TGAACGTGTTCCAACAGCTC (R) GAAATGAGTCTTGTGTTACCCAG 3 (F) CGATACGTCATCTGCAAAGC (R) CTGGATGGAGCCTAGTGGTA 4 (F) CTCAAGCCATCCGTCCGC (R) TTCAGAATACTGCAGGACGA 5 (F) GCTGTGGAAACAGGTTACCT (R) CCATGGCAATACAGAATAAGTGG a F = forward, and R = reverse „Hiermit erkläre ich, Inga von Ahsen, geb. am 26. März 1968 in Bremen, dass ich die vorliegende Dissertation „Zur Bedeutung von somatischen Mutationen und Keimbahnmutationen des HMGA2 Gens bei Tumorerkrankungen“ selbstständig verfasst und keine anderen, als die angegebenen Quellen und Hilfsmittel verwendet habe.“ Bremen, Dezember 2005 (Inga von Ahsen)