Magnesiumlegierungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Gewinnung von Magnesium Geringste Dichte aller (technisch relevanten) Leichtmetalle Häufiges Vorkommen (Erze bzw. Meerwasser) Gute Bearbeitbarkeit (spanend) Gute Dämpfungseigenschaften Sehr gute Gießbarkeit Recyclierbarkeit Korrosionsanfälligkeit Geringe Hochtemperaturfestigkeit Mikroporosität Geringe Duktilität Brennbar Hoher Preis Brandenburgische Technische Universität Cottbus Gewinnung von Magnesium • Elektrolyse von schmelzflüssigem MgCl2 • Thermische Gewinnung aus MgO • Rohstoffe: – – – – – Dolomit: (MgCO3-CaCO3) Magnesit (MgCO3) Carnallit (MgCl2-KCl-6H2O) Meerwasser (0,13% Mg) Totes Meer (3,4% Mg) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Schmelzflusselektrolyse von Mg • Herstellung von MgCl2 – Rohstoffaufbereitung des Erzes (Carnallit) – Entwässerung von Magnesiumchloridhydrat – evtl. Chlorierung von oxidischen Mg-Erzen • Elektrolyse bei 700-800°C unter Verwendung von NaCl oder KCl – MgCl2 Mg + Cl2 (Knallgasentwicklung) – Magnesium schwimmt auf dem Elektrolyten und kann abgeschöpft werden – Knallgas wird rezykliert Brandenburgische Technische Universität Cottbus Verfahren zur Chlorierung von MgO 2 MgO + C + 2 Cl2 2 MgCl2 + CO2 Cl2 + C + H2O 2 HCl + CO MgO + 2 HCl MgCl2 + H2O Brandenburgische Technische Universität Cottbus Schmelzflusselektrolyse von Mg Schmelzelektrolyse von geschmolzenem MgCl2 in DOWNS-Zellen reduzierende Chlorierung des Magnesiumoxids: MgO+C+Cl2 MgCl2+CO In der DOWNS-Zelle: MgCl2 Mg+Cl2 Zersetzungsspannung 6V Mg wird abgeschöpft Brandenburgische Technische Universität Cottbus Vereinfachtes Flussdiagramm zur Herstellung von Mg mittels Schmelzflusselektrolyse Magnesiumchloridsole Reinigung Eindampfung Kristallisation Dehydrierung Elektrolyse Raffination Verflüssigung Chlor Magnesium Brandenburgische Technische Universität Cottbus Thermische Gewinnung von Magnesium • Reduktion von MgO mit Hilfe von Reduktionsmitteln (z.B. FeSi) 2 MgO · 2 CaO + Si 2 Mg + 2 CaO · SiO2 • Reduktion immer ausgehend von mit MgO (Magnesit) angereichertem MgO-CaO (Dolomit), da sonst Mg2SiO4 entsteht und somit die Ausbringung nur gering ist 4 MgO + Si 2 Mg + Mg2SiO4 (zu vermeiden) • Thermische Gewinnung führt zu stark exothermer Reaktion, dabei wird das entstehende Magnesium verdampft und anschließend kondensiert. • Wichtige Verfahren sind: – Pidgeon-Verfahren – Bolzano-Verfahren – Magnetherm-Verfahren Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumgewinnung: Pidgeon-Verfahren Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumgewinnung: Magnetherm-Verfahren Brandenburgische Technische Universität Cottbus Raffination von Magnesium • Entfernung von Verunreinigungen – gelöste Metalle – nichtmetallische Einschlüsse – Wasserstoff • Metallische Verunreinigungen – Fe, Cu, Mn, Zn, Al, Si, Ca, Na – Zugabe von Salzen • Nichtmetallische Einschlüsse werden durch Zugabe von Alkalichloriden oder MgCl entfernt. Zusammen mit den Verunreinigungen lagern sich diese am Grund der Schmelze ab • Wasserstoff wird durch Behandlung mit Chlorgas bei ca. 750°C, Stickstoff bei ca. 680°C sowie Argon oder Helium entfernt Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumverbrauch Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Eigenschaften von reinem Mg Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Dichte • geringe Dichte ist die herausragende Eigenschaft von Magnesiumlegierungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Dichte • • Ausgeprägte Temperaturabhängigkeit der Dichte Starke Schwindung bei Erstarrung und beim Abkühlung von 650°C auf RT Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Porosität 1 mm 1 mm Ausgeprägte Mikroporosität durch Schwindung bei Erstarrung und Abkühlung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Reines Magnesium: Festigkeit und Verformung • Zugfestigkeit von polykristallinem Reinmagnesium im Gusszustand liegt bei nur 100 MPa; nach Umformung (Strangpressen) werden 200 MPa erreicht. Festigkeit ist zwar gering, liegt aber noch über der von reinem Aluminium (40 MPa). • Mechanische Eigenschaften von Mg werden durch die hex. Kristallstruktur bestimmt. Bis zu T=225°C findet ausschließlich Basisgleitung entlang ½ <11-20> (0001) statt. Bei RT kann auch mechanische Zwillingsbildung auftreten. • Van-Mises-Kriterium (mindestens fünf voneinander unabhängige Gleitsysteme!) meist nicht erfüllt, daher ist polykristallines Mg bei tiefen Temperaturen schlecht verformbar. • Bei T>225°C tritt Pyramidalgleitung auf, bei noch höheren Temperaturen auch Prismengleitung. Van-Mises-Kriterium ist dann erfüllt, so dass Mg duktil wird. • Legierungselemente beeinflussen stark die Festigkeitseigenschaften Brandenburgische Technische Universität Cottbus c=0,5199 nm Magnesiumlegierungen: die hdp-Phase a=0,3203 nm • c/a=1,624 • Van-Mises-Kriterium nicht erfüllt, daher ist Mg schlecht verformbar. • Prismen- und Basalebenen verfügen über je drei Gleitsysteme, von denen aber nur zwei unabhängig sind. Daher sind nur vier unabhängige Gleitsysteme vorhanden. • c/a-Verhältnis ist etwas kleiner als ideal (c/a=1,633), daher nimmt die Belegungsdichte der Prismenebenen im Vergleich zur Basalebene leicht zu. Gleitung auf Prismenebenen wird begünstigt. Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Gleitsysteme und Verformung Basalgleitung Pyramidalgleitung Prismengleitung Raumtemperatur bis 225°C > 225°C >> 225°C • • Mg ist bei RT schwer verformbar, bei höheren Temperaturen duktil Zulegieren von Li oder In fördern das Auftreten von Prismengleitung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Verformung bei RT Gleitung auf dicht gepackter Ebene entlang dicht gepackten Richtungen ½ <11-20> (0001) Scherung entlang <10-10-1> auf {10-12}-Zwillingsebenen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Verformung bei RT Asymmetrie im Spannungs-Dehnungs-Verlauf zwischen Zug- und Druckverformung Ursache: Abweichung vom idealen c/a-Verhältnis Zwillingsverformung kann nicht gleichzeitig zur Zug- und Druckverformung beitragen Spannungsachse parallel zur Zwillingsebene Zwilling kann Kompression erzeugen Spannungsachse senkrecht zur Zwillingsebene Zwilling kann Zugdehnung erzeugen Ausprägung der Asymmetrie ist texturabhängig Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Hochtemperaturverformung Gute Verformbarkeit bei hohen Temperaturen (Aktivierung zusätzlicher Gleitsysteme) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente (Al) • • • • • Steigert Festigkeit durch Mischkristallhärtung und Ausscheidungshärtung Verbessert Gießbarkeit begünstigt Feinkornbildung 1 mm Oberflächenpassivierung erhöht Zähigkeit • erhöht Neigung zu Mikroporosität Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente (Al) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente (Zn) • • • • • Steigert Festigkeit durch Mischkristallhärtung und Ausscheidungshärtung (ab 3%) Verbessert Gießbarkeit – erhöht Fluidität der Schmelze begünstigt Feinkornbildung Oberflächenpassivierung erhöht Zähigkeit • • erhöht Neigung zu Mikroporosität ab 1,5% Neigung zu Grobkornbildung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente (Zn) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente (Mn) • • • • • • Verbesserung der Korrosionseigenschaften durch Kontrolle des Eisengehaltes Erhöhung der Zugfestigkeit Verbesserung des Umformvermögens Verbesserung der Kerbschlagzähigkeit Verbesserung der Schweißbarkeit Verbesserung der Kriechfestigkeit Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente • Festigkeit: Al, Li, Mn, Si, Th, Zn • Härte: Al, Si • Warmfestigkeit: Ag, Ce • Dehnung, Verformbarkeit: Li, Zr, In • Kriechfestigkeit: Ag, Ca, Si, Th, Y mit Zr • Kornfeinung: Ca, Mn, Zn, Zr, Ce, Y, Nd, Si, Zr • Schweißbarkeit: Mn • E-Modul: Si, Be • Verringerung der Dichte: Li • Gießbarkeit: Al, Zn • Verringerung der Oxidation der Schmelze: Be • Korrosionsbeständigkeit, Oberflächenpassívierung: Al, Be, Si, Ca, Y, Ge, Ga, P, Th, Mn, Ca, Zn, Ce, V, Ti, Zr • Unterdrückung von Erstarrungs-Lunkern: Sr Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Einfluss der Legierungselemente • • • • • • • • • Al, Zn: Ausscheidungshärtung; verbessern Gießbarkeit durch Bildung von Eutektikum; bewirken Porosität Ag: Festigkeit; feinere Ausscheidungen; nachteilig für Korrosionsbeständigkeit Mn, Zr: Korrosionsbeständigkeit, Zugfestigkeit Zr: Kornfeiner durch Bildung von Zirkonoxiden, wirken als Kristallisationskeime. Verbessert Zugfestigkeit ohne Verschlechterung der Dehnung. Nachteil: Zr bewirkt Mikroporosität, kann nicht zusammen mit Al und Sc zulegiert werden. Li, In: Begünstigung von prismatischer Gleitung; besseres Umformverhalten Y, Nd, Ce, La, Th: Warmfestigkeit; Nachteile: Y ist teuer, Ce versprödet, Th ist radioaktiv. Li: Verringerung der Dichte Ga: Verbessert Korrosionsbeständigkeit Cu, Fe, Co: oft unerwünschte Verunreinigung; Herabsetzung der Korrosionsbeständigkeit Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Mischkristallhärtung Dr: Differenz der Atomradien Ds/s0: Änderung der Streckgrenze Dr Löslichkeit (gew.%) Ds/s0 (%) Al +10 3 25 Zn +16 2 45 Ag +9 5 23 Ca -24 1 110 Ce -14 2 148 Th -13 1 212 Li +5 5 - Cd +7 50 10 Sn +5 0 26 Cu +20 2 35 Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Beispiele für Phasendiagramme Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mg-Al-Zn Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Bezeichnungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Normung der Zusammensetzung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Zusammensetzung und Eigenschaften Brandenburgische Technische Universität Cottbus Gefahren beim Umgang mit Magnesium • Mg ist in kompakter Form relativ ungefährlich, solange es als Festkörper vorliegt • Mn-Späne und –Stäube sind leicht entzündlich • Mg-Stäube neigen zur Explosion (wie Al und Ti) • Mg-Stäube neigen zur Selbstentzündung • Mg reagiert auch bei niedrigen Temperaturen mit Wasser unter Freisetzung von Wasserstoff • Mg-Brände lassen sich sehr schlecht löschen, kein Wasser! • Bei der Verarbeitung von Mg gelten besondere Betriebsvorschriften. Brandenburgische Technische Universität Cottbus Eigenschaften von AZ-Gusslegierungen Abkühlrate bei Sandguss etwas geringer, daher Ausgangszustand (F) z.T. etwas weicher Brandenburgische Technische Universität Cottbus Eigenschaften von AZ-Gusslegierungen Druckguss hat hohe Abkühlraten Eigenschaften ähnlich Kokillen / Sandguss im T4 Zustand Brandenburgische Technische Universität Cottbus Einfluss des Herstellungsverfahrens auf die Ermüdungseigenschaften von AZ31 Effekt von Gussfehlern: Kokillenguss zeigt geringere Porosität als Druckguss Vacuralguss = Druckguss mit evakuierter Kammer (führt zu geringerer Porosität) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Ermüdung von AZ61 mit unterschiedlicher Oberflächenbehandlung Entfernung der Gusshaut (Beizen) bringt leichte Verbesserung bei hohen Zyklenzahlen bzw. niedrigen Spannungen. Sandstrahlen bringt leichte Verbesserung bei hoher Spannung (Oberflächenhärtung) aber schlechtere Ergebnisse bei höheren Zyklenzahlen (Aufrauhung der Oberfläche). Durch aufwendigere Bearbeitung der Oberfläche (z.B. bürsten, polieren) ist eine deutliche Verbesserung zu erreichen. Brandenburgische Technische Universität Cottbus Spannungs-Dehnungskurven bei RT Brandenburgische Technische Universität Cottbus Abhängigkeit der Zugfestigkeit von der Temperatur Brandenburgische Technische Universität Cottbus Abhängigkeit der Bruchdehnung von der Temperatur Brandenburgische Technische Universität Cottbus Tieftemperatureigenschaften am Beispiel von AZ61 Brandenburgische Technische Universität Cottbus Eigenschaftskombinationen von Mg-Legierungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mechanische Eigenschaften im Vergleich Brandenburgische Technische Universität Cottbus Reines Magnesium: Kriecheigenschaften Brandenburgische Technische Universität Cottbus Reines Magnesium: Kriecheigenschaften • AM und AZ bei oberhalb 150 °C nicht mehr einsetzbar • Bei sehr hoher Temperatur und niedriger Spannung AS-Legierungen mit abnehmendem AL-Gehalt und dann AE-Legierungen besser Brandenburgische Technische Universität Cottbus Reines Magnesium: Kriecheigenschaften Überlegene Kriecheigenschaften von Al-freien Legierungen mit seltenen Erden (aufgetragen ist Spannung für 0.2 Dehnung bei 200 °C nach 100 h) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mg-Li-Legierungen • Deutliche Verringerung der Dichte: 40% Li 1,3g/cm3 • verbesserte plastische Eigenschaften durch Gefügemodifikation: – hex. a-Mg löst bis 17% Li – krz b-Li löst bis zu 70% Mg • Li-Zugabe verringert das c/aAchsenverhältnis und verbessert damit die Verformbarkeit bei tiefen Temperaturen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mg-Li-Legierungen: Struktureinfluss des Li Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mg-Li-Legierungen: Duktilitätssteigerung durch Li Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mg-Li-Legierungen: Duktilitätssteigerung durch Li Brandenburgische Technische Universität Cottbus Mechanische Eigenschaften von Mg-Li-Legierungen • Festigkeit nimmt mit steigendem Li-Gehalt ab (durch TMB und Al-Zugabe steigerbar) • Bei gleichem Festigkeitsniveau wie AZ91 kein Gewinn an Duktilität mehr, Vorteil der geringere Dichte bleibt jedoch bestehen (Nachteil: hoher Preis) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosion DIN 50900 Teil 1: Reaktion eines metallischen Werkstoffs mit seiner Umgebung, die eine messbare Veränderung des Werkstoffs bewirkt und zu einer Beeinträchtigung der Funktion des metallischen Bauteils ... führen kann. In den meisten Fällen ist diese Reaktion elektrochemischer Natur, in einigen Fällen kann sie doch auch chemischer ... oder metallphysikalischer Natur sein... Brandenburgische Technische Universität Cottbus Pourbaix-Diagramm von Mg Brandenburgische Technische Universität Cottbus Freie Korrosionspotential in 3...6%NaCl-Lösung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionswiderstand binärer Mg-Legierungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsspezifische Faktoren von Mg-Legierungen und – Begleitelementen ; „Standard Salt Water Corrosion Test“ Korrosion ~ (+0,04Mg -0,54 Al -0,16 Zn -2,06 Mn +0,24 Si +28 Fe + 121,5 Ni +11,7Cu) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Elektrochemische und intermetallische Korrosion von Magnesium Brandenburgische Technische Universität Cottbus Legierungsentwicklung - High Purity (HP) Güten Brandenburgische Technische Universität Cottbus Massenverlust von AZ31, stranggepresst, in 0,01 molarer Schwefelsäure a), b) gespant c) glattgewalzt Für Legierung mit niedrigem Al-Gehalt (AZ31) starker Einfluss der Oberflächenbeschaffenheit Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosion von AZ80 nach Oberflächenbehandlung Nach 3h in 5%iger NaCl-Lösung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz von Mg • Mg ist meist die Anode, da unedler als andere Metalle, daher löst sich Mg bevorzugt auf. • Bei Deckschichtverletzung steht eine kleine Anodenfläche einer großen Kathodenfläche gegenüber, daher wird meist die Kathode (edlerer Werkstoff) geschützt. • Beschichtungen sollten möglichst durchlässig für Wasserstoff sein, damit bei Korrosion entstehender Wasserstoff entweichen kann. Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz von Mg Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz von Mg: ANOMAG-Verfahren Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz von Mg: Organische Beschichtungen • Abdichten von Konversionsschichten (Porenfüllung mit Harzen), anschließend Aufbringen von Primern und Lacken • Primer: Verbesserung der Haftung zwischen Konversionsschicht und Lack, z.B. Phenolharze, Polyurethane, Acrylate • Elektrotauchlackierung: kathodische Tauchlackierung (meist Automobilbereich), gute Haftung, glatte Bedeckung komplizierte Geometrien • Pulverbeschichtungen: durch elektrostatische oder Wirbelsinterverfahren aufgebrachte Polyamide, Polyester oder Epoxide • Schutzschichten gegen Kontaktkorrosion Brandenburgische Technische Universität Cottbus Schichtsysteme für Verbindungselemente in Kontakt mit Mg Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsreaktionen • • Anodische Oxidation von Metall: z.B. Fe Fe2+ + 2ekathodische Reduktion: z.B. O2 + 2 H2O + 4 e4 OH- Brandenburgische Technische Universität Cottbus Kathodischer Korrosionsschutz mit Mg-Elektroden Verbrauch der Mg-Kathode: Mg Mg2+ + 2e- freie Fe-Korrosion, unterdrückt: Fe Fe2+ + 2e- Sauerstoffreduktion: O 2 + 2 H2 O Wasserstoffentwicklung: 2 H2O + 2 e- 4 OHH2 + 2 OH- Kathodischer Schutz in wässrigen Medien: Mg + 2 H2O Mg2+ + 2 OH- + H2 Brandenburgische Technische Universität Cottbus Kathodischer Korrosionsschutz mit Mg: Anwendungsbeispiele Mg als Opferanode um z.B. Stahlkonstruktionen vor Korrosion zu schützen Anwendung insbesondere dort wo Wartung schwierig oder hohe Kosten / Schäden bei Versagen durch Korrosion entstehen • Innenschutz von Wasserbehältern • Innenschutz von Tanklagern • Außenschutz für vergrabene Behälter Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Design Vermeidung galvanischer Korrosion - Vermeidung von Wasseransammlungen - Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Design Vermeidung galvanischer Korrosion - Vermeidung von Elektrolyten in Kontaktbereichen - Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Design Vermeidung galvanischer Korrosion - Vermeidung von Elektrolyten in Kontaktbereichen - Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Design Kontakt zwischen Mg und anderen Metallen vermeiden - isolierende Schichten - Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Beschichtung Vermeidung galvanischer Korrosion durch Beschichtung des gesamten Verbundes Brandenburgische Technische Universität Cottbus Korrosionsschutz - Beschichtung Problem: Lokales Versagen der Schicht führt oft zu stärker Schädigung durch Korrosion als ohne Beschichtung (kleine Anodenfläche lokalisierte Korrosion) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Corvette C6 Cabrio Coupet Gewicht: 1497 kg Corvette C6 Cabrio Convertible Gewicht: 1492 kg Cabrioverdeckmechanik Fahrzeugbau Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Brandenburgische Technische Universität Cottbus Anwendung: Magnesium Automobilgetriebeteile aus Magnesium Saugrohr aus AZ91 mit MAGPASS-COAT® + Polyesterpulverlack Brandenburgische Technische Universität Cottbus Anwendung: Magnesium AJ62: warmfeste Mg-Gusslegierung (6% Al, 2% Sr) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Anwendung: Magnesium Heckklappe des 3l Lupo (VW) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Anwendung: Magnesium Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Pedale mit Magnesiumgehäuse Pedale aus Magnesiumkörper Fahrradbremse mit Magnesiumkörper Fahrradtechnik Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Anwendungen Gehäusemantel aus Magnesiumlegierung Gehäuse aus Magnesium-Legierung Körper aus Magnesiumlegierung Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesiumlegierungen: Anwendungen Planfräskopf: Magnesium-Grundkörper mit MAGOXID-COAT® Beschichtung (Wilhelm Fette GmbH) Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Anwendungen in der Medizintechnik Brandenburgische Technische Universität Cottbus Magnesium: Anwendungen Seenot - Magnesiumstarklichtfackel Magnesiumfackeln Pyrotechnik Brandenburgische Technische Universität Cottbus