La Voce 2014-2: Titelthema Schlagzeug

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LaVoce
Schlagzeug
Multitasking und Flexibilität
2-14
3 Grundsteinlegung
Neubau Orchestersaal
4 Ring.Tanz
Generationenübergreifendes
Projekt
6 Festival Aktuelle Musik 014
#nextgeneration
Editorial
Inhalt
Liebe Leserinnen
und Leser,
es passiert viel an der Hochschule für Musik Nürnberg!
Die vorliegende Ausgabe von
La Voce belegt das in vielfältiger und eindrucksvoller
Weise.
Es tut sich etwas auf dem
Bau: Das zeigt der Bericht
von der Grundsteinlegung
unseres neuen Orchestersaals, die im Kontext der
Generalsanierung unseres
Hauptgebäudes stattgefunden hat. Wir bringen
Wagner in die Schule: Unser gemeinsames
Education-Projekt mit dem Staatstheater Nürnberg
Ring.Tanz war ein großer Publikumserfolg und hat
die Musik Richard Wagners ganz neuen Interessenten erschlossen. Auch die neueste Musik findet bei
uns ihr eigenes Forum: Unser diesjähriges Festival
Aktuelle Musik hat die nächste Generation der musikalischen Avantgarde in den Mittelpunkt gestellt.
Derzeit gewinnt auch die Forschung einen neuen
Stellenwert an der Hochschule: Die StaedtlerStiftung fördert unser erstes Dissertationsprojekt,
worüber wir uns sehr freuen. Und schließlich erhalten wir personell frische Impulse: Gleich mehrere
Professorinnen und Professoren können wir sehr
herzlich neu in ihrem Amt begrüßen.
Im Mittelpunkt dieses Heftes steht das Schlagzeugstudium an der Hochschule für Musik Nürnberg, ein
Bereich, in dem sich ständig neue musikalische und
pädagogische Entwicklungen ergeben und der eine
Quelle der Kreativität für die Gesamtinstitution
darstellt. Besonders faszinierend finde ich die Vernetzung unserer Schlagzeugstudierenden und
-lehrenden in die Hochschule hinein. Wenn Sie das
Heft aufmerksam lesen, entdecken Sie unsere
Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger auch bei der
Aktuellen Musik und bei den Wettbewerbserfolgen
und Stipendien …
Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und
grüße Sie herzlich,
Ihr Martin Ullrich
3 Grundsteinlegung Orchestersaal
4
Ring.Tanz
6
Festival Aktuelle Musik 014
8 Schlagzeugstudium heute:
Multitasking und Flexibilität
10 Im Interview: Prof. Jochen Schorer
und Prof. Radoslaw Szarek
11 Forschung konkret:
Vom Evolutionären in der Musik
12 Personalia
14 Erfolgreich im Wettbewerb
16 Neu auf CD/DVD
Impressum
Herausgeber: Der Präsident der Hochschule für Musik Nürnberg · Veilhofstraße 34
90489 Nürnberg · Tel. 0911/231-14428 · [email protected]
Redaktion: Franziska Knogl, Renate Reitinger (verantwortlich), Martin Ullrich
Mitarbeit: Alfons Brandl, Sabrina Förner, Jochen Schorer, Jeremias Schwarzer,
Radoslaw Szarek, Sebastian Trump
Fotos: Volker Blumenthaler, Wolfram Lamparter, Annika Meitinger, Jutta Missbach,
Carolin Ritter, Daniela Meyer
Gestaltung: mey-agentur.de
Druck: Gutenberg Druck + Medien, Uttenreuth
Erscheinungsweise: zwei Mal im Jahr
Seite 2
LaVoce 2-2014
Auflage: 1.500
Die mit Namen gekennzeichneten Beiträge geben nicht unbedingt die Meinung
des Herausgebers oder der Redaktion wieder und erscheinen in Verantwortung
der Autorin bzw. des Autors. Die Redaktion behält sich vor, Artikel und Zuschriften
zu veröffentlichen und zu kürzen. Der Nachdruck, auch auszugsweise, bedarf der
schriftlichen Genehmigung.
Grundsteinlegung
Orchestersaal
Der Umbau schreitet voran: Am 14. Oktober 2014
wurde der Grundstein für den neuen Orchestersaal
der Hochschule für Musik Nürnberg im Innenhof
des ehemaligen Sebastianspitals gelegt. Zahlreiche
Vertreter aus der Politik, den Medien und der
Hochschule haben dem Festakt beigewohnt.
Die feierliche Grundsteinlegung für den Orchestersaal erfolgte
durch Oberbürgermeister Dr. Ulrich Maly gemeinsam mit Planungsund Baureferent Daniel F. Ulrich, Kulturreferentin Prof. Dr. Julia Lehner,
Prof. Dr. Martin Ullrich, Präsident der Hochschule, und Dr. Matthias
Everding, Vorsitzender der Zukunftsstiftung Sparkasse. In eine Zeitkapsel wurden verschiedene Beigaben, wie eine Stimmgabel und die
aktuellen Titelseiten der Nürnberger Tageszeitungen, eingebracht.
Sie wird in den Grundstein eingelassen, der später an der Gebäudewand befestigt wird.
Die Zukunftsstiftung der Sparkasse Nürnberg übergab im Zuge
der Grundsteinlegung eine großzügige Spende in Höhe von rund
1,56 Millionen Euro für den funktionsgerechten Ausbau des Orchestersaals an die Hochschule für Musik Nürnberg. Mit diesem Beitrag
wird es möglich, diese Räumlichkeit mit einer sinnvollen Ausstattung
zu einem funktionellen und ansprechenden Spielort in Nürnberg
zu gestalten. Oberbürgermeister Dr. Maly und der Präsident der
Hochschule für Musik Nürnberg, Prof. Dr. Ullrich, dankten dem Vorsitzenden Dr. Everding für diese zukunftsweisende und großzügige
Unterstützung.
Seit der Grundsteinlegung sind die Bauarbeiten zügig vorangeschritten. Mittlerweile wurde die Bodenwanne für den neuen Orchestersaal gegossen. Im bestehenden Gebäude wurden die Zwischendecken der einzelnen Geschosse, die teilweise nur etwa 10 cm dick
waren, verstärkt, etliche Stahlträger wurden neu eingebracht. Insgesamt sind die Bauarbeiten im Zeitplan – eine erfreuliche Tatsache,
die Vergleiche mit der Hamburger Elbphilharmonie höchstens in
Bezug auf die großartige Architektur erlaubt.
Baureferent Ulrich bringt die
Zeitkapsel in den Grundstein ein.
Bei der feierlichen Grundsteinlegung für den neuen
Orchestersaal überreichte Dr. Matthias Everding
(re.) in seiner Funktion als Vorstandsvorsitzender
der Zukunftsstiftung Sparkasse dem Präsidenten
der Hochschule einen symbolischen Scheck für die
Ausstattung des neuen Saals. Everding ist seit
Oktober 2014 neues Mitglied im Kuratorium der
Um musikhochschulgerechte akustische Verhältnisse zu
schaffen, werden die Zwischendecken im bestehenden Gebäude
erneuert.
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Die neu gegossene Bodenwanne des Orchestersaals im Innenhof
LaVoce 2-2014
Hochschule für Musik Nürnberg.
Generationenübergreifendes Stadtteilprojekt:
Ring.Tanz
„Am Grund des Rheins liegt das Rheingold. Der Schatz verleiht seinem Besitzer unendliche
Macht.“ So beginnt die Geschichte von Richard Wagners Der Ring des Nibelungen.
Von einem Zwerg geraubt, wird das Rheingold zu einem Ring geschmiedet, der aufgrund
der Macht, die er seinem Besitzer verleiht, zu Kämpfen verheerenden Ausmaßes führt.
schule für Musik Nürnberg, eine Choreographie entworfen, bei der sie sich nach
den eigenen Fähigkeiten und Möglichkeiten im Laufe der Arbeitsphase kreativ
einbringen konnten. 28 Grundschulkinder
und 60 Jugendliche der Friedrich-WilhelmHerschel-Schule sowie 17 Erwachsene
der Kirchengemeinden St. Markus und
St. Ludwig wirkten tänzerisch an dem Projekt mit. Wagners Musik wurde in einer
einstündigen Kurzfassung vom Sinfonieorchester der Hochschule gespielt.
Intensive Probenarbeit
Autorin und EMP-Absolventin Sabrina Förner (re.)
auf der Bühne in Aktion
Dieser spannende Stoff war die Grundlage des Projekts Ring.Tanz, das als Kooperation der Hochschule für Musik Nürnberg und des Staatstheaters Nürnberg am
16. Juli 2014 auf der großen Bühne des
Opernhauses aufgeführt wurde. Initiiert
hat das Projekt Guido Johannes Rumstadt,
Erster Kapellmeister am Staatstheater
Nürnberg und Professor für Orchester
und Dirigieren an der Hochschule für
Musik Nürnberg. Über 110 Beteiligte,
hauptsächlich aus dem Nürnberger Stadtteil Gibitzenhof, haben unter der Leitung
von Rainer Kotzian, Professor für Elementare Musikpädagogik (EMP) an der Hoch-
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LaVoce 2-2014
Die Verwandlung und
Zerstörung des Drachen
wurden als Schattenspiel realisiert.
Acht EMP-Studierende der Hochschule waren zudem in das Projekt involviert
und haben den Probenprozess in den unterschiedlichen Altersstufen begleitet
sowie selbst tänzerisch mitgewirkt. Erwachsene sind als Zielgruppe in der
Elementaren Musikpädagogik seltener
vertreten. Im Verlauf des Projekts konnten
die Studierenden wertvolle Erfahrungen in
diesem Bereich sammeln, wie eine von ihnen erzählt: „Ich fand es total interessant,
zu sehen und mitzuerleben, wie die Arbeit
mit den Erwachsenen vonstattenging,
sich diese nach und nach in das Thema
und die Gruppe eingelebt und auch auf
künstlerischer Ebene weiterentwickelt
haben. Die letzten Proben im Opernhaus,
in denen wir die Verantwortung für die
einzelnen Gruppen bekommen haben,
waren auch noch mal richtig spannend.“
Denn vor allem in dieser heißen Phase
des Projekts, nämlich den Gesamtproben
und der Aufführung im Staatstheater,
sorgten die Studierenden dafür, dass sich
die gut einhundert Tänzerinnen und Tänzer hinter der Bühne zurecht fanden und
rechtzeitig an Ort und Stelle für ihren Auftritt waren. Hier zeigten sich die Besonderheiten der verschiedenen Altersstufen
am deutlichsten. Während viele Kinder
selbst bei der Generalprobe noch nicht
ganz bei der Sache waren, stieg bei einigen Erwachsenen die Nervosität kontinuierlich an, bis es schließlich so weit war
und alle gemeinsam zu den mittlerweile
vertrauten Klängen aus dem Orchestergraben tanzten.
Erfolgreiche Premiere
„Kampfszene in Slow Motion“
Der „Walkürenritt“ als
Großaufmarsch der Krieger
„Die Götter bewundern ihre
neue Burg Walhall“ – auch
das Bühnenbild wurde in
Workshops mit Kindern
und Erwachsenen gemeinsam
gestaltet.
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Alles in allem ein großartiges Projekt
mit vielen neuen Erfahrungen und Eindrücken, bei dem ich sofort wieder mitmachen würde!“ SF
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„Am Ende soll niemand den Ring haben. Der Rhein tritt über die Ufer und holt
sich sein Eigentum zurück.“ So unvermittelt endete auch das Projekt für viele Kinder, die die Aufführung am liebsten am
nächsten Tag spontan wiederholt hätten.
Und das zeigt wohl am deutlichsten, dass
der mystische Schatz, der seinem Besitzer
große Macht verleiht – anders als in der
Geschichte – geblieben ist. Für viele Kinder war es der erste Kontakt mit klassischer Musik und für einige Erwachsene
der erste öffentliche Tanzauftritt. Für die
Studierenden war es die wohl einmalige
Gelegenheit, auf der Opernbühne zu tanzen und die besondere Doppelrolle als
Künstlerin und Pädagogin zu erfahren. Alle
haben erlebt, dass die Dimension dieses
Projekts Herausforderung und Chance
war, denn so schwierig es war, hinter der
Bühne und in der Organisation alle und alles unter einen Hut zu bekommen, so ergreifend war es auch, als die über hundert
Tänzerinnen und Tänzer gemeinsam auf
der Bühne standen. Davon zeugt auch das
Fazit einer mitwirkenden Studentin: „Auch
mitzubekommen, was alles an Organisation und Vorbereitung an dem Projekt
hängt, sowie Einblick in den Theaterbetrieb zu bekommen, finde ich sowohl für
uns Studierende als auch für alle beteiligten Kinder, Jugendliche und Erwachsene
eine tolle und wohl für viele auch einmalige Erfahrung. Mein persönliches Highlight
war dann aber trotzdem die Aufführung.
Festival Aktuelle Musik 014:
#nextgeneration
Vom 5. bis zum 11. Mai widmete sich das „Festival Aktuelle Musik 014“ der Musik des
20. und 21. Jahrhunderts – mit einem Schwerpunkt auf der allerneuesten Musik.
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LaVoce 2-2014
Eröffnungskonzert der Schlagzeugklassen in Kooperation mit der Musikhochschule Trossingen
Das Hochschulfestival hat sich in den
letzten Jahren durch die kontinuierliche
Arbeit der Fachgruppe Aktuelle Musik zu
einer Veranstaltung entwickelt, die weit
über die Region hinaus wahrgenommen
wird. Das diesjährige, von Jeremias
Schwarzer kuratierte Programm stellte
unter dem Titel #nextgeneration die
Werke der jüngeren Generation von
Komponistinnen und Komponisten in den
Vordergrund: Mit Karola Obermüller, Dai
Fujikura, Peter Gilbert und Marko Zdralek
waren vier hochinteressante und international tätige junge Musikschaffende zu
Gast, die mit den Studierenden der Hochschule ihre Werke erarbeiteten. In acht
Konzerten erklangen unter anderem sieben Uraufführungen und neun deutsche
Erstaufführungen – mit dieser stolzen Zahl
stand die Veranstaltungsreihe hinter manchem professionellen Festival nicht zurück.
Zum Auftakt moderierte Armin Köhler
(†15. November 2014), der langjährige
künstlerische Leiter der Donaueschinger
Musiktage, einen Roundtable zum Thema
„Analyse und Interpretation“.
Das abendliche Eröffnungskonzert
zeigte eindrücklich die Qualität der Schlagzeugklasse der Hochschule, die unter der
Leitung ihrer Professoren Radoslaw Szarek
und Jochen Schorer zusammen mit Gästen aus der Musikhochschule Trossingen
ein ungemein farbiges Klangpanoptikum
entfalteten – unter anderem mit Uraufführungen von Volker Blumenthaler und
Gary Berger.
Aktuelle
Musik 015
Dem Festivalthema entsprechend
nahmen Kooperationen und Vernetzungen einen besonders wichtigen
Raum ein: Dabei wurden lieb gewordene Traditionen, wie das jährlich von
Vivienne Olive geleitete Konzert mit
Komponistinnen bzw. Komponisten und
Musikerinnen bzw. Musikern aus Nürnberger Partnerstädten, ergänzt um neue
Kooperationspartner: Besonders hervorzuheben ist dabei die erste Kooperation mit dem Internationalen Künstlerhaus
Villa Concordia in Bamberg. Auch im
Kunstpalais Erlangen war die Hochschule
im Rahmen des Festivals das erste Mal mit
einer Veranstaltung zu Gast.
Wichtige Impulse erhielten die Studierenden durch die „artists in residence“,
die während der gesamten Zeit des Festivals unsere Gäste waren: Der inzwischen
weltweit gefragte junge japanische Komponist Dai Fujikura erarbeitete mit Studierenden und Dozenten öffentlich seine
Werke – es wurden insgesamt elf Stücke
von ihm aufgeführt. Vier Mitglieder des renommierten Hamburger Ensemble Resonanz waren ebenfalls als „ensemble in residence“ zu Gast: Sie spielten als Coaches
zusammen mit unseren Studierenden im
Kammerorchesterprojekt unter Manuel
Nawri und gaben in einem Gesprächskonzert Auskunft über die Arbeit eines der
wichtigsten deutschen Kammerensembles,
das europaweit mit innovativen Programmen zu Gast ist. Im Zentrum des Geschehens standen aber natürlich unsere Studierenden: Sie waren die Hauptakteure
der Konzertabende mit Werken einer innovativen und frischen Moderne, die typisch ist für die Beschäftigung mit Aktueller Musik an unserer Hochschule. JeS
Das nächste Festival Aktuelle Musik findet unter dem Thema „Klang–Körper–
Raum“ vom 18. bis zum 30. April 2015 in
verschiedenen Nürnberger Spielstätten
statt.
Freuen Sie sich auf spannende und innovative Programme zwischen Konzert, Musiktheater und Performance!
Dai Fujikura
Der kürzlich verstorbene Leiter der
Donaueschinger Musiktage Armin Köhler
bei der Eröffnungsveranstaltung des
Festivals
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LaVoce 2-2014
Ensemble Resonanz
Schlagzeugstudium heute:
Multitasking und Flexibilität
Wie sehen die Anforderungen an heutige Schlagzeugerinnen und Schlagzeuger aus?
Jochen Schorer über Eindrücke aus dem Berufsleben eines Orchesterschlagzeugers
und die Bedeutung für die Hochschulausbildung.
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LaVoce 2-2014
Bei den diesjährigen Donaueschinger
Musiktagen ging es unter dem Motto
„und+“ unter anderem um Verbindungen
zwischen den Künsten und Doppelbegabungen. Welche anderen Talente beflügeln den Komponisten in seinem Schaffen?
Bildende Kunst, Architektur, Literatur, Fotografie? Ein gutes Beispiel für die Verknüpfung verschiedener Begabungen ist
das des dirigierenden Komponisten. Ein
Vertreter dieser Kombination ist der
tschechische Komponist Ondrej Adamek.
Er ist bekannt für seine oft performativen,
in jedem Fall kreativen Projekte, die er im
kammermusikalischen Bereich meist selbst
dirigiert. Dass er ein in vieler Hinsicht talentierter Mensch ist, zeigte sich beim
diesjährigen Festival mit der Uraufführung
seines Werkes „Körper und Seele“ für
Chor, Orchester und Air-Machine, uraufgeführt vom SWR Vokalensemble und
dem SWR Sinfonieorchester Baden-Baden und Freiburg unter der Leitung seines
Chefdirigenten François-Xavier Roth.
Die „Air-Machine“ ist ein System aus
zwei hinter der Bühne aufgestellten Staubsaugern (einer pustet, der andere saugt
Luft an), Gartenschläuchen, Servomotoren und Wasserventilen. Mittels eines
MIDI-Keyboards werden an das System
angeschlossene Blasinstrumente, Spielzeuginstrumente, Luftrüssel, Ballons, Pfeifen, Hupen oder Gummihandschuhe geräuschvoll aufgeblasen oder leergesaugt.
In Kombination mit den Sängerinnen bzw.
Sängern und Musikerinnen bzw. Musikern
entsteht ein surreales Optik- und Ge-
räuschtheater in den schrillsten Farben.
Der Komponist hat diese Maschine und
das zugehörige komplexe Zusammenspiel
von 100 leibhaftigen Musikerinnen und
Musikern innerhalb einer riesigen Partitur
erdacht. Adamek stellt damit nicht nur an
sich selbst den Anspruch des Multitaskings, sondern auch an alle beteiligten Musikerinnen und Musiker.
Wenn ich nun im Folgenden aus der
Sicht des am Stück beteiligten Schlagzeugers von meiner Arbeit rund um dieses
Stück berichte, kommt auch hier sehr
schnell der Begriff des Multitaskings ins
Spiel. Ein Thema, das den modernen
Schlagzeuger sein gesamtes Berufsleben
lang begleitet. Im Falle der Donaueschinger Uraufführung fangen wir bei der Vorbereitung des Stückes an. Das Setup besteht aus Marimbaphon, großer Trommel,
Basspauke, Snaredrum, vier solistisch zu
spielenden Kochtöpfen, mehreren verschieden großen Becken, Crotales (gestimmten Zirbeln), Donnerblech, Waldteufel und Waterphone. Alles wird klanglich aufeinander abgestimmt ausgesucht
und in zueinander günstiger Position aufgebaut. Die erste Frage taucht auf: Wie
kann ich vier Kochtöpfe inmitten eines
mehrere Quadratmeter großen Aufbaus
in stehender Position spielen? Antwort:
Ich benötige unter den Töpfen zwei Ablagetische mit Schaumstoffunterlagen. Derjenige Schlagzeuger hat Glück, der dies
alles vorrätig im Fundus hat und nicht erst
in den Baumarkt fahren muss. Kommen
wir nun zur Spielpraxis, in der auch die
Air-Machine
gefragt
Wer als Bewerberin oder Bewerber an
unserer Hochschule Erfahrungen mit einer
oder mehreren dieser Stationen gemacht
hat, bringt sicher die besten Voraussetzungen mit. Dank der Möglichkeiten, die
unsere Studienpläne bieten, werden unsere Absolventinnen und Absolventen später mit offenen Augen und Ohren durchs
Berufsleben gehen können. Eine Anforderung, die sich im heutigen Musikgeschäft
sehr günstig auf das Jobangebot auswirkt.
Flexibilität! JoS
LaVoce 2-2014
Nicht erst in Ausbildung und Beruf,
sondern schon vor dem Studium ist von
jeder Schlagzeugerin und jedem Schlagzeuger Flexibilität gefragt. Zum Beispiel im
Musikverein, wo heutzutage in der modernen Blasorchester-Literatur neben
Drumset, Pauken, Xylophon und Glockenspiel auch das Spielen von Instrumenten anderer Kulturen verlangt wird. In
der Band, ganz gleich ob Jazz, Rock oder
Punk, wird oft zum ersten Mal in einer
kammermusikalischen Situation gearbeitet.
In der Kirchenmusik, wo erste Orchestererfahrungen im Paukenspiel gemacht werden. Oder im Symphonieorchester, sei es
das Schulorchester oder das Landesjugendorchester. Die ersten Eindrücke in
der größtmöglichen Formation von Musikern prägen die meisten jungen Menschen
stark.
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gängigen Instrumente meist unkonventionell gespielt und geräuschhaft eingesetzt
werden. Becken werden umgekehrt auf
die Pauke gelegt und am Rand mit einem
Kontrabassbogen angestrichen. Gleichzeitig wird das Paukenpedal, rhythmisch
exakt vorgegeben, rasch auf und ab bewegt, um mystische Glissandi im Obertonbereich hervorzurufen. Das Marimbaphon wird mit geriffelten Rundhölzern
(Reibestäben) gespielt, die einen knarrenden Ton erzeugen. Superballs sind kleine, an Büroklammern befestigte Flummis.
Sie werden über das Fell der großen
Trommel gezogen und lassen ein kehliges,
je nach Druck auch an Walgesang erinnerndes Klangresultat entstehen. Der
Weg zu einem für alle Beteiligten zufriedenstellenden klanglichen und natürlich
auch performativ ansprechenden Ergebnis
ist oft steinig, im Fall von Adamek aber
lösbar und im Endergebnis mit sehr viel
Spaß verbunden.
Für mich sind es diese Aufgaben, die
mich als Interpreten befriedigen, weil ich
einen entscheidenden persönlichen Beitrag zur Aufführung leisten kann. Der ausschließlich reproduzierende Orchesterschlagzeuger ist gerade im Hinblick auf die
zeitgenössische Musik ein Anachronismus.
Multitasking und Flexibilität sind gefragt. Im
Idealfall ist dieses Herangehen an die Neue
Musik ein „way of life“, mit dem man sich
bei der Erarbeitung älterer Werke einen
frischen Blick auf die Dinge bewahrt und
der keine Oberflächlichkeit zulässt.
Im Interview:
Prof. Jochen Schorer und Prof. Radoslaw Szarek
Radoslaw Szarek wurde zum 15. November 2013, Jochen Schorer zum 15. März 2014 als
Professor für Schlagzeug an die Hochschule für Musik Nürnberg berufen. Alfons Brandl
sprach mit beiden über die Grundzüge der von ihnen geleiteten Schlagzeugausbildung.
Lieber Herr Prof. Schorer,
lieber Herr Prof. Szarek,
Sie sind im vergangenen Studienjahr je auf
eine halbe Professur für Schlagzeug an unserer Hochschule berufen worden. Dieses
Verfahren ist etwas ungewöhnlich, spiegelt
aber wohl auch die Komplexität des Studienganges Schlagzeug wider. Wie sehen Sie
Ihre zukünftige Aufgabe an der Hochschule
und wie sieht eine mögliche Aufgabenteilung
aus?
Jochen Schorer
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LaVoce 2-2014
Schorer: Das Schlagwerk ist eine
komplexe Angelegenheit, das kann man
wohl sagen! Im Prinzip lässt sich das klassische Schlagzeug in verschiedene Themenfelder einteilen: Percussion Solo mit
den Schwerpunkten Mallets und MultiPercussion. Dann das Thema Orchesterschlagzeug und Pauke. Als drittes Feld
kommen die Klänge der Weltmusik dazu.
Diese Klangwelt hält stetigen Einzug in die
zeitgenössische Musik und erfordert teilweise sehr spezielle Techniken. Man muss
heute als Lehrkraft eine Vielzahl von
Techniken mitbringen und vermitteln und
ich denke, dass wir hierbei gut aufgestellt
sind. Deshalb sind unsere Aufgaben sehr
klar: Wir wollen am Ende des Studiums
Schlagwerker herausbringen, die ein tolles
Handwerk beherrschen, einen breiten
Horizont und vielfältige Interessen haben.
Szarek: Es ist für die Studierenden
nicht einfach, bei der Fülle an Anforderungen alle Bereiche bis zur letzten Perfektion
zu erlernen. Voraussetzung ist ein solides
Handwerk auf Snaredrum, Pauken und
Stabspielen. Ich denke, dass wir uns hier
gut ergänzen. Die Klasse ist prinzipiell aufgeteilt: Ich setze Schwerpunkte bei Mallets
und Kammermusik, bei Jochen kommen
diejenigen unter, die sich einen Weg in
Richtung Orchester vorstellen. Zusätzlich
haben wir Roland Schmidt als Spezialisten
für Pauke im Team. Uns ist aber sehr
wichtig, dass wir die Klasse offen halten
und alle Studierenden die Möglichkeit haben, mit beiden Professoren bestimmte
Inhalte zu erarbeiten. Jeder kann und soll
sich also das für ihn Optimale herauspicken.
Die Anforderungen an die Studierenden im
künstlerischen und im künstlerisch-pädagogischen Studiengang sind auf den späteren
Beruf bezogen sehr unterschiedlich. Werden
die momentanen Studiengangdesigns diesen
Anforderungen gerecht oder sehen Sie an
der einen oder anderen Stelle Veränderungsbedarf?
Schorer: Das Schlagwerk hat sich in
den vergangenen hundert Jahren praktisch
aus dem Nichts zu einem riesigen und
hochspezialisierten Aufgabenfeld gemausert. Die zeitgenössische Musik, und dazu
zähle ich auch Jazz, Rock und Pop, lebt
heute zu einem großen Teil von der Vielfalt der Schlaginstrumente. Die Globalisierung beschert uns jetzt und heute praktisch täglich neue Instrumente und Klänge.
Da braucht es intelligente Lösungen, um
den Lernbedarf abzudecken.
Szarek: Und das schaffen wir mit unseren Modulplänen, die sehr breit und
vielseitig aufgestellt sind. Die Klassiker
können sich im Bereich Jazz weiterbilden.
Aber auch dem Jazzdrummer wird ermöglicht, in die klassische Schlagzeugwelt
zu schnuppern. Das macht unsere Studienrichtung einzigartig in Deutschland.
Wer heute auf dem Musikmarkt bestehen
will, der muss in der Lage sein, über den
Tellerrand hinauszuschauen. Insbesondere
gilt das eben für uns Schlagzeuger.
Wie ist die Schlagzeugklasse in Nürnberg
aufgestellt? Wie liegt sie im Vergleich zu anderen Hochschulen?
Szarek: Wir haben hoch motivierte
und sehr interessierte Schlagzeugerinnen
und Schlagzeuger aus allen Semestern.
Das Team ist bunt gemischt. Wir haben
erfahrene Masterstudenten, von denen
die Jungsemester profitieren. Wir Professoren wollen unseren Studierenden den
Beruf des Schlagzeugers vorleben, indem
wir selbst viel auf der Bühne stehen und
auch immer wieder beim Hochschulpodium mit ihnen gemeinsam dabei sind.
Schorer: Was das Instrumentarium
betrifft, haben wir im Prinzip alles, was
notwendig ist, um dem Schlagzeuger ein
solides Handwerk beizubringen. Aber:
In diesem Sommer fand in München der
ARD-Musikwettbewerb im Fach Schlagzeug statt. Angenommen, einer unserer
Studierenden würde sich entscheiden,
dieses Abenteuer auf sich zu nehmen,
könnten wir das hierbei geforderte Instrumentarium nicht aus eigener Kraft bereitstellen. Das ist schade und muss sich in
naher Zukunft ändern. Wir haben eine
ambitionierte Klasse und wollen den Studierenden schon in der Ausbildung alle
Wege eröffnen. Hierfür müssen wir unsere Ausstattung professionalisieren.
Szarek: Beim Festival Aktuelle Musik
014 konnten wir das Instrumentarium nur
dank des SWR Sinfonieorchesters aus
Freiburg und der Musikhochschule Trossingen, mit der wir in diesem Fall kooperiert haben, bereitstellen. Noch ein Beispiel: Wenn ein Student ein Werk für
Multi-Percussion erarbeitet, muss er oft
Dutzende Instrumente von der Großen
Trommel über das Vibraphon bis zu Triangeln, Becken, Gongs, Tempelblocks
oder Klangschalen auf engstem Raum im
Setup verbauen. Wenn nun ein Kommilitone Teile dieses Setups zum Üben
braucht, wird der zentimetergenau ausgerichtete Aufbau zerpflückt. Jeder muss
dauernd auf- und abbauen, was viel zu viel
Zeit kostet. Mit größerem Instrumentarium wäre das leichter. Das ist, als würde
ein Pianist erst einmal 30 Minuten seine
Tasten sortieren müssen, um sein tägliches Übepensum zu absolvieren.
Forschung konkret:
Vom Evolutionären
in der Musik
gen, dass wir die Möglichkeit haben,
schnell in jeden Winkel der Welt zu
kommen, wo es für uns Schlagzeuger viele Dinge zu entdecken gibt.
Hier wollen wir in Zusammenarbeit
mit unserem International Office in
aller Ruhe schöne Ideen entwickeln.
Wie entwickeln sich musikalische Ideen im Verlauf einer Improvisation? Gibt es einen
genetischen Code von Klangfolgen? Fragen wie diesen widmet sich Sebastian Trump in
seinem Dissertationsprojekt, das von Prof. Dr. Martin Ullrich an der Hochschule für
Musik Nürnberg betreut wird. Zweitgutachterin ist Prof. Dr. Elena Ungeheuer an der
Julius-Maximilians-Universität Würzburg. Die Hochschule dankt der Staedtler-Stiftung für
diese großzügige Förderung, durch die dieses vielversprechende Vorhaben ermöglicht
wird.
Die Projektidee erwuchs aus einem zunächst künstlerischen Forschungsansatz, motiviert durch den Wunsch nach einer intelligenten musikalisch-reaktiven Schnittstelle zur
Steuerung von Live-Elektronik mit Hilfe der sogenannten evolutionary computation:
In diesem Teilbereich der Künstlichen-Intelligenz-Forschung wird das von Darwin erstmals beschriebene Prinzip der biologischen Evolution aus Mutation und Selektion in einen genetischen Algorithmus übersetzt. Daher lag es nahe, das bereits seit Juli 2013
existierende gemeinsame Forschungskolloquium mit der Fakultät Informatik der Technischen Hochschule Nürnberg Georg-Simon-Ohm in die Vorüberlegungen einzubinden.
In der weiteren Konkretisierung wurde deutlich, dass fehlende Grundlagen wie eine
Theorie von Musik, die evolutionäre Strukturen berücksichtigt, nur in einer systematischmusikwissenschaftlichen Untersuchung geschaffen werden können und diese rückten
damit in den Mittelpunkt des Promotionsvorhabens. So entsteht ein vielschichtiges
Netzwerk aus interdisziplinären Verknüpfungen zu Forschungsbereichen wie Kreativitätstheorie, Sound Studies, Neuropsychologie oder Kognitionswissenschaft, die das Forschungsprojekt in den hochaktuellen Diskurs um universelle Schaffenstheorien und die
Ursprünge der Musik einbetten.
Wichtigstes Element wird eine empirische Untersuchung mit frei improvisierenden
Musikerinnen und Musikern sein, in der auch Studierende der Hochschule für Musik
Nürnberg als aktiv Mitwirkende ihre musikalische Intuition im Dienste der Wissenschaft
unter Beweis stellen können.
Sebastian Trump studierte JazzSaxophon und klassisches Saxophon
an der Hochschule für Musik Nürnberg sowie Sound Studies an der
Universität der Künste Berlin. Bereits
im Studium beschäftigte er sich mit
Live-Elektronik und elektroakustischer Klangkunst. Sein digitales Musikinstrument Orphion fand weltweites Interesse und wurde u. a. im
Medienmuseum des ZKM Karlsruhe
(2012) und im Canadian Science
and Technology Museum in Ottawa
(2013) ausgestellt. Seit 2009 unterrichtet er Musikrealisation an der
Hochschule für Musik Nürnberg und
forscht an Schnittstellen zwischen
Technologie und Performance.
LaVoce 2-2014
Radoslaw Szarek
Das interdisziplinäre Promotionsvorhaben zu genetischer
Improvisation von Sebastian Trump an der Hochschule für Musik
Nürnberg wird durch ein dreijähriges Forschungsstipendium der
Staedtler-Stiftung gefördert.
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Der Begriff der Internationalisierung
ist ein Schlagwort an allen höheren
Ausbildungsstätten. Haben Sie da
Ideen?
Schorer: Wir würden gerne Radeks polnische Wurzeln und die
Partnerschaft der Städte Nürnberg
und Krakau nutzen, um einen Austausch mit der exzellenten Schlagzeugklasse an der dortigen Musikhochschule zu pflegen. Wir stellen
uns vor, unsere Studierenden über
entsprechende Erasmusprogramme
zu ermutigen, ein halbes oder auch
ein ganzes Jahr ins Ausland zu gehen.
Szarek: Es ist doch heute ein Se-
Personalia
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LaVoce 2-2014
Neuberufungen
Mit Wirkung zum 1. Oktober 2014
wurde Frau Susanne Kelling zur Professorin für Gesang an der Hochschule für
Musik Nürnberg berufen. Die Mezzosopranistin studierte an der Musikhochschule
in Köln zunächst Violoncello und nach ihrem Violoncello-Examen bei Prof. Klesie
Kelly aus den USA Gesang. Ihre Gesangsausbildung führte sie ergänzend an die
„Accademia di Santa Cecilia“ zu Sesto
Bruscantini nach Rom. Dort gab sie ihr
Operndebüt als Dorabella in Così fan tutte,
sowie als Rosina im Barbiere di Siviglia. Bereits während dieser Zeit wurde die Bayerische Staatsoper in München auf Susanne
Kelling aufmerksam und verpflichtete die
Mezzosopranistin im „Jungen Ensemble“.
Seit diesem Engagement führen sie immer
wieder Gastspiele an die Opernhäuser in
Köln, Düsseldorf, Tokyo, an das Opernhaus San Carlo in Neapel, G. Verdi in Trieste, Carlo Felice in Genua, Teatro Regio in
Turin, Fondazione dell‘Arena di Verona,
„La Fenice“ in Venedig und an das Staatstheater am Gärtnerplatz in München. Seit
2010 ist Susanne Kelling aufgrund ihrer
Verdienste im Bereich interkultureller
deutsch-italienischer Beziehungen sowie
ihrer Erfolge in italienischen Opernhäusern
Trägerin des italienischen Bundesverdienstkreuzes und wurde mit dem „Ordine della stella della solidarietà italiana“ zum
Ritter geschlagen. Ein weiterer Höhepunkt
ihrer Karriere war der Wunsch des
Papstes Benedikt XVI., anlässlich seines
Namenstages von Susanne Kelling gemeinsam mit dem Henschel-Quartett Die sieben letzten Worte von J. Haydn in einer
Version für Streichquartett und Mezzosopran im Vatikan zu hören. Das Konzert
wurde live von der Eurovision gesendet,
2012 erschien die dazugehörige CD als
Weltersteinspielung.
Die in München wohnhafte Mezzosopranistin lehrt seit 2006 an der Hochschule für Musik und Tanz Köln. Des Weiteren
gibt sie regelmäßig Meisterkurse an der
Europäischen Akademie für Musik und
darstellende Kunst in Montepulciano, bei
den Holzhauser Musiktagen am Starnberger See und am Conservatorio Luigi
Cherubini in Florenz. Seit Oktober 2014
betreut sie nun eine Gesangsklasse an der
Hochschule für Musik Nürnberg.
Nikolaus Maler
ist seit dem 1. Oktober 2014 Professor
für Fagott an der
Hochschule für Musik
Nürnberg. Nicht nur
seine Aufnahme in
die Bundesauswahl
„Konzerte Junger
Künstler“ oder seine
Zeit als Karajanakademist bei den Berliner Philharmonikern
zeichnen ihn als erfolgreichen Fagottisten aus. 1972 in Hamburg geboren,
wurde er bereits im Alter von dreizehn
Jahren als Jungstudent von Thomas Starke
an der Lübecker Musikhochschule unterrichtet. In dieser Zeit gewann Nikolaus
Maler mehrere erste und zweite Bundespreise bei „Jugend musiziert“ und sammelte erste Orchestererfahrung im Bundesjugendorchester. Von 1992 bis 1997 war er
Mitglied im European Union Youth Orchestra und durfte hier, wie auch in den
folgenden zwei Jahren bei den Berliner
Philharmonikern, unter den namhaftesten
Dirigenten musizieren. Seine Ausbildung
erhielt Maler in der renommierten Fagottklasse von Prof. Klaus Thunemann in Berlin, als deren Vertreter er 1998 beim
Wettbewerb deutscher Musikhochschulen
mit dem Stipendium des Bundespräsidenten ausgezeichnet wurde. Besonders
prägend war ein zweijähriger Meisterkurs
bei Prof. Sergio Azzolini in Bobbio/Italien.
Noch während Nikolaus Maler in der
Meisterklasse von Prof. Dag Jensen in Hannover das Konzertexamen ablegte, wurde
er von der Rheinischen Philharmonie in
Koblenz als Solofagottist engagiert. Als
Aushilfe spielte er in Orchestern wie dem
NDR, dem WDR, der Deutschen Oper
Berlin, den Berliner Philharmonikern oder
dem Dänischen Rundfunksinfonieorchester. Als Solist und Kammermusiker wirkte
er bei Aufnahmen für Deutschlandradio
Berlin, NDR, SWR sowie das ZDF mit.
Von 2005 bis 2014 unterrichtete Maler
an der Musikhochschule in Frankfurt am
Main, bevor er 2014 dem Ruf als Professor
an die Hochschule für Musik Nürnberg
folgte.
Seit dem 15. Oktober 2014 ist Marcelo
Amaral Professor für Liedgestaltung an
der Hochschule für Musik Nürnberg. Der
brasilianische Pianist Marcelo Amaral studierte zunächst in seinem Heimatland.
Seine weitere Ausbildung erhielt er an der
„Indiana University“ in South Bend sowie
am renommierten „Cleveland Institute of
Music“ in den USA. Er war Teilnehmer an
der Music Academy of the West, beim
Verabschiedung
Zum Ende des Sommersemesters
2014 ist Prof. Lydia Dubrovskaya als
hauptberufliche Professorin für Violine
ausgeschieden. Sie unterstützt die Hochschule aber weiterhin im Rahmen eines
Lehrauftrags. Prof. Lydia Dubrovskaya begann ihren Geigenunterricht bereits mit
vier Jahren an der Zentralmusikschule des
Moskauer Konservatoriums und beendete
das Studium am Tschaikowsky-Konservatorium in der Klasse des bekannten Violinpädagogen Yuri Yankelewitsch, der neben
David Oistrach eine der international bedeutendsten Violinschulen der sechziger
und siebziger Jahre leitete. 1971 gewann
die Künstlerin den Grand Prix des Internationalen Jacques-Thibaut-Wettbewerbs in
Paris. Es folgten zahlreiche Konzertreisen
und Rundfunkaufnahmen (z. B. Bayerischer Rundfunk, Hessischer Rundfunk,
Westdeutscher Rundfunk, Österreichischer Rundfunk). Als Solistin konzertierte
Lydia Dubrovskaya u. a. mit dem Orchestre Philharmonique de l’O.R.T.F, dem Philharmonic Orchestra oder dem Münchener Kammerorchester. Bei Kammermusikfestivals in Deutschland, Italien,
Frankreich und Russland trat sie zusammen mit verschiedenen Solisten, wie Juri
Baschmet, David Geringas, Valery Afanassiev, Eduard Brunner und Marion Brunello,
auf.
Im September 1980 begann sie, als
Dozentin für Violine am Leopold-MozartKonservatorium in Augsburg zu unterrichten. 2001 erhielt sie eine Professur an der
damaligen Hochschule für Musik Nürnberg-Augsburg. Die Hochschule für Musik
Nürnberg dankt Lydia Dubrovskaya herzlich für das langjährige und hochqualifizierte Engagement für die Studierenden!
Turnusgemäß fanden im vergangenen
Sommersemester eine Reihe von Wahlen
und Bestellungen für die Hochschulgremien statt: In der Senatssitzung vom
28. Juli 2014 wurde Prof. Rainer Kotzian
als Studiendekan bestätigt. Seine zweite
Amtszeit hat am 1. Oktober 2014 begonnen und dauert drei Jahre. Prof. Irene
Urbach ist in der Senatssitzung vom
20. Oktober 2014 als Frauenbeauftragte
für zwei weitere Jahre wiederbestellt worden, ebenso ihre Stellvertreterin, Prof. Elisabeth Gyöngyi Kovacs. In die Erweiterte
Hochschulleitung wurden als Vertreter
der künstlerischen Ausbildung Prof.
Wolfang Manz und als Vertreter der
künstlerisch-pädagogischen Ausbildung
Prof. Ulrich Hench neu gewählt. Vertreterin für den Bereich Musiktheorie/Musikwissenschaft ist weiterhin Prof. Dr. Vivienne Olive.
Der Senat der Hochschule setzt sich
für die Dauer der zum 1. Oktober 2014
begonnenen zweijährigen Amtszeit wie
folgt zusammen: Prof. Anne-Cathérine
Heinzmann, Prof. Reto Kuppel (neu), Prof.
Wolfgang Manz, Prof. Dorin Marc, Prof.
Jürgen Neudert (neu), Prof. Guido J. Rumstadt, Prof. Elisabeth Scholl-Pöllmann,
Prof. Andreas Willwohl, Prof. Günter
Priesner (wissenschaftlich-künstlerische
Mitarbeiter), Franziska Knogl (sonstige
Mitarbeiter, neu), Samuel Hartung (neu)
und Lorenz Trottmann (studentische Vertreter).
In der Senatssitzung vom 20. Oktober
2014 wurde Prof. Elisabeth Scholl-Pöllmann zur stellvertretenden Vorsitzenden
des Senats gewählt. Ebenso wurden die
Vertreterinnen und Vertreter der Professorenschaft im Hochschulrat gewählt.
Dies sind Prof. Wolfgang Manz, Prof. Dorin
Marc, Prof. Jürgen Neudert, Prof. Guido J.
Rumstadt und Prof. Elisabeth Scholl-Pöllmann.
Herzlicher Dank gebührt den ausgeschiedenen Senats- bzw. Hochschulratsmitgliedern Prof. Clara Dent-Boganyi,
Prof. Bence Boganyi, Prof. Rainer Kotzian,
Jens Schmidt, Sabine Zrenner und Anna
Körber für ihre engagierte und konstruktive Mitarbeit in der vergangenen Amtsperiode.
Als neues Mitglied des Kuratoriums
konnte Dr. Matthias Everding, Vorstandsvorsitzender der Zukunftsstiftung Sparkasse, gewonnen werden.
LaVoce 2-2014
Aus den Hochschulgremien
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Cleveland Art Song Festival, beim Schleswig-Holstein Musik Festival, beim Europäischen Musikfestival Stuttgart, an der
Académie Musicale de Villecroze, bei den
Festivals Ravinia und Montpellier, der
Sommerakademie des Salzburger Mozarteums sowie dem Tuscan Sun Festival.
Im Jahr 2003 verließ er die Vereinigten
Staaten, um an der Hochschule für Musik
und Theater München in der Liedklasse
von Prof. Helmut Deutsch seine Studien
zu vervollkommnen. Sehr schnell hat sich
Marcelo Amaral im europäischen Raum
als ein gefragter und geschätzter Liedbegleiter etabliert. Bereits 2005 war er musikalischer Leiter und Pianist an der Seite
von Olaf Bär in Hans Neuenfels‘ vielbeachteter Uraufführung Schumann, Schubert
und der Schnee im Rahmen der Ruhrtriennale und an der Komischen Oper
Berlin. Marcelo Amaral ist Preisträger des
„William-Kurzban-Award for Excellence“.
Darüber hinaus wurde er 2007 mit dem
Begleiterpreis beim „La Voce BR Musikzauber Liedwettbewerb“ sowie 2008 mit
dem Pianistenpreis beim „Internationalen
Robert-Schumann-Liedwettbewerb“ in
Zwickau ausgezeichnet. Er konzertiert als
Kammermusiker und Liedbegleiter in Europa, Nord- und Südamerika u. a. im Wiener Musikverein mit renommierten Künstlerinnen wie Measha Bruegergosman,
Juliane Bannes, Melanie Diener. Marcelo
Amarals besonderes Engagement gilt der
Zusammenarbeit mit der jungen Sängergeneration. So trat er in den letzten Jahren
regelmäßig als Begleiter von Preisträgern
internationaler Wettbewerbe wie John
Chest, Christoph Pohl, Benjamin Appl,
Roxana Constantinescu, Laura Tatulescu
oder zuletzt auf seiner Amerikatournee
mit der Young Concert Artists-Gewinnerin Carolina Ullrich in Erscheinung, wo er
von der New York Times als „überragender Begleiter“ gefeiert wurde, „der
sich durch besonders farbenreiches, detailliertes und einfühlsames Spiel auszeichnet“. Rundfunk- und Fernsehaufnahmen
u. a. für den Bayrischen Rundfunk,
DeutschlandRadio Kultur, WDR/Arte und
Radio France runden seine Tätigkeit ab.
Seit 2008 ist Marcelo Amaral Dozent
an der Hochschule für Musik Nürnberg,
im Oktober 2014 wurde er als Professor
für Liedgestaltung berufen. Das vielgelobte Festival „Schumanniana“, das im
Februar 2014 stattgefunden hat, stand
unter seiner künstlerischen Leitung.
Erfolgreich im Wettbewerb
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Internationaler
Joseph-Suder-Liedwettbewerb
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LaVoce 2-2014
Zwei Tage lang haben sich die insgesamt 17 angetretenen
Sängerinnen und Sänger zusammen mit ihren Klavierbegleitern
der Jury gestellt – am Sonntag, dem 19. Oktober 2014 konnten
sich die siegreichen Musikerinnen und Musiker mit ihrem Wettbewerbsprogramm dem Publikum präsentieren und ihre Preise
entgegennehmen. Die Sopranistin Barbara Elisabeth von Stritzky
gewann den ersten Preis in Höhe von 3.500 Euro. Die Absolventin der Hochschule für Musik und Tanz Köln war im Jahr 2008
Preisträgerin beim Bundeswettbewerb Gesang. Gastengagements
und eine rege Konzerttätigkeit bilden den Schwerpunkt ihrer aktuellen Tätigkeit. Sie beeindruckte die Jury mit ihrer gestalterischen Intensität bei Kompositionen von Wolfgang Rihm,
Alexander Zemlinsky und Joseph Suder.
Der zweite Preis in Höhe von 2.800 Euro ging an den in Dresden studierenden Bariton Felix Rumpf. Er überzeugte besonders
mit Othmar Schoecks anspruchsvollem Lied „Unmut“.
Die dritte Preisträgerin, Mezzosopranistin Julia Spies, studiert
an der Hochschule für Musik Detmold. Sie bekam ein Preisgeld in
Höhe von 2.100 Euro.
Der Begleiterpreis für Pianistinnen und Pianisten wurde geteilt:
Ezgi Tanriverdi und Sora Elisabeth Lee erhielten beide je 600
Euro.
Der Internationale Joseph-Suder-Liedwettbewerb findet seit
1994 im Zweijahresturnus statt. Die Hochschule für Musik Nürnberg führt den Wettbewerb zusammen mit der Joseph-SuderGesellschaft durch. Der Wettbewerb hat zum Ziel, den Sängernachwuchs zu fördern, und möchte zur Auseinandersetzung mit
dem Liedschaffen des 20. und 21. Jahrhunderts anregen.
DAAD-Preis und Sparda-Stipendien
Am 3. Juli 2014 wurden im Rahmen eines Konzertes im HeiligGeist-Saal Preise und Stipendien an herausragende Studentinnen
und Studenten verliehen. Prof. Dr. Martin Ullrich, Präsident der
Hochschule für Musik Nürnberg, überreichte den diesjährigen
DAAD-Preis an die lettische Sopranistin Margarita Vilsone aus
der Klasse von Prof. Dr. Jan Hammar.
Thomas Lang, Vorsitzender des Stiftungsvorstands der Sparda-Stiftung Nürnberg und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Sparda-Bank Nürnberg, vergab an Patrik Hévr (Klavier,
Klasse Prof. Wolfgang Manz), Yefei Bao (Saxophon, Klasse Prof.
Günter Priesner), Tai-Ling Chi (Violine, Klasse Prof. Reto Kuppel)
und an das Percussion-Ensemble „Drei im Weckla“ (Andreas
Fuß, Sarah Rempe, Christoph Günther, Klasse Prof. Radoslaw
Szarek) je ein mit 1.500 Euro dotiertes Stipendium der SpardaStiftung Nürnberg.
Die Gewinnerinnen und Gewinner des Suder-Liedwett-
DAAD-Preisträgerin Margarita Vilsone mit ihrem Dozenten
bewerbs mit ihren Klavierbegleiterinnen und -begleitern
Prof. Dr. Jan Hammar (li.) und dem Präsidenten der Hochschule
Die Stipendiatinnen und Stipendiaten der Sparda-Stiftung Nürnberg
eingerahmt von Hochschulpräsident Prof. Dr. Martin Ullrich (li.) und
Thomas Lang, dem Vorstandsvorsitzenden der Sparda-Bank Nürnberg
Steinway-Klavierwettbewerb
Frau Olga Kalabynina (Klasse Prof. Wolfgang Manz) und Herr
Yongchan Park (Klasse Ingeborg Schmidt-Noll) haben am Samstag, dem 8. November 2014 die beiden diesjährigen Steinway
Förderpreise gewonnen. Der Klavier-Wettbewerb für Studierende der Hochschule für Musik Nürnberg um zwei gleichwertige
Förderpreise in Höhe von je 500 Euro fand in diesem Jahr zum
zweiten Mal statt. Er wird von Bankhaus Lampe in München und
Piano Haid in Nürnberg unterstützt und auf dem Steinway-Flügel
der Hochschule im Nürnberger Heilig-Geist-Saal ausgespielt.
Internationale Meistersinger Akademie
(IMA)
Die hochkarätige Sommerakademie für junge Sängerinnen und
Sänger hat in diesem Jahr zum vierten Mal stattgefunden. Das
Konzept der künstlerischen Leiterin Prof. Dr. Edith Wiens hat sich
bewährt, zahlreiche Absolventinnen und Absolventen können
Engagements verbuchen oder wurden von renommierten Agenturen unter Vertrag genommen. Eine Neuerung gab es bei der
vierten IMA: Der berühmte Regisseur Peter Konwitschny wurde
als Gastprofessor für szenische Arbeit eingeladen. Die Ergebnisse
konnte das Publikum bei der Abschlussgala begutachten.
Michael Wiesengrund (2. v. l.) und Thomas Biller (re.) überreichten
je einen Scheck an Olga Kalabynina und Yongchang Park.
Internationale Meistersinger Akademie, Daniela Meyer Fotografie
Internationaler SchönfeldStreichquartettwettbewerb
in Harbin, China
Florian Schötz
(Klasse Prof. Daniel Gaede)
mit seinem Ensemble
„Goldmund Quartett“
1. Preis
17. Internationaler Musikwettbewerb „Pietro Argento“
Internationaler MarimbaWettbewerb in Bamberg
Mariam Chatzaki
3. Preis
Yongchan Park
(Klasse Ingeborg Schmidt-Noll) und
Gyuri Kim
(Klasse Prof. Gabriel Rosenberg)
3. Preis im Duo-Wettbewerb
in der Kategorie Kammermusik
Vincent Grammß
(Jungstudent Klasse
Prof. Radoslaw Szarek)
2. Preis
„Animake This“-Wettbewerb
Juri Schmahl
(Klasse Prof. Clara Dent-Bogányi)
Finalist und Stipendiat
16. Internationaler
Musikwettbewerb „Euterpe“
Ayaka Omura
(Klasse Prof. Reto Kuppel)
1. Preis in der Kategorie G Violine
Mika Yamamoto
(Klasse Prof. Wolfgang Manz)
1. Preis in der Kategorie G Klavier
Yongchan Park
(Klasse Ingeborg Schmidt-Noll)
2. Preis in der Kategorie G
als Solo-Pianist
Simon Scharf
(Klasse Prof. Steffen Schorn)
1. Preis in der Kategorie Musik
für seine Komposition zum
Animationsfilm „Tea Time“
Wettbewerb des
Deutschen Musikrats
5. Internationaler
Oboenwettbewerb
in Lódz, Polen
Juri Schmahl
(Klasse Prof. Clara Dent-Bogányi)
1. Preis
LaVoce 2-2014
Marvin Wagner
(Klasse Prof. Dorin Marc)
1. Preis
Razvan Popescu
(Klasse Prof. Dorin Marc)
2. Preis und Publikumspreis
Michail-Pavlos Semsis und
Magor Szasz
(Klasse Prof. Dorin Marc)
Spezialpreis
Dirigierwettbewerb des
Sinfonieorchesters Athen
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Internationaler
Johann-Matthias-SpergerWettbewerb für Kontrabass
Neu auf CD/DVD
Violoncello solo
Compositions. Kim Barth (alto saxophone,
Abgesehen von frühbarocken Ricercaren und
Lehrwerken besteht das
Repertoire für Violoncello solo bis zur Romantik
nur aus zwei Werken: Johann Sebastian
Bachs sechs Suiten BWV 1007–1012 (um
1720) und den drei Suiten von Max Reger op.131c von 1914. Seit Hindemith
und Kodaly sind nahezu unzählige Werke
für Violoncello solo entstanden, allerdings
orientieren sich alle diese Kompositionen
deutlich an der Tonsprache des 20. Jahrhunderts. Mit dieser CD wird das romantische Repertoire für Violoncello solo
durch die Ersteinspielung von zwei bislang
nicht entdeckten, höchst originellen und
unterschiedlichen Werken erweitert:
Julius Klengels Suite d-Moll op. 56 und
Hugo Beckers Fantastische Suite op. 14
Aus dem Leben des Waldschrat. Beide
Werke aus dem frühen 20. Jahrhundert
können nicht nur als späte Entdeckung
der Kompositionskunst zweier führender
Cellisten ihrer Zeit gelten, sondern tragen,
wie auch Paul Torteliers stark an Bach
orientierte Suite d-Moll, maßgeblich zur
Erweiterung des Kanons der VioloncelloLiteratur bei. Die CD erschien passend
zum Jubiläumsjahr der Komponisten
Hugo Becker (150. Geburtsjahr) und Paul
Tortelier (100. Geburtsjahr). Das belgische
Crescendo-Magazin vergab 10 von 10
Punkten jeweils für Klang und Interpretation und auch der KulturSPIEGEL lobt die
„schöne entdeckerische Hommage“.
flute), Michael P. Mossman (trumpet,
CD Suites for Violoncello solo. Markus Wagner
fluegelhorn), Paulo Morello (guitar),
(Violoncello). Werke von Hugo Becker, Julius
Eduard Dudu Penz (bass),
Klengel und Paul Tortelier. Solo Musica GmbH.
Cliff Almond (drums),
2014
Late Night Coffee
Der Jazzsaxophonist und Flötist Kim
Barth bringt mit dem New Yorker Trompeter und mehrfachen
Grammy-Gewinner Michael P. Mossman auf
seiner aktuellen CD
den Kaffee zum Kochen. Auf dem Album
Late Night Coffee befindet sich eine geschmackvolle Mischung aus elf „musikalischen Grand Crus“. Aus der Tradition
der afrokubanischen und brasilianischen
Musik schöpfend, verschmelzen die
Grooves der Rhythmsection mit den Jazzlines der beiden Bläser. Als „Latin Urban
Hardbop“ könnte man den Sound dieser
energetischen Formation bezeichnen.
„Mit richtig guten Kompositionen, ausgefeilt und gut durchdacht, scheint diese
Musik die Grenzen der Schwerkraft aufzuheben“, schwärmt die Augsburger Allgemeine. Mit von der Partie sind Barths
Nürnberger Musikhochschul-Kollegen
Paulo Morello (Gitarre) und Heinrich
Klingmann (Conga). „A lineup of strong
personalities is a guarantee for unique
flavour notes. Each sip, a rhythm trip …“
CD Late Night Coffee. An original Blend of
Heinrich Klingmann (conga),
Claudio Estay (percussion track 11). ENJA
Records. 2014
Violinen und
Violen da Gamba
Die Hochschule für Musik Nürnberg
und das Germanische Nationalmuseum
veranstalten jährlich ein mehrtägiges Forum, das sich in wissenschaftlicher und
künstlerischer Forschung einzelnen Gattungen historischer Musikinstrumente
widmet. Teil der Veranstaltungsreihe sind
Vorträge, Führungen und Konzerte sowie
öffentliche Meisterklassen und Workshops. Im Jahr 2014 lag der Schwerpunkt
auf Violinen und Violen da Gamba. Die
durch eine finanzielle Unterstützung der
LfA Förderbank entstandene Videodokumentation umfasst neben einem Trailer
die Grußworte der beiden Institutionsleiter und sieben Vorträge, die am 23. Januar
2014 in der Dauerausstellung Musikinstrumente des Museums gehalten wurden.
DVD Forum Historische Musikinstrumente –
Violinen und Violen da Gamba. 2014
Ein Exemplar der DVD können Sie im Präsidiumssekretariat oder bei Frau Knogl kostenfrei erhalten.
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