– und komme damit hin. Im Fall eines Ehepaars, von dem ein Partner ins Heim geht, während der andere weiter Miete für die Wohnung zahlt, könne es eng werden. Aber auch hier hänge es von dem persönlichen Vermögen ab, ob eine Zusatzversicherung sinnvoll sei, betonen die Verbraucherschützer. Wie hoch ist die staatliche Förderung der privaten Pflegezusatzversicherung? Wenn die Pflegezusatzversicherung bestimmte Bedingungen erfüllt, kann der Versicherte, der ergänzend zur gesetzlichen Pflegeversicherung privat vorsorgt, eine staatliche Zulage von fünf € im Monat, also jährlich 60 €, bekommen. Dies soll ein Anreiz zur Eigenvorsorge sein. Wann besteht nach Vertragsabschluss ein Anspruch auf Geldleistungen? Mit dem Vertragsabschluss beginnt zunächst eine Wartezeit, die jedoch nicht länger als fünf Jahre währen darf. Erst nach Ablauf dieser Wartezeit kann im Pflegefall die Leistung beansprucht werden. Wie hoch wird die Versicherungsprämie sein? Die Kalkulation der Beiträge der staatlich geförderten Pflegezusatzversicherung erfolgt durch die Versicherungsgesellschaften – unterscheidet sich daher stark. Ein Beispiel: Schließt ein 30Jähriger einen Vertrag ab, er- hält er für 15 € Monatsbeitrag im Pflegefall bei den meisten Anbietern über 828 € (Pflegestufe III) Werden auch bereits bestehende PflegezusatzPolicen gefördert? Eine staatliche Förderung für bereits im Jahr 2012 bestehende Pflegezusatzversi- Private Pflegezusatzversicherungen Die gesetzliche Pflegeversicherung wird auch künftig nur einen Teil der Kosten im Pflegefall tragen. Es gibt drei Arten von privaten Pflegezusatzversicherungen: Die Pflegerentenversicherung wird als Lebensversicherung angeboten. Im Fall der Pflegebedürftigkeit zahlt sie je nach Hilfebedürftigkeit eine monatliche Rente. Die Pflegekostenversicherung erstattet die Kosten, die nach der Vorleistung der gesetzlichen oder privaten Pflichtversicherung übrig bleiben. Die Pflegetagegeldversicherung wird unabhängig von den tatsächlichen Belastungen durch die Pflege überwiesen. Bei Nachweis der Pflegebedürftigkeit wird bei dieser Zusatzversicherung ein vereinbarter fester Geldbetrag für jeden Pflegetag gezahlt. Die Leistung orientiert sich in der Regel an der Pflegestufe. Sie ist also völlig unabhängig davon, ob die Pflegeleistungen stationär, teilstationär oder in Form häuslicher Pflege durch zugelassene Pflegedienste geleistet wird. (jst) 11 cherungen ist nur möglich, wenn diese Verträge die gesetzlich geforderten Voraussetzungen erfüllen. Gegenwärtig bestehen knapp zwei Millionen private Pflegezusatzversicherungen. Die meisten erfüllen die Fördervoraussetzungen nicht. Ein Wechsel in einen geförderten Vertrag kann jedoch im Einzelfall möglich sein. Werden auch Personen gefördert, die in der privaten Pflegepflichtversicherung abgesichert sind? Eine staatliche Förderung einer Pflegezusatzversicherung erfolgt auch bei Personen, die eine private Pflegeversicherung haben. Können auch Kinder die staatliche Förderung erhalten? Nein, Kinder können keine staatliche Förderung erhalten; diese beginnt erst ab dem 18. Lebensjahr. Wie werden Beamte gefördert? Eine Unterscheidung zwischen Beamten und Angestellten ist im Gesetz nicht vorgesehen. – Anzeige – „Guten Appetit“ Worauf man bei der richtigen Ernährung im Alter achten sollte Während im mittleren Lebensalter Übergewicht hierzulande ein sehr häufiges problem ist, sind im hohen Lebensalter eher untergewicht und Mangelernährung Risiken für die Gesundheit. M it zunehmendem Lebensalter und durch verschiedene Erkrankungen treten immer häufiger Probleme mit dem Essen oder beim Essen auf. Die Folge ist, dass zu wenig lebensnotwendige Nährstoffe wie Eiweiße, Vitamine und Mineralstoffe aufgenommen werden. Der Körper muss von den Reserven zehren und das Gewicht nimmt ab. Treten Krankheiten auf, hat der Organismus diesen wenig entgegen zu setzen. Daher sollte bei älteren Menschen ein besonderes Augenmerk auf Ernährung und Appetit gelegt werden. Älteren Menschen bietet man deshalb am besten immer mehrere kleinere Mahlzeiten an, um den Appetit zusätzlich anzuregen. Denn nur mit Appetit kann auch die Freude am Essen geweckt werden, die Lebensqualität wird so erhöht. Dazu gehört auch möglichst große Selbständigkeit – gerade in Bezug auf das Essen. Jedoch kann für ältere Menschen zum Beispiel nach einem Schlaganfall oder mit Demenz die Benutzung von Besteck sehr schwierig sein. Grund genug mithilfe verschiedener Pflegehilfsmittel die Zubereitung und den Verzehr von Lebensmittel auch demjenigen zu erleichtern und zu ermöglichen, der stark zittert oder beispielsweise eine eingeschränkte Bewegungsfreiheit hat. Mit Fingerfood, also mit kleinen, mundgerecht angerichteten Speisen können Mahlzeiten auch ohne Besteck genossen werden. Neben dem Frühstück und Abendessen ist das auch bei Mittagsgerichten möglich, schlägt das Bundesministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz vor. Geschnittene Fleischstücke ohne Soße oder Gemüse, kleine Kartoffeln oder Kroketten, stichfeste Aufläufe, stichfeste Süßspeisen in Stücken oder Gebäck sind Bei- spiele für mundgerechtes Fingerfood. Wichtig dabei: „Die Stücke dürfen nicht größer als ein bis zwei Bissen sein. Sie müssen gut zu greifen und einfach zu kauen und schlucken sein“, erklärt die Logopädin Sabine Lauel, die seit vielen Jahren für das Evangelische Krankenhaus Münster arbeitet. „Das Fingerfood ist so anzubieten, dass es nicht klebrig ist.“ Zahnprothesen sollten immer auf ausreichenden Sitz überprüft und gegebenenfalls mit Haftcreme fixiert oder durch den Zahnarzt angepasst werden. Und wenn es trotzdem zu einer zu geringen Energiezufuhr kommt? Dann rät die erfahrene Therapeutin, zunächst durch eine Anreicherung der Speisen mit energiereichen Lebensmitteln die Energiezufuhr zu steigern. Pflanzen, Nüsse, Sahne, Butter, Ei und auch essenzielle Fettsäuren, die durch hochwertige pflanzliche Fette geliefert werden sind solche Energielieferanten. Ebenso von Bedeutung ist die Zufuhr an Proteinen, die in Milch- und Milchprodukten, Getreide und Hülsenfrüchten enthalten sind und Vitaminen sowie Mengen- und Spurenelementen, die durch ein abwechslungsreiches Angebot von Obst und Gemüse erreicht werden. Ein Rezept hierzu finden Sie in unserer Broschüre „Alter is(s)t gut“ zum Download auf unserer Webseite. Ist die Versorgung damit nicht ausreichend sicherzustellen, können die Speisen mit Nährstoffsupplementen (z. B. Kohlenhydrat- oder Eiweißkonzentrat, Vitaminsupplementen) ergänzt oder speziell angereicherte Lebensmittel und/oder Trinknahrung angeboten werden“, lautet die Empfehlung von Sabine Lauel. Bei all diesen Ergänzungsformen sind einzuhaltende Diäten wie z. B. bei Diabetes natürlich zu berücksichtigen. Mangelernährung kann weitreichende Folgen haben. Deshalb zählt auch hier die Früherkennung. Angehörige und Pflegekräfte sollten aufmerksam beobachten, ob Anzeichen einer Mangelernährung bestehen. Dies beinhaltet nicht nur eine regelmäßige Kontrolle des Gewichts und der Laborwerte, sondern auch eine Beobachtung der Ess- und Trinkgewohnheiten (z. B. durch Führen eines Tellerprotokolls). Eine von vielen Ursachen für eine reduzierte Nahrungsaufnahme kann z. B. auch eine Schluckstörung sein; Behand- telefon 02 51 / 27 06-0 www.evk-muenster.de lung und Beratung durch Logopäden kann hier Abhilfe oder Unterstützung bringen. Und vor allem: rechtzeitig einen Arzt zu Rate ziehen. Im Evangelischen Krankenhaus Münster kontrollieren deshalb standardmäßig bei der Aufnahme Ärzte die Nährstoffversorgung aller älteren Patienten, um sicher zustellen, dass es hier keinen Mangel gibt. Neben der Anreicherung des Essens selber kann auch die Anpassung des Ess- und Trinkgeschirrs die ausreichende Nahrungsaufnahme unterstützen.