kurzfassungen

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KURZFASSUNGEN
Methoden der Klassifikation und Systematisierung
H. Rothe und W. Henke
Entstehung des Genus Homo: ein Quantensprung in der Evolution
des Menschen
Um die Stammesgeschichte der Homininen zu begründen, sind
zunächst grundsätzliche Ausführungen zu Klassifikation und Systematik in der Biologie erforderlich. Systematik ermöglicht die
Konstruktion von auf Verwandtschaft beruhenden Stammbäumen.
Es werden die in ihrer theoretischen Fundierung und methodischen
Präzision sehr ungleichwertigen Verfahren zur Stammbaumerstellung vorgestellt: Evolutionäre Taxonomie, Phylogenetische Systematik und Numerische Taxonomie. Grundeinheit der Evolution ist die
Art. Das typologische, das biologische und das evolutionäre Artkonzept sowie Modelle der Artentstehung werden behandelt.
W. Henke und H. Rothe
PdN-BioS 2/50, S. 1
Steht Homo habilis am Ursprung der Gattung Homo? Die Gesamtheit aller Fundstücke, die bislang als H. habilis klassifiziert wurden,
ist derart heterogen, dass die Aufspaltung in wenigstens zwei verschiedene Arten diskutiert wird: H. habilis im engeren Sinne und H.
rudolfensis. Da jedoch beide in ihren Merkmalsmustern den Australopithecinen ähnlicher sind als der Gattung Homo, müssen sie wahrscheinlich zu den Australopithecinen reklassifiziert werden. Damit
ist H. ergaster/H. erectus aus Afrika bzw. Eurasien die ursprünglichste
Form von Homo, da bei dieser offenbar erstmals die den Menschen
kennzeichnende Entwicklung von Kultur aus Natur in vollem Gange
war.
PdN-BioS 2/50, S. 29
Vom Lebewesen zum Fossil: Grundzüge der Taphonomie
H. Rothe und W. Henke
„Der Mensch – er stehet aufrecht“:
Eine fachübergreifende Unterrichtseinheit
Nach dem Tod eines Organismus wirken vielfältige Faktoren auf ihn
ein. Nur wenige Organismen fossilisieren. Für die Altersbestimmung
stehen eine ganze Reihe von Verfahren zur Verfügung, von denen die
Molekulare Uhr näher diskutiert wird. Massensterben und Individualtod wirken sich unterschiedlich auf den Verlauf taphonomischer
Prozesse und auf die Möglichkeit, Evolutionsabläufe rekonstruieren
zu können, aus. Für die Rekonstruktion insbesondere der Lebensweise früher Homininen geben auch Spuren auf Skelettelementen
oder Begleitfunden wichtige Aufschlüsse. Die Fundstättenanalyse
geschieht mittels zweier sich ergänzender grundsätzlicher Methoden:
das working-back- und das Analog-Verfahren.
Welche Bedeutung hat der aufrechte Gang für die Menschwerdung?
Anhand dieser Frage wird in einer knappen Unterrichtssequenz das
idealistische, ganzheitliche Denken (Herders) der analytisch arbeitenden Anthropologie gegenübergestellt. Schülerinnen und Schüler
können dabei die Argumente und Begründungen der ,kalten‘ wissenschaftlichen Vorgehensweise in der Konfrontation mit dem ,warmen‘ ganzheitlichen Denken einer Überprüfung unterziehen und
ihre Kenntnisse zur Hominidenevolution vertiefen.
PdN-BioS 2/50, S. 8
PdN-BioS. 2/50, S. 35
Unsere nächsten Verwandten: Die stammesgeschichtlichen Wurzeln
des Menschen
Serie
Das Gegenstromprinzip – Teil 1: Ein Spielmodell für aktive Gegenstromsysteme
H. Rothe und W. Henke
Die Wiege der Menschenartigen (Hominoidea) liegt in Ostafrika zur
Zeit des frühen Miozän, vor ca. 20 Millionen Jahren. Die Eigenentwicklung der Stammlinie des Menschen beginnt frühestens vor 8,
spätestens vor 5,5 MJ. In dieser Zeitspanne von 12 bis 14,5 MJ vollzogen sich die entscheidenden, basalen Entwicklungen hin zum Menschen. In dem Beitrag werden Befunde, Hypothesen und Modelle
zur Entwicklung der miozänen Hominoidea erörtert. Es klafft allerdings immer noch eine erhebliche Fundlücke hinsichtlich der Zeit
und des Merkmalgradienten zwischen den spätmiozänen Hominoidea und den ersten Homininen. Zur Evolution des Menschen liefert
die Primatologie wichtige Erkenntnisse über Verwandtschaftsverhältnisse, die Wurzeln der menschlichen Kultur und Sprachfähigkeit.
J. Langlet
H. Nocke
Der Aufsatz behandelt ein einfaches Spielmodell zum Verständnis eines U-rohrförmigen aktiven Gegenstromsystems. In Abhängigkeit von
der Richtung, in der die Stoffteilchen durch die Rohrwände hindurch
in den Gegenstrom übertreten, wird das konzentrierende (Fall 1) vom
verdünnenden (Fall 2) Gegenstromsystem unterschieden. Beide Fälle
können durchgespielt und mathematisch beschrieben werden. Weitere
Spielergebnisse sind: Die Teilchenverteilung in den beiden Schenkeln
des U-Rohres ist gleich (Symmetrie), und die Einzeleffekte multiplizieren sich zum Gesamteffekt (Gegenstrom-Multiplikation).
PdN-BioS 2/50, S. 39
PdN-BioS 2/50, S. 13
Die frühesten Vertreter der Stammlinie des Menschen:
Musterbeispiele für Mosaikevolution
W. Henke und H. Rothe
Die zahlreichen Fossilfunde plio-pleistozäner Hominini werden drei
oder vier Gattungen und wenigsten zehn Arten zugeschrieben. Theoriengeleitete Forschungen brachten Erkenntnisse über ein Mosaik
menschenaffenähnlicher und menschlicher Merkmale dieser Homininen. Man findet eindeutige Merkmale, die auf die Fähigkeit zu
bipeder Fortbewegung hinweisen, andere Merkmale jedoch lassen
auf ausgeprägte Kletterfunktion schließen. Dies spricht dagegen,
dass sich die Australopithecinen in baumlosen Savannen entwickelten, auch nach paläoökologischen Untersuchungen lebten sie eher in
Waldbiotopen. Die robusten Paranthropus-Formen, die, so nimmt
man heute an, saisonal ihre Nahrung in der Savanne suchten, waren
wahrscheinlich zu spezialisiert, um als Vorläufer der Homo-Stammlinie in Frage zu kommen. Es wird diskutiert, ob Australopithecus
africanus, A. afarensis oder die 1999 beschriebene Art A. garhi dafür
in Frage kommen.
PdN-BioS 2/50, S. 18
PdN-BioS 2/50. Jg. 2001
Struktur – Dynamik – Evolution: Ein Bericht über die 121. Versammlung der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte
K. Baumann
Die 121. Tagung der GDNÄ fand an der Universität Bonn statt. Die
biologisch relevanten Vorträge werden hier kurz besprochen. Biologielehrer können sich so über den Ablauf der Tagung informieren.
PdN-BioS 2/50, S. 42
Jane Goodall und die Schimpansen von Gombe
U. Maier
Jane Goodall begann mit 26 Jahren, die Schimpansen in der Wildnis
am Ostufer des Tanganjika-Sees in Tansania zu beobachten. Ihre
Beobachtungen und Beschreibungen machten sie in den folgenden
Jahren weltberühmt. Der vorliegende Beitrag schildert das Lebenswerk von Jane Goodall, das sie in ihrer Autobiografie dargestellt hat.
PdN-BioS 2/50, S. 45
III
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