Aufgaben der Beschallungstechnik Die Aufgabe der Tontechnik bei Konzerten ist es, die nötigen Lautstärken bereitzustellen, damit das ganze Publikum das Bühnengeschehen akustisch verfolgen kann. Nicht in den Aufgabenbereichen der Tontechniker gehört dabei das Sounddesign. Dafür sind die Künstler auf der Bühne verantwortlich. Die Tontechnik muss vielmehr dafür sorgen, dass die Musik unverfälscht – so wie die Künstler es sich ausgedacht haben – beim Zuhörer ankommt. Natürlich kann ein guter Tontechniker dabei die Musik noch veredeln, ihr “das Sahnehäubchen aufsetzen“, und ein schlechter eine ganze Menge versauen. Aber was an Klang nicht vorhanden ist, das kann und soll vom Tonmann nicht künstlich erzeugt werden. Für den Tontechniker bei TEN SING Ist es wichtig das Sounddesign schon vor dem Auftritt im Dialog mit der Band zu erarbeiten und in Zusammenarbeit mit den Musikern den optimalen Sound aus deren Instrumente zu locken. Eine weitere Hauptaufgabe für den Tontechniker bei TEN SING besteht auch darin, durch den Wust von Kabeln und Geräten überhaupt durchzublicken, ihre Funktion zu verstehen und dann TEN SING-gerecht anzuwenden. Obwohl sich eine TEN SING-Gruppe nicht als Profi-Show-Truppe versteht, sind die technischen Anforderungen enorm. Immerhin fällt eine TEN SING Show mit all Ihren Elementen unter die Kategorie “Musical“. Und so gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Signale zu bearbeiten Angefangen von mehr oder weniger vielen Keyboards, über diverse Gitarren, unterschiedliche Solisten mit unterschiedlichen Stimmen bis hin zur größten Herausforderung, dem Chor. Ganz ernsthaft, wer sich bei TEN SING bewährt, der hat auch auf dem freien Markt gute Chancen als Tontechniker beschäftigt zu werden! Weiterhin hat der TEN SING Techniker auch dafür zu sorgen, dass der Rest der Gruppe mit der Technik beim Konzert auch umgehen kann. (Stichwort: Solist und Mikrofon ! ) Schließlich ist es auch nicht verkehrt, wenn wenigstens einige aus der Gruppe ebenfalls durchblicken und dann beim Aufbau entsprechend zur Hand gehen können. Als erstes ist es wichtig, dass der normale Probenalltag bewältigt werden kann. Dazu benötigt man neben dem üblichen Bandequipment (Drums, Gitarren und Bass mit Amps, Keyboard – eventuell bringen die Musiker Ihr eigenes Equipment mit) eigentlich nur eigene Mikrofone und eine Verstärkungsmöglichkeit für Mikros und Keyboard bei den Chorproben. Es empfiehlt sich ordentliche Vocalmikros zu kaufen, damit man auch gleich beim Konzert einsetzen kann. (z.B. Shure SM 58, ca. 110,- Euro). Dazu benötigt man noch einen Powermixer mit sechs bis acht Kanälen und Mikrofoneingänge sowie zwei ordentliche Boxen, und schon ist die Probenanlage komplett. So eine kleine Gesangsanlage kostet allerdings ach schon mindestens 3000,- Euro, wenn man keinen Schrott anschaffen will. Zu empfehlen wären hier z.B. die Marken Zeck, Bell, Dynacord und Klingenthal, deren Produkte ein recht gutes Preis/Leistungsverhältnis aufweisen. Den Dynacord Powermate 1000 halte ich persönlich für TEN SING Tauglich: Die Powerstation mit 6 Mono + 4 Stereo Kanälen für ca. 2.000,- Euro. Wenn man geschickt plant kann man die Probenanlage auch für kleinere Auftritte Oder als Mikrofonanlage oder Keyboardsubmix und monitoranlage bei größeren Shows einsetzen. Generell sollte man darauf achten, dass man die Technik flexibel für verschiedene Anwendungen auslegt, damit man nicht alles mehrfach anschaffen muss. Sollte noch mehr Geld vorhanden sein, dann kann man sich daran machen eine richtige Konzertbeschallungsanlage zu planen. Auch hier empfiehlt es sich schrittweise je nach finanziellen Möglichkeiten die Anlage zusammenzustellen. Ich halte es für ungünstig zu versuchen mit möglichst wenig Geld eine komplette Anlage zu kaufen. Dann muss nämlich bei der Qualität gespart werden, und wer bei der Qualität der Tontechnik spart braucht sich nicht wundern, wenn die Konzerteam Ende nicht überzeugend klingen oder es gar zu Ausfällen kommt. Bei TEN SING kommt es zwar nicht zuerst darauf an, dass alles perfekt ist, aber wenn die mangelnde Qualität der Tontechnik verhindert, dass die Musik überzeugen kann, dann hat man schlicht am falschen Ende gespart. Es ist dann sinnvoller zuerst solche Geräte anzuschaffen, die speziell bei TEN SING benötigt werden und den Reste für die Konzerte auszuleihen. Zuallerletzt braucht eine TEN SING Gruppe eine große PA-Anlage denn die kann man immer von anderen TEN Sing-Gruppen, Bands oder von Verleihfirmen für die Konzerte abnieten. Außerdem kann man dann für unterschiedliche Konzerthallen jeweils eine richtig dimensionierte PA mieten. Mit einer eigenen PA wird man irgendwann gefrustet feststellen, dass sie für die große Stadthalle doch nicht reicht. Gute und leistungsstarke Pas sind auch entsprechend teuer in der Anschaffung. Besser ist es, wenn man ein TEN SING – geeignetes Mischpult sowie ein StandartSetup an Zusatzgeräten kauft, denn dann kann ein ungeübter Tontechniker im Umgang damit Erfahrungen sammeln, bevor er sich beim Konzert dahinter setzen muss. Ein TEN SING Mischpult sollte mindestens folgende Features aufweisen: - 24 Eingangskanäle mit erdfrei-symetrischen XLR- Mikrofoneingängen - Drei-Band Equalizer mit semiparametrischen Mitten pro Kanal - zwei Prefader – Aux-Wege für Monitoring, besser wären vier - Subgruppen mit Insert (wichtig für die gemeinsame Bearbeitung der Chormikrofone - Phantomspeisung für Kondensatormikrofone (Chormikros!) - Ordentliche Verarbeitung - stabiles Flightcase Der Preis für so ein Mischpult liegt zwischen 2.000,- bis 4.000,- Euro. Als Alternative wäre denkbar ein einfaches Mischpult mit weniger Kanälen anzuschaffen, das dann bei Konzert als Submixer (z.B. für den Chor) diesen kann. Dafür muss man dann nur noch 800,- bis 1.500,- Euro berappen. Als Zusatzgeräte benötigt man ein Mittelklasse- Effektgerät (Alesis Quadreverb, Yamaha SPX 900, Lexicon LPX 1 o.ä.) und für die Feedback – Bearbeitung der Chormikros noch parametrische Equalizer (z.B. Behringer PEQ 305). Auf jeden Fall sollten Graphische Equalizer mit 31 Bändern vorhanden sein (z.B. von DOD). Die genannten Zusatzgeräte müssen nicht mehr als 2.500,- Euro kosten. Die nächste Ausbaumöglichkeit ist eine eigene Monitoranlage. Diese kann dann auch als Probenanlage benutzt werden, dann kann die ganze Gruppe sich an den Sound und den Umgang damit schon während der Proben gewöhnen. Dazu werden dann a uch unbedingt 31- Band- Equalizer benötigt. (z.B. Monitorboxen Onyx 15P, ca. 300,- Euro, Equalizer DOD 831 ca. 430,-Euro). Die Anschaffung von Chormikros steht ebenfalls oben auf der Liste, denn auch der Umgang damit muss geübt werden, nicht nur vom Techniker, sondern auch vom Chor! Die Chormikros sollte man allerdings vor dem Kauf schon mal „live“ ausprobiert haben, damit man sicher ist, dass man damit was anfangen kann. Aus eigener Erfahrung kann ich folgende Mikrofontypen empfehlen: Shure SM58 AKG C 1000S (ca. 110,- Euro) (ca. 255,- Euro) Wenn dann noch Geld für eine eigene PA übrig ist, dann sollte man bei der Leistung nicht sparen. Eine PA mit 2.000 Watt Leistung reicht nach meiner Erfahrung gut für etwa 5000 Zuschauer. Dazu benötigt man zwei 31- Band- Graphic- Equalizer (z.B. von DOD) und einen Realtime- Analyser (ebenfalls preiswert bei DOD). Für eine mittelmäßig – gute PA in dieser Größenordnung muss man allerdings mit etwa 5.000,-- Euro rechnen. Weitere nicht eben geringe Kosten entstehen für die Anschaffung von Mikrofonkabeln, Mikrostativen, Cases und Multicore, aber auch hier darf auf keinen Fall zu Lasten der Qualität gespart werden! Es ist sinnvoll, sich bei der Planung von erfahrenen TEN SING- Rontechnikern beraten zu lassen und immer auch darauf zu achten, welches Equipment bei den anderen TEN SING- Gruppen in der Region noch vorhanden ist. Bei der Beratung durch Fachhändler sollte man immer noch andere Angebote einholen. Allzu oft kann der Händler die Bedürfnisse der TEN Sing- Gruppe nicht richtig einschätzen und empfiehlt ungeeignetes Equipment. Selbstverständlich stehe ich selbst zur Verfügung, wenn für Eure Gruppe ein Konzept erarbeitet werden soll, deshalb im Folgenden meine Adresse: Sebastian Gießner Kirchkamp 17 59505 Bad Sassendorf 0174 / 23 83 766 [email protected] Über die PA- Verleihfirma wo ich beschäftigt bin, bin ich auch in der Lage TEN SING Gruppen mit geeignetem Equipment günstig auszustatten. Literatur Natürlich kann man in einem TEN SING – Technikworkshop nicht alles über Tontechniker lernen. Es ist daher wichtig, dass man sich als Tontechniker selbst weiterbildet. Dies kann zum einen durch das Sammeln von praktischer Erfahrung und ständigem Ausprobieren geschehen, man sollte sich aber auch unbedingt in die Grundlagen von Elektrotechnik, Akustik und deren Anwendung in der Tontechnik vertiefen. Dazu möchte ich einige Fachbücher empfehlen: Beckmann, R.: „Handbuch der PA-Technik“ 4. Auflage (Elektor Verlag) ISBN 3-921608-66-X Grundlagen aus Elektrotechnik und Raumakustik- Komponenten der PA-TechnikPraxishinweise Ebner, Michael: „PA für Fortgeschrittene“ 1. Auflage (Elektor Verlag) ISBN 3-928051-72-5 Grundlagen aus der Akustik, Dimensionierung von Beschallungsanlagen, Lösungsstrategien für praktische Probleme Pewera, Norbert: „Mikofon-Praxis“ 3. Auflage (Franzis Arbeitsbuch) ISBN 3-7723-9282-2 Funktionsweise verschiedener Mikrofontypen- MikrofonierungstechnikenAnwendungsbeispiele an verschiedenen Musikinstrumenten- MarktübersichtBühnenpläne Henle, Hubert: „Das Tonstudio- Handbuch“ 2. Auflage (GC Carstensen) ISBN 3-9802026-5-8 Akustik, Mikrofone, Mischpult, Signalbearbeitung, Schallspeicherung Live Sound ABC – Ratgeber für PA und Beschallung Sonderausgabe der Zeitschriften Production Partner, Keyboards, Sticks und Gitarre&Bass zum Thema Tontechnik mit viel Theorie und Tipps für die Praxis… Unbedingt zu empfehlen! Zu bestellen bei: MM-Musik-Media-Verlags GmbH Aindlinger Straße 17 – 19 Postfach 102071 86167 Augsburg Tel.: 0821 – 796941 Tontechniker bei TEN SING Bei TEN SING kann jeder sich grundsätzlich jeder überall ausprobieren, so kann auch jeder, der Lust hat bei der Tontechnik mitmachen. Allerdings brauch es hier – wie in allen anderen Workshops auch – eine gewisse Verbindlichkeit. Vor allem aber muss sich ein Tontechniker bei TEN SING wie ein Musiker in der Band verstehen. Auch die Musiker müssen üben, zusammen und jeder für sich, damit sie für die TEN SING – Show ihr bestes geben können. Genauso wichtig ist es, das der Tontechniker sich auf die Show vorbereitet, am besten das ganze Jahr lang. Dabei gibt es unterschidliche Dinge zu tun: Zum einen muss der Techniker das Equipment kennen lernen, das er zur Verfügung hat und abschätzen, was zusätzlich benötigt wird. Es liegt im Aufgabenbereich des Technikers bei den anderen Workshops anzufragen, welche technischen Mittel benötigt werden. Außerdem muss der Techniker lernen, wie die Geräte richtig angewandt werden. Dazu ist es sinnvoll sich a uch mit der Theorie herumzuschlagen, z.B. Bücher zu lesen, Workshops zu besuchen etc.. Sehr wichtig ist aber auch das Ausprobieren. Deshalb muss der Techniker dafür sorgen, dass er Gelegenheit bekommt, die Anlage aufzubauen, z.B. auch bei Proben. Beim Konzert kommt es darauf an, dass die Technik (z.B. Mikrofone) von den Akteuren richtig benutz werden. Das kann der Techniker fördern, indem er für Solisten ein „Mikro-Training“ veranstaltet, dem Schlagzeuger erklärt, wie man sein Drum-Kit richtig mikrofoniert etc.. Ganz wichtig ist es auch, dass er dem Chor erklärt, wie die Chormikros zu benutzen sind, und welche Probleme es beim Mikrofonieren eines Chors gibt. Wenn dann doch mal was schief geht kann jeder auf der Bühne selbst abschätzen und verstehen, wo der Fehler lag und schiebt es nicht “immer auf den unfähigen Techniker“. Auf jeden Fall muss der Techniker in der Gruppe präsent sein. Ein Tontechniker, der sich erst zwei Wochen vor der Premiere blicken lässt, braucht sich nicht wundern, wenn seine Ratschläge und Anweisungen beim Souncheck als Einmischung angesehen werden und er als „blöder Kerl“ abgestempelt wird. Es ist für die Gruppe wichtig den zu kennen und ihm zu vertrauen, der da im Dunkeln zwischen den Zuschauern steht und der während der Show alle Fäden (Fader) in der Hand hält. Da ich mir nicht vorstellen kann, dass ein Tontechniker ernsthaft Lust hat, die ganze Konzertbeschallungsanlage selbst aufzubauen, muss rechtzeitig vor dem Konzert ein entsprechender Plan erstellt werden. Nach einer kurzen Einweisung kann dann eigentlich jeder aus der Gruppe – oder wenn gewünscht ein „Technik-Team“ – beim Aufbau mithelfen. Überhaupt ist es sinnvoll, wenn man in einer TEN SING – Gruppe mehrere Techniker hat, denn dann kann man lästige Aufgaben wie Kabel reinigen und sortieren, aber auch alle interessanten Aufgaben verteilen und effizienter arbeit. Daher sollte auch ein Techniker auch immer die Ausbildung von „Nachwuchs“ im Auge haben. Für den Techniker selbst ist es wichtig, dass er sich auch musikalisch bildet, am besten, in dem er ein Instrument spielt. Nur so kann er sich in die Musiker hineindenken und von ihnen als Ratgeber für den guten Sound akzeptiert werden. Equipment für TEN SING Für einen Auftritt braucht eine TEN SING – Gruppe eine Beschallungsanlage. Das ist zwar nichts neues, aber hier fangen für die meisten TEN SING – Gruppen die Probleme erst richtig an, denn von irgendwo muss so eine Beschallungsanlage ja her kommen und dann will sie auch noch richtig aufgebaut und bedient werden. Für TEN S ING – Gruppen, die keine eigene Beschallungsanlage haben empfiehlt es sich die Beschallungsanlage z.B. von befreundeten Bands oder von benachbarten TEN SING – Gruppen auszuleihen. Wenn in der Gruppe noch kein Tontechniker vorhanden ist, kann man auch darum bitten, dass jemand die Anlage bedient. Oft ist es auch vorteilhaft, sich an professionelle Verleihfirmen zu wenden. Vor allem dann, wenn man dort die Technik regelmäßig oder für mehrere Auftritte auf einmal anmietet lässt sich einiges an Geld sparen. Und wenn man die Leute davon überzeugt, dass TEN SING eine gute Sache ist kann man von de Firma gesponsert werden. Wenn man sich in der erfreulichen Lage befindet, dass man eigenes Equipment anschaffen kann und auch abzusehen ist, dass sich in der Gruppe jemand findet, der sich um die Technik kümmert, sollte vorher unbedingt ein Konzept erarbeitet werden. Für eine TEN SING – Show braucht man eine ganze Menge Equipment und das kostet auch eine ganze menge Geld. Es wäre unverantwortlich hier Ziellos Geld auszugeben und am Ende taugt das Equipment nicht für TEN SING. In dieser Welt gibt es viele hungernde Kinder, als dass wir es uns bei TEN SING leisten können Geld zu verschwenden…! Zunächst sollte bedacht werden, wie viel Equipment überhaupt benötigt wird. Eine TEN SING – Gruppe braucht nicht unbedingt eine komplette eigene Beschallungsanlage. Ich halte es durchaus für realisierbar, wenn benachbarte TEN SING – Gruppen gemeinsam eine Beschallungsanlage unterhalten und jede Gruppe einen Teil des Equipments beisteuern. Das bedeutet natürlich, dass die Techniker der Gruppen sehr eng zusammenarbeiten müssen. Was sollte man nun aber anschaffen, wenn es keine Alternative zur eigenen Anlage gibt? Komponenten der Beschallungstechnik A. Schallaufnahme An der ersten Stelle in der Übertragungskette steht die Schallaufnahme auf der Bühne mit Mikrofonen. Deshalb ist genaue Kenntnis der Funktionsweise und die richtige Anwendung der Mikrofone eine elementar – wichtige Disziplin für den Tontechniker. Nur wenn die Mikrofone optimal eingesetzt werden kann der Tontechniker mit den Signalen auch etwas anfangen. Fehler bei der Mikrofonieren können später im Mischpult nur schwer oder gar nicht korrigiert werden. Das Ergebnis ist bestenfalls ein undefinierter Sound, falls man überhaupt etwas außer Ruckkopplungen zu hören bekommt. Es gibt zwei Mikrofontypen, die auf Konzertbühnen hauptsächlich verwendet werden. Dies sind zum einen die dynamischen Tauchspulen – Mikrofone und Kondensatormikrofone. Beide Typen gemeinsam ist das Funktionsprinzip. Die vom Musikinstrument oder vom Sänger abgestrahlten Schallwellen setzen eine Membran in Bewegung und diese Bewegung wird in elektrische Spannung umgewandelt. Beim dynamischen Tauchspulen – Mikrofon – im Folgenden nur noch „dynamische Mikrofon“ genannt – ist die Membran fest mit einer Spule verbunden, die in ein Magnetfeld eintaucht (… daher der Name …). Wie aus dem Physikunterricht bekannt sein sollte, wird und einem solchen Leiter (… die Spule …) bei der Bewegung im Magnetfeld eine Spannung induziert. Diese Spannung ist proportional zu dem Schall, der die Membran bewegt und kann an der Spule abgegriffen, verstärkt und wiedergegeben werden. Beim Kondensatormikrofon bildet die Membran eine Seite eines Kondensators (… wie der Name schon sagt …). Die andere Kondensatorplatte (Gegenelektrode) ist fest am Mikrofongehäuse befestigt. Bei ihrer vom Schall verursachten Bewegung verändert sich die Kapazität des Kondensators und wieder kann eine dem Schall propoprtionale Spannung abgegriffen werden. Beim Kondensatormikrofon ist diese Spannung allerdings so gering, dass sie direkt (im Mikrofon) verstärkt werden muss. Außerdem muss der Kondensator vorpolarisiert werden, damit das Mikrofon überhaupt funktioniert. Deshalb wird dem Mikrofon mittels Batterie oder Phantomspeisung (siehe unten) Spannung zugeführt. Die beiden Mikrofontypen haben unterschiedliche Eigenschaften. Dynamische Mikrofone sind im Allgemeinen recht preiswert, sehr robust, haben allerdings wegen ihrer relativ großen und schweren Membran kein vollkommen neutrales Klangverhalten. Die leichten Klangverfärbungen kommen allerdings der menschlichen Stimme beim Singen unter Umständen sehr entgegen und werden bei der Konstruktion mitunter bewusst ausgenutzt. Kondensatormikrofone bieten eine sehr hohe Klangqualität, d.h. sie sind neutral im Klangbild, dafür sind sie aber auch ziemlich empfindlich und teuer als dynamische Mikrofone. Die Kriterien, nach denen man bestimmt Mikrofone für bestimmte Anwendungen auswählt sind hauptsächlich der Frequenzgang und die Richtcharakteristik. Die Richtcharakteristik beschreibt, wie sich das Mikrofon gegenüber Schall aus verschiedenen Richtungen verhält, und wird im so genannten Polardiagramm dargestellt. Ein Polardiagramm wird dabei wie folgt gelesen: Man stellt sich vor, das Mikrofon liege auf dem Boden und ein Kreis mit Winkelangaben wird so darum gezeichnet, dass 0° die Hauptaufnahmerichtung des Mikrofons bezeichnet. (… Vorne …). Die Rückseite des Mikros wird dann also durch 180° bezeichnet. In dieses Diagramm wird dann die Dämpfung des Mikrofons für verschiedene Richtungen eingezeichnet. Je weiter ein Dämpfungsverlauf im Innern des Kreises aufgetragen wird, desto stärker ist die jeweilige Frequenz an dieser Stelle gedämpft. Ein Kreis als Dämpfungsverlauf bedeutet also, dass die entsprechende Frequenz von allen Seiten gleichmäßig aufgenommen wird. Der im Frequenzdiagramm beschriebene Frequenzverlauf ist dabei auf der Hauptachse (… vorne …) des Mikros gemessen. Auf den Polardiagrammen lässt sich erkennen, dass kein Mikrofon außerhalb der Hauptaufnahmerichtung einen linearen Frequenzgang hat, da in diesen Bereichen verschiedene Frequenzen unterschiedlich Stark gedämpft werden. Eine mögliche Richtcharakteristik ist die Kugel. Ein Mikrofon mit Kugelcharakteristik nimmt Schall aus allen Raumrichtungen gleich laut auf, es ist ungerichtet. Weitere Richtcharakteristika sind die Niere, Superniere und Keule, die in der Reihenfolge der Aufzählung immer engere Aufnahmebereiche haben. Sie nehmen Schall von hinten auf. Mikros mit Hypernieren oder Keulenmikros werden auch Richtmikrofone genannt. Eine spezielle Richtcharakteristik ist die Acht. Ein Mikrofon mit dieser Richtcharakteristik nimmt Schall von den Seiten gut auf, während es von vorn und hinten „taub“ ist. Man darf ein Achter – Mikro nicht mit einem Stereomikrofon verwechseln. Ein Achter – Mikro ergibt ein Monosignal. Stereomikrofone bestehen aus zwei Mikrofonkapseln. Die verschiedenen Richtcharakteristika werden durch das (sehr komplizierte) Design von Mikrofonkapsel und Gehä use erreicht. Bei Richtmikros wird man zum Beispiel eine Reihe von Schalleintrittsöffnungen hinter der Mikrokapsel entdecken. Diese sind notwendig, damit sich aus der Überlagerung aller einfallenden Wellen auch wirklich die gewünschte Charakteristik ergibt. Gerade beim Umgang mit gerichteten Mikrofone ist es wichtig, dass der Tontechniker das Prinzip kennt, wie die Richtwirkung von Mikrofonen zustande kommt, damit er einige Fehler, die der Sänger im Umgang mit ihrem Mikro machen können erkennen und vermeiden kann. Ich will hier auf die Kugelcharakteristik noch einmal genauer eingehen, denn sie steht im Zusammenhang mit einem häufig anzutreffenden Anwendungsfehler. Die Kapsel eines Mikros mit Kugelcharakteristik besteht aus einer Membran, die von hinten luftdicht umschlossen ist, so dass sie nur von vorne für Schallwellen zugänglich ist. Durch den abgeschlossenen Raum hinter der Membran kann diese sich nicht mehr mit den Schallwellen bewegen. Vielmehr ist das ganze System abhängig von den Luftdruckänderungen vor der Membran. Diese Luftdruckänderungen kommen aber durch das Zusammenwirken aller an diesem Ort eintreffenden Schallwellen zustande, daher nimmt das Mikrofon Schall aus allen Richtungen auf. Eine Mikrofonkapsel mit Kugelcharakteristik nennt man auch Druckempfänger. Solche Mikrofone werden oft in Studios Raumaufnahmen und zur Aufnahme von klassischen Orchestern verwendet. Außerdem werden sie gern bei Reportagen benutzt. Auf der Bühne kommen sie nicht zum Einsatz, da sie ein hohes Risiko für Rückkopplungen bedeuten. Für Gesang auf Rockbühnen werden Mikrofone mit Nierencharakteristik benutzt, zum Beispiel das Shure SM 58. Dieses Mikro nimmt von hinten kaum Schall auf, die Richtcharakteristik kann man annähernd als „Halbkugelförmig“ beschreiben. Die Richtcharakteristik kommt durch eine Modifizierung des Druckempfängers zustande, bzw. durch die Kombination mit einem Druckgradientenempfänger. Druckgradientenempfänger entspricht genau dem Gegenteil des Druckempfängers. Er hat Achtercharakteristik und wird konstruiert, indem ein Druckempfänger ohne liftdichte Kapsel betrieben wird. Es liegt nahe, dass ein solches Gebilde nur auf Schall von vorn oder hinten reagieren und für seitlichen Schall taub ist, denn im Gegensatz zum Druckempfänger wirken sich hier Luftdruckschwankungen durch seitlichen Schall gleichmäßig auf die Vorder- und Rückseite der Membran aus und führen zu keiner Auslenkung. Wenn nun ein Druckempfänger mit einer AchterMembran kombiniert wird, summieren sich die beiden Charakteristika und ergeben eine Niere. Praktisch wird die Nierencharakteristik durch einen Druckempfänger realisiert, bei dem von hinten durch einen Luftkanal in der Kapsel der rückseitige Schall der Membran zugeführt wird. Bei richtiger Handhabung hat man beim Nierenmikro wenige Probleme mit Rückkopplungen. Der Fehler, den viele Sänger machen ist, dass sie das Mikrofon zu dicht an der Mikrokapsel anfassen bzw. den Mikrokopf von hinten mit der Hand umschließen. Dadurch kann kein Schall von hinten eintreten. Aus der Nierencharakteristik wird eine Kugel!!! Selbst bei nicht allzu lautem Monitoring kommt es dann ziemlich schnell zu Rückkopplungen, abgesehen davon, dass durch die Umklammerung des Mikros der Frequenzgang verborgen wird. Manchmal soll aber gerade das als Stilmittel von Rappern und Hip- Hoppern erreicht werden. Im Folgenden möchte ich einige weit verbreitete Mikrofone vorstellen: Das Shure SM 58 ist das wohl meist verkaufte Vocalmikro der Welt. Es handelt sich dabei um ein dynamisches Mikrofon mit Nieren-Charakteristik. Im Frequenzgang zeigt sich eine ausgeprägte Anhebung im Präsenzbereich, was dem Gesang eine hohe Durchsetzungskraft bei Rock und Popmusik verleiht. Aber auch für andere Anwendungen ist dieses Mikro sehr gut zu gebrauchen. Für die Anwendung im Chor bereich empfehle ich dieses Mikro sehr. Der Preis beträgt ca. 110,-- Euro. Das Shure SM 57 hat den gleichen legendären Ruf wie das SM 58, nur ist das SM 57 ein universelles Instrumentenmikrofon, ebenfalls mit Nierencharakteristik. Es bringt einen klaren und zugleich druckvollen Sound. Zum Einsatzgebiet zählen eigentlich alle Instrumente, vor allem Gitarrenamps, Snare und Toms. Der Preis des SM 57 liegt ebenfalls bei ca. 130,-- Euro. Mit dem AKG C 418 bzw. dem C 419 versucht man dem SM 57 den Rang abzulaufen was das Mikrofonieren von Trommeln angeht. Die Besonderheit bei diesem Mikro ist es, das es ein sehr kleines Gehäuse hat, in das der Mikrohalter bereits integriert ist. Der Mikroclip macht es möglich dass man das Mikro direkt an die Trommel anstecken kann. Klanglich ist das Mikro an den Toms sehr überzeugend, nur bei der Snare bleibe ich meistens lieber beim SM 57. Die vorteile im Handling dieses Mikros sind aber enorm: Zum einen ist das Mikro wegen seiner geringen Größe beim Trommeln nicht im Weg, zum anderen spart man sich pro Mikro ein Stativ und das schafft übersicht am Set. Der Preis für ein AKG C418 liegt bei 252,-- Euro das ist zwar im vergleich zum SM 57 eine Menge Geld aber dafür spart man den teuren Preis für ein ordentliches K&M Mikrostativ von ca. 60,-- Euro. Das AKG C 1000 S ist ein Kondensatormikrofon. Die Besonderheit an diesem Mikrofon ist, dass man mit einer Plastigkappe, die auf die Mikrokapsel gesteckt wird die Charakteristik von Niere zu Hyperniere verändern kann. Man hat also zwei Mikros in einem, und man kann sich die Richtcharakteristik je nach Einsatzgebiet aussuchen. Außerdem kann man es sowohl mit Batterien als auch mit Phantomspeisung betreiben. Der Klang ist kondensatormäßig gut. Das Mikro eignet sich für alle Anwendungen bei denen Präsenz gefragt ist. Zum Beispiel Drumoverhead, Hihat, Naturinstrumente wie Gitarren und Streichinstrumente, aber auch für Chorstimmen falls ohne Band gespielt wird. Das Mikro kostet etwa 255,-Euro, Eins von den oben erwähnten Großflächenmikros für Bassdrums ist das AKG D 12 bzw. sein Nachfolger D112. Dieses Mikrofon kann wegen der großen Membran auch extrem tiefe Frequenzen mit hohen Schalldrücken verzerrungsfrei übertragen. Preislich liegt es bei etwa 273,-- Euro. Mikrofonierung Dieser Beitrag befasst sich mit den verschiedenen Dingen rund um die Mikros in einer TEN SING Gruppe. Aufteilung 1.) Over Head Mikrofonierung 2.) Handmikros 3.) Kompromisslösung 4.) Mirkrofontraining mit der Gruppe 5.) dynamische Mikrofone und Kondensatormikrofone 6.) Welches Mikro wofür oder Mikrofone und EQ`s 7.) Aufnahmecharakteristika von Mikrofonen 1.) Over head Mikrofonierung Bei dieser Methode werden die Mikrofone als Chormikrofone vor dem Chor aufgestellt und die Mikros befinden sich über den Köpfen der Sängerinnen. Vorteile: Durch die "feste" Aufstellung der Mikrofone erhält der Chor auch eine größere Bewegungsfreiheit und außerdem hat man keine Handgeräusche die durch häufiges anfassen des Mikrofons entstehen. Durch den großen Aufnahmebereich hat man einerseits viele Sänger auf einem Mikrofon, dadurch werden nicht nur Eingänge am Mischpult frei, sondern die Methode ist auch sehr gut für größere Chöre geeignet. Nachteile: Da die Mikrofone eine relativ große Entfernung zum Chor haben, muss man eine hohe Gaineinstellung am Mischpult haben. Zusammen mit dem großen Aufnahmebereich hat man dadurch einerseits eine hohe Rückkopplungsgefahr, andererseits nehmen die Mikrofone auch Nebengeräusche ( zum Beispiel die Band ) auf, was bei Chormikrofonen nicht erwünscht ist. Das Problem mit dem Aufnahmebereich lässt sich dadurch umgehen, dass man die Aufnahmecharakteristik nach der Chorgröße auswählt, um dieses Problem etwas ab zu schwächen. So sollte man eine Niere als Aufnahmecharakteristik für große Chorgruppen ne hmen, während die Hyperniere mit ihrer "schmaleren" Aufnahmecharakteristik eher für kleinere Chorgruppen geeignet ist. Zum Beispiel kann bei dem AKG C 1000 die Aufnahmecharakteristik durch einfachen Einbau eines Schaumstoffringes geändert werden. 2. Handmikros Bei dieser Methode hat jeder Sänger ein eigenes Mikrofon in der Hand oder zwei bis drei Leute teilen sich ein Mikrofon. Vorteile: Lohnt sich für kleinere Chöre, da 10 Mikrofone ungefähr so teuer sind wie 4 Chormikrofone. Außerdem kann man an der Technik besser die einzelnen Stimmen abmischen, da man ja gezielt die einzelnen Mikrofone abmischen kann. Als letzter Vorteil wäre noch der kleinere Aufnahmebereich ( die Mikros sind ja fast vor dem Mund der Personen ) und die daraus resultierende kleinere Gavin - Einstellung zu nennen. Dadurch wird die Gefahr einer Rückkopplung natürlich gesenkt und die Nebengeräusche durch die Band lassen sich natürlich auf ein Minimum reduzieren. Nachteile: Die Handgeräusche sind schwer zu vermeiden. Die Kabel wirken sich neben den Mikrofonen störend auf die Bewegungsfreiheit, vor allen Dingen bei Personenwechseln ( zum Beispiel für Theater oder Tanz ) aus. Außerdem muss man bedenken, dass man mit Handmikros ein größeres Mischpult braucht, da jedes Mikro einen eigene n Eingang braucht. 3.) Kompromisslösung Bei diesem Vorschlag handelt es sich um eine Mischung aus der "Over - Head" Methode und den Handmikros. Der komplette Chor wird über Chormikros abgemischt. Allerdings gibt es ja in jeder Stimme mindestens eine Person die Ihre Stimme sehr sicher beherrscht. Diese Person ist somit eine "Leitstimme" an der sich die anderen gerne orientieren. Diese Leitstimme bekommt dann ein Handmikro und Ihr Gesang wird dann auf den Monitor für den Chor gelegt. So das der ganze Chor von den einzelnen Leitstimmen profitiert. Er erhält dadurch eine größere Sicherheit beim Singen und singt dann lauter. Außerdem kann man noch vom Schlagzeug die Bass-Drum (und nur die!!!) noch zusätzlich auf dem Monitor legen um den Rhythmus zu unterstützen (sollte die Bass-Drum in einem Lied mal nicht im Rhythmus spielen, so sollte sie ausgeblendet werden. Dafür muss man sich natürlich noch mit Band und Chorleiter absprechen.). Als angenehmer Nebeneffekt kann es auch passieren, dass der Chor sich nicht mehr darüber beschwert, dass das Schlagzeug zu laut wäre. 4.) Mikrofontraining Manchmal ist es notwendig mit der kompletten Gruppe ein Mikrofontraining zu absolvieren, damit man als Techniker nicht zu sehr verzweifelt. - unbedachtes Mikro weghalten Man sollte den Leuten klar machen das Rückkopplungen vor allen Dingen dadurch entstehen, das man das Mikrofon entweder direkt auf eine Box / Monitor richtet oder die Hand darüber hält. - richtiges Anfassen und Haltung Mikrofone sollten nie zu nah am Mikrofonkopf festhalten, da dadurch die Aufnahmecharakteristika verändert werden kann. Zum Beispiel kann aus einer nierenförmigen Aufnahmecharakteristika dann eine kugelförmige Aufnahmecharakteristika werden, wodurch dann auch Geräusche hinter dem Mikrofon a ufgenommen werden. Außerdem sollte ein Mikrofon immer auf Mundhöhe und nah am Mund ( Solist ) oder so nah wie möglich an den Mündern der beteiligten (Handmikros für 2 - 3 Sänger) gehalten werden, um die beste Klangqualität zu erreichen. Das man von vorne in das Mikro spricht, versteht sich fast von selbst. Allerdings gibt es immer wieder Personen, die die Mikros so schräg halten, das man sie trotzdem sehr schlecht hört. - Sprechtraining / Artikulation Es ist auch notwendig den Einzelnen zu erklären, das man in ein Mikrofon nicht schnell sprechen muss und vor allen Dingen deutlich, weil sonst alles sehr unverständlich wird. Immer dabei bedenken, dass einzelne Personen Angst vor dem Mikrofon haben können! (Deswegen bloß nicht auslachen oder auf den Arm nehmen, dadurch wird diese Angst NICHT abgebaut). - Klatschen Wenn Personen mit einem Mikrofon klatschen, oder klatschend davor stehen, hört man vom Gesang nichts mehr. Deshalb den Leuten beibringen, lautlos zu klatschen, damit auch noch Gesang für das Pub likum übrig bleibt. Wenn dieses klatscht ist das nicht so schlimm, das Publikum hat schließlich keine Mikros ;-)) - unbedachtes weglegen Sollten die Mikrofone irgendwo hingelegt werden, so übertragen diese auch die Schwingungen, die durch die einzelnen Personen entstehen. Dem Mikrofon ist es egal was es überträgt. - Reinpusten / Draufklopfen Eine sehr beliebte Unsitte um fest zu stellen, ob das Mikrofon an ist oder nicht. Einerseits erzeugt diese Methode sehr unschöne Nebengeräusche (vor allen Dingen wenn man gerade mit dem Kopfhörer diesen Kanal überprüft.), andererseits ist wohl jeder des Sprechens mächtig. - Mikrokabel Einerseits ist der Kabelsalat sehr beliebt, andererseits das drauftreten und dadurch erfolgende abreißen des Mikrofonkabels am Stecker die Folge. Gegen den Kabelsalat hilft neben reden nur die Leute den Salat mal den Wirrwarr selber entwirren zu lassen, auch sollte man bedenken das durch einen solchen Wirrwarr es leicht zu Unfällen kommen kann. Das Kabel, das eigentlich lang genug ist, hängt mit dem knoten irgendwo fest (Stativ zum Beispiel) und beim nachziehen durch den Solisten kippt dann das Stativ um (falls keine Funkmikros vorhanden sind. Das drauftreten lässt sich dadurch „vermeiden“, das der Sänger, die Sängerin, eine KLEINE Schlaufe mit dem Mikrokabel macht und diese dann festhält. Sollte Sie / Er dann aus versehen auf das Kabel treten, merkt er das und kann entsprechend reagieren. Allerdings sollte man bedenken dass nicht jeder dann trotzdem merkt, dass er /sie auf dem Mikrokabel steht und das diese Schlaufe am Mikro eventuell etwas deplaziert wirkt. - Theorie Eine kurze Einführung in die Theorie kann nie schaden. Wie nimmt ein Mikro auf ( Charakteristika ) und aus welcher Richtung hat man die geringsten „Verluste“. Was ist unter dem Nahbesprechungseffekt zu verstehen. (wenn man zu nah am Mikro ist, dann nimmt es undeutlich auf). Was passiert beim Feedback ( siehe auch unbedachte Mikrohaltung ). - Praxis Wie baue ich die Stative richtig auf und ab ohne dass sich nach mir jemand verletzt. (zum Beispiel den „Fuß“ vom Stativ nicht festschrauben, so das er beim hochheben auf den Fuß fallen kann.), Welcher Stecker und welches Kabel ist wofür. (zum Beispiel das man das normale Klinke – Klinke Kabel nicht am Verstärker und der Box anschließt.). Und als letztes wie man was wo auf- bzw. abbaut. - Funkmikrofone Bei Funkmikros sollte man drauf achten das sich die Empfangsbereiche nicht unbedingt überlappen, da ansonsten jeder Empfänger mehrere Mikros empfängt. Ganz lässt sich das a llerdings nicht verhindern, da die Funkmikros auf allen Frequenzen senden. - Pausengeräusche Macht dem Chor klar dass ein Mikrofon ALLE Geräusche überträgt! Sollte der Chor also während des Theaterstückes oder Tanzes tuscheln, hört man das trotzdem! Im schlimmsten Fall bei einer Probe einfach mal ALLES aufnehmen und dann abspielen... 5.) dynamische Mikrofone und Kondensatormikrofone Es gibt zwei verschiedene Arten von Mikrofonen, das dynamische Mikrofon und das Kondensatormikrofon. Zur Mikrofonauswa hl siehe auch Punkt 6.) . Das dynamische Mikrofon ist im Vergleich zum Kondensatormikrofon unpräziser, dafür klingt es wärmer und ist bedeutend robuster als das Kondensatormikrofon. Dadurch eignet es sich besonders gut für Stimmen und laute Instrumente. Das Kondensatormikrofon ist präzise, sehr empfindlich ( empfängt also auch leise Töne ) und klein. Allerdings braucht dieses Mikrofon eine Vorverstärkung um richtig arbeiten zu können, außerdem wird für die Kondensatorplatten im Mikrofonkopf entweder eine Phantomspannung benötigt oder eine 9V Batterie. Sollte die Spannung dieser Batterie nur 8 V betragen (mit einem Messgerät (ca. 10,-- Euro)), dann sollte man die Batterie wechseln, da ansonsten Signale, die größer als 8V sind einfach von dem Mikrofon „abgeschnitten“ werden. Außerdem sollte man vor einem Konzert zur Sicherheit neue Batterien einsetzen. 6.) Welches Mikro wofür oder Mikrofone und EQ`s Bass Drum: Mikros: AKG D 112 Sennheiser MD 421 Electrovoice RE 27 Position: NICHT DIREKT AUF SCHLÄGEL !!, sondern links oben, zwei Finger breit vom Rand entfernt. Je mehr Rand, desto perkussiver. Kondensator-Großmembran vor bzw. in Schalloch. ACHTUNG! Auf Empfindlichkeit achten! EQ: LowCut bei 80 - 50Hz, 100 Hz +2 dB, 300Hz -6-8 dB, 800- 1000Hz3dB, 3kHz +2-4dB Kompressor: 4:1 - 8:1, Attack nicht zu kurz, achtet auf Kick, kurze Release Snare: Mikros: Shure SM 57 Sennheiser MD 441 Position: Kapsel sollte auf Rand von Fell und Kessel zeigen. Winkel ausprobieren! EQ: LC 150 Hz, 300 Hz -2 dB, 700 Hz -2 dB, 1 ,5 kHz -2 dB Kompressor: 4:1, Attack nicht zu kurz Toms: Mikros: Shure SM 57 Sennheiser MD 421 Position: Etwas über den Rand nah an Fell, Winkel ausprobieren! Position: EQ: Hi Tom: LC 150 Hz, 300 Hz -6-8 dB, 1 kHz -2dB, 3 kHz +3 dB Floor Tom: LC 80 Hz 250 Hz -6-8 dB, 800 Hz -2 dB, 4,5 kHz +3 dB Kompressor: wie Snare HiHat: Mikros: Position: EQ: OH: Mikros: EQ: Position: KM 184 KM 140 AKG 461 Auf den Rand, von innen nach außen vom Set weg Tiefen, mittlere Tiefen raus bis 1 kHz KM 184 KM 140 AKG 461 Übliche Großmembrankondensatoren Weniger ist mehr!!! Weit über Becken, vor Drumset, über Beckenrand gerichtet AB, XY oder MS ist fast Geschmackssache. Probieren geht ü...... Bass: Möglichst DI-Box verwenden Mikros: Siehe BassDrum Kompressor: 4:1 - 8:1, Langes Attack, mittlere Release E-Gitarre: Mikros: EQ: Position: SM 57 SM 58 MD 421 MKH 40 (wenn nicht zu laut) Geschmacksfrage! 700 Hz -5 dB, ab 5 kHz rausdrehen in Richtung Dustcap – hart in Richtung Ra nd - weich A-Gitarre: wenn möglich Tonabnehmer erst testen! Im Zweifelsfall für Mikro entscheiden Mikros: gängige Klein – und Großmembranen Position: Stegabnahme für spitzeren Sound, für Solos eher Schalloch empfehlenswert Steg: 10 - 15 cm Entfernung, mit Winkel experimentieren Schalloch: 30 – 50 cm Clean-Gitarre: Amp und Box sind immer das größte Problem! Mit DI meistens mehr Erfolg! Stimme: Mikros: EQ: SM 58 Sehr unterschiedlich! LC bei 80 - 100Hz, 300Hz -3dB, 2 kHz-3 dB, evt. 15 kHz +3 dB Kompressor: 6:1 aufwärts, Attack + Release mittel Chor: Mikros: Position: Brass: Mikros: Position: gängige Klein - und Großmembrankondensatoren ab ca. 2 m vor Chor (einzelne Stimmen nicht überbetonen!) von schräg oben herab AB, XY oder MS ausprobieren! SM 58 SM 57 Übliche Klein - und Großmembranen Wenn möglich, nie direkt in Trichter richten (zu spitz), sondern vor bzw. schräg über das Instrument (natürlicher Klang) 7.) Aufnahmecharakteristika von Mikrofonen Hier noch eine Grafik für die wichtigsten, verschiedenen Aufnahmecharakteristika von Mikrofonen. Diese Grafik erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit! Richtcharakteristiken von Mikrofone A. 1. Schallwiedergabe Man sollte einige akustische Grundlagen verstanden haben, bevor man sich mit Lautsprechersystemen beschäftigt, damit man deren Wirkung in einer Konzerthalle abschätzen und die Lautsprecher entsprechend der herrschenden Raumakustik effektiv einsetzen kann. Für die Ausarbeitung von Schallwellen in der Luft gibt es in der Physik ein anschauliches eindimensionales Modell. Nach diesem Modell verhalten sich die Molekühle in der Luft wie eine unendliche Kette von abwechselnden Massen und Federn. Wenn ein Massenelement dieser Kette angestoßen wird, wirken von zwei Seiten her Federkräfte auf diese Masse. Die eine Feder wirkt der Anregung entgegen und zieht das Massenelement in die Ausgangsposition zurück. Die andere Feder wird durch die Anregung zusammengestaucht. Wenn sich die Feder wieder ausdehnt, dann wird die Energie der Anregung an das nächste Massenelement weitergegeben. Auf diese Weise wird der Stoß, mit dem das erste Massenelement angeregt wird, durch die ganze Kette transportiert, bis die Energie der Anregung durch Reibung aufgebraucht ist. Schallereignisse lassen sich grob in die Kategorie Ton (reine Sinusschwingung), klang (z.B. von einem Instrument gespielte Note = Ton und harmonische Obertöne) und Geräusche (ungeordnete Obertöne) einteilen. Schallwellen lassen sich mit verschiedenen Parametern beschreiben. Die Wellenlänge gibt an, welcher (räumliche) Abstand zwischen zwei aufeinander Wellenbergen eines Tos liegt. Dabei haben hochfrequente Töne Wellenlänge von nur wenigen Zentimetern. Tiefe Töne dagegen haben Wellenlängen von bis zu 20 Metern. Die Schallgeschwindigkeit beträgt in der Luft etwa 340 m/s. Sie ist abhängig von der Temperatur. Schallgeschwindigkeit, Frequenz und Wellenlängen hängen über die Gleichung Wellenlänge = Schallgeschwindigkeit / Frequenz Miteinander zusammen. Schallwellen breiten sich nicht unendlich weit aus. Durch die Reibung zwischen den Molekühlen der Luft wird die Schallwelle gedämpft. Für den Tontechniker ist es wichtig zu wissen, dass hohe Frequenzen stärker gedämpft werden als tiefe und deswegen eine kürzere Reichweite, weil diese Schallwellen sehr viel energie haben. Aus diesen physikalischen Tatsachen lässt sich zum Beispiel einfach erklären, warum man von Rockkonzerten in weiter Entfernung nur noch dumpfes Dröhnen hört. Das Lautstärkeempfinden hängt von der Größe des so genannten Schalldrucks ab. Je dichter die Luftmolekühle z.B. vom Lautsprecher zusammen gepresst werden, desto höher der Schalldruck und umso höher die Lautstärke. Die Hörschwelle beschreibt den Schalldruck, den ein Schallereignis hat, das gerade noch wahrgenommen werden kann. Die Hörschwelle liegt bei etwa 2,02 x 10-5 N/m2 (0,0000202). Welchen Wert die Schmerzgrenze beschreibt, ist wohl klar. Die Schmerzgrenze liegt bei etwa 20,2 N/m2. Da es sich mit diesen Werten nur sehr umständlich rechnen lässt (Faktor 1.000.000 zwischen Hörschwelle und Schmerzgrenze) hat man Dezibel eingeführt, um Schalldrücken, aber auch Leistungen und Spannungen etc. unkompliziert miteinander vergleichen zu können. Die Hörschwelle wird dabei auf 0 dB gesetzt, die Schmerzgrenze liegt dann (Bezogen auf die Hörschwelle) bei etwa 130 dB. In dieser Größenordnung liegt auch die Lautstärke bei Rockkonzerten. A. 2. Raumakustik Trifft eine Schallwelle auf Gegenstände, dann kommt es ähnlich wie in der Optik zu Reflexionen, Streuung und Absorption. Diese Phänomene sind allerdings (wie in der Optik übrigens auch) Frequenzabhängig. Um abschätzen zu können, ob ein Gegenstand im Schallausbreitungsfeld einen Einfluss auf die Well hat, kommt es darauf an die Größenverhältnisse zwischen der Schallwelle und dem Gegenstand abzuschätzen. So wird eine große Wasserwelle im Ozean ein Ruderboot auf und ab bewegt als wäre es nicht vorhanden, so ignorieren lange akustische Wellen auch Gegenstände, die klein sind im Verhältnis zur Schallwelle. Dies kann sogar soweit führen, dass der Gegenstand durch den Schall bewegt oder sogar zerstört wird. Ein großes Schiff dagegen liegt auch bei Starkem Wellengang relativ stabil im Wasser, ebenso können Schallwellen einen Gegenstand, dessen Ausdehnungen ignorieren, die Welle wird rund um den Gegenstand gestreut. Wenn nun die Wellenlänge klein ist im vergleich zum Gegenstand, dann wird die Welle reflektiert. Für den Tontechniker ist es nun wichtig abzuschätzen, wie sich Gegenstände im Raum auf die Schallausbreitung auswirken. Wenn die Lautsprecher etwa auf eine Säule gerichtet werden, so ist damit zu rechnen, dass sich tiefe und mittlere Frequenzen ungehindert ausbreiten, hohe Frequenzen dagegen können an der Säule reflektiert werden, was zur Folge hat, dass man an einigen Stellen auf der Bühne diese Reflektionen als Echo hören kann. Im „Schatten“ der Säule wird man wegen der Fehlenden Höhen das Hörerlebnis durch Interferenzen gestört, die durch die Brechung der Wellen mit Längen in Größenordnung der Säulenabmessungen zustande kommen. Durch die im Raum befindlichen Gegenstände (Säulen, Bestuhlung etc.) und die begrenzenden Flächen (Wände, Fenster, Vorhänge) ergibt sich so eine komplexe Raumakustik mit Nachhallzeit und unter Umständen von der Position im Raum abhängigen Frequenzgang. Diese Raumakustik setzt sich aus allen einzelnen Einflüssen der reflektierenden und absorbierenden Flächen zusammen. Auf diese raumakustischen Einflüsse muss man bei der Aufstellung von Lautsprechersystemen eventuell entsprechend flexibel handeln. B. Lautsprecher Lautsprecher funktionieren nach dem Prinzip der Induktion. Dabei wirken die Felder eines Magneten und eines stromdurchflossenen Leiters aufeinander und resultieren in einer Kraft. Beim Lautsprecher taucht eine Spule in einen Magnetspalt ein. Sobald ein Signal durch diese Spule fließt, bewegt sie sich. Wird diese Spule an einer Membran befestigt, dann schwingt diese mit der Spule und erzeugt Schall. Wenn hohe Lautstärken wiedergegeben werden sollen, dann ist es nötig die Signale in Frequenzbereiche zu unterteilen und jeden Frquenzbereich von einem eigenen, für diesen Frequenzbereich optierten Lautsprecher wiedergeben zu lassen. Tiefe Frequenzen höhere Frequenzen werden dabei von großen Lautsprechern gut wiedergegeben, für höhere Frequenzen können kleinere Lautsprecher verwendet werden. Durch die Kombination der einzelnen Lautsprecher fügt sich das Musiksignal (… in einiger Entfernung von Lautsprecherbox …) wieder zu einem einheitlichen Klangbild zusammen. Die Aufteilung der Frequenzbereiche geschieht durch Frequenzweichen. Dabei wird zwischen passiven und aktiven Frequenzweichen unterschieden. Passive Frequenzweichen werden direkt in die Lautsprecherbox eingebaut und trennen das bereits verstärkte Signal auf. Das bedeutet, dass die Bauteile entsprechend groß dimensioniert werden müssen, damit sie nicht durch die hohe Leistung zerstört werden. Passive Trennung lässt sich mit vertretbarem Aufwand bis etwa 5000 W realisieren. Für höhere Leistungen empfiehlt es sich aktive Frequenzweichen zu benutzen, die das Signal schon vor der Verstärkung in die Frequenzbereiche zerleg. Das bedeutet auf der einen Seite auch einen Mehraufwand an Verstärkern (… für jeden Frequenzbereich einen …), auf der anderen Seite wird durch die präzisere Schaltungstechnik der aktiven Weiche im Allgemeinen auch ein besseres klangliches Ergebnis erzielt. Üblicherweise werden bei Kompakt – PA´s in der Leistungsklasse von einigen Kilowatt nur die Bässe aktiv getrennt, im PA – Topteil befindet sich dann eine Passive für Höhen und Mitten. Die Verteilung der Verstärkerleistung auf die Frequenzweiche hängt von den gewählten Trennfrequenzen ab und kann den beiliegenden Tabellen entnommen werden. Wenn mehrere Lautsprecher die gleiche Frequenz abstrahlen, dann Überlagern sich die Schallwellen, man spricht von Interferenz. Die Schallwellen werden dabei verstärkt, wenn sich gleichphasig überlagern. Am Beispiel eines reinen Sinustons bedeutet das, dass die Schwinggungsbäuche aufeinander addiert werden und so die Amplitude der Schwingung größer wird. (… diese Entscheidung wird z.B. bei Bassboxen ausgenutzt, indem zwei Lautsprecher direkt übereinander in einem Gehäuse benutzt werden …). Wenn sich die Schallwellen gegenphasig überlagern, dann löschen sie sich aus. Bei der reinen Sinusschwingung kommt dann von einem Lautsprecher eine positive Halbwelle beim Hörer an, vom anderen eine negative. Die beiden Halbwellen heben sich in der Wirkung gegenseitig auf, der Höreindruck ist gleich null. Diese Erscheinung ist, wie man auch in der Praxis leicht feststellen kann, ortsabhängig. Je nach dem, wo sich der Hörer im Raum befindet, wird er unterschiedliche Abstände zu den beiden Lautsprechern der PA haben. Wenn die Differenz der Abstände gerade ein Vielfaches der Wellenlänge ist, dann kommt es zur konstruktiven Interferenz und der TON ist gut hörbar. Unterscheiden sich die Wege von den Boxen zum Hörer aber außerdem noch um eine halbe Wellenlänge, dann wir die entsprechende Frequenz ein Interferenzmuster, was zur folge hat, dass an jedem Ort im Raum ein unterschiedlicher Frequenzgang herrscht. Diese Interferenzerscheinung ist vor allem dann von Bedeutung, wenn Monosignale von der PA wiedergegeben werden. Dies sind allerdings auch die wichtigsten, wie z.B. Sologesang, Bassdrum & Bass, Sologitarren etc.. Dagegen ist man mit einer klassischen Stereo – PA – Beschallung eigentlich auch machtlos. Bessere Ergebnisse lassen sich nur mit speziellen Lautsprecheranordnungen erzielen. Zusätzlich zu den Interferenzen durch die Boxentürme kommt es noch zu Überlagerungen der Direktschalls mit den frühen Reflektionen der begrenzenden Flächen (Wände, Boden, Decke, evtl. Rückwand). Auf diese Weise kommt es zu weiteren Klangveränderungen, abgesehen davon, dass man oft auch noch mit diffusem Raumhall und Echos von glatten Rückwänden und Fensterfronten zu kämpfen hat. B1. Lautsprecheraufstellung Wie bereits angedeutet ist die Aufstellung von zwei Boxentürmen neben der Bühne zwar die übliche und einfachste art eine Konzertveranstaltung zu beschallen (… und für viele TEN SING – Gruppen auch die einzig realisierbare …), dennoch sollen hier einige weitere Methoden angesprochen werden. Zunächst gilt es bei der der Aufstellung von Lautsprechersystemen neben den akustischen Eigenschaften der Raums auch das Abstrahlverhalten der Lautsprecher in ihrem Gehäusen zu berücksichtigen. Tieftonlautsprecher strahlen den Schall fast Kugelförmig nach allen Seiten ab, weil das Gehäuse für die langen Schallwellen keine echte Begrenzung ist. Hochtonlautsprecher dagegen können relativ einfach mit einem begrenzten Abstrahlwinkel (… „horngeladene“ Lautsprecher …) konstruiert werden, es gibt natürlich auch Lautsprecherboxen mit weitem Abstrahlwinkel. (… z.B. Hochtonkarlotten …). Um den Interferenzerscheinungen bei Monosignalen aus dem weg zu gehen werden ist es Einleuchtens , dass man diese Signale einfach in Mono Wiedergibt. Weil aber ein Boxenturm in der Mitte vor der Bühne nicht gerade ästhetisch ist, müssen die Lautsprecher über der Bühne aufgehängt werden, (… man spricht dabei von „Fliegen“ …). Dabei müssen natürlich entsprechende Sicherheitsvorschriften beachtet werden, außerdem wird ein entsprechend tragfähiges Gerüst benötigt. Mischpultseitig muss es eine Möglichkeit geben einen Separaten Mono – Mix zu erstellen. (.. über eine Subgruppe oder einen Aux – Weg …). Diese Möglichkeit ist allerdings auf den Mischpulten bei „TEN SING – Preisklasse“ oft nicht gegeben. Das ganze Verfahren ist also mit einem für TEN SING – Verhältnisse schwer zu bewältigenden Aufwand verbunden. Weiterhin stellt die Beschallung einer großen Menschenmenge auf einer großen Fläche oder in verwinkelten Räumen eine besondere Herausforderung an die PA – Konzeption dar. Wie bereits aus dem Kapital Akustik bekannt ist, lässt die Schallwirkung auf große Entfernungen Stark nach, besonders bei hohen Frequenzen. Es ist nun sehr ungünstig, dem Lautstärke- und Höhenverlust entgegenzuwirken, indem man die Verstärker und Equalizer so aufreißt, dass auf den hinteren Plätzen ein guter Sound ankommt, denn dann wird es für die vorderen Reihen im Nahfeld der PA unerträglich laut und höhenlastig. Es gibt zwei Möglichkeiten, wie man dennoch eine Große Fläche beschallen kann. Die eine Möglichkeit besteht darin die gesamte PA zu fliegen. Auf jedenfalls sind dann die vorderen Reihen nicht mehr im Nahfeld der PA und der Schall kann sich relativ gleichmäßig auf das Publikum verteilen. Wenn dann noch Lautsprecher mit engen Abstrahlwinkeln benutzt werden ist es möglich einzelne Zuschauerbereiche mit gena u einer Box von links und einer von rechts gezielt zu beschallen und die Leistungen entsprechend zu regeln. Mit einer zusätzlichen Standart – Stereo – PA für den Nahbereich bzw. die vorderen Reihen kann man eine sehr ausgewogene Beschallung erreichen. Die zweite Möglichkeit besteht darin, dass in einiger Entfernung von der PS eitere Lautsprecher aufgestellt werden, die dann für den entsprechenden Publikumsbereich die verloren gegangenen Signalteile wieder auffrischt. Diese Lautsprecher müssen wegen der begrenzten Geschwindigkeit des Schalls natürlich verzögert werden, denn sonst wird der Hörer erst das Signal der Zusatzlautsprecher auch „Delay Towers“ oder einfach „Delay“ genannt. Diese Methode ist auch gut geeignet für die Beschallung von Emporen, Tribühnen und Publikum, das sich unter den Tribünen oder hinter Säulen befindet. Eine Line – Delay für solche zwecke ist allerdings auch nicht gerade billig (ca. 1.500 bis 2.500 Euro) oder man nutzt ein gutes Effekt Gerät mit einem Sekunden Einstellbaren delay. Ich möchte aber allen TEN SING Gruppen dazu raten die erst die wirklich notwendigen Geräte anzuschaffen, bevor man über diese Geräte nachdenkt. C. 2. Einmessung der Beschallungsanlage Wenn die Lautsprecher aufgestellt sind, müssen akustische Unebenheiten im Frquenzbereich mit einem graphischen Equalizer ausgeglichen werden. Ich empfehle dazu ein Meßsystem zu benutzen, denn die Einmessung per Gehör vorzunehm,en erfordert sehr viel Erfahrung und ein ausgebildetes Gehör. Es kann hierbei auch sinnvoll sein, sich von einem Musiker oder Chorleiter mit gutem Gehör helfen zu lassen. Ein sehr einfach zu bedienendes Meßsystem ist der Realtime – Analyser, außerdem kostet ein RTA auch nicht viel. Leider hat ein RTA ssystembedingte Schwächen, einzelheiten dazu können einem beiligendem Artikel aus der Zeitschrift „Production Partner“ entnommen werden. Allerdings kann man mit dem Equalizing nicht alle akustischen Probleme lösen. Bei großen Hallen mit Emporen oder bei Oben – Airs mit Tausenden von Zuschauern ist es wie bereits erwähnt unsinnig den Höhenverlust, der für die hinteren Zuschauer bemerkbar wird dadurch auszugleichen, dass an der Front – PA einfach die Höhen aufreißt. Dann würden den vorderen Zuschauern sicherlich bald die Ohren klingeln. Sinnvoller ist es, an entsprechenden Stellen auf der Empore, hinter Säulen oder einfach in einiger Entfernung von der Bühne zusätzliche Lautsprechersysteme aufzustellen, die die Verluste im Mitten- und Höhenbereich ausgleicht. D. Leitungstechnik Bei Konzertbeschallungen lassen sich lange Leitungswege, zum Beispiel zwischen Bühne und Mischpult, nicht vermeiden. Auf den langen Kabelwegen werden die Musiksignale dabei zahlreichen Störquellen ausgesetzt, die sich als Brummen, Surren oder Knistern bemerkbar machen können. Ein „normales“ Kabel, wie wir es von Gitarren oder Keyboards kennen, besteht aus einem Leiter, der das Signal führt, und einem Kupfergeflecht als Abschirmung, die gleichzeitig das Gegenpotential („Masse“) darstellt. Bei längeren Verbindungen machen sich bei solchen asymmetrischen Leitungen Einstreuungen – z.B. von Beleuchtung, in sehr ungünstigen Fällen auch von benachbarten Radiosendern – bemerkbar, die das Nutzsignal beeinträchtigen. Asymmetrische Leitungen sollten daher nicht länger als sechs bis zehn Meter sein. Für längere Verbindungen muss man deshalb auf symmetrische Leitungen zurückgreifen. Symmetrische Kabel bestehen aus zwei Leitern für Signal und Gegenpotential und einer separaten Abschirmung. Diese separaten Störungseinstreuungen auffangen und ableite n, ohne dabei wie beim asymmetrischen Kabel das Nutzsignal zu beeinträchtigen. Ein symmetrisches Signal erhält man, indem man ein asymmetrisches Signal mit einem Überträger – Transformator entkoppelt. Dazu wird die Gehäuse – Schutzerdung an die Abschirmung angeschlossen. Weil Übertager – Transformatoren recht teuer sind wurden auch Transistorschaltungen zur Symmetrisierung entwickelt. Für die Abnahme von Keyboard, bei denen man ja ein asymmetrisches Signal aus den Klinkenbuchsen abgreift, gibt es so genannte DI – Boxen zur Symmetrisierung. Zu empfehlen wäre hier die DIB 100 von Monacor / IMQ – Stageline. DI – Boxen werden übrigens oft auch bei der Abnahme von E – Bässen einer Mikrofonierung vorgezogen. Wie oben schon erwähnt, benötigen Kondensatormikrofone eine Versorgungsspannung. Diese kann dem Mikrofon – sofern vorgesehen – über Batterien zugeführt werden. Eine Alternative dazu ist die Phantomspeisung. Hierbei wird dem Mikrofon eine Gleichspannung von 48 V über das Mikrokabel zugeleitet. Die Gleichspannung wird dem Musiksignal (Wechselspannung) einfach überlagert, es wird davon nicht gestört. Die Phantomspeisung kann am Mischpult eingeschaltet werden. Sollte das Mischpult nicht über dieses Feature verfügen, kann man separate Phantomspeisegeräte kaufen, die meistens mehrere Mikrofone gleichzeitig versorgen können. Um auf langen Kabelwegen dem Kabelsalat zu entgehen und um Kosten zu sparen werden als Verbindungen zwischen Bühne und Mischpult so genannte Multicores benutzt. Diese bestehen aus einem einzigen dicken Kabel, das entsprechend viele Leitungen beinhaltet, und Anschlußmöglichkeiten für Mikrokabel an den Enden. Auf der Bühne steht dann die so genannte Stagebox an die Mikrofone angeschlossen werden, am Mischpult befinden sich ein Aufspliß oder eine Patchpbay als Gegenstück zu Stagebox. An die Stagebox oder Patchbay wird das Multicore üblicherweise mit Harting – Multipin – Steckern angeschlossen. Die gesamten Kabelwege, also die Mikrokabel, das Multicore und die Kabelverbindungen am Mischpult müssen eine sehr hohe Qualität haben, denn schließlich nützen die besten Mikros und Mischpulte nichts, wenn die Musiksignale auf ihrem weg verloren gehen. Besonders wichtig ist eine einwandfreie Abschirmung und gute Steckverbindungen. Ich kann aus eigener Erfahrung Neutrik – XLR – Stecker nur empfehlen, alles andere, vor allem billigere Produkte taugen nichts. Aber trotzdem kann man Probleme mit Einstreuungen bekommen, wenn man die Leitung unsauber verlegt. Man kann vieles an Störungen vermeiden, wenn man Tonkabel zum Beispiel möglichst nicht direkt neben Lichtleitungen verlegt. Zur Arbeit eines Tontechnikers – speziell bei TEN SING – gehört es auch beim Aufbau darauf zu achten, bzw. die Kabelwege schon vorher zu planen. Ummantelung 2. Leiter 1. Leiter Zweiadriges (symmetrisches) Kabel mit zwei Leitern und einer Ummantelung. Mit diesem Kabel sind >>erdfrei – symmetrische<< Verbindungen möglich. Ummantelung Leiter Einadriges asymmetrisches Kabel mit einem Leiter und einer Ummantelung. Ummantelung 1. Leiter 2. Leiter Das Multicore – Kabel enthält 24 Einzelkabel, die wiederum aus zwei Leitern und einer Ummantelung bestehen; maximal gibt es Multicore – Kabel mit 54 Leitungsadern. 1 2 3 Verbindung zwischen Mikrofon mit erdfrei – symmetrischen XLR – Stecker und Stagebox zum Mischpulteingang mit erdfrei – symmetrischem Stereo – Klinkestecker. 1 2 3 Verbindung zwischen Geräten mit erdfrei – symmetrischen Ausgang über XLR – Stecker und asymmetrischem Eingang mit Klinkenstecker. 1 2 3 1 2 3 Verbindung zwischen Geräten mit erdfrei – symmetrischen Ausgang und erdfrei – symmetrischen Eingang über XLR – Stecker.