Isobutanol - Alkohole und Lösemittel BASF

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Technisches Merkblatt
M 2105 d
März 2008
Petrochemikalien
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Ersetzt Ausgabe vom Januar 2006
® = reg. Marke der BASF SE
Isobutanol
Mittelflüchtiges, farbloses, niederviskoses Lösemittel
Ausgangsmaterial für Synthesen
Chemischer Charakter
Isobutanol, Isobutylalkohol, 2-Methyl-1-propanol
Summenformel:
C4H10O
Molare Masse:
74,12 g/mol
CAS-Nr.: 78-83-1
EG-Nummer:
201-148-0
Lieferspezifikation
Prüfmerkmal
Wert
Einheit
Prüfmethode
Massenanteile
– Isobutanol
– Wasser
min. 99,5
max. 0,05
%
%
DIN 55685
DIN 51777, Teil 1
Pt/Co-Farbzahl
Säurezahl
Säuregehalt
max. 5
max. 0,03
max. 0,003
mg/KOH/g
%
DIN EN ISO 6271
DIN EN ISO 2114
berechnet als
Essigsäure aus
der Säurezahl.
Eigenschaften
Isobutanol ist eine klare, niederviskose, neutrale Flüssigkeit mit einem charakteristischem Geruch. Das Produkt ist mit allen gebräuchlichen Lösemitteln, wie Alkoholen, Ketonen, Aldehyden, Ethern, Glykolen, aromatischen
und aliphatischen Kohlenwasserstoffen mischbar. In Wasser ist Isobutanol
nur begrenzt löslich. Mit zahlreichen Lösemitteln bildet Isobutanol azeotrope
Gemische.
Das Produkt entspricht den Anforderungen der DIN 53245.
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Physikalische Daten
ie folgenden physikalischen Daten wurden nach Literaturangaben sowie
D
BASF-Messungen und Rechnungen zusammengestellt. Die Daten sind
jedoch keine Zusicherung von Eigenschaften im rechtlichen Sinne für unser
Verkaufsprodukt.
Siedebereich 1013 hPa (DIN 53171; 95 Vol.-%; 2 – 97 ml)
106 – 108 °C
Dichte bei 20 °C (DIN 51757)
0,801 – 0,803 g/cm3
Brechzahl n20
D (DIN 53491) 1,395 – 1,396
Erstarrungspunkt – 108 °C
Isobutanol
Temp.
[°C]
Dampfdruck
[hPa]
Dichte
r [g/cm3]
Viskosität Brechzahl
h [m Pa · s] nD
– 30
– 20
– 10
   0
  10
  20
  30
  40
  50
  60
  80
100
107,9
    0,05
    0,2
    0,6
    1,7
    4,2
    9,5
   19,8
   38,6
   70,7
  123
  327
  753
1013
0,8387
0,8314
0,8240
0,8165
0,8088
0,8010
0,7932
0,7852
0,7771
0,7689
0,7521
0,7349
18,4
  8,3
  3,95
  2,12
  1,24
  0,78
  0,52
Temp.
[°C]
Spezifische Wärme
Cp [kj/(kg · K)] Wärmeleitfähigkeit
l [mW/(m · K)]
   0
  10
  20
  30
  40
  50
  60
1,909
2,102
2,303
2,508
2,713
2,914
3,106
137,0
135,2
133,3
131,5
129,6
127,8
125,9
Verbrennungswärme (D Hc)
Verdampfungswärme (D Hv) 35981 KJ/Kg
   579 kJ/kg
Verdunstungszahl (DIN 53170; Ether = 1)
25
Oberflächenspannung
bei 20 °C
bei 30 °C
23,0 mN/m
22,1 mN/m
Dielektrizitätskonstante
bei   0 °C
bei 30 °C
21,1
17,3
1,4136
1,4103
1,4069
1,4033
1,3996
1,3957
1,3875
1,3832
1,3787
1,3694
1,3595
Isobutanol
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Löslichkeit:
Massenanteil
– von Isobutanol in Wasser
– von Wasser in Isobutanol
Löslichkeitsparameter nach Hansen bei 25 °C:
dd = 15,8 (MPa)1/2
dp =   5,7 (MPa)1/2
dh = 14,5 (MPa)1/2
dt = 22,2 (MPa)1/2
Umrechnungsfaktor: 1 (cal/cm3)1/2 = 2,0455 (MPa)1/2
Anwendung
Isobutanol wird als Lösemittel und Ausgangsmaterial für Synthesen
­verwendet.
Die folgenden Anwendungsbeispiele geben – ohne Anspruch auf Vollständigkeit – eine Übersicht:
bei
bei
bei
bei
20
30
20
30
°C
°C
°C
°C
  8,5 %
  7,5 %
15,0 %
17,3 %
Ein großer Teil der Produktion an reinem Isobutanol, wird in Derivaten (vorwiegend Estern), als Lösemittel in der Lackindustrie eingesetzt. Vorteilhaft
hierfür ist, dass Isobutanol das Weißanlaufen bestimmter Lackfilme beim
Trocknen in feuchter Atmosphäre verhindert. So wird es vorzugsweise als
Verdünner in Nitrocelluloselacken verwendet, um den Verlauf, den Glanz und
die Weißanlaufbeständigkeit (Weißanlaufen nur in Gegenwart leicht flüchtiger Lösemittel und hoher Luftfeuchtigkeit) dieser Lacke zu verbessern.
Dabei genügen im Allgemeinen Zusätze zwischen fünf und zehn Prozent.
ei der Herstellung von säurehärtenden oder ofentrocknenden Lacken auf
B
der Basis von Harnstoffharzen (Plastopal® Marken), Melaminharzen (Luwipal® Marken) oder Phenolharzen ist Isobutanol als Lösemittel sehr gut
geeignet. Meist wird es hierbei zusammen mit Glykolethern, Sprit oder Benzolkohlenwasserstoffen verwendet.
Isobutanol senkt in Alkydharzlacken bereits nach Zugabe kleiner Mengen
die Viskosität beträchtlich und verbessert damit Verstreichbarkeit und Verlauf dieser Lacke. Es wird in geringen Konzentrationen auch Lacken auf der
Basis spritlöslicher Harze zugesetzt, um das Fadenziehen zu verhindern.
Auch in Wasserlacken wirken sich kleine Zusätze von Isobutanol günstig
aus.
on den Dicarbonsäureisobutylestern hat Di-isobutyl-phthalat (DIBP) BedeuV
tung als Weichmacher für Kunststoffe, Dispersionen und Kautschukmischungen erlangt. Andere Dicarbonsäureisobutylester, z. B. die Ester der
Adipin-, Azelain- oder Sebazinsäure, werden trotz guter Eigenschaften für
diese Anwendungen aus wirtschaftlichen Gründen derzeit nicht eingesetzt.
Isobutanol kann ferner verwendet werden
– als Lösemittel für Druckfarbstoffe;
– als Extraktionsmittel zur Gewinnung von Arzneimittelwirkstoffen und Naturstoffen wie Antibiotika, Hormonen, Vitaminen, Alkaloiden und Kampfer;
– als Zusatz in Reinigungsmitteln (z. B. Fußbodenreiniger, Fleckentferner) und
Polituren;
– in der Textilindustrie als Lösevermittler, z. B. Zusatz in Spinnbädern oder
beim Einfärben von Kunststoffen (als Carrier);
– als Zusatz in Enteisungsflüssigkeiten;
– als Zusatz in Kraftstoffen für Ottomotoren (Vergaservereisungsverhinderer)
– als Laufmittel bei der Papier- und Dünnschichtchromatographie;
– als Anfeuchtungsmittel für Kollodiumwolle;
– als Entwässerungshilfsmittel (Schleppmittel bei azeotropen Destillationen);
– als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Glykolethern (Umsetzen mit
Ethylen- oder Propylenoxid);
– als Ausgangsmaterial für iso-Butylacrylat, das in Dispersionen eingesetzt
wird;
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– als Ausgangsmaterial zur Herstellung von Flotationschemikalien (z. B. Isobutylxanthat).
– als Ausgangsmaterial für Verschleiß- und Korrosionsschutzmittel in
­Motorenölen (z. B. Zinkdiisobutyldithiophosphat).
Mindestlagerfähigkeit Isobutanol
ie Isobutylester verschiedener Dicarbonsäuren, z. B. der Sebazin-, AdipinD
und Stearinsäure, werden als synthetische und teilsynthetische Schmierstoffe und Hydraulikflüssigkeit verwendet.
Isobutanol kann in geeigneten Behältern bei Temperaturen unter 40 °C und
bei Ausschluss von Feuchtigkeit mindestens 1 Jahr gelagert werden.
Sicherheit
ei der Handhabung dieses Produktes sind die Angaben und Hinweise im
B
Sicherheitsdatenblatt zu beachten. Im Übrigen sind die beim Umgang mit
Chemikalien gebotenen Vorsichts- und arbeitshygienischen Schutzmaßnahmen einzuhalten.
Zur Beachtung
Die Anga­ben in die­ser Druck­schrift basie­ren auf unse­ren der­zei­ti­gen Kennt­nis­sen und Erfah­run­gen. Sie ­befreien den Ver­ar­bei­ter wegen der Fülle mög­li­cher Ein­flüsse bei Ver­ar­bei­tung und Anwen­dung unse­res Pro­duk­tes nicht von eige­nen Prü­fun­gen und Ver­su­chen. Eine Garan­tie
bestimm­ter Eigen­schaf­ten oder die Eig­nung des Pro­duk­tes für einen kon­kre­ten Ein­satz­zweck kann aus unse­ren Anga­ben nicht abge­lei­tet wer­den.
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Ver­hält­nisse, ­Gewichte u. Ä. kön­nen sich ohne Vor­an­kün­di­gung ­ändern und stel­len nicht die ver­trag­lich ver­ein­barte Beschaf­fen­heit des Pro­duk­tes
dar. ­Etwaige Schutz­rechte sowie beste­hende ­Gesetze und Bestim­mun­gen sind vom Emp­fän­ger unse­res Pro­duk­tes in eige­ner Ver­ant­wor­tung zu beach­ten.
März 2008
BASF SE
Unternehmensbereich Petrochemikalien
Regionale Geschäftseinheit Weichmacher und Lösemittel Europa
67056 Ludwigshafen, Deutschland
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