100. Hornhaut-Transplantation an der Augenklinik Vorlesetag am

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100. Hornhaut-Transplantation
an der Augenklinik
76-jährige Leipzigerin sah vor der OP nur noch 30 Prozent – und ist jetzt überglücklich
L Die 100. Hornhaut-Transplantation
des Jahres 2013 ist jetzt an der Klinik
und Poliklinik für Augenheilkunde des
Universitätsklinikums vorgenommen
worden. Dabei wurde von Dr. Andrei
Nestler, Oberarzt an der Augenklinik,
bei einer 76-jährigen Frau eine sogenannte DMEK-Operation vorgenommen, mit der besonders schonend und
effektiv das Sehvermögen weitgehend
wiederhergestellt werden kann. Die
Leipzigerin, die vor der OP eine Sehkraft von nur noch 30 Prozent hatte,
ist überglücklich und kann jetzt wesentlich besser sehen.
„Hinter der Abkürzung DMEK steht Descemet Membrane Endothelial Keratoplasty, womit eine relativ neuartige Hornhauttransplantation beschrieben wird. Wir
setzten diese Methode seit über zwei Jahren ein. Einfach gesagt, wird dabei nicht
die komplette Hornhaut ersetzt, sondern
nur die erkrankte Hornhautinnenschicht,
das Endothel“, so Dr. Nestler.
Während bei einer klassischen HornhautTransplantation die neue Hornhaut ins
Auge eingenäht wird, muss bei der DMEKOperation nicht genäht werden. Da nur
eine 15 Mikrometer dünne Schicht ersetzt
wird, kann sie durch eine Luftblase von
innen an die Hornhaut angepresst werden
und wächst innerhalb kurzer Zeit an.
„Ein wesentlicher Vorteil der DMEK-OP
besteht eben darin, dass der Patient sehr
schnell von der Transplantation profitiert.
Meist dauert es nur einige Wochen, bis die
volle Sehschärfe wiederhergestellt ist“, erläutert der Leipziger Augenarzt. „Zudem
werden die Brechungswerte des Auges
durch die OP kaum verändert; bei der
klassischen OP mit den Wundnähten muss
meist mit starken Brillengläsern nachkorrigiert werden.“
Die DMEK-Operation hat sich an der
Leipziger Universitäts-Augenklinik zu einer etablierten Methode entwickelt – aber
Hornhaut-Transplanteur Oberarzt
Nestler an seinem Arbeitsplatz.
Am Universitätsklinikum Leipzig wurde jetzt die 100. Hornhauttransplantation dieses Jahres
durchgeführt.
Fotos: Stefan Straube
Andrei
Foto: Ines Christ
Vorlesetag am UKL:
Eine Geschichte für Phuong
Bücherzeit auf der Kinderonkologie: Kristina Winter, Regionalgeschäftsführerin der AOK Plus in
Leipzig, war Mitte November am UKL zu Gast und
las den kleinen Patienten
vor. Die sechs Jahre alte
Phuong lauschte interessiert
der
Geschichte
„Schneeflöckchen, Weißröckchen“ – und fand, die
passt zu ihr: „Ich habe im
Dezember
Geburtstag“,
erzählte das aufgeweckte
Mädchen ihrer Besucherin.
Der Vorlesetag fand in
diesem Jahr zum zehnten
Mal statt. Deutschlandweit
haben sich daran 80 000
Ehrenamtliche, darunter
auch zahlreiche Prominente, beteiligt. Mit der
Initiative wollen die Wochenzeitung „Die Zeit“, die
Stiftung Lesen und die
Deutsche Bahn Lesekompetenz fördern und Bildungschancen eröffnen.
naturgemäß nur für Patienten mit Endothel-Erkrankungen. Diese können schon
vier Wochen nach der halbstündigen Operation die Welt „mit ganz anderen Augen“
betrachten – so die von den Operateuren
oft gehörten Patientenworte.
Uwe Niemann
L MEDIZIN A-Z
Blutplättchen
Blutplättchen, auch Thrombozyten
genannt, spielen bei der Blutgerinnung und der Immunabwehr des
menschlichen Körpers eine entscheidende Rolle. Viele Patienten, die zum
Beispiel an Leukämie leiden oder eine
große Operation hatten, sind auf die
Übertragung von Thrombozyten angewiesen. Um den oft kurzfristigen
Bedarf an Blutplättchen schnell zu
decken, werden in der Blutbank des
Universitätsklinikums
spezielle
Thrombozytenspenden durchgeführt.
Dabei werden dem Spender nur die
Thrombozyten aus dem Blut gefiltert,
und er erhält noch während der Spende die restlichen Blutbestandteile zurück.
Im Dezember wird übrigens die institutionalisierte Blutspende in Deutschland 80 Jahre alt: In Leipzig wurden
1933 Kriterien zur Spendetauglichkeit
sowie Spenderausweis und Spenderkartei eingeführt. Der Aufbau einer
Spendervermittlung fand im Krankenhaus St. Jacob, Johannisallee 32
(heute Universitätsklinikum) statt.
Die nächste Ausgabe unseres Gesundheitsmagazins widmet sich als Sonderausgabe der Blutspende am UKL.
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