Nonverbale Kommunikation

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Kommunikation
• Kommunikation ist der Austausch von Daten,
Signalen, Informationen
• Signale sind dann Auslöser für Reaktionen,
Verhalten und Handlungen
• Kommunikation ist Wahrnehmung
• Kommunikation ist ein Prozess der
Problemlösung, ein Prozess der
Effektivierung von Problemlösungen durch
die Herstellung von Kooperation
Dr. Fox, 2014
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Kommunikationszwecke
•
•
•
•
•
Kommunikation als kognitiver Prozess
Verfertigen von Gedanken in Symbole wie Mimik,
Gestik, Bild, Sprache, Schrift
Begriffsbildungen und Modellbildungen der
Umgebung führen zur Konstruktion von
Erkenntnis und Wissen
Konstruktion von Bewusstheit und Identität
Konstruktion von Beziehungen
wechselseitige Beeinflussung durch
Informationsfluss schafft Systeme
Dr. Fox, 2014
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4-Seiten Modell der Kommunikation nach
F. Schulz von Thun
Um was geht’s inhaltlich?
Was ist das für einer?
Sender
Sachinhalt
SelbstAusdruck
Information
A
p
p
e
l
l
Was will er von mir?
Was soll ich tun?
Empfänger
Beziehungsaussage
Wie geht der mit mir um?
Wie sieht sie mich?
Dr. Fox, 2014
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Beziehungsgestaltung
Beziehungsqualität
Personenwahrnehmung und die
emotionale Qualität der Interaktion
werden neben der Sprechweise
wesentlich bestimmt durch die Aspekte
der nonverbalen Kommunikation, also
der sogenannten „Körpersprache“
(Achtung: falscher Begriff, da keine Sprache!)
Dr. Fox, 2014
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Nonverbale Kommunikation
Aspekte
Körper
Raum/ Abstand
Mimik
Distanz zwischen
Gestik
Kommunikationspartnern:
Berührung, Kontakt
•Intim- Distanz
Haltung
•Persönliche D
Blickkontakt
(1Armlänge)
Pupillendurchmesser
•soziale D
Stimme, Tonfall
(3,5 - 4m)
Bewegung, Gang
•öffentliche D
Gerüche
(ab 4m)
Kleidung
Schmuck
Dr. Fox, 2014
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Typische PatientenAussagen auf der
Selbst-Ausdrucks-Ebene
•
•
•
•
•
•
ich bin hilflos
ich fühle mich abhängig, angewiesen auf Andere
mir geht’s schlecht
bringt mir nichts
ich fühle mich ängstlich
ich mache mir Sorgen
Dr. Fox, 2014
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Typische PatientenAussagen auf der
Beziehungs-Ebene
• kann ich dir vertrauen?
• du bist die einzige, die mir helfen
könnte!
• bist du wirklich an mir interessiert?
• wie gehst du mit mir um ?
Dr. Fox, 2014
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Typische PatientenAussagen auf der
Appell-Ebene
•
•
•
•
•
hilf mir!
kümmere dich um mich!
glaube mir!
mach mich wieder gesund!
lass mich nicht allein!
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten der PatientenSituation
•
•
•
•
•
Thema Krankheit stark affektbesetzt
Abhängigkeit
Regression
Regression
asymmetrische Kommunikation
Beziehungsebene der Kommunikation wird betont
ebenso: Gefühle, emotionale Wärme, Fürsorge,
Verständnis, Einfühlung, Empathie
• fürs Personal gilt: nicht nur auf Sach-Ebene
kommunizieren, sondern auf Beziehungs-Ebene;
hier wird Körpersprache bedeutsam
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten und Tipps fürs Personal
Berücksichtigen: Patienten betonen die Beziehungs-Ebene
• Klagen, Anklagen auf SelbstAusdrucks-Ebene
verbuchen
• nicht alles persönlich nehmen, eher: was sagt Pat.
über sich selbst aus?
• durch Einfühlung und Eingehen auf den
SelbstAusdruck des Pat. die eigene Betroffenheit
reduzieren
• Eingehen auf die subjektiven Krankheitsvorstellungen
• Einfühlung ja, Identifikation nein
• Fassadenfreiheit reduziert Ängste
• klar, einfach und verständlich sprechen
• fürsorgliche Körpersprache gibt Sicherheit, sanfte
Berührungen
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten der PatientenSituation
• Ungewohnte und übergroße Nähe und Intimität
enstehen durch
– Hilflosigkeit, Kompetenzabtretung, Angewiesensein
– Untersuchungsbedingungen (Nacktheit)
– OP bedeutet auch sich Ausliefern (Narkose)
• Ausdrucksweisen und Kompensationen dieses
Nähe-Distanz-Konflikts:
– Jammern, Klagen, Weinen, Klammern, Ängstlichkeit,
verstärkte Regression
– Flucht, Rückzug, Distanzierung
– Aggression, Ärger, Groll, Rumkommandieren
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten und Tipps fürs Personal
Bei Konflikten mit übergroßer Nähe
–
–
–
–
–
–
–
–
Respekt kommunizieren
Freundlichkeit
Hektik vermeiden
sich auf den Patienten konzentrieren, nicht
ablenken lassen
Transparenz schaffen, informieren
Einfühlung
Körpersprache, beiläufige Berührungen
vermitteln Sicherheit
verständlich sprechen
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten der PatientenSituation
– Botschaften auf der Appell-Ebene:
„Schaff Abhilfe!“ „Sagen Sie mir, was ich
tun soll!“ sind oft Fallen und führen dann
zu Überforderungen, die mit Ärger und
Zorn oder mit billigen Vertröstungen
oder mit Überaktivitäten beantwortet
werden - oder mit Rückzug, was oft den
Beginn vom Burn-out-Syndrom markiert.
Dr. Fox, 2014
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Besonderheiten und Tipps fürs Personal
• Fragen zurückgeben, z. B.: „Wie denken denn Sie
darüber?“ „Was haben Sie bisher versucht?“
• Bewusstheit über die eigene Anfälligkeit, sich auf den
Sockel stellen zu lassen (Allmachtsbedürfnisse,
Narzissmus)
• Erkennen des eigenen Perfektionismus, der eigenen
Appellhörigkeit, Bedürfnisse und Leistungsgrenzen
• freundliches Neinsagen bei unbilligen Forderungen
• sich abgrenzen lernen
• Selbstunsicherheiten verführen dazu, allen
Erwartungen stets entsprechen zu wollen; das führt zu
Überforderung, Erschöpfung und Burn-out-Syndrom
• nicht den „Job des Anderen“ erledigen
Dr. Fox, 2014
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Konflikterzeugende Kommunikationsstile
• Korrelierte Botschaften, implizite
Vorwürfe
– an den Selbstausdruck eigener negativer
Befindlichkeiten werden Vorwürfe und
Schuldzuweisungen indirekt angehängt , z. B.:
„Mir geht’s immer noch so schlecht, dabei tu
ich doch alles, was Sie mir sagen!“ „Ich bin
traurig, weil Sie nie für mich da sind!“
– übliche Reaktion: Abwehr, Gegenvorwurf
– konstruktiver: Konfrontation; Erfragen der
konkreten Erfahrungen, Wünsche,
Vorstellungen, Ziele und Strategien des Pat.
Dr. Fox, 2014
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Konflikterzeugende Kommunikationsstile
• Indirekte Appelle
– Wünsche werden indirekt mitgeteilt,
verklausuliert, in der Hoffnung, der Andere
möge es heraushören, z. B.: „Das
Mineralwasser ist alle!“ „Es zieht hier!“
– übliche Reaktion: Ärger, Missstimmung
– konstruktiver: Konfrontation, durch Nachfragen
der Wünsche: „Was wünschen Sie von mir?“
den Anderen dessen Wünsche direkt
formulieren lassen
Dr. Fox, 2014
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Konflikterzeugende Kommunikationsstile
• Inkongruente Mitteilungen
– verbale und nonverbale Mitteilungen sind
nicht deckungsgleich, z. B.: „Mir geht’s gut“
bei gleichzeitig eingesunkener
Körperhaltung und Mimik
– übliche Reaktion: Verwirrung, Unsicherheit
– Gegenreaktion: Konfrontation, nachfragen,
worüber der Andere wirklich sprechen
möchte
Dr. Fox, 2014
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Patientenorientierte Kommunikation auch auf der
Sach-Ebene
• Patienten wollen Aufklärung, aber in je
unterschiedlichem Ausmaß; individuelle Ängste,
Fähigkeiten (Stressbewältigung) und
Bereitschaften beachten
• neben der gesetzlichen Aufklärungspflicht nur
jeweils soviel Aufklärung geben, wie der Patient
verkraften kann
• verständlich bleiben, kein Fachjargon,
unterschiedliche Sprachcodes beachten, sich
nicht über den Pat. Erheben
• eigene Grenzen anerkennen, bei Überforderung
delegieren
• Einfühlung: jede OP ist auch ein
Verlusterleben, das Selbstwertkrisen auslöst
Dr. Fox, 2014
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Patientenorientierte Kommunikation auch auf der
Sach-Ebene
•
•
•
•
•
vor der OP gründliche Infos geben zur OP, auch zum Thema
„Schmerz“, z. B. über den üblichen postoperativen Schmerzverlauf
kurzzeitig vor OP möglichst keine Informationen zur OP mehr
geben, eher Ablenkungen ermöglichen
vor der OP Schmerzanamnese erheben: Welche Schmerzen
bisher, Stärke, Ort, Art, welche Medikation
nach der OP gezielt nach Schmerzen fragen (eventuell mit
familiären Bezugspersonen bei Kindern und Alten),
Schmerzäußerungen ernst nehmen und mit potenten
Schmerzmittel versorgen (Opioide, Morphin, intravenöse
Schmerzpumpe: PCA), Schmerzmedikation überprüfen
gute Schmerznachbehandlung gerade bei ambulanter OP wichtig,
Infos geben, wann weitere ärztliche Hilfe nötig
Dr. Fox, 2014
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Psychologische Grundbedürfnisse
• nach Nähe, Bindung, Anerkennung, Zuwendung,
Verständnis, Angenommensein, Beachtung
• Selbstständigkeit, Autonomie,
Entscheidungsfreiheit
• Sicherheit, Stabilität, Planbarkeit
• Wachstum, Veränderungsmöglichkeiten
• Selbstwertgefühl, stabiles positives Selbstbild
Beachte: Grundbedürfnisse, die nicht befriedigt werden,
schaffen negative Gefühle (Trauer, Ärger, Angst,
Verwirrung), die dann die Kommunikation und Interaktion
stören
Dr. Fox, 2014
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Der schwierige Patient? Oder besser:
Die schwierige Beziehung!
–
–
–
–
Schwierigkeiten, die ich mit ihm habe
Schwierigkeiten, die er mit mir hat
Schw., die jeder unabhängig vom anderen hat
geht es um Festschreibungen, Ver-/ Beurteilungen,
Rechthaben, Selbstverteidigung, Schokoladenseiten?
– wenn Konfliktlösung gewollt ist, dann ist notwendig die
Verbesserung von Kommunikation und Interaktion, die
Kooperation ermöglicht
– welche Bedingungen, welche kommunikativen
Kompetenzen ermöglichen persönliche
Weiterentwicklung?
Dr. Fox, 2014
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Beziehungsgestaltung
Haltungen zur Förderung der
Beziehungsqualität
Die personzentrierten Qualitäten der Beziehung nach
Rogers und Tausch
– Empathie, einfühlsames Verstehen und
Nachvollziehen der Befindlichkeit des Anderen
– Akzeptanz, den anderen nicht verurteilen, sondern
annehmen, respektieren, wertschätzen,
Warmherzigkeit, Fürsorge
– Kongruenz, Echtsein, Fassadenfreiheit, Authentizität,
Natürlichkeit, Offenheit
– Fürsorge, personenorientierte Aktivitäten,
Unterstützung geben, „was braucht der andere, um
sich wohler zu fühlen?“
Dr. Fox, 2014
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Dr. Fox, 2014
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INTERAKTIONSSTILE
EMOTIONALITÄT
achtungsvoll
wertschätzend
überbehütend
kooperativ
DIRIGISMUS
beherrschend
manipulativ
NICHTLENKUNG
den anderen nicht dirigierend
autoritär
vernachlässigend
EMOTIONALITÄT
missachtend
geringschätzend
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