pharmacieplus | Die Gesundheitszeitung | Februar 2009 4 pharmacieplus | Die Gesundheitszeitung | Februar 2009 Gesundheit Umgang mit Rheuma Das Säure-BasenGleichgewicht wieder herstellen Ein Fünftel der schweizerischen Bevölkerung leidet an Rheuma! Doch entgegen einer verbreiteten Annahme sind junge wie ältere Personen betroffen. Tipps, wie man Schmerzen vorbeugen und lindern kann. Ein weiterer interessanter Ansatz der Komplementärmedizin ist das Säure-Basen-Gleichgewicht, das gerade bei chronischem oder akutem Rheuma ein wichtiges Thema ist. p Kristin Aubort In der Schweiz sprechen die Zahlen für sich : rund eineinhalb Millionen Personen weisen rheumatische Symptome auf, etwa 150'000 davon leiden an schwerem chronischem Rheuma. rungen im Apothekenalltag weiss Marie-Thérèse Guanter zudem, dass chronischkranke Rheumapatienten manchmal psychologische Unterstützung benötigen : « Sie müssen lernen, damit zu leben… Manchmal Rheuma trifft zwingt eine derarGelenke, Knochen, tige Erkrankung, Wirbelsäule, aber auch 20- bis Lebensweise, Arbeit, auch Weichteile wie 40-jährige Freizeitgestaltung Muskeln, Bänder und Wohnung zu und Sehnen können Erwachsene. verändern : das fällt von der Krankheit nicht immer leicht ! » befallen sein. Hinter dem Oberbegriff Rheuma stehen bekanntlich mehr als 200 Krankheiten; oft sind sie Synonym für Schmerzen beim Aufwachen, SteiSchmerzen. Rheuma betrifft in vielen fegefühl im Nacken und an den Fällen die Gelenke (Arthrose, TenniHüften, geschwollene oder gar sellbogen, Rückenschmerzen usw.); deformierte Finger- oder Kniegegewisse Krankheitsbilder zeichnen lenke : Arthrose entsteht durch sich aber, wenn auch seltener, durch Gelenkabnutzung. Dieser nicht Entzündungen (chronische Polyarentzündliche Rheumatismus ist die thritis, ankylosierende SpondylarFolge eines Knorpelschadens durch thritis, Lyme-Krankheit usw.) oder Verschleiss : es ist ja der Knorpel, der Stoffwechselstörungen (Osteoporose, verhindert, dass zwei Knochen aneiGicht usw.) aus. nander reiben. Arthrose kann sich aber auch durch eine Entzündung «Der Begriff ‚Rheumatismus’ stammt des umliegenden Gewebes äussern. aus dem Griechischen und bedeutet : Ein überbeanspruchtes Gelenk etwa heftiger, ziehender Schmerz», erklärt verursacht eine SehnenscheidenentMarie-Thérèse Guanter, Leiterin der zündung. pharmacieplus du bourg in Romanel s/Lausanne. «Entgegen einer weit Arthrose ist schmerzhaft und gehört, verbreiteten Meinung sind auch nach den Rückenschmerzen, zu den 20- bis 40-jährige Erwachsene und top ten der in der Arztpraxis vorgeselbst Kinder von Rheuma betroffen, brachten Klagen. Zum Glück gibt es wie das zum Beispiel bei chronidiverse Möglichkeiten zur Schmerzscher Polyarthritis der Fall ist», prälinderung und zur Förderung der zisiert die Apothekerin. Die diversen Beweglichkeit : Heilgymnastik, PhyKrankheitsbilder, deren Ursachen siotherapie, Medikamente, Knormeist unbekannt sind, werden pelaufbaupräparate, Phytotherapie, unterschiedlich behandelt. Abhilfe Alltagshilfsmittel usw. schaffen Medikamente, Heiss- und Kaltapplikationen, Balneotherapie, Was die Gelenke entlastet : Ergotherapie, Ruhe, Körperaktivität pGymnastik nach dem Aufwachen, sowie, als letzter Ausweg, orthopäum das Steifegefühl zu verringern dische Eingriffe. Durch ihre ErfahpRegelmässige Bewegung, ohne zu Im Zentrum : die Arthrose 5 Tipps zur Optimierung Ihrer Behandlung pDie Art der Behandlung wird aufgrund des Krankheitsbilds, der Symptome und der Schmerzintensität festgelegt : Befolgen Sie die Verordnungen des Arztes und des Apothekers. pHalten Sie die verschriebene Dosierung und Behandlungs dauer ein pDer Zeitpunkt der Medikamenteinnahme spielt für die Wirkung der Behandlung eine Schlüsselrolle : Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Apothekers. pZur Vermeidung allfälliger Interaktionen mit anderen Medikamenten, nennen Sie dem Arzt und dem Apotheker die Namen aller eingenommenen Medikamente… p…auch der pflanzlichen ! Unser Spezialist : Marie-Thérèse Guanter, Apotheker übertreiben pÜberflüssige Kilos abspecken pFür gute Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause sorgen Lektüre : « Arthrose », eine durch die schweizerische Rheumaliga verfasste Gratisbroschüre. Arthrose, Schmerzen und Medikamente : Aus der Sicht von Marie-Thérèse Guanter, pharmacieplus-Apothekerin Gibt es ein Medikament, das Arthrose heilt ? Nein, aber es gibt Medikamente, welche die Schmerzen lindern sowie das Steifegefühl und die Entzündung verringern. Einige werden oral eingenommen, andere ins Gelenk injiziert, um es gleitfähig zu machen. Doch nur der Arzt kann entscheiden, ob ein solches Medikament angezeigt ist. Welches Medikament bevorzugen Sie bei arthrosebedingten Schmerzen? Bei der Behandlung ist zwischen entzündlichem und nicht entzündlichem Rheumatismus zu unterscheiden. Bei chronischer (also nicht entzündlicher) Arthrose ist nach wie vor Paracetamol das Mittel der ersten Wahl. Ist diese Substanz gut verträglich? Ja. Paracetamol ist das Schmerzmittel mit dem besten Nutzen-RisikoVerhältnis. In der Regel lindert es die Schmerzen und kann ohne besondere Risiken eingenommen werden. Eine Überdosierung (mehr als 4 g pro Tag) ist jedoch zu vermeiden, weil sie Leber- und Nierenschädigungen hervorrufen kann. Hat dieses Schmerzmittel also keine Nebenwirkungen? Nebenwirkungen sind selten, meist handelt es sich dann um allergische Reaktionen. Im Unterschied zu Entzündungshemmern (NSAR) reizt Paracetamol den Magen nicht. Allerdings darf es an Patienten mit Leber- oder Nierenproblemen oder bei Alkoholismus nur mit Vorsicht abgegeben werden. Ist die Schmerzlinderung von Paracetamol bei Rheuma ausreichend? Meistens schon. Zur Optimierung seiner schmerzlindernden Wirkung wird es aber manchmal mit anderen Substanzen kombiniert. Doch Vorsicht : Je mehr Substanzen miteinander kombiniert werden, desto höher ist das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Gibt es medikamentöse Alternativen, falls der Patient Paracetamol nicht verträgt oder die Wirkung nicht ausreicht? In dem Fall greift man zu NSAR (Entzündungshemmer), wobei in der Regel Mittel bevorzugt werden, die es schon lange gibt, weil man sich auf Erfahrungswerte stützen kann : Diclofenac, Naproxen und Ibuprofen. Reichen Paracetamol und NSAR zur Schmerzlinderung nicht aus oder handelt es sich zum Beispiel um bestimmte fortschreitende Verlaufsformen können auf ärztliche Empfehlung auch andere Mittel verschrieben werden. Mehr Infos über Selbsthilfegruppen, Kurse, Alltagshilfen, Ihre Rechte usw. pDiverse Informationsbroschüren erhalten Sie in Ihrer pharmacieplus pSchweizerische Rheumaliga, Tel. 044 487 40 00, und Leistungsangebot der kantonalen Ligen : www.rheumaliga.ch pSchweizerische PolyarthritikerVereinigung, Tel. 044 422 35 00 pSchweizerische Lupus Erythematodes Vereinigung, Tel. 044 830 77 00 pSchweizerische Vereinigung Morbus Bechterew, Tel. 044 272 78 66 pSchweizerische FibromyalgieVereinigung Tel. 041 413 00 13. Während Rheuma nicht zwingend mit der Ernährung zusammenhängt – ausser Gicht -, ist Gewebsazidose bei chronischem oder akutem Rheuma (Spondylarthritis, Polyarthritis, Arthrose, Osteoporose usw.) eine häufige Begleiterscheinung. Für Nathalie Sauthier, Ernährungsund Gesundheitsberaterin am Centre Médical Kousmine in Vevey, ist sie «die Folge diverser Faktoren wie unausgewogene Ernährung – zuviel raffiniertes Getreide, weisser Zucker, Fertiggerichte, rotes Fleisch, schlechte Fette, Kaffee, Alkohol, Limonadengetränke usw. – , aber auch Stress, Umweltverschmutzung, Pestizide, Schwermetalle, Tabak und Medikamente. » Belasten diese Elemente also den Organismus, weil sie ihm zu viele säurebildende Anteile zuführen ? « Ja. Zudem sind die Puffersysteme Lungen und Nieren, die die Säuren ausscheiden sollten, überlastet. Der im Organismus gespeicherte Säureüberschuss lagert sich im Körpergewebe ab und kann u.a. rheumatische Entzündungen hervorrufen, die manchmal sehr schmerzhaft sind », erklärt Nathalie Sauthier. Vorkehrungen treffen Müssten Personen mit Rheuma also abklären, ob sie an Gewebsazidose die auch Entzündungen lindert », empfiehlt Nathalie Sauthier. Was die Ernährung betrifft sollte jede Mahlzeit ausgewogen sein, indem säurebildende durch basenbildende Nahrungsmittel kompensiert werden ; auch sollten nur hochwertige Speiseöle verwendet werden (siehe Kasten). « Wenn Ernährungsumstellungen allein nicht genügen, müssen einige Monate lang Alkalizitrate – zum Beispiel Magnesiumkarbonat, Kalziumzitrate und Kalium – eingenommen werden», ergänzt die Fachfrau. Was kann man denn tun, um das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen ? « Bei familiärer Vorbelastung sollten diese von vornherein eingenommen werden, weil sich das Ungleichgewicht erst nach vielen Jahren manifestiert», erklärt Nathalie Sauthier, die selbst vor 20 Jahren mit einer Rheumaerkrankung konfrontiert wurde, sich aber «heute hervorragend» fühlt ! « Zuerst muss man sich um das Leber-Darm-„Team“ kümmern, es entgiften und wieder ins Gleichgewicht bringen, etwa durch Monodiät oder bei Bedarf durch Nahrungsergänzungen symbiotischer Art sowie, je nach Situation, mit einer Darmspülung oder Colon-Hydrotherapie, Weitere Infos über das Centre Médical Kousmine: www.kousmine.ch. Mittag Menu 1 Nüsslisalat + Chinakohl + geraffelte Karotten + Pinienkerne + Fenchelsamen – Sonnenblumenöl / Zitronensaft Geschnetzeltes Pouletfleisch mit Kräutern (Thymian, Majoran, Olivenöl) Gedämpftes Blumenkohl-Broccoli-Duo Ofenkartoffeln ( halbiert, mit Lorbeerblatt garniert ) Menu 2 Roter Eichblattsalat + geraffelte Kohlraben+ Gala Apfel + Frühlingszwiebeln + Kürbiskerne + Salbei – Sonnenblumenöl / Apfelessig Kabeljaufilet in Alufolie, Schalotte und Rosmarin Gedämpfte Gemüsemischung (Karotten, Lauch, Kohlraben, Kartoffeln) Australische Forscher publizierten kürzlich die Ergebnisse einer Analyse 18 klinischer Versuche, die mit 2'832 an Kniearthrose erkrankten Testpersonen zwischen 55 und 75 durchgeführt wurden. Die Studie zeigte, dass durch Tai Chi und Muskeltraining die Schmerzen und die Symptome dieser Krankheit gelindert werden können. Und obwohl Tai Chi solo durchgeführt werden soll, « wirkt sich die Freude, die durch die gemeinsam durchgeführten Bewegungen entsteht, sehr positiv aus. Das Leiden wird für einen Moment vergessen ! » leiden ? « Bei Rheumatikern ist das meist der Fall ! Zudem kündigen diverse Anzeichen die Störung an, etwa Verstopfung, saures Aufstossen, nachts aufwachen, Schlappheit, kalter Schweiss, Muskelschmerzen an Nacken und Schultern oder Steifegefühl am Morgen, aber auch Haarverlust und brüchige Nägel », weiss die Spezialistin. Klarheit verschafft das Messen des pH-Werts im Urin « während ein bis zwei Wochen dreimal täglich mittels spezieller Papiersreifen aus der Apotheke, wobei ein neutraler pH 7 beträgt ». Saisongerecht: 4 Menuvorschläge für ein Säure-Basen-Gleichgewicht Der Geist des Tai Chi ! « Tai Chi ist eine chinesische Kampfsportart taoistischen Ursprungs. Die Bewegungsabläufe sind langsam und harmonisch. Tai Chi fördert Körperbewusstsein, Beweglichkeit und inneres Gleichgewicht, es trainiert Gedächtnis und Konzentration », erklärt Zouzou Vallotton. Die Tai Chi-Lehrerin aus Bex, die vor allem Kurse für die Rheumaliga des Kantons Waadt leitet, schwärmt von der positiven Wirkung dieser Praktik auf Kranke. « Ich treffe oft auf Personen, die aus Angst vor Schmerzen das Bewegen bestimmter Körperzonen wie Schultern oder Nacken vermeiden. Die kreisenden und spiralförmigen Bewegungen des Tai Chi mobilisieren den gesamten Körper, wobei die Gelenke geschont, die Muskeln gekräftigt werden. Durch die sanften Übungen entspannen sich die steifen Zonen und werden wieder geschmeidig, der Bewegungsumfang grösser», so Zouzou Vallotton. Tai chi ist aber kein Wundermittel : « Man muss auch selbst etwas beitragen », ergänzt sie. Nathalie Sauthier : « Bei Rheuma empfehle ich Nahrungsergänzungen aus der Apotheke wie etwa die Vitamine C und E, Spurenelemente (Kupfer, Mangan, Zink, Selen) und Omega 3-Fettsäuren EPA (Fischöl) ». Abend Wenn Sie an Rheuma leiden, sollten Sie reichlich Zitrusfrüchte (ausser Orangen), Beeren, Kirschen, Ananas und fettreiche Kaltwasserfische essen. Säurebildende Nahrungsmittel Menu 1 Chicoréesalat + Fenchel + Zuckerhut + Datteln + Kürbiskerne – Nussöl/Apfelessig Quinoa mit Wakame- oder Arame-Algen, roter Peperoni, Pastinak und rosa Pfeffer Menu 2 Cocktail aus ½ Grapefruit + Avocado + Crevetten, Bio-Kräutermeersalz, Pfeffer, ev. wenig Dill Gemüsesuppe mit Ingwer ( Karotten, Kartoffeln, Knollensellerie, Zwiebeln, Knoblauch, frische, geschälte Ingwerscheibchen, Bio-Gemüsebouillon fettarm, Sichuan-Pfeffer ) Basenbildende Nahrungsmittel pTierische Eiweisse : weisses Fleisch, Fisch, Eier, pRohe und gekochte Früchte und Gemüse ( Ausnahmen : Milchprodukte, u.a. Orangen, Aprikosen, Pflaumen, Rhabarber, Spargel, Lauch, Artischocken, Rosenkohl ) pBio Vollkorngetreide pKartoffeln pHülsenfrüchte pKastanien, Mandeln, Soja usw pHaselnüsse, Pistazien usw. pQuark, Joghurt teilentrahmt usw. pHonig pAromakräuter 5 pharmacieplus | Die Gesundheitszeitung | Februar 2009 4 pharmacieplus | Die Gesundheitszeitung | Februar 2009 Gesundheit Umgang mit Rheuma Das Säure-BasenGleichgewicht wieder herstellen Ein Fünftel der schweizerischen Bevölkerung leidet an Rheuma! Doch entgegen einer verbreiteten Annahme sind junge wie ältere Personen betroffen. Tipps, wie man Schmerzen vorbeugen und lindern kann. Ein weiterer interessanter Ansatz der Komplementärmedizin ist das Säure-Basen-Gleichgewicht, das gerade bei chronischem oder akutem Rheuma ein wichtiges Thema ist. p Kristin Aubort In der Schweiz sprechen die Zahlen für sich : rund eineinhalb Millionen Personen weisen rheumatische Symptome auf, etwa 150'000 davon leiden an schwerem chronischem Rheuma. rungen im Apothekenalltag weiss Marie-Thérèse Guanter zudem, dass chronischkranke Rheumapatienten manchmal psychologische Unterstützung benötigen : « Sie müssen lernen, damit zu leben… Manchmal Rheuma trifft zwingt eine derarGelenke, Knochen, tige Erkrankung, Wirbelsäule, aber auch 20- bis Lebensweise, Arbeit, auch Weichteile wie 40-jährige Freizeitgestaltung Muskeln, Bänder und Wohnung zu und Sehnen können Erwachsene. verändern : das fällt von der Krankheit nicht immer leicht ! » befallen sein. Hinter dem Oberbegriff Rheuma stehen bekanntlich mehr als 200 Krankheiten; oft sind sie Synonym für Schmerzen beim Aufwachen, SteiSchmerzen. Rheuma betrifft in vielen fegefühl im Nacken und an den Fällen die Gelenke (Arthrose, TenniHüften, geschwollene oder gar sellbogen, Rückenschmerzen usw.); deformierte Finger- oder Kniegegewisse Krankheitsbilder zeichnen lenke : Arthrose entsteht durch sich aber, wenn auch seltener, durch Gelenkabnutzung. Dieser nicht Entzündungen (chronische Polyarentzündliche Rheumatismus ist die thritis, ankylosierende SpondylarFolge eines Knorpelschadens durch thritis, Lyme-Krankheit usw.) oder Verschleiss : es ist ja der Knorpel, der Stoffwechselstörungen (Osteoporose, verhindert, dass zwei Knochen aneiGicht usw.) aus. nander reiben. Arthrose kann sich aber auch durch eine Entzündung «Der Begriff ‚Rheumatismus’ stammt des umliegenden Gewebes äussern. aus dem Griechischen und bedeutet : Ein überbeanspruchtes Gelenk etwa heftiger, ziehender Schmerz», erklärt verursacht eine SehnenscheidenentMarie-Thérèse Guanter, Leiterin der zündung. pharmacieplus du bourg in Romanel s/Lausanne. «Entgegen einer weit Arthrose ist schmerzhaft und gehört, verbreiteten Meinung sind auch nach den Rückenschmerzen, zu den 20- bis 40-jährige Erwachsene und top ten der in der Arztpraxis vorgeselbst Kinder von Rheuma betroffen, brachten Klagen. Zum Glück gibt es wie das zum Beispiel bei chronidiverse Möglichkeiten zur Schmerzscher Polyarthritis der Fall ist», prälinderung und zur Förderung der zisiert die Apothekerin. Die diversen Beweglichkeit : Heilgymnastik, PhyKrankheitsbilder, deren Ursachen siotherapie, Medikamente, Knormeist unbekannt sind, werden pelaufbaupräparate, Phytotherapie, unterschiedlich behandelt. Abhilfe Alltagshilfsmittel usw. schaffen Medikamente, Heiss- und Kaltapplikationen, Balneotherapie, Was die Gelenke entlastet : Ergotherapie, Ruhe, Körperaktivität pGymnastik nach dem Aufwachen, sowie, als letzter Ausweg, orthopäum das Steifegefühl zu verringern dische Eingriffe. Durch ihre ErfahpRegelmässige Bewegung, ohne zu Im Zentrum : die Arthrose 5 Tipps zur Optimierung Ihrer Behandlung pDie Art der Behandlung wird aufgrund des Krankheitsbilds, der Symptome und der Schmerzintensität festgelegt : Befolgen Sie die Verordnungen des Arztes und des Apothekers. pHalten Sie die verschriebene Dosierung und Behandlungs dauer ein pDer Zeitpunkt der Medikamenteinnahme spielt für die Wirkung der Behandlung eine Schlüsselrolle : Befolgen Sie die Empfehlungen Ihres Apothekers. pZur Vermeidung allfälliger Interaktionen mit anderen Medikamenten, nennen Sie dem Arzt und dem Apotheker die Namen aller eingenommenen Medikamente… p…auch der pflanzlichen ! Unser Spezialist : Marie-Thérèse Guanter, Apotheker übertreiben pÜberflüssige Kilos abspecken pFür gute Ergonomie am Arbeitsplatz und zu Hause sorgen Lektüre : « Arthrose », eine durch die schweizerische Rheumaliga verfasste Gratisbroschüre. Arthrose, Schmerzen und Medikamente : Aus der Sicht von Marie-Thérèse Guanter, pharmacieplus-Apothekerin Gibt es ein Medikament, das Arthrose heilt ? Nein, aber es gibt Medikamente, welche die Schmerzen lindern sowie das Steifegefühl und die Entzündung verringern. Einige werden oral eingenommen, andere ins Gelenk injiziert, um es gleitfähig zu machen. Doch nur der Arzt kann entscheiden, ob ein solches Medikament angezeigt ist. Welches Medikament bevorzugen Sie bei arthrosebedingten Schmerzen? Bei der Behandlung ist zwischen entzündlichem und nicht entzündlichem Rheumatismus zu unterscheiden. Bei chronischer (also nicht entzündlicher) Arthrose ist nach wie vor Paracetamol das Mittel der ersten Wahl. Ist diese Substanz gut verträglich? Ja. Paracetamol ist das Schmerzmittel mit dem besten Nutzen-RisikoVerhältnis. In der Regel lindert es die Schmerzen und kann ohne besondere Risiken eingenommen werden. Eine Überdosierung (mehr als 4 g pro Tag) ist jedoch zu vermeiden, weil sie Leber- und Nierenschädigungen hervorrufen kann. Hat dieses Schmerzmittel also keine Nebenwirkungen? Nebenwirkungen sind selten, meist handelt es sich dann um allergische Reaktionen. Im Unterschied zu Entzündungshemmern (NSAR) reizt Paracetamol den Magen nicht. Allerdings darf es an Patienten mit Leber- oder Nierenproblemen oder bei Alkoholismus nur mit Vorsicht abgegeben werden. Ist die Schmerzlinderung von Paracetamol bei Rheuma ausreichend? Meistens schon. Zur Optimierung seiner schmerzlindernden Wirkung wird es aber manchmal mit anderen Substanzen kombiniert. Doch Vorsicht : Je mehr Substanzen miteinander kombiniert werden, desto höher ist das Risiko von unerwünschten Nebenwirkungen. Gibt es medikamentöse Alternativen, falls der Patient Paracetamol nicht verträgt oder die Wirkung nicht ausreicht? In dem Fall greift man zu NSAR (Entzündungshemmer), wobei in der Regel Mittel bevorzugt werden, die es schon lange gibt, weil man sich auf Erfahrungswerte stützen kann : Diclofenac, Naproxen und Ibuprofen. Reichen Paracetamol und NSAR zur Schmerzlinderung nicht aus oder handelt es sich zum Beispiel um bestimmte fortschreitende Verlaufsformen können auf ärztliche Empfehlung auch andere Mittel verschrieben werden. Mehr Infos über Selbsthilfegruppen, Kurse, Alltagshilfen, Ihre Rechte usw. pDiverse Informationsbroschüren erhalten Sie in Ihrer pharmacieplus pSchweizerische Rheumaliga, Tel. 044 487 40 00, und Leistungsangebot der kantonalen Ligen : www.rheumaliga.ch pSchweizerische PolyarthritikerVereinigung, Tel. 044 422 35 00 pSchweizerische Lupus Erythematodes Vereinigung, Tel. 044 830 77 00 pSchweizerische Vereinigung Morbus Bechterew, Tel. 044 272 78 66 pSchweizerische FibromyalgieVereinigung Tel. 041 413 00 13. Während Rheuma nicht zwingend mit der Ernährung zusammenhängt – ausser Gicht -, ist Gewebsazidose bei chronischem oder akutem Rheuma (Spondylarthritis, Polyarthritis, Arthrose, Osteoporose usw.) eine häufige Begleiterscheinung. Für Nathalie Sauthier, Ernährungsund Gesundheitsberaterin am Centre Médical Kousmine in Vevey, ist sie «die Folge diverser Faktoren wie unausgewogene Ernährung – zuviel raffiniertes Getreide, weisser Zucker, Fertiggerichte, rotes Fleisch, schlechte Fette, Kaffee, Alkohol, Limonadengetränke usw. – , aber auch Stress, Umweltverschmutzung, Pestizide, Schwermetalle, Tabak und Medikamente. » Belasten diese Elemente also den Organismus, weil sie ihm zu viele säurebildende Anteile zuführen ? « Ja. Zudem sind die Puffersysteme Lungen und Nieren, die die Säuren ausscheiden sollten, überlastet. Der im Organismus gespeicherte Säureüberschuss lagert sich im Körpergewebe ab und kann u.a. rheumatische Entzündungen hervorrufen, die manchmal sehr schmerzhaft sind », erklärt Nathalie Sauthier. Vorkehrungen treffen Müssten Personen mit Rheuma also abklären, ob sie an Gewebsazidose die auch Entzündungen lindert », empfiehlt Nathalie Sauthier. Was die Ernährung betrifft sollte jede Mahlzeit ausgewogen sein, indem säurebildende durch basenbildende Nahrungsmittel kompensiert werden ; auch sollten nur hochwertige Speiseöle verwendet werden (siehe Kasten). « Wenn Ernährungsumstellungen allein nicht genügen, müssen einige Monate lang Alkalizitrate – zum Beispiel Magnesiumkarbonat, Kalziumzitrate und Kalium – eingenommen werden», ergänzt die Fachfrau. Was kann man denn tun, um das Säure-Basen-Gleichgewicht wieder herzustellen ? « Bei familiärer Vorbelastung sollten diese von vornherein eingenommen werden, weil sich das Ungleichgewicht erst nach vielen Jahren manifestiert», erklärt Nathalie Sauthier, die selbst vor 20 Jahren mit einer Rheumaerkrankung konfrontiert wurde, sich aber «heute hervorragend» fühlt ! « Zuerst muss man sich um das Leber-Darm-„Team“ kümmern, es entgiften und wieder ins Gleichgewicht bringen, etwa durch Monodiät oder bei Bedarf durch Nahrungsergänzungen symbiotischer Art sowie, je nach Situation, mit einer Darmspülung oder Colon-Hydrotherapie, Weitere Infos über das Centre Médical Kousmine: www.kousmine.ch. Mittag Menu 1 Nüsslisalat + Chinakohl + geraffelte Karotten + Pinienkerne + Fenchelsamen – Sonnenblumenöl / Zitronensaft Geschnetzeltes Pouletfleisch mit Kräutern (Thymian, Majoran, Olivenöl) Gedämpftes Blumenkohl-Broccoli-Duo Ofenkartoffeln ( halbiert, mit Lorbeerblatt garniert ) Menu 2 Roter Eichblattsalat + geraffelte Kohlraben+ Gala Apfel + Frühlingszwiebeln + Kürbiskerne + Salbei – Sonnenblumenöl / Apfelessig Kabeljaufilet in Alufolie, Schalotte und Rosmarin Gedämpfte Gemüsemischung (Karotten, Lauch, Kohlraben, Kartoffeln) Australische Forscher publizierten kürzlich die Ergebnisse einer Analyse 18 klinischer Versuche, die mit 2'832 an Kniearthrose erkrankten Testpersonen zwischen 55 und 75 durchgeführt wurden. Die Studie zeigte, dass durch Tai Chi und Muskeltraining die Schmerzen und die Symptome dieser Krankheit gelindert werden können. Und obwohl Tai Chi solo durchgeführt werden soll, « wirkt sich die Freude, die durch die gemeinsam durchgeführten Bewegungen entsteht, sehr positiv aus. Das Leiden wird für einen Moment vergessen ! » leiden ? « Bei Rheumatikern ist das meist der Fall ! Zudem kündigen diverse Anzeichen die Störung an, etwa Verstopfung, saures Aufstossen, nachts aufwachen, Schlappheit, kalter Schweiss, Muskelschmerzen an Nacken und Schultern oder Steifegefühl am Morgen, aber auch Haarverlust und brüchige Nägel », weiss die Spezialistin. Klarheit verschafft das Messen des pH-Werts im Urin « während ein bis zwei Wochen dreimal täglich mittels spezieller Papiersreifen aus der Apotheke, wobei ein neutraler pH 7 beträgt ». Saisongerecht: 4 Menuvorschläge für ein Säure-Basen-Gleichgewicht Der Geist des Tai Chi ! « Tai Chi ist eine chinesische Kampfsportart taoistischen Ursprungs. Die Bewegungsabläufe sind langsam und harmonisch. Tai Chi fördert Körperbewusstsein, Beweglichkeit und inneres Gleichgewicht, es trainiert Gedächtnis und Konzentration », erklärt Zouzou Vallotton. Die Tai Chi-Lehrerin aus Bex, die vor allem Kurse für die Rheumaliga des Kantons Waadt leitet, schwärmt von der positiven Wirkung dieser Praktik auf Kranke. « Ich treffe oft auf Personen, die aus Angst vor Schmerzen das Bewegen bestimmter Körperzonen wie Schultern oder Nacken vermeiden. Die kreisenden und spiralförmigen Bewegungen des Tai Chi mobilisieren den gesamten Körper, wobei die Gelenke geschont, die Muskeln gekräftigt werden. Durch die sanften Übungen entspannen sich die steifen Zonen und werden wieder geschmeidig, der Bewegungsumfang grösser», so Zouzou Vallotton. Tai chi ist aber kein Wundermittel : « Man muss auch selbst etwas beitragen », ergänzt sie. Nathalie Sauthier : « Bei Rheuma empfehle ich Nahrungsergänzungen aus der Apotheke wie etwa die Vitamine C und E, Spurenelemente (Kupfer, Mangan, Zink, Selen) und Omega 3-Fettsäuren EPA (Fischöl) ». Abend Wenn Sie an Rheuma leiden, sollten Sie reichlich Zitrusfrüchte (ausser Orangen), Beeren, Kirschen, Ananas und fettreiche Kaltwasserfische essen. Säurebildende Nahrungsmittel Menu 1 Chicoréesalat + Fenchel + Zuckerhut + Datteln + Kürbiskerne – Nussöl/Apfelessig Quinoa mit Wakame- oder Arame-Algen, roter Peperoni, Pastinak und rosa Pfeffer Menu 2 Cocktail aus ½ Grapefruit + Avocado + Crevetten, Bio-Kräutermeersalz, Pfeffer, ev. wenig Dill Gemüsesuppe mit Ingwer ( Karotten, Kartoffeln, Knollensellerie, Zwiebeln, Knoblauch, frische, geschälte Ingwerscheibchen, Bio-Gemüsebouillon fettarm, Sichuan-Pfeffer ) Basenbildende Nahrungsmittel pTierische Eiweisse : weisses Fleisch, Fisch, Eier, pRohe und gekochte Früchte und Gemüse ( Ausnahmen : Milchprodukte, u.a. Orangen, Aprikosen, Pflaumen, Rhabarber, Spargel, Lauch, Artischocken, Rosenkohl ) pBio Vollkorngetreide pKartoffeln pHülsenfrüchte pKastanien, Mandeln, Soja usw pHaselnüsse, Pistazien usw. pQuark, Joghurt teilentrahmt usw. pHonig pAromakräuter 5