I.4 Dynamik (Newton’sche Gesetze) I.4.1 Einleitung Dynamik = Lehre von den Kräften als Ursache der Bewegung Die 3 Newton’schen Gesetze beschreiben Zusammenhang zwischen Beschleunigung und Kraft. 1. Newton’sches Gesetz: Bewegung eines Körpers ohne äußere Kraft – Trägheitsgesetz Wirkt keine Kraft auf einen Körper, so bewegt sich dieser geradlinig gleichförmig (bereits Galilei 1564 – 1642) 2. und 3. Gesetz: Bewegung mit Kraftwirkung (Newton 1643 – 1727) 2. Newton’sches Gesetz: Wirkt eine Kraft F (force) auf einen Körper, so erfährt dieser die Beschleunigung a = F / m - Aktionsgesetz 3. Newton’sches Gesetz: Hat die Kraft F auf einem Körper ihren Ursprung in einem anderen Körper, so wirkt auf letztere die Kraft -F - Reaktionsgesetz („actio = reactio“) 19 Gültigkeit der Gesetze nur für v << c und Abmessungen d >> 10-10m I.4.2 Newton’sche Gesetze 1.Trägheitsgesetz Kann als Spezialfall des Aktionsgesetzes angesehen werden: Versuch: Masse an Feder Versuch: Masse an Faden Versuch: Feile Versuch: Gewichte und Papier Video: Ketchup Folgerung aus Experimenten: Masse widerstrebt Bewegungsänderung, d. h. sie ist träge. Def. Trägheit: Trägheit ist die Eigenschaft aller Körper, ohne äußere Wirkung keine Beschleunigung zu erfahren. Newton I: Jeder Körper behält seine Geschwindigkeit nach Betrag und Richtung so lange bei, wie er nicht durch äußere Kräfte gezwungen wird, seinen Bewegungszustand zu ändern. d.h. weiter 20 oder Dieses Gesetz gilt nur in einem Inertialsystem (inertial frame) Def. Inertialsystem: Ein Inertialsystem ist ein Bezugssystem, in dem ein Körper sich ohne äußeren Einfluss geradlinig bewegt. d.h. Inertialsysteme können sich mit konstanter Geschwindigkeit gegeneinander bewegen. Nicht-Inertialsystem: beschleunigter Zug Karussell (Rotationssystem) Einheit der trägen Masse: kg Träge Masse hat in allen Inertialsystemen den gleichen Wert hängt nicht von der Richtung ab hängt nicht von der Geschwindigkeit ab (v<<c !) Der Impuls Bewegung in einem Inertialsystem ohne äußere Kraft: Daher auch: heißt Impuls Dimension: Einheit: 21 Impulserhaltung In einem Inertialsystem ohne äußere Kraft bleibt der Impuls erhalten. (Innere Kräfte können Impuls nicht ändern - später) Versuch: Impulserhaltung 2. Newton’sche Gesetz (Aktionsgesetz) Die zeitliche Änderung des Impulses resultierenden Kraft ist gleich der , da m=const. Einheit der Kraft: 1 = 1 N(ewton) 1 Newton ist die Kraft, die der Masse 1kg eine Beschleunigung von 1 m/s2 erteilt. = 10 m/s2 Erdbeschleunigung g: Versuch: 100 g Schokolade üben 1 N auf die Hand aus 0.1 kg · 10 m / s2 = 1 N m · g = F eindimensional , ⇒ 22 F(t) * Kennt man F(t) für ein bestimmtes Zeitintervall, so kann man die Bahnkurve des Körpers vorhersagen, indem man diejenige Funktion x(t) bestimmt, die * erfüllt. Überlagerung von Kräften Versuch: Vektorcharakter der Kraft, Gewichte Parallelogramm der Kräfte Folgerung: Prinzip der Superposition von Kräften Wenn mehrere (Anzahl N) Kräfte gleichzeitig auf einen Körper einwirken, so erfährt dieser eine Beschleunigung durch eine resultierende Kraft (Fres) der Größe Newton 2 lautet verallgemeinert: 23 Interpretation: Jede Kraftkomponente produziert ihre eigene Impulsänderung da: Statik: Kräfte im Gleichgewicht A particle is in equilibrium if the sum of all the forces acting on the particle is zero and, therefore, its acceleration is zero. 24