Ruhr-Universität Bochum PD Dr. med. Dirk Theegarten Dienstort: Universitätsklinikum Essen Institut für Pathologie und Neuropathologie Immunhistochemischer Nachweis von Chlamydophila psittaci in drei verschiedenen Emphysemformen Inaugural-Dissertation zur Erlangung des Doktorgrades der Medizin einer Hohen Medizinischen Fakultät Der Ruhr-Universität-Bochum Vorgelegt von Tobias Bexten aus Bottrop 2006 Dekan: Prof. Dr. med. G. Muhr Referent: Priv.-Doz. Dr. med. D. Theegarten Koreferent: Prof. Dr. J. Guzman y Rotaeche Tag der mündlichen Prüfung: 25.01.2007 Abstract Problem: Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen. Bakterielle und virale Infektionen spielen in der Pathogenese der COPD, zumindest bei der Exazerbation, eine bedeutende Rolle. Das Lungenemphysem (E.) ist mit einer chronischen Inflammation assoziiert und eine Komponente der COPD. Immunhistochemische Untersuchungen von Lungengewebe sowie serologische und PCRUntersuchungen konnten Chlamydophila pneumoniae (C. pneumoniae) bei COPD-Patienten nachweisen. Im Kontrast hierzu wurde in einer dieser Arbeit vorangegangenen Untersuchung mit Hilfe der PCR Chlamydophila psittaci (C. psittaci)-DNA nachgewiesen. C. psittaci besitzt die Fähigkeit im Wirtsorganismus zu persistieren und so chronische Infektionen hervorzurufen. Als Reservoir sind eine Vielzahl von Haus und Nutztieren bekannt. Die vorliegende Studie wurde entwickelt, um die Verteilung von C. psittaci bei Patienten mit einem Non-Non Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem, einem Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem sowie einem großbullösen Emphysem zu vergleichen und hinsichtlich der pathogenetischen Relevanz zu untersuchen. Methode: Operativ gewonnenes, Formaldehyd-fixiertes, in Paraffin eingebettetes Lungengewebe von 12 Patienten mit einem Alpha1-Antitrypsinmangel-E. (A1ATM-E.), 47 Patienten mit einem NonAlpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem und 16 Patienten mit einem großbullösen E. (GB. E.) wurde mit einem Maus-anti-C. psittaci-Antikörper untersucht. Unverändertes Lungengewebe diente bei der Färbung als Negativkontrolle. Alle markierten Makrophagen, Pneumozyten Typ 2, bronchiolären Epithelzellen und Lymphozyten wurden in fünf Gesichtsfeldern ausgezählt. Weiterhin wurden bei einigen ausgewählten Fällen C. psittaci-Antigene sowie chlamydiales LPS fluoreszenzmarkiert und mit einer Palette weiterer Antikörper in den verschiedenen Zielzellen mittels der konventionellen Fluoreszenzmikroskopie als auch der Konfokalen Laser-Raster-Mikroskopie (CLSM) lokalisiert. Ergebnisse: In der Immunhistochemie waren 100% des Non-A1ATM-E. und großbullösen E. und 83,33% des A1ATM-E. für C. psittaci-Antigene positiv. Die Detektionsraten waren in den bronchiolären Epithelzellen am höchsten. Sie betrugen 54,04% beim Alpha1-Antitrypsinmangel-E., 68,87% beim Non-A1ATM-E. und 71,54% beim großbullösen E. Etwas niedrigere Nachweisraten fanden sich in Makrophagen (64,95% bis 66,04%) und Pneumozyten Typ 2 (55,74% bis 70,03%). Lymphozyten zeigten die geringste Markierungsrate. In der Fluoreszenzmarkierung wurden C. psittaci-Antigene im apikalen Bereich von bronchiolären Epithelzellen sowie perinukleär in Pneumozyten Typ 2 dargestellt. Hierbei wies der LPS-Antikörper eine diffus im Zellplasma verteilte Antigenbindung auf, während der C. psittaci-Antikörper deutlich abgrenzbare Einschlüsse darstellt. Des Weiteren wurden C. psittaci-Antigen positive Makrophagen in der Transmigration durch das Bronchialepithel gezeigt. Perivaskuläre Infiltrationen von teils C. psittaciAntigen positiv markierten Lymphozyten sind in enger Nachbarschaft zu stark C. psittaci-Antigenpositiv markierten Pneumozyten Typ 2 zu finden. Diskussion: C. psittaci-Antigene konnten in unterschiedlichen Zelltypen nachgewiesen werden. Hierbei sind bei den verschiedenen Emphysemformen in unterschiedlichen Zellen variierende Detektionsraten zu finden. Gleichzeitig wurde in der Immunofluorenszenz ein morphologischer Bezug zum Entzüdnungsprozess dargestellt. Diese Daten stellen einen Hinweis auf die pathogenetische Relevanz der C. psittaci-Infektion und gleichzeitig Ansätze zur Erklärung der verschiedenen Formen des Emphysems dar. Für die genauere Einordnung der Rolle der C. psittaci-Infektion in der Pathogenese des Emphysems bedarf es jedoch noch weiterer Untersuchungen, besonders mit verschiedenen Tiermodellen und humanen Zelllinien. meinen Eltern und meinen Schwestern gewidmet 1. Einleitung 1 2. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung 2 2.1 Definition 2 2.2 Vorkommen 3 2.3 Symptome und Risikofaktoren 4 2.4 Stadieneinteilung 6 2.5 Chronische Bronchitis 6 2.6 Exazerbationen 7 2.7 Immunantwort 8 2.8 Das Lungenemphysem 9 2.8.1 Morphologische Klassifikation 9 2.8.2 Pathogenetische Klassifikation 10 2.8.3 Klinische Klassifikation 11 2.9 Molekularbiologische Aspekte der Pathogenese des Emphysems 11 2.10 Das Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem 14 3. Chlamydien 15 3.1 Allgemeine Aspekte 15 3.1.1 Erstbeschreibung 15 3.1.2 Taxonomie 16 3.1.3 Der Vermehrungszyklus 17 3.1.4 Molekularbiologische Aspekte 19 3.1.4.1 Aufnahme in die Wirtszelle 19 3.1.4.2 Fusion mit Lysosomen 19 3.1.4.3 Die Rolle der Membranproteine 20 I 3.1.4.4 Enzymausstattung der Chlamydien 21 3.1.4.5 Zelllyse 22 3.1.4.6 Persistenz 23 3.1.4.7 Apoptose der Wirtszelle 24 3.1.4.8 Die Rolle der Zytokine 24 3.1.4.9 Heat Shock Protein 60 25 3.1.5 Leukozyten 25 3.1.6 Makrophagen 26 3.2 Chlamydien als Krankheitserreger 26 3.2.1 Chlamydien bei Tieren und zoonotische Aspekte 26 3.2.1.1 Vögel 26 3.2.1.2 Haus- und Nutztiere 27 3.2.2 Chlamydieninfektionen und Erkrankungen des Menschen 28 3.2.2.1 Chlamydia trachomatis 28 3.2.2.2 Chlamydophila pneumoniae 28 3.2.2.3 Chlamydophila psittaci 29 3.2.2.4 Chlamydien bei COPD-Patienten 30 3.3 Diagnostische Verfahren 31 3.3.1 Kultureller Nachweis 31 3.3.2 Mikroskopische Nachweismethoden 32 3.3.3 Antigennachweismethoden 32 3.3.4 Antikörpernachweis 32 3.3.5 Molekularbiologische Methoden 33 II 4. Material und Methoden 34 4.1 Material 34 4.1.1 Gewebematerial 34 4.1.2 Operationsverfahren 34 4.1.2.1 Lungen-Volumen-Reduktions-Chirurgie 34 4.1.2.2 Bullektomie 35 4.1.3 Einbettung und Fixierung 35 4.1.4 Kohorteneinteilung 36 4.1.5 Negativkontrollen 36 4.2 Methoden 36 4.2.1 Immunhistochemische Methoden 36 4.2.2 Immunofluoreszenzmethoden 39 4.2.3 Verwendete Antikörper 41 4.2.4 Durchführung der Färbung 42 4.2.5 Etablierung der Färbemethoden 47 4.2.5.1 Etablierung der Immunhistochemischen Färbemethode 47 4.2.5.2 Etablierung der Immunofluoreszenz-Methode 52 4.2.6 Validierung des Antikörpers 53 4.2.7 Mikroskopische Verfahren 53 4.2.7.1 Durchlichtmikroskopie 53 4.2.7.2 Fluoreszenzmikroskopie 54 4.2.7.3 Konfokale Laser-Raster-Mikroskopie 55 4.2.8 Auswertung 56 III 5. Ergebnisse 57 5.1 Validierung des Primärantikörpers 57 5.2 Licht- und Immunofluoreszenzmikroskopie 59 5.2.1 Beschreibung der einzelnen Zielzellen 59 5.2.1.1 Bronchioläre Epithelzellen 59 5.2.1.2 Pneumozyten Typ 2 63 5.2.1.3 Makrophagen/Monozyten 65 5.2.1.4 Lymphozyten 72 5.2.2 Vergleich der verschiedenen Emphysemtypen 76 5.2.2.1 Großbullöses Emphysem 76 5.2.2.2 Non A1ATM-Emphysem 78 5.2.2.3 A1ATM-Emphysem 80 5.2.2.4 Negativkontrollen 81 5.3 Statistische Auswertung 83 6. Diskussion 89 6.1 Pathogenetische Relevanz 89 6.2 Validität des Primärantikörpers 93 6.3 Wie korrelieren die einzelnen Methoden miteinander? 94 6.4 Ausblick 95 7. Zusammenfassung 97 8. Literaturverzeichnis 99 9. Danksagung 122 10. Lebenslauf 123 IV Abkürzungsverzeichnis: A1AT A1ATM A1ATM-E. Ag Ak ATS bullöses E. CAP CLE CLSM ConA COPD E. EBs ELISA ERS FEV1 FITC GAG GOLD GB. E. HPF IBs ICAM IF IFN IHC IL KBR LEA LTB4 LVR MCP MOMP PGI PLE PNM POMPS RBs SEM SOD Stdev TBS TEM TNF-alpha Alpha1-Antitrypsin Alpha1-Antitrypsinmangel Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem Antigen Antikörper American Thoracic Society bullöses Emphysem Ambulant erworbene Pneumonie Zentrilobuläres Emphysem Konfokale Laser-Raster-Mikroskopie Concanavalin A chronisch obstruktive Lungenerkrankung Lungenemphysem Elementarkörperchen Enzyme-linked immunosorbent assay European Respiratory Society Einsekundenkapazität Fluoresceinisothiocyanat Glycosaminoglycan Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease großbullöses Emphysem High Power Field Intermediate Bodys Interzelluläres-Adhäsions-Molekül Immunofluoreszenz Interferon Immunhistochemie Interleukin Komplementbindungsreaktion Lycopersicon esculentum-Agglutinin Leukotrien B4 Lungen-Volumen-Reduktion Monocyten-chemotaktisches Protein Major Outer Membrane Proteine Prostacyclin Panazinäres Emphysem Polymorphonukleäre Neutrophile Polymorphic Outer Membrane Proteines Retikularkörperchen Rasterelektronenmikroskopie Superoxid-Dismutase Standardabweichung Tris gepufferte Salzlösung Transmissionselektronenmikroskopie Tumor Nekrose Faktor-alpha Hinweis: Die Abbildungen 4, 5, 11 und 12 wurden mit Hilfe von Microsoft® PowerPoint X und Microsoft® Word X for mac erstellt. V 1. Einleitung: Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung (COPD) ist eine der weltweit häufigsten Erkrankungen [1]. Ihr werden sowohl respiratorische, als auch systemische Effekte zugeschrieben [154, 155]. Bakterielle und virale Infektionen spielen in der Pathogenese der COPD, zumindest bei der Exazerbation, eine bedeutende Rolle [1]. Das Lungenemphysem (E.) ist mit einer chronischen Inflammation assoziiert und eine Komponente der COPD [2]. Immunhistochemische Untersuchungen von Lungengewebe sowie serologische und PCR-Untersuchungen konnten Chlamydophila pneumoniae (C. pneumoniae) bei COPD-Patienten nachweisen [3, 4]. Im Kontrast hierzu wurde in einer dieser Arbeit vorangegangenen Studie in der PCR nur in dem Lungengewebe eines COPD Patienten C. pneumoniae gefunden [5]. Rasterelektronenmikroskopische (SEM) und transmissionselektronen-mikroskopische (TEM) Untersuchungen zeigten jedoch in der gleichen Kohorte hohe Detektionsraten von „spherical bodies“ welche die Beteiligung einer anderen Chlamydien-Spezies nahe legten [6]. Weitere Untersuchungen konnten mit Hilfe der PCR Chlamydophila psittaci (C. psittaci)-DNA nachweisen. Hier zeigte sich eine Detektionsrate von 29% beim Alpha1-Antitrypsin-Mangel-Emphysem (A1ATM) bzw. 66,7% beim NonAlpha1-Antitrypsin-Mangel-Emphysem (Non-A1ATM) [5]. Auch wurden in gewissen Fällen C. psittaci als Ursache für Community Acquired Pneumonia (CAP) dargestellt [7]. C. psittaci besitzt die Fähigkeit im Wirtsorganismus zu persistieren und so chronische Infektionen hervorzurufen [8]. Sie werden durch Aerosolbildung über den respiratorischen Trakt auf den Menschen übertragen, wobei als Reservoir mittlerweile eine Vielzahl verschiedener Haus- und Nutztiere bekannt sind [9]. Die vorliegende Studie wurde entwickelt, um die Verteilung von C. psittaci bei Patienten mit einem Non-A1ATM-Emphysem, einem A1ATM-Emphysem sowie einem großbullösen Emphysem (GB. E.) zu vergleichen und hinsichtlich der pathogenetischen Relevanz zu untersuchen. 1 2. Die chronisch obstruktive Lungenerkrankung 2.1 Definition In einem Konsensus der American Thoracic Society (ATS) und European Respiratory Society (ERS) wird die COPD als ein vermeidbarer und behandelbarer Krankheitsstatus mit einer nicht voll reversiblen Reduktion des Atemflusses charakterisiert. Die Atemflussbegrenzung ist sowohl progressiv, als auch assoziiert mit einer abnormalen Entzündungsreaktion auf verschiedene Noxen, jedoch in erster Linie dem inhalativen Zigarettenkonsum [2]. Dieser Definition entspricht auch die der “Global Initiative for Chronic Obstructive Lung Disease (GOLD)” [10]. Zuvor definierte die ATS die COPD als eine Atemflussminderung in Abhängigkeit von chronischer Bronchitis oder einem Emphysem, verbunden mit einer Atemwegshyperraktivität und möglicher partieller Reversibilität. Die ERS hingegen legte den Schwerpunkt auf die Reduktion des maximalen Ausatemflusses, welche langsam progressiv und meist irreversibel ist [11]. Nach der deutschen Atemwegsliga umfasst der Begriff COPD eine Symptomatik und funktionelle Beeinträchtigung der Lunge, die charakterisiert ist durch eine Kombination aus chronischem Husten, gesteigerter Sputumproduktion, Atemnot, Atemwegsobstruktion, und eingeschränktem Gasaustausch [12]. Die COPD ist abzugrenzen von ebenfalls irreversiblen Atemfluss-begrenzenden Krankheiten wie Bronchiektasien und zystischer Fibrose. Im Gegensatz zur COPD ist Asthma durch eine Reversibilität der Atemflussbegrenzung charakterisiert. Auf Grund der hohen Prävalenz beider Krankheiten liegt nach Ansicht einiger Autoren recht häufig eine Koexistenz vor, welche durch Atemflussbegrenzung, ein gutes Ansprechen auf Bronchodilatatoren, jedoch ohne das Erreichen eines normalen Atemflusses charakterisiert ist [2]. 2 2.2 Vorkommen Die COPD ist eine der am weitesten verbreiteten Ursachen für Morbidität und Mortalität. 1990 war sie weltweit die sechsthäufigste zum Tode führende Krankheit. Gegenwärtig ist sie weltweit die vierthäufigste Todesursache und man nimmt an, dass sie zum Jahre 2020 durch die sich wandelnde Altersstruktur und den unvermindert anhaltenden Tabakkonsum die dritthäufigste Todesursache sein wird [13, 14]. Für Deutschland liegen keine validen Angaben zur Prävalenz der COPD vor. Man schätzt jedoch die Prävalenz der chronischen Bronchitis in der deutschen Erwachsenenbevölkerung auf 10-15% und geht davon aus, dass bei etwa 14% der Erwachsenen mit einer Einschränkung der Lungenfunktion zu rechnen ist [12]. Es bestehen unterschiedliche Aussagen zur globalen Prävalenz. Die WHO beschreibt eine weltweite Prävalenz von 0.8%. Für Männer liegt sie im Vergleich zu Frauen etwas höher (0,93 vs. 0,73). Bezogen auf unterschiedliche Länder wird die Prävalenz COPD-Erkrankter zwischen <1% und 18% angegeben. Andere Reporte sprechen von einer globalen Prävalenz von bis zu 6% [15]. In Spanien liegt sie bei 9% der zwischen 40 und 79 Jährigen, wobei angenommen wird, dass lediglich 22% der COPD-Patienten diagnostiziert werden [16]. Studien aus Kanada besagen, dass die Mortalitätsrate im kommenden Jahrzehnt bei Frauen um das 3fache steigen wird, während sie bei Männern nur um etwa 30% steigen wird. Hierfür wird das Rauchverhalten der Frauen verantwortlich gemacht [17]. Auch zu berücksichtigen sind variierende Untersuchungsmethoden. So gab es 14 Studien die auf Symptom-Fragebögen zum chronischen Husten basierten. Bei diesen wurde chronischer Husten als produktiver Husten während der meisten Tage einer Woche für ≥3 Monate pro Jahr über ≥2 Jahre definiert. 11 Studien basierten auf Ergebnissen der Spirometrie, obgleich nur drei dieser Studien Reversibilität der Obstruktion (Asthma) als Ausschlusskriterium einbezogen haben. Die größten Variationen sowie höchsten Raten der COPD zeigten die Studien, welche symptombasierte Diagnosen einschlossen [15]. Im Rahmen des National Health and Nutrition Examination Survey (NHANES III) wurden auf der Basis von Spirometrie und Fragebögen in den Vereinigten Staaten von Amerika zwischen 1988 und 1994 mehr als 16000 Bürger auf das Vorliegen von COPD untersucht. Nach den damaligen Kriterien der ATS lag dabei die Rate an COPD 3 erkrankter Erwachsener in den USA bei 2,9%. Wendet man die damalige GOLD- und ERS-Definition der COPD auf die Ergebnisse der Lungenfunktionsprüfungen an, so läge die Rate in der USA bereits bei 14,3 bzw. 13,9%. Von diesen haben 1,4% eine FEV1 von unter 50% [11,18] . Im Jahre 2000 war die COPD in den USA für etwa 8 Millionen Arztbesuche, 1.5 Millionen Notfalleinsätze, 726000 Hospitalisationen und 119000 Tote verantwortlich. Sie verursachte 1993 einen Kostenaufwand von 23,9 Milliarden Dollar [11]. In Deutschland lagen die Daten 1996 bei 2,7 Mio. Krankenhaustagen, etwa 25 Mio. Arbeitsunfähigkeitstagen und einem Aufwand von etwa 4,5 Milliarden Euro direkter und 3,94 Milliarden indirekter Kosten [12]. 2.3 Symptome und Risikofaktoren Chronischer Husten, Giemen, Dyspnoe und Auswurf sind einheitlich zu findende Symptome und weisen auf die nach der ATS der COPD zu Grunde liegenden chronischen Bronchitis, Bronchiolitis, dem Emphysem oder einer Untergruppe von Patienten mit Asthma hin [11]. Als Hauptrisikofaktoren gelten der inhalative Tabakkonsum, aber auch der Gebrauch von Biomasse als Brennstoff. Das Kochen mit Feuerholz erhöht das Risiko zur Entstehung einer COPD um das Drei- bis Vierfache, was vor allem in Entwicklungsländern für die Prävalenz der COPD eine Rolle spielt [15]. Die COPD beginnt mit einer Abnahme der Einsekundenkapazität (FEV1) bei stabiler bis leicht verminderter Vitalkapazität. Die Abnahme der FEV1 liegt zwischen 60-100ml bei Nichtrauchern und 80-150ml bei Rauchern pro Jahr, wobei die Progredienz auch von Alter, Geschlecht und allgemeiner Gesundheit abhängt [19]. Als genotypischer Faktor ist ein hochgradiger Alpha1-Antitrypsinmangel (A1ATM) verantwortlich für das Entstehen einer COPD. Die Prävalenz einer schweren Form des A1ATM wird mit einem auf 1600 Neugeborenen angegeben. Das Auftreten der ersten Symtome liegt gemittelt zwischen dem 32. und 41. Lebensjahr [20]. Für die Rolle weiterer monogenetischer Faktoren gibt es keine eindeutigen Ergebnisse. Jedoch zeigen erstgradig Verwandte von COPD-Patienten eine erhöhte Rate an Atemwegsobstruktionen, wodurch die These weiterer genetischer Faktoren in der Genese der COPD unterstützt wird [21]. 4 Der Mangel an Alpha1-Antichymotrypsin als Proteinase-Inhibitor wird ebenfalls als Faktoren diskutiert ohne dass man bisher zu einem einheitlichen Bild gekommen ist [22, 21]. Der Tumor Nekrose Faktor-alpha (TNF-alpha) ist ein proinflammatorisches Zytokin. Eine Mutation in der Promotorregion des TNF-alpha-Gen (TNF G-308 A) wurde als möglicher Faktor untersucht. In einer japanischen Studie in der 106 Patienten mit einer FEV1 <80% mit Lungen-gesunden-Blutdonoren verglichen wurden, wiesen die COPDPatienten eine signifikant höhere Rate an TNF G-308 A-Mutation auf [23]. Andere Studien mit kaukasischen COPD-Patienten konnten die Mutation des TNF G-308 AGens nicht bestätigen [21] wohl aber eine TNF A-489 G-Mutation [24]. Basierend auf den Daten von 26392 Menschen aus Dänemark mit einem Follow-up über 12 Jahre wurden Faktoren wie Ausbildungsniveau, Einkommen, Lebenssituation (alleinstehend) und Beschäftigung auf das Mortalitätsrisiko der COPD untersucht. Es zeigte sich ein signifikanter Unterschied der Mortalitätsrate zwischen verschiedenen Ausbildungsniveaus, sowohl bei Männern als auch bei Frauen. Das Risiko lag zweifach höher bei einem Bildungsstand von <8 Jahren im Vergleich zu >11 Jahren Ausbildung. Dies galt jedoch nur bei Personen, die später als 1920 geboren waren, da bei älteren Generationen die Erwachsenenbildung eine zu große Rolle spielte. Weitere Studien machten die Aussage, dass es bei Männern signifikante Zusammenhänge zwischen Arbeitverhältnis und Mortalität gibt, nicht jedoch bei Frauen. Als Erklärung hierfür betrachtet man die berufsbedingte Exposition mit Stäuben und Gasen. Die Rolle der Zentralheizung sowie der Lebensraum, der pro Person zur Verfügung steht, zeigten keine deutlichen Unterschiede in der Prävalenz der COPD, werden jedoch als Indikator für andere soziale Verhältnisse in Verbindung mit der Sterblichkeitsrate an COPD gebracht [25]. 5 2.4 Stadieneinteilung Die GOLD-Kriterien zur Klassifikation der COPD sehen auf die FEV1 des Patienten bezugnehmend eine Einteilung in vier Stadien vor. Im Stadium 1 ist FEV1 ≤ 80% des Normwertes, Stadium 2 zeigt ein Absinken auf <80% bis >50%, Stadium 3 auf <50% aber >30% und Stadium 4 auf <30% des Normwertes [11]. 2.5 Chronische Bronchitis Die chronische Bronchitis ist definiert als das Auftreten von produktivem Husten über einen Zeitraum von je 3 Monaten in zwei aufeinanderfolgenden Jahren [11]. Histopathologisch findet man bei der chronischen Bronchitis eine Hypertrophie der peribronchialen Drüsen [26]. Zu unterscheiden sind die drei Formen der chronischen Bronchitis. (i) Die chronisch katarrhalische Bronchitis, bei der es zu einer Becherzellhyperplasie kommt. Die Schleimbildung überfordert die ziliäre Clearance, wodurch es zu einer Stase des Schleims und folgend zu einer Keimbesiedlung kommen kann. Die Mukosa ist ödematös. Ebenfalls kann eine Hypertrophie der Bronchialmuskulatur vorliegen. Die (ii) chronisch fibrosierende Bronchitis zeichnet sich neben Dyskrinie und erhöhter Schleimbildung durch die zunehmende Fibrose des subepithelialen Bindegewebes mit narbiger Schrumpfung aus. Bei der (iii) chronisch fibrosierenden Bronchitis mit Schleimhautumbau besteht eine Reduktion des Zilienbesatzes mit Compoundzilien und Plattenepithelmetaplasie [170]. Um Untersuchungsmaterial zu gewinnen, bestehen neben dem induzierten Sputum noch zwei weitere Möglichkeiten, nämlich die bronchoalveoläre Lavage und die Biopsie. Obgleich bei dem so verglichenen Material auf verschiedene Kompartimente zurückgegriffen wird, und zwar bei der Lavage weitestgehend auf die Alveolen, bei der transbronchialen Biopsie jedoch auf die größeren Luftwege, besteht zwischen den einzelnen Kompartimenten eine hohe Korrelation in der Häufigkeit der Eosinophilen. Diese Korrelation besteht für Lymphozyten nicht [26]. Neuere experimentelle Studien beschäftigen sich mit dem Einfluss des Tabakrauches auf die Entstehung einer chronischen Bronchitis. So kann bei Meerschweinchen 6 gezeigt werden, dass schon 6 Stunden nach einer Tabakrauchexposition fünffach erhöhte Neutrophilenzahlen im Bronchialepithelium der Tiere vorliegen [28]. Bosken et al. konnten allerdings keine Unterschiede zwischen der Anzahl Neutrophiler bei Rauchern mit COPD versus Nichtrauchern mit COPD in Biopsiematerial zeigen [29]. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass Zigarettenrauch durch Lungenfibroblasten auf Neutrophile und Monozyten chemotaktisch wirkt [30]. 2.6 Exazerbation Eine Exazerbation liegt dann vor, wenn es zum Auftreten oder zur Verstärkung der Dyspnoe kommt, wenn die Produktivität von Sputum steigt und dieser purulent ist, sowie andere allgemeine Symptome wie Fieber, Schnupfen, Halsschmerzen und Kopfschmerzen vorliegen [17]. Während einer akuten Exazerbation finden sich im induzierten Sputum vermehrt Lymphozyten, Eosinophile sowie Neutrophile, wohingegen die Anzahl der Makrophagen/Monozyten konstant bleibt [27]. Rohde et al. zeigten weiterhin bei 85 Patienten mit akuter COPD-Exazerbation verminderte FEV1-Werte gegenüber 42 COPD-Patienten ohne akuter Exazerbation [31]. Ätiologisch wird die Exazerbation der COPD als eine komplexe Interaktion zwischen der Patientenlunge, Bakterien, Viren sowie anderen Umweltfaktoren angesehen. Diese verstärken die proinflammatorischen gegenüber den antiinflammatorischen Komponenten. Regelmäßige Exazerbationen sind hierbei mit einer schnelleren Progression der Krankheit assoziiert [32]. Meistens sind Exazerbationen der COPD erregerbedingt. Häufig hierbei vorkommende Erreger sind Haemophilus influenzae, Moraxella katharralis und Streptokokkus pneumoniae sowie Haemophilus parainfluenzae, Chlamydien und Mycoplasma pneumoniae [16, 33]. Häufig gefundene Viren sind Picornavirus, Influenza A-Virus, Respiratory-Syncytial-Virus, Parainfluenza 3-Virus sowie Influenza B-Virus [31]. Das Auftreten verschiedener Erreger hängt jedoch auch von der Immunität des Patienten gegen bestimmte Erreger ab. So kann es durch bereits durchgemachte Exazerbationen zu einer Verschiebung mit einem seltener vorkommenden Keim kommen [16]. 7 Auch können bei Gesunden Viren gefunden werden, ohne dass diese mit Symptomen assoziiert sein müssen. 2.7 Immunantwort Es wird angenommen, dass bei der COPD Adhäsionsmoleküle wie E-Selectin und ICAM-1 in den Endothelien der Gefäße vermehrt vorkommen, die chemotaktisch über IL-8 und LTB4 auf Neutrophile wirken [34, 35]. Die Bindung der Neutrophilen an diesen Rezeptoren bewirkt eine Degranulation von Neutrophilenelastase sowie Cathepsin G, Proteinase 3 und Matrixmetalloproteinasen, die für die Gewebezerstörung mitverantwortlich gemacht werden [34]. Weiterhin führt Rauchexposition zu einer Irritation und inflammatorischen Reaktion, welche durch Substanz P stimuliert wird. In diesem Prozess sind neben Neutrophilen auch Makrophagen/Monozyten involviert. Diese werden über das von CD4+ TLymphozyten gebildete IFN-gamma aktiviert. Die aktivierten Makrophagen sezernieren Zytokine (IL-12), welche ein positives Feedback an die CD4+ TLymphozyten geben und die T-Zellen so zur Differenzierung in Zytotoxische TLymphozyten stimulieren. Weiterhin werden von aktivierten T-Lymphozyten Zytokine (IL-2, IL-4, IL-5 und IFN-gamma) sezerniert, die die Vasodilatation und Permeabilität der Gefäße über NO und PGI2 begünstigen. Über Zytokine wird die Expressionsrate der Adhäsionsmoleküle erhöht, sowie IL-8 von den Endothelien ausgeschüttet, welches die Extravasation der Leukozyten begünstigt [26]. Auch werden Makrophagen/Monozyten durch Lipopolysaccharid (LPS), oft Bestandteil der Zellwand gramnegativer Bakterien, zur Freisetzung von IL-6 und Monozyten-chemotaktisches Protein-1 (MCP-1) angeregt [36]. Hogg et al. konnten im Lungengewebe von 159 Patienten in Abhängigkeit vom Schweregrad der COPD ein vermehrtes Vorkommen von polymorphonukleären Neutrophilen (PNM), Makrophagen/Monozyten, CD4+T-Zellen, CD8+T-Zellen sowie Lymphozytenfollikeln nachweisen [37]. 8 2.8 Das Lungenemphysem Das Lungenemphysem wurde erstmals 1959 vom Ciba Guest Symposium und 1962 vom ATS Symposium als eine abnormale, permanente Vergrößerung des Luftraumes, distal der Bronchioli terminaliis definiert [38]. Diese Definition wurde 1985 erweitert durch eine mit der Vergrößerung des Luftraumes einhergehende Destruktion der Alveolarwände ohne offensichtliche Fibrose [39]. 2.8.1 Morphologische Klassifikation Anhand der morphologischen Verteilung der Veränderungen werden drei verschiedene Typen unterschieden [40]. Das (i) zentrilobuläre Emphysem (CLE) ist das Ergebniss einer Dilatation und Destruktion der respiratorischen Bronchiolen. Man findet es vermehrt in den oberen Lungenlappen. Das (ii) panazinäre Emphysem (PLE) ist Folge einer Destruktion sowohl der respiratorischen Bronchiolen als auch der Alveolargänge und Alveoli. Es ist eher in den unteren Lungenlappen angesiedelt und die typische Form des A1ATM-E. Eventuelle Mischformen mit dem CLE sind durch zusätzliches Zigarettenrauchen bedingt. Weitere Emphysemformen sind das (iii) distal azinäre Emphysem oder bullöse Emphysem, welches eher subpleural angesiedelt ist und häufig mit einem Spontanpneumothorax assoziiert wird. Es lässt sich in ein bullöses Emphysem (bullöses E.) mit Bullae im Durchmesser ≥1cm aber <3 cm und ein großbullöses Emphysem (GB. E.) mit Bullae >3cm unterteilen [130]. Seltener beobachtet sind unilaterale Emphyseme, die als Komplikation einer schweren Infektion mit Rubella oder Adenoviren in der Kindheit vorkommen [40, 131]. 9 Abb. 1: Schema der Emphysementstehung. Oben: Zentrilobuläres Emphysem; Unten: Panazinäres Emphysem [152]. 2.8.2 Pathogenetische Klassifikation Pathogenetisch können Emphyseme in ein primäres und sekundäres Emphysem eingeteilt werden. Das primäre E. entspricht einer Erkrankung bei der ein Mechanismus oder Defekt bekannt ist, welcher direkt zur Parenchymschädigung führt. Bekanntestes Beispiel ist der Alpha1-Antitrypsinmangel. Bei dem sekundären E. werden je nach zugrunde liegendem Mechanismus drei Formen unterschieden: 10 1. Das bronchostenotische (obstruktive) E., bei welchem es poststenotisch zu einer Überblähung auf dem Boden einer aktiven, chronischen oder abgelaufenen Entzündung kommt. 2. Das destruktiv-bronchiolitische E. welches vornehmlich bei Rauchern auftritt und infolge einer Ausbreitung der Entzündungsreaktion auf die terminalen und respiratorischen Bronchiolen mit einhergehender Wandschwäche entsteht. 3. Bei dem Narbenemphysem liegt eine Strukturstörung vor, welche meist durch Staubeinschlüsse oder posttuberkulöse Vernarbungen mit Zugwirkung auf das umgebende Alveolargewebe zustande kommt. 2.8.3 Klinische Klassifikation Klinisch unterscheidet man das generalisierte Emphysem, welches meist als A1ATME. oder als zentrilobuläres E. des Rauchers vorliegt, vom lokalisiertem Emphysem in Form eines bullösen (Blasen > 1cm) bzw. GB. E. (Blasen >3 cm) vorliegt. 2.9 Molekularbiologische Aspekte der Pathogenese des Lungenemphysems Für den Umbau des Lungengerüstes sind die Oxidantien/Antioxidantien- wie auch die Proteinase/Antiproteinase-Balance von entscheidender Bedeutung [40]. Dies besagt, dass ein Übergewicht von Oxidantien gegenüber Antioxidantien bzw. Proteinasen gegenüber den Antiproteinasen für die Destruktion der extrazellulären Matrix verantwortlich ist [41]. Oxidantien sind hoch reaktive Moleküle, welche eine oder mehr Elektronenlücken aufweisen. Die größte Quelle hierfür sind aktivierte Makrophagen sowie Zigarettenrauch. Oxidantien sind in der Lage die Strukturen und Prozesse einer Zelle so zu stören, dass diese apoptotisch wird. Auch können sie extrazelluläre Moleküle wie das A1AT inaktivieren. Antioxidantien sind entweder enzymatisch wirksam, wie die Superoxid-Dismutase (SOD) bzw. Glutathion-Dismutase/Reduktase, oder kleine nicht-enzymatische 11 Antioxidantien, wie Vitamin E, A, C und Glutathion. Diese liegen in hohen Konzentrationen im epithelialen Schleim der Lunge (epithelial lining fluid) vor [42]. Es konnte anhand von transgenetischen Mausmodellen gezeigt werden, dass humanes SOD einen protektiven Charakter gegenüber Rauchexposition und der Entstehung eines Lungenemphysems hat [43]. Proteinasen sind assoziiert mit dem physiologischen und pathologischen Umbau des Lungengewebes und sind als Gruppe in der Lage alle Komponenten der extrazellulären Matrix abzubauen [44]. Bei Rauchern mit einem Emphysem ist in der bronchoalveolären Lavage eine höhere Konzentration an neutrophilen-spezifischen Proteinasen zu finden, welche bei der Destruktion des Lungengewebes von großer Bedeutung sind [40]. Ausgenommen dem A1ATM-E., bei dem eine ausgeprägte Überaktivität der Neutrophilenelastase vorliegt, werden bei Non-A1ATMEmphysemen neben der Neutrophilenelastase verschiedene andere Metalloproteinasen als Schlüsselenzyme angesehen [44]. Die Möglichkeit mit gentechnischen Methoden die Expression verschiedener Gene zu unterdrücken bzw. zu stimulieren, hat Tiermodelle hervorgebracht, in denen man einzelne endogene Faktoren, wie den Ausfall von Enzymen als Einflussfaktor auf die Ausprägung eines Emphysems beurteilen kann [45]. Bei Mäusemutanten, die MMP-12 (Makrophagenelastase) nicht exprimieren können, wurde festgestellt, dass sie sich auch nach langzeitiger Exposition mit Zigarettenrauch normal entwickeln. Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass MMPs in der Lage sind Alpha1-Antitrypsin abzubauen und MMP-8 (Neutrophilen-Elastase) Gewebsinhibitoren zu destruieren [45, 46, 47]. Alveolarepithelzellen exprimieren Metalloproteinase-1 (MMP-1)-mRNA. MMP-1 wiederum weisst eine hohe Kollagenaseaktivität auf. Neutrophile exprimieren sowohl MMP-8 (Neutrophilenkollagenase) als auch MMP-9 (Gelatinase B) und speichern diese in Granula. Nach ihrer Differenzierung im Knochenmark sind sie nicht mehr in der Lage MMPs zu exprimieren. Die von ihnen in Granula gespeicherten MMPs spielen jedoch eine Rolle in der Destruktion der Alveolarsepten [40]. Die Freisetzung der MMPs geschieht entweder durch ineffiziente Apoptose der Neutrophilen oder durch die Unfähigkeit der Makrophagen die Lunge von toten Neutrophilen zu befreien. Makrophagen wiederum sezernieren MMP-12 (Elastase), MMP-1 (Kollagenase) und MMP-9 (GelatinaseB) [48]. 12 Es konnte weiterhin gezeigt werden, dass die Expression von MMP-9- und MMP-1mRNA in Makrophagen von COPD-Patienten erhöht ist. MMP-12-mRNA ist in Makrophagen von Nichtrauchern gerade noch detektierbar, bei Rauchern und COPDPatienten jedoch erhöht [49]. Die Gelatinasen MMP-2 und MMP-9 werden verantwortlich gemacht für die Destruktion von Type-4 Kollagen und Elastin [48]. Meerschweinchen, die mit Zigarettenrauch exponiert wurden, zeigen Kollagenase-mRNA in Alveolarmakrophagen, Alveolareptihelzellen und interstitiellen Zellen, wie Fibroblasten [26]. Im Bezug auf Entzündungszellen werden in Lungenresektionspräparaten von Emphysempatienten eine um das etwa 10fach erhöhte Anzahl von Neutrophilen, Makrophagen, T-Lymphozyten sowie Eosinophilen gefunden. Die Anzahl jeder dieser gefundener Entzündungszellentypen korreliert hierbei mit dem Grad des Emphysems. Es wird jedoch kein dominierender Zelltyp gefunden [46]. Bei Meerschweinchen korreliert die Tabakrauchinhalation mit einem Enhancement an Neutrophilen, CD4+T-Zellen und Makrophagen, wobei eine Koinfektion mit Adenoviren die emphysematöse Lungen-Destruktion potenzierte und das Auftreten von Makrophagen, Neutrophilen und CD8+ Zellen erhöht [50]. Tiermodelle sind weiterhin die intrapulmonale Instillation von Porcine Pancreatic Elastase (PPE), Papain sowie menschlicher Neutrophilen-Elastase, die im Tierversuch ein Emphysem induzieren können. [45]. Als wichtigstes Substrat, dessen Destruktion zu einem Emphysem führt, wird bisher Elastin angenommen. Kollagene, die einen hohen Anteil der extrazellulären Matrix ausmachen, wurden erst in Verbindung mit der Erforschung der Metalloproteinasen in Diskussion gebracht. Sicherlich spielen auch sie, wie auch alle anderen Bestandteile der extrazellulären Matrix in die Degeneration des Lungengewebes eine wichtige Rolle [40]. Mit einer Überexpression von humanem MMP-1 in Makrophagen von transgenen Mäusen konnte jedoch gezeigt werden, dass eine Destruktion des Kollagens, ohne dass Elastin betroffen ist, auch zu einem Emphysem führen kann [51]. 13 2.10 Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem Der Alpha1-Antitrypsinmangel (A1ATM) ist eine autosomal heriditär Hypo-alpha1Antitrypsinämie, der schon oft in jungem Alter mit einem Lungenemphysem einhergeht [52]. Histologisch liegt das Emphysem meist in der Form eines panazinären Emphysems vor [53]. Ein A1ATM findet sich bei etwa 1-2% von COPD-Patienten. Da auch bei ausgeprägtem A1ATM zwischen einzelnen Patienten große Unterschiede in der Ausprägung des Emphysems bestehen, liegt es nahe, dass weitere Einflüsse wie andere Modifikatorgene sowie Umweltfaktoren eine Rolle spielen [54]. Das Alpha1-Antitrypsin-Gen ist sehr polymorph. Insgesamt werden 123 “singlenukleotide-Polymorphism” unterschieden (Stand Juli 2003). Das Alpha1-Antitrypsin (A1AT) wird von der Allelgruppe M exprimiert, wobei bei A1AT-heterozygoten Trägern die Allelgruppen MS und MZ (MS>MZ) vorliegen. Eine Hypo-alpha1Antitrypsinämie liegt bei denen vor, die eine SS-, SZ- oder ZZ-Allelgruppe besitzen [19]. Als weitere Allelgruppe gibt es Q0-Träger bei denen kein A1AT im Serum messbar ist [54]. Der Serumspiegel des A1AT bei ZZ-Trägern liegt bei 16%, bei MZ-Genotyp bei 60% im Vergleich zu 100% bei MM-Genotyp [19]. Während es bei homozygoten ZZ- oder SS- bzw. SZ-Trägern zu einem frühen Auftreten der COPD kommt, liegt die Rate um 6% bei MZ-heterozygoten vs. 1% bei MM-homozygoten Patienten [21]. Insgesamt werden in erster Linie 16 verschiedene Mutationen unterschieden, die in unterschiedlichem Maße neben der Lunge auch andere Organe wie die Leber betreffen [54]. Weltweit liegt die Prävalenz bei mindestens 116 Millionen heterozygoten Trägern, und 3,4 Millionen SS- oder ZZ-Allel-Homozygoten. Die weitaus höchste Prävalenz ist in Europa (1,7 Millionen Homozygote) zu finden [19, 54]. Hier liegen die höchsten Raten vom ZZ-Typ in Skandinavien, während der SS-Typ besonders in Schweden und Finnland innerhalb Europas am seltesten vorkommt [54]. A1AT inhibiert die Proteasen der neutrophilen Granulozyten, wobei besonders die Elastase zum Pathomechanismus des Lungenemphysems beiträgt [19]. 14 Kommt es zu einer Destruktion des Lungengewebes, reagieren Makrophagen mit der Ausschüttung eines Leukotriens (LTB4), welches wiederum chemotaktisch auf Neutrophile wirkt. Diese wirken dann erneut destruktiv auf das Lungengewebe . Die höchste Expression des A1AT-Gen findet in den Hepatozyten statt, in denen es zu einer Anreicherung bei fehlerhaft gefaltetem A1AT kommt. Eine solche Anreicherung im endoplasmatischen Retikulum der Hepatozyten kann für die Entstehung der Hepatitis und Zirrhose besonders bei Kindern verantwortlich sein, wobei etwa 12-15% der ZZ-Genträger eine Leberzirrhose entwickeln [55]. Weiterhin zeigten andere Untersucher, dass auch Asthma eine höhere Prävalenz bei Patienten mit A1ATM hat als bei Patienten mit einer nicht A1ATM-assoziierten COPD [53]. 3. Chlamydien 3.1 Allgemeine Aspekte 3.1.1 Erstbeschreibung Eine Beschreibung von durch Chlamydien bedingten Augenerkrankungen, die heute als Trachom bekannt sind, findet sich schon in alten chinesischen und ägyptischen Schriften. Eine Erstbeschreibung des Erregers gelang durch Halberstaedter und von Prowazek 1907 in Java, welche dort unter der Leitung von A. Neisser aus Breslau die Gonorrhoe erforschten. Sie beschrieben die Übertragung des Trachom vom Menschen auf Orang-Utans. In mit Giemsa gefärbten konjunktivalen Epithelzellen fanden sie intrazytoplasmatische Vakuolen gefüllt mit kleinen Partikeln, heute bekannt als chlamydiale Einschlusskörperchen und chlamydiale Elementarkörperchen [56, 57]. 15 3.1.2 Taxonomie Die bis 1999 gebräuchliche taxonomische Klassifikation kannte vier Spezies, und zwar Chlamydia psittaci, Chlamydia pneumonia, Chlamydia trachomatis und Chlamydia pecorum. Da diese auf eingeschränkten phänotypischen, morphologischen und genetischen Kenntnissen beruhte, wurde sie 1999 von Everett et al. revidiert [56]. Bereits 1986 haben jedoch schon Cho-Chou Kuo et al. eine Erregerform beschrieben, die nach den ersten zwei Isolaten TWAR genannt wurden. Morphologisch und immunologisch wurde diese Reihe damals Chlamydia psittaci zugeordnet. Sie wurden von Patienten mit akuten respiratorischen Infektionen isoliert und so als wichtiges respiratorisches Pathogen beschrieben [58, 59]. Heute wird TWAR als Biovar Chlamydophila pneumoniae zugeordnet und als Pathogen bei akuter und chronischer Bronchitis, COPD, Otitis media sowie als mögliches Pathogen bei Morbus Alzheimer und weiteren Erkrankungen beschrieben [57]. D ie Arteriosklerose wird als ultrachronisch persistierende Infektion der Gefäße durch C. pneumoniae beschrieben. Diese Infektion soll den primären Mechanismus in der Pathogenese der Arteriosklerose darstellen [171]. In einer Studie wurden die 16S-rRNA und 23S-rRNA Sequenzen aller bekannten Gruppen, mit Inbezugnahme morphologischer Kriterien verglichen. Die Gattung Chlamydiales wurde auf der Basis von >80% 16S-rRNA und oder >80% 23S-rRNA Übereinstimmung unterteilt [57]. Später wurde noch eine vierte hinzugefügt [60]. Zu unterscheiden waren gram-negative Chlamydiaceae, gramnegative Simcaniaceae, Waddliaceae und Parachlamydiacae mit unterschiedlicher Gramfärbung [57, 60]. Die Familie Chlamydiaceae wird in zwei Genera geteilt, nämlich (i) Non-ChlamydiaTrachomatis-l Like Chlamydophila und (ii) Chlamydia. Die größte Gemeinsamkeit des Genus Chlamydia ist die Fähigkeit Glykogen zu produzieren. Chlamydia trachomatis besitzt 18 Serovare, die in den Biovaren Lymphogranuloma venerum und Trachoma zusammengefasst sind. Chlamydophila-Spezies produzieren kein Glykogen. Ihre Unterteilung wurde an Hand unterschiedlicher genetischer Merkmale der ribosomalen Startersequenz durchgeführt. Chlamydophila psittaci (C. psittaci) hat acht zu unterscheidende Serovare mit unterschiedlicher biologischer Relevanz. Chlamydiophila pneumoniae (C. 16 pneumoniae) besitzt drei bekannte Biovare, nämlich Biovar Koala, Biovar Equine und Biovar TWAR [57]. Abb. 2: Taxonomie nach Everett et al. (1999). 3.1.3 Der Vermehrungszyklus Sir Samuel Bedson beobachtete bereits 1934 bei der Psittakose die morphologische Veränderung von Chlamydien während des Vermehrungszyklus. Jedoch sprach er noch von einem großen Virus [61]. Chlamydien sind obligat intrazelluläre Erreger. Ihr Vermehrungszyklus weist im Wesentlichen zwei Formen auf, zum einen die Elementarkörperchen (EBs) mit einem Durchmesser von etwa 300nm, zum anderen die größeren Retikularkörperchen (RBs) mit einem Durchmesser von bis zu 1000nm. Die EBs stellen die infektiöse Form dar. Acht Stunden nach der Aufnahme in einer Vakuole der Wirtszelle haben sie sich zu RBs reorganisiert, welche die nicht-infektiöse vermehrungsfähige Form ist. Nach weiteren 8-12 Stunden finden sich in der Vakuole 4-16 Retikularkörperchen, die sich anschließend zu Elementarkörperchen organisieren und daraufhin durch Zelllyse freigesetzt werden [62]. 17 EBs Wirtszelle Transformation von EBs zu RBs Einschlusskörperchen RBs Transformation von RBs zu EBs Zelllyse Abb. 3: Vermehrungszyklus von Chlamydien. (Beschreibung siehe Text). [56]. Das EB besitzt eine starre Zellwand mit Disulfid-Kreuzvernetzungen des Major Outer Membrane Protein (MOMP), Cystein-reicher Proteine, des 60kDa Hüllenprotein und des 12kDa Outer Membrane Lipoprotein (OMP) [63, 64]. Die Zellwand der EBs ist hydrophob, gram-negativ und besitzt keine Peptidoglykane [65]. Das RB ist größer, metabolisch aktiv und synthetisiert DNA, RNA und Proteine. Es ist sehr labil und obligat intrazellulär [66]. Die DNA liegt in RBs in dekondensierter Form vor, was in diesem Stadium bedeutend für die Transkription ist [67, 68]. Als weitere Form sind aberrante pleomorphe RBs beschrieben, welche zuerst in infizierten Fibroblasten und Makrophagen bei einer Synovitis gezeigt wurden und als persistierende Form der Chlamydieninfektion angesehen werden [8]. 18 3.1.4 Molekularbiologische Aspekte 3.1.4.1 Aufnahme in die Wirtszelle Da die Zellmembran der EBs bei einem pH von 7, ebenso wie die der Wirtszellen negativ geladen ist, stellt die Initialisierung der Aufnahme eine große Hürde dar [65]. Für den initialen Kontakt spielen elektrostatische Bindungen mit Heparansulfat ähnlichen Glycosaminoglycanen (GAG) auf der Oberfläche der EBs eine große Rolle [69, 70]. Auf der Oberfläche von Chlamydia trachomatis werden weiterhin 18 und 32 kDa Bindungsproteine zu Oberflächenproteinen des Wirts gefunden, welche eine mögliche Rolle bei dem initialen Kontakt spielen [71]. Für die Aufnahme der Chlamydien werden in erster Linie zwei Theorien diskutiert. Die erste unterstützt eine Mikrofilament-abhängige Phagozytose, die zweite eine Rezeptor-abhängige Endozytose. Andere Untersucher gehen davon aus, dass je nach Spezies der eine oder andere Weg eine größere Rolle spielt [56]. Für die Aufnahme von C. psittaci wird weiterhin eine Mikrofilament-unabhängige Pinozytose diskutiert [72]. Eine neuere Studie zeigt jedoch, dass C. psittaci sowohl Mikrofilament-abhängig als auch -unabhängig aufgenommen werden kann, jedoch meist Mikrofilamente bzw. Mikrotubuli in die Internalisierung einbezogen sind [73]. 3.1.4.2 Fusion mit Lysosomen Der Mechanismus der dazu führt, daß lediglich ein kleiner Teil der in Phagosomen eingeschlossener EBs eine Fusion mit Lysosomen eingeht wird bisher noch nicht vollständig verstanden. Durch Hitze vorbehandelte Chlamydien zeigen unmittelbar nach Aufname in die Wirtszellphagosomen eine Fusion mit Lysosomen. Vitale Chlamydien schaffen über die Membran der Endosomen eine Voraussetzung, um eine Fusion mit Lysosomen zu vermeiden [65]. Eine Proteinsynthese von Seiten der Chlamydien ist hierfür nicht notwendig. Zwei Mechanismen werden angenommen. (i) In einer frühen Phase kommt es zu einer sehr eingeschränkten Interaktion zwischen Endosomen und Lysosomen. Diese wird durch intrinsische Eigenschaften der EBs moderiert. (ii) Später kommt es zu einer aktiven Modifikation der 19 Endosomenmembran, welche Bindungseigenschaften zu Transportvesikeln, nicht aber zu Lysosomen aufweist [74]. 3.1.4.3 Die Rolle der Membranproteine Nach der Aufnahme der EBs in die Wirtszelle ist eine Reduktion der Disulfidbrücken zu sehen, welche zu einer erhöhten Fluidität und einer erhöhten Porinaktivität der Zellmembran führt [75]. Eine exogene Reduktion der Disulfidbrücken reicht jedoch nicht aus, um die Differenzierung von EBs zu RBs zu triggern. Es konnte jedoch unter exogener Reduktion eine erhöhte Porinaktivität der MOMP gezeigt werden. In Anwesenheit reduzierender Agenzien sind EBs weniger infektiös, was suggeriert, dass oxidierte Disulfidbindungen für eine Infektion möglicherweise nötig sind [76]. Welche Mechanismen in vivo zu einer Reduktion der Disulfidbindungen führen, ist jedoch weiterhin unklar. Es konnte gezeigt werden, dass innerhalb der ersten Stunde nach der Infektion bei C. psittaci die MOMPs zu Monomeren reduziert werden. Dies geschieht in einem Prozess, der eine Chlamydienprotein-Synthese benötigt, unabhängig von einer Wirtszellenprotein-Synthese. Auch die Cystein-reichen Proteine scheinen nach Aufnahme der EBs eine partielle Reduktion aufzuweisen, jedoch wird zu keinem Zeitpunkt nach der Infektion eine monomere Form gefunden [68]. Nach 12 Stunden ist die Reorganisation der EBs zu RBs abgeschlossen und es beginnt die Synthese monomerer MOMPs, die in die äußere Membran inseriert werden. Gefolgt wird dieser Prozess von einer binären Teilung der RBs. 20 Stunden nach der Infektion werden Cystein-reiche Proteine als Disulfid-kreuzvernetzte Komplexe in der äußeren Membran der RBs gefunden. Zu diesem Zeitpunkt beginnt die Reorganisation zu EBs. Auch im späten Stadium des Entwicklungszyklus (44 bis 48 h) liegen die MOMPs noch immer in monomerer Form in der äußeren Membran der intrazellulären Chlamydien vor. Erst nach der Lyse der Wirtszelle werden diese über Disulfidbindungen wahrscheinlich durch eine Oxidantien enthaltende Umgebung wieder vernetzt [67, 68]. 20 Als weitere Membranproteine werden Polymorphic Outer Membrane Proteins (POMPS) 24 und 48 Stunden nach der Infektion in EBs von C. psittaci gefunden, nicht jedoch in sich teilenden RBs, was vermuten lässt, dass diese keine entscheidende Rolle beim Wachstum und Teilung der RBs spielen [77]. Bei Chlamydia trachomatis wurde die Synthese des MOMP und des 60kD Cystein-reichen Proteins 18 Stunden nach der Infektion detektiert. Es zeigt sich, dass nur 10% des nach 48h synthetisierten MOMPs zwischen der 12h und 24h nach der Infektion synthetisiert wurden. Von diesen 10% der MOMPs liegen 90% in einer nicht-kreuzvernetzten Form vor. Etwa 70% des MOMPs werden in dem Zeitraum der schnellen Replikation, also etwa zwischen 24 und 36 Stunden nach der Infektion synthetisiert. Nur etwa 1% der 60kD Cysteinreichen Proteine wurden bis 24h nach der Infektion und keine nachweisbare Menge an 12kD Cystein-reichen Protein synthetisiert. Dies stellt einen Kontrast zu C. psittaci dar, bei der schon 24h nach der Infektion eine erhebliche Menge dieser Proteine bereits synthetisiert war. So stellt die Zeit und Menge synthetisierter Proteine ein Unterscheidungskriterium der verschiedenen Spezies dar. Auch für die Disulfidbrückenbindungen der MOMPs, welche bei C. psittaci eher nach der Zelllyse zu finden sind, wird bei Chamydia trachomatis eine bereits intrazellulär enzymkatalysierte Bindung diskutiert [78]. Im Übergang von RBs zu EBs gibt es als frühe und späte Übergangsformen so genannte early and late intermediate bodys (IBs). Die frühen IBs scheinen noch zur Teilung im Stande zu sein. Die späten IBs weisen kraterförmige Strukturen auf, die als Porine diskutiert werden und in diesem Stadium für die Kondensation eine Rolle spielen könnten [79]. 3.1.4.4 Enzymausstattung der Chlamydien Obgleich alle Elemente zur Glykolyse, Zellatmung und Pentosesynthese in Chlamydien identifiziert wurden, sind entsprechende Enzyme nicht in genügender Menge vorhanden. So benötigen Chlamydien ATP von ihrer Wirtszelle, wozu sie mit einer ATP-ADPTranslokase ausgestattet sind [80]. Es konnte beobachtet werden, dass die Glykogenund Glutamatkonzentration, induziert durch eine Chlamydieninfektion, in den Wirtszellen um das 2-3 fache, mit einem Gipfel um 24h nach der Infektion steigt. Auf 21 der Zelloberfläche von mit C. psittaci infizierten HeLa-Zellen wird weiterhin eine erhöhte Dichte von GLUT-1-Glukosetransportern gefunden. Auch die ATPKonzentration steigt in den infizierten HeLa-Zellen über das Normalniveau [81]. Des Weiteren sind Chlamydien in der Lage eine Fusion der Endosomen, in denen sie sich befinden, mit anderen EBs-haltigen Endosomen zu initiieren. Dies ist jedoch nur innerhalb der eigenen Spezies möglich [82]. Sie nutzen eine von ihnen initiiertes FAktin- und Clathrinakkumulation als Gerüst, um in den perinukleären Bereich zu gelangen. Es wird beobachtet, daß aus einem einzigen großen RB eine Vielzahl kleiner RBs entstehen kann. Dies geschieht in einer geschützten Nische umgeben von Einschlussmembranen, welche wahrscheinlich den Proteinfluss zwischen RBs und Wirtszelle regulieren und mit der wachsenden Mikrokolonie von Chlamydien-RBs mitwachsen muss [83]. Hierbei werden Sphingomyeline der exozytischen Vesikeln der trans-Golgi-Apparate ebenso wie Phosphatidylinositol, Phosphatidylcholin und Cholesterol auf die inneren Einschlussmembranen und weiter auf die angelagerten EBs übertragen [84, 85]. 3.1.4.5 Zelllyse Die unmittelbare Zelllyse durch eine Chlamydieninfektion hängt von der Anzahl EBs, die durch eine Zelle aufgenommen oder freigesetzt werden ab. Jede Aufnahme scheint eine Läsion in der äußeren Zellmembran zu hinterlassen, die bei entsprechender Anzahl zu einem Ionenverlust der Zelle und so zum Tod der Zelle führt [65]. Morphologisch zeigt sich an Peritonealmakrophagen von Mäusen, die mit C. psittaciEBs beimpft wurden, eine Internalisation innerhalb der ersten 20-40 min. nach der Inokulation mit darauf folgender Differenzierung zu RBs. Eine sehr hohe Ratio zwischen Makrophagen und EBs von <1:100 führt jedoch binnen 2 Stunden zum Zelltod [86]. Weiterhin gibt es in der Chlamydienmembran Lipopolysaccharide, welche große Übereinstimmungen mit Endotoxinen anderer gramnegativer Bakterien aufweisen. Diese werden als Ursache für den Tod von Mäusen in einem Experiment von 1944 angesehen, welchen große Mengen von C. trachomatis infundiert wurden und die daraufhin innerhalb weniger Stunden starben [65]. 22 Für die Freisetztung der EBs am Ende des Vermehrungszyklus sind mindestens drei Möglichkeiten beschrieben: (i) Das Zerreißen der infizierten Zelle, (ii) eine Expulsion (iii) sowie eine Extrusion großer EB haltiger Pseudopoden [65]. 3.1.4.6 Persistenz Chlamydien besitzen die Fähigkeit in der Zelle zu persistieren. In vitro nutzt man Antibiotika wie Ampicillin oder Mangel-Nährmedien um eine Persistenz zu erzeugen [8, 87]. Andere in vitro-Modelle zeigen Parallelen zu in vivoMechanismen. So kann eine Persistenz durch IFN-gamma und IFN-alpha induziert werden. IFN-gamma führt zu einem Tryptophanmangel welcher, äquivalent zu insuffizienten Nährböden, zu einer Proteinmangel-induzierten Persistenz führt. In vivo scheint eben diese Regulation des Tryptophan eine wichtige Rolle zu spielen [8]. In vitro kultivierte humane Monozyten, die mit C. trachomatis infiziert wurden zeigen eine persistente, nicht produktive Infektion. Die anschließend mit Tryptophan sowie Antikörpern gegen IFN-gamma, IFN-alpha sowie TNF inkubierten infizierten Monozyten weisen auch weiterhin eine persistierende Infektion auf. Dies zeigt, daß die bekannten Wachstumsinhibitoren keinen Einfluss auf die Persistenz in Monozyten haben [88]. Auch eine Infektion der Chlamydien durch Phagen könnte eine Rolle im Übergang zur Persistenz spielen. Hierbei zeigen die RBs große Ähnlichkeit zu “aberrant Bodies” welche in Zellkultur-Modellen im Stadium der Persistenz gesehen werden [8,89]. Interessanterweise waren signifikant mehr Patienten mit einem Aortenaneurysma für C. pneumoniae und Chlamydienphagen positiv als für C. pneumoniae alleine [90]. Weiterhin können Chlamydien die Freisetzung von Zytochrom c aus Mitochondrien inhibieren und über verschiedene Faktoren die Transkription von antiapoptotischen Genen aktivieren [82]. TEM-Beobachtungen zeigen atypische pleomorphe RBs. Als Persistenzmarker wird je nach Chlamydienspezies eine Up- bzw. Down-Regulation des MOMP beobachtet [8]. 23 3.1.4.7 Apoptose der Wirtszelle HeLa-Zellen, die mit 17 verschiedenen Chlamydienserovaren infiziert werden, zeigen eine niedrige Apoptoserate. Ihre Zellteilungsrate bleibt unverändert. Infizierte Zellen können während des gesamten Zyklus der Chlamydien DNA synthetisieren und in eine Mitose übergehen. Chlamydieninfizierte HeLa-Zellen weisen eine signifikante antiapoptotische Aktivität auf, was für den Vermehrungszyklus der Chlamydien eine wichtige Grundlage zu sein scheint [91]. Je nach Spezies, und ob ein produktiver infektiöser Zyklus bzw. ein nichtproduktiver Zyklus vorliegt, inhibieren die Chlamydien Apoptose oder induzieren diese. Es gibt zwei Wege der Apoptoseinduktion, einen extrinsischen und einen intrinsischen Weg. Extrinsische Initiation geschieht über Oberflächenrezeptoren für TNF-alpha, Fas und andere Proteine, die über eine Trimerisation in eine Aktivierung einer Kaspasenkaskade münden [92]. Es konnte weiterhin gezeigt werden das CADD (Chlamydia protein associating with death domains), ein Protein das im C. trachomatis-Genom codiert ist, den Zelltod von HeLa-Zellen triggert. CADD wirkt über die Oberflächenrezeptoren für TNF-alpha und beinflusst so die Kaspasenkaskade [93]. Intrinsisch kommt es zu einer Freisetzung von Zytochrom c aus den Mitochondrien. Über die Kaspasenkaskade und unter Mitbeteiligung der Mitochondrien kommt es zu einer Aktivierung von Nukleasen, Kaspase-aktivierter DNAsen und so zu einer DNAFragmentierung, die im Zelltod endet [92]. 3.1.4.8 Die Rolle der Zytokine Epithelzellen reagieren auf eine Infektion mit Chlamydien mit einer erhöhten Expressionsrate von Chemokinen wie IL-8 und Zytokinen wie GM-CSF, IL-1alpha sowie IL-6. Einige dieser Zytokine wirken chemotaktisch und aktivierend auf Neutrophile, Monozyten und T-Lymphozyten und fördern die Freisetzung weiterer inflammatorischer Zytokine durch Makrophagen [93]. 24 Chlamydien-LPS kann weiterhin die Sekretion proinflamatorischer Zytokine durch Makrophagen stimulieren [94]. Die Freisetzung dieser Zytokine geschieht jedoch im Vergleich zu anderen Bakterieninfektionen erst in verzögertem Abstand zur Invasion, mit einem Höhepunkt um 48 Stunden nach der Infektion [93]. Die Freisetztung von IL1alpha geschieht durch Lyse infizierter Zellen oder durch Sekretion im frühen Stadium nach der Infektion. Chlamydien stimulieren wiederum die Sekretion von IL-8. Die so begonnene Rekrutierung inflammatorischer Zellen kann bei Persistenz der Erreger zu Fibrosierung und Gewebsverletzung führen [93]. 3.1.4.9 Heat Shock Protein 60 (HSP 60) Unter bestimmten Umständen, wie z.B. in einem artheriosklerotischen Atheroma, sekretieren aktivierte T-Zellen IFN-alpha. IFN-alpha wird zu den Persistenzfördernden Mediatoren gezählt. Persistierende Chlamydieninfektionen weisen eine erhöhte Produktion an chlamydialem HSP 60 auf. Diesem werden verschiedene Aufgaben zugesprochen. So werden Makrophagen zur Sekretion von TNF-alpha und Matrix-degradierender Metalloproteinasen stimuliert [94]. Auch wird diskutiert, daß HSP 60 eine protektive Wirkung bei stressinduzierter Fehlfaltung von Proteinen hat, sowie chronische Entzündungen induzieren soll, bei denen auch eine Autoimmunantwort auf HSP 60 eine Rolle spielen könnte [95]. Weiterhin konnte gezeigt werden, dass bei einer C. pneumoniae-Besiedelung der Gefäße eine erhöhte Anzahl an glatten Muskelzellen zu finden war. Die Anzahl der Muskelzellen korreliert hierbei mit der Expression von HSP 60 [96]. 3.1.5 Leukozyten Chlamydien wirken über den Komplementfaktor C5a chemotaktisch auf neutrophile Leukozyten, unabhängig von der Anwesenheit von Antikörpern. Neutrophile Leukozyten wiederum sind so kurzlebig, dass Chlamydien in ihnen nicht genügend Zeit haben würden, um ihren Zyklus zu beenden. 25 Deswegen können nur Chlamydien, welche sich zum Zeitpunkt des Zelltodes der Wirtszelle noch nicht vom EB zum RB organisiert haben in einen neuen Vermehrungszyklus eintreten. Im anderen Fall besteht die Möglichkeit, dass die absterbende Wirtszelle von Makrophagen phagozytiert wird und die EBs auf diese Weise eine neue Wirtzelle erhalten [97]. 3.1.6 Makrophagen Die Differenzierungsrate von Monozyten der humanen THP-1 Zelllinie zu Makrophagen zeigt einen deutlichen Anstieg bei der Infektion mit C. pneumoniae. Auch die Phagozytoseaktivitat steigt an. Dies wird jedoch nur unter Beimpfung mit vitalen Chlamydien und nicht bei reiner Antigenexposition beobachtet. Die Expression von ICAM-1, ein Adhäsionsmolekül von Endothelzellen, das für die Migration der Zellen eine bedeutende Rolle spielt, war sowohl bei aktiver Infektion als auch bei Antigenexposition erhöht [102]. 3.2 Chlamydien als Krankheiterreger 3.2.1 Chlamydienerkrankungen bei Tieren und zoonotische Aspekte: 3.2.1.1 Vögel Die Psittakose wurde erstmals als “Pneumotyphus” beschrieben und stellt als “Papageienkrankheit” die Chlamydienerkrankung der Psittacidae (Papageien) dar [9]. Als Erreger ist C. psittaci in allen Vogelpopulationen weit verbreitet, bei denen eher chronische Infektionen bzw. Persistenzen auftreten. In Serum von Wildtauben wird in 33,3 - 85,1% ein positiver C. psittaci-Antikörpertiter gemessen, bei Fasanen in 31,5 40,4% der untersuchten Tiere. Der C. psittaci-spezifische IgG-Titer variiert dabei in Abhängigkeit von der Jahreszeit mit einem Gipfel im Frühling [99]. In Kroatien wurde ein erhöhter Serumtiter in 95,6% der untersuchten Tauben gefunden, jedoch waren nur 12,2% der Tauben sowohl Antikörper- als auch Antigen-positiv [161]. C. psittaci wurde weiterhin im Fäzes von 26 Tauben mit Hilfe der PCR in verschiedenen Regionen Japans in 22,2% sowie in Amsterdam in insgesamt 7,9% nachgewiesen [163, 162]. Insgesamt ist C. psittaci das am weitesten verbreitete zoonotische Pathogen bei Tauben [164]. Die Symptome der Erkrankung bei Vögeln sind: reduzierter Allgemeinzustand und Ernährungszustand, ein makulopapulöses Exanthem, eine fibrinös-eitrige Serositis, Splenitis, Sacculitis, Enteritis, interstitielle Nephritis und Hepatitis. 3.2.1.2 Haus- und Nutztiere Bei 26,9% von 27 Hauskatzen, bei denen ein typisches Bild der Konjunktivitis vorlag, wurde in Abstrichpräparaten C. psittaci (nach heutiger Taxonomie C. felis zuzuordnen) nachgewiesen [101]. Hierbei konnte auch gelegentlich eine Übertragung auf den Menschen beobachtet werden. Bei Schafen und anderen Haussäugetieren ist Chlamydophila abortus verantwortlich für Aborte und Reproduktionsstörungen. Auch bekannt, besonders bei jungen Schafen, ist die Polyarthritis und Konjunktivitis verursacht durch Chlamydophila pecorum. Bei Rinderbeständen werden C. psittaci und C. pecorum als Krankheitserreger vieler Krankheiten wie z.B. Infektionen des Respirations- und Urogenitaltraktes beobachtet [9]. Auch bei einer Kohorte von 51 Kälbern wurde in 53% C. psittaci oder C. pecorum mittels der PCR nachgewiesen [102]. Einer möglichen zoonotischen Potenz dieser Infektionen wird nachgegangen. Bei Schweinen sind Infektionen durch C. trachomatis, C. pecorum und C. psittaci bekannt und mit Aborten, Arthritiden und Genitalerkrankungen assoziiert. Auch hier bedarf der Zoonosecharater der C. psittaciInfektion weiterer Abklärung [9]. C. pneumoniae wurde bisher bei Koalas, Pferden und Fröschen nachgewiesen [9], wobei der in in Australien lebenden Fröschen nachgewiesene Serovar dem des Koalas identisch ist [103]. Auch in Reptilien wie Schlangen und Chamäleons wurde C. pneumoniae gefunden und es konnte gezeigt werden, dass das MOMP-Gen dem des menschlichen respiratorischen Serovars sehr ähnlich oder gleich ist [104]. 27 3.2.2 Chlamydieninfektionen und Erkrankungen des Menschen 3.2.2.1 Chlamydia trachomatis Das Trachom war die am frühesten entdeckte, von Chlamydien (genauer: Chlamydia trachomatis (C. trachomatis)) induzierte Krankheit beim Menschen, von der aktuell etwa 500 Millionen Menschen betroffen sind. Obwohl sie behandelbar ist, ist sie dennoch eine der häufigsten Ursachen für vermeidbare Blindheit. Andere Serovare von C. trachomatis sind verantwortlich für Urethritis, Zervizitis, Pelvic Inflammatory Disease (PID), ektopische Schwangerschaften und tuberale Infertilität. In den USA wurden 1995 etwa 50000 Frauen infertil, als Folge einer Chlamydieninfektion [105]. Auch bei Arthritiden wird eine Inflammation der Synovialis in Verbindung mit wahrscheinlich persistenter C. trachomatis Infektion gebracht. Zirkulierende Monozyten sollen hierbei als Träger dienen. Weitere Studien wiesen aber auch C. pneumoniae-DNA in der Synovialis nach [106]. Neonatale C. trachomatis-Infektionen können ebenfalls zu einer Konjunktivitis sowie zur atypischen C. trachomatis-Pneumonie des Neugeborenen führen [107] . 3.2.2.2 Chlamydophila pneumoniae Chlamydophila pneumoniae (C. pneumoniae) ist ein weit verbreitetes Pathogen und wird mit einer Vielzahl von Erkrankungen in Verbindung gebracht. Zum Einen ist es ein eindeutig respiratorischer Erreger bei der Pharyngitis, Bronchitis und der Pneumonie, zum Anderen wird er mit Atherosklerose, Erythema nodosum, Reitersyndrom und Sarkoidose assoziiert [108, 56]. Serologisch wurden erhöhte IgG-Titer gegen C. pneumoniae in Assoziation mit kardiovaskulären Erkrankungen (KHK) gefunden [108, 157]. Hierbei besteht eine allgemein hohe Durchseuchung bei Erwachsenen [156]. 20-70% aller Erwachsenen weisen eine Seropositivität für C. pneumoniae auf mit Hinweis auf eine bestehende oder bereits durchgemachte Infektion [100]. PCR, immunhistochemische Färbungen, sowie elektronenmikroskopische Untersuchungen bestätigten eine Anwesenheit von C. pneumoniae in 28 atherosklerotischen Läsionen. W. Stille hat die Arteriosklerose als ultrachronische Chlamydieninfektion eingeordnet, welches sicher eine Extremposition darstellt [171]. Ein kausaler Zusammenhang wurde zumindest bisher noch nicht vollständig erklärt [108], wobei Antibiotika-Interventionsstudien sowie weitere serologische Studien eher kontroverse Ergebnisse erbrachten [109]. Die artherosklerotischen Läsionen zeigen konstant pathologische Veränderungen. Sie entsprechen denen, wie sie auch bei chronischen chlamydialen Granulomata zu sehen sind [110]. Bei einer Patientin mit idiopathischem pulmonalem Bluthochdruck wurde ultrastrukturell, in der Immunhistochemie sowie der PCR C. pneumoniae in den Gefäßwänden der Pulmonalarterien nachgewiesen [111]. Zusammenfassend scheint jedoch C. pneumoniae ein Trigger bzw. ein Faktor bei der Akzeleration als weniger ein monokausales Agenz zu sein. 3.2.2.3 Chlamydophila psittaci Ein Ausbruch der Psittakose, eine durch Chlamydophila psittaci (C. psittaci) verursachte atypische Lungenentzündung wurde zum ersten Mal 1879 in der Schweiz durch von Ritter beschrieben. Sie stellt eine zoonotische Krankheit dar, die von Vögeln übertragen wird. Die Seroprävalenz von C. psittaci beim Menschen liegt regional unterschiedlich bei 014% der Normalbevölkerung [159]. Der klinische Verlauf ist sehr variabel. Er kann milde influenzaartige Symptome hervorrufen, geht jedoch meist nach 7 bis 14 Tagen in ein Stadium mit systemischer Manifestation, einer Pneumonie mit hohem Fieber, trockenem Husten, Kopfschmerzen und Myalgien, in seltenen Fällen auch einer reaktiven Athritis und Konjunktivitis bis hin zur Myocarditis über. [158, 166]. Neuerdings wird eine C. psittaci-Infektion auch im Zusammenhang mit verschiedenen Lymphomformen diskutiert [159]. Die Erkrankungshäufigkeit des Menschen liegt bei 1-2 pro Jahr auf 1 Millionen Einwohner. Sie sind in der Regel gut antibiotisch behandelbar, was jedoch entscheidend von der frühzeitigen Diagnose abhängig ist [9]. Gelegentlich kommt es zu Krankheitsausbrüchen auf Geflügelfarmen sowie bei Taubenzüchtern, bei denen die Inhalation von getrocknetem Faecesstaub wesentlich zu sein scheint [99]. Von Ausbrüchen der Krankheit wurde jedoch auch bei Kontakt mit Gänsen und Enten berichtet [100]. Im Zeitraum von 1941 bis 2004 wurden weiltweit 29 von 176 Übertragungen von Tauben auf den Menschen berichtet, wobei davon auszugehen ist, dass viele Fälle nicht als solche publiziert wurden bzw. nicht diagnostiziert wurden [164]. Dem “Centre for Disease Control” (CDC) USA wurden in einem Zeitraum von 10 Jahren von 813 Psittakosen beim Menschen berichtet, wobei 43% der Fälle entweder Vogelzüchter oder Besitzer von Hausvögeln waren [165]. Während im 19 Jhd. und zu Beginn des 20 Jhd. die Mortalität der Psittakose bei bis zu 40% lag, war der Krankheitsverlauf der Ornithose weit milder ausgeprägt. Die Begriffe der Psittakose und Ornithose sind jedoch eher historisch gewachsen. Jedoch sind auch heute hoch virulente von weniger virulenten Stämmen zu unterscheiden [9]. Die Erregernachweis beim Menschen ist bei einem Hinweis auf eine akute Infektion jedoch meldepflichtig [166]. 3.2.2.4 Chlamydieninfektionen bei COPD-Patienten Chlamydieninfektionen sind bekannt als Trigger akuter Exazerbationen der chronischen Bronchitis, ihre Rolle in der Pathogenese und Progredienz der COPD ist jedoch noch unklar [112]. Chronische Chlamydieninfektionen werden als Faktor in der Pathogenese des Emphysems diskutiert [5, 6]. Es wurden persistierende C. pneumoniae-Infektionen bei COPD-Patienten serologisch, mittels PCR des Sputums sowie Sputum-IgA-Tests nachgewiesen. Hierbei zeigten sich eine eindeutig höhere Durchseuchung bei Patienten mit COPD gegenüber lungengesunden Patienten. Auch korrelierte die Durchseuchung mit dem Schweregrad der COPD [114]. In einer weiteren Studie wurde C. pneumoniae-DNA in Sputum und/oder mononukleären peripheren Blutzellen von klinisch stabilen COPDPatienten in 27% dargestellt. Hierbei korrelierte die Prävalenz mit dem Rauchverhalten der Patienten [112]. Es zeigte sich ebenfalls, dass bei älteren COPD-Patienten (mittleres Alter von 69,8 Jahren) besonders IgG- und IgA-Antikörper gegen C. pneumoniae als Ausdruck einer chronischen Infektion gemessen wurden, während IgM-Titer nur bei wenigen Patienten anwesend waren [115]. Blasi et al. konnten für die chronische Bronchitis eine signifikante Korrelation zwischen C. pneumoniae-Antikörpertiter und dem Schweregrad der 30 Lungenfunktionstörung, gemessen in FEV1 (Einsekundenkapazität) darstellen. Die Anzahl akuter COPD-Exazerbationen im Verlauf von 2 Jahren stieg mit der Anwesentheit einer C. pneumoniae-Infektion [4]. Hierbei zeigten sich in 83,7% bei akuter Exazerbation erhöhte IgG-Titer gegen C. pneumoniae, ohne das IgM-Antikörper nachweisbar waren [116]. Wu et al. konnten immunhistochemisch in allen Lungengeweben von COPD-Patienten C. pneumoniae nachweisen, während dies bei lungengesunden Patienten nur in 44% möglich war [3]. Im Gegensatz zu diesen Studien konnten Theegarten et al. beim Emphysem und auch im induzierten Sputum von COPD-Patienten mit der PCR C. psittaci nachweisen [5, 138]. Ultrastrukturell zeigten sich Chlamydien in Kontakt mit Kollagensträngen, auf der Oberfläche von alveolären und bronchiolären Epithelien sowie in Makrophagen und Pneumozyten Typ 2 [6]. In der Pathogenese des Asthma scheint C. pneumoniae ebenfalls eine Rolle zu spielen [118, 119]. So stieg bei wiederholten Asthmaexazerbationen der C. pneumoniae spezifische IgA-Titer stark an [120]. Bei chronischem Asthma bestand ein erhöhter IgG-Titer gegen C. pneumoniae [119, 121]. Jedoch zeigte eine placebokontrollierte Interventionsstudie mit Roxithromycin keinen Effekt [122]. Zusammenfassend scheinen besonders die persistierenden Chlamydieninfektionen ein Faktor für den klinischen Verlauf der COPD zu sein, ihre pathogenetische Rolle ist Bestandteil weiterer Untersuchungen. 3.3 Diagnostische Verfahren 3.3.1 Kultureller Nachweis Der kulturelle Nachweis von Chlamydien ist Goldstandard in der Chlamydiendiagnostik. Allein über diese Methode lassen sich lebensfähige Keime nachweisen. Zur Anwendung kommen geeignete Zelllinien, wie BGM (Buffalo Green Monkey Cells), McCoy- bzw. HeLa-Linien und auch das bebrütete Hühnerei. Verschiedene Chlamydienstämme sind hierbei jedoch sehr unterschiedlich schwer anzüchtbar, so dass Befunde manchmal erst nach zwei bis sechs Wochen vorliegen [9]. Hierbei ist die Erfolgsquote abhängig von der Erregerzahl und schwankt erheblich. 31 3.3.2 Mikroskopische Nachweismethoden C. trachomatis-EBs sind im Kulturmedium mit Iodine anfärbbar [56]. In der GiemsaFärbung lassen sich in Ausstrichpräparaten von Patienten mit Einschlusskonjunktividen intrazytoplasmatische Einschlüsse von C. trachomatis finden [123]. Eine klassische Färbemethode in der Veterinärmedizin ist die GimenezFärbung [175] . Eine weitere einfache Färbemethode stellt auch die DNA-Markierung mit 4’,6-Diamidino-2-phenylindol (DAPI) dar, in welcher fluoreszenzmikroskopisch intrazelluläre Einschlüsse zu erkennen sind [151]. 3.3.3 Antigen Nachweismethoden Immunofluoreszenz und Immunhistochemie sind Markierungsmethoden die recht einfach durchzuführen sind, sich jedoch unterschiedlich in der Spezifität und Sensitivität verhalten [9]. Meist werden hier LPS oder MOMPs markiert. Die verwendeten monoklonalen bzw. polyklonalen Antikörper und Antiseren gegen Chlamydien weisen häufig jedoch eine Kreuzreaktivität mit gram-negativen Bakterien auf, so dass eine genaue Prüfung der Sensitivität als auch der Spezifität notwendig ist [9]. Beim Antigennachweis von C. trachomatis im Vergleich zum kulturellen Nachweis liegt die Spezifität bei 95% und die Sensitivität bei 50-100% [123]. 3.3.4 Antikörpernachweis Diese kommen meist in der klinischen Diagnostik zum Einsatz und stellen serologische Methoden dar. Der Antigen-ELISA (Enzyme-linked immunosorbent assay) ist eine Methode, bei welchem chlamydiale Antigene an eine Festphase gebunden werden. Sind Antikörper gegen diese Antigene im Serum vorhanden, so bildet sich an der Festphase ein Komplex, der mit einem Sekundärantikörper markiert werden kann. Die Komplementbindungsreaktion (KBR) stellt eine Möglichkeit dar, den Komplementverbrauch gegen chlamydiale Antigen-Antikörper-Komplexe im Serum quantitativ zu bestimmen. 32 Mikroimmunofluoreszenstests erlauben als zuverlässigstes Verfahren an gereinigte Elementarkörperchen einen speziesspezifischen Antikörpernachweis und ermöglichen des weiteren einzelne Titrationsstufen. 3.3.5 Molekularbiologische Methoden Dies ist eine hoch spezifische und sensible Nachweismethode für Erreger-DNA oder RNA, welcher auf Nukleinsäureamplifikation wie der Polymerase-Kettenreaktion (PCR) beruht. Neben hoher Spezifität und Sensitivität zeichnet dieser Test sich auch durch Schnelligkeit (ein Arbeitstag) aus [9]. In einem Vergleich von PCR, ELISA und Kultur zeigte die PCR eine Sensitivität von 94.4% und damit eine 20,5 Prozentpunkte höhere Sensitivität gegenüber der Kultur [124]. Eine weitere Methode zur Detektion und Identifizierung verschiedener Chlamydienspezies stellt die Fluoreszenz-in-Situ-Hybridisierung (FISH) dar. Diese macht Gebrauch von Fluoreszenz-markierten Oligonukleotiden die gegen spezifische Nukleinsäuresequenzen gerichtet sind. Poppert et al. konstruierten und evaluierten hierbei verschiedene Sets aus gegen 16S-rRNA gerichteten Oligonukleotiden zur spezifischen Detektion von C. pneumonia, C. psittaci, C. trachomatis und den anderen Vertretern der Gruppe der Chlamydiales [125]. Mygind et al. wiesen quantitativ eine gute Korrelation zwischen der PCR und der IHC bei Formalin-fixierten experimentell infizierten Mäusen nach, indem sie die zytoplasmatischen Einschlüsse in der IHC quantifizierten und mit der Menge an Kopien der DNA in der PCR verglichen [126]. Hierbei handelte es sich jedoch um akute Infektionen. Andere Untersucher berichten jedoch von schlechten Korrelationen zwischen der PCR und der IHC und vermuten als mögliche Ursache hierfür den Effekt von Formalin auf das Untersuchungsmaterial. Auch die Dauer der Infektion scheint hierbei eine Rolle zu spielen. Während bei einer akuten Infektion Chlamydien-DNA in der PCR problemlos nachgewiesen werden kann ist dies problematisch bei chronisch persistierenden Infektionen. In diesem Fall zeigen Antigenmarkierungen eine höhere Sensitivität [126]. 33 4. Material und Methoden 4.1 Material 4.1.1 Gewebematerial Alle humanen Gewebeproben stammen aus dem Einsendungsmaterial des Institutes für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum im Zeitraum zwischen 1995 bis 2000. Dabei handelt es sich um Lungengewebe von Patienten, die aufgrund einer fortgeschrittenen Emphysemerkrankung in der Ruhrlandklinik, Essen-Heidhausen, operiert wurden. Zur Validierung der Antikörper stand experimentell mit C. pneumoniae infiziertes humanes tumorfreies Lungengewebe aus Lobektomien oder Pneumektomien von Patienten zur Verfügung, die wegen eines Lungenkarzinoms operiert wurden. 4.1.2 Operationsverfahren 4.1.2.1 Lungen-Volumen-Reduktions-Chirurgie Lungen-Volumen-Reduktions-Chirurgie (LVR) stellt eine bilaterale Resektion von zuvor mit hochauflösender Computertomographie (HRCT) und Perfusionsventilationsscintigraphie definierten Lungenarealen dar. Auswahlkriterien umfassen eine Hyperinflation, dargestellt durch inspiratorische und expiratorische HRCTs, ein fortgeschrittenes Emphysem und FEV1 >1,2 l oder ein Erwartungswert von zwischen des FEV1 von 20-35%, eine totale Lungenkapazität von >120% sowie ein Residualvolumen von >250%. Weitere Kriterien sind ausgeprägte Dyspnoe, keine Besserung trotz optimaler Medikation und eine Abstinenz vom Rauchen mit Rehabilitationspotential. Weisen Patienten diese Kriterien auf, profitieren sie von einer solchen Operation in Form einer persistent verbesserten Lungenfunktion, sowie bei präoperativ noch hohem FEV1 >30% von einer höheren Lebenserwartung [127]. Obgleich zunächst A1ATM-Patienten in das OP-Programm mit eingeschlossen waren, ergab sich jedoch für diese Gruppe kein langfristiges Benefit. So zeigte sich in den 34 Lungenfunktionstests für die A1ATM-Patienten nach der Operation zwar eine signifikante Verbesserung, jedoch erreichten sie nach einem Zeitraum von 6-12 Monaten wieder ihre Ursprungswerte [128]. 4.1.2.2 Bullektomie Die Bullektomie ist ein Operationsverfahren bei dem die groß-bullösen Emphysemareale der Lunge mit Bullae >3cm im Durchmesser reseziert werden. Indikationen hierfür sind, dass (i) mehr als ein Drittel einer Lungenseite betroffen ist, (ii) daß der Patient ein Rehabilitationspotential aufweist, (iii) daß die Lunge eine normale Diffusionskapazität besitzt und (iv) dass die Lungenfunktion trotz optimaler medikamentöser Therapie stark eingeschränkt ist. Ausgeschlossen sind solche Patienten, die ein FEV1 <35% haben, sowie eine chronische Bronchitis, pulmonale Hypertension oder andere schwerwiegende Krankheiten aufweisen [129]. 4.1.3 Einbettung und Fixierung Alle Operationsgewebe, ausgenommen das experimentell infizierte Lungengewebe (sog. lebende Lungen), wurden in 4%iger phosphatgepufferter Formaldehydlösung über mindestens 6 Stunden fixiert und in zehn Schritten von je 20 Minuten dehydriert. Dies geschah mittels einer aufsteigenden Konzentrationsreihe von Alkohol (35%, 50%, 70%, 95%, 100%) und abschließendem zweimal 30-minütigem Bad in Xylol. Anschließend wurden die Blöcke in Paraffinwachs (Tissuewax™, Medite GmbH, Burgdorf, Deutschland) eingebettet. Das experimentell mit C. pneumoniae infizierte Lungengewebe wurde in 3% Paraformaldehydlösung fixiert und nach gleichem Verfahren wie die anderen Operationsgewebe dehydriert und eingebettet.Von allen Gewebematerialien wurden mit einem Mikrotom (Microm GmbH, Walldorf, Deutschland) 3-5 µm dicke Schnitte angefertigt und auf hochgereinigten Objektträgern (SuperFrost®, Glaswerk Menzel, Braunschweig, Deutschland) aufgezogen. 35 4.1.4 Kohorteneinteilung Es wurden drei Gruppen definiert, das (i) Alpha1-Antitrypsinmangel-Emphysem (A1ATM-E.; n=12), das (ii) Non-A1ATM-Emphysem (Non-A1ATM-E.; n=47) und (iii) das großbullöse Emphysem (GB. E.; n=15) . 4.1.5 Negativkontrollen Als Negativkontrollen (n=10) diente Eingangsmaterial des Institutes für Pathologie der Ruhr-Universität Bochum im Zeitraum zwischen 1999 und 2001 von Patienten, bei denen auf Grund eines Chondrohamartoms eine Keilresektion in der Ruhrlandklinik, Essen-Heidhausen, durchgeführt wurde. Hierbei handelt es sich um einen soliden abgekapselten gutartigen Tumor, der meist als peripherer Rundherd imponiert [130]. Die Patienten waren Nichtraucher und das Gewebe zeigte keine Bronchiolitis. Die Resektate wurden, ebenso wie das Untersuchungsmaterial aus den LVRs, in 4% phosphatgepufferte Formalinlösung fixiert, dehydriert und in Paraffinwachs eingebettet. PCR- und TEM-Untersuchungen waren bei diesem Gewebe negativ für Chlamydien ausgefallen. 4.2 Methoden 4.2.1 Immunhistochemische Methoden Die Immunhistochemie nutzt spezifische Bindungen von Antikörpern an bestimmte Antigene bzw. deren Epitope um diese nachzuweisen. Als Epitop wird eine Aminosäuresequenz von 5-10 Aminosäuren bezeichnet. Gegen diese Antigenbindungsstellen ist der eingesetzte Antikörper gerichtet. Es gibt direkte und indirekte immunhistochemische-Methoden. Bei der direkten Methode werden die Antikörper direkt mit einem Markermolekül gekoppelt. Das Markermolekül kann entweder ein fluoreszierender Farbstoff oder ein Enzym sein welches eine Indikatorreaktion durchführt. 36 Bei der indirekten Methode muss es neben dem Primärantikörper noch einen Sekundärantikörper geben, welcher wiederum entweder ein Markermolekül trägt, oder einen mit Markermolekülen besetzten dritten Komplex binden kann (Bridge Antibody). Der Vorteil der indirekten immunhistochemischen Methode ist die Signalverstärkung (Amplifikation), die dadurch zustande kommt dass pro Primärbindung nun mehr Markermoleküle zur Verfügung stehen [131]. Zur Darstellung möglicher Chlamydienantigene wurden die (i) Alkalische-Phosphatase-Methode unter Verwendung des Dako LSAB®+ Kits (Dako, Hamburg, Deutschland), (ii) Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Methode unter Verwendung des Zymed® LAB-SA System Histostain®-SP (Peroxidase) Bulk Kits (San Francisco, USA) sowie (iii) die indirekte Immunofluoreszenzmethode (IF) eingesetzt. Zusätzlich wurden noch andere Zellstrukturen in der IF mit (iv) weiteren Antikörpern, (v) DNA-Farbstoffen oder (vi) Lektinen markiert. I. Die Alkalische-Phosphatase-Anti-Alkalische-Phosphatase Methode (APAAP Methode): Dako® Fuchsin + Substrat-Chromogen-System In der APAAP-Methode sind zwei Enzymmoleküle an jeweils einen Antikörper gebunden. Auf diese Weise zeigt sie eine höhere Sensitivität gegenüber anderen Testmethoden, da pro Antigeneinheit eine größere Anzahl an Enzymmolekülen zur Verfügung steht. Bei dieser Methode bindet zunächst der unkonjugierte Primärantikörper an das Antigen im Gewebe. Anschließend wird ein unkonjugierter Sekundärantikörper (1), der gegen das Fc-Fragment des Primärantikörpers gerichtet ist, aufgetragen. Über den einen Fab-Arm wird der Primärantikörper gebunden, der andere Fab-Arm dient der Anlagerung des Antikörpers aus dem EnzymImmunkomplex. Im dritten Reaktionsschritt werden lösliche Enzym-antiEnzymkomplexe hinzugegeben (2). Die Reaktion wird mit einer Fuchsin-Chromogen-Reaktion abgeschlossen (3). 37 Alkalische Phosphatase (2) APAAP-Komplex (2) Sekundär (= Brücken) Antikörper (1) Primärantikörper Gewebeantigen Abb. 4: Schematische Darstellung der APAAP-Methode. ( Tobias Bexten 2006) 1. LSAB®+ AP Link Universal biotinylierte Anti-Rabbit-, Anti-Mouse- und AntiGoat-Immunglobuline in PNS 2. LSAB®+ AP Streptavidin AP, Streptavidin konjugiert mit alkalischer Phosphatase in Tris gepufferter Salzlösung (TBS) 3. Fuchsin + Chromogen in HCL + Aktivierungslösung (nicht in Abb. 4 dargestellt) II. Die Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Methode (ABC-Methode): In der Biotin-Streptavidin-Peroxidase-Methode wird die hohe Affinität von Streptavidin zu Biotin genutzt. Zunächst bindet wieder der unkonjugierte Primärantikörper an das Gewebeantigen. Als Sekundärantikörper wird ein biotinylierter Antikörper eingesetzt, der gegen das FcFragment des Primärantikörpers gerichtet ist. Als drittes Reagenz wird ein Streptavidin-Biotin-Peroxidase-Komplex aufgetragen, der auf Grund der hohen 38 Affinität von Streptavidin zu Biotin an den biotinylierten sekundären Antikörper bindet. Die Färbung wird durch eine Chromogen-Peroxid-Reaktion abgeschlossen. Biotinylierter Sekundärantikörper (1) Primärantikörper Antigen Biotin Peroxidase (2) Streptavidin (2) Abb.5: Schematische Darstellung der ABC-Methode. ( Tobias Bexten 2006) 1. Zymed® LAB-SA System Botinylierter sekundärer Antikörper Goat-Anti(Mouse-, Rabbit-, Guinea Pig- and Rat-) IgG 2. Zymed® LAB-SA System Streptavidin-Peroxidase-Konjugat 4.2.2 Immunofluoreszenzmethode (IF-Methode) Eine der wichtigsten lichtmikroskopischen Techniken zur Charakterisierung von zellulären Strukturen (z. B. Zellkern, Lysosomen, Zytoskelett), aber auch zur Darstellung von zellfremden Antigenen ist die Immunofluoreszenz. Grundlage der Immunofluoreszenz ist wieder die Bindungseigenschaft eines Primärantikörpers gegen ein Antigen. Man unterscheidet die direkte Immunofluoreszenz und die indirekte Immunofluoreszenz. Bei der direkten Immunofluoreszenz ist der Antikörper, der das Zielantigen spezifisch erkennt direkt mit einem fluoreszierenden Farbstoff 39 (Fluorochrom) gekoppelt. In der indirekten Immunofluoreszenzmethode bindet zuerst der Primärantikörper an das Zielantigen und in einem zweiten Schritt wird der gebildete Antigen-Antikörperkomplex mit einem zweiten, fluorochromgekoppelten Antikörper detektiert. Fluorochrome sind Moleküle, die durch Licht einer bestimmten Wellenlänge angeregt werden, was bedeutet, dass ihre Elektronen auf ein höheres Energieniveau gehoben werden. Unter Emission von Licht einer spezifischen Wellenlänge (längerwellig als die Anregungs-Wellenlänge) gelangen die angeregten Elektronen wieder auf ihr ursprüngliches Energieniveau zurück. Zwei der am häufigsten verwendeten Fluoreszenzfarbstoffe sind Fluorescein, das gelb-grünes Licht emittiert, wenn es von blauem Licht angeregt wird und Rhodamin, das rot fluoresziert, wenn es mit grüngelbem Licht angeregt wird. Dieses emittierte Licht wird in dem Fluoreszenzmikroskop sichtbar gemacht. Zur Durchführung wurde ein inverses IX-70 (Olympus Europa GmbH, Hamburg, Deutschland) mit entsprechenden wellenlängenspezifischen Filterblöcken (AHF-Analysentechnik, Tübingen, Deutschland) eingesetzt. Lektine sind komplexe Glykoproteine oder Kohlenhydrate, meist pflanzlichen Ursprungs, die sich spezifisch an selektive Kohlenhydratgruppen von Zelloberflächen bzw. Zellmembranen binden können. Lektine werden mit Fluorochromen markiert und können in Kombination mit Immunofluorenzenz-Antikörpern als Doppel/Dreifachmarkierung eingesetzt werden. 40 4.2.3 Verwendete Primärantikörper In der APAAP-, und ABC Methode verwendete Antikörper: 1.1 Mouse-Anti-Chlamydia psittaci; (Biotrend® Chemikalien GmbH; Köln, Deutschland) 1.2 Rabbit-Anti-Chlamydia-LPS; (Biodesign international®; Asbach, Deutschland) 1.3 Rabbit-Anti-CK-Pan; (Bio Genex®; San Ramon, USA) 1.4 Mouse-Anti-CK-Pan; (Biocare Medical®; Walnut Creek, USA) 1.5 Rabbit-Anti-Calreticulin; (Sigma®; Deisenhofen, Deutschalnd) In der Immunofluoreszenz verwendete Primärantikörper und Lektine: 2.1 Mouse-Anti-Chlamydia psittaci; (Biotrend® Chemikalien GmbH; Köln, Deutschland) 2.2 Rabbit-Anti-Chlamydia-LPS; (Biodesign international®; Asbach, Deutschland) 2.3 Mouse-Anti-CD68; (Dako®; Hamburg, Deutschland) 2.4 Mouse-Anti-Aktin; (Bio Genex®; San Ramon, USA) 2.5 Mouse-Anti-LCA; (Dako®; Hamburg, Deutschland) 2.6 Mouse-Anti-CK-Pan; (Biocare Medical®; Walnut Creek, USA) 2.7 LEA-F-FITC (Lycopersicon esculentum-Agglutinin) (Sigma®; Deisenhofen, Deutschland) 2.8 ConA-Alexa-488 (grünfluoreszierend) (Canavalia ensiformis ) (Sigma®; Deisenhofen, Deutschalnd) Erläuterungen zu den eingesetzten Primärantikörpern: 1.1 und 2.1: Bei dem Mouse-Anti-Chlamydia psittaci-Antikörper handelt es sich um einen Chlamydia psittaci-spezifischen Ak (Clone 73/0200; IgG2b-Subklasse) ohne Kreuzreaktivität mit anderen Chlamydienspezies [laut Datenblatt im ELISA oder Western Blot getestet] 41 1.2 und 2.2: Bei dem Rabbit-Anti-Chlamydia-LPS-Antikörper handelt es sich um einen Ak, der gegen Chlamydien-LPS und einige MOMPs reaktiv ist. Er ist gruppenspezifisch gegen alle Chlamydiacae. 1.3, 1.4 und 2.6: Bei den Mouse- bzw. Rabbit-anti-CK Pan-Antikörpern handelt es sich um einen Ak (Subklasse IgG1), der gegen das Zytokeratingerüst der epthelialen Zellen reagiert und insbesondere der Kontrolle für die Mikrowellenvorbehandlung diente. 1.5: Der Rabbit-Anti-Calreticulin-Antikörper ist ein polyklonaler sensitiver Marker welcher gegen Calreticulin gerichtet ist. Calreticulin ist ein calciumbindendes Protein und kommt vornehmlich im endoplasmatischen Retikulum, insbesondere der Muskelzellen, vor. Der Antikörper markiert in erster Linie Myozyten und wurde ebenfalls in der APund ABC- als Kontrolle für den Erfolg des Versuches eingesetzt. 2.3: Bei dem Mouse-Anti-CD68-Antikörper handelt es sich um einen Antikörper (Subklasse IgG1) der gegen humane Makrophagen gerichtet ist. 2.4: Der Mouse-Anti-Aktin-Antikörper ist gegen die Aktinfilamente der glatten Muskulatur gerichtet. 2.5: Mit dem Mouse-Anti-LCA-Antikörper werden Leukozyten markiert. LCA steht hierbei für “Leukocyte Common Antigen” (CD 45). 2.7: Bei LEA-F-FITC handelt es sich um ein Lektin, das genutzt wurde, um die Oberfläche des Alveolarepithel zu markieren [132]. 2.8: Das Lektin ConA bindet spezifisch an Mannose und Glucose und wurde genutzt um Makrophagen zu markieren [133]. 4.2.4 Durchführung der Färbungen 1. Entparaffinierung: Das Entparaffinieren der Präparate ist bei allen verwendeten Methoden in gleicher Weise durchgeführt worden. Hierbei wurde mit Xylol und einer absteigenden Konzentrationsreihe von Ethanol gearbeitet. -1. 50 min. Einstellen der Präparate in Xylol -2. 10 min. Einstellen der Präparate in 100% Ethanol 42 -3. 10 min. Einstellen der Präparate in 95% Ethanol -4. 10 min. Einstellen der Präparate in 70% Ethanol -5. 10 min. Einstellen der Präparate in 50% Ethanol -6. 10 min. Einstellen der Präparate in 30% Ethanol -7. 10 min. Einstellen der Präparate in Aqua dest. -8. 20 min. spülen der Präparate in PBS Bei dem PBS handelt es sich um eine Phosphat gepufferte-NaCl Lösung (Sigma®; Deisenhofen, Deutschland) Vorbehandlung und Färbung der Untersuchungsgewebe nach der ABC-Methode 1. Alle entparaffinierten Präparate wurden zunächst 3 x 5 min. in der Mikrowelle bei 600 Watt in einem Citratbad (9ml 0,01 M Zitronensäure und 41ml 0,1M Natriumcitrat auf 500ml mit Aqua dest anfüllen) erhitzt. Hierbei wurde darauf geachtet, dass die Citratlösung jeweils nur kurz zu sieden begann. Gegebenenfalls wurde das Erhitzen kurz unterbrochen nicht jedoch verkürzt. 2. Präparate 20 min. abkühlen lassen und 10 min. in PBS spülen. 3. Alle Präparate 20 min. in einer 1,8%-H2O2 Lösung einstellen. Dadurch wird die endogene Peroxidase der Zellen abgesättigt und so keine unspezifischen Reaktionen mit dem Endsubstrat ermöglicht. 4. 10 min. spülen in PBS 5. Ansetzen der Blockierungslösung (2% Slim Fast® + Goat-Normalserum in einer 1 zu 50 Verdünnung in PBS) 6. Umkreisen des Gewebes mit einem Fettstift, anschließend den Objektträger in einer feuchten Kammer ablegen. 7. Zuvor angesetzte Blockierungslösung aufbringen und 30. min bei RT inkubieren lassen. 8. 10 min. spülen in PBS 9. erstes Reagenz des Zymed® LAB-SA Systems (10% Non-Immune-GoatSerum) aufbringen und 10 min. inkubieren. 10. Primärantikörper aufbringen (ca. 200µl pro Schnitt) und 60 min. bei 37°C inkubieren lassen. 43 11. 10 min. spülen in PBS 12. zweites Reagenz des Zymed® LAB-SA System (Biotinylierter sekundärerAntikörper Goat-Anti- (Mouse-, Rabbit-, Guinea Pig- and Rat-) IgG) 13. 10 min. spülen in PBS 14. drittes Reagenz des Zymed® LAB-SA System (Streptavidin-PeroxidaseKonjugat) aufbringen und 10 min. inkubieren lassen. 15. viertes Reagenz des Zymed® LAB-SA System ansetzen (auf 1ml Aqua je ein Tr. von A (Substratpuffer), B (Chromogenlösung) und C (HydrogenperoxidLösung (kanzerogen)) 16. 10 min. spülen in PBS 17. viertes zuvor angesetztes Reagenz des Zymed® LAB-SA System auftragen und 10 min. inkubieren 18. 10 min. spülen in PBS Abschließend werden alle Präparate mit Hematoxilin Blau (Merck; Darmstadt, Deutschland) kerngefärbt (ca. 20 sek.), anschließend kräftig gespült (kein direkter Wasserstrahl) und mit Kaisers Glyceringelatine (Merck; Darmstadt, Deutschland) und einem Deckglas versiegelt. Vorbehandlung und Färbung der Untersuchungsgewebe nach der Immunofluoreszenzmethode 1. Nach Entparaffinisierung und Spülung der Präparate in PBS umkreisen des Gewebes mit einem Fettstift, anschließend den Objektträger in einer feuchten Kammer ablegen. 2. Aufbringen der Lektine (1 zu 50 Verdünnung) und Inkubation bei 4°C für 10h 3. 10 min. spülen mit PBS 4. Ansetzen der Blockierungslösung (2% Slim Fast® + Goat-Normalserum in einer 1 zu 50 Verdünnung in PBS) 5. Blockierungslösung aufbringen und 30 min. bei RT inkubieren lassen 6. 10 min. spülen mit PBS 7. Primärantikörper aufbringen (ca. 200µl pro Schnitt) und 10h bei 4°C inkubieren lassen 44 8. 10 min. spülen mit PBS 9. Sekundärantikörper 60 min. bei 37°C inkubieren lassen 10. 10 min. spülen mit PBS Zum Abschluss werden alle Präparate mit DAPI (4`-6-Diamidino-2-Phenylindol)Kernfärbung (Sigma®; Deisenhofen, Deutschland) bei einer Konzentration von 0,11µg/ml PBS für 30 min. bei 37°C gefärbt, mit PBS gespült und mit Kaisers Glyceringelatine und einem Deckglas versiegelt. Darstellung und Erläuterung eines Versuchsaufbaus der ABC-Methode sowie der IFMethode ABC-Methode Objektträger Primär Ak (Schritt 9) Konzentration 1 2 3 4 5 Nur PBS PBS+Substrat Strept.+Substrat Mouse-Anti-CK-Pan Mouse-Anti-C. psittaci 1 zu 50 in PBS 1 zu 500 in PBS Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 1 stellt sicher, dass keine unspezifischen Anfärbungen durch gewebeeigene Chromogene enstehen. Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 2 dient der Kontrolle auf ausreichende Blockierung der endogenen (im Gewebe enthaltenen) Enzyme bzw. zwischen Gewebe und Substrat durch noch vorhandene endogene Peroxidase. Mikroskopische Kontrolle des Objektträgers 3 stellt sicher, dass endogenes Biotin genügend blockiert ist. Mikroskopische Kontrolle des Objektträgers 4 zeigt, ob die Mirkrowellenvorbehandlung funktioniert hat. Objektträger 5 stellt schließlich die Markierung der Chlamydienantigene dar. 45 Immunofluoreszenzmethode Schnitt 1 2 Primärantikörper PBS PBS Konzentration 3 Ms-Anti-CD68 + Ms-Anti-C. psittaci 1 zu 50 + 1 zu 500 4 Rb-Anti-Aktin + Ms-Anti-C. psittaci 1 zu 50 + 1 zu 500 5 Ms-Anti-LCA + Ms-Anti-C. psittaci 1 zu 50 + 1 zu 500 6 Ms-Anti-CK Pan + Ms-Anti-C. psittaci MPA-T + Ms-Anti-C. psittaci Rb-Anti-C. LPS + Ms-Anti-C. psittaci 1 zu 50 + 1 zu 500 7 8 1 zu 50 + 1 zu 500 1 zu 500 + 1 zu 500 Sekundärantikörper Goat-Anti-Ms-IgG2b + Goat-Anti-Ms-IgG1 Goat-Anti-Ms-IgG2b + Goat-Anti-Ms-IgG1 Goat-Anti-Rb-Fab2 + Goat-Anti-Ms-IgG1 Goat-Anti-Ms-IgG2b + Goat-Anti-Ms-IgG1 Goat-Anti-Ms-IgG2b + Goat-Anti-Ms-IgG1 Goat-Anti-Ms-IgG2b Goat-Anti-Ms-IgG2b + Goat-Anti-Rb Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 1 stellt eine Vergleichsmöglichkeit mit der Eigenfluoreszenz des Gewebes bzw. formalin-induzierten Fluoreszenz dar. Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 2 soll Sicherheit geben, ob der Sekundärantikörper bereits im Gewebe unspezifische Bindungen aufweist. Mikroskopisch zeigt Objektträger 3 eine Doppelmarkierung der Makrophagen als auch der C. psittaci-Ag. und ermöglicht eine spezifische Auszählung. Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 4 ermöglicht eine Bewertung der Anwesenheit von C. psittaci-Antigenen in Myozyten. Mikroskopisch zeigt Objektträger 5 eine Doppelmarkierung der Lymphozyten und C. psittaci-Ag. Mikroskopisch zeigt Objektträger 6 markierte Epithelzellen, besonders bronchioläre Epithelzellen sowie C. psittaci-Ag. Mikroskopische Kontrolle des Objektträger 7 erlaubt die spezifische Betrachtung von Pneumozyten Typ 2 und C. psittaci-Ag. Mit Hilfe mikroskopischer Kontrolle des Objektträger 8 kann eine mögliche Doppelinfektion gezeigt werden. 46 4.2.5 Etablierung der Färbemethoden 4.2.5.1 Etablierung der immunhistochemischen Färbemethoden Ziel der Etablierung der immunohistochemischen Färbemethode war es, ein Protokoll zu entwickeln, das sowohl sensitiv für Chlamydienantigene ist, als auch keine unspezifischen Reaktionen oder Bindungen zulässt. In einer ersten Versuchsreihe wurden die Seren der Ursprungstiere der Primärantikörper darauf getestet, ob in ihnen befindliche Immunglobuline Bindungen mit Antigenen des humanen Lungengewebes eingehen, welches zu unspezifischen Markierungen führen könnte. Hierzu wurde die APAAP-Methode genutzt und gesehen, dass ohne Vorbehandlung das gesamte Präparat unspezifische Markierungen aufweist. Abb.6: Lungengewebe einer Chondrohamartomresektion. Die Färbung zeigte eine unspezifischen Rotfärbung des gesamten Lungengewebes. [APAAP-Methode, MouseNormalserum, 400x] Um unspezifische Bindungsstellen im Präparat zu blockieren, wurden die Präparate nach Entparaffinisierung mit bovinem Serumalbumin (BSA) in variierenden 47 Konzentrationen (5 – 50% w/v) sowie variierenden Zeiten (30 und 60 min bei Raumtemperatur bzw. 10h bei 4°C) vorinkubiert. Weiterhin kamen für die Blockierung zum Einsatz: Esel-Normal-Serum (Konzentrationen 1 zu 500 bis 1 zu 10 ; 30min bei Raumtemperatur (RT)) sowie Trypsin. Hierbei traten jedoch weiterhin ungewollte Markierungen auf. In einer zweiten Versuchsreihe wurde mit der ABC-Methode gearbeitet. Auch bei dieser wurden verschiedene Blockierungsmethoden kombiniert sowie verschiedene Inkubationszeiten und -temperaturen getestet. Schließlich wurden bei einer Blockierung mit 2% Slim Fast® in PBS mit Ziegen-Normalserum in einer 1 zu 50 Verdünnung in PBS bei 30 min. Inkubationszeit bei RT keine ungewollten Markierung mehr lichtmikroskopisch erkennbar. Bis zu diesem Punkt wurden alle Versuche mit Normalseren an Chondrohamartomfällen durchgeführt. In einer dritten Versuchsreihe wurden die Primärantikörper Mouse-Anti-C. psittaci bzw. Rabbit-Anti-Chlamydia-LPS in der ABC-Methode ausgetestet. Es wurden die Protokolle genutzt, die bereits für die Normalseren etabliert waren. Auch hierbei kam Gewebe von Chondroharmatomfällen zum Einsatz, welches bereits in der PCR und TEM für Chlamydien negativ war. Ziel dieser Reihe war es sicher zu stellen, dass die Primärantikörper Mouse-Anti-C. psittaci bzw. Rabbit-Anti-Chlamydia-LPS unter der etablierten Methode keine falsch positiven Markierungen verursachten. Es traten keine unspezifischen Markierungen auf (Abb. 9). 48 Abb.7: Lungengewebe einer Chondrohamartomresektion. Zu sehen sind einzelne Staubablagerungen. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] Da nun die Primärantikörper in Fällen, die auf Chlamydien in der PCR und der transmissionselektronenmikroskopischen Untersuchung negativ getestet waren auch keine Bindungen eingingen, wurden diese nun in einer vierten Versuchsreihe an Fällen nach gleichem Protokoll ausgetestet, die in der PCR und TEM für Chlamydien positiv waren. Hierbei traten zunächst keine Markierungen von chlamydialen Einschlüssen auf. Da die Präparate jedoch mit anderen Methoden für Chlamydien positiv getestet waren, schien es, dass die Sensitivität des benutzten Protokolls nicht hoch genug war. 49 Um diese zu steigern wurde die Inkubationszeit des Primärantikörpers verlängert ( von 30 auf 60 min. bei RT) sowie die Präparate in der Mikrowelle in einem Citratpuffer zu 3 x 5 min. erhitzt. Die Erhitzung in einem Citratpuffer führte zur Demaskierung der chlamydialen Antikörperbindungsstellen und führte schließlich zum gewünschten Erfolg. Gleichzeitig wurde dieses Protokoll nocheinmal an zwei PCR- und TEMnegativen Chondrohamartomfällen getestet, ohne das unspezifische bindungen auftraten. Abb.8: Non-A1ATM-E. Anfärbung einiger bronchiolärer Epthelzellen. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] 50 Unter Verwendung der ABC-Methode wurde ein Antikörper gegen das Zytokeratingerüst, in erster Linie das der bronchiolären Epithelzellen sowie der Pneumozyten Typ 2 eingesetzt. Diese Färbung stellt insbesondere eine Möglichkeit dar zu testen, ob die Demaskierung mit Citratpuffer funktioniert hat, da ohne Citratpuffervorbehandlung die Zytokeratine mit dem verwendeten Antikörper bei Formalinfixierung durch Antigenmaskierung nicht anfärbbar wären. Gleichzeitig ist aber auch bei Anfärbung sichergestellt, dass das Zymed® LAB-SA Kit funktioniert hat. Abb.9: Non-A1ATM-E. Positivkontrolle für das Funktionieren der Demaskierung sowie der Sekundärantikörper als auch der Peroxidase-Reaktion. Angefärbt sind hier das Zytokeratingerüst der bronchiolären Epithelzellen sowie das der Pneumozyten Typ 2. Weiterhin ist eine feingranuläre rote Markierung in den Erythrozyten zu erkennen, die auf endogene Peroxidasen zurückzuführen ist. [ABC-Methode, Mouse-Anti-CK pan, 400x] 51 4.2.5.2 Etablierung der Immunofluoreszenz-Methode Das für die Immunhistochemie etablierte Protokoll wurde auch zur Vorbehandlung der Präparate für die Immunofluoreszenz angewandt, bei dem sich die Inkubationszeiten der Primärantikörper als zu kurz erwiesen und neu etabliert werden mussten. Bei einer Inkubationszeit von 10h bei 4°C führte sie zum gewünschten Erfolg. 3 1 2 Abb. 10: A1ATM-E. Perinukleäre Einschlüsse (1) (rot dargestellt), C. psittaci-Ag. positiv sind. Weiterhin ist auch erkennbar, dass neben der Hintergrundfluoreszenz (2), die sich fadenförmig im unteren Bildbereich zum Alveolarlumen gerichtet darstellt, weitaus feinkörnigere Markierungen in den Makrophagen (3) (s. auch Abb. 31) zu sehen sind. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot), 1800x]. 52 4.2.6 Validierung des Antikörpers Der verwendete Primärantikörper ist ein monoklonaler Mouse-Anti-C. psittaci Antikörper der Firma Biotrend®, Köln. Nach Angaben des Herstellers besitzt er keine Kreuzreaktivität mit anderen Chlamydienspezies, insbesondere nicht mit C. pneumoniae. Dennoch wurde Mouse-Anti-C. psittaci-Ak in der IHC an experimentell infiziertem Lungengewebe auf seine Spezifität getestet. Dieses operativ gewonnene Lungengewebe wurde zunächst als so genannte “Lebende Lunge” mit 37°C warmer Agaroselösung (0,75% Sigma; Deisenhofen, Germany) über die Bronchien aufgefüllt und nach der Krumdieck-Technik vorbereitet [104]. Entsprechende Schnitte, sog. Precision Cut Lung Slices (PLCS) wurden darauf mit C. pneumoniae Stamm MUL 250 (freundlicherweise von Prof. Dr. Maass, Institut für Medizinische Mikrobiologie, MU Lübeck zur Verfügung gestellt) infiziert und nach 12, 20, 40 Stunden in 3% Paraformaldehyd (PFA) fixiert. Das weitere Vorgehen glich den Färbungen der anderen Untersuchungsgewebe. Die gefärbten oder markierten Schnitte wurden daraufhin mikroskopisch beurteilt. Eine weitere Möglichkeit der Validierung des Primärantikörpers ist es, in der IF das Existenz von verschiedenen C.-Spezies innerhalb eines Schnittes nachzuweisen. Der Mouse-Anti-C. psittaci-Ak darf hierbei zumindest in einigen Zellen keine Bindung eingehen, in denen ein gruppenspezifischer aber speziesunspezifischer Mouse-Anti-C.LPS-Ak jedoch Antigene von anderen Chlamydienspezies nachweist. 4.2.7 Mikroskopische Verfahren 4.2.7.1 Durchlichtmikroskopie Zur Durchlichtmikroskopie wurde ein Zeiss Axiophot Mikroskop (Carl Zeiss; Oberkochen, Germany) mit einem “digital imaging system” (Diskus Software; Königswinter, Germany) eingesetzt 53 4.2.7.2 Fluoreszenzmikroskopie Für die Fluoreszenzmikroskopie wurde ein Olympus IX 70 (Olympus; Hamburg, Germany) Mikroskop eingesetzt. Wie die heute gebräuchlichen Fluoreszenzmikroskope arbeitet es nach dem Prinzip der Auflichtmikroskopie. Hierbei wird das Präparat (6) durch das Objektiv (2), welches gleichzeitig als Kondensor fungiert, beleuchtet. 5. 4. Lichtquelle 3. 1. 2. 6. Abb. 11: Funktionsweise der Fluoreszenzmikroskopie ( Tobias Bexten 2006) Einzelne Filter steuern hierbei, welche Wellenlängen als Anregungslicht eingesetzt werden und welche emmitiertenWellenlängen zum Okular (5) durchkommen. In dieser Einstellung transmittiert der erste Filter (1) nur blaues Licht mit einer Wellenlänge zwischen 450 und 490 nm. Der dichromatische Spiegel (3) reflektiert Licht unter einer Wellenlänge von 510nm, transmittiert jedoch Licht über 510nm welches von dem 54 Fluorochrom emmitiert wurde. Filter 4 stellt eine Barriere für das Licht dar, das außerhalb des Wellenlängenbereiches von grünem Licht ist. Die entsprechenden sinnvollen Filterkombinationen werden in Blöcken zusammengesetzt, die sich mit einem Revolver austauschen lassen. 4.2.7.3 Konfokale Laser-Raster-Mikroskopie (CLSM) Die Laser-Raster-Mikroskopie wurde mit einem BioRad® Radiance 2100 unter Verwendung der Software Lasersharp 2000 (freundlicher Weise von Prof. Cuvelier, Abteilung für Pathologie Universität Gent/Belgien zur Verfügung gestellt) durchgeführt. Bei der Konfokalen Laser-Raster-Mikroskopie handelt es sich um ein Verfahren mit dem eine Auflösung in der Horizontalen (x) und in der Vertikalen (y) von 0.2µm erreicht wird, sowie in der dritten Raumrichtung (z) von 0.50µm [1]. Da chlamydiale Elementarkörperchen diese Größe knapp überschreiten (0.3µm) ist eine sehr genaue Darstellung möglich. Funktionsweise des CLSM 1955 entwickelte Marvin Minski das erste konfokale Mikroskop mit dem er biologische Abläufe in ihrer Entstehung darstellen wollte. Seine Erneuerung im Vergleich zum Auflichtmikroskop war es, zwei Blenden so einzusetzen, dass er OUT OF FOCUS Strahlen eliminieren konnte (Abb. 1). Als Lichtquelle werden heute Laser eingesetzt, die als punktförmige Lichtquelle die Entstehung von Streustrahlung vermindern und dezidierte Anregungswellenlängen zur Verfügung stellen. Zum Scannen des Präparates kann der Laserstrahl sowohl auf der XY-Ebene als auch in Z-Richtung fokussiert werden [135] Dies erlaubt sowohl eine Darstellung einer einzelnen optischen Sektion in der XYEbene als auch eine Serie optischer Sektionen in Z-Richtung, mit der 3DRekonstruktionen möglich werden. Es ergeben sich also im Vergleich zur Auflichtmikroskopie Vorteile durch eine bessere Kontrastierung, verminderte Streustrahlung, isbesonder bei sehr dicken Präparaten, sowie die Möglichkeit zur 3-Dimensionalen Darstellung [136]. 55 Abb. 12: Funktionsweise des CLSM ( Tobias Bexten 2006) 4.2.8 Auswertung Alle Markierungen wurden nach oben genannten Kriterien durchgeführt und untersucht um sicherzustellen, dass bei den einzelnen Versuchen keine unspezifischen Anfärbungen eingetreten sind. Weiterhin wurden alle Fälle des großbullösen Emphysems, sowie des diffusen Emphysems, des A1ATM-Emphysems und der Negativkontrollen in der IHC nach der ABC-Methode gefärbt. Als C. psittaci-Ag.-positiv wurden solche Fälle angesehen, welche in mindestens zwei Gesichtsfeldern deutliche intrazelluläre Markierungen aufwiesen. Alle markierten bronchiolären Epithelzellen, Pneumozyten Typ 2, Lymphozyten und Makrophagen 56 wurden in jeweils 5 Gesichtsfeldern (High Power Fields = HPF) bei einer Vergrößerung von 400x ausgezählt und der Gesamtzahl des jeweiligen Zelltyps pro HPF zugeordnet. Alle statistischen Analysen wurden mit SPSS 11,5 (SPSS Inc.; Chicago, USA) sowie Microsoft® Excel X for Mac® (Mircrosoft®; Redmond, USA) unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Test sowie des Spearman-Test für mögliche Korrelationen durchgeführt. 5. Ergebnisse 5.1 Validierung des Primärantikörpers Lungengewebe, welches unter Anwendung der Krumdieck-Technik mit C . pneumoniae infiziert wurde, diente zur Validierung des Antikörpers (s. S. 52-53) [134]. Dieses Gewebe zeigte bereits an uninfizierten Kontrollschnitten eine C. psittaci-Ag. Markierung. Lichtmikroskopisch war nach 24-stündiger Inkubation eine erhöhte Anzahl an Zellen C.-Spezies-unspezifisch positiv markiert, während die Anzahl C. psittaci-Ag. markierter Zellen gleich blieb. Desweiteren wurde eine Doppelmarkierung in der Immunofluoreszenz vorgenommen, um mikroskopisch die Spezifität des Antikörpers zu testen. Hierbei zeigte sich eine allgemein stärkere intrazelluläre Markierung mit C.-LPS und nur partielle Kolokalisation mit C. psittaci. Die einzelnen Zielzellen zeigten hierbei für C. psittaci ein inhomogenes Verteilungsmuster mit einzelnen Infektionsherden. 57 3. 2. 1. 1 Abb. 13.1: Non-A1ATM-E. Doppelmarkierung von C. psittaci-Ag. (rot) sowie C.-LPS (grün). In Zelle 1. sieht man sowohl C. psittaci-Antigenspots (rot) als auch C.-LPS-Antigenspots. Zellen 2. und 3. weisen deutlich abgrenzbare C.-LPS-Antigenspots auf, welche nicht mit dem Mouse-Anti-C. psittaci-Ak markiert sind. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und RabbitAnti-C.-LPS (grün), 1200x] 58 3 2 3 2 1 Abb. 13.2: Non-A1ATM-E. 1 Abb. 13.3: Non-A1ATM-E. Entspricht Abb. 38.1 Farbkanäle grün und rot sind getrennt dargestellt, um die Einzelfärbung besser beurteilen zu können.[CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Rabbit-Anti-ChlamydiaLPS (grün); 1200x] 5.2 Licht- und Immunofluoreszenzmikroskopie C. psittaci-Ag. konnten prinzipiell in bronchiolären Epithelzellen, Pneumozyten Typ 2, Makrophagen/Monozyten sowie Lymphozyten aller Emphysemtypen gefunden werden. Der Beschreibung der einzelnen Zielzellen folgt dann ein Vergleich der Emphysemtypen. 5.2.1 Beschreibung der einzelnen Zielzellen 5.2.1.1 Bronchioläre Epithelzellen In der Durchlichtmikroskopie zeigen sich besonders im apikalen Anteil als auch perinukleär in bronchiolären Epithelzellen markierte Einschlüsse. 59 Abb. 14: Bronchioläre Epithelzellen beim Non-A1ATM-E. Auffällig ist hier die perinukleäre sowie apikal intensivere C. psittaci-Ag.-Markierung im Epithelzellzytoplasma. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x mit Detailvergrößerung] 60 Abb. 15: Bronchioläre Epithelzellen beim Non-A1ATM-E. Gut abgrenzbare, intrazelluläre Ansammlung markierter C. psittaci-Ag. in bronchiolären Epithelzellen. [CLSM, Mouse-AntiC. psittaci (rot), 3600x] In der Immunofluoreszenz spiegeln sich diese Beobachtungen nur begrenzt wieder, wobei besonders bei der Markierung des chlamydialen LPS (grün) eine gleichmäßigere Verteilung zu sehen ist. 61 Abb. 16: Bronchioläre Epithelzellen beim Non-A1ATM-E. Im Gegensatz zur Einfachmarkierung (Abb. 13) zeigt sich in der Doppelmarkierung im apikalen Bereich eine starke Anfärbung für Chlamydia spp. (grün), während die C. psittaci-Markierung (rot) weniger intensiv ausgeprägt ist. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot), Rabbit-Anti-C. LPS (grün), 1200x] 62 5.2.1.2 Pneumozyten Typ 2 Bei den Pneumozyten Typ 2 zeigt sich in der Durchlichtmikroskopie eine eher homogene Verteilung mit deutlichen intrazellulären Markierungen. Abb. 17: Pneumozyt Typ 2 beim Non-A1ATM-E. mit perinukleärem “Antigenhof”. [ABCMethode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x mit Detailvergrößerung] 63 Die intrazellulären chlamydialen Antigenmarkierungen in Pneumozyten Typ 2 zeigen insbesonders in der CLSM eine perinukleäre Akzentuierung. Extrazellulär sind gelegentlich einzelne C. psittaci-Ag.-Markierung zu sehen. Diese extrazellulären Markierungen können ebenfalls Elementarkörperchen entsprechen, wie sie bereits in der Rasterelektonenmikoskopie als sphärische Kügelchen beschrieben wurden (Vgl. Abb. 18 und 19). . Abb. 18: Pneumozyt Typ 2 beim Non-A1ATM-E. Durch die Verwendung des Lektins LEAF (grün) ist die Zelloberfläche eindeutig abgrenzbar. Intrazellulär zeigt sich eine massive Ansammlung von markierten Einschlusskörperchen, wie sie in erster Linie nur bei Pneumozyten Typ 2 zu sehen ist. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und LEA-F (grün), 4200x] 64 Abb. 19: Pneumozyt Typ 2 mit sphärischen Kügelchen beim fortgeschrittenen E. [REM, 10.000x] [152] 5.2.1.3 Makrophagen/Monozyten In Makrophagen zeigen sich eher unregelmäßig angeordnete intrazelluläre C. psittaciAg. positive Körperchen, die im Vergleich zu den Markierungen in Pneumozyten Typ 2 feingranulärer sind. 65 Abb. 20: Non-A1ATM-E. Im erhaltenen Alveolarlumen sind Alveolarmakrophagen zu erkennen, welche C.psittaci-Ag.- positiv sind. Diese Markierung ist hier weniger klar perinukleär angeordnet als bei den Pneumozyten Typ 2. Weiterhin zu sehen sind Einblutungen und Staubablagerungen. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] 66 Abb. 21: Non-A1ATM-E. C. psittaci-Ag.-Markierung (rot) innerhalb der Makrophagen (grün) mit etwas geringerer Anfärbungsintensität und eher diffuser Anordnung im Vergleich zu Pneumozyten Typ 2. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Mouse-Anti-CD 68 (grün), 1800x] 67 Abb. 21.1: Non-A1ATM-E. Abb. 21.2: Non-A1ATM-E. In Abb. 21.1 zu sehen sind CD68-markierte Makrophagen (grün) mit zum Teil granulären, abgrenzbaren Einschlüssen (rot) welche für vitale Chlamydieneinschlusskörperchen sprechen. Zur besseren Beurteilung der chlamydialen Einschlüsse zeigt Abb. 21.2 das gleiche Bild unter Wegnahme des Grünkanals. Eine solch intensive Färbung war jedoch nur selten innerhalb der Makrophagen zu beobachten. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci und Mouse-Anti-CD68, 600x]. 68 Abb. 22: GB. E. Die Lektinmarkierung war bei den Makrophagen besonders deutlich, was für einen hohen Anteil von Glucose und Mannose spricht, C. pittaci-Ag. sind nicht in jedem Fall in ihrem Erscheinen daran geknüpft. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und ConA (grün), 1800x] 69 Abb. 23: A1ATM-E. C. psittaci-Ag. (rot) markierte Makrophagen (grün), die subepithelial und in der Transmigration durch das bronchioläre Epithel zu sehen sind.Das Epithel weist ebenfalls C. psittaci-Ag. positive Einschlüsse auf. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Mouse-Anti-CD68 (grün), 600x] 70 Abb. 24: A1ATM-E. Serie von Aufnahmen der XY-Ebene in Z-Richtung um 0.5 µm versetzt, die die morphologische Anordnung der C. psittaci-Ag. positiven Einschlüsse (rot) besonders in Pneumozyten Typ 2 aber auch in Makrophagen (grün) darstellt. [CLSM, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und ConA (grün), 4200x] 71 3.2.1.4 Lymphozyten In den Lymphozyten zeigen sich insgesamt die schwächsten C. psittaciAntigenmarkierungen. Häufig wird beobachtet, dass sich diese in unmittelbarer Nähe von stark markierten Pneumozyten und Makrophagen sowie perivaskulär befinden. Abb. 25: Non-A1ATM-E. Perivaskuläre Lymphozyten-Ansammlung mit für C. psittaci-Ag. positiven Pneumozyten Typ 2 im oberen Anteil des Bildes (↑). Die roten Signale im Bereich der Gefäßwände sind als unspezifische Eigenfluoreszenz des Gewebes anzunehmen, da sie morphologisch keine für Chlamydien typischen Einschlüsse aufwiesen. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Mouse-Anti-LCA (grün), 600x] 72 Abb. 26: Non-A1ATM-E. Dichte Lymphozytenansammlung. C. psittaci-Ag. markierte Einschlüsse in einzelnen Lymphozyten, mit stärkerer Reaktion in Chlamydien-Ag.präsentierenden LCA-negativen Zellen. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Mouse-AntiLCA (grün), 600x mit Detailvergrößerung] 73 ⇐ ⇒ Abb. 27: Non-A1ATM-E. Entspricht Abb. 26, mit abgeschwächtem Grünkanal. Markierungen der C. psittaci-Ag. zeigen sich in den Pneumozyten Typ 2 (↑). Bei dieser Darstellung lassen sich auch Anfärbungen in den Lymphozyten ( ) erkennen. Ebenfalls sind Antigenmarkierungen in Alveolarmakrophagen (⇑) zu sehen. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci (rot) und Mouse-Anti-LCA (grün), 600x mit Detailvergrößerung] 74 Abb. 28: GB. E. Aktivierter Lymphfollikel mit Keimzentrum und zirkulärer Lymphozytenansammlung. C. psittaci-Ag. positiv sind insbesondere Keimzentrumszellen und einzelne kleine Lymphozyten. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] 75 Es wurden keine C. psittaci-Ag. positiven Einschlüsse in Myozyten gefunden. Abb. 29.1: GB. E. Abb. 29.2: GB. E. Rot- und Grün-Kanal separat. Entsprechend der immunhistochemischen Untersuchung wurden in den Myozyten keine C. psittaci-Ag. markiert. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci und Mouse-Antismooth-muscle-Aktin, 600x]. 5.2.2 Vergleich der verschiedenen Emphysemtypen 5.2.2.1 Großbullöses Emphysem Beim großbullösen Emphysem finden sich insgesamt die höchsten C. psittaci-Ag.Markierungsraten der einzelnen Zielzellen in der Immunhistochemie. 76 Abb. 30: GB. E. Am oberen Bildrand zu sehen ist ein angeschnittenes Gefäß. C. psittaci-Ag. positiv sind im wesentlichen Pneumozyten Typ 2. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x]. 77 5.2.2.2 Non-A1ATM-E. In einigen Markierungen der Immunofluoreszenz zeigt sich bei dem Non-A1ATM-E. eine unerwartet starke Markierung, die eher auf unspezifische Bindungen sowie Eigenfluoreszenz des Gewebes zurückzuführen ist. Abb. 31: Non-A1ATM-E. C. psittaci-Ag.-Markierung (rot) mit weitaus zu starker Fluoreszenz. Im bronchiolären Epithel (grün) sind dennoch abgrenzbare Einschlusskörperchen zu sehen. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci und Mouse-Anti-CK-Pan, 600x] 78 Abb. 32: Non-A1ATM-E. C. psittaci-Ag. positive Makrophagen mit bräunlichem Pigment sowie einige markierte Pneumozyten Typ 2. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] 79 5.2.2.3 A1ATM-Emphysem Beim A1ATM-Emphysem liegen insgesamt die niedrigsten Markierungsraten in den jeweiligen Zielzellen vor. Auch die Markierungsintensität ist geringer. Abb. 33: A1ATM-E. Wesentlich schwächere Anfärbungen zeigen die Gewebeproben des A1ATM-Emphysems. Auf diesem Bild ist lediglich eine leichte perinukleäre Anfärbung in einigen Pneumozyten Typ 2 zu erkennen. [ABC-Methode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x] 80 Abb. 34: A1ATM-E. Auch in den bronchiolären Epithelzellen zeigen sich nur leichtere Anfärbungen, die peribronchiolär mit einer Entzündungsreaktion einhergehen. [ABCMethode, Mouse-Anti-C. psittaci, 400x]. 5.2.2.4 Negativkontrollen In der Immunofluoreszenzmarkierung erwiesen sich allerdings einer von zwei getesteten Fällen für C. psittaci-Ag. positiv, die in der TEM, PCR und 81 Immunhistochemie negativ für C. psittaci waren. Diese Markierungen waren jedoch auf einzelne Bereiche beschränkt und weniger stark ausgeprägt (Abb. 35). Abb. 35: Lungengewebe einer Chondrohamartomresektion. PCR, TEM und immunhistochemisch für C. psittaci negativ getestetes Gewebe, das in der Immunofluoreszenz vereinzelte Herde von C psittaci-Ag.-Markierungen aufweist. [IF, Mouse-Anti-C. psittaci, 600x] 82 5.3 Statistische Auswertung Als C. psittaci-Ag.-positiv wurden solche Fälle angesehen, die in mindestens zwei Gesichtsfeldern deutliche intrazelluläre Markierungen aufwiesen. In der Immunhistochemie waren alle Fälle des GB. E. sowie des Non-A1ATM-Emphysems für C. psittaci-Ag. positiv. In den Fällen des A1ATM-Emphysems war ein C. psittaci-Antigennachweis in zehn von zwölf (83,3%) der Fälle möglich. C. psittaci-Ag. konnten immunhistochemisch in den unterschiedlichen Zelltypen nachgewiesen werden. Hierbei waren bei den verschiedenen Emphysemformen in unterschiedlichen Zellen variierende Detektionsraten zu finden. Zunächst wurde das Alter und das Rauchverhalten (in packyears 1Py=1pack/day x 365) der verschiedenen Kohorten untersucht. Hierbei zeigte sich der höchste Altersdurchschnitt bei der Kontrollgruppe (mean 62.71 ± 8,9 Stdev, p=0.03), gefolgt von dem Non-A1ATM-E. (mean 58.25 ± 8,1stdev, p=0.013). An dritter Stelle stand das A1ATM-E. (mean 49.42 ± 10.1stdev) welches keinen signifikanten Altersunterschied zum GB. E. (mean 47.75, ± 12,6 stdev) aufwies (Tab. 1). Für das Rauchverhalten wurden höhere Raten bei Patienten mit einem Non-A1ATM-E. (mean 40.8Py, ± 21.51stdev, p<0.00) bzw. mit einem GB. E (mean 31.9Py ± 21,13stdev, p<0.00) gegenüber Patienten des A1ATM-E. (mean 16.67Py, ± 13.37 stdev) gefunden (Tab. 2.1; 2.2). Zwischen dem Rauchverhalten der Patienten des GB. E und des NonA1ATM-E. bestand kein signifikanter Unterschied. Weiterhin konnte keine signifikante Korrelation zwischen dem Alter und Rauchverhalten dargestellt werden. Tab. 1: Geschlecht angegeben in Anzahl (% von Gesamt), Alter angegeben in mean ± stdev Kohorten Kontrollgruppe A1ATM-E. Non-A1ATM-E. GB. E. Anzahl n n=14 n=12 n=47 n=16 Männlich 8 (57,1) 8 (66,66) 30 (62,5) 12 (75) Weiblich 6 (42,9) 4 (33,33) 18 (37,5) 4 (25) Alter 62,71 ± 8,94 40,42 ± 10,92 58,25 ± 8,11 47.75 ± 12,6 83 Tab. 2.1: Anzahl (% von Gesamt), Py (Packyears) mean ± stdev Kohorte Raucher Nicht-Raucher Ex-Raucher Kontrollgruppe 0 14 (100) 0 (0) A1ATM-E. 8 3 (37,5) 1 (12,5) Non-A1ATM-E. 30 2 (6,7) 8 (26,7) GB. E. 11 2 (18,2) 1 (9,1) Unbekannt 0 (0) 0 (0) 7 (23,3) 2 (18,2) Py 0 16,67 ± 13,7 40,79 ±21,51 31,93±21,13 Tab. 2.2: Altersverteilung und Unterschiede im Rauchverhalten zwischen Kontrollgruppe (A), A1ATME. (B), Non-A1ATM-E. (C) und GB. E (D) A B C D A B C D Nachfolgend wurden die Summen aller Zielzellen bzw. markierter Zielzellen je Zelltyp innerhalb der jeweiligen Kohorte gezählt und in fünf High Power Fields (HPF) je Fall aufgeführt (Tab. 3.1 - 3.4). Tab. 3.1: Pneumozyten Typ 2 pro Gesichtsfeld (HPF) in allen Patienten einer Kohorte (Durchschnitt pro Patient, ± stdev) Kohorten C. psittaci-Ag. pos. Zellen Gesamtzellzahl Markiert in % A1ATM-E. 667 (55,58,±46,45) 1825 (152,08.±79,47) 36,55 Non-A1ATM-E. 3589 (74,77,±39,35) 6439 (134,14±63,32) 55,74 GB. E. 860 (53,75±76,75) 1228 (76,75±58,41) 70,03 84 Tab. 3.2: Bronchioläre Epithelzellen pro Gesichtsfeld (HPF) bei allen Patienten einer Kohorte (Durchschnitt pro Patient, ± stdev) Kohorten C. psittaci-Ag. pos. Zellen Gesamtzellzahl Markiert in % A1ATM-E. 628 (52.33,±82,49) 1162 (96,83.±147,97) 54,04 Non-A1ATM-E. 1420 (29,58,±52,56) 2062 (42,96±72,11) 68,87 GB. E. 807 (50.44±61,88) 1128 (70,5±102,03) 71,54 Tab. 3.3: Makrophagen/Monozyten pro Gesichtsfeld (HPF) bei allen Patienten einer Kohorte (Durchschnitt pro Patient, ± stdev) Kohorten C. psittaci-Ag. pos. Zellen Gesamtzellzahl Markiert in % A1ATM-E. 53 (4,42,±3,85) 149 (12,42.±8,94) 35,57 Non-A1ATM-E. 404 (8,42,±8,35) 622 (12,96±9,03) 64,95 GB. E. 280 (17,5±15,24) 424 (26,5±19,02) 66,04 Tab. 3.4: Lymphozyten pro Gesichtsfeld (HPF) in allen Patienten einer Kohorte (Durchschnitt pro Patient, ± stdev) Kohorten C. psittaci-Ag. pos. Zellen Gesamtzellzahl Markiert in % A1ATM-E. 44 (3,66,±8,69) 244 (20,3.±19,2) 18 Non-A1ATM-E. 275 (5,73,±15,1) 1041 (21,69±37,54) 26,42 GB. E. 117 (7,31±10.4) 393 (24,56±48,56) 29,77 Weiterhin wurden verschiedenen Parameter, wie das Rauchverhalten, Alter, Summe aller Zielzellen vs. markierter Zielzellen innerhalb der jeweiligen Kohorte unter Verwendung des Mann-Whitney-U-Test sowie des Spearman-Test miteinander verglichen und mögliche Korrelationen als Streudiagramm dargestellt (Tab. 4.1-4.3). Die positiven Korrelationen werden jeweils genannt. A1ATM-E.: Es zeigte sich eine signifikant positive Korrelation zwischen der Summe markierter Makrophagen und der Summe aller Lymphozyten (r=0,776, p=0,003) (Tab. 4.1). 85 Non-A1ATM-E.: Es zeigten sich eine positive Korrelation zwischen der Summe markierter Pneumozyten zur Summe aller Makrophagen ( r=0.289, p=0.046) sowie der Summe aller Lymphozyten zur Summe der C. psittaci-Ag. positiven Makrophagen (r=0,52, p<0.000), Weiterhin bestand eine schwächer positive Korrelation der Summe aller Makrophagen zur Summe aller Lymphozyten (r=0,349, p=0.15) (Tab. 4.2). GB. E.: Beim GB. E. konnte eine positive Korrelation für die Summe markierter Pneumozyten und die Summe aller Makrophagen (r=0.822, p<0.00) dargestellt werden, wobei sich ebenfalls eine schwächere Korrelation der Summe aller Pneumozyten zur Summe aller Makrophagen darstellt (r=0.528, p=0.036). Weiterhin fand sich im Streudiagramm eine positive Korrelation zwischen der Summe markierter Lymphozyten zur Summe aller Makrophagen, die jedoch nicht signifikant war (r=0.478, p=0.61) (Tab. 4.3). Tab. 4.1: Summe markierter Makrophagen in Korrelation mit der Summe aller Lymphozyten beim A1ATM-E. 86 Tab. 4.2: Summe der markierten Pneumozyten zur Summe aller Makrophagen (links) sowie die Summe markierter Makrophagen zur Summe aller Lymphozyten beim Non-A1ATM-E. Tab. 4.3: Summe markierter Pneumozyten zu der Summe aller Makrophagen (links); Summe markierter Lymphozyten zur Summe aller Makrophagen im GB. E (rechts) Abschließend wurden Unterschiede in dem Vorkommen der verschiedenen Zelltypen bzw. der Summe der Markierung, bezogen auf die verschiedenen Emphysemformen untersucht. Hierbei zeigten sich besonders große Unterschiede in der Anzahl markierter sowie nicht markierter Makrophagen im GB. E. im Vergleich zum Non- 87 A1ATM-E. bzw. A1ATM-E. (p=0,01 bzw. p=0.007) (Fig 5.1). Ebenfalls beim GB. E waren die markierten Lymphozyten am meisten vertreten (p=0,036 gegenüber dem Non-A1ATM-E.) (Tab. 5.2). Die markierten Pneumozyten zeigten im Non-A1ATM-E. die höchsten Raten (p=0,029 gegenüber dem GB. E bzw. p=0,087 gegenüber dem A1ATM-E.) (Tab.5.3). Für die bronchiolären Epithelzellen wurden keine signifikanten Unterschiede zwischen den einzelnen Gruppen gefunden. Tab. 5.1: Summe markierter (links) sowie Summe aller Makrophagen (rechts) Tab. 5.2: Summe markierter Lymphozyten 88 Tab. 5.3: Summe markierter (links) bzw. aller (rechts) Pneumozyten 7. Diskussion 6.1 Pathogenetische Relevanz C. psittaci-Infektionen sind bekannte unterschiedlich stark symptomatische Infektionskrankheiten, die insbesondere im Tierreich auftreten und auf den Menschen übertragen werden können. Die Übertragung findet über (i) den respiratorischen Weg (u. a. durch Aerosolbildung von getrocknetem Fäzes, Husten, Niesen), über (ii) den gastrointestinalen Weg sowie über (iii) Hautkontakt bzw. Hautverletzungen statt [137, 167]. Insgesamt ist C. psittaci in über 130 Vogelarten und 32 anderen Haus- und Wildtieren als Erreger inapparenter, subklinischer und klinischer Infektionen nachgewiesen worden [5]. Aufgrund der Annahme, dass eine C. psittaci-Infektion mit Vogelhaltung assoziiert ist, wurde wahrscheinlich bisher zu selten auf C. psittaci getestet, was insgesamt eine Unterdiagnostizierung mit sich führte [139]. In einem Teil der Fälle konnten Wildvögel als Überträger nachgewiesen werden, derartige Übertragungswege werden jedoch nur selten aufgedeckt [174]. In der vorliegenden Studie wurden im Vergleich zur PCR und TEM in einem hohen Prozentsatz C. psittaci-Ag. in verschiedenen Zellen des Respirationstraktes gefunden. Ähnliches wurde bereits für C. 89 pneumoniae beschrieben, und spiegelt die hohe Sensitivität der Immunhistochemie im Vergleich zu den anderen Methoden (vgl. Kap. 6.3) für formalinfixiertes, in Paraffin eingebettetes Material wieder [3]. Das Vorkommen von C. psittaci-Ag. zeigt hierbei ein sehr inhomogenes Bild. So gibt es in einzelnen Fällen lediglich einzelne Hot-Spots mit wenigenAg. positiven Zellen, was damit zu erklären ist, dass eine regional stark variierende Infektion vorliegt. Besonders peribronchioläre bzw. perivaskuläre Bereiche zeigen ein sehr hohes Vorkommen von Makrophagen und Lymphozyten bei einer starken Ag.-Anfärbung besonders im Bereich der bronchiolären Epithelien. Dies spiegelt offenbar den Infektionsweg, ausgehend vom bronchiolären Epithel und der örtlichen Ausbreitung bzw. Entzündungsreaktion wieder. Aufgrund dieser Variabilität ergeben sich für die einzelnen Zielzellen zum Teil größere Standardabweichungen. Nicht alle mikrobiologischen Studien, die mit C. pneumoniae gemacht wurden, sind in gleicher Weise auch an C. psittaci-Isolaten durchgeführt worden. Jedoch sind sich die einzelnen Chlamydophila-Spezies so ähnlich und auch in ihrer DNA homolog, dass ein ähnliches Reaktionsmuster in grundlegenden Erregerantworten erwartet werden kann. So wurde bereits eine Rekrutierung von Monozyten/Makrophagen bzw. Lymphozyten bei einer C. trachomatis- bzw. C. pneumoniae-Infektionen gezeigt [98, 149]. Interressanterweise werden in der vorliegenden Studie beim GB. E nicht nur die höchste Anzahl von Makrophagen sondern auch eine starke Korrelation (r=0,822) zwischen Anzahl der C. psittaci-Ag. positiven Pneumozyten und der Anzahl der Makrophagen gesehen. Dieses könnte ein örtliches "Durchbrennen" der Entzündungsreaktion mit massiver Freisetzung von Proteasen und Entstehung eines GB. E erklären. Das GB. E. ist typischerweise apikal betont. Offenkundig mangelt es hier perfusionsbedingt, ähnlich wie bei der Tuberkulose, an einer effektiven Begrenzung der Entzündungsreaktion. Für das Non-A1ATM-E. zeigt sich ebenfalls eine positive Korrellation zwischen der Summe C. psittaci-Ag. positiver Pneumozyten und der Summe aller Makrophagen. Die Patienten des GB. E weisen die höchste Anzahl packyears und die stärkste Korrelation von Makrophagen und C. psittaci-Ag. positiven Pneumozyten auf. Jedoch liegt in diesen Fällen keine direkte Korrelation zwischen dem Rauchverhalten und der Anzahl an Makrophagen bzw. Lymphozyten vor. Ähnliches wurde bereits 90 unabhängig einer Chlamydiendiagnostik für neutrophile Granulozyten beschrieben. Hierbei wurde Biopsiematerial von Rauchern mit COPD versus Nichtrauchern mit COPD verglichen. Auch hierbei fand sich bei COPD-Patienten keine Korrelation zwischen dem Rauchverhalten und Vorkommen von neutrophilen Granulozyten [26]. In zwei Studien von Wiedemann et al. wurde der Entwicklungszyklus von C. pneumoniae unter Einfluss von Tabakrauch untersucht. Hierbei wurde zunächst nachgewiesen, dass rauchexponierte Chlamydien in humanen epthelialen Zelllinien in ein Stadium der Persistenz übergehen. Gleichzeitig konnte aber auch gezeigt werden, dass bei Rauchentzug und Zugabe von L-Tryptophan die Chlamydien wieder in einen aktiven Vermehrungszyklus übergehen. Es ist also zu vermuten, dass die Tabakrauchinhalation einen entscheidenden Faktor in der Entstehung einer persistierenden chronischen Chlamydieninfektion darstellt [168, 169]. Pneumonien, die durch Chlamydien verursacht werden, zeichnen sich durch eine intraalveoläre Inflammation aus. Hierbei können sich die Erreger hämatogen im Sinne einer Chlamydiämie auf andere Organsysteme, eingeschlossen der Lungen ausbreiten [137]. Als Vektoren der Ausbreitung von C. pneumoniae werden infizierte Monozyten/Makrophagen angesehen, die durch die Mukosabarriere transmigrieren und über das lymphatische System Anschluss an das Blutsystem erhalten [150]. In der Immunofluoreszenz konnten auch in dieser Arbeit für C. psittaci-Ag. markierte Makrophagen subepitehial und in der Transmigration (Abb. 23) gezeigt werden. Weiterhin wurde von Canudet et al. zwischen dem Auftreten eines okulären Lymphoms und der C. psittaci-Infektion eine Assoziation gefunden und dabei eine persistierende C. psittaci-Infektion als ein Antigenstimulus diskutiert [159]. Ein Antigenstimulus führt auch im Lungengewebe zur Zellakkumulation von Lymphozyten und Monozyten/Makrophagen [151]. Dieser Beschreibung entsprechen die Beobachtungen der Immunofluoreszenz, in welchen interstitielle perivaskuläre Lymphozytenherde in unmittelbarer Nähe von C. psittaci-Ag. positiven Pneumozyten und bronchiolären Epithelzellen zu sehen sind. Der Mechanismus dieser Akkumulation sowie deren Rolle in der Entstehung eines Emphysems ist jedoch hiermit noch nicht erklärt. 91 Neben der Neutrophilen-Elastase werden die Metalloproteasen und Gelatinasen als entscheidende Komponente für die Entstehung eines Lungenemphysems angesehen. Diese werden von Makrophagen freigesetzt und führen zum Abbau von Elastin und Kollagen [152, 153]. H. Yamaguchi et al. beschreiben anhand morphologischer Kriterien eine Differenzierung von Monozyten zu aktiven Makrophagen, nachdem diese mit vitalen C. pneumoniae beimpft werden [98]. TNF-alpha, welches als inaktive Form membrangebunden in Makrophagen vorliegt, wird durch einen Stimulus wie z.B. chlamydiales LPS freigesetzt und über membranständige Proteasen (TNF-Alpha converting enzyme (TACE; ADAM-17)) in die aktive Form überführt [153]. Sowohl vitale als auch abgetötete C. pneumoniae führen in Monozyten zu einer erhöhten Expression von MMP-1 und MMP-9 [155]. Es kann weiterhin gezeigt werden, dass diese Metalloproteasen, wie auch MMP-2, MMP-7 und MMP-12 in der Lage sind, das inaktive TNF-alpha in seine aktive Form zu überführen. TNF-Alpha wiederum führt zu einer gesteigerten Expression von “vascular cell adhesion molecule1” (VCAM-1) [153] wie auch “intercellular adhesion molecule-1” (ICAM-1) in vaskulären Endothelzellen. Dies führt zu einer erhöhten Transmigrationsrate von Neutrophilen sowie Monozyten [156, 157, 158]. Diese setzen wiederum Elastasen und Metalloproteinasen frei, welches zu einer Destruktion des Lungengerüstes führt [34, 44]. Ebenso wie bakterielles LPS ist auch chlamydiales HSP 60 ein Induktor für eine gesteigerte TNF-alpha Sekretion der Makrophagen [94]. Interessanterweise wird chlamydiales HSP 60 auch in Phasen der Chlamydienpersistenz synthetisiert. Weiterhin sekretieren experimentell C. psittaci-infizierte HeLa-Zellen vermehrt IL-8, welches chemotaktisch auf neutrophile Granulozyten wirkt [93]. Chemotaktisch aktives IL-8 findet sich wiederum in hoher Konzentration im Sputum von Patienten mit COPD [160]. Diese Faktoren erklären die Rekrutierung von Monozyten/Makrophagen sowie Lymphozyten zu einer C. psittaci-Infektion hin, wie sie in vorliegender Arbeit gesehen wird. Weiterhin sprechen oben zitierte Studien auch dafür, dass hierbei nicht unbedingt eine aktive Chlamydien-Infektion vorliegen muss, sondern auch eine Persistenz oder lediglich die Anwesenheit von C. psittaci-Fragmenten hierfür ausreicht. Form und Verteilung der Einschlüsse, sowie die Morphologie der Einschlüsse sprechen hierbei eher für eine chronisch-persistierende C. pittaci-Infektion mit aktiven Schüben. 92 6.2 Validität des Primärantikörpers Das experimentell mit C. pneumoniae infizierte Lungengewebe von Patienten mit einem Lungenkarzinom (s. S. 52-53 u. 57-58) zeigte bereits vor der Infektion mit C. pneumoniae eine C. psittaci-Ag.-Markierung. Lichtmikroskopisch kam es nach 24h Inkubationszeit zur Zunahme C.-LPS markierter Zellen. In dem Fall, dass der MouseAnti-C. psittaci Antikörper mit C. pneumoniae kreuzreagierte, hätte auch hier die Anzahl markierter Zellen ansteigen müssen. Da dies nicht der Fall war, weist dies darauf hin, dass tatsächlich keine Kreuzreaktion des Mouse-Anti-C. psittaciAntikörpers mit C. pneumoniae besteht. Als weitere experimentelle Versuchsreihe wurde Lungengewebe mit einem Speziesunspezifischen Rb-Anti-C.-LPS sowie einem C. psittaci-spezifischen Ak in der Immunofluorenszenz doppelt markiert. Unter der Annahme, dass es sich bei den in Abb. 38.1-3 markierten Ag. nicht lediglich um Fragmente sondern um vitale C. psittaci-Einschlusskörperchen handelt, müssten diese von beiden Ak erfasst sein. Handelt es sich aber um eine Infektion mit anderen Chlamydien mit Ausschluss von C. psittaci, so müsste eine Markierung lediglich mit dem Rb.-Anti-C.-LPS stattgefunden haben. Es sind deutlich abgehobene Spots vornehmlich in den Zellen 2. und 3. zu erkennen, welche als Einschlusskörperchen zu deuten sind. Da es hier zu keiner Anlagerung von Mouse-Anti-C. psittaci-Antikörpern gekommen ist, ist anzunehmen, daß eine Infektion mit einer weiteren C.-Spezies vorliegt. Die getrennte Markierung einzelner Einschlusskörperchen zeigt somit, dass der Mouse-Anti-C. psittaci-Ak nicht kreuzreaktiv ist. Eine doppelte Infektion einzelner Zellen wird auch in einer Studie von Poppert et al. beschrieben, in welcher HeLa-Zellen mit C. pneumoniae und C . trachomatis infiziert wurden. Diese Zellen weisen ebenfalls getrennt markierte Einschlusskörperchen auf [125]. Somit können die eingesetzten Antikörper als hinreichend spezifisch für den Nachweis von C. psittaci gelten. 93 6.3 Wie korrelieren die benutzten Detektionsverfahren miteinander? In einer vorangegangenen Studie wurde C. psittaci-DNA in 66,75 (4/6) des A1ATME. vs. 29.0% (9/31) beim Non-A1ATM-E nachgewiesen. Lediglich ein Fall des A1ATM-E. war in der PCR für C. pneumoniae positiv. Die TEM zeigte eine höhere Sensitivität mit 100% (5/5) Nachweisrate bei dem A1ATM-E. versus 79.4% (27/34) bei dem Non-A1ATM-E. [5]. Obgleich die TEM keine genaue Differenzierung zwischen verschiedenen Chlamydienspezies zulässt, werden die für die Infektion mit C. pneumoniae typischen birnenförmigen Elementarkörperchen beschrieben [59, 162], die in diesen Fällen nicht beobachtet wurde [5]. Im Vergleich ergaben sich jedoch bei der IHC insgesamt die höchsten Nachweisraten, sowohl im Bezug auf die PCR-Ergebnisse als auch auf die TEM-Ergebnisse. Die IHC-Methode stellt eine Möglichkeit dar, Antigene zu detektieren. Eine Markierung von Chlamydien geschieht auch bei der Präsenz von Fragmenten, ohne dass vitale Chlamydien anwesend sein müssen. Dies wurde bereits für C. pneumoniae in vaskulärem Gewebe gezeigt [126]. Im Gegenstatz zur IHC ermöglicht die TEM nur die Begutachtung eines wesentlich kleineren Ausschnittes. Es zeigen sich jedoch in der lichtmikroskopischen Begutachtung der Präparate in erster Linie kleinere Areale, die C. psittaci-Ag. positive Zellen aufweisen, allerdings auch größere antigenfreie Bereiche. Es handelt sich also um eine Infektion mit einer eher fleckförmigen Ausbreitung. Dies erkärt die niedrigeren Detektionsrate in der TEM gegenüber der IHC. Untersuchungen, in denen sowohl die IHC als auch die PCR zur Detektion von Chlamydien angewandt wurden, zeigen im Vergleich eine geringere Detektionsrate für die PCR. Wenn also das gleiche fixierte Gewebe für die IHC und PCR eingesetzt wird, werden besonders die Formalinfixierung als auch Paraffineinbettung von des Lungengewebe als Faktoren für die niedrigere Sensitivität der PCR diskutiert [3]. Als weitere Faktoren werden insbesondere beim Einsatz von Frischmaterial verschiedene Gewebsinhibitoren in atheromatösem Gewebe genannt, welche die PCR direkt beeinträchtigen [162, 165]. Diese Beobachtungen wurden durch die Daten dieser Studie weiter unterstützt. 94 Weiterhin ist zu beachten, dass die IHC auch Antigenfragmente nachweisen kann, während die PCR auf intakte DNA-Abschnitte im untersuchten Bereich angewiesen ist. Eine gute Korrelation konnte jedoch von T. Mygind et al. zwischen quantitativer PCR und IHC bei ebenfalls in Formalin fixierten mit C. pneumonia infizierten Mäuselungen gezeigt werden. Es handelte sich allerdings um hoch akute Infektionen von Mäuselungen mit vitalen C. pneumoniae und nicht um chronisch persistierende Infektionen, wie sie bei COPD Patienten zu beobachten sind [126]. Zur Ergänzung des Methodenspektrums ist der Einsatz der Fluoreszenz-in-situ Hybridisierung zu erwägen, die direkt mit Antigen-Nachweisverfahren gekoppelt werden kann. 6.4 Ausblick Zur Erfüllung der Henle-Koch’schen Postulate ist der kulturelle Nachweis von C. psittaci noch zu erbringen. Weiterhin ist nach dem dritten Henle-Koch’schen Postulat die Potenz von C. psittaci eine COPD und letztlich ein Emphysem zu induzieren weitergehend zu untersuchen. Bisherige tierexperimentelle Emphysemmodelle haben einseitig nur Labornager eingesetzt [45]. Aufgrund des anatomischen Aufbaus des Atemtraktes und erheblicher Speziesunterschiede in der Infektiosität vom Erreger ist jedoch dieser Ansatz sicher unzureichend. Wenn in Folge einer C. psittaci-Infektion eine Rekrutierung von Entzündungszellen beobachtet werden kann, so stellt sich die Frage, ob eine solche Infektion als primäres Phänomen in der Pathogenese der COPD gesehen werden muss oder sich als “contributer” sekundär bei bestehender Parenchymdestruktion aufpfropft. Weiterhin ist zu untersuchen, ob eine Infektion der humanen Lunge mit C. psittaci zu einer gesteigerten Bildung von relevanten Zytokinen und Matrixmetalloproteinasen führt und ob Unterschiede zur ebenfalls diskutierten Rolle der C. pneumoniae-Infektion bestehen. Als mögliches Tiermodell zur Untersuchung einer chronisch persistierenden Chlamydieninfektion käme das Pferd in Betracht, bei dem als einzigen Säugetier auch eine COPD bekannt ist. Erste Ergebnisse konnten auch hier C. psittaci nachweisen [172, 173]. 95 Um die Reaktionen einer akuten Infektion mit C. psittaci zu untersuchen, scheinen humane Precision Cut Lung Slices (PCLS) ein geeignetes Modell zu sein [134]. In humanen Primärkulturen und Zelllinien könnten weiterhin nach erfolgter Infektion mit C. psittaci bzw. C. pneumoniae entsprechende Zytokine vergleichend nachgewiesen werden. Auch ein Stadium der Chlamydienpersistenz könnte weitergehend auf inflammatorische Aktivitäten untersucht werden. Um gezielt Zellen aus einem Gewebeverbund zu untersuchen, bietet sich ebenfalls die Methode der Laser-Mikrodissektion an. Hierbei werden mit Hilfe eines Lasers einzelne Zellen oder Zellgruppen aus einem Gewebeverbund herausgeschossen und in einem geeigneten Medium aufgefangen. Auch an diesen Zellen könnten dann Untersuchungen zur inflammatorischen Aktivität der Chlamydieninfektion durchgeführt werden. Weiterhin stellt sich die Frage, auf welche Weise man eine C. psittaci-Infektion bei COPD-Patienten behandeln kann. Im Falle einer C. pneumoniae-Infektion konnte gezeigt werden, dass nach 6 wöchiger Behandlung mit Makroliden noch 41% der Patienten C. pneumoniae-DNA im Blut aufwiesen, jedoch binnen 2 Monaten 71% der Patienten wieder positiv getestetet wurden. Es muss demnach davon ausgegangen werden, dass eine vollständige Eradikation nicht stattgefunden hat, oder es zu einer Neuinfektion gekommen war [4]. Im Allgemeinen scheint derzeit eine antibiotische Behandlung von geringem klinischen Nutzen zu sein [122], jedoch berichten einzelne Autoren von guten Erfolgen einer langfristigen Tetrazyklin-Therapie bei COPD-Patienten [117]. 96 7. Zusammenfassung Die chronische Bronchiolitis ist eine Teilkomponente der chronisch obstruktiven Lungenerkrankung. Pathologisch-anatomisch kann bei Emphysempatienten in 71,7% eine zumindest minimale chronische Bronchiolitis nachgewiesen werden [150]. Die relevante Rolle bakterieller und viraler Infektionen in der Pathogenese der COPD ist seit langem bekannt. Bisherige Untersuchungen konnten beim Lungenemphysem und in Sputumproben von COPD-Patienten eine C. psittaci-Infektion nachweisen [5, 138]. Vergleichend wurde in der vorliegenden Studie das Vorkommen der Erregerantigene in verschiedenen Zielzellen bei unterschiedlichen Emphysemformen quantifiziert. Operativ gewonnenes, in Formaldehyd fixiertes, in Paraffin eingebettetes Lungengewebe von 12 Patienten mit einem Alpha1-Antitrypsinmangel-E. (A1ATME.), 47 Patienten mit einem Non-A1ATM-E. und 16 Patienten mit einem großbullösen E. (GB. E.) wurde mit einem Maus-Anti-C. psittaci-Primärantikörper untersucht. Unverändertes Lungengewebe diente als Negativkontrolle. Alle markierten und nicht markierten Makrophagen, Pneumozyten Typ 2, bronchiolären Epithelzellen und Lymphozyten wurden in fünf Gesichtsfeldern ausgezählt. Weiterhin wurden bei einigen ausgewählten Fällen C. psittaci-Ag. sowie chlamydiales LPS fluoreszenzmarkiert und mit einer Palette weiterer Antikörper in den verschiedenen Zielzellen mittels der konventionellen Fluoreszenzmikroskopie als auch der Konfokalen Laser-Raster-Mikroskopie (CLSM) lokalisiert. In der Fluoreszenzmarkierung wurden C. psittaci-Ag.-Markierungen im apikalen Bereich von bronchiolären Epithelzellen sowie perinukleär in Pneumozyten Typ 2 dargestellt. Hierbei wies der LPS-Antikörper eine diffus im Zellplasma verteilte Antigenbindung auf, während der C. psittaci-Antikörper deutlich abgrenzbare Einschlüsse darstellt. Des weiteren wurden C. psittaci-Ag. positive Makrophagen in der Transmigration durch das bronchiolären Epithel gezeigt. Perivaskuläre Infiltrationen von teils C. psittaci-Ag. positiv markierten Lymphozyten sind in enger Nachbarschaft zu stark C. psittaci-Ag. positiv markierten Pneumozyten Typ 2 zu finden. 97 In der Immunhistochemie waren 100% des Non-A1ATM-E. und großbullösen E. und 83,33% des A1ATM-E. für C. psittaci-Ag. positiv. Die Detektionsraten waren in den bronchiolären Epithelzellen am höchsten. Sie betrugen 54,04% beim A1ATM-E., 68,87% beim Non-A1ATM-E. und 71,54% beim GB. E. Etwas niedrigere Nachweisraten fanden sich in Makrophagen (64,95% bis 66,04%) und Pneumozyten Typ 2 (55,74% bis 70,03%). Lymphozyten zeigten die geringste Markierungsrate (18% bis 29,77%). C. psittaci-Ag. konnten in den unterschiedlichen Zelltypen nachgewiesen werden. Hierbei sind bei den verschiedenen Emphysemformen in unterschiedlichen Zellen variierende Detektionsraten zu finden. Gleichzeitig wurde in der Immunofluoreszenz ein morphologischer Bezug zum Entzündungsprozess dargestellt. Diese Daten stellen einen Hinweis auf die pathogenetische Relevanz der C. psittaci-Infektion dar und liefern gleichzeitig Ansätze zur Erklärung der verschiedenen Formen des Emphysems. Für die genauere Einordnung der Rolle der C. psittaci-Infektion in der Pathogenese der COPD und des Emphysems muss diese jedoch noch weiter in verschiedenen Tiermodellen und humanen Zelllinien untersucht werden. 98 8. Litraturangaben 1. Sethi, S., T.F. Murphy. (2001). Bacterial Infection in Chronic Obstructive Pulmonary Disease in 2000: a State-of-the-Art Review. Clin Microbiol Rev 14, 336-363 2. American Thoracic Society and European Respiatory Society. (2004). Standards for the Diagnosis and Management of Patients with COPD. ATS/ERS COPD-Guidelines, 8-37 3. Wu, L., Skinner, S.J.M., Lambie, N., Vuletic, J.C., Blasi, F., Black, P.N. (2000). Immunhistochemical Staining for Chlamydia pneumoniae Is Increased in Lung Tissue from Subjects with Chronic Obstructive Pulmonary Disease. 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Theegarten für die freundliche Überlassung des Themas sowie der stets guten und umfassenden Betreuung und Unterstützung bei der Durchführung der Arbeit. Weiterhin danke ich Herrn Dr. med. O. Anhenn für die sehr konstruktiven Diskussionen und Ratschläge besonders im praktischen Teil der Durchführung. Frau Nellia Schatz danke ich für die stets sehr hilfsbereite und freundliche technische Unterstützung. Ein besonderer Dank gilt Prof. Dr. C. Cuvelier und A. Waeytens des Institutes für Pathologie der Universität Gent/Belgien für die Bereitstellung des Konfokalen LaserRaster-Mikroskops sowie der überaus freundlichen Erörterungen von Fragen. 122 10. Lebenslauf Persönliche Daten Name Tobias Bexten Geburtsdatum/-ort 12. 06. 1979 in Bottrop Familienstand ledig Konfession katholisch Schullaufbahn 1985 - 1989 Grundschule Hünxe 1989 - 1999 Andreas Vesalus Gymnasium Wesel Studium 10.2000 Medizinstudium an der Ruhr-Universität-Bochum 09.2002 Physikum 08.2003 1. Staatsexamen 10.2003 - 06.2004 Erasmus Austausch an der Universität Gent/Belgien 08.2004 2. Staatsexamen Praktisches Jahr Innere Medizin Universitätsklinik Hiroshima/Japan Chirurgie Universitätsklinik Bilbao/Spanien Unfallchirurgie Universitätsklinik Bergmannsheil Bochum Dissertation/ Kongresse Immunhistochemischer Nachweis von Chlamydophila psittaci in drei verschiedenen Emphysemformen 09.2004 Posterdiskussion beim “European Respiratory Society (ERS)” Kongress in Glasgow/Schottland 12.2004 Posterdiskussion beim jährlichen Treffen der “Deutsche Gesellschaft für Lungen- und Atmungsforschung” in Bochum 03.2005 Posterdiskussion beim Kongress der “Deutschen Gesellschaft für Pneumologie” in Berlin 06.2005 Posterdiskussion beim “Congress of Infectious and Tropical Medicine” in Hamburg 123