DIE RADIODOKTOR-INFOMAPPE Ein Service von: ORF A-1040 Wien, Argentinierstraße 30a Tel.: (01) 50101/18381 Fax: (01) 50101/18806 Homepage: http://oe1.ORF.at Österreichische Apothekerkammer A-1091 Wien, Spitalgasse 31 Tel.: (01) 404 14-600 Fax: (01) 408 84 40 Homepage: www.apotheker.or.at Österreichisches Bundesministerium für Gesundheit A-1030 Wien, Radetzkystr. 2 Tel.: (01) 71100-4505 Fax: (01) 71100-14304 Homepage: www.bmg.gv.at/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 1 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT Die Sendung Die Sendereihe „Der Radiodoktor“ ist seit 1990 das Flaggschiff der Gesundheitsberichterstattung von Ö1. Jeden Montag von 14.05 bis 14.40 Uhr werden interessante medizinische Themen in klarer informativer Form aufgearbeitet und Ö1-Hörerinnen und -Hörer haben die Möglichkeit, telefonisch Fragen an das hochrangige Expertenteam im Studio zu stellen. Wir über uns Seit September 2004 moderieren Univ.-Prof. Dr. Manfred Götz, Univ.-Prof. Dr. Karin Gutiérrez-Lobos, Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger und Dr. Christoph Leprich die Sendung. Das Redaktionsteam besteht aus Mag. Nora Kirchschlager, Dr. Mag. Nadja Kwapil, Martin Rümmele, Dr. Doris Simhofer, Mag. Dominique Stiefsohn, Dr. Michaela Steiner, Dr. Ronny Tekal und Dr. Christoph Leprich. Das Service Seit dem 3. Oktober 1994 gibt es das, die Sendereihe flankierende, Hörerservice, das auf größtes Interesse gestoßen ist. Die zu jeder Sendung gestaltete Infomappe mit ausführlichen Hintergrundinformationen, Buchtipps und Anlaufstellen wird kostenlos zur Verfügung gestellt und ist bereits am Sendungstag auf der Ö1-Homepage zu finden. Diese Unterlagen stellen in der Fülle der behandelten Themen ein MedizinLexikon für den Laien dar. Die Partner Ermöglicht wird die Radiodoktor-Serviceleiste durch unsere Partner: die Österreichische Apothekerkammer und das Österreichische Bundesministerium für Gesundheit. An dieser Stelle wollen wir uns ganz herzlich bei unseren Partnern für die Zusammenarbeit bedanken! Wir bitten um Verständnis, dass wir aus Gründen der besseren Lesbarkeit in dieser Infomappe zumeist auf die weiblichen Endungen, wie z.B. PatientInnen, ÄrztInnen etc. verzichtet haben . RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 2 BORRELIOSE UND FSME – WIE GEFÄHRLICH SIND SIE WIRKLICH? Mit Univ.-Prof. Dr. Markus Hengstschläger 22. Juli 2013, 14.05 Uhr, Ö1 Sendungsgestaltung und Infomappe: Dr. Michaela Steiner Redaktion und Infomappe: Nadja Kwapil und Dr. Christoph Leprich RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 3 INHALTSVERZEICHNIS INHALTSVERZEICHNIS BORRELIOSE UND FSME – WIE GEFÄHRLICH SIND SIE WIRKLICH? 6 DIE „MUTTER ALLEN ÜBELS“ – DIE ZECKE Ausbreitung in Europa Wo sich Zecken wohl fühlen Das Leben einer Zecke Die Nahrungsaufnahme Zecken als Krankheitsüberträger 6 7 7 7 8 8 DIE LYME-BORRELIOSE Borrelien Wie alles begann Epidemiologische Daten Klinische Erscheinungsbilder Erythema migrans Borrelien-Lymphozytom Acrodermatitis chronica atrophicans Lyme-Neuroborreliose Lyme-Arthritis Herz und Augen Diagnose der Borreliose IgG-und IgM-Antikörper Der große Irrtum Therapie der Borreliose Langzeitfolgen Vorbeugung & Zeckenentfernung Impfung Die Aufregung um die chronische Borreliose 9 9 9 10 11 11 11 11 12 12 12 13 14 14 15 15 15 16 16 DIE FRÜHSOMMER-MENINGOENZEPHALITIS FSME-Viren und ihre Verbreitung Epidemiologische Daten Klinisches Erscheinungsbild 17 17 18 19 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 4 INHALTSVERZEICHNIS Die Diagnose der FSME Behandlung der FSME Die Prognose der FSME Die FSME-Impfung Mythen rund um FSME INFOLINKS BUCHTIPPS SENDUNGSGÄSTE RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 20 21 21 22 23 25 26 5 BORRELIOSE UND FSME BORRELIOSE UND FSME – WIE GEFÄHRLICH SIND SIE WIRKLICH? Schönes Wetter lädt die Menschen, die sich nicht gerade im Süden Europas oder auf einer Fernreise befinden, zu einem Ausflug in die Naherholungsgebiete ein. Dort fühlen sich allerdings nicht nur die Menschen wohl, sondern auch die Zecken. Diese rufen bei den meisten Menschen negative Assoziationen hervor, da sie krankheitsauslösende Erreger übertragen können. Neben einigen seltenen Erkrankungen sind es vor allem die Lyme-Borreliose (kurz: Borreliose) und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), mit denen Menschen häufig infiziert werden und die unterschiedlichste Verläufe nehmen können. Die FSME konnte durch den Einsatz einer effektiven Impfung in den letzten Jahrzehnten deutlich eingedämmt werden. Die Borreliose ist in der Regel mit Antibiotika gut behandelbar. Dennoch sind bei der FSME schwere Verlaufsformen und bei der Borreliose vermeintlich chronische Erkrankungen gefürchtet – eine Furcht, die durch die Internetauftritte zum Teil selbst ernannter Experten noch geschürt wird. Doch wie gefährlich sind die Zecken und die durch sie übertragenen Erreger tatsächlich? Mit diesen Unterlagen möchten wir Sie über die aktuelle Datenlage zu diesem Thema informieren und auch darüber, welche Mythen Sie getrost aus Ihrem Gedächtnis streichen können. DIE „MUTTER ALLEN ÜBELS“ – DIE ZECKE Zecken gehören zu den sehr alten Tierarten – ihre Existenz lässt sich bis ins späte Paläozoikum zurückverfolgen, also bis zu etwa 250 Millionen Jahre. Sie haben sich im Lauf der Evolution kaum verändert. Zecken zählen zu den Milben- und damit zu den Spinnentieren, was an ihren acht Beinen erkennbar ist. Weltweit kommen an die 1.000 verschiedene Zeckenarten vor. Zecken sind blutsaugende Parasiten, die sich vom Blut ihrer Wirte ernähren. Viele Zeckenarten sind Überträger von Erregern, die Erkrankungen auslösen können. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 6 BORRELIOSE UND FSME Ausbreitung in Europa In Europa herrscht mit einem Anteil von über 90 Prozent der Gesamtpopulation die Schildzeckenart Ixodes ricinus vor, auch bekannt als „Gemeiner Holzbock“. Daneben zu erwähnen ist noch Ixodes persulcatus, die Taigazecke, die in Nordosteuropa, in Sibirien, Mongolei, China und Japan vorkommt. Diese beiden Zeckenarten übertragen die Erreger der Borreliose bzw. der FSME. Wo sich Zecken wohl fühlen Der Gemeine Holzbock lebt in Wäldern, Waldlichtungen, an Waldrändern und auch in Buschzonen an Wiesenrändern. Aber auch im hohen Gras, in Gärten und Parks sowie im Brachland trifft man Zecken an. Gebiete mit Laubstreu aus hartem Laub - wie das von Buchen oder Eichen - bieten in den oberen Bodenschichten auch die nötige relative Feuchte von ca. 80 Prozent, damit die Zecken überleben können. In dieser Umgebung leben auch die Wirtstiere der Zecken. Beim Gemeinen Holzbock sind dies in der Regel kleine Nagetiere und Vögel, die als Träger der Erreger die sogenannten Reservoirtiere darstellen. Auch größere Tiere wie Wild und Weidetiere, die im Fall der Borreliose nur Blutwirte sind, können in dieser Umgebung angetroffen werden. Neben dem Vorhandensein von Wirtstieren wird die Verbreitung der Zecken noch durch klimatische Voraussetzungen wie Temperatur und Luftfeuchtigkeit bestimmt. Klimatische Veränderungen im Sinne einer Erwärmung führen unter anderem dazu, dass Zecken in immer größere Höhen vordringen. Stellte das Verbreitungsgebiet der Zecken in Österreich früher eine Hufeisenform dar, wobei die Alpen ausgespart waren, bevölkern die Zecken zunehmend Alpentäler und bergige Regionen. Wurde früher die Höhenbegrenzung des Vorkommens von Zecken mit 700 Metern angegeben, so liegt sie heute bereits bei über 2.000 Metern. Auch eine zunehmende Ausbreitung der Zecken Richtung Norden wird beobachtet, wobei Teile von Schweden und Norwegen bereits als Endemiegebiete gelten. Ab einer Bodentemperatur von 7°C werden Zecken aktiv. Sie klettern vom Boden auf Pflanzen, jedoch – abhängig vom Entwicklungsstadium – nicht höher als 50 bis 100 Zentimeter. Dort streifen sie sich an einem vorbeikommenden Wirtstier ab und suchen an ihm eine geeignete Stelle zum Blutsaugen. Das Leben einer Zecke Zecken sind im Allgemeinen sehr genügsame Tiere. So braucht der Gemeine Holzbock in seinem Leben, welches in der Regel zwei bis drei Jahre dauert, nur dreimal eine Blutmahlzeit. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 7 BORRELIOSE UND FSME Der Gemeine Holzbock durchläuft vier Entwicklungsphasen: aus dem Ei schlüpft die Larve, daraus entwickelt sich die Nymphe und in weiterer Folge die geschlechtsreifen Tiere, die weibliche und die männliche Zecke. Sobald die (sechsbeinigen) Larven aus den Eiern schlüpfen, suchen sie Blutwirte. Diese finden sie in den nächsten Wirtstieren wie kleine Nagetiere oder Vögel, die auch Reservoirtiere von Krankheitserregern sind. Die Krankheitserreger werden während der Blutmahlzeit von den Larven aufgenommen. Nach wenigen Tagen fällt die Larve vom Wirt ab und verwandelt sich nach Wochen in das nächste Entwicklungsstadium der nunmehr achtbeinigen Nymphe. Die Krankheitserreger bleiben dabei im Mitteldarm. Nymphen suchen sich neuerlich Wirte, wobei neben kleinen Nagetieren und Vögeln nun auch mittelgroße Säuger befallen werden. Nach dieser Blutmahlzeit häuten sich die Nymphen zu geschlechtsreifen, erwachsenen Tieren. Weibliche Zecken bevorzugen mittelgroße und große Säuger als Blutwirte, wie Hasen, Reh-, Dam- und Rotwild, Füchse, sowie auch Weidetiere. Die großen Tiere sind für den Lebenszyklus der Zecke enorm wichtig, da weibliche Zecken eine Woche oder länger am Wirt haften und große Blutmengen aufnehmen. Ihre Körpermasse nimmt um das 200- bis 300-Fache zu, sie vergrößern sich von 3-5 mm auf über 1 cm. Während dieser Blutmahlzeit kommt es auch zur Verpaarung mit den männlichen Zecken. Für Borrelien sind die großen Tiere keine Reservoire, sondern das Gegenteil: Borrelien werden nach Übertragung auf das Wirtstier sofort eliminiert. Vollgesogene weibliche Zecken fallen ab. Etwa 2.000 Eier werden abgelegt, danach geht die weibliche Zecke zugrunde. Aus den Eiern schlüpfen Larven, und ein neuer Zecken-Lebenszyklus beginnt. Die Nahrungsaufnahme Zecken besitzen Mundwerkzeuge mit einem zentral befindlichen Stechrüssel, welcher mit Zähnen ausgestattet ist, die als Widerhaken dienen. Beim Zeckenstich durchschneidet die Zecke mithilfe der Mundwerkzeuge die Haut und führt den Rüssel ein. Mit ihrem Speichel gibt die Zecke zahlreiche Proteine an das Wirtstier ab, die unter anderem die Blutgerinnung hemmen, die Schmerzempfindlichkeit des Wirtstieres reduzieren und Entzündungsreaktionen verhindern. Während der Nahrungsaufnahme erfolgt mit dem Zeckenspeichel auch die Übertragung der Krankheitserreger auf das Wirtstier. Im Falle der Borrelien findet diese in der Regel erst mehr als 24 Stunden nach dem Beginn der Blutmahlzeit (eine möglichst frühe Entfernung der Zecke ist daher von Bedeutung!) statt. Zecken als Krankheitsüberträger RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 8 BORRELIOSE UND FSME Zecken können eine Reihe von Krankheitserregern auf den Menschen übertragen. Dazu gehören das FSME-Virus, die Borreliose-Spirochäten, die Erreger der humanen granulozytären Anaplasmose, verschiedene Rickettsienarten, Erreger der Hasenpest (Tularämie) und Babesien. Ausgenommen FSME und Borreliose werden Erkrankungen durch die anderen genannten Erreger bei Menschen extrem selten beobachtet. Quellen: Interview Univ.-Prof. Dr. Gerold Stanek Interview Univ.-Prof.in Dr.in Heidemarie Holzmann DIE LYME-BORRELIOSE Die Lyme-Borreliose ist die häufigste von Zecken vermittelte Infektionskrankheit in der nördlichen Hemisphäre. Entgegen der landläufigen Meinung kommt sie häufiger als FSME vor – selbst wenn nur die neurologische Erscheinungsform der Borreliose berücksichtigt wird. Borrelien Borrelien sind Bakterien, die zur Gruppe der Spirochäten gehören, zu denen auch Treponemen und Leptospiren zählen. Borrelien sind wie andere Spirochäten aufgrund ihrer Endoflagellen sehr bewegliche Bakterien. Endoflagellen sind Geißeln, die unter der äußeren flexiblen Bakterienhülle liegen, und Beweglichkeit auch in hochviskösen Medien ermöglichen. Die Lyme-Borreliose wird in Europa vorwiegend durch Borrelia afzelii und Borrelia burgdorferi sensu stricto (Borrelien aus dem Borrelia burgdorferi sensu latoKomplex) verursacht, während in Nordamerika ausschließlich Borrelia burgdorferi sensu stricto der Krankheitserreger ist. Die Borrelien wurden erst 1981 in Schildzecken entdeckt, während die Krankheiten, die sie verursachen, bereits seit dem 19. Jahrhundert bekannt sind. Wie alles begann Bereits 1883 wurde die Acrodermatitis chronica atrophicans (s. unten), eine bestimmte klinische Erscheinungsform der Lyme-Borreliose, vom deutschen Arzt Alfred Buchwald beschrieben. Er nannte diese Erscheinungsform, die er bei einem Patienten über einen Zeitraum von 16 Jahren beobachtete, damals „diffuse idiopathische Hautatrophie“. „Idiopathisch“ steht dabei für „Ursache unbekannt“. Denn es sollte noch rund 100 Jahre bis zur Entdeckung der Borrelien dauern. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 9 BORRELIOSE UND FSME Ebenso als idiopathisch bezeichnete der Dermatologe Benjamin Lipschütz 1923 in Wien die erstmalige Beschreibung des Erythema migrans (siehe unten). Er beobachtete an einem Dienstmädchen einen roten Fleck am Oberschenkel, der sich über sieben Monate ausbreitete und dann verschwand. Der Wahrheit schon sehr nahe kam 1975 der Münchner Hautarzt Klaus Weber, der aus seinen serologischen Untersuchungen folgerte, dass als Ursache des Erythema migrans eigentlich nur Borrelien infrage kämen. Leider konnte er seine Hypothese nicht weiter verfolgen. Außerdem waren damals Zeckenforscher davon überzeugt, dass Schildzecken keine Borrelien übertragen. Ebenso im Jahr 1975 fiel in der amerikanischen Ortschaft Lyme im Bundesstaat Connecticut eine Häufung von Gelenksentzündungen auf, die keiner bekannten Arthritisform zuzuordnen war. Man gab ihr den Namen Lyme-Arthritis und konnte bald einen Zusammenhang mit Zeckenstichen sowie mit Erythema migrans und mit Meningitis herstellen. Die detektivische Spurensuche war zuletzt erfolgreich: Der in Basel geborene Parasitologe Willy Burgdorfer von den Rocky Mountain Laboratories in Hamilton, Montana, USA, entdeckte letztendlich 1981 auf Long Island Spirochäten in Schildzecken und damit den Erreger der Lyme-Borreliose. Nach ihm wurde dieser „Borrelia burgdorferi“ benannt. Epidemiologische Daten Die jährlich neu auftretenden Fälle von Lyme-Borreliose scheinen vom Norden Europas bis ins südliche Zentraleuropa zuzunehmen. In Schweden werden 69 Fälle pro 100.000 Einwohner gezählt, in Franken/Deutschland 111 Fälle und in Slowenien über 300 Fälle pro 100.000 Einwohner pro Jahr. Laut WHO beträgt die Zahl der Neuinfektionen Fälle in Österreich 300 pro 100.000 Einwohner jährlich. Das bedeutet, dass es in Österreich zumindest etwa 25.000 Neuerkrankungen pro Jahr gibt. Diese Zahlen beruhen zum Teil auf Schätzungen. Dies liegt zum einen daran, dass in Österreich (im Gegensatz zu manchen anderen Ländern) die Lyme-Borreliose nicht meldepflichtig ist. Darüber hinaus kann gelegentlich die Abgrenzung gegenüber anderen Erkrankungen schwierig sein. Wie schon erwähnt ist jede fünfte Zecke mit Borrelien infiziert. Schätzungen gehen davon aus, dass jeder 20. Zeckenstich zu einer Übertragung von Borrelien führt. Dies ist jedoch nicht mit einer Erkrankung gleichzusetzen. Denn nur etwa vier Prozent aller gestochenen Personen erkranken auch. Dass stumme Infektionen vorkommen, weiß man aus Untersuchungen von Menschen, die häufig mit Zecken in Kontakt geraten. So wurden etwa bei Jägern RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 10 BORRELIOSE UND FSME sehr hohe Blutspiegel an Antikörpern gegen Borrelien gefunden, ohne dass sie an Borreliose erkrankt waren. Andererseits bleiben Antikörper nach einer durchgemachten Borreliose lange Zeit nachweisbar. Die so genannte Serumprävalenz, also der geschätzte Anteil an der Bevölkerung mit Antikörpern gegen Borrelien, bewegt sich zwischen zwei und zehn Prozent. Klinische Erscheinungsbilder Die Lyme-Borreliose kann zu unterschiedlichen klinischen Erscheinungsbildern führen, wobei die verschiedenen Manifestationen mit zeitlicher Latenz zum Zeckenstich auftreten können. Die häufigste Erscheinungsform ist das Erythema migrans, welches bei über 80 Prozent der Infizierten auftritt. In rund zehn Prozent der Fälle kommt es zu einer mit Beteiligung des Nervensystems, und seltener können Gelenke betroffen sein, die Haut, das Herz und sehr selten die Augen. Erythema migrans Das Erythema migrans (früher als Erythema chronicum migrans bezeichnet, auch „Wanderröte“ genannt) ist die häufigste Erscheinungsform der Lyme-Borreliose. Es handelt sich dabei eine Hautinfektion, wobei sich die Borrelien nach einer Inkubationszeit von wenigen Tagen bis zu mehreren Wochen, in der sie sich auch an den Wirt anpassen, beginnen auszubreiten. Dies führt zu einem roten Fleck um die Zeckenstichstelle, der sich kontinuierlich ausdehnt und einen Durchmesser von fünf Zentimetern oder mehr erreichen kann. Das Erythema migrans kann von milden Allgemeinsymptomen wie Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen, Fieber sowie Gelenks-und Muskelschmerzen begleitet sein. Treten diese Allgemeinsymptome ohne Erythema migrans auf, kann daraus nicht auf das Vorliegen einer Lyme-Borreliose geschlossen werden. Das Erythema migrans bildet sich in der Regel von selbst zurück. Eine Behandlung mit Antibiotika ist trotzdem angezeigt, da es ansonsten in weiterer Folge über den Blutweg zu einer Verbreitung der Borrelien in andere Gewebe kommen kann. Borrelien-Lymphozytom Etwas verzögert, das heißt nicht in direktem Zusammenhang mit dem Zeckenstich, kann es eher selten zum Borrelien-Lymphozytom kommen. Dieses wird häufiger bei Kindern beobachtet und äußert sich üblicherweise in einer Rötung und Schwellung am Ohrläppchen oder am Hodensack. Bei Erwachsenen findet sich das Borrelien-Lymphozytom häufiger an der Brustwarze. Acrodermatitis chronica atrophicans Die Acrodermatitis chronica atrophicans äußert sich als teigige Hautschwellung oder blaurote Hautverfärbung, die mit der Zeit in einen Gewebsschwund (Atrophie) übergeht, der die Haut dünn und durchscheinend erscheinen lässt. Aufgrund des zeitlichen Abstands von der Infektion und des klinischen Erscheinungsbilds wird nicht oft an einen Zeckenstich als Ursache gedacht. Die RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 11 BORRELIOSE UND FSME Acrodermatitis chronica atrophicans wird gelegentlich als Venenentzündung, Gefäßverengung oder Alterserscheinung missinterpretiert. Die Acrodermatitis chronica atrophicans heilt unbehandelt nicht aus, sondern schreitet immer weiter fort. Lyme-Neuroborreliose Die Lyme-Neuroborreliose tritt zumeist innerhalb weniger Wochen nach dem Zeckenstich auf. Dieser Infektion des Nervensystems kann ein Erythema migrans vorangehen, sie kann aber auch ohne Erythema migrans auftreten. Bei Kindern besteht eine durchschnittliche Inkubationszeit von vier Wochen. Der Verlauf bei Kindern ist üblicherweise mild, wobei es zu einer Hirnhautentzündung (Meningitis) bzw. zu einer Hirnhautentzündung mit Gesichtslähmung (Facialisparese) kommen kann. Eine spontane Abheilung ist möglich. Anders ist der Verlauf der Lyme-Neuroborreliose bei Erwachsenen. Charakteristischerweise kommt es dabei zu einem gemeinsamen Auftreten von Hirnhautentzündung, Hirnnervenentzündung (Gesichtslähmung, Augenmuskellähmung) und Nervenwurzelentzündung. Die Nervenwurzelentzündung präsentiert sich mit heftigen ausstrahlenden Schmerzen, Gefühlsstörungen oder auch Lähmungen. Die Schmerzen im Zuge einer Neuroborreliose verstärken sich besonders in der Nacht. Die Intensität der Schmerzen steigert sich mit der Zeit. Das führt häufig dazu, dass die Betroffenen aus diesem Grund nicht mehr schlafen können. Die Schmerzmittel, die üblicherweise verwendet werden, zeigen keine Wirkung. Ohne Behandlung – also bei spontanem Verlauf – würde es viele Monate dauern, bis es zur Abheilung der Neuroborreliose käme. Lyme-Arthritis Bei einer Gelenksentzündung durch Borrelien, einer Lyme-Arthritis, kommt es zu einer starken Schwellung üblicherweise nur eines Gelenks, häufig des Kniegelenks. Betroffen sind zumeist jüngere Menschen. Dabei stehen nicht so sehr die Schmerzen im Vordergrund, sondern die Bewegungsbeinträchtigung. Die Arthritis tritt erst Wochen bis Monate nach Infektionsbeginn auf. Häufig ist es dann schon Herbst oder Winter und die Betroffenen denken nicht mehr an einen Zeckenstich. Herz und Augen Selten können im Rahmen einer Lyme-Borreliose Symptome am Herzen auftreten. Diese bestehen typischerweise in Rhythmusstörungen. Diese Störungen können entweder gleichzeitig mit oder kurz nach einem Erythema migrans vorkommen, oder zusammen mit einer Neuroborreliose oder einer Lyme-Arthritis. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 12 BORRELIOSE UND FSME Borrelien Infektionen im Auge manifestieren sich in der Regel als Bindehautentzündung, Hornhautentzündung oder Entzündung anderer Bestandteile der Augen. In einem solchen Fall ist immer eine gründliche Untersuchung auf mögliche andere Ursachen angezeigt. Diagnose der Borreliose Für die Diagnose einer Lyme-Borreliose ist die Kenntnis der klinischen Erscheinungen grundlegend. Die Angabe eines Zeckenstichs kann hilfreich sein, sofern man eine Stichstelle erkennen kann. Allerdings wissen in 30 bis 40 Prozent der Fälle die Betroffenen nichts von ihrem Zeckenstich. Die Diagnose der Lyme-Borreliose erfolgt primär durch das Erkennen des Krankheitsbildes. Dies gilt vor allem für das Erythema migrans: Verläuft dieses in typischer Art und Weise, ist eigentlich keine Zusatzuntersuchung für die Diagnose erforderlich. Anders sieht die Lage bei den anderen Erscheinungsformen der Lyme-Borreliose aus. Hier hat sich die Serologie durchgesetzt, also der Nachweis von borrelienspezifischen Antikörpern. Dabei hat sich das Zwei-Test-Verfahren etabliert: Fällt in einem ersten Test der Nachweis von IgM-und/oder IgGAntikörpern (s. unten) positiv oder grenzwertig aus, so werden in einem zweiten Testverfahren (sog. Western-Blot oder Line-Blot) die Antikörper auf ihre Spezifität überprüft. Wie beim Erythema migrans müssen auch bei einem Borrelien-Lymphozytom zu Beginn die Antikörper nicht positiv sein. Hier ist nach vier bis sechs Wochen eine zweite Untersuchung erforderlich, um eine so genannte Serokonversion, also eine Erhöhung der Antikörper-Titer festzustellen. Die Diagnose einer Lyme-Neuroborreliose erfordert Untersuchungen von Blutserum und Rückenmarksflüssigkeit (Liquor). Der Liquor wird durch Punktion des Liquorraums im Lendenwirbelbereich (Liquorpunktion, „Kreuzstich“) gewonnen. Diese Untersuchung ist zwar nicht angenehm, jedoch entgegen noch immer kursierender Gerüchte ungefährlich. Im Liquor können bei vorliegender Neuroborreliose unspezifische Entzündungszeichen und auch im Liquor gebildete spezifische Antikörper gegen Borrelien nachgewiesen werden. Bei Lyme-Arthritis und Acrodermatitis gilt, dass gewöhnlich eine hohe Konzentration an spezifischen Antikörpern im Serum nachgewiesen werden kann. Eine negative Serologie macht das Vorhandensein dieser Erkrankungen unwahrscheinlich. Die definitive Diagnose erfolgt bei der Lyme-Arthritis durch den molekularbiologischen Nachweis von Borrelien im Gelenkspunktat; bei der Acrodermatitis durch Nachweis von Borrelien in einer Hautbiopsie. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 13 BORRELIOSE UND FSME IgG-und IgM-Antikörper Immunglobulin M (IgM) bezeichnet eine Klasse von Antikörpern, die bei einem Erstkontakt mit einem Antigen gebildet werden und die daher die Akutphase eine Erkrankung anzeigen. Immunglobulin G (IgG) bezeichnet eine Klasse von Antikörpern, die eine verzögerte Abwehrreaktion darstellen und die lange erhalten bleiben können. Ein Beispiel: Ein Betroffener/eine Betroffene kommt mit einer kleinen, unspezifischen Hautrötung rund um eine Zeckenstichstelle zur Untersuchung. Die Blutabnahme stellt quasi den „Nullwert“ dar und ist IgG- und IgM-Antikörper negativ. Die/der Betroffene wird gebeten, zu beobachten, ob sich die gerötete Stelle vergrößert und dann wieder zu kommen. Kommen die Betroffenen dann mit einem typischen Erythema migrans nach 14 Tagen, dann kann die Serologie zusätzlich beweisend für eine Lyme-Borreliose sein, wenn nun in der zweiten Blutprobe sowohl IgM- wie auch IgG-Antikörper deutlich positiv sind, also eine so genannte Serokonversion vorliegt. IgM-Antikörper sind, wie schon erwähnt, nur bei frischen Infektionen nachweisbar. Sie nehmen über einen Verlauf von Wochen deutlich ab und verschwinden wieder, während gleichzeitig IgG-Antikörper über den Verlauf von Wochen deutlich zunehmen. IgG-Antikörper können nach einer Infektion auch jahrelang positiv bleiben. Bei einer neuerlichen Infektion können diese Antikörper dann nach etwa vier bis sechs Wochen im Sinne einer Boosterung, also einer Auffrischung des immunologischen Gedächtnisses, vom Immunsystem in hohen Mengen produziert werden und im Serum wieder ansteigen. Der große Irrtum Gerade weil IgG-Antikörper über Jahre positiv bleiben können, sind sie alleine zur Diagnose einer Lyme-Borreliose keinesfalls ausreichend. Zusätzlich zu den IgGAntikörpern im Serum muss eine entsprechende auf Lyme-Borreliose hinweisende Symptomatik vorhanden sein, um den Verdacht auf eine Borreliose äußern zu können. Dies gilt insbesondere auch für das Vorliegen einer Neuroborreliose. Eine Entzündung im Bereich des Nervensystems kann nicht durch eine Blutuntersuchung allein diagnostiziert werden. Um eine Neuroborreliose fix diagnostizieren zu können, sind entweder die klassischen drei Symptome Hirnhautentzündung, Hirnnervenentzündung (Gesichtslähmung, Augenmuskellähmung) und Nervenwurzelentzündung oder eine im Liquor nachgewiesene Präsenz von Borrelien notwendig. Die Liquoruntersuchung ist Standard in der Diagnostik der Lyme-Neuroborreliose. Der Kompromiss, sich mit einer Blutabnahme zu begnügen, weil die Betroffenen sich vor einer Liquorpunktion fürchten, sollte nicht eingegangen werden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 14 BORRELIOSE UND FSME Therapie der Borreliose Lyme-Borreliose kann mit geeigneten Antibiotika gut behandelt werden. Für Hauterkrankungen kommen oral einzunehmende Antibiotika zur Anwendung. Auch für die Lyme-Gelenksentzündung werden Antibiotika so verabreicht , wobei sich die Behandlungszeit auf einen Monat erstrecken kann. Wichtig ist es, die vom Arzt verordnete Dosierung und den Behandlungszeitraum einzuhalten, auch wenn das Erythema migrans schon nach wenigen Tagen schwindet. Bei der Lyme-Neuroborreliose werden die Antibiotika in der Regel intravenös verabreicht. Langzeitfolgen Bei richtiger Behandlung sind Langzeitfolgen nach einer Lyme-Borreliose sehr selten. Allerdings kann der Heilungsprozess bis zur Wiederherstellung bei manchen Betroffenen mehrere Monate beanspruchen. Dies gilt vor allem für die Neuroborreliose. Bei dieser kommt es bei den meisten Betroffenen zu einer völligen Wiederherstellung, bei einer kleinen Zahl können aber beispielsweise Gefühlsstörungen oder eine Restlähmung bestehen bleiben. Bei der Acrodermatitis chronica atrophicans können Hautschäden oder Gelenkdeformitäten als Langzeitfolgen erhalten bleiben. Bei der Gelenksbeteiligung, der Lyme-Arthritis, kann der Prozess der Wiederherstellung viele Monate in Anspruch nehmen. Manche Betroffene klagen trotz adäquater Behandlung über anhaltende oder wiederkehrende Symptome. Dies wird als Post-Lyme-Syndrom bezeichnet. Darunter versteht man Beschwerden, die länger als sechs Monate nach der Behandlung anhalten. Diese sind unspezifisch und umfassen reduzierten Allgemeinzustand, erhöhte Müdigkeit und Reizbarkeit, emotionale Labilität sowie Störungen von Schlaf, Konzentration und Gedächtnis. Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Darüber hinaus gibt es ein Phänomen, für das keine wirkliche Erklärung existiert. Dieses besteht aus dem Vorliegen zahlreicher, sehr unterschiedlicher Beschwerden, die zwar in keinem direkten Zusammenhang zur Borrelieninfektion stehen, jedoch mit dieser in Zusammenhang gebracht werden. In Amerika wird dies als chronische Borreliose bezeichnet (siehe unten). Die Behandlung erfolgt symptomatisch. Vorbeugung & Zeckenentfernung Die beste Vorbeugung besteht natürlich in der Vermeidung von zeckenverseuchten Gebieten. Die Empfehlung für entsprechende Kleidung RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 15 BORRELIOSE UND FSME (langärmelig, lange Hose) kommt in der warmen Jahreszeit selten gut an. Repellentien auf Haut und Kleidern haben nur eine vorübergehende Wirkung. Effizient ist natürlich, sich nach dem Aufenthalt in der Natur möglichst bald nach Zecken abzusuchen und diese rasch zu entfernen. Die Zeckenentfernung erfolgt am besten mit einer geeigneten Pinzette. Dabei sollte die Zecke möglichst nahe an der Haut an den Mundwerkzeugen gefasst und dann vorsichtig herausgezogen werden. Wenn von diesen Mundwerkzeugen ein Teil abbricht, ist das kein Problem, denn dieser wird später abgestoßen. Studiendaten belegen, dass weder das Quetschen der Zecke noch das Beträufeln mit Öl oder das Aufbringen von Vaseline die Infektionsgefahr steigern; zu bevorzugen ist jedoch die Entfernung mit der Pinzette. Impfung Derzeit gibt es noch keine Impfung gegen Lyme-Borreliose. Ein Impfstoff, der gegen alle Typen von Borrelien wirken soll, die in Europa und in den USA eine Lyme-Borreliose verursachen, ist derzeit in Entwicklung. Bis jetzt hat sich gezeigt, dass der Impfstoff verträglich und immunogen ist (also eine Immunreaktiom hervorruft) - die Wirksamkeit wird derzeit überprüft. Die Aufregung um die chronische Borreliose Die Diagnose „chronische Borreliose“ scheint offenbar für eine größere Anzahl von Menschen hilfreich zu sein, die unter massiven gesundheitlichen Problemen verschiedenster Art leiden. Dies können anhaltende Schmerzen sein, Gedächtnisstörungen, Konzentrationsstörungen, Gelenkbeschwerden und vieles andere, bis hin zu psychosomatischen Beschwerden. Häufig suchen derart Betroffene eine Vielzahl von Ärztinnen und Ärzten auf, von denen sie sich eine Erklärung für diese Beschwerden und in der Folge auch Hilfe erwarten. Nun gibt es sehr umtriebige „Borreliose-Aktivisten“, zu denen auch einige Ärztinnen und Ärzte gehören. Sie propagieren über verschiedenste Medien, vor allem natürlich über das Internet, bei vielen Symptomkonstellationen diagnostische Schritte zur Feststellung einer chronischen Borreliose und untermauern diese These mit pseudowissenschaftlichen Feststellungen. Nicht nur werden fragwürdige und zum Teil für die Diagnose einer Borreliose ungeeignete Tests empfohlen, sondern auch Langzeittherapien mit Antibiotika – über mehrere Monate, oft sogar jahrelang. Solche Therapien können zu ernsthaften Nebenwirkungen führen. Häufig ist vor allem für Laien, aber teilweise auch für viele Ärztinnen und Ärzte, die Pseudobeweisführung der „Borreliose-Aktivisten“ schwer zu durchschauen. Denn bei genauerer Auseinandersetzung entpuppen sich die vermeintlich wissenschaftlichen Beweise als nicht haltbar. Es werden Studien zitiert, die methodische Schwächen aufweisen oder in denen lediglich Versuche im Labor RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 16 BORRELIOSE UND FSME durchgeführt wurden. Daneben werden Einzelfälle und private Meinungsäußerungen zitiert, die als wissenschaftliche Quellen untauglich sind. Quellen: Interview Univ.-Prof. Dr. Gerold Stanek Interview Univ.-Prof. Dr. Erich Schmutzhard Artikel „ärztemagazin“ 11/2013: „Kopfüber ins Elend“ Artikel ÖÄZ 11/2012: „Lyme-Borreliose: Schwierige Diagnose“ DasErste.de: http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wiewissen/sendung/2012/borreliose-104.html DIE FRÜHSOMMER-MENINGOENZEPHALITIS Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) ist eine Erkrankung, die durch Viren ausgelöst wird. Diese FSME-Viren werden wie auch die Borrelien von Zecken übertragen. Es sind jedoch auch einzelne Fälle nachgewiesen worden, bei denen sich Menschen durch den Genuss von Ziegenrohmilchkäse mit FSME-Viren infiziert haben. FSME kann nicht von einem Menschen auf einen anderen übertragen werden. Das FSME-Virus kann eine Entzündung des Gehirns, des Rückenmarks, der Hirnhäute und der Nervenwurzeln verursachen. FSME-Viren und ihre Verbreitung FSME-Viren gehören zur Familie der Flaviviren. Enge Verwandte der FSME-Viren sind beispielsweise das Denguefieber-Virus, das Gelbfieber-Virus oder das West Nil-Virus. Beim FSME-Virus gibt es drei Subtypen. In Österreich herrscht der westeuropäische Subtyp vor, der durch den Gemeinen Holzbock übertragen wird. Die anderen beiden Subtypen werden durch die Taigazecke übertragen, die in Sibirien und im Fernen Osten vorkommt. Das FSME-Virus zirkuliert in der Natur zwischen Zecken und Säugetieren. Das können kleine Säuger, aber auch größere wie Rehe, Ziegen oder Kühe sein. Der Mensch dringt mehr oder weniger zufällig in diesen Kreislauf ein, er ist ein Fehlwirt (weil der Infektionszyklus nicht fortgesetzt werden kann). Im Gegensatz zu den natürlichen Wirten kann der Mensch dann auch erkranken. FSME-Viren kommen nicht überall dort vor, wo Zecken mit Borrelien infiziert sind. Denn das FSME-Virus braucht ganz bestimmte klimatische Bedingungen, damit es in der Natur zirkulieren kann. Diese Bedingungen finden die FSME-Viren in vielen Teilen Europas mit Ausnahme einiger südeuropäischer Länder bzw. in Russland und Asien (Japan und Nordchina) vor. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 17 BORRELIOSE UND FSME Mit den klimatischen Veränderungen, vor allem der Erwärmung, verändern sich die Lebensräume der Zecken und damit teilweise auch jene der FSME-Viren. Das Virus dringt mittlerweile in immer größere Höhen vor, damit auch in Alpentäler und in die westlichen Bundesländer Österreichs. So wurde in Tirol der erste Fall einer FSME 1982 diagnostiziert, in Vorarlberg im Jahr 2000. Epidemiologische Daten Die FSME ist dann meldepflichtig, wenn eine Entzündung des Gehirns (Enzephalitis) vorliegt. Im Jahr 2012 wurden in Österreich 52 hospitalisierte FSMEErkrankungen und zwei Todesfälle registriert. Die Zahl war damit nur etwa halb so hoch wie im Jahr 2011, wo 113 Fälle und vier Todesfälle registriert wurden. Diese unterschiedlichen Zahlen entsprechen den typischen jährlichen Schwankungen, die durch Faktoren wie das Wetter und ökologische Veränderungen beeinflusst werden. Solche Umstände bestimmen zum einen die Zirkulation des FSME-Virus in den natürlichen Wirten, aber auch das Expositionsverhalten der Menschen, das heißt, dass sie sich bei Schönwetter häufiger im Freien aufhalten. Eine kürzlich veröffentlichte Studie des Departments für Virologie der Medizinischen Universität Wien (Heinz et al., Emerging Infectious Diseases 2013) konnte wichtige Erkenntnisse auch im Hinblick auf die Wirksamkeit der FSMEImpfung bringen. So zeigte sich, dass mit steigender Durchimpfungsrate in Österreich die Anzahl der Neuerkrankungen an FSME pro 100.000 Einwohner pro Jahr von 5,7 (Zeitraum 1972 bis 1982) auf 0,9 (2000 bis 2011) gesunken ist. Daraus ergibt sich auch, dass im Zeitraum von 2000 bis 2011 in Österreich mehr als 4.000 FSME-Erkrankungen durch die Impfung verhindert werden konnten. Die Häufigkeit der FSME hat allerdings bei der ungeimpften Bevölkerung in Österreich in den letzten 40 Jahren weder zu- noch abgenommen. Das bedeutet, dass das Risiko, von einer infizierten Zecke gestochen zu werden, unverändert ist. Damit ist die rückläufige Zahl von Fällen tatsächlich auf die Wirksamkeit der Impfung zurückzuführen. Darüber hinaus wurde in den letzten 20 Jahren auch ein signifikanter Rückgang von FSME-Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen beobachtet. Dies ist sicherlich auch als ein Erfolg der Impfung zu werten. Die Inzidenz der FSME ist bei den 50- bis 70-jährigen am höchsten, wobei kontinuierlich eine Verschiebung zu noch älteren Menschen festzustellen ist. Dies liegt sicherlich an der immer besser werdenden Verfassung älterer Menschen und dem damit verbundenen vermehrten Aufenthalt im Freien. Mit diesem steigt allerdings auch das Risiko einer Zeckenexposition. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 18 BORRELIOSE UND FSME Die Häufigkeiten der einzelnen Verlaufsformen der FSME sind weiter unten dargestellt. Klinisches Erscheinungsbild Die meisten Menschen, die sich mit dem FSME-Virus infizieren, erkranken überhaupt nicht. Naturgemäß liegen darüber keine Zahlen vor. Schätzungen zufolge kommt es bei zehn bis 30 Prozent der Infizierten zu einem Befall des Zentralnervensystems. Die Erkrankung selbst verläuft typischerweise biphasisch. Auf den Zeckenstich folgt eine Inkubationszeit von fünf bis zwölf Tagen, im Extremfall drei Tage bis drei Wochen. In dieser Zeit können sich die FSME-Viren im menschlichen Organismus ausreichend vermehren, so dass sie auch krankmachend wirken. Nach dieser Inkubationszeit kommt es zur ersten Phase der Erkrankung, der Virämie. Nun zirkulieren die Viren im Blut, was mit Fieber einhergeht. Dieses Fieber tritt nicht in der kalten Jahreszeit auf, sondern dann, wenn die Zecken aktiv sind, also in der wärmeren und warmen Jahreszeit. „Potenziell ist daher jedes Fieber im Frühsommer, Sommer und Herbst in einem Gebiet, in dem es Zecken gibt, auf FSME verdächtig“, betont unser Sendungsgast Professor Schmutzhard. „In einem solchen Fall sollte unbedingt ein Arzt aufgesucht werden und die Betroffenen sollten von sich aus von einem allfällig stattgehabten Zeckenstich berichten.“ Der fieberhafte Zustand kann auch mit etwas Gliederschmerzen einhergehen. Die wichtige Unterscheidung zur sogenannten „Sommergrippe“ besteht darin, dass Husten, Schnupfen und Heiserkeit völlig fehlen. Die FSME-Symptome ähnlich einem grippalen Infekt bilden sich nach einigen Tagen wieder zurück, und für viele Betroffene ist damit die Erkrankung auch tatsächlich beendet. Bei rund einem Drittel der Betroffenen, die das erste Stadium durchgemacht haben, kommt es zu einer zweiten Krankheitsphase. Diese ist gekennzeichnet durch heftige Kopfschmerzen, hohes Fieber und Nackenschmerzen - also den Symptomen einer Hirnhautentzündung (Meningitis). Während es bei der Hälfte der Patienten, die das zweite Stadium erreichen, bei einer reinen Hirnhautentzündung bleibt, kommt es bei weiteren 40 Prozent zu Zeichen einer Hirnentzündung (Enzephalitis). Diese kann innerhalb von Stunden bis zu wenigen Tagen auftreten. Die Wahrscheinlichkeit einer Hirnentzündung steigt mit zunehmendem Alter der Betroffenen. Dabei kommt es zu neurologischen Symptomen wie Lähmungen, Sprachstörungen, Gedächtnisstörungen, Bewusstseinsstörungen und/oder epileptischen Anfällen. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 19 BORRELIOSE UND FSME Spätestens zu diesem Zeitpunkt muss der Patient auf einer Intensivstation behandelt werden. Bei den verbleibenden rund zehn Prozent im zweiten Stadium verläuft die Erkrankung extrem schwer, zu der Hirnentzündung können eine Rückenmarksentzündung und eventuell eine Nervenwurzelentzündung dazukommen. Eine Rückenmarksentzündung geht häufig mit einer Querschnittslähmung einher. Diese kann auch in einer kompletten Lähmung der Arme und Beine sowie der Atemmuskulatur bestehen, sodass die Betroffenen beatmungspflichtig sind. Bei Kindern und jungen Menschen verläuft das zweite Stadium häufig nur in Form einer Hirnhautentzündung mit Kopfschmerzen und Erbrechen, Kranksein und Fieber und heilt nach ungefähr zwei Wochen völlig folgenlos ab. Die Diagnose der FSME Der zweiphasige Verlauf ist sehr charakteristisch für die FSME. Wenn zusätzlich noch Zeichen einer Hirnhaut- bzw. eine Hirnentzündung bestehen, verstärkt sich die Wahrscheinlichkeit einer FSME. FSME-Betroffene müssen unbedingt von einer Neurologin bzw. einem Neurologen untersucht werden. Denn bereits bei Bestehen einer scheinbar isolierten Hirnhautentzündung können sich subtile Zeichen der noch gefährlicheren Hirnentzündung finden, die nur mittels einer genauen klinisch neurologischen Untersuchung festgestellt werden können. Zur Diagnose der FSME ist auch eine Liquorpunktion erforderlich. In der Rückenmarksflüssigkeit können auch spezifische Antikörper und sogar Virusbestandteile nachgewiesen werden. Im Blut finden sich zumeist unspezifische Entzündungszeichen (erhöhte Zahl weißer Blutkörperchen, Beschleunigung der Blutsenkungsgeschwindigkeit und/oder Erhöhung des CRP). Eine Magnetresonanztomographie kann hilfreich sein, um die FSME gegenüber einer durch Herpesviren verursachten Hirnentzündung (Herpesenzephalitis) abgrenzen zu können. Denn gegen Herpesviren stehen spezifische Medikamente zur Verfügung. Behandlung der FSME Die Therapie der FSME erfolgt rein symptomatisch. Das heißt, es existiert leider noch immer keine gezielte Therapie gegen die verursachenden Viren. Symptome wie Kopfschmerzen, Erbrechen, etc. sind entsprechend zu behandeln, eventuell muss der Patient überwacht oder auf eine Intensivstation behandelt werden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 20 BORRELIOSE UND FSME Die Prognose der FSME Die erste Phase der Erkrankung heilt in der Regel problemlos ohne weitere Folgen aus. Auch die reine Hirnhautentzündung hat eine gute Prognose. Sie bleibt ebenfalls ohne Folgen. Allerdings können Betroffene bis zu sechs Wochen erkrankt sein, davon etwa drei Wochen im Krankenhaus und weitere drei bis vier Wochen im Krankenstand. Ein Drittel bis zur Hälfte der Patienten, die eine Hirnentzündung erleiden, laboriert in weiterer Folge an Langzeitfolgen. Diese können in Kopfschmerzen, Konzentrationsstörungen, Gedächtnisstörungen, Sprachstörungen, Lähmungen oder epileptischen Anfällen bestehen. Ein Drittel jener Betroffenen, die eine Rückenmarksentzündung erlitten haben, bleibt querschnittsgelähmt. Die FSME-Impfung Die FSME-Impfung hat eine hohe Schutzrate. Diese liegt bei Personen, die sich im regulären Impfschema befinden, bei etwa 96 bis 99 Prozent. Das bedeutet, dass 96 bis 99 Prozent der Geimpften nicht an FSME erkranken werden. Österreich ist das Land mit der höchsten FSME-Durchimpfungsrate der Bevölkerung. Diese liegt bei 85 Prozent, in manchen Jahrgängen sogar bei 88 Prozent. Dies bezeichnet jene Personen, die zumindest einmal eine Impfung erhalten haben. Die Impfempfehlung lautet, dass nach einer Grundimmunisierung und einer Auffrischung nach drei Jahren bis zum 60. Lebensjahr alle fünf Jahre geimpft werden soll. Da das Immunsystem mit zunehmendem Alter kontinuierlich schwächer wird, wird dann eine Auffrischungsimpfung alle drei Jahre empfohlen. Eine Bestimmung des Antikörpertiters wird nur für einzelne Personengruppen empfohlen, zum Beispiel für an Multipler Sklerose Erkrankte. Man muss sich darüber im Klaren sein, dass die Titerbestimmung verschiedenen Störfaktoren unterliegt. Dazu zählen Gelbfieberimpfung und Impfung gegen JapanEnzephalitis, die durch Kreuzreaktionen oft zu irritierend hohen positiven Titern führen können. Dieses Phänomen kann lediglich mit einem anderen sehr aufwändigen und teuren Test umgangen werden. Eine sofortige Impfung nach einem Zeckenstich ist bei ungeimpften Personen nicht sinnvoll, da die FSME eine sehr kurze Inkubationszeit hat. Eine Impfung kann in einem solchen Fall erst nach vier Wochen bei nicht erkrankten Personen begonnen werden. RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 21 BORRELIOSE UND FSME Mögliche Impfreaktionen bestehen in Rötung und Schwellungen an der Impfstelle, sowie leichtem Fieber. Mythen rund um FSME Einige noch immer kursierende Mythen rund um die FSME können die Experten widerlegen: „Jeder FSME-Patient hat ein Langzeitproblem.“ Das stimmt nicht, wie oben nachzulesen ist. Vor allem ältere Personen argumentieren häufig, dass sie schon so viele Zeckenstiche gehabt hätten, dass sie immun seien. Das stimmt nicht generell. Im Gegenteil - mit zunehmendem Alter sind schwere Krankheitsverläufe zu befürchten. Häufig wird geglaubt, dass kleine Kinder die Impfung nicht brauchen, weil sie nicht an FSME erkranken. Das stimmt nicht, denn auch kleine Kinder können erkranken. Selten, aber doch, können die Erkrankungen bei Kindern auch schwer verlaufen. Bei Kindern, die in einem Endemiegebiet wohnen und häufig mit Zecken in Kontakt geraten, wird eine Impfung ab dem vollendeten ersten Lebensjahr empfohlen. „Die FSME-Impfung kann FSME auslösen.“ Da es sich bei der Impfung um einen Totimpfstoff handelt, kann sich kein Virus vermehren. „Die FSME-Impfung kann Multiple Sklerose auslösen.“ Das stimmt nicht. Quellen: Interview Univ.-Prof. Dr. Erich Schmutzhard Interview Univ.-Prof.in Dr.in Heidemarie Holzmann Department für Virologie der medizinischen Universität Wien: „Virusepidemiologische Information“ Nr. 3/13: http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/upload/vei/v2013/0313s.pdf Wir danken Herrn Univ.-Prof. Dr. Gerold Stanek für seine Unterstützung bei der Erstellung der Informationsmappe! RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 22 INFOLINKS INFOLINKS European Society for Clinical Microbiology and Infectious Diseases (ESCMID) https://www.escmid.org/ CliniCum neuropsy/Österreichische Gesellschaft für Neuropsychopharmakologie und Biologische Psychiatrie: Meningitis, Enzephalitis, Myelitis. ZNS-Infektionen im Überblick http://www.oegpb.at/dynasite.cfm?dsmid=114383&dspaid=1002860 Oberösterreichische Gebietskrankenkasse/Online-Redaktion http://www.forumgesundheit.at/portal27/portal/forumgesundheitportal/channel_con tent/cmsWindow?p_pubid=649341&action=2&p_menuid=63347&p_tabid=4 DasErste.de: Borreliose – eingebildete Krankheit? http://www.daserste.de/information/wissen-kultur/w-wiewissen/sendung/2012/borreliose-104.html Science.orf.at: Neuer Anlauf für Borreliose-Impfstoff http://science.orf.at/stories/1717492/ Deutsche Bundesärztekammer und kassenärztliche Bundesvereinigung: Linksammlung http://www.patienteninformation.de/suche/?searchString=Zecken%C3%BCbertragene%20Krankheiten&a mp;keyword=Zecken%C3%BCbertragene%20Krankheiten News.at: FSME-Fälle durch Milch in Vorarlberg http://www.news.at/a/fsme-faelle-milch-vorarlberg-sechs-menschen-spital-217260 Österreichische Ärztezeitung 7/2013: FSME: Ältere sind betroffen http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2013/oeaez-7-10042013/fsme-zeckenfruehsommer-meningoenzephalitis-impfung.html Netdoktor: Zeckenkrankheiten im Überblick http://www.netdoktor.at/krankheit/fsme-borreliose-5939 Department of Public Health/Connecticut: A brief history of Lyme-disease in Connecticut RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 23 INFOLINKS http://www.ct.gov/dph/cwp/view.asp?a=3136&q=388506 Bayerisches Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit: Die LymeBorreliose http://www.lgl.bayern.de/gesundheit/infektionsschutz/infektionskrankheiten_a_z/bo rreliose/lyme.htm Die Presse.com: Zecken: Impfschutz im Labor bestimmen lassen? http://diepresse.com/home/gesundheit/647609/Zecken_Impfschutz-im-Laborbestimmen-lassen Netdoktor: Neuroborreliose http://www.netdoktor.at/krankheit/neuroborreliose-7430 Österreichische Ärztezeitung 11/2012: Lyme-Borreliose: schwierige Diagnose http://www.aerztezeitung.at/archiv/oeaez-2012/oeaez-11-10062012/lyme-borrelioseschwierige-diagnose.html Der Standard.at: Zähe Zecken haben wieder Saison http://derstandard.at/1297820563784/FSME-Zaehe-Zecken-haben-wieder-Saison Netdoktor: Frühsommer-Meningoenzephalitis http://www.netdoktor.at/krankheit/fsme-7665 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 24 BUCHTIPPS BUCHTIPPS Birgit und Heinz Mehlhorn Zecken auf dem Vormarsch: Vorbeugung und Maßnahmen gegen Krankheitserreger Düsseldorf University Press 2009 ISBN-13: 978-3940671127 Norbert Satz Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) Verlag Huber 2006 ISBN-13: 978-3456843469 Jochen Süss Zecken Irisiana 2007 ISBN-13: 978-3720550062 RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 25 SENDUNGSGÄSTE SENDUNGSGÄSTE In der Sendung Radiodoktor – Medizin und Gesundheit vom 22. Juli 2013 waren zu Gast: Univ.-Prof.in Dr.in Heidemarie Holzmann FÄ für Virologie, Hygiene und Mikrobiologie Department für Virologie der Medizinischen Universität Wien Kinderspitalgasse 15 A-1095 Wien Tel.: +43(0)1/40160/65522 E-Mail: [email protected] http:// http://www.virologie.meduniwien.ac.at/home/ Univ.-Prof. Dr. Gerold Stanek FA für Hygiene und Mikrobiologie, und Präventivmedizin Stv. Leiter des Instituts für Hygiene und Angewandte Immunologie des Zentrums für Pathophysiologie, Infektiologie und Immunologie, Medizinische Universität Wien Kinderspitalgasse 15 A-1090 Wien Tel.: +43/(0)1/40160/33012 E-Mail: [email protected] Homepage: http://www.meduniwien.ac.at/hp/hai/ Univ.-Prof. Dr. Erich Schmutzhard FA für Neurologie und neurologische Intensivmedizin Leiter der Neurologischen Intensivstation und stv. Direktor der Universitätsklinik für Neurologie, MedUni Innsbruck Anichstraße 35 A-6020 Innsbruck Tel.: +43/(0)50504/24279 E-Mail: [email protected] Homepage: https://www.i-med.ac.at/neurologie/ RADIODOKTOR – MEDIZIN UND GESUNDHEIT 26