SMC Arzneimittelinformation Methylphenidat

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Obligate Textteile der Arzneimittelinformationen Dex-/Methylphenidat
25.06.2012 – Swissmedic: Obligate Textteile der
Arzneimittelinformation für dex-/methylphenidat-haltige
Präparate mit Erwachsenenindikation
a. Fachinformation
b. Patienteninformation
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Obligate Textteile der Arzneimittelinformationen Dex-/Methylphenidat
a.
Fachinformation
Obligate Textteile der Fachinformation bei dex-/methylphenidathaltigen Präparaten mit
Indikation ADHS für Erwachsene (bezieht sich nicht auf die Indikation „Narkolepsie“)
Die obligaten Textteile sind in den folgenden Rubriken enthalten:
Indikationen / Anwendungsmöglichkeiten
[Das Präparat] ist indiziert zur Behandlung einer seit dem Kindesalter fortbestehenden
Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Rahmen einer therapeutischen
Gesamtstrategie.
Die Behandlung soll nur von. Ärztinnen bzw. Ärzten die auf Verhaltensstörungen von Kindern und
Jugendlichen bzw. Erwachsenen spezialisiert sind, begonnen werden und muss auch von ihnen
überwacht werden.
Die Wirksamkeit von Methylphenidat [oder Präparatename] bei der Behandlung von ADHS wurde in
kontrollierten klinischen Studien an Kindern und Jugendlichen zwischen 6 und 17 Jahren und
Erwachsenen ab 18 bis 65 Jahren, die die DSM-IV-Kriterien für ADHS aufwiesen, dokumentiert.
Ein Teil der Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde, haben die Symptome auch im
Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen soll die Symptomatik also bereits in der Kindheit begonnen
haben, wenn eine Behandlung eingeleitet wird. Die Anwendung von Methylphenidat [oder
Präparatename] sollte sich auf jene Patienten und Patientinnen beschränken, welche ein Präparat
benötigen, bei dem die Wirkungen bei morgendlicher Einnahme bis zum Abend andauern.
Methylphenidat [oder Präparatename] sollte als Teil eines umfassenden Therapieprogramms
eingesetzt werden, wenn sich Verhaltensmassnahmen allein als unzureichend erwiesen haben. Ein
umfassendes Therapieprogramm zur Behandlung von ADHS kann psychologische, pädagogische
und soziale Massnahmen beinhalten.
Die Diagnose sollte entsprechend den DSM-IV-Kriterien oder der ICD-10-Klassifikation gestellt
werden und sollte sich auf eine vollständige Anamnese und Untersuchung des Patienten stützen.
Eine Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] ist nicht bei allen Personen mit ADHS
angezeigt, und die Entscheidung über die Anwendung des Arzneimittels muss auf einer sehr
sorgfältigen Beurteilung des Schweregrads der Symptome des Patienten beruhen. Stimulanzien sind
nicht zur Anwendung bei Patienten vorgesehen, die sekundäre umfeldbedingte Symptome und/oder
andere primäre psychiatrische Störungen, einschliesslich Psychosen, zeigen. Geeignete
pädagogische Massnahmen sind essenziell und eine psychosoziale Betreuung ist oft hilfreich.
Die spezifische Ätiologie dieses Syndroms ist unbekannt. Eine adäquate Diagnose kann nicht durch
einen einzelnen diagnostischen Test gestellt werden. Sie erfordert den Einsatz medizinischer,
spezieller psychologischer, pädagogischer und sozialer Ressourcen. Das Lernen kann, muss aber
nicht, beeinträchtigt sein.
Durch die Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] können die Hauptsymptome des
ADHS wie mässige bis starke Ablenkbarkeit, rasch nachlassende Aufmerksamkeit, Impulsivität,
verstärkte motorische Aktivität und gestörtes Sozialverhalten gemildert werden.
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Dosierung/Anwendung
Abklärungen vor Behandlungsbeginn
Vor Beginn der Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] ist es notwendig einen
kardiovaskulären Status zu erheben und zu dokumentieren, Blutdruck und Herzfrequenz
einschliessend. Da keine Langzeitdaten vorliegen, sollten regelmässige kardiovaskuläre
Untersuchungen bei Vorliegen eines Risikofaktoren-Profils erfolgen (siehe unter „Warnhinweise und
Vorsichtsmassnahmen“).
Weiterhin ist vor Beginn der Behandlung das Gewicht und die Grösse zu erheben und in einer
Wachstumskurve zu dokumentieren.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Kinder
In kontrollierten Studien wurde die Anwendung von Methylphenidat [oder Präparatename] bei
Patienten unter sechs Jahren nicht untersucht. Methylphenidat [oder Präparatename] darf bei
Patienten unter sechs Jahren nicht angewendet werden.
Ältere Patienten
Die Anwendung von Methylphenidat [oder Präparatename] bei älteren Patienten über 65 Jahre ist in
kontrollierten Studien nicht untersucht worden.
Hinweis: Wenn sich die Symptome nach Dosissteigerung über 1 Monat nicht bessern, sollte das
Arzneimittel abgesetzt werden.
Methylphenidat [oder Präparatename] muss von Zeit zu Zeit (spätestens aber nach 12 Monaten)
abgesetzt werden und der Nutzen der Therapie neu bewertet werden.
Kontraindikationen
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Ausgeprägte Angst- und Spannungszustände sowie ausgeprägte Agitiertheit, da Methylphenidat
[oder Präparatename] diese Symptome verstärken kann;
Diagnose oder Ananmnese von schwerer Depression, Anorexia-nervosa, psychotischen
Symptomen, Suizidneigung, Manie, Schizophrenie, Borderline-Persönlichkeitsstörung, da
Methylphenidat [oder Präparatename] diese Zustände verschlechtern könnte;
Alkohol- und Drogenabusus;
familiäre Belastung oder Diagnose von Tourette-Syndrom;
Glaukom;
bei Patienten mit vergrösserter Prostata mit Restharnbildung;
Phäochromozytom;
Hyperthyreose;
Herzrhythmusstörungen;
Vorbestehende Herz-Kreislauferkrankungen einschliesslich schwerer Hypertonie,
Herzinsuffizienz, Angina pectoris, hämodynamisch signifikanter, angeborener Herzfehler,
Kardiomyopathien, Herzinfarkt, potentiell lebensbedrohender Arrhythmien und Kanalopathien
(Erkrankungen, die aufgrund von Dysfunktionen der Ionenkanäle verursacht wurden)
arterielle Verschlusskrankheit;
Vorbestehende zerebrovaskuläre Erkrankungen, wie zum Beispiel zerebrale Aneurysmen,
Gefässabnormalitäten einschliesslich Vaskulitis oder Schlaganfall
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Behandlung mit Monoaminooxidase-Hemmern (MAO-Hemmern) und während mindestens 14
Tagen im Anschluss an die Absetzung eines MAO-Hemmers (es kann dabei zu einer akuten
arteriellen Hypertonie kommen) (siehe «Interaktionen»);
bekannte Überempfindlichkeit gegenüber Methylphenidat oder einem der anderen Inhaltsstoffe
des Präparates.
Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen
Bei Kindern und Erwachsenen mit strukturellen Anomalien am Herzen, die mit Stimulantien,
einschliesslich Methylphenidat, behandelt wurden, wurde über plötzliche Todesfälle berichtet. Solche
Ereignisse wurden vereinzelt auch bei Patienten mit vermuteten vorbestehenden kardiovaskulären
Erkrankungen beobachtet. Bei Patienten mit strukturellen kardialen Anomalien oder kardiovaskulären
Vorerkrankungen sollte Methylphenidat deshalb nicht angewendet werden.
Um bestehende Herzkrankheiten zu erkennen, sollte bei Kindern und Erwachsenen, bei denen eine
Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] vorgesehen ist, eine sorgfältige Anamnese
(einschliesslich Abklärung der Familiengeschichte in Bezug auf plötzliche Todesfälle oder
ventrikuläre Arrhythmien) und eine körperliche Untersuchung durchgeführt werden. Falls erste
Befunde auf eine solche Erkrankung hinweisen, sollten weitere kardiologische Untersuchungen
durchgeführt werden (z.B. Elektrokardiogramm, Echokardiogramm).
Der kardiovaskuläre Status sollte beobachtet werden. Blutdruck und Herzfrequenz sollten bei jeder
Dosisanpassung oder in angemessenen Abständen (mindestens aber alle 6 Monate) überprüft und
dokumentiert werden und anschliessend, falls immer klinisch indiziert.
Bei Kindern und Erwachsenen, bei denen während einer Behandlung mit Methylphenidat [oder
Präparatename] Symptome wie Palpitationen, Brustschmerzen bei körperlicher Anstrengung,
Synkopen oder andere Symptome auftreten, welche auf eine Herzerkrankung hindeuten, sollte
umgehend eine kardiologische Abklärung erfolgen.
Stimulanzien mit Wirkung auf das Zentralnervensystem einschliesslich Methylphenidat sind mit der
Auslösung oder Verschlimmerung motorischer und verbaler Tics in Verbindung gebracht worden. Vor
der Behandlung mit Stimulanzien sollte deshalb eine klinische Beurteilung der Patienten hinsichtlich
Tics durchgeführt werden. Dabei ist auch die Familienanamnese bei zu ziehen.
Bei der Langzeitbehandlung von Kindern mit Methylphenidat [oder Präparatename] wurde über
Wachstumshemmung (reduzierte Zunahme von Gewicht und/oder Körpergrösse) berichtet. Follow-up
Untersuchungen bei Kindern zwischen 7 und 10 Jahren deuten darauf hin, dass Kinder, die konstant
(z.B. 7 Tage pro Woche während 1 Jahr) Methylphenidat einnehmen, eine vorübergehende
Verlangsamung der Wachstumsrate (im Durchschnitt 2 cm weniger Längenwachstum und 2,7 kg
weniger Gewichtszunahme über 3 Jahre) zeigen können. Aus diesem Grunde sollten Kinder und
Jugendliche, die eine Langzeitbehandlung benötigen, sorgfältig (mindestens alle 6 Monate) bezüglich
Grösse, Gewicht und Appetit überwacht und in einer Wachstumskurve dokumentiert werden. Bei
Patienten, bei denen Wachstum oder Gewichtszunahme nicht den Erwartungen entsprechen, sollte
die Behandlung unterbrochen werden.
Es gibt klinische Hinweise darauf, dass während der Verabreichung von Arzneimitteln mit dem
Wirkstoff Methylphenidat vermehrt psychiatrische Störungen (einschliesslich Suchtverhalten und
suizidales Verhalten) sowie Gewichts- und Appetitverlust auftreten. Eine sorgfältige Erfassung
solcher Veränderungen oder aber von Anzeichen für Fehlgebrauch
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und Missbrauch des Medikaments muss bei jedem Besuch und jeder Dosisanpassung vorgenommen
werden.
Wird das Arzneimittel abgesetzt, ist eine sorgfältige Überwachung erforderlich, da es zu
Entzugserscheinungen sowie zur Demaskierung von Depressionen oder von Effekten chronischer
Überaktivität kommen kann. Gewisse Patienten müssen daher möglicherweise während längerer Zeit
beobachtet werden.
Methylphenidat [oder Präparatename] soll nicht zur Prävention oder Behandlung normaler
Ermüdungszustände verwendet werden.
Bei Patienten, die eine Therapie mit Methylphenidat beginnen, sollte auf das Auftreten oder die
Verstärkung von aggressivem Verhalten geachtet werden. Eine sorgfältige Überwachung ist nötig.
Aggression ist häufig mit ADHS assoziiert; dennoch wurde von unerwartetem Auftreten oder einer
Verstärkung von Aggression während der Therapie mit Methylphenidat berichtet. Ein
Therapieabbruch kann in Betracht gezogen werden. (siehe «Unerwünschte Wirkungen»)
Für Wechselwirkungen mit zentral wirksamen Alpha-2-Agonisten, wie Clonidin, siehe Interaktionen.
In seltenen Fällen sind Symptome von Sehstörungen vorgekommen. Dabei ist über
Akkommodationsstörungen und verschwommenes Sehen berichtet worden.
Zu Wirksamkeit und Sicherheit und zur Dosierung bei Kindern unter 6 Jahren liegen keine
ausreichenden Daten vor.
Interaktionen
Bei gleichzeitiger Anwendung mit Clonidin wurden schwerwiegende Nebenwirkungen einschliesslich
des plötzlichen Todes gemeldet. Die Sicherheit der Anwendung von Methylphenidat in Kombination
mit Clonidin oder anderen zentral wirksamen Alpha-2-Agonisten wurde nicht systematisch
untersucht.
Aufgrund der möglichen Erhöhung des Blutdrucks sollte in Kombination mit vasopressorischen
Substanzen Methylphenidat [oder Präparatename] mit Vorsicht angewendet werden.
Methylphenidat [oder Präparatename] kann die blutdrucksenkende Wirkung von Antihypertensiva
reduzieren.
Unerwünschte Wirkungen
Unerwünschte Wirkungen bei Methylphenidat-Zubereitungen
Bei der Anwendung von methylphenidathaltigen Arzneimitteln sind unerwünschte
Arzneimittelwirkungen beobachtet worden, die als Klasseneffekte zu deuten sind. Die dabei am
häufigsten beobachteten Nebenwirkungen sind:
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Infektionen: Nasopharyngitis
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Anorexie, verminderter Appetit, mässig verringerte
Gewichts- und Grössenzunahme bei längerer Anwendung bei Kindern
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-
Psychiatrische Störungen: Schlaflosigkeit, Nervosität, Anorexie, Affektlabilität, Aggression,
Unruhe, Angst, Depression, Reizbarkeit, anormales Verhalten
Neurologische Störungen: Kopfschmerzen, Schwindel, Dyskinesie, psychomotorische
Hyperaktivität, Somnolenz
Herzerkrankungen: Arrhythmie, Tachykardie, Palpitationen
Gefässerkrankungen: Hypertonie
Atemwege und Brustraum: Husten, Rachen- und Kehlkopfschmerzen
Gastrointestinaltrakt: Bauchschmerzen, Durchfall, Übelkeit, Magenbeschwerden und Erbrechen,
Mundtrockenheit
Haut: Alopezie, Pruritus, Hautausschlag, Urtikaria
Bewegungsapparat: Arthralgie
Allgemeine Erkrankungen: Pyrexie, Wachstumsverzögerung unter längerer Anwendung bei
Kindern
Untersuchungen: Veränderungen von Blutdruck und Herzfrequenz (meist eine Erhöhung),
Gewichtsabnahme
Unabhängig von ihrer Häufigkeit muss auch auf die folgenden klinisch bedeutsamen oder
schwerwiegenden Nebenwirkungen bei methylphenidathaltigen Arzneimitteln hingewiesen werden:
-
Psychiatrische Störungen: Suizid, Suizidversuch, Suizidgedanken, stereotype (krankhaft häufig
wiederholte) Verhaltensweisen, taktile Halluzinationen
Neurologische Störungen: choreatische Bewegungsstörungen, Tics oder Verschlechterung
bestehender Tics, reversible Nervenausfälle, Migräne, malignes neuroleptisches Syndrom
Augen: Akkomodationsstörungen
Herzerkrankungen: Plötzlicher Herztod, Herzinfarkt
Gefässerkrankungen: zerebrovaskuläre Störungen bzw. Hämorrhagie, Vaskulitis, RaynaudSyndrom, peripheres Kältegefühl (kalte Hände oder Füsse)
Gastrointestinaltrakt: Leberfunktionsstörung
Haut: Exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme,
Arzneimittelexanthem
Nieren und Harnwege: Hämaturie
Reproduktionssystem und Brust : Gynäkomastie
Daneben wurde über unerwünschte Arzneimittelwirkungen im Zusammenhang mit der Anwendung
von [Präparatename] berichtet:
Überdosierung
Bei der Behandlung von Patienten mit einer Überdosierung muss auch der verzögert freisetzende
Anteil von Methylpenidat-Formulierungen berücksichtigt werden.
Anzeichen und Symptome
Zu den Anzeichen und Symptomen einer Methylphenidat- [oder Präparatename-] Überdosierung,
welche hauptsächlich von einer Überstimulierung des ZNS und überschiessenden
sympathikomimetischen Wirkungen resultieren, gehören: Erbrechen, Agitiertheit, Muskelzuckungen,
zerebrale Krampfanfälle mit nachfolgendem Koma, Verwirrung, Halluzinationen (akustisch und/oder
visuell), übermässiges Schwitzen, Kopfschmerzen, Pyrexie, Tachykardie, Palpitationen, erhöhte
Herzfrequenz, Sinusarrhythmie, Hypertonie, Mydriasis und Mundtrockenheit.
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b.
Patienteninformation
Obligate Textteile der Patienteninformation bei dex-/methylphenidathaltigen Präparaten mit
Indikation ADHS für Erwachsene (bezieht sich nicht auf die Indikation „Narkolepsie“)
Die obligaten Textteile sind in den folgenden Rubriken enthalten:
Was ist [Präparatename] und wann wird es angewendet?
Methylphenidat [oder Präparatename] ist indiziert zur Behandlung einer seit dem Kindesalter
fortbestehenden Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) als Teil eines
Behandlungsprogramms, das auch psychologische, pädagogische und soziale Massnahmen
umfasst.
Ein Teil der Kinder, bei denen ADHS festgestellt wurde, haben die Symptome auch im
Erwachsenenalter. Bei Erwachsenen soll die Symptomatik also bereits in der Kindheit begonnen
haben, wenn eine Behandlung eingeleitet wird.
Die Symptome von ADHS bestehen unter anderem in rasch nachlassender Aufmerksamkeit,
Flüchtigkeitsfehlern, nicht zuhören können, Aufgaben nicht beenden, Anweisungen nicht ausführen,
leicht ablenkbar und störbar sein, impulsiv, unruhig, zappelig sein, übermässig viel reden, zu
unpassenden Gelegenheiten herumlaufen, andere stören oder unterbrechen und sich auf Dinge nur
schwer konzentrieren können. Das Lernen ist beeinträchtigt. Das alles kann zu Schwierigkeiten im
sozialen Umfeld, in der Schule, bei der Arbeit führen. Es kann sein, dass die Betroffenen nicht alle
diese Symptome haben. Viele Menschen haben diese Symptome von Zeit zu Zeit, aber bei Patienten
oder Patientinnen mit ADHS beeinträchtigen diese Symptome deren Alltagstätigkeiten und treten in
mehr als einer Umgebung auf (d.h. zuhause, in der Schule, bei der Arbeit). ADHS kann sich bis in
das Erwachsenenalter fortsetzen.
Nach einer gründlichen Untersuchung von Ihnen oder der Ihres Kindes hat sich Ihr Arzt bzw. Ihre
Ärztin für Methylphenidat [oder Präparatename] entschieden.
[Das Präparat] darf nur auf Verschreibung eines Arztes bzw. einer Ärztin mit Erfahrung in der
Behandlung von Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen oder aber Erwachsenen und
unter ihrer regelmässigen Kontrolle verwendet werden.
Durch die Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] können die Hauptsymptome des
ADHS wie mässige bis starke Ablenkbarkeit, rasch nachlassende Aufmerksamkeit, Impulsivität,
verstärkte motorische Aktivität und gestörtes Sozialverhalten gemildert werden.
Abklärungen vor Behandlungsbeginn
Vor Beginn der Behandlung muss Ihr Arzt/Ihre Ärztin abklären, ob Sie oder Ihr Kind an einer HerzKreislauf-Erkrankung leiden, die einer Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename]
entgegensteht. Bei Ihrem Kind misst der Arzt/die Ärztin ausserdem vor der Behandlung und im
Verlauf der Behandlung das Gewicht und die Grösse.
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Was sollte dazu beachtet werden?
Ältere Patienten
Die Anwendung von Methylphenidat [oder Präparatename] bei älteren Patienten über 65 Jahre ist in
kontrollierten Studien nicht untersucht worden.
Wann darf [Präparatename] nicht eingenommen werden?
Patienten und Patientinnen dürfen Methylphenidat [oder Präparatename] nicht einnehmen
- wenn sie an ausgeprägten Angst-, Spannungs- und Erregungszuständen leiden, weil die
Einnahme des Arzneimittels diese Zustände verschlimmern kann;
- wenn sie unter einer schweren Depression mit depressiven Symptomen wie Traurigkeit,
Minderwertigkeitsgefühlen und Hoffnungslosigkeit leiden; die abnorme Gedanken oder Visionen
haben, abnorme Laute hören oder bei denen eine Psychose diagnostiziert wurde; oder in der
Vorgeschichte Suizidneigungen gezeigt haben;
- wenn sie übermässig Alkohol trinken, übermässig Arzneimittel oder Drogen nehmen oder
abhängig davon sind oder wenn sie früher übermässig Alkohol getrunken, übermässig
Arzneimittel zugeführt oder Drogen genommen haben oder abhängig waren;
- wenn bei ihnen oder einem Familienmitglied das Tourette-Syndrom (Tics) diagnostiziert wurde;
- wenn sie ein Glaukom (grüner Star) haben (erhöhter Augeninnendruck);
- wenn sie an einer vergrösserten Prostata mit Restharnbildung leiden;
- wenn sie unter einem Phäochromozytom (seltene Tumorerkrankung der Nebenniere) leiden;
- wenn sie an einer Erkrankung der Schilddrüse (Hyperthyreose) leiden;
- wenn sie an Herzrhythmusstörungen leiden;
- wenn sie an Erkrankungen des Herzens (schwerer Bluthochdruck, Herzschwäche, Angina
Pectoris, angeborene Herzfehler, Herzmuskelerkrankungen, Herzinfarkt oder Erkrankungen, die
lebensbedrohliche Herzrhythmusstörungen auslösen können) leiden;
- wenn sie an arteriellen Durchblutungsstörungen leiden;
- wenn sie an Veränderungen der Blutgefässe des Kopfes leiden oder einen Schlaganfall erlitten
haben;
- wenn sie gegenwärtig sogenannte Monoaminoxidase-Hemmer (z.B. Arzneimittel gegen
Depressionen mit dem Wirkstoff Moclobemid) einnehmen oder innerhalb der letzten 14 Tage vor
der Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] eingenommen haben;
- wenn sie gegen Methylphenidat [oder Präparatename] oder einen der Inhaltsstoffe des Produkts
allergisch sind;
- Kinder unter 6 Jahren dürfen Methylphenidat [oder Präparatename] nicht einnehmen.
- Methylphenidat [oder Präparatename] darf nicht eingenommen werden, um eine normale
Müdigkeit zu beseitigen.
Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von [Präparatename] Vorsicht geboten?
Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie bzw. Ihr Kind
– neues oder verstärktes aggressives Verhalten zeigen;
– Bewegungstics (schwer zu kontrollierende, wiederholte Muskelzuckungen beliebiger Körperteile)
oder verbale Tics (schwer zu kontrollierende, wiederholte Äusserungen von Lauten oder Wörtern)
haben;
– abnorme Gedanken oder Visionen haben, abnorme Laute hören oder wenn bei Ihnen bzw. Ihrem
Kind eine Psychose diagnostiziert wurde;
– Krampfanfälle (Epilepsie) oder anomale EEG-Befunde (Elektroenzephalogramme = Hirnscans)
haben;
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hohen Blutdruck haben. Der Blutdruck sollte kontrolliert werden, insbesondere bei Patienten bzw.
Patientinnen mit hohem Blutdruck;
eine Verengung oder Blockierung des Verdauungskanals (Speiseröhre, Magen, Dünn- oder
Dickdarm) haben;
Schwierigkeiten mit dem Schlucken von Tabletten haben;
Sehtrübung oder andere Sehstörungen haben;
an Galactoseunverträglichkeit, Lactasemangel oder Glucose-Galactose-Malabsorption (seltene
Stoffwechselerkrankungen) leiden;
eine Herzkrankheit oder andere schwerwiegende Herzprobleme haben oder hatten.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Sie fragen, ob Sie oder Ihr Kind andere Arzneimittel einnehmen oder ob
Sie, Ihr Kind oder Ihre Familie andere Krankheiten haben (wie z.B. Herzkrankheiten). Es ist wichtig,
dass Sie alle Informationen weitergeben, damit Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin entscheiden kann, ob
Methylphenidat [oder Präparatename] das richtige Arzneimittel für Sie ist. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
kann entscheiden, dass Sie weitere medizinische Untersuchungen benötigen, bevor Sie dieses
Arzneimittel einnehmen.
Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird bei jeder Dosisänderung den Blutdruck und die Herzfrequenz messen
oder wenn er bzw. sie entscheidet, dass diese Messungen notwendig sind. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin
wird zudem kontrollieren, ob Sie Probleme mit Ihrer Stimmung oder Ihrer Gemütsverfassung oder ob
Sie andere ungewöhnlichen Gefühle haben oder ob sich diese während der Zeit, in der Sie
Methylphenidat [oder Präparatename] eingenommen haben, verschlimmert haben.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie bzw. Ihr Kind
an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!)
einnehmen oder äusserlich anwenden!
Bei lang andauernder Einnahme von Methylphenidat wurde bei Kindern ein verlangsamtes
Wachstum (Gewichts- und/oder Grössenzunahme) beobachtet. Wenn Patienten oder Patientinnen in
einem Alter sind, in dem sie noch wachsen, wird ihr Arzt bzw. ihre Ärztin ihre Grösse und ihr Gewicht
sorgfältig überwachen. Wenn Patienten und Patientinnen nicht wie erwartet weiter wachsen oder an
Gewicht zunehmen, kann der Arzt bzw. die Ärztin die Behandlung mit Methylphenidat [oder
Präparatename] abbrechen.
Es gibt klinische Hinweise darauf, dass während der Verabreichung von Arzneimitteln mit dem
Wirkstoff Methylpheidat vermehrt psychiatrische Störungen (einschliesslich Suchtverhalten und
suizidales Verhalten) sowie Gewichts- und Appetitverlust auftreten.
Wird das Arzneimittel abgesetzt, kann es zu Entzugserscheinungen, Stimmungsschwankungen oder
Überaktivität kommen.
Bei der Verwendung von Methylphenidat [oder Präparatename] wurden Akkommodationsstörungen
(Schwierigkeiten für die Umstellung von Fern- auf Nahsehen) und Sehstörungen (z.B.
verschwommenes Sehen) beobachtet. Methylphenidat [oder Präparatename] kann Benommenheit
verursachen. Daher kann dieses Arzneimittel die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und
Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen! Ausserdem ist es nicht ratsam,
während der Behandlung mit Methylphenidat [oder Präparatename] Alkohol zu trinken.
Wenn andere Arzneimittel angewendet werden, kann Methylphenidat [oder Präparatename] die
Wirkung der anderen Arzneimittel beeinflussen oder Nebenwirkungen verursachen. Wenn eines der
nachfolgend aufgeführten Arzneimittel verwendet wird, muss mit dem behandelnden Arzt bzw. der
behandelnden Ärztin gesprochen werden, bevor Methylphenidat [oder Präparatename] eingenommen
werden darf:
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Arzneimittel zur Behandlung von Depressionen und Arzneimittel zur Verhinderung von Epilepsie
oder von Blutgerinnseln (Blutverdünner), weil Methylphenidat [oder Präparatename] die Art und
Weise, wie sie vom Körper verarbeitet werden, ungünstig beeinflussen kann;
Arzneimittel, die den Blutdruck erhöhen, wegen einer möglichen Verstärkung der
Blutdruckerhöhung bei gleichzeitiger Verwendung mit Methylphenidat [oder Präparatename];
Blutdrucksenkende Arzneimittel mit dem Wirkstoff Clonidin einnehmen, weil es Berichte über
schwere Nebenwirkungen gibt, wenn Methylphenidat und Clonidin gleichzeitig verabreicht
werden.
Wenn Sie sich nicht sicher sind, ob Arzneimittel, die Sie bzw. Ihr Kind zu sich nehmen, oben in der
Liste aufgeführt sind, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, bevor
Sie bzw. Ihr Kind Methylphenidat [oder Präparatename] einnehmen.
Welche Nebenwirkungen kann [Präparatename] haben?
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen von methylphenidathaltigen Arzneimitteln wie z.B.
[Präparatename] sind:
Kopfschmerzen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Gelenkschmerzen, Mundtrockenheit, hohe
Körpertemperatur (Fieber), aussergewöhnlicher Haarausfall oder dünner werdendes Haar,
aussergewöhnliche Schläfrigkeit oder Benommenheit, Appetitverlust oder verringerter Appetit,
Juckreiz, Ausschlag oder juckender Hautausschlag mit Rötung (Nesselsucht), Husten,
Halsschmerzen, Reizungen der Nase und des Rachens, hoher Blutdruck, schneller Herzschlag
(Tachykardie), Schwindel, unkontrollierbare Bewegungen, Überaktivität, Aggressivität, Erregtheit,
Ängstlichkeit, depressive Stimmung, Reizbarkeit und unnormales Verhalten, Magenschmerzen,
Durchfall, Übelkeit, Unwohlsein im Magen und Erbrechen.
Über die weiteren bedeutsamen oder schwerwiegenden Nebenwirkungen bei methylphenidathaltigen
Arzneimitteln sollten Sie von Ihrem Arzt/Ihrer Ärztin informiert worden sein. Es sind:
- Suizid, Suizidversuch, Suizidgedanken, stereotype (krankhaft häufig wiederholte)
Verhaltensweisen, Berührungshalluzinationen,
- Bewegungsstörungen, Tics oder Verschlechterung bestehender Tics (Tourette-Syndrom),
Nervenschädigungen, Migräne, bestimmte Muskel- und Nervenausfälle, Zustände, die mit hohem
Fieber und Muskelsteife einhergehen und bis zur Bewusstlosigkeit führen können („malignes
neuroleptisches Syndrom“). Wenn dies geschieht, wenden Sie sich sofort an einen Arzt bzw. eine
Ärztin oder ein Krankenhaus.
- verschwommenes Sehen,
- plötzlicher Herztod, Probleme mit den Blutgefässen des Gehirns (Schlaganfall, Entzündung oder
Verschluss der Blutgefässe im Gehirn), Störungen der Blutgefässe oder der Durchblutung von
Extremitäten mit Taubheitsgefühl der Finger oder Zehen oder kalten Händen oder Füssen,
- Leberfunktionsstörungen,
- spezielle Entzündungen bzw. Veränderungen der Haut (Exfoliative Dermatitis, Steven-JohnsonSyndrom), allergische Hautauschläge,
- Blut im Urin,
- Brustdrüsenschwellungen beim Mann.
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