Folien_423_TECHNIK

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2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Inhalt dieses Vorlesungsteils
- ROADMAP
42
Von der Kavitation zur Sonochemie
21
Industrieller Einsatz von Ultraschall
22
Physikalische Grundlagen I – Was ist Ultraschall
23
Einführung in die Technik des Leistungsultraschalls (LUS)
24
Physikalische Grundlagen II – Was ist Kavitation?
25
Applikationen des LUS
FOLIE 1
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Gesamtprozess
(A) Stabschwinger
(B)Flächenschwinger
Transducer
Piezoelement
beschalltes
Volumen
Stufenhorn
Piezoelement
Transducer
beschalltes
Volumen
Kühlmantel

Hohe akustische Amplitude (longitudinal,

80-100 µm) der Sonotroden und Boosterhörner
Geringe akustische Amplitude (transversal,
20 µm)

Hohe akustische Intensität

Fokussierung der Schallenergie auf den
Intensität auf das gesamte Flüssigkeits-
Kegel unterhalb der Sonotrode
volumen


Vergleichmäßigung der akustischen
Temperaturkontrolle notwendig
FOLIE 2
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Gesamtprozess
Energiefluss im Ultraschallprozess
Elektrische Energie
Akustische Energie
Kavitation
Wärme
Radikalbildung
fluidmech.
Bewegung
Reaktionsprodukte
FOLIE 3
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Piezoelektrisch
Transducerprinzipien

Nutzung des Piezoeffekts über den gesamten US-Frequenzbereich

Anwendung für sensorische Messaufgaben, medizinische Bildgebung und
LUS-Anwendungen
Magnetorestriktiv

Änderung der Abmessungen der aktiven Schicht unter Einfluss eines
magnetischen Feldes
Elektromagnetisch

Anwendung bei niedrigen Frequenzen, insbesondere LUS

Nutzung elektromagnetischer Felder zur Erzeugung von Vibrationen (z.B.
Schwingspule im Permanentmagnetfeld)
Pneumatisch

Anwendung als Lautsprecher und Mikrofon im Hörschallbereich

Sprühdüsen (Pfeifen) zur Erzeugung von Aerosolen in Gasen im Hörschall
und unteren US-Bereich

Nutzung in Beschichtungsprozessen, Reinigungsprozessen und zur
Feuchtigkeitskontrolle
Hydraulisch

Einsatz von Hochdruckstrahldüsen (Venturi) zur Erzeugung von
Emulsionen oder Kavitationsblasen
FOLIE 4
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Anwendung
FOLIE 5
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Prinzip Piezoelektrizität
Durch die gerichtete Verformung eines piezoelektrischen Materials kommt es
innerhalb der Elementarzellen zu einer Ladungstrennung (Verschiebung der
Ladungs-Schwerpunkte) und dabei zur Ausbildung elektrischer Dipole. Die
Aufsummierung über alle Elementarzellen des Kristalls führt zu einer
makroskopisch messbaren elektrischen Spannung. Gerichtete Verformung
bedeutet, dass der angelegte Druck nicht von allen Seiten auf die Probe
wirkt, sondern beispielsweise nur von gegenüberliegenden Seiten aus.
Umgekehrt kann durch Anlegen einer elektrischen Spannung der Kristall
bzw. Piezokeramik verformt werden (inverser piezoelektr. Effekt).
Wie auch jeder andere Festkörper können piezoelektrische Körper me-
Piezoelektrischer Effekt
chanische Schwingungen ausführen. Bei Piezoelektrika können diese
Schwingungen einerseits elektrisch angeregt werden, bewirken andererseits
aber auch wieder eine elektrische Spannung. Die Frequenz der Schwingung
Der direkte Piezoeffekt wurde im
ist nur von der Schallgeschwindigkeit (eine Materialkonstante) und den Ab-
Jahre 1880 von den Brüdern
messungen des piezoelektrischen Körpers abhängig. Dadurch sind piezo-
Jacques und Pierre Curie bei
elektrische Bauteile auch für Oszillatoren geeignet (z. B. Schwingquarze).
Untersuchungen mit Turmalinkristallen entdeckt.
FOLIE 6
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Piezoelektrische Materialien
Der Piezoeffekt kann nur in nichtleitenden und dielektrischen Materialien
auftreten. Weiterhin sind alle nichtleitenden ferroelektrischen Materialien
bzw. Materialien mit permanentem elektrischen Dipol auch piezoelektrisch,
beispielsweise Bariumtitanat und Blei-Zirkonat-Titanat (PZT). Jedoch verhält
sich nur ein Teil der Piezoelektrika ferroelektrisch.
Bei Kristallen ist die Kristallsymmetrie ein weiteres Kriterium für das Auftreten
der Piezoelektrizität. Das bekannteste Material mit Piezoeigenschaften ist
Hystereseverhalten von
Ferroelektrika
Quarz (SiO2). Technisch genutzte Materialien, die einen stärkeren PiezoEffekt als Quarz zeigen, leiten sich oft von der Perowskit-Struktur ab, z. B.
Bariumtitanat (BaTiO3).
Industriell
genutzte
Piezoelemente
sind
zumeist
Keramiken.
Diese
Keramiken werden aus synthetischen, anorganischen, ferroelektrischen und
polykristallinen Keramikwerkstoffen gefertigt. Typische Basismaterialien für
Hochvolt-Aktoren sind modifizierte Blei-Zirkonat-Titanate (PZT) und für
Niedervolt-Aktoren Blei-Magnesium-Niobate (PMN).
FOLIE 7
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Piezokeramische Materialien
Der Stoffverbund der PZT-Keramiken (Pb,O,Ti/Zr) kristallisiert in der
Perowskit-Kristallstruktur. Unterhalb der piezoelektrischen Curietemperatur
bildet sich durch Verzerrungen der idealen Perowskit-Struktur ein Dipolmoment aus. Bei keramischen Piezoelementen sind die internen Dipole nach
dem Sinterprozess noch ungeordnet, weshalb sich keine piezoelektrischen
Eigenschaften zeigen. Die Weissschen Bezirke oder Domänen besitzen eine
willkürliche räumliche Orientierung und gleichen sich gegenseitig aus. Eine
deutlich messbare piezoelektrische Eigenschaft lässt sich erst durch ein
äußeres elektrisches Gleichfeld aufprägen (einige 106 V/m), während das
Material bis knapp unter die Curie-Temperatur erwärmt und wieder abgekühlt
wird. Die eingeprägte Orientierung bleibt danach zum großen Teil erhalten
(remanente Polarisation) und wird als Polarisationsrichtung bezeichnet.
Perowskit-Einheitszelle von
Piezokeramiken. Unterhalb der
Curie-Temperatur bildet sich ein
Dipol aus.
Einprägen einer
Polarisationsrichtung durch
Ausrichtung der Dipole in
einem elektrischen Feld
FOLIE 8
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Elektromechanische Grundgleichungen



Für die Indizierung richtungsabhängiger Eigenschaften wird ein
x,y,z-Koordinatensystem
verwendet. Dessen Achsen
bezeichnen die Ziffern 1,2,3
(Achse 3 entspricht der
Polarisationsachse) . Die
Scherungen an diesen Achsen
werden mit 4,5,6 beziffert. Die
Tensoren werden nach dieser
Nomenklatur indiziert.

Verknüpfung elektrischer und elastischer Materialeigenschaften
Im Bereich geringer elektrischer und mechanischer Amplituden
(Kleinsignalwerte) ergeben sich zwischen den elastischen Deformations
(S) - bzw. Spannungs (T) -Komponenten und den Komponenten des
elektrischen Feldes E bzw. der dielektrischen Verschiebung D lineare
Beziehungen.
Aufgrund der Richtungsabhängigkeit (Anisotropie) resultieren die
dielektrische, piezoelektrische und elastische “Konstante“ als tensorielle
physikalische Größen.
In vereinfachter Form sind die Grundzusammenhänge der elektrischen und
elastischen Eigenschaften (für eine statische bzw. quasistatische
Anwendung), wie folgt darstellbar:
T
D = d T  E
E
S=s T d E
D elektrische Flußdichte
T mechanische Spannung
E elektrisches Feld
S mechanische Dehnung
d piezoelektrische Ladungskonstante
εT Permittivität (für T = konstant)
sE Nachgiebigkeits- bzw.Elastizitätskonstante (für E = konstant)
FOLIE 9
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Dehnung einer ferroelastischen
Keramik bei 20 kV/cm
Typische Dehnung einer PZTKeramik: 0.2 % bei 20 – 30 kV/cm
Parameterdefinitionen
(A) Quer-/
Transversaleffekt
(B) Längs-/
Longitudinaleffekt
Im Bereich der Aktorik sind der piezoelektrische Transversaleffekt (d31)
bzw. der Longitudinaleffekt (d33) relevant:
(A) mechanische Kraftwirkung quer zum angelegten E-Feld
E
S 1=s11 T 1 d 31 E 3
(B) mechanische Kraftwirkung parallel zum angelegten E-Feld
E
S 3=s 33 T 3d 33 E 3
FOLIE 10
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Parameterdefinitionen
Piezoelektrische Ladungskonstanten dij
Die piezoelektrische Ladungs- oder Deformationskonstante d ist ein Maß für
die induzierte elektrische Ladung bei Wirkung einer mechanischen Spannung
bzw. erzielbare mechanische Dehnung bei Wirkung eines elektrischen Feldes
(T=konstant). Zum Beispiel beschreibt
•
d33
die induzierte elektrische Verschiebungsdichte pro mechanische Spannung
bzw. alternativ die induzierte Dehnung pro definiertem elektrischen Feld, jeweils in Polungsrichtung.
Piezoelektrische Spannungskonstanten gij
Die piezoelektrischen Spannungskonstanten g definieren das Verhältnis von
elektrischer Feldstärke E zur wirkenden mechanischen Spannung T. Dividiert
man die jeweiligen piezoelektrischen Ladungskonstanten dij durch die zug ij =
d ij
−12
8,85⋅10
gehörige Permittivitätszahl, erhält man die entsprechenden gij -Koeffizienten.
0
Zum Beispiel beschreibt
•
g31
das induzierte elektrische Feld in 3-Richtung bei in 1-Richtung wirkender
mechanischer Spannung.
FOLIE 11
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Parameterdefinitionen
Elastische Nachgiebigkeit sij
Die Nachgiebigkeitskonstanten s (auch Elastizitäts-Konstanten genannt) sind
ein Maß für das Verhältnis der relativen Deformation S zur mechanischen
Spannung T. Bedingt durch die Wechselwirkung von mechanischer und
elektrischer Energie sind die jeweiligen elektrischen Grenzbedingungen zu
Hinweis:
berücksichtigen. Zum Beispiel beschreibt
Der im englischsprachigen Raum
•
oftmals verwendete Young-Modul
Yij entspricht dem reziproken Wert
S33E
das Verhältnis der mechanischen Dehnung in 3-Richtung zur in 3-Richtung
des entsprechenden
wirkender mechanischer Spannung, bei konstantem elektrischem Feld
Elastizitätskoeffizienten.
(für E = 0: Kurzschluss)
Mechanische Güte Qm
Die mechanische Güte Qm charakterisiert die "Resonanzschärfe" eines
piezoelektrischen Körpers (Resonator) und wird vorrangig aus der 3 dBBandbreite der Serienresonanz des schwingfähigen Systems bestimmt.
Der reziproke Wert des mechanischen Gütefaktors ist das Verhältnis aus
Wirk- und Blindwiderstand, der mechanische Verlustfaktor tan δ.
FOLIE 12
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Parameterdefinitionen
Koppelfaktoren k
Der Koppelfaktor k ist ein Maß für den Grad des piezoelektrischen Effektes
(kein Wirkungsgrad, wie fälschlicherweise oft genannt!) Er beschreibt das
Vermögen eines piezoelektrischen Materials, aufgenommene elektrische in
mechanische Energie umzuwandeln und umgekehrt. Mathematisch bestimmt
sich die Höhe des Koppelfaktors aus der Quadratwurzel des Verhältnisses der
gespeicherten mechanischen Energie zu der gesamten aufgenommenen
Energie. Unter dynamischen Bedingungen (Resonanzfall) hängt k von der
entsprechenden Schwingungsform des piezoelektrischen Körpers ab.
Zum Beispiel beschreibt
2
k =
2
P mech  f n− f m
≈
Pel
4
fn
•
k33 der Koppelfaktor der Longitudinalschwingung
•
k31 der Koppelfaktor der transversalen Längsschwingung
•
kP der Koppelfaktor der Radialschwingung (planar) einer runden
Scheibe
•
kt der Koppelfaktor der Dickenschwingung einer Platte
•
k15 der Koppelfaktor der Dickenscherschwingung einer Platte
FOLIE 13
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Anwendung
Aktoren
Prinzip:
Aus dem piezoelektrischen Quer- und Längseffekt ergeben sich drei verschiedene Grundelemente für piezoelektrische Aktoren: der Dickenschwinger, das Querdehnelement, der Bimorph. Hierbei ist der Bimorph eine
Kombination aus zwei Querdehnelementen. Eine entgegengesetzte Ansteuerung der Elemente bewirkt eine Verbiegung des Aktors, weshalb dieser
eine getrennte Bezeichnung erhält. Da der Piezoeffekt immer auf bestimmte
Richtungen des Materials festgelegt ist, müssen für zwei- oder dreidimensionale Bewegungen mehrere Piezo-Elemente so kombiniert werden,
Piezoaktorische Grundelemente
dass sie in verschiedene Richtungen wirken.
FOLIE 14
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
FOLIE 15
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Anwendung
FOLIE 16
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Anwendung
Das dynamische Verhalten
Das elektromechanische Verhalten eines zu Schwingungen angeregten piezoelektrischen Körpers lässt sich in seinen Eigenschaften mit einem elektrischen
Ersatzschaltbild darstellen.
C0 + C1 ist dabei die Kapazität des Dielektrikums. Die aus C, L, und R bestehende
Reihenschaltung beschreibt die Änderung der mechanischen Eigenschaften, wie
elastische Deformation, effektive Masse (Trägheit) und mechanische Verluste durch
innere Reibung. Diese Schwingkreis-Beschreibung ist allerdings nur für Frequenzen
in der Nähe der tiefsten mechanischen Eigenresonanz anwendbar.
Die meisten piezoelektrischen Materialparameter werden über Impedanzmessungen an speziellen Prüfkörpern im Resonanzfall bestimmt. Einen typischen
Impedanzverlauf zeigt die nebenstehende Abbildung.
Für die Bestimmung bzw. Berechnung der piezoelektrischen Kennwerte werden die
Serien- und Parallelresonanz herangezogen. Diese entsprechen in guter Näherung
dem Impedanzminimum fm und -maximum fn. Schwingungszustände bzw. - formen
werden maßgebend von Geometrie des Körpers, mechanoelastischen Eigenschaften und der Polarisationsrichtung bestimmt. Die wichtigsten Schwingungszustände an definierten Resonatoren werden mit den zugehörigen Konstanten in der
nachstehenden Grafik dargestellt.
FOLIE 17
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Ultraschallwandler
Aufbau eines Ultraschallwandlers (Sandwich-Prinzip)
Typ: DML (Double Mass Load, 2 PZT-Scheiben)
Mechanische
Vorspannung
-
Gegenlast/
Backing
(Stahl)
Polarisation
Piezoscheiben
silberbeschichtet
(d≈6-7 mm)
PTFE-Isolierung
Frontmasse
(Leichtmetall)
+
Aplitudenhub
(10-20 µm)
Amplitude
Spannung
Flüssigkeitslast
Schwingungsmodus: Dickenschwingung
(halbe Wellenlänge)
Arbeitsfrequenz:
18 – 45 kHz
Länge:
9 - 3,5 cm
∂2  Y ∂2 
=
∂t 2  ∂ x 2
Harmonischer Oszillator
 x=m cos 

cos  t 
c
FOLIE 18
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Ultraschallwandler
Mechanischer Aufbau und Kenngrößen
ζ2
ζ2
2
ρm2 · c2, s2
Qm2
P
ρmP · cP, sP
P
QmP
ρm1 · c1, s1
1
Qm1
ζ1
ζ1
ρmw · cw
Schallgeschwindigkeit:
c
Dichte:
ρ
Spannung:
T
Auslenkung:
ζ
akustische Impedanz:
ρc
akustischer
Wirkungsgrad:
 ≈ 1−
2
k eff  Q E Qm0
QE: elektrische Güte
Qm0: mechanische Güte ohne Last
Flüssigkeitslast
akustische Intensität:
I=
1
w c w f 2  2
2
FOLIE 19
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Ultraschallwandler
Vorteile der DML-Wandler
DML-Ultraschallwandler auf der Basis von Piezokeramikscheiben (PZT) sind
im Bereich des LUS Stand der Technik. Ihre wesentlichen Merkmale sind:

Sandwich-Technik: - Erhöhung der mechanischen Güte gegenüber
monolithischen Transducern
- Sicherstellung des Wärmeabflusses, geringere
Betriebstemperaturen
- Erhöhung der akustischen Abstrahlintensität durch
Verwendung von Hartmetall für das Backing und
Leichtmetall für das Frontelement
- getrennte Anbringung von Frontmasse und
Piezoelementen

Vorspannung:
- hergestellt durch Schrauben bzw. Flanschringe
- Kontakt der Piezoscheiben auch bei maximaler
Auslenkung

Exzentrische Anbringung der Piezoscheiben:
- Erhöhung der akustischen Intensität durch Erhöhung
der Schwingungsamplitude auf der Abstrahlseite
FOLIE 20
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
d
Leistungsanpassung
von Ultraschallwandlern
RLC-Ersatzschaltbild eines Ultraschallwandlers
Das Ersatzschaltbild berücksichtigt das dieelektrische und mechanische
A
Verhalten des Wandlers:
U
~
a) Piezoschwinger
zT
Zi
C0 =
Übertragungsfaktor:
=
C
A
d
2 Ae
d
e: piezoelektrische
Spannungskonstante
L
C0
U
~
statische elektrische Kapazität:
R
Elektrik
b) RLC-Ersatzschaltbild
Mechanik
Äquivalente elektrische Ersatzgrößen:
symmetrische Anbindung
der akustischen Last
2

C=
K
L=
M
2
R=
4 2
C=
K
L=
M
4 2
R=
Zm
2
M
Transducer mit
Air-Backing
K
Zm
4 2
Rm= Zm= ρ0c0A
c) Analoger mech. Schwinger
FOLIE 21
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Leistungsanpassung
von Ultraschallwandlern
Resonanz im Transducerschwingkreis
ZT =
Das Modell des Transducerschwingkreises ergibt zwei klar voneinander
 R C j 2 LC−1
j  2 R C C 0− C 0  2 L C−1C
ZT ↑
getrennte Resonanzfrequenzen:
(a) parallele Resonanz fn: bestimmt durch das elektrische Verhalten von C0,
C und L
ωn
(b) serielle Resonanz fm: bestimmt durch das mechanische Verhalten von C
und L
Bei fm wird die mechanisch bestimmte Impedanz minimal und die maximale
Leistung kann auf die akustische Last R übertragen werden. Mit Betrachtung
ωm
des Resonanzfalles (ωL = 1/ ωC) und Berücksichtigung dielektrischer Ver-
→f
luste RD sowie interner Dehnungsverluste RS lässt sich das Ersatzschaltbild
Typische Impedanzkurve eines
Ultraschallwandlers
Ri
U
~
modifizieren.
IT →
I1 ↓
I3 ↓
I2 ↓
RD
C0
RS
R
Nutzbare akustische Leistung:
Pac = I 23 R
applizierte Leistung:
Pin = I 1 RD I 3 RS R
Wirkungsgrad:
(air-backed Transducer)
2
=
2
R D 0 C 0 A/4 2
R S0 C 0 A/4 2 RS RD 0 C 0 A/4 2 
FOLIE 22
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Leistungsanpassung
von Ultraschallwandlern
Matching des Transducerschwingkreises
Die maximale Leistung des Generators auf den Transducer wird übertragen,
wenn:
(1) die Generatorimpedanz ZG ≈ Ri und Zm= R = Ri
(2) die Generatorimpedanz komplex ist und Zm= ZG*
(3) wenn weder (1) noch (2) möglich sind, sollte ZG ≈ Zm angestrebt werden
Ri
RS
U
~
L
RD
C0
Im vorliegenden Fall kann die Kapazität C0 durch Einfügen einer Induktanz L
parallel zum Transducer eliminiert werden (Matching).
R
Mit Ri = Rges gilt:
Ri =
Mit RS = R und
Ri =
R D  RS 0 C 0 A/4 2 
RD R S0 C 0 A/4 2
2 RD R
RD 2 R
folgt:
=
RD
2R D2 R
FOLIE 23
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Sonotroden
Vergrößerung der Schwingungsamplituden mit Sonotroden
D1
D1
D1
(a) Linear konisch
einfache Herstellung, aber maximal 4-fache Vergrößerung der
λ/4
Schwingungsamplitude
λ/2
λ/2
(b) Exponentiell
Vergrößerungsfaktor höher als bei (a)
λ/4
Kostspielige Herstellung rechtfertigt Einsatz insbesondere bei Mikroapplikationen (Mikrotiterplatten)
D2
D2
D2
Gestuft
Exponentiell
Linear
konisch
(c) Gestuft
Potentieller Vergrößerungsfaktor auf Grund der Materialspannung in der
Sonotrode auf den Wert 16 begrenzt
 
2
D1
=
1
D2
2
2 D 1
≈
1 D 2
Akustische Intensität an der Sonotrodenspitze:
I ac =
1
2 2
c f 
2
FOLIE 24
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Sonotroden
Verlauf von Spannung und Schwingungsamplitude bei λ/2-Sonotroden
verlustlose „Horn“ - Gleichung:
2
2
Spannung σ
1 ∂  1 ∂A ∂ 
−
− 2 =0
2
2
A
∂
x
C ∂t
∂x
2
2
∂ v 1 ∂ A ∂v 

 v=0
∂ x A ∂ x ∂ x C2
Amplitude ζ
Spannung σ
A: Querschnittsflächen
Amplitude ζ
v = dζ / dt
Spannung σ
Schwingersystem bestehend aus
Transducer, Booster und Sonotrode
Amplitude ζ
FOLIE 25
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Sonotroden
Auswahlkriterien für Sonotroden
(1) Hohe dynamische Ermüdungsspannung
(2) Geringer akustischer Verlust
(3) Beständigkeit gegenüber Kavitationserosion
(4) Chemische Beständigkeit
Titan-Stahl-Legierungen
haben sich auf Grund dieser
Kriterien als Stand der
Technik etabliert.
FOLIE 26
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Sonotroden
Bestimmung der abgegebenen akustischen Leistung
Theoretisch: (z.B. λ/2 -Resonanz mit verlustloser exponentieller Sonotrode)
* Für (D1/D2) ≠ 1 muss R durch
(a) exponentiell: (D1/D2)*R
(b) linear konisch: (D1/D2)*R
(c) gestuft: (D1/D2)2 *R
ersetzt werden.
D1 D1 D1
D2 D2 D2
D1
D2
Amplitude
Tranformation
Strahlfläche
akust. Leistung
akust. Intensität
(mm)
(mm)
(µm)
(-)
(cm²)
(W)
(Wcm-2)
37 22 24
19 9.5 3
46 72 96
3.8
6 8
2.8 0.6 0.1
69 28 95
24 44 135
exp =
R D  D1 /D2  R
[RS  D1 / D 2 R][ RS D1 / D 2  RR D ]
Experimentell:
(a) Kalorimetrie:
Pac = U =m c P  T
(b) Messung der Schwingungsamplitude
1
Pac ∝  c 2
2
(c) Messung der realen Transducerleistung
Pac =Pel , load −P el , unloaded
(el. Leistung mit und ohne akustische Last)
FOLIE 27
GMBU
2.3
ULTRASCHALL-TECHNIK
Literatur
[1]
3w.wikipedia.org/wiki/Piezoelektrizität
[2]
Piezoelektrische Fertigungstechnologie: 3w.piceramic.com
[3]
ENSMINGER, D.
ULTRASONICS: Fundamentals, Technology, Applications
2nd ed., 1988, MARCEL DEKKER, INC.
FOLIE 28
GMBU
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