Messung und Bewertung elektromagnetischer Felder in Wohnräumen von Fabian Hartmann, Fabian Ganß und Svenja Zeidl Betreuung: Hr. Patrick Röder, Goetheschule Wetzlar in Zusammenarbeit mit dem Institut für Medizinische Physik und Strahlenschutz (IMPS) der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) Betreuung: Prof. Dr. Joachim Breckow Hr. Ulrich Weber Inhaltsverzeichnis Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung ..................................................................................................... 3 2 Elektromagnetische Felder ............................................................................ 4 2.1 Grundlagen ............................................................................................ 4 2.1.1 Niederfrequente elektromagnetische Felder ...................................... 4 2.1.2 Hochfrequente elektromagnetische Felder ........................................ 5 2.2 Auswirkungen ........................................................................................ 5 2.2.1 Niederfrequenz ................................................................................ 5 2.2.2 Hochfrequenz ................................................................................... 6 3 Versuchsaufbau ............................................................................................ 8 3.1 Messgerät .............................................................................................. 8 3.2 Wohnsituationen .................................................................................... 9 3.2.1 Elektrische Verbraucher .................................................................. 11 3.3 4 Vorversuch ........................................................................................... 12 Ergebnisse/Auswertung ............................................................................. 14 4.1 Wohnzimmer ........................................................................................ 14 4.2 Jugendzimmer ...................................................................................... 17 5 Diskussion ................................................................................................. 20 6 Literaturverzeichnis ................................................................................... 22 2 Einleitung 1 EINLEITUNG Täglich sind wir im Alltag von elektromagnetischen Feldern umgeben, ohne dass wir sie tatsächlich wahrnehmen. Jeder elektrische Verbraucher und jeder elektrische Leiter erzeugt ein elektromagnetische solches Felder elektromagnetisches überhaupt, wie Feld. entstehen Doch sie was und sind welche Auswirkung/Bedeutung haben sie? Sehen kann man sie nicht – aber messen, doch wie funktioniert das? Diesen Fragen wollten wir auf den Grund gehen und herausfinden wie stark elektromagnetische Felder, erzeugt von Haushaltsgeräten, betrieben mit Netzspannung (230 V ~, 50 Hz), in durchschnittlichen Wohnräumen sind. Dabei stießen wir auf die Idee, dass man eventuell auf Grundlage eines Diagramms, welches die Messungen im jeweiligen Raum visualisiert, die Struktur des Raumes nachvollziehen kann und mögliche elektrische Verbraucher anhand von Ausschlägen im Diagramm an der jeweiligen Position zuordnen kann. Wir erhofften uns auch, dass elektrische Leitungen und Steckdosen erkennbar werden und so die Räumlichkeit besser interpretiert werden kann. 3 Elektromagnetische Felder 2 ELEKTROMAGNETISCHE FELDER 2.1 Grundlagen Elektromagnetische Felder (EMF) entstehen überall dort wo elektrischer Strom fließt, dessen Stärke und Polarität sich ändern. Sie sind abhängig von Stromstärke und Frequenz und werden definiert über die elektrische sowie die magnetische Feldstärke. Je nach Frequenz unterscheidet man zwischen hochfrequenten und niederfrequenten elektromagnetischen Feldern. 2.1.1 Niederfrequente elektromagnetische Felder Niederfrequente elektrische Felder werden durch niederfrequente elektrische Spannungen erzeugt, d. h. sie sind auch vorhanden, wenn kein Strom fließt und die Geräte ausgeschaltet sind. Im Gegensatz dazu treten niederfrequente magnetische Felder nur bei Stromfluss auf. Das Abb. 1 Das elektrische Feld dargestellt an den Kraftlinien zwischen zwei Polen. (Quelle: BfS) magnetische Feld nimmt mit zunehmender Stromstärke zu, jedoch mit zunehmendem Abstand vom stromführenden Leiter ab. Seine Richtung ändert es analog zu der des Stromes. Niederfrequente magnetische Felder lassen sich jedoch, anders als elektrische Felder, nur schwer abschirmen und durchdringen Hauswände, organisches Gewebe und den menschlichen Körper. Lediglich spezielle metallische Abschirmungen sind in der Lage magnetische Felder abzuschwächen. Abb. 2 Das Magnetfeld verläuft im Uhrzeigersinn um einen stromdurchflossenen Leiter (technische Stromrichtung). (Quelle: BfS) Zur Niederfrequenz (NF) zählt unter anderem das Stromnetz (Deutschland) und das Bahnstromnetz mit 16,7 Hz (Deutschland). 4 mit 50 Hz Elektromagnetische Felder 2.1.2 Hochfrequente elektromagnetische Felder Elektromagnetische Felder im Hochfrequenzbereich (HF) hingegen findet man als elektromagnetischen Wellen, wie Radiowellen (z. B. Rundfunk, Mobilfunk …) und Mikrowellen mit 3 kHz–300 GHz, vor. Zwar verringern sich auch hier die Feldstärken mit zunehmendem Abstand schnell, jedoch kann aufgrund des häufig starken Richtcharakters des Abstrahlers nicht unbedingt alleine vom Abstand zu diesem auf die Intensität geschlossen werden. Außerdem gibt es Materialien, die das Feld reflektieren oder ganz bzw. teilweise absorbieren. Mithilfe von Metallfolien, Metallgitternetzen oder ähnlichen leitfähigen Materialien können hochfrequente elektromagnetische Felder vollständig oder teilweise abgeschirmt werden. 2.2 Auswirkungen 2.2.1 Niederfrequenz Im menschlichen Gehirn induzieren starke niederfrequente elektromagnetische Felder Ströme. Da sich das Frequenzspektrum menschlicher Gehirnströme im gleichen Bereich befindet, sind Wechselwirkungen mithilfe der Elektroenzephalografie (EEG) nachweisbar. Obwohl einige epidemiologische Studien darauf hindeuten ist bislang noch nicht eindeutig nachgewiesen, ob eine starke Exposition mit solchen Feldern zu einem Auftreten von neurodegenerativen Erkrankungen führt. Ein leicht erhöhtes Risiko an Leukämieerkrankung zeigt sich jedoch bei Kindern, die in anderen Studien über längere Zeit auch schwächeren Magnetfeldern ausgesetzt waren. Deshalb empfiehlt das Bundesamt für Strahlenschutz die Dauer der Exposition so gering wie möglich zu halten und einen möglichst großen Abstand zu Feldquellen einzuhalten. Letzteres gilt insbesondere nachts, da eine längere Dauer der Exposition vorliegt, und bei Säuglingen und Kleinkindern. 5 Elektromagnetische Felder Auch legt die 26. Bundes-Immissionsschutzverordnung (BImSchV) für ortsfeste Stromversorgungs- und Bahnstromanlagen Grenzwerte fest: Normales Stromnetz (50 Hz): 100 nT Bahnstromnetz (16,7 Hz): 300 nT 2.2.2 Hochfrequenz Hochfrequente elektromagnetische Felder werden von biologischem Gewebe absorbiert und können darin in Abhängigkeit von Intensität und Frequenz des Feldes, sowie den Eigenschaften und Strukturen des Gewebes zu unterschiedlichen Wirkungen führen. Verantwortlich dafür sind elektrische Ladungen in Zellwänden, Wasserstoffmolekülen und anderen polare Molekülen, die sich unter Einfluss des elektromagnetischen Feldes verschieben. Polare Moleküle werden dem Feld entsprechend stetig neu ausgerichtet und Ionen bewegt. Die dabei entstehenden Schwingungen führen zu Reibungen zwischen den Teilchen, wodurch wiederum Wärme entsteht. Wirkt ein elektromagnetisches Feld auf den menschlichen Körper kann dieser die dadurch zugeführte Wärme in der Regel durch Thermoregulation mithilfe des Blutkreislaufs und Transpiration abführen. Eine zu starke Wärmeentwicklung führt jedoch bei lokaler Einwirkung zu Verbrennungen bzw. zu einer Körpertemperaturerhöhung (Fieber) bei Einwirkung auf den gesamten Organismus. Insbesondere die Augen sind vor Mikrowellen zu schützen, da bei zu starker Erwärmung Grauer Star, eine Trübung der Augenlinse, ausgelöst werden kann. „Mikrowellenhören“ tritt bei kurzer, leistungsstarker Belastung einiger Gehirngewebeareale mit Hochfrequenzsignalen auf. Durch dessen thermoelastische Eigenschaften dehnt es sich bei der Erwärmung aus und erzeugt mechanische Wellen im hörbaren Bereich, die das Innenohr anregen. Es werden akustische Reize in Form von Summen oder Klicken wahrgenommen. Je nach Frequenz ändert sich außerdem die Eindringtiefe in das biologische Gewebe. Sie sinkt, je höher die Frequenz ist und reicht von zehn bis dreißig Zentimeter im Megaherzbereich (Rundfunk), über nur wenige Zentimeter im Ein-Gigaherz-Bereich 6 Elektromagnetische Felder (Mobilfunk) und wenige Millimeter im Zehn-Gigaherz-Bereich (Radar), bis zu Wirkungen die lediglich die Hautfläche betreffen, bei über 10 GHz. Abhängig von Körpergröße und Raumorientierung wirkt der Mensch zusätzlich als Resonator einer bestimmten Frequenz – er liegt in dessen Resonanzbereich, d. h. seine Größe entspricht etwa einer halben Wellenlänge der Strahlung. Dadurch nimmt er besonders viel Strahlungsenergie auf und wirkt quasi als Empfangsantenne. Ein erwachsener Mensch resoniert Frequenzen im Bereich von 70–110 MHz (≈ UKWHörfunk); Kinder, da sie kleiner sind, entsprechend höhere Frequenzen. Die Spezifische Absorptionsrate (SAR) gibt die Leistung hochfrequenter Felder, die pro Masse Gewebe absorbiert wird, in Watt pro Kilogramm [W/kg] an und ist maßgebend für die biologischen Auswirkungen. Ein SAR-Wert mit durchschnittlich 4 W/kg über den gesamten menschlichen Körper führt zu einer Temperaturerhöhung von 1 Grad Celsius [°C]; die Leistung ist hierbei ähnlich der einer normalen Muskelaktivität. Verwendung findet die Angabe des SAR-Wertes bei Mobiltelefonen, wobei der Wert eines modernen Geräts ungefähr zwischen 0,10 und 1,99 W/kg liegt. Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) empfiehlt obersten Grenzwert von 2 W/kg. Ab einem SAR-Wert von 0,6 W/kg abwärts kann ein Mobiltelefon mit dem Blauen Engel ausgezeichnet werden. 7 Versuchsaufbau 3 VERSUCHSAUFBAU 3.1 Messgerät Das Messgerät, welches uns vom Institut für medizinische Physik und Strahlenschutz der Technische Hochschule Mittelhessen zur Verfügung gestellt wurde, ist der Wandel & Goltermann Feldanalysator EFA-3 mir externer B-Feld-Präzisionssonde (A = 100 cm²) für Messungen von magnetischen Wechselfeldern nach VDE und IEC Standard. Diese Magnetfeldsonde besitzt dreidimensional isotrop angeordnete Spulen, in denen das magnetische Wechselfeld unabhängig von der Ausrichtung des Messgeräts eine Spannung induziert. Diese Spannung erfasst ein A/D-Wandler und setzt sie für den eingebauten Signalprozessor in ein digitales Signal um, welcher schließlich die Ergebnisdaten berechnet. Die Magnetfeldsonde hat einen Messbereich von 5 nT bis 10 mT und bei der von uns genutzten Filterfrequenz von 50 Hz (selektiv) eine Messungenauigkeit von bis zu ± 3 % bzw. ± 1 nT ab 40 nT. Es lassen sich sowohl das spektrale Gesamtfeld, als auch die einzelnen Feldkomponenten anzeigen. Weiterhin können diverse Breitband- sowie Selektivfilter eingeschaltet werden und man kann zwischen Spitzenwert- und Effektivwertdetektion wählen. Zur Vereinfachung der Messung besitzt das Messgerät außerdem eine Peak-HoldFunktion, die den gemessen Höchstwert anzeigt. 8 Versuchsaufbau Abb. 3 Die Abbildung zeigt den, dem Feldanalysator EFA-3 ähnlichen, Feldanalysator EFA-2, mit PräzisionsB-Feldsonde (oben), der für die Messung magnetischer Felder die gleichen Funktionen bietet. (Quelle: Wandel & Goltermann) Den Selektivfilter f = 50 Hz haben wir deshalb verwendet, da wir lediglich die von der Netzspannung in den Leitungen und Geräten erzeugten, niederfrequenten magnetischen Wechselfelder messen wollten und nicht eventuell vorhandene hochfrequente magnetische Felder, wie sie in Form von elektromagnetischen Wellen durch Rund- und Mobilfunk usw. auftreten. Weiterhin haben wir die Effektivwertdetektion (RMS) aktiviert. 3.2 Wohnsituation Da wir die magnetischen Felder in Situationen des alltäglichen Lebens messen wollten, haben wir uns für zwei Räume, die mit passenden Geräten ausgestattet sind, entschieden. Einmal ein Wohnzimmer (14,7 m²) in dem gerade Staub gesaugt, genäht und ferngesehen wird. 9 Versuchsaufbau Weiterhin ein typisches Jugendzimmer (15,8 m²) mit laufendem Fernseher und PC mit dazugehörigem Monitor und Drucker, sowie einem Gitarrenverstärker, einem Gitarren-Effektgerät und einer Lavalampe. Als Messabstand legten wir 20 cm fest und teilten die Räume in Planquadrate ein; als Messhöhe wählten wir 1 m über Boden. Zur Positionsbestimmung nutzten wir einen Linienlaser, mit dessen Hilfe wir den Raum vertikal einteilten, einen Gliedermaßstab zur Abstandsmessung entlang der vertikalen Linien sowie einen Lot zur Höhenbestimmung und Ausrichtung der Sonde direkt über dem Messpunkt. Bei einem Messabstand von 10 cm wären sehr viele Messungen notwendig gewesen, die einzelnen Positionen hätten nicht genau genug festgelegt werden können und sich womöglich sogar teilweise überlagert. Bei größeren Messabständen von 30 oder 40 cm jedoch wären die Ergebnisse wiederum zu ungenau geworden. 10 Versuchsaufbau Die Messhöhe von 1 m war deshalb günstig, da wir auf dieser Höhe die Messungen über den meisten Gegenständen hinweg durchführen konnten. 3.2.1 Elektrische Verbraucher Wohnzimmer Jugendzimmer SINGER Prestige (Nähmaschine) Lipan Ind. Lavalampe Modellnummer: 6238 Modellnummer: LP-10 Seriennummer: N826009117 Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennspannung: 220 V ~, 50 Hz Nennleistungsaufnahme: 40 W Nennleistungsaufnahme: 85 W Nokia SAT800 (Analoger Satellitenreceiver) Grundig Davio 21 (Röhrenfernseher) Seriennummer: 5945 Modellnummer: T55-4501 Text Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennleistungsaufnahme: 15 W TOSHIBA Regza LCD Colour TV Modellnummer: 32AV603PG Vorwerk ET 30 electronic (Stabstaubsauger) Seriennummer: 925G35PO7716L1 Modellnummer: VK 116 Nennspannung: 220–240 V ~, 50/60 Hz Seriennummer: 6837410 Nennleistungsaufnahme: 160 W Nennspannung: 220 V ~, 25–60 Hz Nennleistungsaufnahme: 200 W Thompson DTI series 1000 (Digitaler Coxx Guitar Amp CG-15R Nennspannung: 230 V ~, 50/60 Hz Nennleistungsaufnahme: 40 W Antennenreceiver [DVB-T]) Nennspannung: 230 V ~, 50/60 Hz Digitec RP250 (Digitales Effektgerät) Nennleistungsaufnahme: 10 W Modellnummer: RP250V-EU Seriennummer: 00012725 RoHS Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennleistungsaufnahme: 20 W 11 Versuchsaufbau POWER LC600H-12 V2.31 Active PFC Switching Power Supply Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennstrom: 5 A Samsung 2032MW Color Display Unit Typnummer: PM20WS Nennspannung: 100–240 V ~, 50 Hz Nennstrom: 1 A Moll Mobilight (Schreibtischleuchte) Nennspannung: 230 V ~, 50 Hz Nennleistungsaufnahme: 11 W Canon Pixma MX310 (Multifunktionsdrucker) Nennspannung: 100–240 V ~, 50/60 Hz Nennstrom: 0,7 A 12 Versuchsaufbau 3.3 Vorversuch Um herauszufinden, wie sich das magnetische Feld in Abhängigkeit des Abstands zum erzeugenden Gerät verhält, haben wir zuvor Messungen an einem im Zimmer befindlichen Gerät, welches ein relativ starkes magnetisches Feld erzeugt, durchgeführt – in unserem Fall war dies der PC-Monitor (Samsung 2032MW Color Display Unit, 230 V ~, 50 Hz, 1 A) aus dem Jugendzimmer. Dazu haben wir die magnetische Feldstärke in Abständen von 5 cm, einmal bei eingeschaltetem und einmal bei ausgeschaltetem Gerät, gemessen. Um nur das magnetische Feld, das vom Monitor erzeugt wird, zu untersuchen, haben wir dann die Differenz beider Messwerte errechnet. Abstand (r) Magnetische Feldstärke (B) 0 cm 477,6 nT 5 cm 191,3 nT 10 cm 79,7 nT 15 cm 35,4 nT 20 cm 20,9 nT Es zeigt sich, dass die magnetische Feldstärke relativ schnell sinkt, je weiter man sich vom Gerät entfernt, sodass, trotz der 477,6 nT direkt am Monitor, nach 20 cm bereits nur noch 20,9 nT, also rund 4 %, zu messen waren. Genau genommen nimmt das magnetische Feld mit 1/r ab, wobei r der Abstand zum stromdurchflossenen Leiter darstellt. 13 Ergebnisse/Auswertung 4 ERGEBNISSE/AUSWERTUNG Die Messergebnisse haben wir zunächst in ein Messprotokoll eingetragen und anschließend in ein Tabellenkalkulationsprogramm übertragen. Mit diesem haben wir dann die Ergebnisse grafisch, in Form von 3D-Oberflächendiagrammen, dargestellt. Da es in beiden Räumen jeweils einige wenige herausstechende Höchstwerte gab und somit feinere Unterschiede in den Messwerten nicht mehr sichtbar gewesen wären, haben wir bei der Vertikalachse die lineare Skalierung zu einen logarithmischen Skalierung mit der Basis 10 geändert. Zur besseren räumlichen Zuordnung haben wir die Diagramme zusätzlich in Form von 3D-Drahtmodelldiagrammen über die Zeichnungen der Räume gelegt. 4.1 Wohnzimmer Im Wohnzimmer zeigte sich, dass das Magnetfeld des Fernsehers das größte war (5,6 mT), was wir auch erwartet hatten, da es sich um einen Röhrenfernseher handelt, welcher große magnetische Ablenkspulen zur Ablenkung des Elektronenstrahls besitzt. Weiterhin ist das Magnetfeld der Nähmaschine deutlich erkennbar (469 nT), genauso das der Steckdose rechts unterhalb des Fensters (122 nT). Der Ausschlag vorne links ist vermutlich auf den Stromzähler im Treppenhaus vor dem Wohnzimmer zurückzuführen. Lediglich die Position des Staubsaugers ist nicht feststellbar, was wahrscheinlich mit der gewählten Höhe auf der wir die Messungen durchführten zusammenhängt, Receiver Fernseher da Steckdose der Staubsauger auf dem Boden lag. Stromzähler (außerhalb) Staubsauger 14 Nähmaschine Magnetische Felstärke [nT] Ergebnisse/Auswertung 10000 1000 1000-10000 100 100-1000 10 10-100 16 1 1-10 11 SR QP 6 ON ML K J I HG F E D C B A Breite Tiefe 1 17 15 Magnetische 13 Felstärke [nT] 11 9 1000-10000 Tiefe 100-1000 7 10-100 5 S R Q P ONM L K J I H G F E D C B A 1-10 3 1 Breite A 1 B C D E F G H I J K 79,4 62,3 80,8 45,9 55,4 49,8 25,4 31,7 50,3 41,8 2 108 71,2 59,8 82 54,1 64 52,1 25,9 32,6 48 41,1 3 65,2 62,8 56,4 58,7 50,5 62,8 44,2 25,1 31,2 48,5 41,7 4 59,2 48,1 46,2 53,4 43,1 56 42 43,3 29,3 49,3 41 5 91,6 44,2 42,3 54,8 43,3 39,9 45,4 43,3 29,5 45,2 36 6 37 43 38,4 59,3 42,1 40,6 73,5 43,1 31,7 44,6 35,4 7 37,2 38,4 50,4 74,6 70,8 80,4 139,7 76 36,1 41 31,7 8 56,8 31,1 60,8 132 163 140 197,4 194 43,4 43,5 26,4 15 Ergebnisse/Auswertung 9 52,9 49,1 83 208,9 612 442 541 131,1 34,8 40,7 30,7 10 31,7 47,5 82,7 168,2 409 410,8 551 126,2 42,3 30,9 26,8 11 37,7 43,4 46,7 84,2 127,4 468,8 286,8 81,5 68,9 38,1 29,9 12 35,4 42,3 43,8 47,4 88,2 364 98,5 64,5 63,9 28,4 34,4 13 27,8 29,6 42,1 37,3 31,5 53,7 51,7 26,7 56,8 35,3 38,5 14 27,6 49,1 32,7 42,6 32,6 49,2 26,3 31,2 29,3 36,8 52 15 24,7 45 38 40,1 37,6 20,8 28,2 32 30,6 38,9 59 16 31,8 47,6 39,9 28,7 36,4 23,8 27,3 31,8 35,6 40,9 59,6 17 33 45 46,9 35,1 27,9 26,8 24,4 34,4 44,7 41,3 71,6 18 28,1 34,8 34,1 40,7 122,2 34,6 29,1 52,2 42,9 35,8 79,5 L M N O P Q R S 1 45,1 45,5 52,6 73,3 222,6 84,9 100,9 96,9 2 54,8 49,1 51,3 70,1 206,6 72,7 89,3 61,8 3 57,5 53 51 59,5 145,9 33,5 50 48,6 4 57,3 58,3 46,8 58,8 115,9 31,8 43,6 51,3 5 56,4 59,2 43,1 47,5 85 31,3 34,3 40 6 52,9 56,3 39,6 31,6 83 32,4 35,9 32,7 7 46,7 52,3 37 39,6 46,8 45,2 37,9 38,2 8 43,1 57,4 36,8 47,5 33,5 53 39,5 53,7 9 47,5 52,4 41,5 61,4 43,4 70,4 50,5 51 10 53,3 56,1 56,2 74,8 66,4 99,7 71,4 63,4 11 55,9 54,3 78,9 128,5 134,4 149 12 83,1 81 149,5 243 13 95 134,8 326 14 105,8 88,2 333,2 289,9 177,4 127,8 548 970,7 483,8 297,3 202,7 109,9 165,8 392 3233 2759 1560 687,3 337,2 15 144,3 195,7 550 1994 5635 2917 940,2 404,4 16 182,2 309,5 576,5 1521 3104 3060 731,6 423,6 17 152,6 312,9 637,3 1069 1745 2610 591,3 373,3 18 149,9 303,2 392,7 811,4 830 1100 384,3 279,8 Magnetische Feldstärke [nT] 16 Ergebnisse/Auswertung 4.2 Jugendzimmer Im Jugendzimmer stellte sich der PC-Monitor als größte Feldquelle heraus und lag mit 7,1 mT etwas über der mit dem Fernseher größten Feldquelle im Wohnzimmer (5,6 mT). Auch die Einheit aus Fernseher und Satellitenreceiver sowie Gitarrenverstärker und Effektgerät erzeugte ein, wenn auch geringeres, sichtbares Magnetfeld (86 nT), die einzelnen Geräte lassen sich jedoch nur schwer bis überhaupt nicht anhand des Diagramms unterscheiden. Der Computer mit seinem Schaltnetzteil ging weiterhin nahezu komplett im Feld des Monitors unter, ebenso wie Schreibtisch- und Lavalampe, die im dafür zu hohen Gesamtniveau des Magnetfeldes nicht zu erkennen sind. Allerdings lässt sich die Position des Multifunktionsdruckers einigermaßen erahnen. Auch ist gut sichtbar, dass im Bereich des Bettes (A1–F11) nahezu alle Werte unter 20 nT lagen. Fernseher Gitarrenverstärker Computer Schreibtischlampe Receiver Lavalampe Monitor Effektgerät 17 Drucker Magnetische Feldstärke [nT] Ergebnisse/Auswertung 10000 1000 1000-10000 100-1000 100 10-100 10 1-10 17 1 13 VU T S R Q P O NM L K J I H G F E D C Breite B A 9 Tiefe 5 1 17 15 Magnetische 13 Feldstärke [nT] 11 1000-10000 Tiefe 9 100-1000 10-100 7 1-10 5 3 V U T S R Q P O N M L K J I H G F E D C B A 1 Breite A B C D E F G H I J K 1 13,6 14,9 15,3 14,8 13,9 13 12,8 11,9 14 15,2 22,6 2 8 4,1 3,2 2,4 3 2,8 8,7 3,2 8,5 6,7 9,9 3 13,1 13,1 5,6 3,4 13,7 9,2 9,7 8,9 7,2 9,9 8,8 4 19,5 19,5 8,3 14,8 8 5,9 6,3 10 8,9 7,2 6,3 5 8,4 19,3 18,7 11,2 13,6 13,3 14,9 12,6 10,7 8,5 10,3 6 15,7 18,7 6,5 18,8 15,3 12,7 11,5 9,3 9,6 14,7 14,5 18 Ergebnisse/Auswertung 7 17,7 19,3 15,5 13,8 16,5 17,3 12,6 15,6 19,3 11,8 17,8 8 12,7 14 12,3 11,6 11,7 10,4 10,6 9,9 9,3 7,4 8 9 10,4 11,7 11,9 10,3 11,2 14,4 14,9 14,6 14,1 12,4 10,5 10 9,1 9,6 8,6 9,8 11,3 12,5 11,3 11,3 10,3 11 10,7 11 23,8 14,7 33,7 16 18 17,6 19,9 21,6 19,1 16,8 16,8 12 12,7 13,3 13,4 15,7 19,5 23,4 29,5 36,1 34,2 28,1 33,7 13 11,2 13,6 18,2 21,5 29,7 37,8 47 18,3 54,6 25,3 22,3 14 8,1 8,1 8,3 9,2 13,2 19,5 25,7 39,1 43,4 46,6 57 15 10,6 19,9 10 13,5 17,2 28,9 45,3 79,9 132,2 317,6 278,9 16 10,6 9,8 12,6 15,4 20,4 28,6 53,1 172,1 414,8 751,5 2009 17 8 9,4 11,1 12,1 20,9 41,1 91,8 269,2 1918 18 30,3 7,8 9 12,7 24,1 34,4 72,2 152,4 376,1 419,9 355,6 L M N O P Q 1 13,7 10 10,2 11,1 10,2 8,8 2 8,7 8,8 6,2 8,7 6,5 6,4 3 8,3 6,2 7,7 7,7 6,8 6,3 5,5 4 7,4 7,3 9,2 6,8 5,6 8,8 12,7 13,1 5 9,6 8,3 8,6 9,8 8,6 8,3 9 10,9 21,3 6 13,4 13,5 14,5 13,6 13,6 17 17,7 22,4 33,1 7 22,1 18,9 13,1 23,2 26,4 20 21,8 33,2 36 8 4,1 11,3 13,9 15,8 20,9 22,7 26,1 22,6 9 11,6 15,2 17,4 17,5 8,2 29,3 12,3 13,9 10 11,8 15,7 23,2 32,1 34,6 51,2 42,4 11 19,9 22,1 27,1 36,1 50,2 69,7 112,3 67 12 37,7 39,9 40 47,4 20,9 26,4 32,3 13 23,7 21,8 20,3 21,6 31,5 36,3 14 54,8 46,1 32,2 29 40,9 15 156 106,5 59,4 39,5 16 R S T 7133 6259 U V 14,6 21,3 25,1 19,7 66,5 22,4 111,1 20,7 22,4 23,7 28,7 27,4 86,3 31,6 38,5 34 36,8 51,7 58,4 59,1 53,9 49,9 55,2 70,4 75 65 29,4 42,4 43,3 46,7 68,9 78,6 71 67,2 44,6 322,3 260,5 127,9 39,9 35,9 49,7 69,1 76,9 74,9 58,7 39,8 17 1985 205 39,4 30,1 38,5 55,5 65,5 65,3 64,4 49 36 18 342,9 97,5 91,2 38,4 38,9 32,6 55,6 56,2 41,1 27,8 29,3 Magnetische Feldstärke [nT] 19 Diskussion 5 DISKUSSION Eine Interpretation der Ergebnisse, so wie wir sie uns zunächst erhofft hatten, dass man anhand der Diagramme die Struktur des Raumes nachvollziehen und die elektrischen Geräte zuordnen kann, gelingt, wie man sieht, nur begrenzt. So lassen sich zum Beispiel im Wohnzimmer Fernseher und Nähmaschine zuordnen, wenn man Aufbau des Raumes kennt. Im Jugendzimmer ist es jedoch sehr schwierig einzelne Geräte zuzuordnen, da diese sich auf unterschiedlichen Höhen befanden und somit deren Magnetfeld auf Höhe des Messgerätes teilweise schon stark abgeschwächt war, was in Verbindung mit dem hohen Gesamtniveau kaum zu erkennbaren Ausschlägen führt. Voraussetzung für eine eindeutige Zuordnung wäre gewesen, dass sich die Geräte alle auf einer Ebene befinden und die Messungen dann in einem bestimmten Abstand zu dieser Ebene durchgeführt werden. Unsere Fragestellung beruhte jedoch darauf, ob man anhand des tatsächlichen Magnetfeldes Rückschlüsse auf den Aufbau des Raumes ziehen kann, weshalb wir uns nicht für diese Methode entschieden hatten. Trotzdem kann es zu weiteren Verfälschungen der Ergebnisse durch externe Feldquellen, wie beispielsweise dem Stromzähler im Treppenhaus vor dem Wohnzimmer, kommen. Was man jedoch feststellen kann sind Unterschiede zwischen den beiden Räumen. So ist das Gesamtfeld im Jugendzimmer im Vergleich zum Wohnzimmer relativ hoch, was mit der Anzahl der betrieben Geräte begründet ist. So ist es einerseits aufgrund des hohen Stromverbrauchs, aber auch aufgrund der Exposition im höheren Magnetfeld, wenig ratsam alle Geräte gleichzeitig zu betreiben, was jedoch in Jugendzimmern häufiger vorkommt. Auch ist besonders darauf zu achten dass Schlafplätze gut vor Magnetfeldern geschützt sind, da durch die nächtliche Zeitspanne eine erhöhte Exposition vorliegt. In unserem Fall zeigt sich, dass das Feld im Bereich des Bettes nahezu durchgehend unter 20 nT liegt, was einen vergleichsweise guten Wert darstellt. Unnötige Verbraucher sollten dennoch nachts komplett ausgeschaltet werden – kein 20 Diskussion Standbybetrieb – und Radiowecker oder ähnliche Geräte nicht in unmittelbarer Nähe des Kopfes platziert werden. Im Wohnzimmer kann man jedoch davon ausgehen, dass nur wenige Geräte gleichzeitig betrieben werden – so zum Bespiel Fernseher und Receiver. Das dazu gleichzeitige Betreiben von Staubsauger und Nähmaschine ist eher nicht vorstellbar, womit das Gesamtfeld und damit die Exposition der anwesenden Personen deutlich sinkt. Auch das Feld des Fernsehers von 5,6 mT an der Geräteoberfläche, einem für die längere Exposition nicht besonders günstigen Wert, erreicht nach rund einem Meter Entfernung gesundheitlich unbedenkliche Werte, da die Feldstärke mit jedem Zentimeter erheblich abnimmt, sodass auch bei längerem Fernsehen keine Gefahr für den Zuschauer durch das Magnetfeld entsteht. 21 Literaturverzeichnis 6 Literaturverzeichnis Wandel & Goltermann. Produktbeschreibung Feldanalysator EFA-1, EFA-2. URL: http://www.helmut-singer.de/pdf/wagoefa1_efa2.pdf Wandel & Goltermann. Bedienungsanleitung Feldanalysatorsystem EFA-3. Wandel & Goltermann, Tandler, Dietmar. 14. Messung niederfrequenter elektrischer und magnetischer Felder, EMVU-Kongress 29.03.1995. URL: http://www.nardasts.de/pdf/niederfrequenz/12_kongr_7.pdf ITWissen.info. EMF (electromagnetic field). URL: http://www.itwissen.info/definition/lexikon/electromagnetic-field-EMFElektromagnetisches-Feld.html Bundesamt für Strahlenschutz. Elektromagnetische Felder. URL: http://www.bfs.de/de/elektro/ Grehn, Joachim und Krause, Joachim. Metzler Physik, 4. Auflage. Schroedel, Braunschweig 2009, S. 186–271. ISBN 978-3-507-10710-6 22