340 Ehrenpreisträger 2016 Vorstellung der Ehrenpreisträger der DGVS & DGAV 2016 Ismar Boas-Medaille Ismar Boas (1858 – 1938), erster Spezialarzt für Magen- und Darmkrankheiten, trug durch seine Initiativen entscheidend zur frühen Etablierung und Weiterentwicklung des neuen Fachgebietes Gastroenterologie bei. Wissenschaftlich befasste er sich eingehend mit der Pathophysiologie der Magenerkrankungen und mit der Bedeutung der Stuhluntersuchung auf okkultes Blut. Als Jude musste Boas 1936 aus Deutschland emigrieren. T. C. Wang New York, USA Prof. Timothy Wang hat bahnbrechende Entdeckungen zur Entstehung des Magen- und Ösophaguskarzinoms gemacht. Er hat hierzu unterschiedliche Tiermodelle entwickelt und hierbei molekulare Marker besonders in Stammzellen aufzeigen können, die im Rahmen eines chronischen Entzündungsvorgangs – ausgelöst und unterhalten von H.p. – zum Magenkarzinom führen. Gleichzeitig hat er erstmals die Bedeutung der Stammzellen des Knochenmarks in der Tumorigenese des murinen und humanen Magenkarzinoms beschrieben. Er ist in diesem Jahr Präsident der American Gastroenterological Association, Empfänger des renommierten AGA Funderberg Gastric Cancer Awards und Chairman der gastroenterologischen Abteilung der Columbia-Universität in New York City. Zudem leitet er das Columbia University Tumor Microenvironment Network. State of the Art Lecture: Tumorigenesis in the upper GI-tract Präsentation in der Sitzung: Update Magenkarzinom am Donnerstag, 22.09.2016 von 10:00 – 11:30 Uhr, Saal G1 (S. 89) 341 Thannhauser-Medaille Siegfried Thannhauser (1885 – 1962) spezialisierte sich frühzeitig auf Stoffwechselkrankheiten. Er lieferte grundlegende Kenntnisse zum Purin- und Cholesterinmetabolismus sowie zur Entstehung der Gicht. Wegen seiner jüdischen Herkunft wurde Thannhauser im April 1934 als Ordinarius für Innere Medizin der Universität Freiburg entlassen. Er emigrierte 1935 in die USA und konnte an der Tufts University Boston seine biochemischen Arbeiten fortsetzen. W. W. Franke Heidelberg Prof. Werner Franke hat die heutige immunhistochemische Diagnostik entscheidend beeinflusst. Er hat charakteristische Expressionsmuster der Zytoskelettkomponenten identifiziert und charakterisiert und dabei zeigen können, dass in der Regel auch nach der Transformation zu Krebszellen das Expressionsmuster der nicht transformierten Ausgangszelle erhalten bleibt. Dadurch lassen sich zum Beispiel metastasierende Karzinomzellen (die von epithelialen Zellen abstammen) in einem Lymphknoten anhand ihres Cytokeratins, unabhängig von ihrer Form und Größe, sicher von den sie umgebenden, mesenchymalen, Vimentin-haltigen Zellen unterscheiden. In manchen Fällen erlaubt sogar das spezifische Cytokeratinmuster Rückschlüsse auf die Herkunft der Metastase. Vor allem diese Forschungen machten Werner Franke weltbekannt und haben ihm zahlreiche Auszeichnungen eingebracht. Werner Franke ist Helmholtz-Professor am DKFZ in Heidelberg und leitet dort weiterhin eine Arbeitsgruppe. State of the Art Lecture: Das Entdeckungszeitalter ist noch nicht vorbei: Neuartige häufige Strukturen von viszeralmedizinischer Bedeutung Präsentation in der Sitzung: Leberzelladenom /-karzinom: Update, Diagnostik und Therapie am Freitag, 23.09.2016 von 10:30 – 12:00 Uhr, Saal 15 (S. 145) 342 Ehrenpreisträger 2016 Endoscopy Award P. Fockens Amsterdam, Niederlande Der Endoskopiepreis der DGVS (Endoscopy Award) wird 2016 an Herrn Prof. Dr. Paul Fockens, Academisch Medisch Centrum der Universität Amsterdam, verliehen. Dies geschieht in Würdigung seiner Verdienste in der Erforschung, klinischen Etablierung und Lehre fortgeschrittener endoskopischer Techniken und Verfahren. Prof. Fockens ist ein weltweit hoch angesehener Kliniker und Wissenschaftler. Sein Impetus in der Akademisierung der bis dato meist deskriptiven endoskopischen Forschung ist vorbildlich und trägt in hohem Maße dazu bei, die gastrointestinale Endoskopie als patientenorientierte, klinische Disziplin kontinuierlich weiter zu entwickeln und zu verbessern. State of the Art Lecture: How to maintain quality in endoscopic research, practice and education Präsentation in der Sitzung: Qualitätssicherung in der Endoskopie am Donnerstag, 22.09.2016 von 08:00 – 09:30 Uhr, Saal A (S. 84) 343 Rudolf Pichlmayr-Medaille der DGAV R. Weiner Offenbach Herr Prof. Dr. Rudolf Alfred Weiner gilt als Pionier der Bariatrischen Chirurgie in Deutschland. Er hat bereits zu Zeiten, als die Bariatrische Chirurgie in weiten Kreisen der deutschen Medizin und Chirurgie noch unbekannt war, diese in seiner Klinik aufgebaut. Als Leiter einer kleinen Gruppe hat er die Erstellung von Leitlinien, die Gründung einer Deutschen Fachgesellschaft und ein Register initiiert und errichtet. Ebenso hat Prof. Weiner die Chirurgische Arbeitsgemeinschaft Adipositas (CAADIP) in der DGAV gegründet. Es ist ihm durch seine zahlreichen wissenschaftlichen Arbeiten zu verdanken, dass die deutsche Adipositaschirurgie im Ausland wahrgenommen wird und angesehen ist. State of the Art Lecture: Bariatrische Chirurgie in Deutschland: Wo stehen wir, wo wollen wir hin? Präsentation in der Sitzung: StuDoQ Sitzung 1: Ergebnisse aus den Registern am Freitag, 23.09.2016 von 08:30 – 10:00 Uhr, Saal E (S. 136) Die Ehrenpreise werden in der Eröffnungssitzung der Viszeralmedizin 2016 am Mittwoch, 21. September 2016 von 17:30 – 19:00 Uhr verliehen (S. 71) 344 Preise & Stipendien der DGVS 2016 Vorstellung der Förderpreisträger 2016 Ismar Boas-Preis – Grundlagen Preis Ismar Boas (1858 – 1938), erster Spezialarzt für Magen- und Darmkrankheiten, trug durch seine Initiativen entscheidend zur frühen Etablierung und Weiterentwicklung des neuen Fachgebietes Gastroenterologie bei. Wissenschaftlich befasste er sich eingehend mit der Pathophysiologie der Magenerkrankungen und mit der Bedeutung der Stuhluntersuchung auf okkultes Blut. Als Jude musste Boas 1936 aus Deutschland emigrieren. U. M. Mahajan Greifswald Ausgezeichnete Arbeit: Tumor specific delivery of siRNA coupled superparamagnetic iron oxide nanoparticles, targeted against Polo-like kinase 1, stops progression of pancreatic ductal adenocarcinoma Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Aktueller Stellenwert von Biomarker-gesteuerten Therapien bei gastrointestinalen Tumoren am Donnerstag, 22.09.2016, 13:30 – 15:00 Uhr, (S. 97) Mit freundlicher Unterstützung der Norgine GmbH Ismar Boas-Preis – Klinischer Preis C. Schmithals Frankfurt Ausgezeichnete Arbeit: iRGD, ein tumorpenetrierendes Peptid, in der therapeutischen und diagnostischen Nutzung an präklinischen Modellen des Leberzellkarzinoms Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Differentialdiagnostik fokaler Leberläsionen am Freitag 23.09.2016, 15:00 – 16:30 Uhr, (S. 152) Mit freundlicher Unterstützung der Norgine GmbH 345 DGVS Nachwuchsforschungspreis Leberkrebs J. Marquardt Mainz Ausgezeichnete Arbeit: Krebsstammzellen als neues therapeutisches Ziel bei Hepatozelluären Karzinomen Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Molekulare und biologische Mechanismen der Karzinogese am Freitag 23.09.2016, 15:00 – 16:30 Uhr, (S. 154) Gespendet von Bayer Endoskopie-Forschungspreis der Olympus Europa Stiftung und der DGVS E. Zizer Ulm Ausgezeichnete Arbeit: Ein neues Overtube-System (im 3D-Druckverfahren gefertigt) zur Durchführung der endoskopischen Submukosadissektion: Ergebnisse der randomisierten Studie am Schweinemodell Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Der Große Preis von Hamburg: „Best of Video-Endoscopy“ am Donnerstag, 22.09.2016, 13:30 – 15.00 Uhr, (S. 105) Martin Gülzow-Preis Martin Gülzow (1910 – 1976) war von 1957 bis 1973 Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin und Leiter der Medizinischen Klinik der Universität Rostock. Im Mittelpunkt seiner Forschungsarbeiten standen die Pankreaserkrankungen, insbesondere die akute und chronische Pankreatitis. Seit den 1930er Jahren befasste er sich intensiv mit der Untersuchung der Enzymaktivität des Pankreas. Auf Gülzows Initiativen geht die Gründung der Gesellschaft für Gastroenterologie der DDR 1965 zurück. I. Atreya Erlangen, R. L. Posadas Erlangen Ausgezeichnete Arbeit: Rho-A Prenylierung und Signaling an der Schnittstelle zwischen epithelialer Homöostase und intestinaler Entzündung Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Mikrobiom und Darm am Donnerstag, 22.09.2016, 08:00 – 09:30 Uhr, (S. 78) Gespendet von der inspiring-health Dr. Wilke GmbH 346 Preise & Stipendien der DGVS 2016 Preis für Neurogastroenterologie M. Goebel-Stengel Berlin Ausgezeichnete Arbeit: Die neuronale Mediation von Stress am Beispiel tierexperimenteller Modelle Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Neue pathophysiologische Konzepte bei funktionellen Erkrankungen am Freitag 23.09.2016, 15:00 – 16:30 Uhr, (S. 156) Harald Goebell-Stipendium zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses Harald Goebell, von 1975 bis 1998 Lehrstuhlinhaber für Innere Medizin und Leiter der Klinik für Gastroenterologie, Universität Essen, forschte über die Sekretion des Pankreas und deren Regulation durch Hormone. J. Lemke Ulm Ausgezeichnete Arbeit: Überleben und prognostische Faktoren nach chirurgischer und nicht-chirurgischer Therapie von colorektalen Lebermetastasen Die Arbeit wird vorgestellt in der Sitzung: Individualisierte Therapie des kolorektalen Karzinoms am Donnerstag, 22.09.2016, 08:00 – 09:30 Uhr, (S. 76) Die Förderpreise werden im Rahmen der Eröffnungssitzung der Viszeralmedizin 2016 am Mittwoch, 21. September 2016 von 17:30 – 19:00 Uhr verliehen (S. 71)