Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Barth, Beatrix et al. Text Zielsetzung: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter tritt sehr häufig gemeinsam mit Störungen des Substanzkonsums (SUD) auf. Es gibt Befunde, dass beide Erkrankungen mit veränderten neuronalen Prozessen in frontalen Netzwerken assoziiert sind, was im Einklang mit aufgezeigten Beeinträchtigungen in Exekutivfunktionen (EF) steht. Dieser Übersichtsartikel wird den aktuellen Forschungsstand darstellen und darauf eingehen, inwiefern EF einen verbindenden Faktor zwischen beiden Störungen und ihrer zugrundeliegenden Pathogenese darstellen könnten. Methodik: Für diese narrative Übersicht wurde eine pubmed-Literaturrecherche durchgeführt. Ergebnisse: Neben dem gehäuften gemeinsamen Auftreten von ADHS und SUD zeigt sich insbesondere, dass aus der Störungskombination eine stärkere Beeinträchtigung der EF resultiert. Betroffene Patienten weisen frühzeitige, persistierende und besonders starke EF-Störungen auf. Außerdem finden sich EF-Veränderungen bereits in Risikopopulationen für ADHS und SUD und sagen eine spätere SUD zum Teil voraus. Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass exekutive Dysfunktion einen neurokognitiven intermediären Phänotypen darstellen könnte, der sowohl bei der Pathologie der ADHS als auch der SUD eine Rolle spielt. Dies sollte beim diagnostischen und therapeutischen Vorgehen beachtet werden. Bei EF-Störungen im Kindes-/Jugendalter können präventive Therapiemaßnahmen zur Stärkung dieser Funktionen frühzeitig eingeleitet werden. Titel Autor Titel Text Epidemiologie und Pathogenese der Komorbidität von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Sucht: Die Rolle der Exekutivfunktionen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 61(2015), H. 5, S. 279-291 Barth, Nikolaus Komorbide Störungen im Zusammenhang mit Sucht im Jugendalter in: Landschaftsverband Rheinland, Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.) Suchterkrankungen im Jugendalter: Die klinische Behandlung von suchtkranken Kindern und Jugendlichen in spezialisierten Angeboten; Dokumentation der Kooperationsveranstaltung am 9. März 2005 in den Rheinischen Kliniken Essen/ Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen Köln, 2006 S. 21-23 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort sto reg Seite 1 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Barth, Volker Text In der aktuellen Neuerscheinung der Reihe „Sucht-Therapie Special“ verschiebt sich der von Suchtpolitik und Kostenträgerseite in den Mittelpunkt der Behandlung gestellte Aspekt „Teilhabe am Erwerbsleben“ in Richtung „Komorbidität“. Wenn die Suchttherapie erfolgreich sein soll, müssen die komorbiden Störungen und sozialen Problembereiche mitbehandelt werden - sie sind teilweise Ursache oder aufrecht erhaltender Faktor der Sucht. Das Ziel der Erwerbsfähigkeit kann aus therapeutischer Sicht nur nachrangig sein. Die vorliegende Publikation dient als Baustein für eine effiziente deutsche Suchttherapieforschung und ist damit ein Brückenschlag zwischen Suchtkrankenhilfe und Suchtforschung. Titel Autor Titel Text Sucht und Komorbidität: Grundlagen für die stationäre Therapie Heidelberg (u.a.): Ecomed, 2011. - 342 S. Basdekis-Jozsa, Raphaela Psychiatrische Komorbidität bei Suchterkrankungen in: Krausz, Michael; Christian Haasen (Hrsg.) Kompendium Sucht Stuttgart; New York: Thieme, 2004 S. 105-118 Standort reg Standort reg Standort sto Autor Basdekis-Jozsa, Raphaela Text Patienten mit bekannter Abhängigkeitserkrankung wie Alkohol- und Opiatabhängigkeit weisen in erhöhtem Maße andere Verhaltensweisen auf, die sehr an das Suchtverhalten erinnern. In der psychotherapeutischen Praxis wird daher oftmals von "Suchtstrukturen" und "Suchtverlagerung" gesprochen. Auch in der Biografie dieser Patienten finden wir häufiger als bei anderen Patienten Verhaltensstörungen, die man den Suchterkrankungen im weitesten Sinne zuordnen könnte wie z.B. Essstörungen und pathologisches Spielen. In der folgenden Literaturübersicht zu der Komorbidität von stofflichen und nichtstofflichen Suchterkrankungen soll zum einen die Relevanz der Thematik herausgestellt werden, zum anderen die eng gefasste Definition der Abhängigkeitserkrankungen des ICD-10 im Hinblick auf die Definition des DSM-IV für den Praktiker geöffnet werden, um so diesen Patienten eine umfassende Therapie anbieten zu können. Titel Stoffliche und nichtstoffliche Süchte: Komorbiditäten von abhängigem Verhalten in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 4(2003), H. 2, S. 56-64 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 2 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Basdekis-Jozsa, Raphaela; Michael Krausz Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen in: Sucht aktuell, Jg, 9(2002), Nr. 1, S. 63-67 Batra, Anil Tabakabhängigkeit und komorbide psychische Störungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 159-169 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Seite 3 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bechdolf, A. et al. Text Hintergrund Patienten mir der Doppeldiagnose Psychose und Sucht weisen häufig einen besonders ungünstigen Krankheitsverlauf auf und sind nur schwer zur poststationären Inanspruchnahme ambulanter, integrierter Behandlungsprogramme zu motivieren. Die vorliegende Studie vergleicht erstmals die Effekte einer an diesem Problem ansetzenden Motivationsbehandlung („motivational interviewing“, MI) mit einer unspezifisch-stützenden Intervention (ST) gleichen zeitlichen Umfangs. Primäres Zielkriterium war die Teilnahme an einer poststationären integrierten Behandlung. Zusätzlich untersucht wurden mögliche postinterventionelle Effekte auf Substanzkonsum, Krankheitsverlauf, Medikamtencompliance und Stadium der Abstinenzmotivation. Material und Methoden Insgesamt 60 stationäre Patienten mit Doppeldiagnosen wurden randomisiert mit 4 Sitzungen MI oder ST behandelt. Die verblindeten Datenerhebungen fanden vor, unmittelbar nach, 3 und 6 Monate nach der jeweiligen Intervention statt. Ergebnisse 70,0% der MI- (n=30) und 40,0% der ST-Patienten (n=30) nahmen postinterventionell an der ambulanten integrierten Behandlung teil (p=0,020). Bezüglich der sekundären Ziele (Suchtmittelkonsum) fanden sich in der explorativen Auswertung keine Gruppenunterschiede. Schlussfolgerung Das Studiendesign erlaubt erstmals eine eindeutige Rückführung der positiven Effekte bezüglich der Aufnahme einer ambulanten Anschlussbehandlung auf die spezifische Interventionsart des MI und unterstreicht damit seine Wirksamkeit. Die Etablierung des vorgestellten Behandlungskonzepts im Rahmen stationärer Settings könnte somit einen wichtigen Fortschritt in der Versorgung des belasteten Doppeldiagnoseklientels bedeuten. Titel Motivationsbehandlung für Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht: Ergebnisse einer randomisierten Studie in: Der Nervenarzt, Jg. 83(2012), H. 7, S. 888-896 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort hoa Seite 4 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bechdolf, Andreas et al. Text Patienten mit schizophrenen Störungen und Komorbiditäten in Form eines Substanzabusus oder einer Substanzabhängigkeit [Doppeldiagnosepatienten (DD)] zeigen einen besonders ungünstigen Krankheitsverlauf und wenig Bereitschaft, speziell entwickelte integrierte Behandlungsangebote in Anspruch zu nehmen. Deshalb wurden die bei Suchterkrankungen ohne weitere Komorbidität bereits erfolgreich angewendete Motivationsbehandlung ("Motivational interviewing", MI), welche darauf abzielt, die intrinsische Motivation für eine Veränderung hinsichtlich des Problemverhaltens zu fördern, für DD adaptiert. In der vorliegenden Arbeit wird eine Übersicht über die erzeitige empirische Evidenz für die die Effektivität von MI bei DD gegeben. Eine Literatursuche in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE und PsyInfo wurde durchgeführt und die Qualität der identifizierten Studien nach Kriterien der Cochrane-Gesellschaft und denen von Jadad und Mitarbeiter beurteilt. Es wurden 4 randomisierte Studien mit insgesamt 334 Teilnehmern identifiziert, in denen MI von 1-3 Sitzungen Dauer mit unterschiedlichen Kontrollinterventionen über einen Katamnesezeitraum bis zu 6 Monaten verglichen wurden. Bezüglich der Hauptinterventionsziele "Inanspruchnahme weiterführender psychotherapeutischer Behandlung" ( 1 x positiv, 2 x negativ) kamen die Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen. Bei allen 4 Studien fanden sich erhebliche allgemeine Limitationen (Randomisierungsmodus, Verblindung der Rater, Beschreibung der Studien- und Therapieabbrecher) sowie spezielle methodische Mängel (Stichprobengröße und -homogenität, Dauer des MI, Verlauf des Motivationsstadiums). Schlussfolgernd ist derzeit nicht zu entscheiden, ob die mangelnde empirisch zu zeigende Effektivität auf die oben genannten methodischen Probleme zurückzuführen ist oder ob MI bei DD tatsächlich nicht wirkt. Demzufolge besteht erheblicher Forschungsbedarf zu MI bei DD. Titel Autor Titel Text Motivationsbehandlung bei Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht in: Fortschritte der Neurologie Psychiatrie, Jg. 73(2005), H. 12, S. 728-735 Becker, Gela FASD, Komorbidität und sekundäre Störungen in: Becker, Gela; Hennicke, Klaus; Klein, Michael (Hrsg.) Suchtgefährdete Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen: Diagnostik, Screening-Ansätze und Interventionsmöglichkeiten Unter Mitarbeit von Mirjam N. Landgraf Berlin; Boston: de Gruyter, 2015 S. 39-43 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort hoa reg Seite 5 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Berthel, Toni Psychiatrische Komorbidität in: Beubler, Eckhard (u.a) (Hrsg.) Opiatabhängigkeit: Interdisziplinäre Aspekte für die Praxis Wien; New York: Springer, 2003 S. 73-77 Standort reg Standort sto Autor Bilke-Hentsch, Oliver; Nielsen, Mogens Text Adoleszente mit Störungen der Sozialisation, delinquenten Verhaltensweisen und langdauernden jugendpsychiatrischen Erkrankungen zeigen verstärkt frühen und intensiven Drogenkonsum. Jede stationäre Intervention muss diese Ebene mit berücksichtigen, um den langfristigen Behandlungserfolg und die soziale Integration zu sichern. Titel Autor Titel Text Intersystemische Intervention bei komorbider Sucht: das SOMOSA-Konzept in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 25-29 Blaschke, Eva-Maria; Löhnert, Bärbel Doppel- und Mehrfachdiagnosen - neue Herausforderungen und Behandlungsmöglichkeiten in der ambulanten Rehabilitation Sucht in: Sucht aktuell, Jg. 21(2014), H. 2, S. 37-40 Standort sto Eva-Maria Blaschke und Bärbel Löhnert widmen sich dem Thema „Doppel- und Mehrfachdiagnosen als neue Herausforderung und Behandlungsmöglichkeiten in der ambulanten Rehabilitation Sucht“. Der Artikel beruht auf Daten der KPB Fachambulanzen in Dachau und München. Die höchste Belastung der betroffenen Patienten zeigt sich durch affektive Störungen, gefolgt von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen und Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren. Insgesamt gibt es in beiden Einrichtungen einen hohen Anteil an weiteren psychischen Erkrankungen. Die Katamnese ergab, dass von 57 Patienten (bei einer hohen Ausschöpfungsquote von 75 %) nach der Berechnungsform DGSS4 68 % erfolgreich (abstinent und abstinent nach Rückfall) behandelt werden konnten. Im Weiteren wird das ambulante Behandlungskonzept erläutert, welches sich durch eine hohe Intensität der Kontakte und eine klare Struktur auszeichnet. Abgerundet wird der Beitrag durch zwei Fallbeispiele. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 6 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Bobbink, Jeanine; Birgit Spohr Drogenkonsum und psychische Störungen: Erfahrungen aus der ambulanten Therapie mit Cannabis- und Partydrogenmissbrauchern und -abhängigen in: Peter, Konrad; Thomas Bader (Hrsg.) Psychiatrie und Drogensucht Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2002 S. 175-192 Bombosch, Jürgen Welche Rolle spielt aktuell die Komorbidität von Psychose und Sucht im Kontext der Sozialpsychiatrie?: Ergebnisse einer nicht repräsentativen qualitativen Befragung in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 350-373 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Seite 7 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Bonn, Verena; Grünbeck, Peter; Klosterhuis, Here Text Verena Bonn, Dr. Peter Grünbeck und Dr. Here Klosterhuis greifen das Thema „Dokumentierte Komorbidität in der Sucht-Rehabilitation“ auf Basis der Daten der Reha-Qualitätssicherung auf. Eingegangen sind in die Untersuchung 9.918 Rehabilitanden, welche im Jahr 2012 eine stationäre Entwöhnungsbehandlung wegen einer Alkoholabhängigkeit in Anspruch genommen hatten. Untersucht werden fünf Gruppen: Patienten ohne Begleitdiagnose (2 %), mit zwei Begleitdiagnosen (13 %), mit vier Begleitdiagnosen (61 %), mit affektiven Störungen (30 %), mit Leber- und Nervenerkrankungen (4 %). Ein Vergleich von 19 größeren Entwöhnungseinrichtungen zeigt, dass sich der Anteil der dokumentierten Begleitdiagnosen im E-Bericht deutlich unterscheidet. Dies lässt darauf rückschließen, dass es offenbar keine einheitliche „Dokumentationskultur“ in den Entwöhnungseinrichtungen gibt, so die Einschätzung der Autoren. Rehabilitanden mit mehr Begleitdiagnosen sowie affektiven Störungen und mit Leber- und Nervenerkrankungen weisen vor der Reha einen erhöhten Prozentsatz an Arbeitsunfähigkeit gegenüber den anderen Gruppen auf. Der Anteil Arbeitsloser ist besonders bei Rehabilitanden mit Leber und Nervenerkrankungen erhöht, davon haben bereits 4 % einen EM-Rentenantrag vor der Rehabilitation gestellt. Mit zunehmender Zahl der Begleitdiagnosen sinkt des Weiteren die eingeschätzte Leistungsfähigkeit im letzten Beruf. Erfreulich ist, dass der Großteil aller Rehabilitanden zwei Jahre nach der Rehabilitation noch im Erwerbsleben verblieben ist. Der Anteil der EM-Renten ist für Rehabilitanden mit vier Begleitdiagnosen, affektiven Störungen (jeweils 10 %) und Leber- und Nervenerkrankungen (13 %) erhöht. Untersucht wird des Weiteren die therapeutische Versorgung der Patientengruppen anhand der KTL-Daten. Es zeigt sich, dass Komorbidität durchaus Einfluss auf die Leistungen, welche die Rehabilitanden erhalten, hat, summarisch jedoch kaum Unterschiede bestehen. Nur geringfügige Unterschiede gibt es hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Rehabilitation und hinsichtlich des subjektiv wahrgenommenen Behandlungserfolgs. Aus Sicht der Autoren ist für die Zukunft zu überlegen, ob deutlichere Vorgaben für die Dokumentation der Diagnosen erarbeitet werden sollten, um ein einheitlicheres Vorgehen zu gewährleisten. Titel Autor Titel Text Dokumentierte Komorbidität in der Sucht-Rehabilitation - Daten der Qualitätssicherung in: Sucht aktuell, Jg. 21(2014), H. 2, S. 30-36 Bowden-Jones, Owen (et al.) Prevalence of personality disorder in alcohol and drug services and associated comorbidity in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 10, pp. 1306-1314 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort sto sto Seite 8 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Brodbeck, Jeanette Diagnostik der Komorbidität in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 125-140 Buckner, Julia D. (et al.) Problematic Alcohol and Cannabis Use among Young Adults: The Roles of Depression and Discomfort and Distress Tolerance in: Addict Behav., Jg. 32(2007), No. 9, 1957-1963 Bundesverband der Elternkreise drogengefährdeter und drogenabhängigker Jugendlicher (Hrsg.) Suchterkrankung und psychische Störungen: Eltern von Kindern mit Doppeldiagnosen in der Selbsthilfe Berlin, (2006). - 57 S. Standort reg Standort hoa Standort reg Standort reg Autor Burlon, M.; C.G. Huber Text Die Behandlung der Komorbidität von Suchtstörung und Psychose ("Doppeldiagnose") bei Jugendlichen und Jungerwachsenen stellt klinisch und wissenschaftlich eine Herausforderung dar. Von der Sozialpsychiatrischen Psychosen-Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wurde daher in Kooperation mit der ambulanten Suchttherapieeinrichtung "Die BOJE. Beratung und Therapie für junge Erwachsene" ein integrierter motivational-verhaltenstherapeutischer Versorgungspfad (MOVE) entwickelt, der gegenwärtig im Rahmen einer randomisierten Studie evaluiert wird. Titel Suchtstörung und Psychose in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 82-86 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 9 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Cattapan-Ludewig, K. et al. Text Patienten mit schizophrenen Störungen zeigen eine erhöhte Prävalenz der Nikotinabhängigkeit. Diese Arbeit beleuchtet die Zusammenhänge zwischen Schizophrenie und Nikotinkonsum. Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass wesentliche Bereiche kognitiver Funktionen bei Patienten mit schizophrenen Erkrankungen durch Nikotin verbessert werden, insbesondere Daueraufmerksamkeit, gerichtete Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis, Kurzzeitgedächtnis und Wiedergabe aus dem Gedächtnis. Auch konnten in einigen Studien mittels ereigniskorrelierten Potenzialen (P50-Paradigma) und der Präpulsinhibition des akustisch ausgelösten Schreckreflexes gezeigt werden, dass präattentive Maße der Informationsverarbeitung, die eine zentrale Rolle in der Schizophrenie spielen, durch Gabe von Nikotin verbessert werden können. Weiterhin kann Rauchen die durch antipsychotische Medikamente hervorgerufenen extrapyramidalen Nebenwirkungen verbessern, und es induziert das Zytochrom P4501A2, das auch an der Metabolisierung einiger Neuroleptika beteiligt ist. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Nikotinzufuhr bei Patienten mit schizophrenen Störungen eine Form der "Selbstmedikation" darstellen könnte, um Defizite im Bereich Aufmerksamkeit, Kognition und Informationsverarbeitung zu verbessern und um Nebenwirkungen von Antipsychotika zu reduzieren. Mögliche pharmakotherapeutische Ansätze zur Behandlung der gestörten Neurotransmission am nikotinergen Azetylcholinrezeptor werden diskutiert. Titel Warum rauchen Schizophreniepatienten? in: Der Nervenarzt, Jg. 76(2005), H. 3, S. 287-294 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort hoa Seite 10 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Daig, Isolde; Felix Bermpohl; Thorsten Kienast Text Hintergrund: Viele Patienten mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) haben zudem eine Abhängigkeitserkrankung. Die psychotherapeutische Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörung und einer komorbid bestehenden Abhängigkeitserkrankung ist eine Herausforderung für das behandelnde Team. Sie erfordert ein integriertes Vorgehen, das zeitgleich die Therapie beider Störungen gewährleistet. Methodik: Eine systematische Literaturrecherche wurde bei den Datenbanken PubMed, PsychINFO, PsycArticles und Medline durchgeführt. Zusätzliche Artikel wurden über Referenzen in Reviews und empirische Studien hinzugezogen. Ergebnisse: Obwohl viele Studien die Wirksamkeit von Psychotherapie bei Persönlichkeitsstörungen belegt haben, gibt es nur wenige Studien, bei denen die Interferenz durch eine komorbide Suchterkrankung mit in der Untersuchung berücksichtigt worden ist. Die Literaturrecherche ergab 8 klinische Effektivitätsstudien zur Psychotherapie von BPS mit komorbider Abhängigkeitserkrankung. Bisher stehen für die Behandlung dieser Komorbidität zwei evaluierte integrierte Therapieverfahren zur Verfügung: die DualFokus-Schema-Therapie und die Dialektisch-Behaviorale-Therapie-Sucht. Schlussfolgerungen: Beide Therapieformen scheinen effektiv bei der Reduzierung des Substanzmissbrauchs und der psychopathologischen Symptome der BPS zu sein. Es besteht keine nachgewiesene Überlegenheit eines der beiden Therapieverfahren. Der Vorteil der DBT-S liegt in stringenten Therapeutentrainings und einer guten Vermittelbarkeit des Konzepts sowohl für das Team als auch für die Patienten. Es bedarf allerdings weiterer Studien zur Überprüfung der Effektivität. Titel Psychotherapie von Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung und Abhängigkeitserkrankung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 363-71 Standort sto Background: Many patients with borderline personality disorder (BPD) do have a comorbid addiction disorder. Psychotherapy for patients with personality disorder and addiction is a challenging task for the therapeutic team, and requires if possible an integrative approach. Methods: A systematic literature research using PubMed, PsychINFO, PsycArticles, and Medline was conducted. Additional articles were considered which were mentioned in reviews and empirical studies. Results: Although many studies have shown the effectiveness of psychotherapy treating personality disorders, only few studies took co-morbid addiction into account. The literature research showed eight clinical trials that investigated the effectiveness of psychotherapy for BPD and addiction. To date, there are only two integrated psychotherapeutic methods that claim to be effective on an evidence based level to treat personality disorder and addiction simultaneously: the dual focus schema therapy (DFST) and the dialectic behavioural therapy addiction (DBT-S). Conclusions: Both intervention programs seem to be effective in reducing substance use and psychopathological symptoms of BPD. There is no evidence for superiority of one psychotherapeutic intervention program for BPD and co-morbid addiction. The advantage of the DBT-S is a unitized concept for training therapists and an easily understandable concept for the team as well as for the patient. Further studies are needed to prove the effectiveness. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 11 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text D'Amelia, Roberto; Bernd Behrendt; Thomas Wobrock Psychoedukation, Rückfallmanagement und Rückfallprophylaxe bei Schizophrenie und Sucht - das GOALBehandlungsprogramm in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 124-144 D'Amelio, Roberto; Thomas Wobrock; Bernd Behrendt Angehörige von Patienten mit der Doppeldiagnose schizophrene Psychose und Drogenkonsum: Betreuung in einer Gruppe im Rahmen dee GOAL-Behandlungsprogramms in: Konturen, Jg. 28(2007), H. 1, S. 26-29 Dammann, Gerhard Psychodynamische Aspekte der Komorbidität in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 26-38 Deas, Deborah; Suzanne Thomas Comorbid Psychiatric Factors Contributing to Adolescent Alcohol and Other Drug Use in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 116-121 Degenhardt, Louisa; Wayne Hall; Michael Lynskey Exploring the association between cannabis use and depression in: Addiction, Vol. 98(2003), No. 11, 1493-1504 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort sto Standort reg Standort hoa Standort sto Seite 12 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Dieckmann, Andreas Text Suchtkrankenhilfe hat ihren Schwerpunkt jenseits üblicher psychotherapeutischer Settings. Mit der psychoanalytisch-interaktionellen Methode haben A. Heigl-Evers und F. Heigl eine Interventionsform vorgelegt, welche vom ersten Kontakt mit dem Patienten bis zu einer intensiven Therapie anwendbar ist. Sie nimmt den Lebensalltag und die Verhaltensänderungsnotwendigkeiten in den Blick. Die Erlernbarkeit der Interventionstechnik auf dem Hintergrund ausreichender Selbsterfahrung ermöglicht eine interaktionelle Grundhaltung für multiprofessionelle Teams in Beratungsstellen, betreuten Wohnprojekte und anderen Versorgungseinrichtungen ebenso wie in der Psychotherapie. Der Artikel beschreibt die Methode praxisnah in mehreren Schritten und zeigt die Möglichkeit der Nutzung psychotherapeutischer Kompetenz - auch an den sozialen Brennpunkten gesellschaftlicher Existenz und für psychosozial multimorbide Menschen. Titel Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode in der Versorgung von multimorbiden, sozial desintegrierten Abhängigkeitskranken in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie Jg. 4(2003), Nr. 2 Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler S. 145-149 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 13 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Diehl, Alexander; Anil Batra Text Alkohol- und Tabakkonsum assoziieren hoch mit psychiatrischen Erkrankungen. Sehr häufig findet sich auch eine Kombination aus abhängigen Alkoholund Tabakkonsum. Auch wenn sich Hintergrund und kausaler Zusammenhang nicht immer klären lassen, ist die Intensität des Substanzkonsums und der psychiatrischen Komorbidität meist höher, die Folgen sind ausgeprägter, und die Therapie ist schwieriger. Die traditionelle Trennung von Psychiatrie und Suchtkrankenhilfe war mit einer Vernachlässigung der Komorbiditäten in Forschung und Therapie verbunden. Klinische Studien schlossen jeweils Komorbiditäten aus. Oft wurden diese schlichtweg nicht erfasst. Therapeutische Konzepte waren auf die Behandlung von Monodiagnosen konzipiert worden und führten meist zu einer Überforderung von Patienten mit Doppeldiagnosen, sofern diese überhaupt Zugang zu diesen Therapieansätzen erhielten. Jedoch berücksichtigen immer mehr wissenschaftliche und therapeutische Ansätze die Realität sehr häufig der sehr häufigen Kombination von schädlichem und abhängigem Substanzgebrauch mit allgemeinpsychiatrischen Störungen. Inzwischen sind therapeutischen Angebote etabliert, die auf Doppeldiagnosen spezialisiert sind; dazu gehören zum Beispiel Psychose-Sucht-Einheiten. Diese Angebote müssen aber noch weiterentwickelt und ausgebaut werden. Benötigt werden darüber hinaus spezialisierte Versorgungssysteme im stationären, teilstationären, ambulanten und Wohngruppen-Bereich, die beide Erkrankungen und deren meist jeweils höheren Schweregrad der Erkrankung berücksichtigen. Deren Aufwand ist höher, und die Erfolge sind noch bescheidener im Vergleich zum Monotherapiekonzepten bei Monodiagnosen. Entgegen der Befürchtungen vieler Patienten und Therapeuten ist bei entsprechender Adaptation an die Möglichkeiten und Bedürfnisse eine kombinierte Therapie häufig durchführbar, erfolgversprechend und meist sogar unabdingbar, da die unbehandelte Komorbidität den Erfolg der behandelten Erkrankung limitiert. Titel Autor Titel Text Psychiatrische Komorbidität bei Alkohol- und Tabakabhängigkeit in: Singer, Manfred V.; Anil Batra; Karl Mann (Hrsg.) Alkohol und Tabak: Grundlagen und Folgeerkrankungen Stuttgart: Thieme, 2011 S. 205-215 Dilbaz, Nesrin Comorbidity of substance abuse: diagnosis and treatment implications in adolescents in: Council of Europe, Pompidou Group (Ed.) Young People and Drugs: Care and Treatment Strasbourg: Council of Europe, Pompidou Group, 2006 169-190 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort reg reg Seite 14 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Drake, Robert E.; Kim T. Mueser Klinisches Management der Komorbidität von psychotischen Störungen und Substanzstörungen in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 181-194 Drake, Robert E.; Kim T. Mueser Co-Occurring Alcohol Use Disorder and Schizophrenia in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 99-102 Standort reg Standort hoa Standort reg Autor Driessen, Martin et al. Text Ausgehend von der in der Literatur zweifelsfrei belegten Bedeutung traumatischer Ereignisse bei Personen mit substanzbezogenen Störungen plädieren die Autoren dafür, psychotraumatologische Aspekte regelmäßig in die Diagnostik, Beratung und Behandlung einfließen zu lassen. Dabei ist es wichtig, zwischen der Erfassung traumatischer Ereignisse und der Diagnostik von psychischen Störungen nach traumatischem Stress zu unterscheiden. Für beide Bereiche liegt eine Reihe von international publizierten Instrumenten vor, von denen leider nur einige in deutscher Sprache zur Verfügung stehen. Vor allem Screeningverfahren und Fragebögen eignen sich bei z.T. guter und sehr guter Testqualität aus ökonomischen Gründen insbesondere für Versorgungseinrichtungen, während umfangreichere strukturierte Interviews den Vorteil aufweisen, neben der Erfassung der wichtigen psychischen Störungen auch Zusammenhänge deutlich zu machen. Für die Therapie wichtige zeitliche Zusammenhänge zwischen traumatischem Stress, Traumafolgestörungen und Suchtentwicklung können hilfsweise auch mit einfachen Mitteln abgebildet werden. Titel Diagnostische Aspekte bei Trauma und Substanzabhängigkeit in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.) Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung Stuttgart: Klett-Cotta, 2006 S. 108-126 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 15 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Dürsteler-MacFarland, Kenneth M.; Prica, Mari; Vogel, Marc Text Aufgrund der Verbreitung, der Heterogenität und des oftmals chronischen Verlaufs von Substanzstörungen (Missbrauch oder Abhängigkeit von einer bzw. mehreren psychotropen Substanzen) kommt deren wirksamen Behandlung hohe klinische Relevanz zu. Allerdings hängt den Patientinnen und Patienten mit Substanzstörungen immer noch häufig ein negatives Images an; sie gelten als schwierig zu behandeln oder sogar als therapieresistent. Zudem treten Substanzstörungen häufig gemeinsam mit anderen psychische Erkrankungen auf, was die Behandlung erschweren und das Therapieergebnis beeinträchtigen kann. Dennoch liegen viele wissenschaftliche Befunde vor, die zusammen mit den klinischen Erfahrungen therapeutisch wirksam genutzt werden können. Als am meisten Erfolg versprechend gelten heute Kombinationen wirksamer medikamentöser und psychosozialer Therapieansätze, die entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Patientinnen und Patienten innerhalb ein und desselben Settings zur Anwendung gelangen sollten. Aus psychotherapeutischer Sicht haben sich neben der motivierenden Gesprächsführung verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden (z.B. Kontigenzmanagement, kognitive Verhaltenstherapie) sowie psychodynamische Interventionen (z.B. supportiv-expressive Psychotherapie) als effektiv erwiesen. Diese können je nach Behandlungsphase und individuellem Bedarf zur Motivationsförderung, Unterstützung bei Verhaltensänderungen, Stabilisierung des Erreichten und Rückfallprävention eingesetzt werden. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Psychotherapeutische Herausforderung in der Behandlung von Substanzstörungen: Alte und neue Erkenntnisse unter Berücksichtigung psychischer Komorbidität in: Abhängigkeiten: Forschung und Praxis der Prävention und Behandlung, Jg. 19(2013), H. 1, S. 60-84 Dürsteler-MacFarland, Kenneth; Wiesbeck, Gerhard A. Therapeutische Grundprinzipien bei Doppeldiagnosen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 52-61 Eggers, Christian; Michael J. Hemmerle; Frank Kremer Intensive Betreuung von jungen Menschen mit drogenassoziierten Psychosen in einer pädagogisch-therapeutischen Wohngruppe in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 72-89 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Standort reg Seite 16 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Ehrhardt, Ulrich Eingliederungshilfe und Pflege bei Menschen mit Psychose und Sucht - Chancen der Vernetzung der unterschiedlichen Hilfestrukturen: Das Beispiel der Betreuungskette "Am Seelberg GmbH" in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 326-339 Elle, Helmut; Ulrike Hörrmann-Lecher Wenn Einsamkeit zum rettenden Verhängnis geworden ist: Erfahrungen der Prowo e.V. Berlin in der Betreuung und Behandlung von substituierten psychisch kranken Menschen im Rahmen eines therapeutischen Wohnverbundes in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 196-213 Standort reg Standort reg Standort hoa Autor Elsner, H. et al. Text Die Krankenhausbehandlung in Deutschland wird sich deutlich ändern: Statt der Bezahlung der einzelnen Behandlungstage wird eine Pauschale erstattet, die alle notwendigen Leistungen umfasst. Die fast unzählbaren Konstellationen unterschiedlichster Erkrankungen wurden dazu in Gruppen zusammengefasst, die in klinisch-medizinischer Hinsicht homogene Leistungen bei ähnlichen Ressourcenverbrauch aus ökonomischer Sicht benötigen (Diagnosis Related Groups). Die DRGs in der BRD (G-DRG) werden sich orientieren an dem Vorbild des in Australien seit 199 geltenden AR-DRG-System (Australian Refined Diagnosis Related Groups). Die psychiatrischen Kliniken und Abteilungen sind durch die Vorgabe der Politik noch nicht in dieses neue System eingebunden worden. Jedoch unterliegt eine - was das Patientenaufkommen angeht - bedeutender Teil des psychiatrischen Fachgebietes jetzt schon dem neuen System: Die Entzugsbehandlung von legalen und illegalen Drogen, sofern diese nicht in einer psychiatrischen Klinik oder Abteilung stattfindet, unterliegt den Bestimmungen der G-DRGs. Falls die DRGs auch im Bereich der psychiatrischen Kliniken oder Abteilungen eingeführt werden sollten, ergäben sich schwerwiegende Probleme, die im Folgenden mit ihren absehbaren Auswirkungen am Beispiel der Krankenhausbehandlung alkoholabhängiger Menschen dargestellt werden. Titel German Diagnosis Related Groups: Problemfelder im Bereich psychischer Störungen am Beispiel der Krankenhausbehandlung Alkoholabhängiger in: Der Nervenarzt, Jg. 74(2003), H. 7, S. 601-606 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 17 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Essau, C.A.; J. Conradt Text Suchtstörungen treten häufig komorbid mit Angststörungen, Depression, Essstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, oppositionellem Trotzverhalten und der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyeraktivitätsstörung auf. Häufig gehen andere Störungen (Major Depression, Angststörungen) der Suchtstörung voraus. Komorbide Störungen sind mit einem negativen Verlauf von Suchtstörungen assoziiert. Verschiedene Erklärungsmodelle für Komorbidität werden diskutiert. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Komorbidität in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 69-74 Finger, Maike; Oliver Renner Fertigkeitentraining für Männer mit Sucht und psychischer Erkrankung in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 261-271 Fischer, Martina Die Behandlung von Glücksspielern mit Drogenabhängigkeit in: Petry, Jörg (Hrsg.) Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013 S. 80-95 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Seite 18 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Gaebel, Wolfgang; Wolfgang Wölwer Text Schizophrenie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen, die weltweit etwa 1% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben, erstmals meist zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr betrifft. Sie ist für viele Betroffene mit erheblich eingeschränkter Lebensqualität verbunden und zählt weltweit zu den 10 Erkrankungen mit der größten Anzahl durch "Behinderung beeinträchtigter Lebensjahre". Titel Schizophrenie Berlin: Robert Koch-Institut, 2010. - 39 S. (Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 50) Standort reg Hierzu tragen der frühe Erkrankungsbeginn, Rückfälle bei etwa drei Viertel der Betroffenen, eine erhöhte Sterblichkeit sowie häufig überdauernde Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der sozialen und beruflichen Lebensbewältigung bei, die eine Erwerbstätigkeit für die meisten schizophren Erkrankten einschränken oder unmöglich machen. Dies bringt für die Betroffenen und deren Angehörige große persönliche Belastungen und für das Gesundheits- und Sozialsystem hohe Kosten mit sich. Andererseits stehen mittlerweile wirksame medikamentöse und psychosoziale Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung und die Organisation der Versorgung wurde in den letzten 30 Jahren wesentlich auf die Bedürfnisse schizophren Kranker ausgerichtet, was zu einer erheblichen Reduktion stationärer Aufenthaltszeiten geführt hat. Autor Titel Text Durch frühzeitige Erkennung und Behandlung sowie konsequente Rückfallprophylaxe kann der Verlauf einer Schizophrenie günstig beeinflusst werden. In der Akut- und Langzeitbehandlung wird eine Symptomremission und Rückfallprophylaxe in ca. 70% der Fälle erreicht. Von einer Optimierung der Integration zwischen ambulanter, (teil-)stationärer und rehabilitativer Versorgung sowie durch breiteren Einsatz qualitätssichernder Maßnahmen ist eine Verbesserung der Versorgung zu erwarten. Letztlich dient eine Bekämpfung der Stigmatisierung und Diskriminierung schizophren Erkrankter nicht nur der Entlastung und sozialen Integration der Betroffenen, sondern erniedrigt auch die Schwellen für die Akzeptanz von Hilfeangeboten. Geltenpoth, Claudia Komorbidität von Alkoholismus und Depression in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.) Praxis der Verhaltenstherapie in der Suchthilfe: Ausgewählte Hausarbeiten der Zusatzqualifikation Sozial-/Suchttherapie (LWL) - verhaltenstherapeutisch orientiert Münster, 2007 S. 107-126 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 19 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Gouzoulis-Mayfrank, E. Text Die Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht nimmt während der letzten 10-20 Jahre stetig zu. Patienten mit dieser Doppeldiagnose (DDPatienten) sind keine Randgruppe mehr, sondern haben sich zu einer großen und schwer behandelbaren Kerngruppe unter den schizophrenen Patienten entwickelt. Als Ursachen für die steigende Prävalenz der Komorbidität kommen biologische, psychologische und soziale Faktoren in Frage, die miteinander interagieren können. Die komorbiden Patienten haben überwiegend eine schlechte Compliance und einen ungünstigen Verlauf ihrer Psychose mit häufigeren Rezidiven und stationären Aufenthalten. Im Sinne einer effizienteren Behandlung dieser Patientengruppe ist es erforderlich, Ansätze aus der psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie zu integrieren und einander anzupassen. Die erfolgreichsten Therapiemodelle bieten die Behandlung beider Störungen zeitlich parallel und integriert in einem Setting. Sie haben ihren Schwerpunkt im ambulanten Sektor, bei Pharmakotherapie, Motivationsbehandlung, Psychoedukation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze und Familieninterventionen an und können deutliche, alltagsrelevante Besserungen der sozialen Anpassung und Reduktionen des Konsums erzielen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Doppeldiagnose Psychose und Sucht: Von den Grundlagen zur Praxis in: Der Nervenarzt, Jg. 75(2004), H. 7, S. 642-650 Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne Cannabisabhängigkeit und komorbide psychische Störungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 190-201 Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne Psychotische Störungen und komorbide Suchterkrankungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 75-87 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort hoa Standort reg Standort reg Seite 20 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne * Text Die Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht hat im Laufe der letzten 10-20 Jahre stetig zugenommen. Als Ursachen für diese problematische Entwicklung kommen neben gemeinsamen biologischen Faktoren für die Entstehung von Psychose und Sucht, dem Faktor der "Selbstmedikation" schizophrener Patienten und dem Umstand, dass viele Drogen psychotische Symptome triggern können, auch allgemeine soziale Faktoren in Frage. Im Sinne einer effizienteren Behandlung dieser großen Patientengruppe ist es erforderlich, Ansätze aus den traditionell getrennten Systemen der psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie zu integrieren und aufeinander abzustimmen. Die wirksamen Elemente einer solchen integrativen Behandlung sind Pharmakotherapie, motivierende Gesprächsführung, Psychoedukation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze und Familieninterventionen. Neben der Darstellung der allgemeinen Handlungsprinzipien enthält dieses Buch ein spezielles psychoedukatives Training in Manualform und den dazu verwendenden Materialien. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Komorbidität Psychose und Sucht: Von den Grundlagen zur Praxis, mit Manual für psychoedukatives Training Darmstadt: Steinkopff, 2003. - 136 S. Groß, Daniela Ergotherapie für Menschen mit Doppeldiagnose: Praxisbeispiele und Methodik in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 274-294 Standort Standort reg reg Der Artikel basiert auf den Erfahrungen mit den ergotherapeutischen Angeboten im Wohn- und Betreuungsverbund Markus-Haus Essen, einer Facheinrichtung der Eingliederungshilfe spezielle für Menschen, die von der Doppeldiagnose Psychose und Sucht betroffen sind. Dabei sollen bewährte Vorgehensweisen aus der Praxis dargestellt werden. Bei der Entwicklung des ergotherapeutischen Angebots liegt der Fokus auf folgenden Fragestellungen: Wie kann ich ein ergotherapeutisches Angebot gestalten, das den Menschen, die wir betreuen, gerecht wird? Ein Angebot, das sie fördert und ihnen Weg aufzeigt, Verantwortung zu übernehmen und das die kleinen Impulse in die richtige Richtung verstärkt und sie ermutigt weiterzugehen. Grundmann, Johanna; Schäfer, Ingo Posttraumatische Belastungsstörung und komorbide Suchterkrankungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 105-119 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 21 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Häfner, Heinz et al. Text Der Missbrauch illegaler Substanzen - in 88% von Cannabis - und von Alkohol vor Ausbruch und in Frühstadien der Schizophrenie wird an einer repräsentativen Stichprobe erster Krankheitsepisoden im Vergleich mit gematchten Kontrollen aus derselben Bevölkerung untersucht. Das relative Risiko (Lebenszeitprävalenz) zum Zeitpunkt der Erstaufnahme beträgt 2 (23,7% versuch 12,3% für Alkohol- und 14,2% versus 7,0% für Substanzmissbrauch). Die Hypothese einer vorzeitigen Auslösung der Schizophrenie wurde an der zeitlichen Aufeinanderfolge von Beginn des Missbrauch und Ausbruch der Krankheit analysiert: Entgegen der Hypothese findet sich kein Hinweis auf Auslösung der Psychose, aber ein hochsignifikanter Zusammenhang zwischen Beginn des Substanzmissbrauchs und Ausbruch der Krankheit (einschließlich Prodromalphase), die sich in 35% im gleichen Monat ereignen. Langzeiteffekte des frühen Missbrauchs, untersucht in 6 Querschnitten über 5 Jahre ab Erstaufnahme, sind vermehrte positive und verminderte negative Symptome. Vor allem wird die affektive Verflachung signifikant reduziert, was hier die Deutung des Missbrauchs als dysfunkionales Coping nahelegt. Behandlungs- und Versorgungscompliance werden durch Missbrauch mit ungünstigen Folgen für den sozialen Verlauf deutlich vermindert. Titel Autor Titel Text Vorzeitige Auslösung der Schizophrenie durch Substanzmissbrauch und Folgen für den weiteren Verlauf in: Nervenheilkunde, Jg. 21(2002), H. 4, S. 198-207 Hasler, Philippe Behandlungsverlauf eines Klienten mit einer komorbiden Störung in: Abhängigkeiten, Jg. 12(2006), H. 2, S. 89-102 Standort Standort hoa sto In den letzten zehn Jahren haben sich die meisten Einrichtungen der stationären Suchttherapie stark gewandelt. Als Antwort auf die zunehmende Anzahl von Klientinnen und Klienten mit komorbiden Störungen (Dualdiagnosen, Mehrfachstörungen) wurden die ursprünglich mehrheitlich sozialund milieutherapeutischen Konzepte weiterentwickelt und zunehmend psychiatrisches Wissen in der Behandlung integriert (Erweiterung der Interdisziplinarität). Auch wurden die Zusammenarbeit und Vernetzung sowohl mit der Psychiatrie als auch mit der Suchtmedizin vertieft und intensiviert. Klienten und Klientinnen die - wie im hier beschriebenen Fallbeispiel - neben der Substanzabhängigkeit eine schwere psychische Störung aufweisen, sind auf Nischenplätze, wie sie dank der neuen Settings in der stationären Suchttherapie angeboten werden, angewiesen. Infolge der Suchtdynamik fallen sie in psychiatrischen Kliniken, wie auch in sozialpsychiatrischen Angeboten in der Egel durch die Maschen resp. produzieren Drogenrückfälle. Im nachfolgenden Fall wird die geglückte Bearbeitung von Süchtigkeit (Arbeit an Craving- resp. Aversions-Muster und der daraus resultierenden Suchtbehandlungen des Klienten) parallel zur Behandlung einer Schizophrenie beschrieben. Auf der Grundlage einer insgesamt rund 24-monoatigen stationären Therapie war dann ein Übertritt in eine offene sozialpsychiatrische Einrichtung möglich, von wo aus sich der Klient, gestützt durch eine langfristige ambulante psychiatrische Nachbetreuung, einen Platz im (drogenfreien) beruflichen und sozialen Leben erwerben konnte und diesen auch heute noch erweitern kann. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 22 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Hermle, L. et al. Text Hintergrund: Alkohol- und substanzmittelassoziierte Störungen (ASUD) gehören zur häufigsten Komorbidität bei schizophrenen und affektiven Störungsbildern und haben einen signifikanten negativen Einfluss auf deren Verlauf und Prognose. In der vorliegenden Studie wurden in einer multizentrischen Querschnittserhebung an 9 baden-württembergischen Krankenhäusern für Psychiatrie und Psychotherapie Patienten mit einer Diagnose aus der ICD-10-Kategorie F2 oder F3 bezüglich eines Substanzmittelkonsums untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, Prävalenz und Charakteristika der ASUD an einer deutschen Stichprobe zu erheben und anhand der Ergebnisse den aktuellen Forschungsstand zu den theoretischen Konzepten der Komorbidität von Sucht und F2-/F3-Diagnosen zu diskutieren. Methode: Soziodemographische und krankheitsrelevante Daten wurden bei 50 konsekutiv aufgenommenen Patienten pro Zentrum mit einer verkürzten Version des EuropASI erhoben, die Aussagen zum aktuellen Drogenkonsum wurden mit einem Urin-Drogenscreening objektiviert. Neben korrelativen Analysen dienten Regressionsanalysen zur Untersuchung prädiktiver Variablen für einen Substanzkonsum. Ergebnisse: Die Stichprobe umfasste 448 Patienten, Doppeldiagnosen aus den ICD-Klassifikationen F2x und F1x wiesen 169 Patienten (37,7%) und mit den Klassifikationen F3x und F1x 144 Patienten (32,1%) auf. 64 Patienten (14,3%) hatten eine F2-Diagnose und 71 Patienten (15,8%) eine F3-Diagnose jeweils ohne ASUD. Neben Alkohol (n = 268) und Tabak (n = 325) wurden verordnete und nichtverordnete Hypnotika/Tranquilizer (n = 214), Cannabis (n = 156), Psychostimulanzien (n = 96), Opiate (n = 71) und Halluzinogene (n = 36) konsumiert. Die häufigste Kombination und längste Einnahmedauer umfassen anamnestisch und aktuell Tabak, Alkohol, Hypnotika/Tranquilizer, Cannabis und Psychostimulanzien vor allem bei Männern mit schizophrenen Störungen. Hinsichtlich der Motivation vor Erstkonsum standen allgemeine psychische Anpassungsstörungen (51%), Peer-Einflüsse (42%) und unspezifische affektive Symptome im Vordergrund. Patienten mit schizophrenen und affektiven Erkrankungen mit komorbidem ASUD leiden signifikant häufiger unter substanzmittelassoziierten Störungen im familiären Umfeld und suizidaler Gefährdung als Patienten ohne Substanzmissbrauch. Schlussfolgerung: Die im Querschnitt erfassten hohen Prävalenzwerte und die Bedeutung des Konsums von Nikotin, Alkohol sowie von Cannabis und Psychostimulanzien bei Patienten mit F2- und F3-Diagnosen erfordern effektivere präventive und störungsspezifische therapeutische Maßnamen. Titel Substanzbezogene Störungen: Häufigkeit bei Patienten mit schizophrenen oder affektiven Störungsbildern in: Der Nervenarzt, Jg. 84(2013), H. 3, S. 315-325 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort hoa Seite 23 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Hilger, Jörg Text Suchthilfe und psychiatrisches Hilfesystem haben sich über lange Zeit der Behandlungs- und Versorgungsproblematik bei Patienten mit Doppeldiagnosen kaum gestellt. In den letzten zehn Jahren ist allerdings sowohl unter klinischen als auch wissenschaftlichen Gesichtspunkten ein verstärktes Interesse an dieser Thematik zu verzeichnen. Der Entwicklung effektiver und pragmatisch einsetzbarer Behandlungsansätze sind durch die große Heterogenität der hierunter fallenden Krankheitsbilder, die Komplexität der Krankheitsprozesse und sich hieraus ergebenden negativen sozialen Folgeerscheinungen jedoch Grenzen gesetzt. Zudem stellen spezifische Therapiekonzepte oft sehr hohe Anforderungen an Flexibilität, Erfahrung, Belastungsfähigkeit und Engagement der therapeutischen Teams. Obwohl die wissenschaftliche Studienlage bislang nicht überzeugend ist, bestätigen klinische Erfahrungen den Nutzen integrativer Behandlungsprogramme bei Doppeldiagnosen, vor allem bei der Zusammenfassung in möglichst homogene Patientengruppen. Leider werden diese besser auf die individuellen Bedürfnisse der der betroffenen Patienten zugeschnittenen therapeutischen Möglichkeiten weder im Rahmen der psychiatrischen Pflichtversorgung noch in der Suchthilfe bislang ausreichend genutzt. Titel Autor Titel Text Integrative Behandlungskonzepte bei Doppeldiagnosen: Eine Gratwanderung zwischen den Hilfesystemen in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 8-13 Hillemacher, Thomas; Bleich, Stefan Alkoholabhängigkeit und komorbide psychische Störungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 149-158 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort sto reg Seite 24 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Hintz, Thomas; Alexander Diehl, Bernhard Croissant Text Das gemeinsame Auftreten von Alkoholabhängigkeit oder -missbrauch mit weiteren psychischen Störungen erfuhr in den letzten Jahrzehnten immer breitere Beachtung. In epidemiologischen Studien konnten hohe Prävalenzraten ermittelt werden. Am häufigsten zeigen alkoholabhängige Personen Angststörungen oder affektive Störungen (insbesondere Frauen) und Persönlichkeitsstörungen, vorwiegend aus Cluster B (narzisstische, histrionische und/oder antisoziale Persönlichkeitsstörung) (insbesondere Männer). Trotz teilweise sehr unterschiedlicher Prävalenzzahlen (überwiegend ein methodologisches Problem) liegen konsistente Befunde vor, welche die klinische Relevanz des Bereichs "Komorbidität" unterstreichen. Der Verlauf einer alkoholbezogenen Störungen ist oftmals schwerer und die Behandlungsergebnisse weniger erfolgreich, wenn zusätzlich weitere psychische Störungen vorliegen. In diesem Zusammenhang stellt insbesondere die Suizidalität ein nicht zu vernachlässigendes Problem dar. Ätiologische Hypothesen lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: a) kausale Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und psychischer Störung, b) gemeinsame ätiologische Faktoren tragen zur Genese beider Störungsbereiche bei. Im Fall von Angststörungen waren lange Zeit Selbstmedikationshypothesen sehr dominierend, die vor allem für Phobien relevant zu sein scheinen. Erst in letzter Zeit verschob sich der Aufmerksamkeitsfokus hin zu angstauslösenden Effekten des Alkoholkonsums. Bei affektiven Störungen spielen Annahmen einiger möglicher gemeinsamer ätiologischer Faktoren (Depressions-Spektrum-Erkrankung) neben depressions-fördernden Wirkungen des Alkohols eine entscheidene Rolle. Titel Autor Titel Text Psychische Komorbidität bei alkoholbezogenen Störungen: Epidemiologische und ätiologische Aspekte von Depression und Angst in: Psychoneuro, Jg. 30(2004), H. 1, S. 42-48 Hofer, Dieter et al. Der Suchtpatient in der psychiatrischen Ambulanz in: Therapeutische Umschau, Jg. 71(2014), H. 10, S. 609-616 Standort Standort hoa reg Abhängigkeitserkrankungen weisen eine hohe Prävalenz auf und kommen als komorbide Störungen gehäuft sowohl mit anderen psychiatrischen als auch somatischen Krankheiten vor. Sie werden aber leicht „übersehen“, weshalb die Diagnosestellung ein zielgerichtetes Vorgehen erfordert und komorbide psychische Störungen (Affektive- und Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, psychotische Erkrankungen sowie ADHS) ausgeschlossen werden sollten. Bei schwerer, meist mehrfacher Abhängigkeit und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien sind oft mehrere Therapeuten involviert, hier ist eine enge Absprache ausschlaggebend für eine wirksame Therapie. Die Therapeuten werden bei akuten, schweren Intoxikationen oder gravierenden psychosozialen und somatischen Folgeschäden mit der Frage nach fürsorgerischen Maßnahmen konfrontiert. Ärzte müssen in diesen Situationen sorgfältig zwischen therapeutischem Auftrag des Patienten und dem (in einigen Kantonen) im Rahmen einer Fürsorgerischen Unterbringung staatlich delegierten Auftrag unterscheiden. Suchterkrankungen treten im Alter vermehrt auf, werden aber nicht selten „übersehen“ oder bagatellisiert. Aber auch Low-Dose Abhängigkeiten von Beruhigungsmitteln haben eine hohe Komplikationsrate z. B. durch ein erhöhtes Sturzrisiko, weshalb bei Betagten die Verschreibung dieser Substanzen zurückhaltend erfolgen sollte. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 25 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Hofmann, Elisabeth; Britta Asch; Jeannine Lübke-Werny Von der Existenzsicherung zum selbstbestimmten Leben: Das Wohnheim Worringer Reitweg in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 244-260 Holzbach, Rüdiger Ein Mensch, zwei Diagnosen - psychische Erkrankungen neben der Sucht in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe; LWL-Koordinationsstelle Sucht Sucht in Familien: Dokumentation ausgewählter Beiträge der Modellfachtage "Jugend (s)Sucht Hilfe" und "Du liegst mir am Herzen", 2009-2013 Münster, 2015 S. 9-15 Standort reg Standort reg Standort reg Autor Hornung-Knobel, Sibylle Text Schizophren Erkrankte mit komorbiden Substanzmissbrauch stellen eine zahlenmäßig beachtliche und therapeutisch anspruchsvolle Gruppe dar. Da bei etwa der Hälfte der schizophrenen Patienten sich mindestens ein Substanzmissbrauch findet, kommt dieser Patientengruppe besondere Bedeutung zu. Somit sollten therapeutische wie auch gesundheitspolitische Maßnahmen besonders auf die speziellen Bedürfnisse dieser Patientenklientel eingehen. Lang andauernder Substanzkonsum kompliziert den Krankheitsverlauf, und es kommt zu häufigeren Rezidiven, zu einer verminderten Medikamentenund Therapiecompliance und es besteht das höhere Risiko für eine frühe Chronifizierung beider Erkrankungen. Ende der 1980er-Jahre dokumentierten umfangreiche Übersichtsarbeiten und Studien die Probleme, die bei der traditionellen Behandlung von Doppeldiagnose-Patienten auftraten und machten so die schlechte Prognose dieser Patientengruppe wegen fehlender spezieller Behandlungsangebote und Therapiemöglichkeiten offenkundig. Daraufhin wurden neue Konzepte entwickelt mit dem Ziel, beide Behandlungen (Sucht- und Psychosetherapie) zu integrieren. Titel Das integrative, bewältigungsorientierte Behandlungskonzept für Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 235-243 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 26 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Ihle, W.; D. Jahnke; G. Esser Text Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Beziehung von Störungen durch Substanzgebrauch und depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter. Zunächst soll kurz auf den derzeitigen Wissensstand eingegangen werden, bevor im zweiten Teil aktuelle eigene Forschungsbefunde berichtet werden. Titel Autor Titel Text Suchtstörung und Depression in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 78-81 Jockers-Scherübl, Maria C. Schizophrenie und Cannabiskonsum: Epidemiologie und Klinik in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie Jg. 55(2006), H. 7 Schwerpunktthema: Cannabis S. 533-543 Standort Standort reg reg Immer mehr junge Menschen konsumieren Cannabis in manchmal hohen Dosierungen, wenn ihr Gehirn noch nicht voll entwickelt ist und besonders empfindlich auf äußere Einflüsse reagiert. Cannabis kann psychotische Zustände auslösen und verstärken, bereits an Schizophrenie Erkrankte exazerbieren bei Cannabiskonsum häufiger akut. Ersterkrankte Schizophrene mit vorherigem regelmäßigen Cannabiskonsum waren in unserer Untersuchung meistens männlich, sie zeigten häufiger das Bild einer paranoiden Schizophrenie (mit günstigerer Prognose) als diejenigen ohne Substanzkonsum und waren außerdem bei Erkrankungsbeginn signifikant jünger. Die Bedeutung der höheren Neurotrophinwerte im Serum bei Cannabis konsumierenden Schizophrenen im Vergleich zu Nichtkonsumenten ist noch nicht eindeutig zu bestimmen. Die kognitiven Funktionen dieser Patientengruppe scheinen nicht schlechter als bei Schizophrenen ohne Cannabiskonsum vor Krankheitsbeginn zu sein. Insgesamt kann damit der Effekt von Cannabis auf das für Schizophrenie vulnerable Gehirn, zumindest vor Krankheitsbeginn, noch nicht abschließend bewertet werden; neben den zweifellos ungünstigen Wirkungen gibt es möglicherweise auch protektive Faktoren. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 27 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Jung, Andreas et al. Text Das neue kognitiv-verhaltenstherapeutische Programm wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt im Prä-Post-Vergleich und katamnestisch evaluiert. Das gruppentherapeutische Programm ist ressourcen- und kompetenzorientiert, stellt die Persönlichkeitsstörung direkt und unmittelbar in den Fokus der therapeutischen Vorgehensweise, sieht eine, hinsichtlich der Persönlichkeitsstörung, heterogene Gruppenzusammensetzung vor und zielt auf Transparenz und Veränderungsbereitschaft durch Psychoedukation, nicht-konfrontative Motivierung durch den Einsatz von Narrativen, Metaphern, Vermittlung plausibler Erklärungsmodelle und emotionale Erlebnisaktivierung. Die Evaluationsergebnisse zeigten eine hohe Therapieakzeptanz und langfristige Erfolge im Abstinenzgeschehen in der 1-Jahres-Katamnese. Titel Autor Titel Text Komorbide Persönlichkeitsstörung bei Abhängigkeitserkrankungen: Ein neues kognitiv-verhaltenstherapeutisches Programm in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie Jg. 4(2003), Nr. 2 Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler S. 188-191 Kienast, T. et al. Evidenzbasierte Psychotherapie: Sucht und Persönlichkeitsstörung als Komorbidität in: Der Nervenarzt, Jg. 80(2009), H. 9, S. 1050-1059 Standort Standort hoa reg Eine größere Anzahl von Untersuchungen hat gezeigt, dass die Anwendung verschiedener psychotherapeutischer Verfahren den Verlauf von Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen bei ihrer getrennten Behandlung günstig beeinflusst. Nicht selten besteht jedoch eine Komorbidität der Betroffenen mit beiden Störungen. Hier führt ein zeitlich versetzter Behandlungsansatz oft zum Wiederaufflammen der Symptomatik der erstbehandelten Erkrankung. Weiterhin tragen Störungen der Abstinenzmotivation, ein ausgeprägtes Suchtmittelverlangen und die Aktivierung dysfunktionaler Verhaltensschemata zu wiederholtem Suchtmittelkonsum bei und gefährden so den Verlauf der gesamten Behandlung. Nur wenige Verfahren wurden bisher auf ihre Wirksamkeit bei der simultanen Behandlung beider Störungskategorien geprüft. So gibt es bisher lediglich für die dialektisch-behaviorale Therapie und die Dual-Fokus-Schema-Therapie Wirksamkeitsnachweise. Dieser Artikel fasst den aktuellen Wissenstand zusammen und stellt die beiden Verfahren und ihre Kernstrategien vor. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 28 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Klein, Michael Text Der Missbrauch psychotroper Substanzen ist in hohem Maße mit antisozialem Verhalten verquickt. Von allen Substanzen hat dabei Alkohol sowohl in quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht die größte Bedeutung. Gerade bei männlichen Alkoholabhängigen sind immer wieder hohe Komorbiditätsraten mit antisozialen Störungen gefunden worden. Repräsentative epidemiologische Studien zeigen eine Komorbidität zwischen Alkoholabhängigkeit und Antisozialer Persönlichkeitsstörung ASP von 38%. Katamnestisch erweist sich diese Gruppe als besonders schwer zu behandeln. Deshalb werden verbesserte Präventions- und Behandlungsformen für diese Personengruppe als dringend notwendig erachtet. Exemplarische Behandlungsansätze werden vorgeschlagen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Antisoziales Verhalten, Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Alkoholismus in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 21-26 Költzsch, Kerstin; Jeanette Brodbeck Psychotherapie von Patienten mit Persönlichkeits- und Substanzstörung in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 161-180 Könemann, Gregor Ambivalenz - ein Phänomen im Umgang mit Doppeldiagnosen-Patienten in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 166-182 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Standort reg Seite 29 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Körkel, Joachim Motivational Interviewing bei Doppeldiagnose-Patienten in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 108-123 Krausz, Michael Differentialtherapie bei psychiatrischer Komorbidität in: Suchtmedizin in Forschung und Praxis, Jg. 10(2008), Suppl. 1, S. S30-S34 Standort reg Standort sto Standort sto Autor Krausz, Michael; Peter Degkwitz; Uwe Verthein Text Der vorliegende, den Themenschwerpunkt "Komorbidität" einleitende Beitrag liefert einen Überblick zur Entwicklung der Komorbiditätsforschung und die in diesem Gebiet relevanten Fragestellungen. Ferner wird auf theoretische Zusammenhänge verwiesen, und es werden Konsequenzen für weitere Forschungsaktivitäten diskutiert. Titel Autor Titel Text Psychiatrische Komorbidität und Suchtbehandlung in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 3-7 Krüger, Wolfgang Psychische Erkrankung, Sucht und Sexualität: Über den Umgang mit Beziehungen von Menschen mit Komorbidität in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 145-165 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 30 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Krüger, Wolfgang; Markus Quabach Text Die Betreuung chronisch opiatabhängiger Menschen mit Psychosen oder anderen psychiatrischen Erkrankungen stand lange außerhalb des Blickfeldes von Fachöffentlichkeit und Praxis. Dies beginnt sich erst langsam aufgrund des unabweisbaren Versorgungsbedarfs zu ändern. Der Beitrag beschreibt wesentliche psychiatrische und psychosoziale Merkmale dieser Gruppe von Menschen mit Doppeldiagnose und reflektiert die Zusammenhänge von Drogenkonsum und Psychose. Er geht der Frage nach, wie für diese spezielle Gruppe verschiedene Betreuungselemente (soziotherapeutische Betreuung, psychiatrische Behandlung und Substitution) sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Praxishintergrund sind die Erfahrungen des soziotherapeutischen Wohn- und Betreuungsverbundes Faßbacher Hof, der seit etwa 20 Jahren Menschen mit Psychose-Sucht-Komorbidität betreut und in dessen Rahmen seit 2001 ein Betreuungskonzept für substituiert Opiatabhängige etabliert werden. Titel Autor Titel Text Soziotherapeutische Betreuung substituierter Opiatabhängiger mit psychiatrischer Doppeldiagnose in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 214-234 Kudla, Dürten; Evelyn Gottwalz Gruppentherapeutische Interventionen für Menschen mit schizophrenen Störungen und einem gleichzeitig bestehenden Drogenmissbrauch/-abhängigkeit in: Basdekis-Jozsa, Raphaela; Michael Krausz (Hrsg.) Gruppentherapie in der Suchtbehandlung: Konzepte und praktisches Vorgehen Stuttgart: Klett-Cotta, 2006 S. 153-163 Standort reg Standort reg Standort sto Autor Kuhn, Silke Text In repräsentativen Bevölkerungserhebungen und in klinischen Untersuchungen konnte ein Zusammenhang zwischen einer Alkohol- und Drogenabhängigkeit und dem Vorliegen eines traumatischen Ereignisses in der Vergangenheit der Patienten bzw. einer aktuellen Posttraumatischen Belastungsstörung sehr häufig belegt werden. Die folgende Literaturübersicht gibt einerseits einen Einblick in den Forschungsstand mit einem Fokus auf Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend und diskutiert andererseits mögliche kausale Zusammenhänge zwischen traumatischen Ereignissen und der Entwicklung einer Substanzabhängigkeit. Titel Trauma, Posttraumatische Belastungsstörung und Substanzabhängigkeit: Eine Literaturübersicht in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 110-117 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 31 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Kunert, Hanns Jürgen; Majewski, Michael von Die Behandlung von Glücksspielern mit psychotischer Störung in: Petry, Jörg (Hrsg.) Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013 S. 127-142 Landschaftsverband Rheinland, Amt für Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.) Suchtkrank und psychisch krank - zwischen allen Stühlen?: Dokumentation der Fachtagung am 27. Juni 2001 in Köln Köln, 2001. - 75 S. Langeland, Willemien; Wim van den Brink Psychiatrische Komorbidität bei traumatisierten Suchtpatienten in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.) Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung Stuttgart: Klett-Cotta, 2006 S. 93-107 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Seite 32 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Langeland, Willie; W. van den Brink; N. Draijer Text Im Rahmen dieses Beitrags untersuchten wir mögliche Zusammenhänge zwischen traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und komorbiden psychischen Störungen, wie sie üblicherweise bei männlichen Alkoholpatienten gefunden werden, die nicht zu Stichproben von Kriegsveteranen gehören. Es werden einerseits Ergebnisse bisheriger Studien im Überblick vorgestellt, zum anderen auch einige neue Ergebnisse unserer eigenen Untersuchungen. Befunde zum Zusammenhang zwischen Traumatisierungen in der Kindheit und Achse-I bzw. Achse-II Komorbidität zeigen ein breites Spektrum psychiatrischer Diagnosen bei männlichen Alkoholpatienten, die Viktimisierungserfahrungen in der Kindheit berichten, insbesondere Dysthymie, Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Darüber hinaus deuten die vorhandenen Daten darauf hin, dass elterlicher Alkoholismus, das Miterleben von elterlicher Gewalt sowie physische Misshandlung eine Rolle für die spätere Entwicklung einer antisozialen Persönlichkeitsstörung bei männlichen Alkoholkranken spielen. Die in der klinischen Versorgung Tätigen sollten daher in Bezug auf zusätzliche psychiatrische Störungen bei männlichen Patienten, die wegen Alkoholabhängigkeit zur Behandlung kommen, besonders aufmerksam sein. Diagnostische Probleme und Behandlungsansätze werden diskutiert. Titel Autor Titel Text Traumatische Erlebnisse in der Kindheit und psychiatrische Komorbidität bei erwachsenen männlichen Alkoholkranken: Empirische Untersuchungsergebnisse und ihre klinische Bedeutung in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 132-136 Lehnert, B. Behandlung von Sucht und Psychose in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 309-313 Standort Standort sto reg Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik ist ein Fachkrankenhaus mit 48 Betten für abhängigkeitskranke Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis 25 Jahren. Ca. 80% der Patienten sind männlich (Durchschnittsalter 20 Jahre), ca. 20% weiblich (Durchschnittsalter 19 Jahre). Von 1980 bis Juni 2007 wurden 3.350 Patientinnen und Patienten behandelt. Es werden stationäre Entwöhnungen im Sinne der medizinischen Rehabilitation mit einer Regelbehandlungszeit von 6 Monaten Dauer vorwiegend im Auftrag der Rentenversicherungsträger und Krankenkassen durchgeführt. Rund 50% der Patienten beenden die Entwöhnung regulär. In der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik werden alle stoffgebundenen Abhängigkeitssyndrome behandelt (Polytoxikomanie sowie Abhängigkeit von Alkohol, Opioiden, Cannabinoiden, Sedativa, Kokain und sonstigen Stimulanzien, Halluzinogenen, Tabak und flüchtigen Lösungsmitteln). Auch junge Suchtkranke mit "Doppeldiagnose" (z.B. Psychose und Sucht) werden aufgenommen. Rund ein Drittel der Patienten hat psychotische Störungen erlebt. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 33 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Lieb, Roselind; Barbara Isensee Häufigkeit und zeitliche Muster von Komorbidität in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 31-62 Standort reg Standort sto Autor Loeber, Sabine; Christina Dinter; Karl Mann Text Fragestellung: Im Verlauf einer Suchterkrankung kommt es häufig zum Auftreten depressiver Störungen. Depressive Symptome, die auch nach Abschluss der Entzugsphase persistieren, erweisen sich als ein zentraler Prädiktor für einen Rückfall und sollten im Rahmen von Diagnostik und Therapie berücksichtigt werden. Methodik: In der vorliegenden Arbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um sowohl randomisierte Therapievergleichsstudien als auch weitere klinische Studien zu identifizieren, die die Effektivität einer integrativen Behandlung von Abhängigkeitserkrankungen und Depression untersuchen. Ergebnisse: Die Ergebnisse der wenigen identifizierten Untersuchungen zeigen, dass durch ein integratives Behandlungskonzept, bei dem sowohl die Suchterkrankung als auch depressive Störungen behandelt werden, eine Reduktion depressiver Symptome und eine Steigerung der Abstinenzquote erzielt wird. Schlussfolgerungen: Methodische Mängel der vorliegenden Untersuchungen bzw. die noch ausstehende Replikation von Befunden schränken jedoch gegenwärtig die vorliegenden positiven Ergebnisse zur integrierten Behandlung ein. Ferner gestaltet sich die Etablierung integrierter Behandlungsansätze aufgrund der nach wie vor zu beobachtenden Trennung zwischen Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und allgemein-psychiatrischen Einrichtungen schwierig. Titel Psychotherapie von Patienten mit Depression und Abhängigkeitserkrankung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 373-381 Aim: The comorbidity of addictive disorders and depression is common. Several studies demonstrated that depressive symptoms which persist after withdrawal are significantly associated with relapse. Thus, diagnosis and therapy should focus on both diseases and integrative treatment approaches are necessary. Methods: In this paper we present the results of a systematic review of the literature to identify randomized control studies and other clinical studies investigating the effects of combined interventions for addictive disorders and depression. Data Sources were PubMed and ScienceDirect databases, using the keywords “psychotherapy” in conjunction with “substance dependence”, “depression” and “dual diagnosis”. Each keyword was diversified by multiple synonyms. Database records of the last 20 years were considered. In addition, German peer-reviewed journals not indexed in Medline were reviewed to identify further clinical trials. Results: The results of these analyses yielded ten clinical trials. Their results demonstrate the beneficial effects of integrative cognitive-behavioural treatment approaches with regard to a reduction of depressive symptoms as well as abstinence rates. Conclusions: Notwithstanding methodological shortcomings of present studies, there is evidence for the beneficial effects of an integrative treatment approach for addiction and depression. However, the implementation of such integrative treatment approaches in Germany is far from optimal, probably due to the segregation of addiction services and mental health services. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 34 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Lüdecke, Christel Text Sucht-Patienten mit komorbider Posttraumatischer Belastungsstörung reagieren weniger günstig auf fokussierte Suchtbehandlung. Sucht- und PTBS-Patienten haben nach einer Suchtbehandlung häufigere und schwerere Rückfälle. Die Posttraumatische Belastungsstörung stört die Rehabilitation der Sucht. Das schlechtere Abschneiden der Sucht-Patienten mit PTBS liegt an einer PTBS-spezifischen und an unspezifischen Faktoren. Suchtbehandlung im herkömmlichen Sinne deckt die Faktoren, die den Substanz-Missbrauch bei Doppeldiagnose-Patienten aufrechterhalten, nicht vollständig ab. Es ist weniger wahrscheinlich, dass Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung durch eine Suchterkrankung verursacht als aufrechterhalten werden. Fazit: Eine kombinierte Behandlung kann das schlechtere Abschneiden von Patienten mit Suchterkrankung und PTBS verbessern. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Zusammenhänge zwischen Traumatisierung, Posttraumatischer Belastungsstörung und Suchterkrankung in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.) Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext Stuttgart: Schattauer, 2010 S. 11-26 Lüdecke, Christel Neurobiologische Grundlagen von Trauma und Sucht in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.) Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext Stuttgart: Schattauer, 2010 S. 27-83 Lüdecke, Christel Die integrative Behandlung in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.) Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext Stuttgart: Schattauer, 2010 S. 125-140 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort reg Seite 35 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.) Text Die Behandlung von Menschen, die zugleich unter einer Suchterkrankung und an Traumafolgestörungen leiden, stellen für Therapeuten eine besondere Aufgabe dar. Dieses Buch bietet konkrete Lösungen für Beratung, ambulante und stationäre Therapie. Basierend auf einer mehr als 10jährigen Therapieerfahrung gibt das renommierte Autorenteam Antworten auf Fragen wie - Leidet der Patient unter einer Drogenintoxikation oder einer dissiziativen Symptomatik? - Sind Symptome der Entzugssymptomatik oder einer reaktivierten Posttraumatischen Belastungsstörung zuzuordnen? Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext Stuttgart: Schattauer, 2010. - 364 S. Standort reg Aufgeteilt in Grundlagen und Behandlungspraxis mit zahlreichen, motivierenden gestalteten Arbeitsblättern vermittelt das Werk außerdem - Erkenntnisse zu aktuellen neurobiologischen und empirisch-neurophysiologischen Forschungsergebnissen, - die Integration von Suchtmedizin, Psychotraumatologie, Hypnotherapie und Verhaltenstherapie, - Synergie-Effekte aus der Verbindung von bewährten Behandlungsstrategien aus Sucht- und Traumatherapie sowie - Flexibilität durch kombinierbare Sucht- und traumaspezifische Therapiemodule. Mentzos, Stavros Bemerkungen zum "süchtigen" Anteil der Psychose und - umgekehrt - zur Abwehr der psychotischen Dekompensation durch die Sucht in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.) Psychose und Sucht Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 S. 11-16 Mentzos, Stavros Psychodynamische Berührungspunkte zwischen Psychose und Sucht in: Fischer, Jürgen (Hrsg.) Weggefährten: Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Karl-Ludwig Täschner Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2003 S. 159-165 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Seite 36 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.) Psychose und Sucht Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003. - 112 S. (Forum der psychoanalytischen Psychosentherapie; 8) Moggi, Franz Integrative Psychotherapie der Komorbidität von Angststörungen oder Depression und Substanzstörungen in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 143-159 Standort reg Standort reg Standort sto Autor Moggi, Franz Text Auf der Grundlage von Metaanalysen und Überblicksarbeiten werden Schlussfolgerungen über wirksame psychosoziale Behandlungen von PatientInnen mit einer Komorbidität psychischer Störungen und Sucht (Doppeldiagnosen) gezogen. Das Berner Behandlungsmodell, dessen Evaluation Verbesserungen im Substanzkonsum, in den psychischen Symptomen und im Funktionsniveau (Wohnsituation und Rehospitalisationsrate) ergab, wird kurz vorgestellt. Die Heterogenität von PatientInnen, Behandlungen, Settings und Ergebnissen erschweren allgemeingültige Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit psychosozialer Behandlungen. Im Allgemeinen sind integrative Behandlungsprogramme, die störungsspezifische kognitivverhaltenstherapeutische Interventionen kombinieren sowie motivierende Gesprächsführung und Familieninterventionen enthalten, unbehandelten Kontrollgruppen meistens und anderen aktiven Behandlungen (z.B. Psychoedukation) manchmal überlegen. Titel Autor Titel Text Behandlung von Suchtpatienten mit komorbiden psychischen Störungen in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 15-19 Moggi, Franz Theoretische Modelle bei Doppeldiagnosen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 13-25 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 37 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Moggi, Franz Text Auf der Grundlage von Metaanalysen und umfassenden Überblicksarbeiten werden Schlussfolgerungen über eine wirksame psychosoziale Behandlung von Patienten mit einer Komorbidität von psychischen Störungen und Sucht (Doppeldiagnosen) gezogen. Dabei wird näher auf die Studienergebnisse zu schweren und zu leichten Formen von Doppeldiagnosen eingegangen. Die Heterogenität der Patienten-, Behandlungs-, Setting- und Ergebnismerkmale erschweren allgemeingültige Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit psychosozialer Behandlungen. Integrative, gestufte Behandlungsprogramme, die störungsspezifische Interventionen kombinieren und motivierende Gesprächsführung, kognitiv-verhaltenstherapeutische Interventionen, suchtmittelreduzierende Interventionen wie Rückfallprävention oder Kontingenzmanagement und/oder Familieninterventionen enthalten, sind Kontrollgruppen (z. B. Wartegruppen, Standardbehandlungen) meistens, anderen aktiven Behandlungen (z. B. Psychoedukation) manchmal, in den 3 Ergebnisbereichen (Sucht, psychische Störung und Funktionsniveau) überlegen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Ist eine wirksame psychosoziale Behandlung von Patienten mit Suchterkrankungen und komorbiden psychischen Störungen eine unmögliche Aufgabe? In: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 9-15 Moggi, Franz Doppeldiagnosen - ein artifizielles oder reales Problem? in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 15-27 Standort Standort sto reg In diesem Kapitel werden zunächst die beiden Begriffe Doppeldiagnose und Komorbidität geklärt und auf die Häufigkeit des Erscheinungsbildes kurz eingegangen. Danach werden einige Probleme von Doppeldiagnosen bzw. Komorbidität aus der Klinik- und Forschungsperspektive diskutiert. Schliesslich wird der Aufbau des Buches und der Inhalt der einzelnen Kapitel kurz beschrieben. Moggi, Franz Komorbidität von Angststörungen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen und Substanzstörungen in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 65-92 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 38 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Moggi, Franz (Hrsg.) * Text Wenn Patienten sowohl süchtig sind als auch unter psychischen Störungen leiden, bedeutet dies in der Praxis, Klinik und Forschung eine besondere Herausforderung. Solche Doppeldiagnosen sind sehr häufig, die Unsicherheit in Diagnostik und Indikation ist groß und die Behandlung ist oft schwierig oder gar erfolglos. In diesem Buch wird erstmals im deutschen Sprachraum der aktuelle, empirisch fundierte Wissensstand zu Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik und Indikation sowie zu psychosozialen und pharmakologischen Behandlungen systematisch und übersichtlich zusammengefasst. Titel Autor Titel Text Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002. - 233 S. (Klinische Praxis) Moggi, Franz; Anna Giovanoli Der Einfluss psychiatrischer Komorbidität auf die Ergebnisse stationärer Alkoholentwöhnung in: Abhängigkeiten, Jg. 10(2004), H. 2, S. 36-42 Standort reg Standort sto Standort reg Autor Moggi, Franz; Ruth Donati * Text Patienten mit psychischen Störungen und substanzgebundenem Suchtverhalten (Doppeldiagnose-Patienten) haben in den letzten Jahren im medizinischen und psychosozialen Versorgungssystem deutlich zugenommen. Patienten mit Doppeldiagnosen werfen eine Vielzahl von Unsicherheiten hinsichtlich Diagnose, Indikation und Intervention auf und sind für Fachleute des ambulanten und stationären Bereichs diagnostisch wie therapeutisch gleichermaßen anspruchsvoll. In diesem Band wird ein Überblick zu den wichtigsten Aspekten von Doppeldiagnosen gegeben. Es schließt damit eine seit langem bestehende Lücke im Bereich der psychologischen Behandlung. Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik und Indikation werden kurz und übersichtlich beschrieben. Es wird dargestellt, wie beide Störungen im ambulanten und im stationären Rahmen integrativ psychotherapeutisch behandelt werden können. Damit Doppeldiagnose-Patienten dauerhafte Verbesserungen im physischen, psychischen und sozialen Bereich erziehen, wird die Notwendigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit aufgezeigt, Psychotherapeuten erhalten mit diesem Band wertvolle Richtlinien für ihre tägliche Arbeit. Titel Psychische Störungen und Sucht: Doppeldiagnosen Göttingen (u.a.): Hogrefe, 2004. - 96 S. (Fortschritte der Psychotherapie: Manuale für die Praxis) * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 39 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Mueser, Kim T.; Robert E. Drake; Michael A. Wallach Komorbidität von psychotischen Störungen und Substanzstörungen in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 93-122 Standort reg Standort sto Autor Müller, Herbert; Kurt Roth; Matthias Rauh Text Wissenschaftliche Studien zeigen: Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, weisen in den meisten Fällen zusätzliche psychische Krankheitsbilder auf. Die Behandlung dieser PatientInnen stellt die Einrichtungen der Suchthilfe und der Psychiatrie vor grosse Herausforderungen. Titel Autor Titel Text Mögliche Behandlungsansätze in der stationären Drogentherapie bei PatientInnen mit Doppeldiagnose in: Suchtmagazin, Jg. 29(2003), Nr. 6, S. 12-15 Münch, Alois Vom Nutzen und Schaden des Tabakkonsums bei Patienten mit einer Psychose in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.) Psychose und Sucht Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 S. 33-52 Standort reg Standort reg Autor Niestrat, Frieder Text Der Artikel beschäftigt sich überblicksartig mit der Entwicklung von den sogenannten Systemsprengern hin zu einem Hilfesystem, das sich verändern musste, um Menschen und krankheitsgerecht arbeiten zu können. Danach werden wichtige Ziele und Methoden bei der Behandlung von Menschen mit einer Doppeldiagnose aufgezeigt. Exemplarisch wird die Start-und Entwicklungsphase einer Gruppentherapie mit Elementen aus dem Psychodrama sowie der Logotherapie und Existenzanalyse näher beschrieben. Titel Doppeldiagnose, Psychose und Sucht: Von Systemen, die sprengen, zu Menschen, die leiden, kämpfen und vorankommen in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 46-61 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 40 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Peitzsch, Antje Text Das Dienstleistungsunternehmen Integra Soziale Dienste gGmbH mit Sitz in Gaimersheim im Raum Ingolstadt entstand durch den Bedarf an ambulanter Unterstützung für Menschen mit der Doppeldiagnose Sucht und psychischer Erkrankung. Im Gründungsjahr 2000 waren in der Region zwar ausreichend stationäre Versorgungsstrukturen vorhanden, jedoch gab es keine ambulante Versorgung für Menschen mit einer Suchterkrankung oder Doppeldiagnose. Mit engagierten Mitarbeitern und der konkreten Idee der Reintegration dieser Menschen in die Gesellschaft wurde Integra gegründet und wuchs zu einem Unternehmen heran, welches die Grundsätze "Individualität" und "Ganzheitlichkeit" als Arbeitsgrundlage betrachtet und in dessen Mittelpunkt der einzelne Mensch mit seinen Ressourcen und Problemen steht. Die Betreuung beschränkt sich heute daher nicht nur auf Suchtkranken und Klienten mit der Doppeldiagnose Sucht und Psychose, sondern es finden auf Menschen mit anderen psychischen Störungen hier einen Platz und geeignete Hilfsangebote. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Integra: Ein Zuverdienstbetrieb nimmt die Herausforderung schwankender Leistungsfähigkeit an in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 305-316 Petitjean, Sylvie Kokainabhängigkeit und komorbide psychische Störungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 170-181 Petrakis, Ismene L. (et al.) Comorbidity of Alcoholism and Psychiatric Disorders: An Overview in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 81-89 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort hoa Seite 41 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Pfeifer, Hans-Rudolf; Thomas J. Müller Medikamentöse Strategien bei Patienten mit Doppeldiagnosen in: Moggi, Franz (Hrsg.) Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht Bern (u.a.): Huber, 2002 S. 195-223 Standort reg Standort sto Autor Piontek, Daniela et al. Text Ziel: Ziel ist die Untersuchung der homotypischen Komorbidität von Störungen im Zusammenhang mit dem Konsum von legalen und illegalen Substanzen sowie Medikamenten in der erwachsenen Bevölkerung. Methodik: Die Auswertungen basieren auf Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys 2012. In einem zweistufigen Zufallsverfahren wurde eine Stichprobe von n = 9084 Personen realisiert (Ausschöpfung 53.6 %). Substanzbezogene Störungen nach DSM-IV wurden mithilfe des Münchener Composite International Diagnostic Interview für Alkohol, Tabak, Cannabis, Kokain, Amphetamine sowie Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel erfasst. Ergebnisse: Multiple Diagnosen (Missbrauch und/oder Abhängigkeit) lagen bei insgesamt 6.6 % der Stichprobe vor. Der Anteil komorbider Substanzstörungen war bei Störungen durch Cannabis-, Schlafmittel- und Kokainkonsum am höchsten. Als Risikofaktoren für das Auftreten mindestens einer bzw. mehr als einer Diagnose erwiesen sich männliches Geschlecht, jüngeres Alter, niedrigere Schulbildung, lediger/geschiedener Familienstand und nicht-deutsche Staatsbürgerschaft. Schlussfolgerungen: Ein nicht unerheblicher Anteil der deutschen Bevölkerung ist von multiplen Substanzstörungen betroffen. Weitere epidemiologische Studien zur Beschreibung dieser Hochrisikogruppe sind nötig. Titel Autor Titel Text Komorbide Substanzstörungen in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 59(2013), H. 6, S. 347-354 Premper, Volker Komorbide psychische Störungen bei pathologischen Glücksspielen in: Wurst, Friedrich M.; Thon, Natasha; Mann, Karl (Hrsg.) Glücksspielsucht: Ursachen, Prävention, Therapie Bern: Huber, 2012 S. 41-80 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 42 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Premper, Volker Behandlungsstrategien bei Glücksspielern mit Persönlichkeitsstörungen in: Petry, Jörg (Hrsg.) Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013 S. 96-113 Standort reg Standort sto Autor Preuss, U.W.; Wong, J.W.M.; Wurst, F.M. Text Alkohol- und Substanzmittelkonsumstörungen, wie die Abhängigkeit und der schädliche Konsum zählen zu den häufigsten komorbiden Krankheitsbildern bei bipolaren Patienten. Diese komorbiden Störungen haben wechselseitig einen signifikanten Einfluss auf die Schwere der jeweils anderen Erkrankung und die Prognose. Eine Reihe von Studien bei Betroffenen mit dieser Komorbidität wurden in den letzten Jahren publiziert. Dazu zählen doppelblinde, kontrollierte Untersuchungen zu Pharmaka ebenso wie der Einsatz von psychotherapeutischen Verfahren in 2 Studien. Ergebnisse hinsichtlich einer kombinierten Therapie, die auch prospektiv vorliegen, liefern Hinweise auf die Möglichkeiten und Grenzen kombinierter und integrierter Therapien bei Personen mit Alkoholkonsumstörungen und bipolaren -Erkrankungen. Titel Autor Titel Text Komorbidität von bipolar affektiven Störungen und Alkoholabhängigkeit: Häufigkeit, Konsequenzen und Therapiemöglichkeiten in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 29-34 Reichertz-Boers, Uwe; Timo Hemmesmann Marktorientierte Dienstleistungen für Menschen mit chronifizierten Mehrfacherkrankungen als Hilfe zur Teilhabe am Leben: Aus der Praxis der SuPA GmbH in der Region Hannover in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 340-349 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 43 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Ridinger-Johann, Monika; Walter, Marc Text In den letzten Jahren hat das gleichzeitige Auftreten von Abhängigkeitserkrankungen und psychischen Störungen zunehmend an Bedeutung gewonnen. Zur Erklärung der Entstehung existieren zahlreiche Hypothesen, z.B. dass die Sucht das Auftreten der psychischen Erkrankung begünstigt oder umgekehrt, resp. dass die verschiedenen gleichzeitig auftretenden psychischen Störungen gemeinsame Ursprünge haben. Einmal vorliegend stellen Sucht-und komorbide psychische Störungen die professionellen Helfersysteme vor große Herausforderungen. Wenngleich die wissenschaftliche Literatur zu Prävention, Diagnostik und Therapie noch spärlich ist, scheint bei der Behandlung eine integrative Berücksichtigung aller Störungsbilder die besten Ergebnisse zu liefern. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Sucht und komorbide Störungen in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 4-7 Rink, Jürgen Umgang mit comorbiden Patienten - Sucht und Psychose in: Steingass, Hans-Peter (Hrsg.) Chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängige: Erfahrungen aus der Soziotherapie Geesthacht: Neuland Verl.-Ges., 2003 S. 87-100 Rink, Jürgen; Jan Gläscher Psychose und Sucht: Krankheitsmodelle - Verbreitung - therapeutische Ansätze in: Peter, Konrad; Thomas Bader (Hrsg.) Psychiatrie und Drogensucht Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2002 S. 59-77 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Standort reg Seite 44 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Rost, Wolf-Detlef Sucht, Psychose und Kreativität in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.) Psychose und Sucht Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003 S. 17-32 Standort reg Standort hoa Autor Rost, Wolf-Detlef Text Suchtkrankenbehandlung verlangt in zunehmenden Maße Konzepte für eine differenzierte Diagnostik und Behandlungsindikation; zudem rückt die Komorbidität von Sucht und anderen psychischen wie somatischen Erkrankungen in den Blickpunkt. Damit gewinnen psychoanalytische Konzepte zur Ätiologie der Sucht wieder an Bedeutung. Angesichts der Ubiquität gerade des Alkoholismus ist eine spezifische Grundstörung nicht zu finden. Erkennbar sind jedoch unterschiedliche Schweregrade in der Erkrankung, Bedingt durch Fixierungspunkte der Erkrankung in mehr oder minder elementaren Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung. Besonders ist zu unterscheiden, ob dem Suchtmittelabusus primär eine selbstheilende oder eine selbstzerstörerische Funktion zukommt. Hervorgehoben werden die Bereitschaft zum Symptomwechsel und das Leiden gerade in der Abstinenz von der Droge, wenn die bisher abgewehrte Grundstörung durchbricht. Es ergeben sich unterschiedliche therapeutische Implikationen, wobei die Langzeitperspektive der erforderlichen Psychotherapie bei konstantem therapeutischen Bezugsobjekt betont wird. Titel Zur Aktualität des psychoanalytischen Ansatzes in der Suchtbehandlung in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie Jg. 4(2003), Nr. 2 Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler S. 112-118 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 45 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Sack, Peter-Michael et al. Text Fragestellung: Weisen betreute Jugendliche und junge erwachsene Cannabiskonsumenten (THC) "ähnliche" komorbide Störungen auf wie betreute polytoxikoman Konsumierende (PTX)? Methodik: Patientenkarten des Jahres 2003 von n=208 THC (74% abhängig) und n=150 PTX (81% abhängig), jeweils ambulant betreut, wurden ausgewertet. Ergebnisse: Nur zufällig unterscheiden sich betreute THC und PTX im Erstalter des Substanzkonsums und in den psychiatrisch-komorbiden Diagnosen (v.a. affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Entwicklungsstörungen) sowie in Betreuungsaufwand und Behandlungsergebnissen. Schlussfolgerungen: Angesichts der beobachteten Komorbiditätsraten sollten die Angebote im Suchthilfesystem so ausdifferenziert werden, dass jugendlicher Substanzmissbrauch und Komorbidität standardmäßig integriert behandelt werden können. Titel Autor Titel Text Vergleich der Komorbidität von Cannabis- und Mischkonsumenten in Behandlung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 51(2005), H. 4, S. 240-249 Sadowski, Harald Die Ich-Funktionen und die Funktion des Suchtmittels in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 62-71 Standort Standort sto reg Das Ich ist - aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet - der für die Umwelt wahrnehmbare und interagierende Teil der Persönlichkeit. Damit ist Ausdruck und auch Resultat einer Beziehung aller Erlebnisse des Vergangenen und Gegenwärtigen, das sich darin von anderen Persönlichkeiten tätig unterscheidet. Nach der psychoanalytischen Lehre stellen die Ich-Funktionen die sichtbaren und wahrnehmbaren Repräsentanzen des Ichs dar. Ziel dieses Beitrages ist zum einen, zu beschreiben, wie und auf welche Weise die Ich-Funktionen bei Patienten mit einer Doppeldiagnose Psychose und Sucht gestört sein können. Zum andren soll dargestellt werden, welche Funktion die Suchtmittel erfüllen, um die aus der Störung resultierenden Defizite für dien Patienten unerträglich zu machen oder diese zum kompensieren. Hierbei wird auch deutlich, welche verzweiflungsvolle Allianz Sucht und Psychose eingehen und wie sie durch ihre Interdependenz immer wieder Patienten und Therapeuten vor neue Herausforderungen stellen Der Beitrag soll aber auch die Hoffnung vermitteln, die in einer individualisierten, ganz im "Hier und Jetzt" stehenden therapeutischen Interaktion steht. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 46 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Text Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht werden oft nicht optimal behandelt, weil ihre komplexen Krankheitsgeschichten die in Psychiatrie, Sucht- und Jugendhilfe aufgegliederten Systeme und deren Mitarbeiter häufig überfordern. Dieses praxisorientierte Handbuch stellt erprobte Therapie- und Betreuungskonzepte allen Berufsgruppen vor, die mit Doppeldiagnose-Patienten konfrontiert und auf der Suche nach Orientierung und guten Ideen sind. Die Beiträge beschreiben die wichtigsten Aspekte der Diagnose, Behandlung und Betreuung sowie deren Organisation und Finanzierung. Außerdem wird die jeweils ganz eigene Logik von Suchtmittelkonsum und Psychosen erläutert, deren Verständnis eine wesentliche Voraussetzung für den Umgang mit diesen Patienten bildet. Titel Autor Titel Text Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010. - 376 S. Sander, Wiebke; Anne Peters; Wolfgang Schulz Die SCL-90-R als Screening für Komorbidität bei Alkoholabhängigkeit in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 53(2007), H. 6, S. 347-354 Standort Standort reg sto Fragestellung: Es wurde untersucht, ob die SCL-90-R als Screeningverfahren für komorbide psychische Störungen bei Alkoholabhängigen geeignet ist. Methodik: An einer Stichprobe von 117 stationär aufgenommenen alkoholabhängigen Patienten einer Fachklinik wurden sowohl die SCL-90-R als auch die Module Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen des Diagnostischen Expertensystems für Psychische Störungen (DIA-X) durchgeführt. Sensitivität und Spezifität verschiedener SCL-Kennwerte zur Erkennung komorbider Störungen wurden ermittelt. Ergebnisse: Die SCL-90-R ist zum Screening von komorbiden depressiven Störungen geeignet. Für das Screening von Angststörungen ist gegenwärtig noch eine klare Aussage möglich. Schlussfolgerungen: Die SCL-90-R ist für das frühzeitige Erkennen von Komorbidität nützlich. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 47 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Schäfer, Ingo Text Traumatische Erfahrungen in Kindheit und Jugend erhöhen im Wechselspiel mit weiteren belastenden, aber auch protektiven Faktoren die Wahrscheinlichkeit, in späteren Lebensabschnitten substanzbezogene Störungen zu entwickeln. Sie stellen besonders schwerwiegende Risikofaktoren dar, dren Einfluss in verschiedenen Untersuchungen auch nach Kontrolle weiterer problematischer Entwicklungsbedingungen nachzuvollziehen war. Dabei zeigten sich diese unabhängigen Einflüsse umso deutlicher, je gravierender die Erlebnisse waren. In Abhängigkeit von der zugrund gelegten Definition finden sich Traumatisierungen in frühen Lebensabschnitten bei etwa einem Drittel bis der Hälfte der Personen in suchtbehandlung. Auch in späteren Lebensabschnitten sind sie deutlich häufiger als die Allgemeinbevölkerung traumatischen Erfahrungen ausgesetzt. Besondere klinische Bedeutung gewinnen Traumatisierungen dadurch, dass sie sich, vor allem wenn sie in frühe Lebensphasen fallen, auf zahlreiche psychische Funktionsbereiche und die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit auswirken und zur Entwicklung "komorbider" psychischer Störungen führen können. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Folgen bei Betroffenen die Suchttherapie erschweren oder ihren Erfolg sogar ganz in Frage stellen, wenn sie nicht spezifisch berücksichtigt werden. Titel Autor Titel Text Die Bedeutung von Traumatisierungen für die Entwicklung und den Verlauf von Suchterkrankungen in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.) Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung Stuttgart: Klett-Cotta, 2006 S. 11-32 Schäfer, Ingo et al. Traumatisierungen bei Suchtpatienten - Relevanz und spezifische Behandlung in der ambulanten Suchttherapie in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 118-123 Standort Standort reg sto Bislang liegen kaum Informationen dazu vor, welche Bedeutung Traumatisierungen bei Patienten in der ambulanten Suchtbehandlung zugemessen wird. In einer bundesweiten Befragung in Einrichtungen der ambulanten Suchttherapie wurde deshalb erhoben, für wie relevant die dort tätigen Therapeuten Traumatisierungen halten und inwieweit sie im Rahmen der Therapie berücksichtigt werden. Aus 259 Einrichtungen konnten Angaben erhalten werden. Während nach der Ansicht der teilnehmenden Personen Traumatisierungen bei durchschnittlich einem Drittel der Patienten eine wesentliche Rolle bei der Entstehungen und/oder Aufrechterhaltung der Suchtproblematik spielen, wurden nur aus 18% der Einrichtungen spezifische Angebote berichtet. Häufig wurden Probleme in der Therapie Betroffenen geschildert und der Wunsch nach spezifischer Weiterbildung geäußert. Die Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, auch ambulante Angebote weiter an die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe anzupassen. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 48 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.) Text Untersuchungen zeigen, dass traumatisierte Menschen deutlich häufiger von Drogen, Alkohol oder Medikamenten abhängig werden als Nichtraumatisierte. In diesem Band werden erstmals praktische behandlungstechnische Konsequenzen aus den Forschngsergebnissen diskutiert und konzeptualisiert. Die Kernfrage lautet: Wie muss eine spezifisch psychotherapeutische Behandlung beschaffen wein, damit Menschen mit Gewalterfahrungen ihre "Selbsttherapie" der Betäubung aufgeben können? Hierfür gibt das Buch eine erste Orientierung. Gleichzeitig wird das Suchthilfesystem aufgefordert, bisherige zentrale Behandlungsparadigmen zu überdenken und zu revidieren. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung Stuttgart: Klett-Cotta, 2006. - 303 S. (Leben Lernen; 188) Scherbaum, N.; Specka, M. Komorbide psychische Störungen bei Opiatabhängigen in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 22-28 Standort Standort reg sto Opiatabhängige weisen außer häufig bestehenden Abhängigkeiten von weiteren psychotropen Substanzen in der Regel zusätzliche psychische und somatische Erkrankungen und Beeinträchtigungen auf. In der Lebenszeit wie auch aktuell sind bis weit über 50% der Opiatabhängigen von komorbiden psychischen Störungen betroffen. Besonders verbreitet sind affektive und Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen sowie posttraumatische Belastungsstörungen. Diese Störungen können allenfalls zu einem Teil als Begleit- oder Folgeerscheinung der Opiatabhängigkeit erklärt werden. Vorbestehende psychische Belastungen und frühzeitig manifestierte Störungen können vielmehr oft als wesentliche Faktoren bei der Suchtentstehung angesehen werden, z. B. im Sinne einer Selbstmedikation mit psychotropen Substanzen. Pharmakologische und psychotherapeutische Behandlungsmöglichkeiten der komorbiden psychischen Störungen sind hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Wirksamkeit bei unbehandelten oder in Behandlung (z. B. Substitution) befindlichen Opiatabhängigen kaum erforscht. Zudem fehlt es an integrierten Modellen und Algorithmen für die Behandlung bei gleichzeitig bestehenden substanzbezogenen und sonstigen psychischen Störungen. Schick, Mildred Sucht und Depression in: Krausz, Michael (u.a.) (Hrsg.) Pharmakotherapie der Sucht Kap. 4: Psychopharmakotherapie bei Komorbidität Basel (u.a.): Karger, 2003 S. 171-183 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 49 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Schneider, Barbara et al. Text Fragestellung und Methodik: Suchterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die bei Suizidopfern vorliegen. In diesen Übersichtsartikel werden epidemiologische und klinische Studien zu Suizidversuchen und Suizid bei Suchterkrankungen eingeschlossen. Ergebnisse: In Studien mit der Methode der psychologischen Autopsie litten zwischen 19 % und 63 % aller Suizidopfer unter Suchterkrankungen, meistens unter Alkoholismus. Das Suizidrisiko ist bei Suchterkrankungen erhöht, insbesondere bei Alkoholismus und Komorbidität von Alkoholismus und Depression sowie bei Opiatabhängigkeit und Polytoxikomanie. Bei Alkoholismus sind einige Risikofaktoren für Suizid bekannt. Schlussfolgerung: Trotz der umfangreichen Literatur gibt es zahlreiche offene Fragen, die Gegenstand zukünftiger Forschung sein sollten. Titel Autor Titel Text Suizidalität bei Patienten mit Suchterkrankung in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 393-401 Standort sto Aim and Methods: Substance use disorders are one of the most frequent psychiatric disorders found in suicides. Epidemiological and clinical studies regarding completed suicide and suicide attempts in substance use disorders are included in this review. Results: In psychological autopsy studies between 19 % and 63 % of all suicides suffered from substance use disorders, mostly from alcohol use disorders. Suicide risk is highly increased in substance use disorders, particularly in alcohol use disorders, and in co-morbid alcoholism and depression. Alcohol use disorders were identified as risk factors for suicide in controlled psychological autopsy studies and in cohort studies. So far, some risk factors for suicide have been identified in alcoholism. Opioid use disorders and mixed drug use were also associated with highly increased suicide risk. Conclusions: Nevertheless, various questions about the relationship between substance use disorders and suicide remain open, which implicate the directions to future research. Schneider, Barbara; Wetterling, Tilman Sucht und Suizidalität / unter Mitwirkung von Ernst Pallenbach, David Prvulovic und Ute Lewitzka Stuttgart: Kohlhammer, 2016. - 169 S. (Sucht: Risiken - Formen - Interventionen) Standort reg Bei an Suizid Verstorbenen lag häufig eine Suchterkrankung vor und bei Suchtkranken ist das Risiko für Suizid(-versuche) stark erhöht. Dieses Buch fasst das aktuelle Wissen zu Suizidalität sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Suizidalität bei Suchterkrankungen zusammen. Möglichkeiten zur Behandlung einschließlich Prävention werden dargestellt. Internationale Erfahrungen zeigen, dass wichtige Elemente einer erfolgreichen Suizidprävention die Information und Schulung von Fachkräften und Kontaktpersonen von Suizidgefährdeten sind. Das Buch richtet sich insbesondere an diese Personengruppen und will einen Beitrag zur Suizidprävention bei Suchtstörungen leisten. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 50 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Schnell, T. et al. Text Komorbide Abhängigkeitserkrankungen sind bei schizophrenen Psychosen von großer klinischer Bedeutung, da sie häufig vorkommen und in der Regel mit einer ungünstigen Langzeitprognose assoziiert sind. Der klinische Eindruck lässt über die letzten 10-20 Jahre einen deutlichen Anstieg komorbider Suchterkrankungen bei Patienten mit Schizophrenie vermuten; dennoch präsentiert sich die Studienlage uneinheitlich. Ziel der vorliegenden Untersuchung war es, die Prävalenz von Suchterkrankungen in einer großen klinischen Stichprobe schizophrener Patienten aus einer deutschen Großstadt (Köln) zu erheben. Dabei wurden die Prävalenzen in unterschiedlichen Behandlungssettings erhoben (ambulant vs. stationär, Universitätsklinik vs. großes psychiatrisches Versorgungskrankenhaus) und es wurden die Risikofaktoren für das Auftreten einer komorbiden Sucht sowie die Präferenzen für bestimmte Substanzen untersucht. Bei der Gesamtstichprobe von 2337 Patienten mit Schizophrenie fand sich eine Lebenszeitprävalenz von 29,4% für Abhängigkeitserkrankungen, wobei die Zahlen in Abhängigkeit vom Behandlungssetting variierten (deutlich höhere Komorbidität bei den stationären Patienten). Alkohol und Cannabis waren die am häufigsten konsumierten Substanzen. Aus der Literatur bekannte Risikofaktoren für eine Abhängigkeitserkrankung wie männliches Geschlecht, Ledigsein und niedriger Ausbildungsstand konnten bestätigt werden. Titel Autor Titel Text Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht: Klinisch-epidemiologische Ergebnisse aus verschiedenen Behandlungssettings in einer deutschen Großstadt in: Der Nervenarzt, Jg. 81(2010), H. 3, S. 323-328 Schnell, Thomas; Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank Psychotherapie bei Patienten mit Psychose und Sucht - Behandlungsoptionen und ihre Grenzen in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 383-392 Standort Standort hoa sto Fragestellung: Die aktuelle Studienlage zeigt, dass die Komorbidität Psychose und Sucht ein häufiges Phänomen ist und den Verlauf der Erkrankungen und die Therapie ungünstig beeinflusst. Unter Therapeuten herrscht häufig eine gewisse nihilistische Grundhaltung diesen Patienten gegenüber. Dies erscheint jedoch nicht gerechtfertigt, wenn die Patienten in geeigneten Behandlungssettings therapiert werden. Ergebnis: Geeignet erscheinen Strukturen, welche die traditionell recht unterschiedlichen Konzepte der psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie integrativ zusammenführen. Ferner sollten die Therapien langfristig angelegt sein und schwerpunktmäßig im ambulanten Setting auf die Stärkung der Motivation für eine Reduktion des Konsums oder Abstinenz setzen. Aim: Comorbid substance use disorders are common in schizophrenia (dual diagnosis, DD) and they are mostly associated with difficulties in clinical management and with unfavourable outcomes. Accordingly, the view of many therapists regarding the prognosis of DD patients is overall pessimistic. However, this seems unjustified if patients are treated in adequate therapeutic settings. Results: DD treatment models must integrate traditional psychiatric therapy and therapy of addiction and adjust the two components to each other. Furthermore, DD programs should focus on the enhancement of motivation in a long term perspective and outpatient setting. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 51 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Schnell, Thomas; Euphrosysne Gouzoulis-Mayfrank Kognitive Verhaltenstherapie bei Patienten mit Schizophrenie und Cannabiskonsum in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 90-107 Standort reg Standort sto Autor Schornstein, Katrin et al. Text Einführung: Alkohol- und Drogenabhängigkeit treten häufig komorbid mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) auf. Die Behandlungserfolge bei dieser Patientengruppe sind bisher unbefriedigend. Methodik: Dieser Artikel beschreibt eine Adaption der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) für die besonderen Bedürfnisse von alkoholabhängigen Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung in der stationären Entwöhnungsbehandlung. Bei 10 Pilot-Patienten wurde die Ausprägung von BPSSymptomen vor, während und nach der im Durchschnitt 16-wöchigen Therapie mittels der ZAN-BPD-Skala erfasst. Ergebnisse: Die Behandlung führte in den Dimensionen affektive Instabilität, Identitätsstörung, dissoziatives und paranoides Erleben sowie instabile Beziehungen zu einer signifikanten Besserung. Zwei Patienten brachen die Therapie ab und wurden während der Behandlung rückfällig. Schlussfolgerungen: Die Pilotstudie zeigt, dass alkoholabhängige Patienten mit komorbider BPS von dem Behandlungsprogramm profitieren. Weitere kontrollierte Therapiestudien zur Beurteilung der Wirksamkeit im Kurz- und Langzeitverlauf sind erforderlich. Titel Autor Titel Text Dialektisch-Behaviorale Therapie bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit und komorbider Borderline-Persönlichkeitsstörung erste Ergebnisse einer Pilotstudie in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 54(2008), H. 2, S. 86-94 Schuhler, Petra Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit und komorbider depressiver Störung in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.) Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis 2. Auflage Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010 S. 148-166 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 52 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Schuhler, Petra Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit mit komorbider Angststörung in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.) Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis 2. Auflage Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010 S. 167-185 Standort reg Standort reg Autor Schuhler, Petra Text Sucht und Persönlichkeitsstörungen treten häufig zusammen auf. Die Wechselwirkungen der beiden Erkrankungen sind bislang noch wenig erforscht. Sicher ist jedoch, dass eine Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit die bei Persönlichkeitsstörungen ohnehin ausgeprägten Krankheitsfolgen drastisch verstärkt. Ein Teufelskreis setzt ein: fortgesetzter Alkohol- bzw. Medikamentenmissbrauch - dadurch regressive Veränderungen in der Persönlichkeitsstruktur mit Labilisierung von Beziehungsfähigkeit und Selbststeuerung - dagegen wieder verstärkter Einsatz des Suchtmittels. Vor diesem Hintergrund wurde in der AHG Klinik Münchwies ein psychotherapeutisches Programm für Suchtkranke mit komorbider Persönlichkeitsstörung entwickelt und erprobt. Auf der Grundlage von Verfahren der Dritten Welle der Verhaltenstherapie werden in dem Programm psychoedukative und kompetenzorientierte Therapieelemente integriert. Ressourcenorientierung, plausibel Verstehensmodelle und nichtkonfrontative Motivierungsmethoden bilden das Gerüst des Konzepts. Dabei steht die Persönlichkeitsstörung im Mittelpunkt des therapeutischen Vorgehens und wird nicht nur mittelbar durch die Beeinflussung von Defiziten in der sozialen Kompetenz zu verändern versucht. Titel Autor Titel Text Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung in: Steingass, Hans-Peter (Hrsg.) Aspekte der Soziotherapie chronisch mehrfach beeinträchtigter Abhängiger Lengerich: Pabst, 2015 S. 21-44 Schuhler, Petra; Bernt Schmitz Psychotherapie bei Abhängigkeitserkrankungen und komorbider Persönlichkeitsstörung in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.) Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis 2. Auflage Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010 S. 186-206 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 53 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Schuhler, Petra; Bernt Schmitz Psychotherapie bei Abhängigkeitserkrankungen und komorbider Persönlichkeitsstörung in: Schuhler, Petra; Monika Vogelgesang (Hrsg.) Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis Lengerich (u.a.): Pabst, 2006 S. 175-204 Standort reg Standort sto Autor Seifert, Jürgen et al. Text Überblick: Cannabis sativa ist einer der ältesten medizinischen Heilpflanzen. In den westlichen Kulturen wird Cannabis überwiegend als Freizeitdroge angesehen. Im Harz sowie in den Blüten der weiblichen Pflanze findet sich ein Gemisch aus verschiedenen psychoaktiven Inhaltsstoffen. Am bedeutendsten ist in diesem Zusammenhang das delta-9-Tetrahydrocannabinol. Epidemiologie: Nicht selten werden die Gefahren des Cannabiskonsums, wie z.B. die Möglichkeit der Induktion einer Psychose unterschätzt. Wenn man jedoch berücksichtigt, wie häufig z.B. Jugendliche THC konsumieren, ist die Frage ob Cannabis eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis de novo induzieren kann, von besonderem gesundheitspolitischem und volkswirtschaftlichem Interesse. Die Datenlage ist allerdings nach wie vor unklar. Die klinisch-epidemiologischen Studien deuten aber darauf hin, dass Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen schizophrenieforme Psychosen auslösen kann und einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge hat. Das endogene Cannabinoid-System: Die vorliegende Arbeit gibt außerdem einen Überblick der Publikationen, die sich mit körpereigenen CannabinoidSystem und seinen endogenen Liganden im Hinblick auf psychotische Störungen beschäftigen. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Cannabis und Schizophrenie in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 48(2002), H. 5, Themenschwerpunkt: Cannabis hrsg. von Dieter Caspari, S. 336-345 Smit, Filip; Linda Bolier; Pim Cuijpers Cannabis use and the risk of later schizophrenia: a review in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 4, 425-430 Sonne, Susan C.; Kathleen T. Brady Bipolar Disorder and Alcoholism in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 103-108 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort hoa Seite 54 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Soschinski, Carina Kunsttherapie - ein weiterer Zugang zu Menschen mit komorbiden Störungen in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 295-304 Standort reg Standort hoa Autor Soyka, M.; M. Lieb Text Die Anzahl der Alkoholabhängigen in Deutschland wird auf mindestens 1,6 Millionen Menschen, die der Patienten mit Alkoholmissbrauch auf 2,7 Millionen geschätzt. Die Komorbidität von depressiven Syndromen und Alkoholabhängigkeit wurde in den letzten Jahren zunehmend Gegenstand der Forschung. Nach chronologischen Gesichtspunkten wird unterschieden zwischen primären und sekundären, nach ätiologischen zwischen abhängigen und unabhängigen depressiven Syndromen. Die unterschiedlichen Ergebnisse, die hinsichtlich der Komorbidität in klinischen Studien ermittelt wurden, erklären sich vor allem durch die Verwendung unterschiedlicher Diagnosesysteme, die Auswahl der untersuchten Stichproben und den Zeitpunkt der Untersuchung. So sind im Entzug depressive Symptome deutlich häufiger. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind wichtig. Dabei fanden sich depressive Störungen bei Frauen deutlich öfter. Die validesten Ergebnisse hinsichtlich der Prävalenz einer Komorbidität lieferten epidemiologische Untersuchen (Alkoholabhängigkeit komorbid mit Depression bei Männern [Frauen] 24,3% [48,5%], Life-time-Diagnosen). Der vorliegende Beitrag stellt auch neuere biologische und genetische Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Depressivität und Alkoholabhängigkeit dar und diskutiert über prognostische und therapeutische Aspekte. Titel Autor Titel Text Depression und Alkoholabhängigkeit - Neue Befunde zu Komorbidität, Neurobiologie und Genetik in: Journal für Neurobiologie, Neurochirurgie und Psychiatrie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 37-46 Soyka, Michael Affektive und Angststörungen und komorbide Suchterkrankungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 88-104 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Seite 55 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Soyka, Michael Text Die Komorbidität psychischer und Suchterkrankungen ist hoch, wobei die differenzialdiagnostische Abgrenzung suchtinduzierter von primären eigentlich psychiatrischen Erkrankungen oft schwierig ist. In dieser kurzen Übersicht soll schwerpunktmäßig auf die Komorbidität affektiver und Angsterkrankungen mit Suchterkrankungen eingegangen werden. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Suchtmittelkonsum bei Depression und Angsterkrankungen in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 11-14 Stadler, Christina; Hofecker Fallahpour, Maria; Stieglitz, Rolf-Dieter ADHS und komorbide Suchterkrankungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 120-134 Stefanis, N.C. (et al.) Early adolescent cannabis exposure and positive and negative dimensions of psychosis in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 10, pp. 1333-1341 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort sto Standort reg Standort sto Seite 56 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Stolle, M.; R. Thomasius Text Die Abgrenzung einer substanzbezogenen Störung gegenüber anderen psychischen Störungen bereitet durch den bei Ersterer obligaten Zusammenhang mit dem Konsum psychotroper Substanzen in der Regel keine Probleme. Schwierigkeiten können jedoch in der diagnostischen Differenzierung zwischen substanzinduzierten psychischen Störungen und zum Substanzkonsum komorbid vorliegenden psychischen Störungen auftreten. Hier gilt die Faustregel, dass substanzinduzierte psychische Störungen dann unwahrscheinlich sind, wenn der letzte Substanzkonsum länger als 4 Wochen zurückliegt, bzw. die psychischen Symptome bereits vor dem Substanzkonsum bestanden haben. In diesem Fall wird eine komorbide psychische Störung diagnostiziert und eine entsprechende Behandlung eingeleitet. Titel Autor Titel Text Autor Titel Text Differenzialdiagnostik in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.) Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter Das Handbuch: Grundlagen und Praxis Stuttgart; New York: Schattauer, 2009 S. 205-208 te Wildt, Bert T.; Vukicevic, Andrija Komorbide Störungen bei Internet- und Computerspielabhängigkeit in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 202-217 Uekermann, Jennifer (et al.) Depression and cognitive functioning in alcoholism in: Addiction, Vol. 98(2003), No. 11, 1521-1529 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort reg Standort sto Seite 57 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Autor Titel Text Verthein, Uwe; Michael Krausz Komorbidität - Drogenabhängigkeit und psychische Störungen in: Böllinger, Lorenz; Heino Stöver (Hrsg.) Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik: Handbuch für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater Ärzte und Juristen 5., vollst. überarb. Aufl. Frankfurt am Main: Fachhochschulverlag, 2002 S. 38-44 Vogelgesang, Monika Psychische Komorbidität in der stationären Langzeitentwöhnungstherapie bei Alkoholabhängigkeit in: Sucht aktuell, Jg. 14(2007), Nr. 1, S. 27-30 Vogelgesang, Monika Die Behandlungspraxis zwischen Individualisierung und Standardisierung - unter besonderer Berücksichtigung der Komorbidität in: Sucht aktuell, Jg. 16(2009), H. 2, S. 12-15 Vogelgesang, Monika Zur Komorbidität bei Suchterkrankungen in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.) Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis 2. Auflage Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010 S. 126-133 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort reg Standort sto Standort sto Standort reg Seite 58 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Voigt, Wibke Text A. R. Feinstein führte 1970 den Begriff der Komorbidität in die medizinische Forschung ein. Er stellte fest, dass das Vernachlässigen einer koexistenten Erkrankung bei somatischen Erkrankungen zu unpassenden Behandlungen und unterschiedlichen Studienergebnissen führt. Er definierte Komorbidität als eine koexistente Störung unabhängig von ihrem zeitlichen Zusammenhang mit der Hauptstörung. Damit das Thema Komorbidität auch in der psychiatrischen Forschung relevant werden konnte, waren verschiedene Veränderungen notwendig: - das Verlassen einer ätiologisch orientierten Diagnostik zugunsten einer deskriptiven, kriterienorientierten Diagnosestellung im DSM-III-R (3., revidierte Ausgabe des Diagnostic und Statistical Manual of Mental Disorders) in den achtziger Jahren, - die Möglichkeit, mehrere Störungen gleichzeitig und gleichberechtigt zu verschlüsseln, - die internationale Verbreitung durch die ICD 10 (10. Ausgabe der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) und damit die Vergleichbarkeit der Ergebnisse, - die Einführung strukturierter und standardisierter Fragebögen auf der Grundlage kriterienorientierter Diagnostik. Titel Autor Titel Text Trauma und Sucht: Die Entdeckung der Komorbidität in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 14-19 Walter, Marc Persönlichkeitsstörungen und komorbide Suchterkrankungen in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 135-146 Standort sto Standort reg Standort reg Autor Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Text Im vorliegenden Buch werden die häufig auftretenden Komorbiditäten von Suchterkrankungen mit anderen psychischen Störungen systematisch beschrieben. Eine exakte Anamnese unter Berücksichtigung der Zeitabfolge des Auftretens der verschiedenen Symptome und Beschwerden ist essenziell. Sie ermöglicht erst eine korrekte Diagnose und ist die Basis für die Behandlungsplanung. Die Bedeutung der verschiedenen Komorbiditäten für die psychiatrisch-psychotherapeutische und die Suchtbehandlung wird erläutert. Aus beiden Perspektiven werden die Besonderheiten des gemeinsamen Auftretens und das spezielle therapeutische Vorgehen nach aktuellen evidenzbasierten Studienergebnissen ausgeführt. Titel Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014. - 226 S. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 59 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Walter, Marc; Sollberger, Daniel; Euler, Sebastian Text Individuelle Persönlichkeitseigenschaften sind an der Entwicklung einer Suchtstörung beteiligt. Gefährdet sind besonders Personen mit Selbstwertproblemen und Schwierigkeiten in der Emotionsregulation. Probleme in diesen Bereichen gehen häufig mit einer Persönlichkeitsstörung einher. Die Diagnose einer Komorbidität von Persönlichkeitsstörung und einer Suchterkrankung hat Auswirkungen auf die Therapie. Dieses Buch stellt verschiedene Modelle der Persönlichkeitsstörungen und die Ausprägungen der Suchterkrankungen vor und ordnet beide Störungsbilder einander zu. Anschließend werden Therapieindikation und Möglichkeiten der fallbezogenen Psychotherapie für diese Doppeldiagnose entwickelt und diskutiert. Titel Autor Titel Text Persönlichkeitsstörungen und Sucht Stuttgart: Kohlhammer, 2016. - 212 S. (Sucht: Risiken - Formen - Interventionen) Weissinger, Volker; Bachmeier, Rudolf; Missel, Peter Sucht und Komorbidität im Bereich der stationären Entwöhnungsbehandlung - Eine Erhebung des Fachverbandes Sucht e.V. in: Sucht aktuell, Jg. 20(2013), H. 1, S. 65-69 Standort Standort reg sto Dr. V. Weissinger, R. Bachmeier und P. Missel stellen eine Erhebung des Fachverbandes Sucht e.V. zum Thema „Sucht und Komorbidität im Bereich der stationären Entwöhnungsbehandlung“ vor. Zugrunde gelegt wurden Datensätze des Entlassjahrgangs 2011 aus 34 Fachkliniken für Alkohol/Medikamente, welche 17.029 Patienten umfassen. Bei 91,6% der Patienten war die Hauptdiagnose eine „Störung durch Alkohol“. 45,2% der Patienten wiesen zumindest eine Diagnose zur psychischen Komorbidität auf. Der Anteil der Diagnosen „Depressive Störungen“ lag bei 25,1%, der Diagnosen „Persönlichkeitsstörung“ bei 15,2% und der Diagnosen „Angststörungen“ bei 4,9%. Betrachtet man die Behandlungsdauer, zeigt sich, dass Patienten mit psychischer Komorbidität länger behandelt werden als Patienten ohne eine entsprechende Diagnose. Am längsten ist die Behandlungsdauer von Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung. Der Anteil der planmäßigen Beender ist bei Patienten mit mindestens einer zusätzlichen Diagnose für eine psychische Komorbidität nur leicht geringer als bei Patienten ohne F-Diagnose. Die Feinanalyse zeigt allerdings, dass beispielsweise Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung einen geringeren Anteil an planmäßiger bzw. regulärer Entlassung aufweisen. Des Weiteren werden Patienten ohne eine zusätzliche psychische Störung zum Behandlungsende häufiger als arbeitsfähig eingestuft. Die Autoren gehen davon aus, dass eine stärkere Berücksichtigung komorbider Erkrankungen im Rahmen der Suchtbehandlung zukunftsweisend ist und sich Behandlungskonzepte und -angebote in diesem Bereich noch stärker spezifizieren werden. Auch weisen sie darauf hin, dass die Diagnostik in den Rehabilitationseinrichtungen derzeit noch deutliche Unterschiede aufweist und differenzierte Analysen zum Zusammenhang von Substanzabhängigkeit und psychischer Komorbidität (z.B. im Rahmen von Wirksamkeitsstudien) erforderlich sind. * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 60 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Wessel, Bernd Text Nicht regelkonformes Verhalten ist beständige Begleiterscheinung der Suchtkrankheit, so dass die zunehmende Beachtung, welche die Suchthilfe der Dissozialität schenkt, verwundern mag. Andererseits, das mach auch der Blick auf eine Vielzahl erfolgreich behandelter oder in Selbsthilfegruppen engagierter Patienten unterstreichen, verhält sich die Mehrzahl der Menschen "prosozial" - tolerant, einfühlsam und hilfreich (H.-L. Kröber 2011). Das gilt insbesondere auch für Patienten während der Suchttherapie und steht nicht im Widerspruch zu Konflikten mit dem Gesetz in die Vorgeschichte. Hintergrund für die gleichwohl zunehmende Beschäftigung der Suchthilfe mit Dissozialität mögen die Verknappung der Ressourcen, Verkürzung der Therapiezeit und höhere Anforderung an (sichtbare!) Effizienz sein, wodurch der Sinn einer Behandlung bei Widerstand gegen ein klares therapeutisches Regelwerk augenscheinlich in Frage gestellt wird. Titel Autor Titel Text Dissoziale Persönlichkeitsstörung in der Suchttherapie: Erkennen - behandeln - beenden? in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 22-25 Wessel, Theo Casemanagement zur Förderung von Teilhabe für Menschen mit Doppeldiagnosen in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 318-325 Standort sto Standort reg Standort sto Autor Wittfoot, Jens; Martin Driessen Text Zusätzliche psychische Störungen, insbesondere Angst- und affektive Störungen, finden sich bei Alkoholabhängigen in Behandlungseinrichtungen sehr viel häufiger als bei unbehandelten Abhängigen. Im Sinne der Komorbiditätskonzepts und auf der Grundlage operationalisierter Diagnostik zeigt bereits der zeitliche Zusammenhang ein komplexes Muster simultaner und sukzessiver Komorbidität. Eindeutige Belege für eine gemeinsame hereditäre bzw. genetische Grundlage von Abhängigkeit und komorbiden Störungen existieren nicht. So fokussiert sich das Interesse derzeit auf drei Fragen: 1. Stellen Alkoholabhängigkeit und komorbide psychische Störung wechselseitig Risikofaktoren für das Auftreten der jeweils anderen Erkrankung dar? 2. Beeinflussen komorbide Störungen und/oder das Ausmaß der aktuellen Psychopathologie den Verlauf der Abhängigkeit? 3. Sind komorbide psychische Störungen therapierelevant? Während Behandlungsprogramme für Alkoholabhängige mit komorbiden psychischen Störungen in der Praxis bereits existieren, fehlen bisher Untersuchungen zum Beleg der Wirksamkeit definierter pharmako-, psycho- und sozialtherapeutischer Interventionen. Titel Alkoholabhängigkeit und psychiatrische Komorbidität - ein Überblick in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 8-15 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 61 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Wobrock, T.; R. D'Amelio; P. Falkai Text Ein begleitender Substanzmissbrauch/-abhängigkeit ist die häufigste psychiatrische Komorbidität bei schizophrenen Patienten mit Prävalenzraten bis ca. 65%. Die Empfehlungen zur Pharmakotherapie der Schizophrenie basieren jedoch überwiegend auf Untersuchungen, in denen Patienten mit einer Doppeldiagnose ausgeschlossen waren. In der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit werden die pharmakotherapeutischen Studien bei dieser Patientengruppe dargestellt und hinsichtlich ihrer Evidenz bewertet. Dabei fanden sicht hauptsächlich Studien mit niedrigerem Evidenzlevel und kleinen Fallzahlen. Insgesamt ergaben sich Hinweise für eine bessere Wirksamkeit von Antipsychotika der zweiten Generation (Aripiprazol, Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon) gegenüber konventionellen Antipsychotika hinsichtlich einiger psychopathologischer Symptome ähnlich den vorliegenden Studien mit Patienten ohne begleitenden Substanzgebrauch. In einigen Studien wurde zusätzlich über eine Reduktion des Drogenverlangens und des tatsächlichen Drogenkonsums berichtet. Trizyklische Antidepressiva zusätzlich zur neuroleptischen Erhaltungstherapie zeigten eine Wirksamkeit im Hinblick auf eine Reduktion des Substanzkonsums und des Drogenverlangens (Craving). Die Gabe von Anti-Craving-Substanzen (Naltrexon, Disulfiram) führte zu einer reduzierten Substanzeinnahme, für Acamprosat liegen keine Studien bei schizophrenen Patienten mit komorbider Alkoholabhängigkeit vor. Zusammenfassend sind bei schizophrenen Patienten mit komorbider Substanzstörung eher Antipsychotika der zweiten Generation zu präferieren und der frühzeitige Einsatz von Antidepressiva in Abhängigkeit von psychopathologischen Befund sowie von Anti-Craving-Substanzen ist zu erwägen. Titel Autor Titel Text Pharmakotherapie bei Schizophrenie und komorbider Substanzstörung: Eine systematische Übersicht in: Der Nervenarzt, Jg. 79(2008), H. 1, S. 17-35 Wrege, Johannes; Borgwardt, Stefan Neuropsychiatrische Grundlagen der Komorbidität in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.) Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen Stuttgart: Kohlhammer, 2014 S. 39-51 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Standort Standort hoa reg Seite 62 von 63 Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen Literaturverzeichnis Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected] Autor Titel Text Wuensch, Stephanie "Hasch mach lasch, aber alles kann gut werden oder Gefühle, die vernichten, sucht Opiate, die es richten": Behandlungserfahrungen mit Patienten im Therapiezentrum Psychose und Sucht in Hamburg in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.) Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010 S. 184-195 Standort reg Standort sto Autor Zumbeck, Sybille; Evelin Conrad Text Fragestellung: Sucht und Depression hängen meist eng zusammen und es ist daher angezeigt, beide Störungen gleichzeitig und integriert zu behandeln. In einer Pilotstudie wurde ein manualbasiertes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm zur Behandlung dieser Komorbidität auf Durchführbarkeit, Akzeptanz bei der Klientel und Wirksamkeit untersucht. Methodik: 39 KlientInnen einer Übergangseinrichtung für Alkoholkranke durchliefen das Gruppenprogramm. Die ProbandInnen wurden mittels standardisierter Fragebögen zu ihrer Zufriedenheit mit dem Programm und in Pre-/Posttreatmentmessungen zu Symptomen der Depression und der Sucht befragt. Ergebnisse: Die Haltequote liegt bei 86% und die Zufriedenheit der ProbandInnen hinsichtlich fast aller erfragten Kriterien und aller Sitzungen im oberen Drittel der Zufriedenheitsskala. Es zeigte sich nach der Gruppenteilnahme eine signifikante Verringerung der depressiven Symptomatik, eine Erhöhung der Zuversicht, mit unangenehmen Gefühlen suchtfrei umgehen zu können und eine funktionalere Selbstaufmerksamkeit. Die Verbesserungen blieben über einen Monat stabil. Schlussfolgerungen: Das Programm wird von den KlientInnen gut akzeptiert, genutzt und als hilfreich eingeschätzt. Die Verbesserungen in der depressiven und suchtbezogenen Symptomatik weisen auf die Wirksamkeit der Intervention hin, zumal sie sich in den Bereichen zeigen, die in dem Programm behandelt werden. Eine weitergehende Evaluation mit Kontrollgruppendesign soll erfolgen. Titel Ein integriertes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm für die Doppeldiagnose "Sucht und Depression" Untersuchung der Akzeptanz und Wirksamkeit: Pilotstudie in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 54(2008), H. 2, S. 101-107 * Präsenzbestand Donnerstag, 24. März 2016 Seite 63 von 63