Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen

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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Barth, Beatrix et al.
Text
Zielsetzung: Die Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) im Erwachsenenalter tritt sehr häufig gemeinsam mit Störungen des
Substanzkonsums (SUD) auf. Es gibt Befunde, dass beide Erkrankungen mit veränderten neuronalen Prozessen in frontalen Netzwerken assoziiert sind,
was im Einklang mit aufgezeigten Beeinträchtigungen in Exekutivfunktionen (EF) steht. Dieser Übersichtsartikel wird den aktuellen Forschungsstand
darstellen und darauf eingehen, inwiefern EF einen verbindenden Faktor zwischen beiden Störungen und ihrer zugrundeliegenden Pathogenese
darstellen könnten.
Methodik: Für diese narrative Übersicht wurde eine pubmed-Literaturrecherche durchgeführt.
Ergebnisse: Neben dem gehäuften gemeinsamen Auftreten von ADHS und SUD zeigt sich insbesondere, dass aus der Störungskombination eine
stärkere Beeinträchtigung der EF resultiert. Betroffene Patienten weisen frühzeitige, persistierende und besonders starke EF-Störungen auf. Außerdem
finden sich EF-Veränderungen bereits in Risikopopulationen für ADHS und SUD und sagen eine spätere SUD zum Teil voraus.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse weisen darauf hin, dass exekutive Dysfunktion einen neurokognitiven intermediären Phänotypen darstellen
könnte, der sowohl bei der Pathologie der ADHS als auch der SUD eine Rolle spielt. Dies sollte beim diagnostischen und therapeutischen Vorgehen
beachtet werden. Bei EF-Störungen im Kindes-/Jugendalter können präventive Therapiemaßnahmen zur Stärkung dieser Funktionen frühzeitig
eingeleitet werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Epidemiologie und Pathogenese der Komorbidität von Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) und Sucht:
Die Rolle der Exekutivfunktionen
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 61(2015), H. 5, S. 279-291
Barth, Nikolaus
Komorbide Störungen im Zusammenhang mit Sucht im Jugendalter
in: Landschaftsverband Rheinland, Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.)
Suchterkrankungen im Jugendalter: Die klinische Behandlung von suchtkranken Kindern und Jugendlichen in spezialisierten
Angeboten; Dokumentation der Kooperationsveranstaltung am 9. März 2005 in den Rheinischen Kliniken Essen/
Kliniken/Institut der Universität Duisburg-Essen
Köln, 2006
S. 21-23
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Barth, Volker
Text
In der aktuellen Neuerscheinung der Reihe „Sucht-Therapie Special“ verschiebt sich der von Suchtpolitik und Kostenträgerseite in den Mittelpunkt der
Behandlung gestellte Aspekt „Teilhabe am Erwerbsleben“ in Richtung „Komorbidität“. Wenn die Suchttherapie erfolgreich sein soll, müssen die
komorbiden Störungen und sozialen Problembereiche mitbehandelt werden - sie sind teilweise Ursache oder aufrecht erhaltender Faktor der Sucht.
Das Ziel der Erwerbsfähigkeit kann aus therapeutischer Sicht nur nachrangig sein.
Die vorliegende Publikation dient als Baustein für eine effiziente deutsche Suchttherapieforschung und ist damit ein Brückenschlag zwischen
Suchtkrankenhilfe und Suchtforschung.
Titel
Autor
Titel
Text
Sucht und Komorbidität: Grundlagen für die stationäre Therapie
Heidelberg (u.a.): Ecomed, 2011. - 342 S.
Basdekis-Jozsa, Raphaela
Psychiatrische Komorbidität bei Suchterkrankungen
in: Krausz, Michael; Christian Haasen (Hrsg.)
Kompendium Sucht
Stuttgart; New York: Thieme, 2004
S. 105-118
Standort
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Standort
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Autor
Basdekis-Jozsa, Raphaela
Text
Patienten mit bekannter Abhängigkeitserkrankung wie Alkohol- und Opiatabhängigkeit weisen in erhöhtem Maße andere Verhaltensweisen auf, die
sehr an das Suchtverhalten erinnern. In der psychotherapeutischen Praxis wird daher oftmals von "Suchtstrukturen" und "Suchtverlagerung"
gesprochen. Auch in der Biografie dieser Patienten finden wir häufiger als bei anderen Patienten Verhaltensstörungen, die man den
Suchterkrankungen im weitesten Sinne zuordnen könnte wie z.B. Essstörungen und pathologisches Spielen.
In der folgenden Literaturübersicht zu der Komorbidität von stofflichen und nichtstofflichen Suchterkrankungen soll zum einen die Relevanz der
Thematik herausgestellt werden, zum anderen die eng gefasste Definition der Abhängigkeitserkrankungen des ICD-10 im Hinblick auf die Definition des
DSM-IV für den Praktiker geöffnet werden, um so diesen Patienten eine umfassende Therapie anbieten zu können.
Titel
Stoffliche und nichtstoffliche Süchte: Komorbiditäten von abhängigem Verhalten
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 4(2003), H. 2, S. 56-64
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Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Basdekis-Jozsa, Raphaela; Michael Krausz
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
in: Sucht aktuell, Jg, 9(2002), Nr. 1, S. 63-67
Batra, Anil
Tabakabhängigkeit und komorbide psychische Störungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 159-169
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Autor
Bechdolf, A. et al.
Text
Hintergrund
Patienten mir der Doppeldiagnose Psychose und Sucht weisen häufig einen besonders ungünstigen Krankheitsverlauf auf und sind nur schwer zur
poststationären Inanspruchnahme ambulanter, integrierter Behandlungsprogramme zu motivieren. Die vorliegende Studie vergleicht erstmals die
Effekte einer an diesem Problem ansetzenden Motivationsbehandlung („motivational interviewing“, MI) mit einer unspezifisch-stützenden
Intervention (ST) gleichen zeitlichen Umfangs. Primäres Zielkriterium war die Teilnahme an einer poststationären integrierten Behandlung. Zusätzlich
untersucht wurden mögliche postinterventionelle Effekte auf Substanzkonsum, Krankheitsverlauf, Medikamtencompliance und Stadium der
Abstinenzmotivation.
Material und Methoden
Insgesamt 60 stationäre Patienten mit Doppeldiagnosen wurden randomisiert mit 4 Sitzungen MI oder ST behandelt. Die verblindeten
Datenerhebungen fanden vor, unmittelbar nach, 3 und 6 Monate nach der jeweiligen Intervention statt.
Ergebnisse
70,0% der MI- (n=30) und 40,0% der ST-Patienten (n=30) nahmen postinterventionell an der ambulanten integrierten Behandlung teil (p=0,020).
Bezüglich der sekundären Ziele (Suchtmittelkonsum) fanden sich in der explorativen Auswertung keine Gruppenunterschiede.
Schlussfolgerung
Das Studiendesign erlaubt erstmals eine eindeutige Rückführung der positiven Effekte bezüglich der Aufnahme einer ambulanten
Anschlussbehandlung auf die spezifische Interventionsart des MI und unterstreicht damit seine Wirksamkeit. Die Etablierung des vorgestellten
Behandlungskonzepts im Rahmen stationärer Settings könnte somit einen wichtigen Fortschritt in der Versorgung des belasteten
Doppeldiagnoseklientels bedeuten.
Titel
Motivationsbehandlung für Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht: Ergebnisse einer randomisierten Studie
in: Der Nervenarzt, Jg. 83(2012), H. 7, S. 888-896
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Autor
Bechdolf, Andreas et al.
Text
Patienten mit schizophrenen Störungen und Komorbiditäten in Form eines Substanzabusus oder einer Substanzabhängigkeit
[Doppeldiagnosepatienten (DD)] zeigen einen besonders ungünstigen Krankheitsverlauf und wenig Bereitschaft, speziell entwickelte integrierte
Behandlungsangebote in Anspruch zu nehmen. Deshalb wurden die bei Suchterkrankungen ohne weitere Komorbidität bereits erfolgreich
angewendete Motivationsbehandlung ("Motivational interviewing", MI), welche darauf abzielt, die intrinsische Motivation für eine Veränderung
hinsichtlich des Problemverhaltens zu fördern, für DD adaptiert. In der vorliegenden Arbeit wird eine Übersicht über die erzeitige empirische Evidenz
für die die Effektivität von MI bei DD gegeben. Eine Literatursuche in den Datenbanken MEDLINE, EMBASE und PsyInfo wurde durchgeführt und die
Qualität der identifizierten Studien nach Kriterien der Cochrane-Gesellschaft und denen von Jadad und Mitarbeiter beurteilt. Es wurden 4
randomisierte Studien mit insgesamt 334 Teilnehmern identifiziert, in denen MI von 1-3 Sitzungen Dauer mit unterschiedlichen Kontrollinterventionen
über einen Katamnesezeitraum bis zu 6 Monaten verglichen wurden. Bezüglich der Hauptinterventionsziele "Inanspruchnahme weiterführender
psychotherapeutischer Behandlung" ( 1 x positiv, 2 x negativ) kamen die Studien zu widersprüchlichen Ergebnissen. Bei allen 4 Studien fanden sich
erhebliche allgemeine Limitationen (Randomisierungsmodus, Verblindung der Rater, Beschreibung der Studien- und Therapieabbrecher) sowie
spezielle methodische Mängel (Stichprobengröße und -homogenität, Dauer des MI, Verlauf des Motivationsstadiums). Schlussfolgernd ist derzeit nicht
zu entscheiden, ob die mangelnde empirisch zu zeigende Effektivität auf die oben genannten methodischen Probleme zurückzuführen ist oder ob MI
bei DD tatsächlich nicht wirkt. Demzufolge besteht erheblicher Forschungsbedarf zu MI bei DD.
Titel
Autor
Titel
Text
Motivationsbehandlung bei Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht
in: Fortschritte der Neurologie Psychiatrie, Jg. 73(2005), H. 12, S. 728-735
Becker, Gela
FASD, Komorbidität und sekundäre Störungen
in: Becker, Gela; Hennicke, Klaus; Klein, Michael (Hrsg.)
Suchtgefährdete Erwachsene mit Fetalen Alkoholspektrumstörungen: Diagnostik, Screening-Ansätze und
Interventionsmöglichkeiten
Unter Mitarbeit von Mirjam N. Landgraf
Berlin; Boston: de Gruyter, 2015
S. 39-43
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Autor
Titel
Text
Berthel, Toni
Psychiatrische Komorbidität
in: Beubler, Eckhard (u.a) (Hrsg.)
Opiatabhängigkeit: Interdisziplinäre Aspekte für die Praxis
Wien; New York: Springer, 2003
S. 73-77
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Autor
Bilke-Hentsch, Oliver; Nielsen, Mogens
Text
Adoleszente mit Störungen der Sozialisation, delinquenten Verhaltensweisen und langdauernden jugendpsychiatrischen Erkrankungen zeigen verstärkt
frühen und intensiven Drogenkonsum. Jede stationäre Intervention muss diese Ebene mit berücksichtigen, um den langfristigen Behandlungserfolg
und die soziale Integration zu sichern.
Titel
Autor
Titel
Text
Intersystemische Intervention bei komorbider Sucht: das SOMOSA-Konzept
in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 25-29
Blaschke, Eva-Maria; Löhnert, Bärbel
Doppel- und Mehrfachdiagnosen - neue Herausforderungen und Behandlungsmöglichkeiten in der ambulanten
Rehabilitation Sucht
in: Sucht aktuell, Jg. 21(2014), H. 2, S. 37-40
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Eva-Maria Blaschke und Bärbel Löhnert widmen sich dem Thema „Doppel- und Mehrfachdiagnosen als neue Herausforderung und
Behandlungsmöglichkeiten in der ambulanten Rehabilitation Sucht“. Der Artikel beruht auf Daten der KPB Fachambulanzen in Dachau und München.
Die höchste Belastung der betroffenen Patienten zeigt sich durch affektive
Störungen, gefolgt von neurotischen, Belastungs- und somatoformen Störungen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen und
Verhaltensauffälligkeiten mit körperlichen Störungen und Faktoren. Insgesamt gibt es in beiden Einrichtungen einen hohen Anteil an weiteren
psychischen Erkrankungen. Die Katamnese ergab, dass von 57 Patienten (bei einer hohen Ausschöpfungsquote von 75 %) nach der Berechnungsform
DGSS4 68 % erfolgreich (abstinent und abstinent nach Rückfall) behandelt werden konnten. Im Weiteren wird das ambulante Behandlungskonzept
erläutert, welches sich durch eine hohe Intensität der Kontakte und eine klare Struktur auszeichnet. Abgerundet wird der Beitrag durch zwei
Fallbeispiele.
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Bobbink, Jeanine; Birgit Spohr
Drogenkonsum und psychische Störungen: Erfahrungen aus der ambulanten Therapie mit Cannabis- und
Partydrogenmissbrauchern und -abhängigen
in: Peter, Konrad; Thomas Bader (Hrsg.)
Psychiatrie und Drogensucht
Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2002
S. 175-192
Bombosch, Jürgen
Welche Rolle spielt aktuell die Komorbidität von Psychose und Sucht im Kontext der Sozialpsychiatrie?: Ergebnisse einer
nicht repräsentativen qualitativen Befragung
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 350-373
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Autor
Bonn, Verena; Grünbeck, Peter; Klosterhuis, Here
Text
Verena Bonn, Dr. Peter Grünbeck und Dr. Here Klosterhuis greifen das Thema „Dokumentierte Komorbidität in der Sucht-Rehabilitation“ auf Basis der
Daten der Reha-Qualitätssicherung auf. Eingegangen sind in die Untersuchung 9.918 Rehabilitanden, welche im Jahr 2012 eine stationäre
Entwöhnungsbehandlung wegen einer Alkoholabhängigkeit in Anspruch
genommen hatten. Untersucht werden fünf Gruppen: Patienten ohne Begleitdiagnose (2 %), mit zwei Begleitdiagnosen (13 %), mit vier
Begleitdiagnosen (61 %), mit affektiven Störungen (30 %), mit Leber- und Nervenerkrankungen (4 %). Ein Vergleich von 19 größeren
Entwöhnungseinrichtungen zeigt, dass sich der Anteil der dokumentierten Begleitdiagnosen
im E-Bericht deutlich unterscheidet. Dies lässt darauf rückschließen, dass es offenbar keine einheitliche „Dokumentationskultur“ in den
Entwöhnungseinrichtungen gibt, so die Einschätzung der Autoren. Rehabilitanden mit
mehr Begleitdiagnosen sowie affektiven Störungen und mit Leber- und Nervenerkrankungen weisen vor der Reha einen erhöhten Prozentsatz an
Arbeitsunfähigkeit gegenüber den anderen Gruppen auf. Der Anteil Arbeitsloser ist besonders bei Rehabilitanden mit Leber und Nervenerkrankungen
erhöht, davon haben bereits 4 % einen EM-Rentenantrag vor
der Rehabilitation gestellt. Mit zunehmender Zahl der Begleitdiagnosen sinkt des Weiteren die eingeschätzte Leistungsfähigkeit im letzten Beruf.
Erfreulich ist, dass der Großteil aller Rehabilitanden zwei Jahre nach der Rehabilitation
noch im Erwerbsleben verblieben ist. Der Anteil der EM-Renten ist für Rehabilitanden mit vier Begleitdiagnosen, affektiven Störungen (jeweils 10 %)
und Leber- und Nervenerkrankungen (13 %) erhöht. Untersucht wird des Weiteren die therapeutische Versorgung der Patientengruppen anhand der
KTL-Daten. Es zeigt sich, dass Komorbidität durchaus Einfluss auf die Leistungen, welche die Rehabilitanden erhalten, hat, summarisch jedoch kaum
Unterschiede bestehen. Nur geringfügige Unterschiede gibt es hinsichtlich der Zufriedenheit mit der Rehabilitation und hinsichtlich des subjektiv
wahrgenommenen Behandlungserfolgs. Aus Sicht der Autoren ist für die Zukunft zu überlegen, ob deutlichere Vorgaben für die Dokumentation der
Diagnosen erarbeitet werden sollten, um ein einheitlicheres Vorgehen zu gewährleisten.
Titel
Autor
Titel
Text
Dokumentierte Komorbidität in der Sucht-Rehabilitation - Daten der Qualitätssicherung
in: Sucht aktuell, Jg. 21(2014), H. 2, S. 30-36
Bowden-Jones, Owen (et al.)
Prevalence of personality disorder in alcohol and drug services and associated comorbidity
in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 10, pp. 1306-1314
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Autor
Titel
Text
Autor
Titel
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Autor
Titel
Text
Brodbeck, Jeanette
Diagnostik der Komorbidität
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 125-140
Buckner, Julia D. (et al.)
Problematic Alcohol and Cannabis Use among Young Adults: The Roles of Depression and Discomfort and Distress Tolerance
in: Addict Behav., Jg. 32(2007), No. 9, 1957-1963
Bundesverband der Elternkreise drogengefährdeter und drogenabhängigker Jugendlicher (Hrsg.)
Suchterkrankung und psychische Störungen: Eltern von Kindern mit Doppeldiagnosen in der Selbsthilfe
Berlin, (2006). - 57 S.
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Autor
Burlon, M.; C.G. Huber
Text
Die Behandlung der Komorbidität von Suchtstörung und Psychose ("Doppeldiagnose") bei Jugendlichen und Jungerwachsenen stellt klinisch und
wissenschaftlich eine Herausforderung dar. Von der Sozialpsychiatrischen Psychosen-Ambulanz des Universitätsklinikums Hamburg-Eppendorf wurde
daher in Kooperation mit der ambulanten Suchttherapieeinrichtung "Die BOJE. Beratung und Therapie für junge Erwachsene" ein integrierter
motivational-verhaltenstherapeutischer Versorgungspfad (MOVE) entwickelt, der gegenwärtig im Rahmen einer randomisierten Studie evaluiert wird.
Titel
Suchtstörung und Psychose
in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.)
Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Das Handbuch: Grundlagen und Praxis
Stuttgart; New York: Schattauer, 2009
S. 82-86
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Cattapan-Ludewig, K. et al.
Text
Patienten mit schizophrenen Störungen zeigen eine erhöhte Prävalenz der Nikotinabhängigkeit. Diese Arbeit beleuchtet die Zusammenhänge zwischen
Schizophrenie und Nikotinkonsum. Es gibt deutliche Hinweise dafür, dass wesentliche Bereiche kognitiver Funktionen bei Patienten mit schizophrenen
Erkrankungen durch Nikotin verbessert werden, insbesondere Daueraufmerksamkeit, gerichtete Aufmerksamkeit, Arbeitsgedächtnis,
Kurzzeitgedächtnis und Wiedergabe aus dem Gedächtnis. Auch konnten in einigen Studien mittels ereigniskorrelierten Potenzialen (P50-Paradigma)
und der Präpulsinhibition des akustisch ausgelösten Schreckreflexes gezeigt werden, dass präattentive Maße der Informationsverarbeitung, die eine
zentrale Rolle in der Schizophrenie spielen, durch Gabe von Nikotin verbessert werden können. Weiterhin kann Rauchen die durch antipsychotische
Medikamente hervorgerufenen extrapyramidalen Nebenwirkungen verbessern, und es induziert das Zytochrom P4501A2, das auch an der
Metabolisierung einiger Neuroleptika beteiligt ist. Zusammenfassend kann festgestellt werden, dass die Nikotinzufuhr bei Patienten mit schizophrenen
Störungen eine Form der "Selbstmedikation" darstellen könnte, um Defizite im Bereich Aufmerksamkeit, Kognition und Informationsverarbeitung zu
verbessern und um Nebenwirkungen von Antipsychotika zu reduzieren. Mögliche pharmakotherapeutische Ansätze zur Behandlung der gestörten
Neurotransmission am nikotinergen Azetylcholinrezeptor werden diskutiert.
Titel
Warum rauchen Schizophreniepatienten?
in: Der Nervenarzt, Jg. 76(2005), H. 3, S. 287-294
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Daig, Isolde; Felix Bermpohl; Thorsten Kienast
Text
Hintergrund: Viele Patienten mit einer Borderline Persönlichkeitsstörung (BPS) haben zudem eine Abhängigkeitserkrankung. Die psychotherapeutische
Behandlung von Patienten mit Persönlichkeitsstörung und einer komorbid bestehenden Abhängigkeitserkrankung ist eine Herausforderung für das
behandelnde Team. Sie erfordert ein integriertes Vorgehen, das zeitgleich die Therapie beider Störungen gewährleistet. Methodik: Eine systematische
Literaturrecherche wurde bei den Datenbanken PubMed, PsychINFO, PsycArticles und Medline durchgeführt. Zusätzliche Artikel wurden über
Referenzen in Reviews und empirische Studien hinzugezogen. Ergebnisse: Obwohl viele Studien die Wirksamkeit von Psychotherapie bei
Persönlichkeitsstörungen belegt haben, gibt es nur wenige Studien, bei denen die Interferenz durch eine komorbide Suchterkrankung mit in der
Untersuchung berücksichtigt worden ist. Die Literaturrecherche ergab 8 klinische Effektivitätsstudien zur Psychotherapie von BPS mit komorbider
Abhängigkeitserkrankung. Bisher stehen für die Behandlung dieser Komorbidität zwei evaluierte integrierte Therapieverfahren zur Verfügung: die DualFokus-Schema-Therapie und die Dialektisch-Behaviorale-Therapie-Sucht. Schlussfolgerungen: Beide Therapieformen scheinen effektiv bei der
Reduzierung des Substanzmissbrauchs und der psychopathologischen Symptome der BPS zu sein. Es besteht keine nachgewiesene Überlegenheit eines
der beiden Therapieverfahren. Der Vorteil der DBT-S liegt in stringenten Therapeutentrainings und einer guten Vermittelbarkeit des Konzepts sowohl
für das Team als auch für die Patienten. Es bedarf allerdings weiterer Studien zur Überprüfung der Effektivität.
Titel
Psychotherapie von Patienten mit Borderline Persönlichkeitsstörung und Abhängigkeitserkrankung
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 363-71
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Background: Many patients with borderline personality disorder (BPD) do have a comorbid addiction disorder. Psychotherapy for patients with
personality disorder and addiction is a challenging task for the therapeutic team, and requires if possible an integrative approach. Methods: A
systematic literature research using PubMed, PsychINFO, PsycArticles, and Medline was conducted. Additional articles were considered which were
mentioned in reviews and empirical studies. Results: Although many studies have shown the effectiveness of psychotherapy treating personality
disorders, only few studies took co-morbid addiction into account. The literature research showed eight clinical trials that investigated the
effectiveness of psychotherapy for BPD and addiction. To date, there are only two integrated psychotherapeutic methods that claim to be effective on
an evidence based level to treat personality disorder and addiction simultaneously: the dual focus schema therapy (DFST) and the dialectic behavioural
therapy addiction (DBT-S). Conclusions: Both intervention programs seem to be effective in reducing substance use and psychopathological symptoms
of BPD. There is no evidence for superiority of one psychotherapeutic intervention program for BPD and co-morbid addiction. The advantage of the
DBT-S is a unitized concept for training therapists and an easily understandable concept for the team as well as for the patient. Further studies are
needed to prove the effectiveness.
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Autor
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Text
D'Amelia, Roberto; Bernd Behrendt; Thomas Wobrock
Psychoedukation, Rückfallmanagement und Rückfallprophylaxe bei Schizophrenie und Sucht - das GOALBehandlungsprogramm
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 124-144
D'Amelio, Roberto; Thomas Wobrock; Bernd Behrendt
Angehörige von Patienten mit der Doppeldiagnose schizophrene Psychose und Drogenkonsum: Betreuung in einer Gruppe
im Rahmen dee GOAL-Behandlungsprogramms
in: Konturen, Jg. 28(2007), H. 1, S. 26-29
Dammann, Gerhard
Psychodynamische Aspekte der Komorbidität
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 26-38
Deas, Deborah; Suzanne Thomas
Comorbid Psychiatric Factors Contributing to Adolescent Alcohol and Other Drug Use
in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 116-121
Degenhardt, Louisa; Wayne Hall; Michael Lynskey
Exploring the association between cannabis use and depression
in: Addiction, Vol. 98(2003), No. 11, 1493-1504
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Autor
Dieckmann, Andreas
Text
Suchtkrankenhilfe hat ihren Schwerpunkt jenseits üblicher psychotherapeutischer Settings. Mit der psychoanalytisch-interaktionellen Methode haben
A. Heigl-Evers und F. Heigl eine Interventionsform vorgelegt, welche vom ersten Kontakt mit dem Patienten bis zu einer intensiven Therapie
anwendbar ist. Sie nimmt den Lebensalltag und die Verhaltensänderungsnotwendigkeiten in den Blick. Die Erlernbarkeit der Interventionstechnik auf
dem Hintergrund ausreichender Selbsterfahrung ermöglicht eine interaktionelle Grundhaltung für multiprofessionelle Teams in Beratungsstellen,
betreuten Wohnprojekte und anderen Versorgungseinrichtungen ebenso wie in der Psychotherapie. Der Artikel beschreibt die Methode praxisnah in
mehreren Schritten und zeigt die Möglichkeit der Nutzung psychotherapeutischer Kompetenz - auch an den sozialen Brennpunkten gesellschaftlicher
Existenz und für psychosozial multimorbide Menschen.
Titel
Die psychoanalytisch-interaktionelle Methode in der Versorgung von multimorbiden, sozial desintegrierten
Abhängigkeitskranken
in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie
Jg. 4(2003), Nr. 2
Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler
S. 145-149
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Autor
Diehl, Alexander; Anil Batra
Text
Alkohol- und Tabakkonsum assoziieren hoch mit psychiatrischen Erkrankungen. Sehr häufig findet sich auch eine Kombination aus abhängigen Alkoholund Tabakkonsum. Auch wenn sich Hintergrund und kausaler Zusammenhang nicht immer klären lassen, ist die Intensität des Substanzkonsums und
der psychiatrischen Komorbidität meist höher, die Folgen sind ausgeprägter, und die Therapie ist schwieriger.
Die traditionelle Trennung von Psychiatrie und Suchtkrankenhilfe war mit einer Vernachlässigung der Komorbiditäten in Forschung und Therapie
verbunden. Klinische Studien schlossen jeweils Komorbiditäten aus. Oft wurden diese schlichtweg nicht erfasst. Therapeutische Konzepte waren auf
die Behandlung von Monodiagnosen konzipiert worden und führten meist zu einer Überforderung von Patienten mit Doppeldiagnosen, sofern diese
überhaupt Zugang zu diesen Therapieansätzen erhielten. Jedoch berücksichtigen immer mehr wissenschaftliche und therapeutische Ansätze die
Realität sehr häufig der sehr häufigen Kombination von schädlichem und abhängigem Substanzgebrauch mit allgemeinpsychiatrischen Störungen.
Inzwischen sind therapeutischen Angebote etabliert, die auf Doppeldiagnosen spezialisiert sind; dazu gehören zum Beispiel Psychose-Sucht-Einheiten.
Diese Angebote müssen aber noch weiterentwickelt und ausgebaut werden. Benötigt werden darüber hinaus spezialisierte Versorgungssysteme im
stationären, teilstationären, ambulanten und Wohngruppen-Bereich, die beide Erkrankungen und deren meist jeweils höheren Schweregrad der
Erkrankung berücksichtigen. Deren Aufwand ist höher, und die Erfolge sind noch bescheidener im Vergleich zum Monotherapiekonzepten bei
Monodiagnosen. Entgegen der Befürchtungen vieler Patienten und Therapeuten ist bei entsprechender Adaptation an die Möglichkeiten und
Bedürfnisse eine kombinierte Therapie häufig durchführbar, erfolgversprechend und meist sogar unabdingbar, da die unbehandelte Komorbidität den
Erfolg der behandelten Erkrankung limitiert.
Titel
Autor
Titel
Text
Psychiatrische Komorbidität bei Alkohol- und Tabakabhängigkeit
in: Singer, Manfred V.; Anil Batra; Karl Mann (Hrsg.)
Alkohol und Tabak: Grundlagen und Folgeerkrankungen
Stuttgart: Thieme, 2011
S. 205-215
Dilbaz, Nesrin
Comorbidity of substance abuse: diagnosis and treatment implications in adolescents
in: Council of Europe, Pompidou Group (Ed.)
Young People and Drugs: Care and Treatment
Strasbourg: Council of Europe, Pompidou Group, 2006
169-190
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Drake, Robert E.; Kim T. Mueser
Klinisches Management der Komorbidität von psychotischen Störungen und Substanzstörungen
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 181-194
Drake, Robert E.; Kim T. Mueser
Co-Occurring Alcohol Use Disorder and Schizophrenia
in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 99-102
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hoa
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Autor
Driessen, Martin et al.
Text
Ausgehend von der in der Literatur zweifelsfrei belegten Bedeutung traumatischer Ereignisse bei Personen mit substanzbezogenen Störungen
plädieren die Autoren dafür, psychotraumatologische Aspekte regelmäßig in die Diagnostik, Beratung und Behandlung einfließen zu lassen. Dabei ist es
wichtig, zwischen der Erfassung traumatischer Ereignisse und der Diagnostik von psychischen Störungen nach traumatischem Stress zu unterscheiden.
Für beide Bereiche liegt eine Reihe von international publizierten Instrumenten vor, von denen leider nur einige in deutscher Sprache zur Verfügung
stehen. Vor allem Screeningverfahren und Fragebögen eignen sich bei z.T. guter und sehr guter Testqualität aus ökonomischen Gründen insbesondere
für Versorgungseinrichtungen, während umfangreichere strukturierte Interviews den Vorteil aufweisen, neben der Erfassung der wichtigen
psychischen Störungen auch Zusammenhänge deutlich zu machen. Für die Therapie wichtige zeitliche Zusammenhänge zwischen traumatischem
Stress, Traumafolgestörungen und Suchtentwicklung können hilfsweise auch mit einfachen Mitteln abgebildet werden.
Titel
Diagnostische Aspekte bei Trauma und Substanzabhängigkeit
in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.)
Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung
Stuttgart: Klett-Cotta, 2006
S. 108-126
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Dürsteler-MacFarland, Kenneth M.; Prica, Mari; Vogel, Marc
Text
Aufgrund der Verbreitung, der Heterogenität und des oftmals chronischen Verlaufs von Substanzstörungen (Missbrauch oder Abhängigkeit von einer
bzw. mehreren psychotropen Substanzen) kommt deren wirksamen Behandlung hohe klinische Relevanz zu. Allerdings hängt den Patientinnen und
Patienten mit Substanzstörungen immer noch häufig ein negatives Images an; sie gelten als schwierig zu behandeln oder sogar als therapieresistent.
Zudem treten Substanzstörungen häufig gemeinsam mit anderen psychische Erkrankungen auf, was die Behandlung erschweren und das
Therapieergebnis beeinträchtigen kann. Dennoch liegen viele wissenschaftliche Befunde vor, die zusammen mit den klinischen Erfahrungen
therapeutisch wirksam genutzt werden können. Als am meisten Erfolg versprechend gelten heute Kombinationen wirksamer medikamentöser und
psychosozialer Therapieansätze, die entsprechend den individuellen Bedürfnissen und Zielen der Patientinnen und Patienten innerhalb ein und
desselben Settings zur Anwendung gelangen sollten. Aus psychotherapeutischer Sicht haben sich neben der motivierenden Gesprächsführung
verschiedene verhaltenstherapeutische Methoden (z.B. Kontigenzmanagement, kognitive Verhaltenstherapie) sowie psychodynamische
Interventionen (z.B. supportiv-expressive Psychotherapie) als effektiv erwiesen. Diese können je nach Behandlungsphase und individuellem Bedarf zur
Motivationsförderung, Unterstützung bei Verhaltensänderungen, Stabilisierung des Erreichten und Rückfallprävention eingesetzt werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Psychotherapeutische Herausforderung in der Behandlung von Substanzstörungen: Alte und neue Erkenntnisse unter
Berücksichtigung psychischer Komorbidität
in: Abhängigkeiten: Forschung und Praxis der Prävention und Behandlung, Jg. 19(2013), H. 1, S. 60-84
Dürsteler-MacFarland, Kenneth; Wiesbeck, Gerhard A.
Therapeutische Grundprinzipien bei Doppeldiagnosen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 52-61
Eggers, Christian; Michael J. Hemmerle; Frank Kremer
Intensive Betreuung von jungen Menschen mit drogenassoziierten Psychosen in einer pädagogisch-therapeutischen
Wohngruppe
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 72-89
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Ehrhardt, Ulrich
Eingliederungshilfe und Pflege bei Menschen mit Psychose und Sucht - Chancen der Vernetzung der unterschiedlichen
Hilfestrukturen: Das Beispiel der Betreuungskette "Am Seelberg GmbH"
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 326-339
Elle, Helmut; Ulrike Hörrmann-Lecher
Wenn Einsamkeit zum rettenden Verhängnis geworden ist: Erfahrungen der Prowo e.V. Berlin in der Betreuung und
Behandlung von substituierten psychisch kranken Menschen im Rahmen eines therapeutischen Wohnverbundes
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 196-213
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Autor
Elsner, H. et al.
Text
Die Krankenhausbehandlung in Deutschland wird sich deutlich ändern: Statt der Bezahlung der einzelnen Behandlungstage wird eine Pauschale
erstattet, die alle notwendigen Leistungen umfasst. Die fast unzählbaren Konstellationen unterschiedlichster Erkrankungen wurden dazu in Gruppen
zusammengefasst, die in klinisch-medizinischer Hinsicht homogene Leistungen bei ähnlichen Ressourcenverbrauch aus ökonomischer Sicht benötigen
(Diagnosis Related Groups). Die DRGs in der BRD (G-DRG) werden sich orientieren an dem Vorbild des in Australien seit 199 geltenden AR-DRG-System
(Australian Refined Diagnosis Related Groups).
Die psychiatrischen Kliniken und Abteilungen sind durch die Vorgabe der Politik noch nicht in dieses neue System eingebunden worden. Jedoch
unterliegt eine - was das Patientenaufkommen angeht - bedeutender Teil des psychiatrischen Fachgebietes jetzt schon dem neuen System: Die
Entzugsbehandlung von legalen und illegalen Drogen, sofern diese nicht in einer psychiatrischen Klinik oder Abteilung stattfindet, unterliegt den
Bestimmungen der G-DRGs.
Falls die DRGs auch im Bereich der psychiatrischen Kliniken oder Abteilungen eingeführt werden sollten, ergäben sich schwerwiegende Probleme, die
im Folgenden mit ihren absehbaren Auswirkungen am Beispiel der Krankenhausbehandlung alkoholabhängiger Menschen dargestellt werden.
Titel
German Diagnosis Related Groups: Problemfelder im Bereich psychischer Störungen am Beispiel der
Krankenhausbehandlung Alkoholabhängiger
in: Der Nervenarzt, Jg. 74(2003), H. 7, S. 601-606
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Essau, C.A.; J. Conradt
Text
Suchtstörungen treten häufig komorbid mit Angststörungen, Depression, Essstörungen, Störungen des Sozialverhaltens, oppositionellem
Trotzverhalten und der Aufmerksamkeitsdefizit- / Hyeraktivitätsstörung auf. Häufig gehen andere Störungen (Major Depression, Angststörungen) der
Suchtstörung voraus. Komorbide Störungen sind mit einem negativen Verlauf von Suchtstörungen assoziiert. Verschiedene Erklärungsmodelle für
Komorbidität werden diskutiert.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Komorbidität
in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.)
Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Das Handbuch: Grundlagen und Praxis
Stuttgart; New York: Schattauer, 2009
S. 69-74
Finger, Maike; Oliver Renner
Fertigkeitentraining für Männer mit Sucht und psychischer Erkrankung
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 261-271
Fischer, Martina
Die Behandlung von Glücksspielern mit Drogenabhängigkeit
in: Petry, Jörg (Hrsg.)
Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen
Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013
S. 80-95
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Gaebel, Wolfgang; Wolfgang Wölwer
Text
Schizophrenie ist eine der schwersten psychischen Erkrankungen, die weltweit etwa 1% der Bevölkerung mindestens einmal im Leben, erstmals meist
zwischen dem 18. und 35. Lebensjahr betrifft. Sie ist für viele Betroffene mit erheblich eingeschränkter Lebensqualität verbunden und zählt weltweit
zu den 10 Erkrankungen mit der größten Anzahl durch "Behinderung beeinträchtigter Lebensjahre".
Titel
Schizophrenie
Berlin: Robert Koch-Institut, 2010. - 39 S.
(Gesundheitsberichterstattung des Bundes; 50)
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Hierzu tragen der frühe Erkrankungsbeginn, Rückfälle bei etwa drei Viertel der Betroffenen, eine erhöhte Sterblichkeit sowie häufig überdauernde
Beeinträchtigungen der kognitiven Leistungsfähigkeit und der sozialen und beruflichen Lebensbewältigung bei, die eine Erwerbstätigkeit für die
meisten schizophren Erkrankten einschränken oder unmöglich machen. Dies bringt für die Betroffenen und deren Angehörige große persönliche
Belastungen und für das Gesundheits- und Sozialsystem hohe Kosten mit sich.
Andererseits stehen mittlerweile wirksame medikamentöse und psychosoziale Behandlungsmöglichkeiten zur Verfügung und die Organisation der
Versorgung wurde in den letzten 30 Jahren wesentlich auf die Bedürfnisse schizophren Kranker ausgerichtet, was zu einer erheblichen Reduktion
stationärer Aufenthaltszeiten geführt hat.
Autor
Titel
Text
Durch frühzeitige Erkennung und Behandlung sowie konsequente Rückfallprophylaxe kann der Verlauf einer Schizophrenie günstig beeinflusst werden.
In der Akut- und Langzeitbehandlung wird eine Symptomremission und Rückfallprophylaxe in ca. 70% der Fälle erreicht. Von einer Optimierung der
Integration zwischen ambulanter, (teil-)stationärer und rehabilitativer Versorgung sowie durch breiteren Einsatz qualitätssichernder Maßnahmen ist
eine Verbesserung der Versorgung zu erwarten. Letztlich dient eine Bekämpfung der Stigmatisierung und Diskriminierung schizophren Erkrankter nicht
nur der Entlastung und sozialen Integration der Betroffenen, sondern erniedrigt auch die Schwellen für die Akzeptanz von Hilfeangeboten.
Geltenpoth, Claudia
Komorbidität von Alkoholismus und Depression
in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe, Koordinationsstelle Sucht (Hrsg.)
Praxis der Verhaltenstherapie in der Suchthilfe: Ausgewählte Hausarbeiten der Zusatzqualifikation Sozial-/Suchttherapie
(LWL) - verhaltenstherapeutisch orientiert Münster, 2007
S. 107-126
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Gouzoulis-Mayfrank, E.
Text
Die Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht nimmt während der letzten 10-20 Jahre stetig zu. Patienten mit dieser Doppeldiagnose (DDPatienten) sind keine Randgruppe mehr, sondern haben sich zu einer großen und schwer behandelbaren Kerngruppe unter den schizophrenen
Patienten entwickelt. Als Ursachen für die steigende Prävalenz der Komorbidität kommen biologische, psychologische und soziale Faktoren in Frage,
die miteinander interagieren können. Die komorbiden Patienten haben überwiegend eine schlechte Compliance und einen ungünstigen Verlauf ihrer
Psychose mit häufigeren Rezidiven und stationären Aufenthalten. Im Sinne einer effizienteren Behandlung dieser Patientengruppe ist es erforderlich,
Ansätze aus der psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie zu integrieren und einander anzupassen. Die erfolgreichsten
Therapiemodelle bieten die Behandlung beider Störungen zeitlich parallel und integriert in einem Setting. Sie haben ihren Schwerpunkt im ambulanten
Sektor, bei Pharmakotherapie, Motivationsbehandlung, Psychoedukation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze und Familieninterventionen an
und können deutliche, alltagsrelevante Besserungen der sozialen Anpassung und Reduktionen des Konsums erzielen.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Doppeldiagnose Psychose und Sucht: Von den Grundlagen zur Praxis
in: Der Nervenarzt, Jg. 75(2004), H. 7, S. 642-650
Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne
Cannabisabhängigkeit und komorbide psychische Störungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 190-201
Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne
Psychotische Störungen und komorbide Suchterkrankungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 75-87
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne *
Text
Die Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht hat im Laufe der letzten 10-20 Jahre stetig zugenommen. Als Ursachen für diese problematische
Entwicklung kommen neben gemeinsamen biologischen Faktoren für die Entstehung von Psychose und Sucht, dem Faktor der "Selbstmedikation"
schizophrener Patienten und dem Umstand, dass viele Drogen psychotische Symptome triggern können, auch allgemeine soziale Faktoren in Frage. Im
Sinne einer effizienteren Behandlung dieser großen Patientengruppe ist es erforderlich, Ansätze aus den traditionell getrennten Systemen der
psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie zu integrieren und aufeinander abzustimmen. Die wirksamen Elemente einer solchen
integrativen Behandlung sind Pharmakotherapie, motivierende Gesprächsführung, Psychoedukation, kognitiv-verhaltenstherapeutische Ansätze und
Familieninterventionen. Neben der Darstellung der allgemeinen Handlungsprinzipien enthält dieses Buch ein spezielles psychoedukatives Training in
Manualform und den dazu verwendenden Materialien.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Komorbidität Psychose und Sucht: Von den Grundlagen zur Praxis, mit Manual für psychoedukatives Training
Darmstadt: Steinkopff, 2003. - 136 S.
Groß, Daniela
Ergotherapie für Menschen mit Doppeldiagnose: Praxisbeispiele und Methodik
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 274-294
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Der Artikel basiert auf den Erfahrungen mit den ergotherapeutischen Angeboten im Wohn- und Betreuungsverbund Markus-Haus Essen, einer
Facheinrichtung der Eingliederungshilfe spezielle für Menschen, die von der Doppeldiagnose Psychose und Sucht betroffen sind. Dabei sollen bewährte
Vorgehensweisen aus der Praxis dargestellt werden. Bei der Entwicklung des ergotherapeutischen Angebots liegt der Fokus auf folgenden
Fragestellungen: Wie kann ich ein ergotherapeutisches Angebot gestalten, das den Menschen, die wir betreuen, gerecht wird? Ein Angebot, das sie
fördert und ihnen Weg aufzeigt, Verantwortung zu übernehmen und das die kleinen Impulse in die richtige Richtung verstärkt und sie ermutigt
weiterzugehen.
Grundmann, Johanna; Schäfer, Ingo
Posttraumatische Belastungsstörung und komorbide Suchterkrankungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 105-119
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Häfner, Heinz et al.
Text
Der Missbrauch illegaler Substanzen - in 88% von Cannabis - und von Alkohol vor Ausbruch und in Frühstadien der Schizophrenie wird an einer
repräsentativen Stichprobe erster Krankheitsepisoden im Vergleich mit gematchten Kontrollen aus derselben Bevölkerung untersucht. Das relative
Risiko (Lebenszeitprävalenz) zum Zeitpunkt der Erstaufnahme beträgt 2 (23,7% versuch 12,3% für Alkohol- und 14,2% versus 7,0% für
Substanzmissbrauch). Die Hypothese einer vorzeitigen Auslösung der Schizophrenie wurde an der zeitlichen Aufeinanderfolge von Beginn des
Missbrauch und Ausbruch der Krankheit analysiert: Entgegen der Hypothese findet sich kein Hinweis auf Auslösung der Psychose, aber ein
hochsignifikanter Zusammenhang zwischen Beginn des Substanzmissbrauchs und Ausbruch der Krankheit (einschließlich Prodromalphase), die sich in
35% im gleichen Monat ereignen. Langzeiteffekte des frühen Missbrauchs, untersucht in 6 Querschnitten über 5 Jahre ab Erstaufnahme, sind
vermehrte positive und verminderte negative Symptome. Vor allem wird die affektive Verflachung signifikant reduziert, was hier die Deutung des
Missbrauchs als dysfunkionales Coping nahelegt. Behandlungs- und Versorgungscompliance werden durch Missbrauch mit ungünstigen Folgen für den
sozialen Verlauf deutlich vermindert.
Titel
Autor
Titel
Text
Vorzeitige Auslösung der Schizophrenie durch Substanzmissbrauch und Folgen für den weiteren Verlauf
in: Nervenheilkunde, Jg. 21(2002), H. 4, S. 198-207
Hasler, Philippe
Behandlungsverlauf eines Klienten mit einer komorbiden Störung
in: Abhängigkeiten, Jg. 12(2006), H. 2, S. 89-102
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In den letzten zehn Jahren haben sich die meisten Einrichtungen der stationären Suchttherapie stark gewandelt. Als Antwort auf die zunehmende
Anzahl von Klientinnen und Klienten mit komorbiden Störungen (Dualdiagnosen, Mehrfachstörungen) wurden die ursprünglich mehrheitlich sozialund milieutherapeutischen Konzepte weiterentwickelt und zunehmend psychiatrisches Wissen in der Behandlung integriert (Erweiterung der
Interdisziplinarität). Auch wurden die Zusammenarbeit und Vernetzung sowohl mit der Psychiatrie als auch mit der Suchtmedizin vertieft und
intensiviert.
Klienten und Klientinnen die - wie im hier beschriebenen Fallbeispiel - neben der Substanzabhängigkeit eine schwere psychische Störung aufweisen,
sind auf Nischenplätze, wie sie dank der neuen Settings in der stationären Suchttherapie angeboten werden, angewiesen. Infolge der Suchtdynamik
fallen sie in psychiatrischen Kliniken, wie auch in sozialpsychiatrischen Angeboten in der Egel durch die Maschen resp. produzieren Drogenrückfälle. Im
nachfolgenden Fall wird die geglückte Bearbeitung von Süchtigkeit (Arbeit an Craving- resp. Aversions-Muster und der daraus resultierenden
Suchtbehandlungen des Klienten) parallel zur Behandlung einer Schizophrenie beschrieben. Auf der Grundlage einer insgesamt rund 24-monoatigen
stationären Therapie war dann ein Übertritt in eine offene sozialpsychiatrische Einrichtung möglich, von wo aus sich der Klient, gestützt durch eine
langfristige ambulante psychiatrische Nachbetreuung, einen Platz im (drogenfreien) beruflichen und sozialen Leben erwerben konnte und diesen auch
heute noch erweitern kann.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 22 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Hermle, L. et al.
Text
Hintergrund: Alkohol- und substanzmittelassoziierte Störungen (ASUD) gehören zur häufigsten Komorbidität bei schizophrenen und affektiven
Störungsbildern und haben einen signifikanten negativen Einfluss auf deren Verlauf und Prognose. In der vorliegenden Studie wurden in einer
multizentrischen Querschnittserhebung an 9 baden-württembergischen Krankenhäusern für Psychiatrie und Psychotherapie Patienten mit einer
Diagnose aus der ICD-10-Kategorie F2 oder F3 bezüglich eines Substanzmittelkonsums untersucht. Ziel dieser Arbeit ist es, Prävalenz und
Charakteristika der ASUD an einer deutschen Stichprobe zu erheben und anhand der Ergebnisse den aktuellen Forschungsstand zu den theoretischen
Konzepten der Komorbidität von Sucht und F2-/F3-Diagnosen zu diskutieren.
Methode: Soziodemographische und krankheitsrelevante Daten wurden bei 50 konsekutiv aufgenommenen Patienten pro Zentrum mit einer
verkürzten Version des EuropASI erhoben, die Aussagen zum aktuellen Drogenkonsum wurden mit einem Urin-Drogenscreening objektiviert. Neben
korrelativen Analysen dienten Regressionsanalysen zur Untersuchung prädiktiver Variablen für einen Substanzkonsum.
Ergebnisse: Die Stichprobe umfasste 448 Patienten, Doppeldiagnosen aus den ICD-Klassifikationen F2x und F1x wiesen 169 Patienten (37,7%) und mit
den Klassifikationen F3x und F1x 144 Patienten (32,1%) auf. 64 Patienten (14,3%) hatten eine F2-Diagnose und 71 Patienten (15,8%) eine F3-Diagnose
jeweils ohne ASUD. Neben Alkohol (n = 268) und Tabak (n = 325) wurden verordnete und nichtverordnete Hypnotika/Tranquilizer (n = 214), Cannabis
(n = 156), Psychostimulanzien (n = 96), Opiate (n = 71) und Halluzinogene (n = 36) konsumiert. Die häufigste Kombination und längste Einnahmedauer
umfassen anamnestisch und aktuell Tabak, Alkohol, Hypnotika/Tranquilizer, Cannabis und Psychostimulanzien vor allem bei Männern mit
schizophrenen Störungen. Hinsichtlich der Motivation vor Erstkonsum standen allgemeine psychische Anpassungsstörungen (51%), Peer-Einflüsse
(42%) und unspezifische affektive Symptome im Vordergrund. Patienten mit schizophrenen und affektiven Erkrankungen mit komorbidem ASUD
leiden signifikant häufiger unter substanzmittelassoziierten Störungen im familiären Umfeld und suizidaler Gefährdung als Patienten ohne
Substanzmissbrauch.
Schlussfolgerung: Die im Querschnitt erfassten hohen Prävalenzwerte und die Bedeutung des Konsums von Nikotin, Alkohol sowie von Cannabis und
Psychostimulanzien bei Patienten mit F2- und F3-Diagnosen erfordern effektivere präventive und störungsspezifische therapeutische Maßnamen.
Titel
Substanzbezogene Störungen: Häufigkeit bei Patienten mit schizophrenen oder affektiven Störungsbildern
in: Der Nervenarzt, Jg. 84(2013), H. 3, S. 315-325
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Hilger, Jörg
Text
Suchthilfe und psychiatrisches Hilfesystem haben sich über lange Zeit der Behandlungs- und Versorgungsproblematik bei Patienten mit
Doppeldiagnosen kaum gestellt. In den letzten zehn Jahren ist allerdings sowohl unter klinischen als auch wissenschaftlichen Gesichtspunkten ein
verstärktes Interesse an dieser Thematik zu verzeichnen. Der Entwicklung effektiver und pragmatisch einsetzbarer Behandlungsansätze sind durch die
große Heterogenität der hierunter fallenden Krankheitsbilder, die Komplexität der Krankheitsprozesse und sich hieraus ergebenden negativen sozialen
Folgeerscheinungen jedoch Grenzen gesetzt. Zudem stellen spezifische Therapiekonzepte oft sehr hohe Anforderungen an Flexibilität, Erfahrung,
Belastungsfähigkeit und Engagement der therapeutischen Teams. Obwohl die wissenschaftliche Studienlage bislang nicht überzeugend ist, bestätigen
klinische Erfahrungen den Nutzen integrativer Behandlungsprogramme bei Doppeldiagnosen, vor allem bei der Zusammenfassung in möglichst
homogene Patientengruppen. Leider werden diese besser auf die individuellen Bedürfnisse der der betroffenen Patienten zugeschnittenen
therapeutischen Möglichkeiten weder im Rahmen der psychiatrischen Pflichtversorgung noch in der Suchthilfe bislang ausreichend genutzt.
Titel
Autor
Titel
Text
Integrative Behandlungskonzepte bei Doppeldiagnosen: Eine Gratwanderung zwischen den Hilfesystemen
in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 8-13
Hillemacher, Thomas; Bleich, Stefan
Alkoholabhängigkeit und komorbide psychische Störungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 149-158
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Hintz, Thomas; Alexander Diehl, Bernhard Croissant
Text
Das gemeinsame Auftreten von Alkoholabhängigkeit oder -missbrauch mit weiteren psychischen Störungen erfuhr in den letzten Jahrzehnten immer
breitere Beachtung. In epidemiologischen Studien konnten hohe Prävalenzraten ermittelt werden. Am häufigsten zeigen alkoholabhängige Personen
Angststörungen oder affektive Störungen (insbesondere Frauen) und Persönlichkeitsstörungen, vorwiegend aus Cluster B (narzisstische, histrionische
und/oder antisoziale Persönlichkeitsstörung) (insbesondere Männer). Trotz teilweise sehr unterschiedlicher Prävalenzzahlen (überwiegend ein
methodologisches Problem) liegen konsistente Befunde vor, welche die klinische Relevanz des Bereichs "Komorbidität" unterstreichen. Der Verlauf
einer alkoholbezogenen Störungen ist oftmals schwerer und die Behandlungsergebnisse weniger erfolgreich, wenn zusätzlich weitere psychische
Störungen vorliegen. In diesem Zusammenhang stellt insbesondere die Suizidalität ein nicht zu vernachlässigendes Problem dar. Ätiologische
Hypothesen lassen sich grob in zwei Kategorien unterteilen: a) kausale Zusammenhänge zwischen Alkoholkonsum und psychischer Störung, b)
gemeinsame ätiologische Faktoren tragen zur Genese beider Störungsbereiche bei. Im Fall von Angststörungen waren lange Zeit
Selbstmedikationshypothesen sehr dominierend, die vor allem für Phobien relevant zu sein scheinen. Erst in letzter Zeit verschob sich der
Aufmerksamkeitsfokus hin zu angstauslösenden Effekten des Alkoholkonsums. Bei affektiven Störungen spielen Annahmen einiger möglicher
gemeinsamer ätiologischer Faktoren (Depressions-Spektrum-Erkrankung) neben depressions-fördernden Wirkungen des Alkohols eine entscheidene
Rolle.
Titel
Autor
Titel
Text
Psychische Komorbidität bei alkoholbezogenen Störungen: Epidemiologische und ätiologische Aspekte von Depression und
Angst
in: Psychoneuro, Jg. 30(2004), H. 1, S. 42-48
Hofer, Dieter et al.
Der Suchtpatient in der psychiatrischen Ambulanz
in: Therapeutische Umschau, Jg. 71(2014), H. 10, S. 609-616
Standort
Standort
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Abhängigkeitserkrankungen weisen eine hohe Prävalenz auf und kommen als komorbide Störungen gehäuft sowohl mit anderen psychiatrischen als
auch somatischen Krankheiten vor. Sie werden aber leicht „übersehen“, weshalb die Diagnosestellung ein zielgerichtetes Vorgehen erfordert und
komorbide psychische Störungen (Affektive- und Angsterkrankungen, Zwangsstörungen, psychotische Erkrankungen sowie ADHS) ausgeschlossen
werden sollten. Bei schwerer, meist mehrfacher Abhängigkeit und in fortgeschrittenen Krankheitsstadien sind oft mehrere Therapeuten involviert, hier
ist eine enge Absprache ausschlaggebend für eine wirksame Therapie. Die Therapeuten werden bei akuten, schweren Intoxikationen oder
gravierenden psychosozialen und somatischen Folgeschäden mit der Frage nach fürsorgerischen Maßnahmen konfrontiert. Ärzte müssen in diesen
Situationen sorgfältig zwischen therapeutischem Auftrag des Patienten und dem (in einigen Kantonen) im Rahmen einer Fürsorgerischen
Unterbringung staatlich delegierten Auftrag unterscheiden. Suchterkrankungen treten im Alter vermehrt auf, werden aber nicht selten „übersehen“
oder bagatellisiert. Aber auch Low-Dose Abhängigkeiten von Beruhigungsmitteln haben eine hohe Komplikationsrate z. B. durch ein erhöhtes
Sturzrisiko, weshalb bei Betagten die Verschreibung dieser Substanzen zurückhaltend erfolgen sollte.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 25 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Hofmann, Elisabeth; Britta Asch; Jeannine Lübke-Werny
Von der Existenzsicherung zum selbstbestimmten Leben: Das Wohnheim Worringer Reitweg
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 244-260
Holzbach, Rüdiger
Ein Mensch, zwei Diagnosen - psychische Erkrankungen neben der Sucht
in: Landschaftsverband Westfalen-Lippe; LWL-Koordinationsstelle Sucht
Sucht in Familien: Dokumentation ausgewählter Beiträge der Modellfachtage "Jugend (s)Sucht Hilfe" und "Du liegst mir am
Herzen", 2009-2013
Münster, 2015
S. 9-15
Standort
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Autor
Hornung-Knobel, Sibylle
Text
Schizophren Erkrankte mit komorbiden Substanzmissbrauch stellen eine zahlenmäßig beachtliche und therapeutisch anspruchsvolle Gruppe dar. Da
bei etwa der Hälfte der schizophrenen Patienten sich mindestens ein Substanzmissbrauch findet, kommt dieser Patientengruppe besondere
Bedeutung zu. Somit sollten therapeutische wie auch gesundheitspolitische Maßnahmen besonders auf die speziellen Bedürfnisse dieser
Patientenklientel eingehen.
Lang andauernder Substanzkonsum kompliziert den Krankheitsverlauf, und es kommt zu häufigeren Rezidiven, zu einer verminderten Medikamentenund Therapiecompliance und es besteht das höhere Risiko für eine frühe Chronifizierung beider Erkrankungen.
Ende der 1980er-Jahre dokumentierten umfangreiche Übersichtsarbeiten und Studien die Probleme, die bei der traditionellen Behandlung von
Doppeldiagnose-Patienten auftraten und machten so die schlechte Prognose dieser Patientengruppe wegen fehlender spezieller
Behandlungsangebote und Therapiemöglichkeiten offenkundig. Daraufhin wurden neue Konzepte entwickelt mit dem Ziel, beide Behandlungen
(Sucht- und Psychosetherapie) zu integrieren.
Titel
Das integrative, bewältigungsorientierte Behandlungskonzept für Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 235-243
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Ihle, W.; D. Jahnke; G. Esser
Text
Dieses Kapitel beschäftigt sich mit der Beziehung von Störungen durch Substanzgebrauch und depressiven Störungen im Kindes- und Jugendalter.
Zunächst soll kurz auf den derzeitigen Wissensstand eingegangen werden, bevor im zweiten Teil aktuelle eigene Forschungsbefunde berichtet werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Suchtstörung und Depression
in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.)
Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Das Handbuch: Grundlagen und Praxis
Stuttgart; New York: Schattauer, 2009
S. 78-81
Jockers-Scherübl, Maria C.
Schizophrenie und Cannabiskonsum: Epidemiologie und Klinik
in: Praxis der Kinderpsychologie und Kinderpsychiatrie
Jg. 55(2006), H. 7
Schwerpunktthema: Cannabis
S. 533-543
Standort
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Immer mehr junge Menschen konsumieren Cannabis in manchmal hohen Dosierungen, wenn ihr Gehirn noch nicht voll entwickelt ist und besonders
empfindlich auf äußere Einflüsse reagiert. Cannabis kann psychotische Zustände auslösen und verstärken, bereits an Schizophrenie Erkrankte
exazerbieren bei Cannabiskonsum häufiger akut. Ersterkrankte Schizophrene mit vorherigem regelmäßigen Cannabiskonsum waren in unserer
Untersuchung meistens männlich, sie zeigten häufiger das Bild einer paranoiden Schizophrenie (mit günstigerer Prognose) als diejenigen ohne
Substanzkonsum und waren außerdem bei Erkrankungsbeginn signifikant jünger. Die Bedeutung der höheren Neurotrophinwerte im Serum bei
Cannabis konsumierenden Schizophrenen im Vergleich zu Nichtkonsumenten ist noch nicht eindeutig zu bestimmen. Die kognitiven Funktionen dieser
Patientengruppe scheinen nicht schlechter als bei Schizophrenen ohne Cannabiskonsum vor Krankheitsbeginn zu sein. Insgesamt kann damit der Effekt
von Cannabis auf das für Schizophrenie vulnerable Gehirn, zumindest vor Krankheitsbeginn, noch nicht abschließend bewertet werden; neben den
zweifellos ungünstigen Wirkungen gibt es möglicherweise auch protektive Faktoren.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Jung, Andreas et al.
Text
Das neue kognitiv-verhaltenstherapeutische Programm wurde in einem dreijährigen Forschungsprojekt im Prä-Post-Vergleich und katamnestisch
evaluiert. Das gruppentherapeutische Programm ist ressourcen- und kompetenzorientiert, stellt die Persönlichkeitsstörung direkt und unmittelbar in
den Fokus der therapeutischen Vorgehensweise, sieht eine, hinsichtlich der Persönlichkeitsstörung, heterogene Gruppenzusammensetzung vor und
zielt auf Transparenz und Veränderungsbereitschaft durch Psychoedukation, nicht-konfrontative Motivierung durch den Einsatz von Narrativen,
Metaphern, Vermittlung plausibler Erklärungsmodelle und emotionale Erlebnisaktivierung. Die Evaluationsergebnisse zeigten eine hohe
Therapieakzeptanz und langfristige Erfolge im Abstinenzgeschehen in der 1-Jahres-Katamnese.
Titel
Autor
Titel
Text
Komorbide Persönlichkeitsstörung bei Abhängigkeitserkrankungen: Ein neues kognitiv-verhaltenstherapeutisches Programm
in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie
Jg. 4(2003), Nr. 2
Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler
S. 188-191
Kienast, T. et al.
Evidenzbasierte Psychotherapie: Sucht und Persönlichkeitsstörung als Komorbidität
in: Der Nervenarzt, Jg. 80(2009), H. 9, S. 1050-1059
Standort
Standort
hoa
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Eine größere Anzahl von Untersuchungen hat gezeigt, dass die Anwendung verschiedener psychotherapeutischer Verfahren den Verlauf von
Abhängigkeitserkrankungen und Persönlichkeitsstörungen bei ihrer getrennten Behandlung günstig beeinflusst. Nicht selten besteht jedoch eine
Komorbidität der Betroffenen mit beiden Störungen. Hier führt ein zeitlich versetzter Behandlungsansatz oft zum Wiederaufflammen der Symptomatik
der erstbehandelten Erkrankung. Weiterhin tragen Störungen der Abstinenzmotivation, ein ausgeprägtes Suchtmittelverlangen und die Aktivierung
dysfunktionaler Verhaltensschemata zu wiederholtem Suchtmittelkonsum bei und gefährden so den Verlauf der gesamten Behandlung. Nur wenige
Verfahren wurden bisher auf ihre Wirksamkeit bei der simultanen Behandlung beider Störungskategorien geprüft. So gibt es bisher lediglich für die
dialektisch-behaviorale Therapie und die Dual-Fokus-Schema-Therapie Wirksamkeitsnachweise. Dieser Artikel fasst den aktuellen Wissenstand
zusammen und stellt die beiden Verfahren und ihre Kernstrategien vor.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Klein, Michael
Text
Der Missbrauch psychotroper Substanzen ist in hohem Maße mit antisozialem Verhalten verquickt. Von allen Substanzen hat dabei Alkohol sowohl in
quantitativer als auch in qualitativer Hinsicht die größte Bedeutung. Gerade bei männlichen Alkoholabhängigen sind immer wieder hohe
Komorbiditätsraten mit antisozialen Störungen gefunden worden. Repräsentative epidemiologische Studien zeigen eine Komorbidität zwischen
Alkoholabhängigkeit und Antisozialer Persönlichkeitsstörung ASP von 38%. Katamnestisch erweist sich diese Gruppe als besonders schwer zu
behandeln. Deshalb werden verbesserte Präventions- und Behandlungsformen für diese Personengruppe als dringend notwendig erachtet.
Exemplarische Behandlungsansätze werden vorgeschlagen.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Antisoziales Verhalten, Antisoziale Persönlichkeitsstörung und Alkoholismus
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 21-26
Költzsch, Kerstin; Jeanette Brodbeck
Psychotherapie von Patienten mit Persönlichkeits- und Substanzstörung
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 161-180
Könemann, Gregor
Ambivalenz - ein Phänomen im Umgang mit Doppeldiagnosen-Patienten
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 166-182
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Körkel, Joachim
Motivational Interviewing bei Doppeldiagnose-Patienten
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 108-123
Krausz, Michael
Differentialtherapie bei psychiatrischer Komorbidität
in: Suchtmedizin in Forschung und Praxis, Jg. 10(2008), Suppl. 1, S. S30-S34
Standort
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Standort
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Autor
Krausz, Michael; Peter Degkwitz; Uwe Verthein
Text
Der vorliegende, den Themenschwerpunkt "Komorbidität" einleitende Beitrag liefert einen Überblick zur Entwicklung der Komorbiditätsforschung und
die in diesem Gebiet relevanten Fragestellungen. Ferner wird auf theoretische Zusammenhänge verwiesen, und es werden Konsequenzen für weitere
Forschungsaktivitäten diskutiert.
Titel
Autor
Titel
Text
Psychiatrische Komorbidität und Suchtbehandlung
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 3-7
Krüger, Wolfgang
Psychische Erkrankung, Sucht und Sexualität: Über den Umgang mit Beziehungen von Menschen mit Komorbidität
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 145-165
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Krüger, Wolfgang; Markus Quabach
Text
Die Betreuung chronisch opiatabhängiger Menschen mit Psychosen oder anderen psychiatrischen Erkrankungen stand lange außerhalb des Blickfeldes
von Fachöffentlichkeit und Praxis. Dies beginnt sich erst langsam aufgrund des unabweisbaren Versorgungsbedarfs zu ändern. Der Beitrag beschreibt
wesentliche psychiatrische und psychosoziale Merkmale dieser Gruppe von Menschen mit Doppeldiagnose und reflektiert die Zusammenhänge von
Drogenkonsum und Psychose. Er geht der Frage nach, wie für diese spezielle Gruppe verschiedene Betreuungselemente (soziotherapeutische
Betreuung, psychiatrische Behandlung und Substitution) sinnvoll miteinander verknüpft werden können. Praxishintergrund sind die Erfahrungen des
soziotherapeutischen Wohn- und Betreuungsverbundes Faßbacher Hof, der seit etwa 20 Jahren Menschen mit Psychose-Sucht-Komorbidität betreut
und in dessen Rahmen seit 2001 ein Betreuungskonzept für substituiert Opiatabhängige etabliert werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Soziotherapeutische Betreuung substituierter Opiatabhängiger mit psychiatrischer Doppeldiagnose
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 214-234
Kudla, Dürten; Evelyn Gottwalz
Gruppentherapeutische Interventionen für Menschen mit schizophrenen Störungen und einem gleichzeitig bestehenden
Drogenmissbrauch/-abhängigkeit
in: Basdekis-Jozsa, Raphaela; Michael Krausz (Hrsg.)
Gruppentherapie in der Suchtbehandlung: Konzepte und praktisches Vorgehen
Stuttgart: Klett-Cotta, 2006
S. 153-163
Standort
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Autor
Kuhn, Silke
Text
In repräsentativen Bevölkerungserhebungen und in klinischen Untersuchungen konnte ein Zusammenhang zwischen einer Alkohol- und
Drogenabhängigkeit und dem Vorliegen eines traumatischen Ereignisses in der Vergangenheit der Patienten bzw. einer aktuellen Posttraumatischen
Belastungsstörung sehr häufig belegt werden. Die folgende Literaturübersicht gibt einerseits einen Einblick in den Forschungsstand mit einem Fokus
auf Gewalterfahrungen in Kindheit und Jugend und diskutiert andererseits mögliche kausale Zusammenhänge zwischen traumatischen Ereignissen und
der Entwicklung einer Substanzabhängigkeit.
Titel
Trauma, Posttraumatische Belastungsstörung und Substanzabhängigkeit: Eine Literaturübersicht
in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 110-117
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Kunert, Hanns Jürgen; Majewski, Michael von
Die Behandlung von Glücksspielern mit psychotischer Störung
in: Petry, Jörg (Hrsg.)
Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen
Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013
S. 127-142
Landschaftsverband Rheinland, Amt für Öffentlichkeitsarbeit (Hrsg.)
Suchtkrank und psychisch krank - zwischen allen Stühlen?: Dokumentation der Fachtagung am 27. Juni 2001 in Köln
Köln, 2001. - 75 S.
Langeland, Willemien; Wim van den Brink
Psychiatrische Komorbidität bei traumatisierten Suchtpatienten
in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.)
Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung
Stuttgart: Klett-Cotta, 2006
S. 93-107
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Langeland, Willie; W. van den Brink; N. Draijer
Text
Im Rahmen dieses Beitrags untersuchten wir mögliche Zusammenhänge zwischen traumatischen Erlebnissen in der Kindheit und komorbiden
psychischen Störungen, wie sie üblicherweise bei männlichen Alkoholpatienten gefunden werden, die nicht zu Stichproben von Kriegsveteranen
gehören. Es werden einerseits Ergebnisse bisheriger Studien im Überblick vorgestellt, zum anderen auch einige neue Ergebnisse unserer eigenen
Untersuchungen. Befunde zum Zusammenhang zwischen Traumatisierungen in der Kindheit und Achse-I bzw. Achse-II Komorbidität zeigen ein breites
Spektrum psychiatrischer Diagnosen bei männlichen Alkoholpatienten, die Viktimisierungserfahrungen in der Kindheit berichten, insbesondere
Dysthymie, Angststörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS). Darüber hinaus deuten die vorhandenen Daten darauf hin, dass
elterlicher Alkoholismus, das Miterleben von elterlicher Gewalt sowie physische Misshandlung eine Rolle für die spätere Entwicklung einer antisozialen
Persönlichkeitsstörung bei männlichen Alkoholkranken spielen. Die in der klinischen Versorgung Tätigen sollten daher in Bezug auf zusätzliche
psychiatrische Störungen bei männlichen Patienten, die wegen Alkoholabhängigkeit zur Behandlung kommen, besonders aufmerksam sein.
Diagnostische Probleme und Behandlungsansätze werden diskutiert.
Titel
Autor
Titel
Text
Traumatische Erlebnisse in der Kindheit und psychiatrische Komorbidität bei erwachsenen männlichen Alkoholkranken:
Empirische Untersuchungsergebnisse und ihre klinische Bedeutung
in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 132-136
Lehnert, B.
Behandlung von Sucht und Psychose
in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.)
Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Das Handbuch: Grundlagen und Praxis
Stuttgart; New York: Schattauer, 2009
S. 309-313
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Die Dietrich-Bonhoeffer-Klinik ist ein Fachkrankenhaus mit 48 Betten für abhängigkeitskranke Jugendliche und junge Erwachsene im Alter von 14 bis
25 Jahren. Ca. 80% der Patienten sind männlich (Durchschnittsalter 20 Jahre), ca. 20% weiblich (Durchschnittsalter 19 Jahre). Von 1980 bis Juni 2007
wurden 3.350 Patientinnen und Patienten behandelt. Es werden stationäre Entwöhnungen im Sinne der medizinischen Rehabilitation mit einer
Regelbehandlungszeit von 6 Monaten Dauer vorwiegend im Auftrag der Rentenversicherungsträger und Krankenkassen durchgeführt. Rund 50% der
Patienten beenden die Entwöhnung regulär.
In der Dietrich-Bonhoeffer-Klinik werden alle stoffgebundenen Abhängigkeitssyndrome behandelt (Polytoxikomanie sowie Abhängigkeit von Alkohol,
Opioiden, Cannabinoiden, Sedativa, Kokain und sonstigen Stimulanzien, Halluzinogenen, Tabak und flüchtigen Lösungsmitteln). Auch junge
Suchtkranke mit "Doppeldiagnose" (z.B. Psychose und Sucht) werden aufgenommen. Rund ein Drittel der Patienten hat psychotische Störungen erlebt.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Lieb, Roselind; Barbara Isensee
Häufigkeit und zeitliche Muster von Komorbidität
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 31-62
Standort
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Autor
Loeber, Sabine; Christina Dinter; Karl Mann
Text
Fragestellung: Im Verlauf einer Suchterkrankung kommt es häufig zum Auftreten depressiver Störungen. Depressive Symptome, die auch nach
Abschluss der Entzugsphase persistieren, erweisen sich als ein zentraler Prädiktor für einen Rückfall und sollten im Rahmen von Diagnostik und
Therapie berücksichtigt werden. Methodik: In der vorliegenden Arbeit wurde eine systematische Literaturrecherche durchgeführt, um sowohl
randomisierte Therapievergleichsstudien als auch weitere klinische Studien zu identifizieren, die die Effektivität einer integrativen Behandlung von
Abhängigkeitserkrankungen und Depression untersuchen. Ergebnisse: Die Ergebnisse der wenigen identifizierten Untersuchungen zeigen, dass durch
ein integratives Behandlungskonzept, bei dem sowohl die Suchterkrankung als auch depressive Störungen behandelt werden, eine Reduktion
depressiver Symptome und eine Steigerung der Abstinenzquote erzielt wird. Schlussfolgerungen: Methodische Mängel der vorliegenden
Untersuchungen bzw. die noch ausstehende Replikation von Befunden schränken jedoch gegenwärtig die vorliegenden positiven Ergebnisse zur
integrierten Behandlung ein. Ferner gestaltet sich die Etablierung integrierter Behandlungsansätze aufgrund der nach wie vor zu beobachtenden
Trennung zwischen Einrichtungen der Suchtkrankenhilfe und allgemein-psychiatrischen Einrichtungen schwierig.
Titel
Psychotherapie von Patienten mit Depression und Abhängigkeitserkrankung
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 373-381
Aim: The comorbidity of addictive disorders and depression is common. Several studies demonstrated that depressive symptoms which persist after
withdrawal are significantly associated with relapse. Thus, diagnosis and therapy should focus on both diseases and integrative treatment approaches
are necessary. Methods: In this paper we present the results of a systematic review of the literature to identify randomized control studies and other
clinical studies investigating the effects of combined interventions for addictive disorders and depression. Data Sources were PubMed and
ScienceDirect databases, using the keywords “psychotherapy” in conjunction with “substance dependence”, “depression” and “dual diagnosis”. Each
keyword was diversified by multiple synonyms. Database records of the last 20 years were considered. In addition, German peer-reviewed journals not
indexed in Medline were reviewed to identify further clinical trials. Results: The results of these analyses yielded ten clinical trials. Their results
demonstrate the beneficial effects of integrative cognitive-behavioural treatment approaches with regard to a reduction of depressive symptoms as
well as abstinence rates. Conclusions: Notwithstanding methodological shortcomings of present studies, there is evidence for the beneficial effects of
an integrative treatment approach for addiction and depression. However, the implementation of such integrative treatment approaches in Germany
is far from optimal, probably due to the segregation of addiction services and mental health services.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Lüdecke, Christel
Text
Sucht-Patienten mit komorbider Posttraumatischer Belastungsstörung reagieren weniger günstig auf fokussierte Suchtbehandlung.
Sucht- und PTBS-Patienten haben nach einer Suchtbehandlung häufigere und schwerere Rückfälle.
Die Posttraumatische Belastungsstörung stört die Rehabilitation der Sucht.
Das schlechtere Abschneiden der Sucht-Patienten mit PTBS liegt an einer PTBS-spezifischen und an unspezifischen Faktoren.
Suchtbehandlung im herkömmlichen Sinne deckt die Faktoren, die den Substanz-Missbrauch bei Doppeldiagnose-Patienten aufrechterhalten, nicht
vollständig ab.
Es ist weniger wahrscheinlich, dass Symptome einer Posttraumatischen Belastungsstörung durch eine Suchterkrankung verursacht als aufrechterhalten
werden.
Fazit: Eine kombinierte Behandlung kann das schlechtere Abschneiden von Patienten mit Suchterkrankung und PTBS verbessern.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Zusammenhänge zwischen Traumatisierung, Posttraumatischer Belastungsstörung und Suchterkrankung
in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.)
Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext
Stuttgart: Schattauer, 2010
S. 11-26
Lüdecke, Christel
Neurobiologische Grundlagen von Trauma und Sucht
in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.)
Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext
Stuttgart: Schattauer, 2010
S. 27-83
Lüdecke, Christel
Die integrative Behandlung
in: Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.)
Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext
Stuttgart: Schattauer, 2010
S. 125-140
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Standort
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Standort
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Seite 35 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Lüdecke, Christel; Ulrich Sachsse; Hendrik Faure (Hrsg.)
Text
Die Behandlung von Menschen, die zugleich unter einer Suchterkrankung und an Traumafolgestörungen leiden, stellen für Therapeuten eine
besondere Aufgabe dar. Dieses Buch bietet konkrete Lösungen für Beratung, ambulante und stationäre Therapie. Basierend auf einer mehr als 10jährigen Therapieerfahrung gibt das renommierte Autorenteam Antworten auf Fragen wie
- Leidet der Patient unter einer Drogenintoxikation oder einer dissiziativen Symptomatik?
- Sind Symptome der Entzugssymptomatik oder einer reaktivierten Posttraumatischen Belastungsstörung zuzuordnen?
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Sucht - Bindung - Trauma: Psychotherapie von Sucht und Traumafolgen im neurobiologischen Kontext
Stuttgart: Schattauer, 2010. - 364 S.
Standort
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Aufgeteilt in Grundlagen und Behandlungspraxis mit zahlreichen, motivierenden gestalteten Arbeitsblättern vermittelt das Werk außerdem
- Erkenntnisse zu aktuellen neurobiologischen und empirisch-neurophysiologischen Forschungsergebnissen,
- die Integration von Suchtmedizin, Psychotraumatologie, Hypnotherapie und Verhaltenstherapie,
- Synergie-Effekte aus der Verbindung von bewährten Behandlungsstrategien aus Sucht- und Traumatherapie sowie
- Flexibilität durch kombinierbare Sucht- und traumaspezifische Therapiemodule.
Mentzos, Stavros
Bemerkungen zum "süchtigen" Anteil der Psychose und - umgekehrt - zur Abwehr der psychotischen Dekompensation durch
die Sucht
in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.)
Psychose und Sucht
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003
S. 11-16
Mentzos, Stavros
Psychodynamische Berührungspunkte zwischen Psychose und Sucht
in: Fischer, Jürgen (Hrsg.)
Weggefährten: Festschrift zum 60. Geburtstag von Prof. Dr. Karl-Ludwig Täschner
Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2003
S. 159-165
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Standort
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Seite 36 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.)
Psychose und Sucht
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003. - 112 S.
(Forum der psychoanalytischen Psychosentherapie; 8)
Moggi, Franz
Integrative Psychotherapie der Komorbidität von Angststörungen oder Depression und Substanzstörungen
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 143-159
Standort
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Standort
reg
Standort
sto
Autor
Moggi, Franz
Text
Auf der Grundlage von Metaanalysen und Überblicksarbeiten werden Schlussfolgerungen über wirksame psychosoziale Behandlungen von
PatientInnen mit einer Komorbidität psychischer Störungen und Sucht (Doppeldiagnosen) gezogen. Das Berner Behandlungsmodell, dessen Evaluation
Verbesserungen im Substanzkonsum, in den psychischen Symptomen und im Funktionsniveau (Wohnsituation und Rehospitalisationsrate) ergab, wird
kurz vorgestellt. Die Heterogenität von PatientInnen, Behandlungen, Settings und Ergebnissen erschweren allgemeingültige Schlussfolgerungen über
die Wirksamkeit psychosozialer Behandlungen. Im Allgemeinen sind integrative Behandlungsprogramme, die störungsspezifische kognitivverhaltenstherapeutische Interventionen kombinieren sowie motivierende Gesprächsführung und Familieninterventionen enthalten, unbehandelten
Kontrollgruppen meistens und anderen aktiven Behandlungen (z.B. Psychoedukation) manchmal überlegen.
Titel
Autor
Titel
Text
Behandlung von Suchtpatienten mit komorbiden psychischen Störungen
in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 15-19
Moggi, Franz
Theoretische Modelle bei Doppeldiagnosen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 13-25
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
reg
Seite 37 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Moggi, Franz
Text
Auf der Grundlage von Metaanalysen und umfassenden Überblicksarbeiten werden Schlussfolgerungen über eine wirksame psychosoziale Behandlung
von Patienten mit einer Komorbidität von psychischen Störungen und Sucht (Doppeldiagnosen) gezogen. Dabei wird näher auf die Studienergebnisse
zu schweren und zu leichten Formen von Doppeldiagnosen eingegangen. Die Heterogenität der Patienten-, Behandlungs-, Setting- und
Ergebnismerkmale erschweren allgemeingültige Schlussfolgerungen über die Wirksamkeit psychosozialer Behandlungen. Integrative, gestufte
Behandlungsprogramme, die störungsspezifische Interventionen kombinieren und motivierende Gesprächsführung, kognitiv-verhaltenstherapeutische
Interventionen, suchtmittelreduzierende Interventionen wie Rückfallprävention oder Kontingenzmanagement und/oder Familieninterventionen
enthalten, sind Kontrollgruppen (z. B. Wartegruppen, Standardbehandlungen) meistens, anderen aktiven Behandlungen (z. B. Psychoedukation)
manchmal, in den 3 Ergebnisbereichen (Sucht, psychische Störung und Funktionsniveau) überlegen.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Ist eine wirksame psychosoziale Behandlung von Patienten mit Suchterkrankungen und komorbiden psychischen Störungen
eine unmögliche Aufgabe?
In: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 9-15
Moggi, Franz
Doppeldiagnosen - ein artifizielles oder reales Problem?
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 15-27
Standort
Standort
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In diesem Kapitel werden zunächst die beiden Begriffe Doppeldiagnose und Komorbidität geklärt und auf die Häufigkeit des Erscheinungsbildes kurz
eingegangen. Danach werden einige Probleme von Doppeldiagnosen bzw. Komorbidität aus der Klinik- und Forschungsperspektive diskutiert.
Schliesslich wird der Aufbau des Buches und der Inhalt der einzelnen Kapitel kurz beschrieben.
Moggi, Franz
Komorbidität von Angststörungen, Depressionen oder Persönlichkeitsstörungen und Substanzstörungen
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 65-92
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
reg
Seite 38 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Moggi, Franz (Hrsg.) *
Text
Wenn Patienten sowohl süchtig sind als auch unter psychischen Störungen leiden, bedeutet dies in der Praxis, Klinik und Forschung eine besondere
Herausforderung. Solche Doppeldiagnosen sind sehr häufig, die Unsicherheit in Diagnostik und Indikation ist groß und die Behandlung ist oft schwierig
oder gar erfolglos.
In diesem Buch wird erstmals im deutschen Sprachraum der aktuelle, empirisch fundierte Wissensstand zu Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik und
Indikation sowie zu psychosozialen und pharmakologischen Behandlungen systematisch und übersichtlich zusammengefasst.
Titel
Autor
Titel
Text
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002. - 233 S.
(Klinische Praxis)
Moggi, Franz; Anna Giovanoli
Der Einfluss psychiatrischer Komorbidität auf die Ergebnisse stationärer Alkoholentwöhnung
in: Abhängigkeiten, Jg. 10(2004), H. 2, S. 36-42
Standort
reg
Standort
sto
Standort
reg
Autor
Moggi, Franz; Ruth Donati *
Text
Patienten mit psychischen Störungen und substanzgebundenem Suchtverhalten (Doppeldiagnose-Patienten) haben in den letzten Jahren im
medizinischen und psychosozialen Versorgungssystem deutlich zugenommen. Patienten mit Doppeldiagnosen werfen eine Vielzahl von Unsicherheiten
hinsichtlich Diagnose, Indikation und Intervention auf und sind für Fachleute des ambulanten und stationären Bereichs diagnostisch wie therapeutisch
gleichermaßen anspruchsvoll. In diesem Band wird ein Überblick zu den wichtigsten Aspekten von Doppeldiagnosen gegeben. Es schließt damit eine
seit langem bestehende Lücke im Bereich der psychologischen Behandlung.
Epidemiologie, Ätiologie, Diagnostik und Indikation werden kurz und übersichtlich beschrieben. Es wird dargestellt, wie beide Störungen im
ambulanten und im stationären Rahmen integrativ psychotherapeutisch behandelt werden können. Damit Doppeldiagnose-Patienten dauerhafte
Verbesserungen im physischen, psychischen und sozialen Bereich erziehen, wird die Notwendigkeit zur interdisziplinären Zusammenarbeit aufgezeigt,
Psychotherapeuten erhalten mit diesem Band wertvolle Richtlinien für ihre tägliche Arbeit.
Titel
Psychische Störungen und Sucht: Doppeldiagnosen
Göttingen (u.a.): Hogrefe, 2004. - 96 S.
(Fortschritte der Psychotherapie: Manuale für die Praxis)
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 39 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Titel
Text
Mueser, Kim T.; Robert E. Drake; Michael A. Wallach
Komorbidität von psychotischen Störungen und Substanzstörungen
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 93-122
Standort
reg
Standort
sto
Autor
Müller, Herbert; Kurt Roth; Matthias Rauh
Text
Wissenschaftliche Studien zeigen: Menschen, die an einer Suchterkrankung leiden, weisen in den meisten Fällen zusätzliche psychische
Krankheitsbilder auf. Die Behandlung dieser PatientInnen stellt die Einrichtungen der Suchthilfe und der Psychiatrie vor grosse Herausforderungen.
Titel
Autor
Titel
Text
Mögliche Behandlungsansätze in der stationären Drogentherapie bei PatientInnen mit Doppeldiagnose
in: Suchtmagazin, Jg. 29(2003), Nr. 6, S. 12-15
Münch, Alois
Vom Nutzen und Schaden des Tabakkonsums bei Patienten mit einer Psychose
in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.)
Psychose und Sucht
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003
S. 33-52
Standort
reg
Standort
reg
Autor
Niestrat, Frieder
Text
Der Artikel beschäftigt sich überblicksartig mit der Entwicklung von den sogenannten Systemsprengern hin zu einem Hilfesystem, das sich verändern
musste, um Menschen und krankheitsgerecht arbeiten zu können. Danach werden wichtige Ziele und Methoden bei der Behandlung von Menschen
mit einer Doppeldiagnose aufgezeigt. Exemplarisch wird die Start-und Entwicklungsphase einer Gruppentherapie mit Elementen aus dem
Psychodrama sowie der Logotherapie und Existenzanalyse näher beschrieben.
Titel
Doppeldiagnose, Psychose und Sucht: Von Systemen, die sprengen, zu Menschen, die leiden, kämpfen und vorankommen
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 46-61
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 40 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Peitzsch, Antje
Text
Das Dienstleistungsunternehmen Integra Soziale Dienste gGmbH mit Sitz in Gaimersheim im Raum Ingolstadt entstand durch den Bedarf an
ambulanter Unterstützung für Menschen mit der Doppeldiagnose Sucht und psychischer Erkrankung. Im Gründungsjahr 2000 waren in der Region zwar
ausreichend stationäre Versorgungsstrukturen vorhanden, jedoch gab es keine ambulante Versorgung für Menschen mit einer Suchterkrankung oder
Doppeldiagnose. Mit engagierten Mitarbeitern und der konkreten Idee der Reintegration dieser Menschen in die Gesellschaft wurde Integra gegründet
und wuchs zu einem Unternehmen heran, welches die Grundsätze "Individualität" und "Ganzheitlichkeit" als Arbeitsgrundlage betrachtet und in
dessen Mittelpunkt der einzelne Mensch mit seinen Ressourcen und Problemen steht. Die Betreuung beschränkt sich heute daher nicht nur auf
Suchtkranken und Klienten mit der Doppeldiagnose Sucht und Psychose, sondern es finden auf Menschen mit anderen psychischen Störungen hier
einen Platz und geeignete Hilfsangebote.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Integra: Ein Zuverdienstbetrieb nimmt die Herausforderung schwankender Leistungsfähigkeit an
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 305-316
Petitjean, Sylvie
Kokainabhängigkeit und komorbide psychische Störungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 170-181
Petrakis, Ismene L. (et al.)
Comorbidity of Alcoholism and Psychiatric Disorders: An Overview
in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 81-89
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
reg
Standort
reg
Standort
hoa
Seite 41 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Titel
Text
Pfeifer, Hans-Rudolf; Thomas J. Müller
Medikamentöse Strategien bei Patienten mit Doppeldiagnosen
in: Moggi, Franz (Hrsg.)
Doppeldiagnosen: Komorbidität psychischer Störungen und Sucht
Bern (u.a.): Huber, 2002
S. 195-223
Standort
reg
Standort
sto
Autor
Piontek, Daniela et al.
Text
Ziel: Ziel ist die Untersuchung der homotypischen Komorbidität von Störungen im Zusammenhang mit dem Konsum von legalen und illegalen
Substanzen sowie Medikamenten in der erwachsenen Bevölkerung.
Methodik: Die Auswertungen basieren auf Daten des Epidemiologischen Suchtsurveys 2012. In einem zweistufigen Zufallsverfahren wurde eine
Stichprobe von n = 9084 Personen realisiert (Ausschöpfung 53.6 %). Substanzbezogene Störungen nach DSM-IV wurden mithilfe des Münchener
Composite International Diagnostic Interview für Alkohol, Tabak, Cannabis, Kokain, Amphetamine sowie Schmerz-, Schlaf- und Beruhigungsmittel
erfasst.
Ergebnisse: Multiple Diagnosen (Missbrauch und/oder Abhängigkeit) lagen bei insgesamt 6.6 % der Stichprobe vor. Der Anteil komorbider
Substanzstörungen war bei Störungen durch Cannabis-, Schlafmittel- und Kokainkonsum am höchsten. Als Risikofaktoren für das Auftreten mindestens
einer bzw. mehr als einer Diagnose erwiesen sich männliches Geschlecht, jüngeres Alter, niedrigere Schulbildung, lediger/geschiedener Familienstand
und nicht-deutsche Staatsbürgerschaft.
Schlussfolgerungen: Ein nicht unerheblicher Anteil der deutschen Bevölkerung ist von multiplen Substanzstörungen betroffen. Weitere
epidemiologische Studien zur Beschreibung dieser Hochrisikogruppe sind nötig.
Titel
Autor
Titel
Text
Komorbide Substanzstörungen in der erwachsenen Allgemeinbevölkerung
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 59(2013), H. 6, S. 347-354
Premper, Volker
Komorbide psychische Störungen bei pathologischen Glücksspielen
in: Wurst, Friedrich M.; Thon, Natasha; Mann, Karl (Hrsg.)
Glücksspielsucht: Ursachen, Prävention, Therapie
Bern: Huber, 2012
S. 41-80
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Seite 42 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Titel
Text
Premper, Volker
Behandlungsstrategien bei Glücksspielern mit Persönlichkeitsstörungen
in: Petry, Jörg (Hrsg.)
Differentielle Behandlungsstrategien bei pathologischem Glücksspielen
Freiburg i.Br.: Lambertus, 2013
S. 96-113
Standort
reg
Standort
sto
Autor
Preuss, U.W.; Wong, J.W.M.; Wurst, F.M.
Text
Alkohol- und Substanzmittelkonsumstörungen, wie die Abhängigkeit und der schädliche Konsum zählen zu den häufigsten komorbiden
Krankheitsbildern bei bipolaren Patienten. Diese komorbiden Störungen haben wechselseitig einen signifikanten Einfluss auf die Schwere der jeweils
anderen Erkrankung und die Prognose.
Eine Reihe von Studien bei Betroffenen mit dieser Komorbidität wurden in den letzten Jahren publiziert. Dazu zählen doppelblinde, kontrollierte
Untersuchungen zu Pharmaka ebenso wie der Einsatz von psychotherapeutischen Verfahren in 2 Studien.
Ergebnisse hinsichtlich einer kombinierten Therapie, die auch prospektiv vorliegen, liefern Hinweise auf die Möglichkeiten und Grenzen kombinierter
und integrierter Therapien bei Personen mit Alkoholkonsumstörungen und bipolaren -Erkrankungen.
Titel
Autor
Titel
Text
Komorbidität von bipolar affektiven Störungen und Alkoholabhängigkeit: Häufigkeit, Konsequenzen und
Therapiemöglichkeiten
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 29-34
Reichertz-Boers, Uwe; Timo Hemmesmann
Marktorientierte Dienstleistungen für Menschen mit chronifizierten Mehrfacherkrankungen als Hilfe zur Teilhabe am Leben:
Aus der Praxis der SuPA GmbH in der Region Hannover
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 340-349
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Seite 43 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Ridinger-Johann, Monika; Walter, Marc
Text
In den letzten Jahren hat das gleichzeitige Auftreten von Abhängigkeitserkrankungen und psychischen Störungen zunehmend an Bedeutung
gewonnen. Zur Erklärung der Entstehung existieren zahlreiche Hypothesen, z.B. dass die Sucht das Auftreten der psychischen Erkrankung begünstigt
oder umgekehrt, resp. dass die verschiedenen gleichzeitig auftretenden psychischen Störungen gemeinsame Ursprünge haben. Einmal vorliegend
stellen Sucht-und komorbide psychische Störungen die professionellen Helfersysteme vor große Herausforderungen. Wenngleich die wissenschaftliche
Literatur zu Prävention, Diagnostik und Therapie noch spärlich ist, scheint bei der Behandlung eine integrative Berücksichtigung aller Störungsbilder die
besten Ergebnisse zu liefern.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Sucht und komorbide Störungen
in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 4-7
Rink, Jürgen
Umgang mit comorbiden Patienten - Sucht und Psychose
in: Steingass, Hans-Peter (Hrsg.)
Chronisch mehrfach beeinträchtigte Abhängige: Erfahrungen aus der Soziotherapie
Geesthacht: Neuland Verl.-Ges., 2003
S. 87-100
Rink, Jürgen; Jan Gläscher
Psychose und Sucht: Krankheitsmodelle - Verbreitung - therapeutische Ansätze
in: Peter, Konrad; Thomas Bader (Hrsg.)
Psychiatrie und Drogensucht
Lengerich (u.a.): Pabst Science Publishers, 2002
S. 59-77
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Rost, Wolf-Detlef
Sucht, Psychose und Kreativität
in: Mentzos, Stavros; Alois Münch (Hrsg.)
Psychose und Sucht
Göttingen: Vandenhoeck & Ruprecht, 2003
S. 17-32
Standort
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Standort
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Autor
Rost, Wolf-Detlef
Text
Suchtkrankenbehandlung verlangt in zunehmenden Maße Konzepte für eine differenzierte Diagnostik und Behandlungsindikation; zudem rückt die
Komorbidität von Sucht und anderen psychischen wie somatischen Erkrankungen in den Blickpunkt. Damit gewinnen psychoanalytische Konzepte zur
Ätiologie der Sucht wieder an Bedeutung. Angesichts der Ubiquität gerade des Alkoholismus ist eine spezifische Grundstörung nicht zu finden.
Erkennbar sind jedoch unterschiedliche Schweregrade in der Erkrankung, Bedingt durch Fixierungspunkte der Erkrankung in mehr oder minder
elementaren Bereichen der Persönlichkeitsentwicklung. Besonders ist zu unterscheiden, ob dem Suchtmittelabusus primär eine selbstheilende oder
eine selbstzerstörerische Funktion zukommt. Hervorgehoben werden die Bereitschaft zum Symptomwechsel und das Leiden gerade in der Abstinenz
von der Droge, wenn die bisher abgewehrte Grundstörung durchbricht. Es ergeben sich unterschiedliche therapeutische Implikationen, wobei die
Langzeitperspektive der erforderlichen Psychotherapie bei konstantem therapeutischen Bezugsobjekt betont wird.
Titel
Zur Aktualität des psychoanalytischen Ansatzes in der Suchtbehandlung
in: Psychotherapie im Dialog: Zeitschrift für Psychoanalyse, Systemische Therapie und Verhaltenstherapie
Jg. 4(2003), Nr. 2
Thema: Sucht / hrsg. von Klaus Walter Bilitza und Petra Schuhler
S. 112-118
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 45 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Sack, Peter-Michael et al.
Text
Fragestellung: Weisen betreute Jugendliche und junge erwachsene Cannabiskonsumenten (THC) "ähnliche" komorbide Störungen auf wie betreute
polytoxikoman Konsumierende (PTX)?
Methodik: Patientenkarten des Jahres 2003 von n=208 THC (74% abhängig) und n=150 PTX (81% abhängig), jeweils ambulant betreut, wurden
ausgewertet.
Ergebnisse: Nur zufällig unterscheiden sich betreute THC und PTX im Erstalter des Substanzkonsums und in den psychiatrisch-komorbiden Diagnosen
(v.a. affektive Störungen, Persönlichkeitsstörungen, Entwicklungsstörungen) sowie in Betreuungsaufwand und Behandlungsergebnissen.
Schlussfolgerungen: Angesichts der beobachteten Komorbiditätsraten sollten die Angebote im Suchthilfesystem so ausdifferenziert werden, dass
jugendlicher Substanzmissbrauch und Komorbidität standardmäßig integriert behandelt werden können.
Titel
Autor
Titel
Text
Vergleich der Komorbidität von Cannabis- und Mischkonsumenten in Behandlung
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 51(2005), H. 4, S. 240-249
Sadowski, Harald
Die Ich-Funktionen und die Funktion des Suchtmittels
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 62-71
Standort
Standort
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Das Ich ist - aus unterschiedlichen Blickrichtungen betrachtet - der für die Umwelt wahrnehmbare und interagierende Teil der Persönlichkeit. Damit ist
Ausdruck und auch Resultat einer Beziehung aller Erlebnisse des Vergangenen und Gegenwärtigen, das sich darin von anderen Persönlichkeiten tätig
unterscheidet. Nach der psychoanalytischen Lehre stellen die Ich-Funktionen die sichtbaren und wahrnehmbaren Repräsentanzen des Ichs dar. Ziel
dieses Beitrages ist zum einen, zu beschreiben, wie und auf welche Weise die Ich-Funktionen bei Patienten mit einer Doppeldiagnose Psychose und
Sucht gestört sein können. Zum andren soll dargestellt werden, welche Funktion die Suchtmittel erfüllen, um die aus der Störung resultierenden
Defizite für dien Patienten unerträglich zu machen oder diese zum kompensieren. Hierbei wird auch deutlich, welche verzweiflungsvolle Allianz Sucht
und Psychose eingehen und wie sie durch ihre Interdependenz immer wieder Patienten und Therapeuten vor neue Herausforderungen stellen Der
Beitrag soll aber auch die Hoffnung vermitteln, die in einer individualisierten, ganz im "Hier und Jetzt" stehenden therapeutischen Interaktion steht.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 46 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Text
Patienten mit der Doppeldiagnose Psychose und Sucht werden oft nicht optimal behandelt, weil ihre komplexen Krankheitsgeschichten die in
Psychiatrie, Sucht- und Jugendhilfe aufgegliederten Systeme und deren Mitarbeiter häufig überfordern.
Dieses praxisorientierte Handbuch stellt erprobte Therapie- und Betreuungskonzepte allen Berufsgruppen vor, die mit Doppeldiagnose-Patienten
konfrontiert und auf der Suche nach Orientierung und guten Ideen sind. Die Beiträge beschreiben die wichtigsten Aspekte der Diagnose, Behandlung
und Betreuung sowie deren Organisation und Finanzierung. Außerdem wird die jeweils ganz eigene Logik von Suchtmittelkonsum und Psychosen
erläutert, deren Verständnis eine wesentliche Voraussetzung für den Umgang mit diesen Patienten bildet.
Titel
Autor
Titel
Text
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010. - 376 S.
Sander, Wiebke; Anne Peters; Wolfgang Schulz
Die SCL-90-R als Screening für Komorbidität bei Alkoholabhängigkeit
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 53(2007), H. 6, S. 347-354
Standort
Standort
reg
sto
Fragestellung: Es wurde untersucht, ob die SCL-90-R als Screeningverfahren für komorbide psychische Störungen bei Alkoholabhängigen geeignet ist.
Methodik: An einer Stichprobe von 117 stationär aufgenommenen alkoholabhängigen Patienten einer Fachklinik wurden sowohl die SCL-90-R als auch
die Module Angststörungen, Depressionen, Zwangsstörungen und Posttraumatische Belastungsstörungen des Diagnostischen Expertensystems für
Psychische Störungen (DIA-X) durchgeführt. Sensitivität und Spezifität verschiedener SCL-Kennwerte zur Erkennung komorbider Störungen wurden
ermittelt.
Ergebnisse: Die SCL-90-R ist zum Screening von komorbiden depressiven Störungen geeignet. Für das Screening von Angststörungen ist gegenwärtig
noch eine klare Aussage möglich.
Schlussfolgerungen: Die SCL-90-R ist für das frühzeitige Erkennen von Komorbidität nützlich.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 47 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Schäfer, Ingo
Text
Traumatische Erfahrungen in Kindheit und Jugend erhöhen im Wechselspiel mit weiteren belastenden, aber auch protektiven Faktoren die
Wahrscheinlichkeit, in späteren Lebensabschnitten substanzbezogene Störungen zu entwickeln. Sie stellen besonders schwerwiegende Risikofaktoren
dar, dren Einfluss in verschiedenen Untersuchungen auch nach Kontrolle weiterer problematischer Entwicklungsbedingungen nachzuvollziehen war.
Dabei zeigten sich diese unabhängigen Einflüsse umso deutlicher, je gravierender die Erlebnisse waren.
In Abhängigkeit von der zugrund gelegten Definition finden sich Traumatisierungen in frühen Lebensabschnitten bei etwa einem Drittel bis der Hälfte
der Personen in suchtbehandlung. Auch in späteren Lebensabschnitten sind sie deutlich häufiger als die Allgemeinbevölkerung traumatischen
Erfahrungen ausgesetzt. Besondere klinische Bedeutung gewinnen Traumatisierungen dadurch, dass sie sich, vor allem wenn sie in frühe
Lebensphasen fallen, auf zahlreiche psychische Funktionsbereiche und die Entwicklung der Gesamtpersönlichkeit auswirken und zur Entwicklung
"komorbider" psychischer Störungen führen können. Viele Untersuchungen deuten darauf hin, dass diese Folgen bei Betroffenen die Suchttherapie
erschweren oder ihren Erfolg sogar ganz in Frage stellen, wenn sie nicht spezifisch berücksichtigt werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Die Bedeutung von Traumatisierungen für die Entwicklung und den Verlauf von Suchterkrankungen
in: Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.)
Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung
Stuttgart: Klett-Cotta, 2006
S. 11-32
Schäfer, Ingo et al.
Traumatisierungen bei Suchtpatienten - Relevanz und spezifische Behandlung in der ambulanten Suchttherapie
in: Suchttherapie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 118-123
Standort
Standort
reg
sto
Bislang liegen kaum Informationen dazu vor, welche Bedeutung Traumatisierungen bei Patienten in der ambulanten Suchtbehandlung zugemessen
wird. In einer bundesweiten Befragung in Einrichtungen der ambulanten Suchttherapie wurde deshalb erhoben, für wie relevant die dort tätigen
Therapeuten Traumatisierungen halten und inwieweit sie im Rahmen der Therapie berücksichtigt werden. Aus 259 Einrichtungen konnten Angaben
erhalten werden. Während nach der Ansicht der teilnehmenden Personen Traumatisierungen bei durchschnittlich einem Drittel der Patienten eine
wesentliche Rolle bei der Entstehungen und/oder Aufrechterhaltung der Suchtproblematik spielen, wurden nur aus 18% der Einrichtungen spezifische
Angebote berichtet. Häufig wurden Probleme in der Therapie Betroffenen geschildert und der Wunsch nach spezifischer Weiterbildung geäußert. Die
Ergebnisse unterstreichen die Notwendigkeit, auch ambulante Angebote weiter an die besonderen Bedürfnisse dieser Patientengruppe anzupassen.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 48 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Schäfer, Ingo; Michael Krausz (Hrsg.)
Text
Untersuchungen zeigen, dass traumatisierte Menschen deutlich häufiger von Drogen, Alkohol oder Medikamenten abhängig werden als
Nichtraumatisierte. In diesem Band werden erstmals praktische behandlungstechnische Konsequenzen aus den Forschngsergebnissen diskutiert und
konzeptualisiert. Die Kernfrage lautet: Wie muss eine spezifisch psychotherapeutische Behandlung beschaffen wein, damit Menschen mit
Gewalterfahrungen ihre "Selbsttherapie" der Betäubung aufgeben können? Hierfür gibt das Buch eine erste Orientierung. Gleichzeitig wird das
Suchthilfesystem aufgefordert, bisherige zentrale Behandlungsparadigmen zu überdenken und zu revidieren.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Trauma und Sucht: Konzepte - Diagnostik - Behandlung
Stuttgart: Klett-Cotta, 2006. - 303 S.
(Leben Lernen; 188)
Scherbaum, N.; Specka, M.
Komorbide psychische Störungen bei Opiatabhängigen
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 15(2014), H. 1, S. 22-28
Standort
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sto
Opiatabhängige weisen außer häufig bestehenden Abhängigkeiten von weiteren psychotropen Substanzen in der Regel zusätzliche psychische und
somatische Erkrankungen und Beeinträchtigungen auf. In der Lebenszeit wie auch aktuell sind bis weit über 50% der Opiatabhängigen von komorbiden
psychischen Störungen betroffen. Besonders verbreitet sind affektive und Angststörungen, Persönlichkeitsstörungen sowie posttraumatische
Belastungsstörungen. Diese Störungen können allenfalls zu einem Teil als Begleit- oder Folgeerscheinung der Opiatabhängigkeit erklärt werden.
Vorbestehende psychische Belastungen und frühzeitig manifestierte Störungen können vielmehr oft als wesentliche Faktoren bei der Suchtentstehung
angesehen werden, z. B. im Sinne einer Selbstmedikation mit psychotropen Substanzen. Pharmakologische und psychotherapeutische
Behandlungsmöglichkeiten der komorbiden psychischen Störungen sind hinsichtlich ihrer Anwendbarkeit und Wirksamkeit bei unbehandelten oder in
Behandlung (z. B. Substitution) befindlichen Opiatabhängigen kaum erforscht. Zudem fehlt es an integrierten Modellen und Algorithmen für die
Behandlung bei gleichzeitig bestehenden substanzbezogenen und sonstigen psychischen Störungen.
Schick, Mildred
Sucht und Depression
in: Krausz, Michael (u.a.) (Hrsg.)
Pharmakotherapie der Sucht
Kap. 4: Psychopharmakotherapie bei Komorbidität
Basel (u.a.): Karger, 2003
S. 171-183
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Standort
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Seite 49 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Schneider, Barbara et al.
Text
Fragestellung und Methodik: Suchterkrankungen gehören zu den häufigsten psychischen Erkrankungen, die bei Suizidopfern vorliegen. In diesen
Übersichtsartikel werden epidemiologische und klinische Studien zu Suizidversuchen und Suizid bei Suchterkrankungen eingeschlossen. Ergebnisse: In
Studien mit der Methode der psychologischen Autopsie litten zwischen 19 % und 63 % aller Suizidopfer unter Suchterkrankungen, meistens unter
Alkoholismus. Das Suizidrisiko ist bei Suchterkrankungen erhöht, insbesondere bei Alkoholismus und Komorbidität von Alkoholismus und Depression
sowie bei Opiatabhängigkeit und Polytoxikomanie. Bei Alkoholismus sind einige Risikofaktoren für Suizid bekannt. Schlussfolgerung: Trotz der
umfangreichen Literatur gibt es zahlreiche offene Fragen, die Gegenstand zukünftiger Forschung sein sollten.
Titel
Autor
Titel
Text
Suizidalität bei Patienten mit Suchterkrankung
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 393-401
Standort
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Aim and Methods: Substance use disorders are one of the most frequent psychiatric disorders found in suicides. Epidemiological and clinical studies
regarding completed suicide and suicide attempts in substance use disorders are included in this review. Results: In psychological autopsy studies
between 19 % and 63 % of all suicides suffered from substance use disorders, mostly from alcohol use disorders. Suicide risk is highly increased in
substance use disorders, particularly in alcohol use disorders, and in co-morbid alcoholism and depression. Alcohol use disorders were identified as
risk factors for suicide in controlled psychological autopsy studies and in cohort studies. So far, some risk factors for suicide have been identified in
alcoholism. Opioid use disorders and mixed drug use were also associated with highly increased suicide risk. Conclusions: Nevertheless, various
questions about the relationship between substance use disorders and suicide remain open, which implicate the directions to future research.
Schneider, Barbara; Wetterling, Tilman
Sucht und Suizidalität / unter Mitwirkung von Ernst Pallenbach, David Prvulovic und Ute Lewitzka
Stuttgart: Kohlhammer, 2016. - 169 S.
(Sucht: Risiken - Formen - Interventionen)
Standort
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Bei an Suizid Verstorbenen lag häufig eine Suchterkrankung vor und bei Suchtkranken ist das Risiko für Suizid(-versuche) stark erhöht. Dieses Buch
fasst das aktuelle Wissen zu Suizidalität sowie die wissenschaftlichen Erkenntnisse zu Suizidalität bei Suchterkrankungen zusammen. Möglichkeiten zur
Behandlung einschließlich Prävention werden dargestellt.
Internationale Erfahrungen zeigen, dass wichtige Elemente einer erfolgreichen Suizidprävention die Information und Schulung von Fachkräften und
Kontaktpersonen von Suizidgefährdeten sind. Das Buch richtet sich insbesondere an diese Personengruppen und will einen Beitrag zur
Suizidprävention bei Suchtstörungen leisten.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
Seite 50 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Schnell, T. et al.
Text
Komorbide Abhängigkeitserkrankungen sind bei schizophrenen Psychosen von großer klinischer Bedeutung, da sie häufig vorkommen und in der Regel
mit einer ungünstigen Langzeitprognose assoziiert sind. Der klinische Eindruck lässt über die letzten 10-20 Jahre einen deutlichen Anstieg komorbider
Suchterkrankungen bei Patienten mit Schizophrenie vermuten; dennoch präsentiert sich die Studienlage uneinheitlich. Ziel der vorliegenden
Untersuchung war es, die Prävalenz von Suchterkrankungen in einer großen klinischen Stichprobe schizophrener Patienten aus einer deutschen
Großstadt (Köln) zu erheben. Dabei wurden die Prävalenzen in unterschiedlichen Behandlungssettings erhoben (ambulant vs. stationär,
Universitätsklinik vs. großes psychiatrisches Versorgungskrankenhaus) und es wurden die Risikofaktoren für das Auftreten einer komorbiden Sucht
sowie die Präferenzen für bestimmte Substanzen untersucht. Bei der Gesamtstichprobe von 2337 Patienten mit Schizophrenie fand sich eine
Lebenszeitprävalenz von 29,4% für Abhängigkeitserkrankungen, wobei die Zahlen in Abhängigkeit vom Behandlungssetting variierten (deutlich höhere
Komorbidität bei den stationären Patienten). Alkohol und Cannabis waren die am häufigsten konsumierten Substanzen. Aus der Literatur bekannte
Risikofaktoren für eine Abhängigkeitserkrankung wie männliches Geschlecht, Ledigsein und niedriger Ausbildungsstand konnten bestätigt werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Prävalenz der Komorbidität Psychose und Sucht: Klinisch-epidemiologische Ergebnisse aus verschiedenen
Behandlungssettings in einer deutschen Großstadt
in: Der Nervenarzt, Jg. 81(2010), H. 3, S. 323-328
Schnell, Thomas; Euphrosyne Gouzoulis-Mayfrank
Psychotherapie bei Patienten mit Psychose und Sucht - Behandlungsoptionen und ihre Grenzen
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 57(2011), H. 5, S. 383-392
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Standort
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Fragestellung: Die aktuelle Studienlage zeigt, dass die Komorbidität Psychose und Sucht ein häufiges Phänomen ist und den Verlauf der Erkrankungen
und die Therapie ungünstig beeinflusst. Unter Therapeuten herrscht häufig eine gewisse nihilistische Grundhaltung diesen Patienten gegenüber. Dies
erscheint jedoch nicht gerechtfertigt, wenn die Patienten in geeigneten Behandlungssettings therapiert werden. Ergebnis: Geeignet erscheinen
Strukturen, welche die traditionell recht unterschiedlichen Konzepte der psychiatrischen Krankenversorgung und der Suchttherapie integrativ
zusammenführen. Ferner sollten die Therapien langfristig angelegt sein und schwerpunktmäßig im ambulanten Setting auf die Stärkung der Motivation
für eine Reduktion des Konsums oder Abstinenz setzen.
Aim: Comorbid substance use disorders are common in schizophrenia (dual diagnosis, DD) and they are mostly associated with difficulties in clinical
management and with unfavourable outcomes. Accordingly, the view of many therapists regarding the prognosis of DD patients is overall pessimistic.
However, this seems unjustified if patients are treated in adequate therapeutic settings. Results: DD treatment models must integrate traditional
psychiatric therapy and therapy of addiction and adjust the two components to each other. Furthermore, DD programs should focus on the
enhancement of motivation in a long term perspective and outpatient setting.
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Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Schnell, Thomas; Euphrosysne Gouzoulis-Mayfrank
Kognitive Verhaltenstherapie bei Patienten mit Schizophrenie und Cannabiskonsum
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 90-107
Standort
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Standort
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Autor
Schornstein, Katrin et al.
Text
Einführung: Alkohol- und Drogenabhängigkeit treten häufig komorbid mit einer Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS) auf. Die Behandlungserfolge
bei dieser Patientengruppe sind bisher unbefriedigend.
Methodik: Dieser Artikel beschreibt eine Adaption der Dialektisch-Behavioralen Therapie (DBT) für die besonderen Bedürfnisse von alkoholabhängigen
Patienten mit Borderline-Persönlichkeitsstörung in der stationären Entwöhnungsbehandlung. Bei 10 Pilot-Patienten wurde die Ausprägung von BPSSymptomen vor, während und nach der im Durchschnitt 16-wöchigen Therapie mittels der ZAN-BPD-Skala erfasst.
Ergebnisse: Die Behandlung führte in den Dimensionen affektive Instabilität, Identitätsstörung, dissoziatives und paranoides Erleben sowie instabile
Beziehungen zu einer signifikanten Besserung. Zwei Patienten brachen die Therapie ab und wurden während der Behandlung rückfällig.
Schlussfolgerungen: Die Pilotstudie zeigt, dass alkoholabhängige Patienten mit komorbider BPS von dem Behandlungsprogramm profitieren. Weitere
kontrollierte Therapiestudien zur Beurteilung der Wirksamkeit im Kurz- und Langzeitverlauf sind erforderlich.
Titel
Autor
Titel
Text
Dialektisch-Behaviorale Therapie bei Patienten mit Alkoholabhängigkeit und komorbider Borderline-Persönlichkeitsstörung erste Ergebnisse einer Pilotstudie
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 54(2008), H. 2, S. 86-94
Schuhler, Petra
Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit und komorbider depressiver Störung
in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.)
Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis
2. Auflage
Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010
S. 148-166
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Schuhler, Petra
Psychotherapie bei Substanzabhängigkeit mit komorbider Angststörung
in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.)
Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis
2. Auflage
Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010
S. 167-185
Standort
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Autor
Schuhler, Petra
Text
Sucht und Persönlichkeitsstörungen treten häufig zusammen auf. Die Wechselwirkungen der beiden Erkrankungen sind bislang noch wenig erforscht.
Sicher ist jedoch, dass eine Alkohol- und Medikamentenabhängigkeit die bei Persönlichkeitsstörungen ohnehin ausgeprägten Krankheitsfolgen
drastisch verstärkt. Ein Teufelskreis setzt ein: fortgesetzter Alkohol- bzw. Medikamentenmissbrauch - dadurch regressive Veränderungen in der
Persönlichkeitsstruktur mit Labilisierung von Beziehungsfähigkeit und Selbststeuerung - dagegen wieder verstärkter Einsatz des Suchtmittels.
Vor diesem Hintergrund wurde in der AHG Klinik Münchwies ein psychotherapeutisches Programm für Suchtkranke mit komorbider
Persönlichkeitsstörung entwickelt und erprobt. Auf der Grundlage von Verfahren der Dritten Welle der Verhaltenstherapie werden in dem Programm
psychoedukative und kompetenzorientierte Therapieelemente integriert. Ressourcenorientierung, plausibel Verstehensmodelle und nichtkonfrontative Motivierungsmethoden bilden das Gerüst des Konzepts. Dabei steht die Persönlichkeitsstörung im Mittelpunkt des therapeutischen
Vorgehens und wird nicht nur mittelbar durch die Beeinflussung von Defiziten in der sozialen Kompetenz zu verändern versucht.
Titel
Autor
Titel
Text
Persönlichkeitsstörung und Suchterkrankung
in: Steingass, Hans-Peter (Hrsg.)
Aspekte der Soziotherapie chronisch mehrfach beeinträchtigter Abhängiger
Lengerich: Pabst, 2015
S. 21-44
Schuhler, Petra; Bernt Schmitz
Psychotherapie bei Abhängigkeitserkrankungen und komorbider Persönlichkeitsstörung
in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.)
Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis
2. Auflage
Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010
S. 186-206
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Seite 53 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Schuhler, Petra; Bernt Schmitz
Psychotherapie bei Abhängigkeitserkrankungen und komorbider Persönlichkeitsstörung
in: Schuhler, Petra; Monika Vogelgesang (Hrsg.)
Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis
Lengerich (u.a.): Pabst, 2006
S. 175-204
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Autor
Seifert, Jürgen et al.
Text
Überblick: Cannabis sativa ist einer der ältesten medizinischen Heilpflanzen. In den westlichen Kulturen wird Cannabis überwiegend als Freizeitdroge
angesehen. Im Harz sowie in den Blüten der weiblichen Pflanze findet sich ein Gemisch aus verschiedenen psychoaktiven Inhaltsstoffen. Am
bedeutendsten ist in diesem Zusammenhang das delta-9-Tetrahydrocannabinol.
Epidemiologie: Nicht selten werden die Gefahren des Cannabiskonsums, wie z.B. die Möglichkeit der Induktion einer Psychose unterschätzt. Wenn
man jedoch berücksichtigt, wie häufig z.B. Jugendliche THC konsumieren, ist die Frage ob Cannabis eine Psychose aus dem schizophrenen Formenkreis
de novo induzieren kann, von besonderem gesundheitspolitischem und volkswirtschaftlichem Interesse. Die Datenlage ist allerdings nach wie vor
unklar. Die klinisch-epidemiologischen Studien deuten aber darauf hin, dass Cannabiskonsum bei vulnerablen Personen schizophrenieforme Psychosen
auslösen kann und einen ungünstigen Krankheitsverlauf zur Folge hat.
Das endogene Cannabinoid-System: Die vorliegende Arbeit gibt außerdem einen Überblick der Publikationen, die sich mit körpereigenen CannabinoidSystem und seinen endogenen Liganden im Hinblick auf psychotische Störungen beschäftigen.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Cannabis und Schizophrenie
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 48(2002), H. 5, Themenschwerpunkt: Cannabis hrsg. von Dieter Caspari,
S. 336-345
Smit, Filip; Linda Bolier; Pim Cuijpers
Cannabis use and the risk of later schizophrenia: a review
in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 4, 425-430
Sonne, Susan C.; Kathleen T. Brady
Bipolar Disorder and Alcoholism
in: Alcohol Research & Health, Vol. 26(2002), No. 2, 103-108
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Soschinski, Carina
Kunsttherapie - ein weiterer Zugang zu Menschen mit komorbiden Störungen
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 295-304
Standort
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Autor
Soyka, M.; M. Lieb
Text
Die Anzahl der Alkoholabhängigen in Deutschland wird auf mindestens 1,6 Millionen Menschen, die der Patienten mit Alkoholmissbrauch auf 2,7
Millionen geschätzt. Die Komorbidität von depressiven Syndromen und Alkoholabhängigkeit wurde in den letzten Jahren zunehmend Gegenstand der
Forschung. Nach chronologischen Gesichtspunkten wird unterschieden zwischen primären und sekundären, nach ätiologischen zwischen abhängigen
und unabhängigen depressiven Syndromen. Die unterschiedlichen Ergebnisse, die hinsichtlich der Komorbidität in klinischen Studien ermittelt wurden,
erklären sich vor allem durch die Verwendung unterschiedlicher Diagnosesysteme, die Auswahl der untersuchten Stichproben und den Zeitpunkt der
Untersuchung. So sind im Entzug depressive Symptome deutlich häufiger. Auch geschlechtsspezifische Unterschiede sind wichtig. Dabei fanden sich
depressive Störungen bei Frauen deutlich öfter. Die validesten Ergebnisse hinsichtlich der Prävalenz einer Komorbidität lieferten epidemiologische
Untersuchen (Alkoholabhängigkeit komorbid mit Depression bei Männern [Frauen] 24,3% [48,5%], Life-time-Diagnosen). Der vorliegende Beitrag stellt
auch neuere biologische und genetische Erkenntnisse über den Zusammenhang zwischen Depressivität und Alkoholabhängigkeit dar und diskutiert
über prognostische und therapeutische Aspekte.
Titel
Autor
Titel
Text
Depression und Alkoholabhängigkeit - Neue Befunde zu Komorbidität, Neurobiologie und Genetik
in: Journal für Neurobiologie, Neurochirurgie und Psychiatrie, Jg. 5(2004), H. 3, S. 37-46
Soyka, Michael
Affektive und Angststörungen und komorbide Suchterkrankungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 88-104
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
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Autor
Soyka, Michael
Text
Die Komorbidität psychischer und Suchterkrankungen ist hoch, wobei die differenzialdiagnostische Abgrenzung suchtinduzierter von primären
eigentlich psychiatrischen Erkrankungen oft schwierig ist. In dieser kurzen Übersicht soll schwerpunktmäßig auf die Komorbidität affektiver und
Angsterkrankungen mit Suchterkrankungen eingegangen werden.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Suchtmittelkonsum bei Depression und Angsterkrankungen
in: Suchtmagazin, Jg. 40(2014), H. 1, S. 11-14
Stadler, Christina; Hofecker Fallahpour, Maria; Stieglitz, Rolf-Dieter
ADHS und komorbide Suchterkrankungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 120-134
Stefanis, N.C. (et al.)
Early adolescent cannabis exposure and positive and negative dimensions of psychosis
in: Addiction, Vol. 99(2004), No. 10, pp. 1333-1341
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Stolle, M.; R. Thomasius
Text
Die Abgrenzung einer substanzbezogenen Störung gegenüber anderen psychischen Störungen bereitet durch den bei Ersterer obligaten
Zusammenhang mit dem Konsum psychotroper Substanzen in der Regel keine Probleme. Schwierigkeiten können jedoch in der diagnostischen
Differenzierung zwischen substanzinduzierten psychischen Störungen und zum Substanzkonsum komorbid vorliegenden psychischen Störungen
auftreten. Hier gilt die Faustregel, dass substanzinduzierte psychische Störungen dann unwahrscheinlich sind, wenn der letzte Substanzkonsum länger
als 4 Wochen zurückliegt, bzw. die psychischen Symptome bereits vor dem Substanzkonsum bestanden haben. In diesem Fall wird eine komorbide
psychische Störung diagnostiziert und eine entsprechende Behandlung eingeleitet.
Titel
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Differenzialdiagnostik
in: Thomasius, Rainer (u.a.) (Hrsg.)
Suchtstörungen im Kindes- und Jugendalter
Das Handbuch: Grundlagen und Praxis
Stuttgart; New York: Schattauer, 2009
S. 205-208
te Wildt, Bert T.; Vukicevic, Andrija
Komorbide Störungen bei Internet- und Computerspielabhängigkeit
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 202-217
Uekermann, Jennifer (et al.)
Depression and cognitive functioning in alcoholism
in: Addiction, Vol. 98(2003), No. 11, 1521-1529
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Autor
Titel
Text
Verthein, Uwe; Michael Krausz
Komorbidität - Drogenabhängigkeit und psychische Störungen
in: Böllinger, Lorenz; Heino Stöver (Hrsg.)
Drogenpraxis, Drogenrecht, Drogenpolitik: Handbuch für Drogenbenutzer, Eltern, Drogenberater Ärzte und Juristen
5., vollst. überarb. Aufl.
Frankfurt am Main: Fachhochschulverlag, 2002
S. 38-44
Vogelgesang, Monika
Psychische Komorbidität in der stationären Langzeitentwöhnungstherapie bei Alkoholabhängigkeit
in: Sucht aktuell, Jg. 14(2007), Nr. 1, S. 27-30
Vogelgesang, Monika
Die Behandlungspraxis zwischen Individualisierung und Standardisierung - unter besonderer Berücksichtigung der
Komorbidität
in: Sucht aktuell, Jg. 16(2009), H. 2, S. 12-15
Vogelgesang, Monika
Zur Komorbidität bei Suchterkrankungen
in: Vogelgesang, Monika; Petra Schuhler (Hrsg.)
Psychotherapie der Sucht: Methoden, Komorbidität und klinische Praxis
2. Auflage
Lengerich: Pabst Science Publishers, 2010
S. 126-133
* Präsenzbestand
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Voigt, Wibke
Text
A. R. Feinstein führte 1970 den Begriff der Komorbidität in die medizinische Forschung ein. Er stellte fest, dass das Vernachlässigen einer koexistenten
Erkrankung bei somatischen Erkrankungen zu unpassenden Behandlungen und unterschiedlichen Studienergebnissen führt. Er definierte Komorbidität
als eine koexistente Störung unabhängig von ihrem zeitlichen Zusammenhang mit der Hauptstörung. Damit das Thema Komorbidität auch in der
psychiatrischen Forschung relevant werden konnte, waren verschiedene Veränderungen notwendig:
- das Verlassen einer ätiologisch orientierten Diagnostik zugunsten einer deskriptiven, kriterienorientierten Diagnosestellung im DSM-III-R (3.,
revidierte Ausgabe des Diagnostic und Statistical Manual of Mental Disorders) in den achtziger Jahren,
- die Möglichkeit, mehrere Störungen gleichzeitig und gleichberechtigt zu verschlüsseln,
- die internationale Verbreitung durch die ICD 10 (10. Ausgabe der International Statistical Classification of Diseases and Related Health Problems) und
damit die Vergleichbarkeit der Ergebnisse,
- die Einführung strukturierter und standardisierter Fragebögen auf der Grundlage kriterienorientierter Diagnostik.
Titel
Autor
Titel
Text
Trauma und Sucht: Die Entdeckung der Komorbidität
in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 14-19
Walter, Marc
Persönlichkeitsstörungen und komorbide Suchterkrankungen
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 135-146
Standort
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Autor
Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Text
Im vorliegenden Buch werden die häufig auftretenden Komorbiditäten von Suchterkrankungen mit anderen psychischen Störungen systematisch
beschrieben. Eine exakte Anamnese unter Berücksichtigung der Zeitabfolge des Auftretens der verschiedenen Symptome und Beschwerden ist
essenziell. Sie ermöglicht erst eine korrekte Diagnose und ist die Basis für die Behandlungsplanung. Die Bedeutung der verschiedenen Komorbiditäten
für die psychiatrisch-psychotherapeutische und die Suchtbehandlung wird erläutert. Aus beiden Perspektiven werden die Besonderheiten des
gemeinsamen Auftretens und das spezielle therapeutische Vorgehen nach aktuellen evidenzbasierten Studienergebnissen ausgeführt.
Titel
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014. - 226 S.
* Präsenzbestand
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Walter, Marc; Sollberger, Daniel; Euler, Sebastian
Text
Individuelle Persönlichkeitseigenschaften sind an der Entwicklung einer Suchtstörung beteiligt. Gefährdet sind besonders Personen mit
Selbstwertproblemen und Schwierigkeiten in der Emotionsregulation. Probleme in diesen Bereichen gehen häufig mit einer Persönlichkeitsstörung
einher. Die Diagnose einer Komorbidität von Persönlichkeitsstörung und einer Suchterkrankung hat Auswirkungen auf die Therapie. Dieses Buch stellt
verschiedene Modelle der Persönlichkeitsstörungen und die Ausprägungen der Suchterkrankungen vor und ordnet beide Störungsbilder einander zu.
Anschließend werden Therapieindikation und Möglichkeiten der fallbezogenen Psychotherapie für diese Doppeldiagnose entwickelt und diskutiert.
Titel
Autor
Titel
Text
Persönlichkeitsstörungen und Sucht
Stuttgart: Kohlhammer, 2016. - 212 S.
(Sucht: Risiken - Formen - Interventionen)
Weissinger, Volker; Bachmeier, Rudolf; Missel, Peter
Sucht und Komorbidität im Bereich der stationären Entwöhnungsbehandlung - Eine Erhebung des Fachverbandes Sucht e.V.
in: Sucht aktuell, Jg. 20(2013), H. 1, S. 65-69
Standort
Standort
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Dr. V. Weissinger, R. Bachmeier und P. Missel stellen eine Erhebung des Fachverbandes Sucht e.V. zum Thema „Sucht und Komorbidität im Bereich der
stationären Entwöhnungsbehandlung“
vor. Zugrunde gelegt wurden Datensätze des Entlassjahrgangs 2011 aus 34 Fachkliniken für
Alkohol/Medikamente, welche 17.029 Patienten umfassen. Bei 91,6% der Patienten war die Hauptdiagnose eine „Störung durch Alkohol“. 45,2% der
Patienten wiesen zumindest eine Diagnose zur psychischen Komorbidität auf. Der Anteil der Diagnosen „Depressive Störungen“ lag bei 25,1%, der
Diagnosen „Persönlichkeitsstörung“ bei 15,2% und der Diagnosen „Angststörungen“ bei 4,9%. Betrachtet man die Behandlungsdauer, zeigt sich, dass
Patienten mit psychischer Komorbidität länger behandelt werden als Patienten ohne eine entsprechende Diagnose. Am
längsten ist die Behandlungsdauer von Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung. Der Anteil der planmäßigen Beender ist bei Patienten mit
mindestens einer zusätzlichen Diagnose für eine psychische Komorbidität nur leicht geringer als bei Patienten ohne F-Diagnose. Die Feinanalyse zeigt
allerdings, dass beispielsweise Patienten mit einer Persönlichkeitsstörung einen geringeren
Anteil an planmäßiger bzw. regulärer Entlassung aufweisen. Des Weiteren werden Patienten ohne eine zusätzliche psychische Störung zum
Behandlungsende häufiger als arbeitsfähig eingestuft. Die
Autoren gehen davon aus, dass eine stärkere Berücksichtigung komorbider Erkrankungen im Rahmen der Suchtbehandlung zukunftsweisend ist und
sich Behandlungskonzepte und -angebote in diesem Bereich noch stärker spezifizieren werden. Auch weisen sie darauf hin, dass die Diagnostik
in den Rehabilitationseinrichtungen derzeit noch deutliche Unterschiede aufweist und differenzierte Analysen zum Zusammenhang von
Substanzabhängigkeit und psychischer Komorbidität (z.B. im Rahmen von Wirksamkeitsstudien) erforderlich sind.
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Wessel, Bernd
Text
Nicht regelkonformes Verhalten ist beständige Begleiterscheinung der Suchtkrankheit, so dass die zunehmende Beachtung, welche die Suchthilfe der
Dissozialität schenkt, verwundern mag. Andererseits, das mach auch der Blick auf eine Vielzahl erfolgreich behandelter oder in Selbsthilfegruppen
engagierter Patienten unterstreichen, verhält sich die Mehrzahl der Menschen "prosozial" - tolerant, einfühlsam und hilfreich (H.-L. Kröber 2011). Das
gilt insbesondere auch für Patienten während der Suchttherapie und steht nicht im Widerspruch zu Konflikten mit dem Gesetz in die Vorgeschichte.
Hintergrund für die gleichwohl zunehmende Beschäftigung der Suchthilfe mit Dissozialität mögen die Verknappung der Ressourcen, Verkürzung der
Therapiezeit und höhere Anforderung an (sichtbare!) Effizienz sein, wodurch der Sinn einer Behandlung bei Widerstand gegen ein klares
therapeutisches Regelwerk augenscheinlich in Frage gestellt wird.
Titel
Autor
Titel
Text
Dissoziale Persönlichkeitsstörung in der Suchttherapie: Erkennen - behandeln - beenden?
in: Konturen: Fachzeitschrift zu Sucht und sozialen Fragen, Jg. 33(2012), H. 1, S. 22-25
Wessel, Theo
Casemanagement zur Förderung von Teilhabe für Menschen mit Doppeldiagnosen
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 318-325
Standort
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Autor
Wittfoot, Jens; Martin Driessen
Text
Zusätzliche psychische Störungen, insbesondere Angst- und affektive Störungen, finden sich bei Alkoholabhängigen in Behandlungseinrichtungen sehr
viel häufiger als bei unbehandelten Abhängigen. Im Sinne der Komorbiditätskonzepts und auf der Grundlage operationalisierter Diagnostik zeigt bereits
der zeitliche Zusammenhang ein komplexes Muster simultaner und sukzessiver Komorbidität. Eindeutige Belege für eine gemeinsame hereditäre bzw.
genetische Grundlage von Abhängigkeit und komorbiden Störungen existieren nicht. So fokussiert sich das Interesse derzeit auf drei Fragen:
1. Stellen Alkoholabhängigkeit und komorbide psychische Störung wechselseitig Risikofaktoren für das Auftreten der jeweils anderen Erkrankung dar?
2. Beeinflussen komorbide Störungen und/oder das Ausmaß der aktuellen Psychopathologie den Verlauf der Abhängigkeit?
3. Sind komorbide psychische Störungen therapierelevant?
Während Behandlungsprogramme für Alkoholabhängige mit komorbiden psychischen Störungen in der Praxis bereits existieren, fehlen bisher
Untersuchungen zum Beleg der Wirksamkeit definierter pharmako-, psycho- und sozialtherapeutischer Interventionen.
Titel
Alkoholabhängigkeit und psychiatrische Komorbidität - ein Überblick
in: Suchttherapie: Prävention, Behandlung, wissenschaftliche Grundlagen, Jg. 1(2000), H. 1, S. 8-15
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Donnerstag, 24. März 2016
Seite 61 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
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Autor
Wobrock, T.; R. D'Amelio; P. Falkai
Text
Ein begleitender Substanzmissbrauch/-abhängigkeit ist die häufigste psychiatrische Komorbidität bei schizophrenen Patienten mit Prävalenzraten bis
ca. 65%. Die Empfehlungen zur Pharmakotherapie der Schizophrenie basieren jedoch überwiegend auf Untersuchungen, in denen Patienten mit einer
Doppeldiagnose ausgeschlossen waren.
In der vorliegenden systematischen Übersichtsarbeit werden die pharmakotherapeutischen Studien bei dieser Patientengruppe dargestellt und
hinsichtlich ihrer Evidenz bewertet. Dabei fanden sicht hauptsächlich Studien mit niedrigerem Evidenzlevel und kleinen Fallzahlen. Insgesamt ergaben
sich Hinweise für eine bessere Wirksamkeit von Antipsychotika der zweiten Generation (Aripiprazol, Clozapin, Olanzapin, Quetiapin, Risperidon)
gegenüber konventionellen Antipsychotika hinsichtlich einiger psychopathologischer Symptome ähnlich den vorliegenden Studien mit Patienten ohne
begleitenden Substanzgebrauch. In einigen Studien wurde zusätzlich über eine Reduktion des Drogenverlangens und des tatsächlichen Drogenkonsums
berichtet. Trizyklische Antidepressiva zusätzlich zur neuroleptischen Erhaltungstherapie zeigten eine Wirksamkeit im Hinblick auf eine Reduktion des
Substanzkonsums und des Drogenverlangens (Craving).
Die Gabe von Anti-Craving-Substanzen (Naltrexon, Disulfiram) führte zu einer reduzierten Substanzeinnahme, für Acamprosat liegen keine Studien bei
schizophrenen Patienten mit komorbider Alkoholabhängigkeit vor. Zusammenfassend sind bei schizophrenen Patienten mit komorbider
Substanzstörung eher Antipsychotika der zweiten Generation zu präferieren und der frühzeitige Einsatz von Antidepressiva in Abhängigkeit von
psychopathologischen Befund sowie von Anti-Craving-Substanzen ist zu erwägen.
Titel
Autor
Titel
Text
Pharmakotherapie bei Schizophrenie und komorbider Substanzstörung: Eine systematische Übersicht
in: Der Nervenarzt, Jg. 79(2008), H. 1, S. 17-35
Wrege, Johannes; Borgwardt, Stefan
Neuropsychiatrische Grundlagen der Komorbidität
in: Walter, Marc; Gouzoulis-Mayfrank, Euphrosyne (Hrsg.)
Psychische Störungen und Suchterkrankungen: Diagnostik und Behandlung von Doppeldiagnosen
Stuttgart: Kohlhammer, 2014
S. 39-51
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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Seite 62 von 63
Komorbidität bei Abhängigkeitserkrankungen
Literaturverzeichnis
Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V., Bibliothek, Westenwall 4, 59065 Hamm, Telefon: +49 2381 9015-13, [email protected]
Autor
Titel
Text
Wuensch, Stephanie
"Hasch mach lasch, aber alles kann gut werden oder Gefühle, die vernichten, sucht Opiate, die es richten":
Behandlungserfahrungen mit Patienten im Therapiezentrum Psychose und Sucht in Hamburg
in: Sadowski, Harald; Frieder Niestrat (Hrsg.)
Psychose und Sucht: Behandlung und Rehabilitation
Bonn: Psychiatrie-Verlag, 2010
S. 184-195
Standort
reg
Standort
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Autor
Zumbeck, Sybille; Evelin Conrad
Text
Fragestellung: Sucht und Depression hängen meist eng zusammen und es ist daher angezeigt, beide Störungen gleichzeitig und integriert zu behandeln.
In einer Pilotstudie wurde ein manualbasiertes, kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm zur Behandlung dieser Komorbidität auf
Durchführbarkeit, Akzeptanz bei der Klientel und Wirksamkeit untersucht.
Methodik: 39 KlientInnen einer Übergangseinrichtung für Alkoholkranke durchliefen das Gruppenprogramm. Die ProbandInnen wurden mittels
standardisierter Fragebögen zu ihrer Zufriedenheit mit dem Programm und in Pre-/Posttreatmentmessungen zu Symptomen der Depression und der
Sucht befragt.
Ergebnisse: Die Haltequote liegt bei 86% und die Zufriedenheit der ProbandInnen hinsichtlich fast aller erfragten Kriterien und aller Sitzungen im
oberen Drittel der Zufriedenheitsskala. Es zeigte sich nach der Gruppenteilnahme eine signifikante Verringerung der depressiven Symptomatik, eine
Erhöhung der Zuversicht, mit unangenehmen Gefühlen suchtfrei umgehen zu können und eine funktionalere Selbstaufmerksamkeit. Die
Verbesserungen blieben über einen Monat stabil.
Schlussfolgerungen: Das Programm wird von den KlientInnen gut akzeptiert, genutzt und als hilfreich eingeschätzt. Die Verbesserungen in der
depressiven und suchtbezogenen Symptomatik weisen auf die Wirksamkeit der Intervention hin, zumal sie sich in den Bereichen zeigen, die in dem
Programm behandelt werden. Eine weitergehende Evaluation mit Kontrollgruppendesign soll erfolgen.
Titel
Ein integriertes kognitiv-verhaltenstherapeutisches Gruppenprogramm für die Doppeldiagnose "Sucht und Depression" Untersuchung der Akzeptanz und Wirksamkeit: Pilotstudie
in: Sucht: Zeitschrift für Wissenschaft und Praxis, Jg. 54(2008), H. 2, S. 101-107
* Präsenzbestand
Donnerstag, 24. März 2016
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