medizinisch chemisches Labor Dr. Mustafa, Dr. Richter OG 5020 Salzburg, Bergstraße 14 tel: 0662 2205 fax: 0662 2205-421 [email protected] Cytomegalie (Einschlusskörperchenkrankheit, Speicheldrüsenviruskrankheit) Allgemeines Das Cytomegalovirus kommt auf der ganzen Welt vor, wobei die Durchseuchungsrate in der Bevölkerung bei 50 bis 80% liegt. Die meisten Menschen mit einem gesunden Immunsystem merken nichts von einer Infektion. Das Virus peristiert nach der Erstinfektion lebenslang in den Wirtszellen und ein Gleichgewicht zwischen Virus und Immunsystem bildet sich aus. Wird das Immunsystem durch Krankheiten oder Medikation geschwächt, so verschiebt sich das Gleichgewicht und es kann zu einer Reaktivierung kommen. Symptome: Da sich das Cytomegalie-Virus in fast allen Körperzellen manifestieren kann, ist die Symptomatik sehr vielseitig. Nimmt die Virusvermehrung überhand, kommt es zu grippeähnlichen Symptomen mit Fieber, Schwäche, Muskel- und Gelenksschmerzen und Blutbildveränderungen. Erfolgt keine Behandlung kann es zu z.T. lebensbedrohlichen Erkrankungen von Lunge, Leber, Nieren, Herz oder Gehirn kommen. Folgende Patientengruppen haben ein erhöhtes Risiko für eine symptomatische Infektion: Schwangere, Organtransplantierte, Immunsuppremierte Ursachen: Das Cytomegalovirus ist ein DNA Virus, das zur Familie der Herpesviridae gehört. Übertragen wird es über Tröpfchen- und Schmierinfektion aber auch über Blutprodukte oder Spenderorgane. Voraussetzung für eine CMV Erkrankung ist eine frische Infektion mit CMV Viren oder eine Reaktivierung einer latenten Infektion bei einem Immungeschwächten Menschen. Von einer Reinfektion spricht man bei einer zusätzlichen CMV Infektion mit einem anderen CMV Virusstamm. Diagnostik Prinzipiell gibt es zwei Möglichkeiten des CMV Nachweises im Labor. Beim indirekten Nachweis wird der Antikörperstatus im Serum gemessen ( CMV Serologie), beim direkten Verfahren werden die Viruspartikel direkt nachgewiesen (Antigennachweis bzw. CMV-DNA Nachweis) Ob eine Person bereits eine CMV Infektion durchgemacht hat erkennt man an den Antikörperwerten im Serum, man kann aber nicht auf eine frische Infektion schließen. Eine frische Infektion oder eine Reaktivierung wird über den direkten Nachweis des Virusgenoms gemacht. Dabei wird die DNA des CMV-Virus mittels Polymerase Kettenreaktion (PCR) millionenfach vermehrt und mit spezifischen Fluoreszenzsonden detektiert. Vergleicht man das Signal mit einer Kalibrierungsfunktion, so erhält man ein quantitatives Signal der sog. "viral load“. medizinisch chemisches Labor Dr. Mustafa, Dr. Richter OG 5020 Salzburg, Bergstraße 14 tel: 0662 2205 fax: 0662 2205-421 [email protected] Therapie Bei den o.a. Personengruppen ist eine Risikoabklärung für eine CMV Infektion sehr wichtig. Patienten mit hohem Erkrankungsrisiko erhalten vorbeugend Virustatika Das Frühtherapiekonzept zielt darauf ab, durch regelmäßige CMV-DNA Screenings die Vermehrung der Viren zu erkennen, noch bevor Symptome entstehen. Weiterführende Informationen: Mag.Christof Schausberger Tel.: 0662 2205 440