Aus der Neurochirurgischen Universitätsklinik der Albert-Ludwigs-Universität Freiburg im Breisgau Die degenerative zervikale Spinalkanalstenose: Langzeitergebnis nach osteoligamentärer Dekompression INAUGURAL-DISSERTATION Zur Erlangung des Medizinischen Doktorgrades der Medizinischen Fakultät der Albert-Ludwig-Universität Freiburg Vorgelegt 2009 von Farzad Borumandi geboren in Teheran 1 Dekan: Prof. Dr. med. Christoph Peters 1. Gutachter: Prof. Dr. med. Mohsen Mohadjer 2. Gutachter: Prof. Dr. med. Martin Schumacher Jahr der Promotion: 2010 2 Meinen Eltern gewidmet. 3 Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung...................................................................................................................7 1.1 Epidemiologie.........................................................................................................8 2 Grundlagen............................................................................................................... 9 2.1 Embryologie der Halswirbelsäule...........................................................................9 2.1.1 Anatomische Besonderheiten der Halswirbelsäule...........................................13 2.1.2 Pathophysiologie der zervikalen Spinalkanalstenose.......................................19 2.2 Symptomatik.........................................................................................................20 2.2.1 Zervikale Radikulopathie...................................................................................20 2.2.2 Zervikale Myelopathie.......................................................................................22 2.3 Der Schmerz........................................................................................................25 2.4 Einteilung der zervikalen Spinalkanalstenose......................................................26 2.4.1 Einteilung nach Ätiologie...................................................................................26 2.4.2 Einteilung nach Lokalisation .............................................................................28 2.4.2.1 Zentrale Wirbelkanalstenose..........................................................................28 2.4.2.2 Laterale Stenose ...........................................................................................28 2.4.2.3 Kombinierte Stenose......................................................................................29 2.4.3 Einteilung der zervikalen Spinalkanalstenose nach der Ausdehnung...............29 3 Diagnostik................................................................................................................30 4 Differentialdiagnosen...............................................................................................32 5 Therapie..................................................................................................................33 5.1 Konservative Therapie..........................................................................................33 5.2 Operative Therapie...............................................................................................34 5.2.1 Dekompression von dorsal................................................................................35 5.2.2 Dekompression von ventral...............................................................................37 5.2.3 Die anteriore Korporektomie ............................................................................39 6 Problem und Fragestellung.....................................................................................41 7 Patienten und Methode...........................................................................................42 8 Patienten.................................................................................................................43 8.1 Krankheitsdauer...................................................................................................43 8.2 Persönliche und Sozialanamnese........................................................................44 8.3 Operationsmethode..............................................................................................46 4 8.3.1 Komplikationen..................................................................................................46 8.4 Statistische Analysen...........................................................................................47 8.4.1 Test auf Unterschiede zwischen den Gruppen..................................................47 8.4.2 Test auf Unterschiede innerhalb der Gruppen...................................................47 9 Resultate.................................................................................................................48 9.1 Schmerz...............................................................................................................48 9.1.1 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe A ...........................48 9.1.2 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion Gruppe A.......................49 9.1.3 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe B............................51 9.1.4 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion Gruppe B......................52 9.1.5 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe C............................53 9.1.6 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion Gruppe C......................54 9.2 Motorik..................................................................................................................55 9.2.1 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen Störung Gruppe A ...................56 9.2.2 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung Gruppe A...........................56 9.2.3 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen Störung Gruppe B....................58 9.2.4 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung Gruppe B...........................59 9.2.5 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen Störung Gruppe C...................60 9.2.6 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung Gruppe C...........................61 9.3 Sensibilität............................................................................................................62 9.3.1 Gesamtverlauf und Intensität der Sensibilitätstörung Gruppe A........................62 9.3.2 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe A..................................................63 9.3.3 Gesamtverlauf und Intensität der Sensibilitätsstörung Gruppe B......................65 9.3.4 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe B..................................................66 9.3.5 Gesamtverlauf und Intensität der Gefühlsstörung Gruppe C............................67 9.3.6 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe C..................................................68 9.4 Lebensqualität......................................................................................................69 9.4.1 Gesamtverlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe A......................................70 9.4.2 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung...............................................70 9.4.3 Gesamtverlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe B......................................72 9.4.4 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung...............................................73 9.4.5 Gesamtverlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe C......................................74 5 9.4.6 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung..............................................75 10 Diskussion.............................................................................................................76 11 Zusammenfassung................................................................................................84 12 Literaturverzeichnis...............................................................................................85 13 Anhang..................................................................................................................95 13.1 Fragebogen........................................................................................................95 13.2 Dankwort..........................................................................................................102 6 1. Einleitung Durch die Verschiebung der Alterspyramide nach oben hat die Zahl von diagnostizierten, degenerativ bedingten Erkrankungen wie die Spinalkanalstenose, besonders zervikal, aber auch lumbal, stark zugenommen. Als Folge von schon früh beginnender Bandscheibendegeneration kommt es zu reaktiven Anpassungsvorgängen der angrenzenden Wirbelkörper in Form von Vo l u m e n z u n a h m e d e r W e i c h t e i l - u n d k n ö c h e r n e n S t r u k t u r e n . D i e degenerationsbedingte Veränderung der Wirbelkörper und des Bandapparates läuft, solange ausreichend Reserveräume im zervikalen Spinalkanal vorhanden sind, vom Patienten unbemerkt ab. So kann eine zervikale Spinalkanalstenose ein Leben lang asymptomatisch verlaufen. Werden die Reserveräume aufgebraucht, dann kommt es zur Kompression des Rückenmarks und der von ihm ausgehenden neuralen Strukturen. Dabei kann die Stenose im zervikalen Spinalkanal kurzstreckig (monosegmental) oder langstreckig (multisegmental) sein. Die Bandbreite der Symptome reicht von Kopf-, Nacken-, Schulter und/ oder Armschmerzen mit Sensibilitäts- und motorischer Störung bis hin zu Mastdarm- und Blasenfunktionsstörung. Hierdurch kann das alltägliche Leben der Patienten enorm beeinträchtigt werden. Viele können ihren Beruf nicht mehr ausüben oder müssen krankheitsbedingt umschulen. Die Therapie erfolgt zunächst konservativ, wobei die Symptome oft gelindert werden können. Die Stenose selbst kann durch medikamentöse oder konservative Methoden nicht kausal behandelt werden. Die Frage nach dem richtigen Zeitpunkt einer Operation wird in der Literatur kontrovers diskutiert. Nicht zuletzt wegen der Angst vor den möglichen Komplikationen einer Intervention an der Halswirbelsäule, erfolgt die Operation relativ spät im Krankheitsverlauf. Bei konservativ unbeherrschbar hoher Schmerzintensität und/ oder beim Fortschreiten der neurologischen Defizite, wie Mastdarm-, und Blasenfunktionsstörung oder Gangstörung, ist die operative osteoligamentäre Dekompression die Therapie der Wahl. 7 In vorliegender Studie sind Patienten mit der Diagnose einer degenerativen zervikalen Spinalkanalstenose erfasst, die in den Jahren 2001 bis 2005 in der neurochirurgischen Klinik der Universitätsklinik Freiburg operiert worden sind. Anhand der vorhandenen Unterlagen und eines speziell entworfenen Fragebogens konnten die Daten von 56 Patienten ausgewertet werden. Wir haben die Intensität und Ausmaß der Restbeschwerden nach operativer osteoligamentärer Dekompression in Relation zur Ausdehnung der pathologischen Veränderungen (mono- bis multisegmentale Stenose) retrospektiv untersucht. Dabei wollten wir die Frage klären, welche Patientengruppen von der Operation profitierten und welche eine relativ ungünstige Prognose zu erwarten haben. 1.1 Epidemiologie Demographisch gesehen ist die Zahl der degenerativen zervikalen Spinalkanalstenosen zunehmend. Seit der Anwendung von modernen bildgebenden Verfahren wie Computertomographie (CT) in den 70er Jahren und besonders die später entwickelte Magnet-Resonanz-Tomographie (MRT) wird auch die zervikale Spinalkanalstenose öfter diagnostiziert. Nach statistischen Auswertungen von Krankenkassen und Rentenversicherungsanstalten in der Bundesrepublik Deutschland erfolgen 20% aller Arbeitsausfälle und 50% der vorzeitig gestellten Rentenanträge auf Grund von bandscheibenbedingten Erkrankungen (Krämer 2006). Die Zunahme der zivilisationsbedingten Fehlhaltung (z. B Arbeit am Computer/ Bildschirm) und mangelnde Bewegung lässt in Zukunft eine noch höhere Inzidenz mit Vorverlegung des Erscheinungsalters erwarten. Das Verhältnis von Männern zu Frauen liegt bei 3:2. Es ist davon auszugehen, dass jenseits des 70. Lebensjahres nahezu 95 - 100% aller Menschen mehr oder weniger stark ausgeprägte degenerative Veränderung an der Halswirbelsäule haben (Krämer 2006). Das röntgenologische Korrelat ist in 85 % der Bevölkerung im siebten Lebensjahrzehnt nachweisbar (Garvey et al. 1991). Nach einer aktuellen radiologischen Studie ist die Inzidenz der zervikalen Spinalkanalstenose bei Patienten mit einer gleichzeitigen lumbalen Spinalkanalstenose höher (28%) als bei Patienten (10%) ohne eine Erkrankung der Lendenwirbelsäule (Zhang et al. 2006). 8 2 Grundlagen Um die Pathologie der zervikalen Spinalkanalstenose besser zu verstehen, ist die genaue Kenntnis über die Entwicklung und den anatomischen Aufbau der Halswirbelsäule erforderlich. Nachfolgend wird die Embryologie der HWS kurz und klinisch orientiert beschrieben. 2.1. Embryologie der Halswirbelsäule In der 4 Embryonalwoche werden als primäre Achsenorgane zentral die Chorda dorsalis und dorsal davon das Neuralrohr angelegt. Beidseits von der Chorda dorsalis liegen paarig angelegt die Ursegmente, die aus Dermatom, Myotom und Sklerotom bestehen. Die Bildung der Wirbelsäule wird aus den paarig angelegten Myotomen induziert. A) Mesenchymstadium: Während der 4. Woche wandern Mesenchymzellen aus den Sklerotomabschnitten in die drei Hauptrichtungen des Körpers (s. Abb. 1 A), wie nachfolgend aufgeführt: 1. nach ventromedial, wo sie die Chorda dorsalis einscheiden. Auf einem Frontalschnitt erkennt man, dass die Sklerotome segmentale Mesenchymverdichtungen entlang der Chorda dorsalis darstellen. Jedes Sklerotom besteht kranial aus lockermaschigem und kaudal aus verdichtetem Mesenchym. Ein Teil der dicht zusammenliegenden Zellen wandert ein kleines Stück kranialwärts und liegt dann genau in Höhe der Myotome (s. Abb. 1 B) Aus Ihnen entstehen die Disci intervertebrales. Der restliche Teil des Mesenchyms verschmilzt mit dem lockermaschigen Mesenchym des kaudal angrenzenden Sklerotoms und bildet dadurch die Anlage der Wirbelkörper. Jeder Wirbelkörper enthält also Material aus zwei benachbarten Sklerotomen, ist also eine intersegmentale Struktur. Die Chorda dorsalis degeneriert überall dort, wo sie in die Wirbelkörper eingeschlossen wird. In den Zwischenwirbelscheiben bleiben Reste der Chorda dorsalis erhalten und bilden jeweils einen Gallertkern, den Nucleus pulposus. Dieser wird später von zirkulär angeordneten Bindegewebsfasern (Anulus fibrosus) umgeben. Anulus 9 fibrosus und Nucleus pulposus sind wesentliche Bestandteile der Disci intervertebrales (s. Abb 1 D). 2. nach dorsal, wo sie um das embryonale Rückenmark herum die Wirbelbögen bilden. 3. nach ventrolateral, wo die auswandernden Mesenchymzellen des Sklerotoms !" #$%&'()#*+,-$*)+$-.''/,'01)'$23/$#0)+#0)#'4)3)#%&567)--)#'0)3'89-)+,*,63' zu den Rippenanlagen bzw. den Processus costarii der Lendenwirbel werden. 72'0)#':1;;)#$#-$<)#'=7/"'0)#'>+,%)3323'%,3*$+11'0)+'?)#0)#/1+=)-'/)+0)#"' Abb. 1 Querschnitt durch einen 4 (A, B) bzw. 5 (C, D) Wochen alten Embryo. !""#$%$A2)+3%&#1**'02+%&')1#)#'B''CD.'EF'=7/"'G'CH.'IF'J,%&)#'$-*)#'K6=+5,"' A) Die Pfeile zeigen die die Richtung, in die die Mesenchymzellen aus dem DF ' I1) ' >L)1-) ' 7)1<)# ' 01) ' 01) ' :1%&*2#<. ' 1# ' 01) ' 01) ' 4)3)#%&567)--)# ' $23 ' 0)6' Sklerotom auswandern. B) Frontalschnitt durch den Embryo von A. Man erkennt, 89-)+,*,6'$23/$#0)+#"'EF'M+,#*$-3%&#1**'02+%&'0)#'K6=+5,'(,#'D"'4$#')+9)##*.' dass die Ansammlung von Sklerotomzellen um die Chorda dorsalis herum aus einem 0$33'01)'D#3$66-2#<'(,#'89-)+,*,67)--)#'26'01)'H&,+0$'0,+3$-13'&)+26'$23' kranialen Teil mit locker angeordneten Zellen und einem kaudalen Teil mit dicht )1#)6'9+$#1$-)#'N)1-'61*'-,%9)+'$#<),+0#)*)#'O)--)#'2#0')1#)6'9$20$-)#'N)1-'61*' gelagerten Zellen besteht. C) Querschnitt durch einen 5 Wochen alten Embryo. 01%&* ' <)-$<)+*)# ' O)--)# von ' =)3*)&*" ' HF ' A2)+3%&#1** 02+%& ' )1#)# ' G ' Neuralrohr J,%&)# ' $-*)#' Durch die Ansammlung Sklerotomzellen um die ' Chorda und das herum entstehen die' D#3$66-2#< Wirbelanlagen.'D) Frontalschnitt. Die' H&,+0$ Wirbelkörper K6=+5," ' I2+%& ' 01) (,#Zugehöriger ' 89-)+,*,67)--)# ' 26' 01) ' 2#0 ' 0$3' bilden sich aus den kranialen und kaudalen Hälften zweier benachbarter P)2+$-+,&+'&)+26')#*3*)&)#'01)'J1+=)-$#-$<)#"'IF'O2<)&Q+1<)+'M+,#*$-3%&#1**"'I1)' J1+=)-9Q+;)+ ' =1-0)# ' 31%& ' $23 ' 0)# ' 9+$#1$-)# ' 2#0 ' 9$20$-)# ' RS-L*)# ' 7/)1)+' 10 =)#$%&=$+*)+'89-)+,*,6()+01%&*2#<)#"'I1)'8)<6)#*$+*)+1)#'-1)<)#'T)*7*'1#'RQ&)' 0)+'J1+=)-9Q+;)+.'01)'8;1#$-#)+()#'()+-$2L)#'7/13%&)#'0)#'J1+=)-#"'I1)'H&,+0$' Sklerotomverdichtungen. Die Segmentarterien liegen jetzt in Höhe der Wirbelkörper, die Spinalnerven verlaufen zwischen den Wirbeln. Die Chorda degeneriert und bleibt nur in der Region der Bandscheiben als Nucl. pulposus bestehen (Lehrbuch und Atlas der Entwicklungsgeschichte des Menschen, Moore Keith L., 1996 Schattauer Verlag, Stuttgart). B) Knorpelstadium: Während der 6. Woche treten in den mesenchymalen Anlagen !"#$%&'()*+,-./012#345')%.#.)'#67#3&85)#,'),)%#/%#.)%#1)+)%8591-*)%#:%*-;)%# der Wirbelkörper zwei Knorpelzentren auf. Später verschmelzen jeweils zwei dieser .)'#3/'<)*=>'()'#?@)/#$%&'()*?)%,')%#-0A7#B(4,)'#C)'+851)*?)%#D)@)/*+#?@)/#./)+)'# Knorpelzentren zu einem Knorpelkern (s. Abb. 2 B und C). $%&'()*?)%,')%#?0#)/%)1#$%&'()*=)'%#E+7#:<<7#F#!#0%.#G"7 C) Verknöcherung der Wirbel: Sie beginnt schon in der Embryonalperiode, endet G"# H)'=%>85)'0%; # .)' # 3/'<)*2 # B/) # <);/%%, # +85&% # /% # .)'# I1<'9&%-*()'/&.)J # )%.),# jedoch erst mit dem 25. Lebensjahr (s. Abb. D, E und F). D).&85#)'+,#1/,#.)1#FK7#L)<)%+D-5'#E+7#:<<7#MJ#I#0%.#N"7 2 Verschiedene der Wirbelentwicklung. A) Mesenchymales !""#Abb. $ %# H)'+85/).)%) # B,-./)% #Stadien .)' # 3/'<)*)%,@/8=*0%;7 # :" # R)+)%8591-*)+# 3/'<)*<*-+,)1#/%#.)'#K7#3&85)7#!"#$%&'()*=)'%)#/1#R)+)%8591#.)'#3/'<)*-%*-;)# Wirbelblastem in der 5. Woche. B) Knorpelkerne im Mesenchym der Wirbelanlage (6. E67#3&85)"7#G"#Q'/14')#$%&85)%=)'%)#/%#)/%)1#=%&'()*/;)%#3/'<)*#ET7#3&85)"7# Woche). C) Primäre Knochenkerne in einem knorpeligen Wirbel (7. Woche). D) Ein M" # I/% # !'0+,@/'<)* # ?01# U)/,(0%=, # .)'# V)<0',J # .)'# -0+ # .')/ # =%>85)'%)% # W)/*)%# Brustwirbel zum Zeitpunkt der Geburt, der aus drei knöchernen Teilen besteht. Man <)+,)5,7 # R-% # )'=)%%, # ./) # $%&'()*C)'</%.0%; # ?@/+85)% # .)% # 3/'<)*<>;)% # 0%.# erkennt die Knorpelverbindung zwischen den Wirbelbögen und zwischen Bogen und ?@/+85)%#!&;)%#0%.#3/'<)*=>'()'7#I"#0%.#N"#U@)/#C)'+85/).)%)#:%+/85,)%#)/%)+# Wirbelkörper. E) und F) Zwei verschiedene Ansichten eines typischen Brustwirbels ,9(/+85)% # !'0+,@/'<)*+ # ?0' # U)/, # .)' # Q0<)',4, # 1/, # M-'+,)**0%; # .)' # L-;) # .)'# zur Zeit der Pubertät mit Darstellung der Lage der sekundären +)=0%.4')% # H)'=%>85)'0%;+?&%)% # EL)5'<085 # 0%. # :,*-+ # .)'# Verknöcherungszonen (Lehrbuch und Atlas der Entwicklungsgeschichte des I%,@/8=*0%;+;)+85/85,)#.)+#R)%+85)%J#R&&')#$)/,5#L7J#SXX6#B85-,,-0)'#H)'*-;J# B,0,,;-'," Menschen, Moore Keith L., 1996 Schattauer Verlag, Stuttgart). :0+ # .)% # &</;)% # :0+AO5'0%;)% # @/'. # ./) # =&1(*)P) # I%,@/8=*0%; # .)' # 3/'<)*+40*)# )'+/85,*/857#I/%)#I%,@/8=*0%;++,>'0%;#=-%%#/%#D).)'#Q5-+)#?0'#R-*A&'1-,/&%#0%.#-085# )/%)'#B,)%&+)#AO5')%7# 11 Aus den obigen Ausführungen wird die komplexe Entwicklung der Wirbelsäule ersichtlich. Eine Entwicklungsstörung kann in jeder Phase zur Malformation und auch einer Stenose führen. Dabei& '$()$* werden& )%$ die& +$,-$*$ seltene& "*.$#/($*$ angeborene& 0",1/(2"-%/*$* Malformationen der& 345 HWS& %*in& )($%& drei !"#$% & )$( 3"67-.(677$* & 5-=(6*. Hauptgruppen& $%*.$-$%,-8 eingeteilt:& 9$6(",(/:()$1$;-< Neuralrohrdefekt, Störung& )$( der& 5$.2$*-"-%/* Segmentation& 6*)& und !>+7,"+%$*&?@"7,"*&$-&",A&BCCDEA&F62&G$%+7%$,&;"**&)"+&@,%77$,H&I$%,H&5>*)(/2&?$%*$& Dysplasien (Kaplan et al. 2005). Zum Beispiel kann das Klippel- Feil- Syndrom (eine 5$.2$*-"-%/*++-=(6*.E&"6J:&K6&$%*$(&K$(L%;",$*&57%*",;"*",+-$*/+$&1M:($*&?+A&N##A& Segmentationsstörung) auch zu einer zervikalen Spinalkanalstenose führen (s. Abb. OEA 3). &!""#$%&@,%77$,H&I$%,H&5>*)(/2&?P"%)>"*"-:"*&$-&",A&BCCBE&& Abb. 3 Klippel- Feil- Syndrom (Vaidyanathan et al. 2002) && GE&0WY&)$(&345&%*&)$(&5".%--",$#$*$& NE W=*-.$*"61*":2$ & HWS 345 & -H & seitlich +$%-,%J:& in Flexion A)&Röntgenaufnahme zeigt die angeborene Fusion der K$%.- & *$#$* & )$( & G,/J;'%(#$,#%,)6*.& %* &Wirbelkörper I,$V%/* & K$%.C2& –)%$ C5.& "*.$#/($*$& I6+%/*&)$(&4%(#$,;=(7$(&RB&X&RDA $%*$ & 5-$*/+$ & )$+ & K$(L%;",$*& 57%*",;"*",+ & )6(J: & :$(L/(.$-($-$*$+& G"*)+J:$%&#$*.$'$#$A& &#'#' !()*+,-./01$21.+(31401-*1($314$5)6.7 -4"16.8961 !$(&QA&3",+'%(#$,&?R&SE<&.$*"**-&N-,"+<&-(T.-&)$*&5J:T)$,A&!%$&P$(#%*)6*.&K'%+J:$*& 5J:T)$,&6*)&N-,"+&'%()&"61&U$)$(&5$%-$&)6(J:&$%*&N-,"*-//;K%7%-",.$,$*;&:$(.$+-$,,-A& 12 F'%+J:$*&N-,"+&6*)&)$2&)"(6*-$(&,%$.$*)$*&BA&3",+'%(#$,;=(7$(&?NV%+E&#$+-$:-&"61& P"%)>"*"-:"*&$-&",A&BCCBE&& && #/($*$& B) MRT der HWS in der Sagittalebene zeigt neben der Blockwirbelbildung eine GE&0WY&)$(&345&%*&)$(&5".%--",$#$*$& Stenose des& )$( zervikalen Spinalkanals durch hervorgetretenes Bandschei K$%.& *$#$* & G,/J;'%(#$,#%,)6*.& DA bengewebe. $%*$ & 5-$*/+$ & )$+ & K$(L%;",$*& +$%-,%J:& 57%*",;"*",+ & )6(J: & :$(L/(.$-($-$*$+& 2.1.1 Anatomische Besonderheiten der Halswirbelsäule G"*)+J:$%&#$*.$'$#$A& Der 1. Halswirbel (C I), genannt Atlas, trägt den Schädel. Die Verbindung zwischen Schädel und Atlas wird auf jeder Seite durch ein Atlantookzipitalgelenk hergestellt. 31401-*1($314$5)6.7 -4"16.8961 Zwischen Atlas und dem darunter liegenden 2. Halswirbelkörper (Axis) besteht auf &N-,"+<&-(T.-&)$*&5J:T)$,A&!%$&P$(#%*)6*.&K'%+J:$*& jeder Seite ein seitliches Atlantoaxialgelenk, das durch ein unpaares mittleres (&5$%-$&)6(J:&$%*&N-,"*-//;K%7%-",.$,$*;&:$(.$+-$,,-A& Atlantoaxialgelenk zwischen dem Dens des 2. Halswirbelkörpers (HWK) und dem $(&,%$.$*)$*&BA&3",+'%(#$,;=(7$(&?NV%+E&#$+-$:-&"61& Arcus anterior des 1. HWK ergänzt wird (s. Abb. 4). Beiderseits des Foramen vertebrale verdickt sich der Knochen zur Massa lateralis atlantis. Auf ihrer Oberseite liegt die konkave Facies articularis superior, deren Längsachse mit der Längsachse QO der Gegenseite nach ventral konvergiert. Die der entsprechenden Gelenkfläche auf beiden Gruben dienen den Kondylen des Hinterhauptes als Gelenkpfannen. An der Unterseite der Massa lateralis befindet sich die fast plane Facies articularis inferior für das seitliche Atlantoaxialgelenk. Seitwärts setzt sich die Knochenmasse in den Processus transversus mit dem Foramen processus transversi fort. In diesem verläuft beidseits die Arteria vertebralis in das Schädelinnere (s. Abb. 8). Der vordere 13 Atlasbogen, Arcus anterior, besitzt vorne ein Höckerchen, Tuberculum anterius. Das Tuberculum posterius sitzt anstelle des Dornfortsatzes am Arcus posterior. Im von den Atlasbögen gebildeten Foramen vertebrale verläuft das Rückenmark. An der Innenseite des vorderen Bogens liegt eine Grube, Fovea dentis. Sie dient mit dem mittleren Atlantoaxialgelenk als Gelenkpfanne für den Dens des 2. HWK. Im Sulcus arteriae vertebralis verläuft die gleichnamige Arterie mit ihren Begleitvenen. Der 2. Halswirbel (C II), genannt Axis, besitzt als typisches Merkmal einen Zapfen, Dens axis, der sich zur Apex dentis zuspitzt. Der Dens ragt nach oben in den Ring des Atlas. Die Facies articularis anterior und Facies articularis posterior des Dens sind Teile des mittleren Atlantoaxialgelenks. Zum seitlichen Atlantoaxialgelenk gehört die beidseitig auf der Oberfläche des Querfortsatzes gelegene Facies articularis superior. Sie ist firstartig und fällt seitlich etwas ab (s. Abb. 4). !""#4$ %$ S,7E*\ $ LH)(* $ 23 $ L7*,;<H $ E-(7,()F $ [/;<H*\ $ 223 $ L7*,;<H $ O"7$ Abb. Links: Atlas (C$ 01 I) Ansicht von$ O"7 kranial, Rechts: Axis$ L],* (C II)$ 01 Ansicht von ventral. O/7H-()&$0LH)(*$8/-$L7(H"#,/$8/*$V/7*;</7$Q&$'&$J/HH/-$V?F$XYY^$1,.(P$Z/,:_$ (Atlas der Anatomie des Menschen F. H. Netter MD, 1994 Ciba- Geigy AG, Basel) LZF$N(*/)3 Vom 3. Halswirbel (C III) bis zum 7. Halswirbel (C VII) sind die Wirbel gleichförmig. !"#$%&$'()*+,-./)$01$2223$$.,*$45#$6&$'()*+,-./)$01$!223$*,78$8,/$9,-./)$:)/,;<=>-#,:&$ Die Processus spinosi des 2. – 6. Halswirbels sind kurz, am Ende gegabelt und ?,/ $ @-";/**5* *A,7"*, $ 8/* $gerichtet. B& $C $ D&$ '()*+,-./)* $ *,78 $E5-4F G78/ $:/:(./)H$ 578$ etwas schräg $nach unten Der Dornfortsatz des$ (# 7. $Halswirbels ist nicht /H+(* $ *;<-I: $ 7(;<als $ 57H/7 :/-,;<H/H&und $ ?/-infolgedessen $ ?"-7="-H*(H4 $ 8/* $ 6&zu $ '()*+,-./)* $ ,*H $ 7,;<H$ gespalten, länger die $anderen leicht tasten, worauf der :/*A()H/7F $ )I7:/- $ ()* $ 8,/ $ (78/-/7 $ 578 $ ,7="):/8/**/7 $ )/,;<H $ 45 $ H(*H/7F $ +"-(5= $ 8/-$ Name Vertebra prominens zurückzuführen ist (s. Abb. 5). Die gute Beweglichkeit in J(#/$!/-H/.-($A-"#,7/7*$45-K;E45=K<-/7$,*H$0*&$L..&$M3&$?,/$:5H/$N/+/:),;<E/,H$,7$ der Halswirbelsäule wird durch Intervertebral- und Facettengelenke ermöglicht. Oben 8/-$'()*+,-./)*I5)/$+,-8$85-;<$27H/-O/-H/.-()P$578$Q(;/HH/7:/)/7E/$/-#>:),;<H&$R./7$ seitlich an dem relativ kleinen, fast rechteckigen Wirbelkörper befindet sich eine */,H),;< $ (7 $ 8/# $ -/)(H,O $ E)/,7/7F $ =(*H $ -/;<H/;E,:/7 $ 9,-./)E>-A/- $ ./=,78/H $ *,;< $ /,7/$ Leiste, Uncus corporis (früher Proc. uncinatus, in der Klinik auch S/,*H/F $ T7;5* $ ;"-A"-,* $ 0=-K</- $ @-";& $ 57;,7(H5*F $ ,7 $ 8/- $ U),7,E $ (5;<$ T7E"O/-H/.-()="-H*(H43 $ 0*& $ L..& $ D3& $ V,H $ 8/# $ U>-A/- $ 8/* $ 7I;<*H $ <></- $ :/)/:/7/7$ 14 9,-./)*$.,)8/H$*,/$8,/$T7E"O/-H/.-()O/-.,7857:$0W;<,/.)/-$/H$()&$XYY63&$ ?/:/7/-(H,O/$!/-I78/-57:/7$(7$8/7$"./7$/-+I<7H/7$Z/)/7EO/-.,7857:/7$$*"-:/7$ Unkovertebralfortsatz) (s. Abb. 6). Mit dem Körper des nächst höher gelegenen Wirbels bildet sie die Unkovertebralverbindung (Schiebler et al. 1997). Degenerative Veränderungen an den oben erwähnten Gelenkverbindungen sorgen für eine Kompression von im Foramen vertebrale gelegenen Rückenmark bzw. der von ihm ausgehenden Nervenwurzeln (Radices). Diese verlaufen beidseits in den Foramina intervertebralia auf Höhe von Pediculus arcus vertebrae (s. Abb. 5). !""# Abb. $ %! 5 #$%&'( Links: ) *$+,-+, Vierter ) ./0'1$,2+0 Halswirbel ) 34 (C ) 5*67 IV), ) 8+9:-'( Rechts: ) ;$+2-+, Siebter ) ./0'1$,2+0 Halswirbel ) 34 (C ) *556) VII) <$%=+>+$9:%+Eingezeichnet) '$%? sind) '/=$--/0+ sagittale)@%? und)-,/%'A+,'/0+ transversale) B,+$-+ Breite)?+') des C+,A$&/0&/%/0') Zervikalkanals 3D-0/') (Atlas ?+,) der D%/-EF$+)?+')G+%'9:+%)HI).I)J+--+,)GK7)!LLM)4$2/N)O+$=P)DO7)B/'+06 Anatomie des Menschen F. H. Netter MD, 1994 Ciba- Geigy AG, Basel) 15 !""# $& $./0'1$,2+0)4)555)N)4)*)3D-0/')?+,)D%/-EF$+)?+') !""# $ %! #$%&'( ) *$+,-+, ) ./0'1$,2+0 ) 34 ) 5*67 ) 8+9:-'( ) ;$+2-+, ) ./0'1$,2+0 ) 34 ) *556) <$%=+>+$9:%+- ) '$%? ) '/=$--/0+ )@%? )-,/%'A+,'/0+ ) B,+$-+ )?+') C+,A$&/0&/%/0') 3D-0/') ?+,) D%/-EF$+)?+')G+%'9:+%)HI).I)J+--+,)GK7)!LLM)4$2/N)O+$=P)DO7)B/'+06 !""# Abb. $& 6 $./0'1$,2+0)4)555)N)4)*)3D-0/')?+,)D%/-EF$+)?+') Halswirbel C III - C V (Atlas der Anatomie des Menschen F. H. Netter MD, G+%'9:+%)HI).I)J+--+,)GK7)!LLM)4$2/N)O+$=P)DO7)B/'+06 1994 Ciba- Geigy AG, Basel) Die Bandscheibe (Discus articularis) setzt sich aus einem Faserring, dem Anulus fibrosus, und dem zentral gelegenen Gallertkern, dem Nucleus pulposus zusammen und wirkt als Polster und Stoßdämpfer des Achsenorgans Wirbelsäule. Der !" elastische, verformbare Nukleus pulposus trägt wie ein Wasserkissen den Wirbelkörper und sorgt für eine gleichmäßige Druckverteilung. Der Anulus fibrosus, der mit der Boden- und Deckplatte der angrenzenden Wirbel verankert ist, bildet eine zugfeste Hülle um den Gallertkern (s. Abb. 7). 16 D"/,#1<G/>#/$.'($):/60$9H/$#"'#$61#"*+4CB"6#$!/.*<F#/0#"1.'6E$!#/$8'.1.)$9",/:).)7$ (#/$4"0$(#/$%:(#'I$.'($!#*<>1&00#$(#/$&'6/#'3#'(#'$D"/,#1$F#/&'<#/0$")07$,"1(#0$#"'#$ 3.69#)0#$JH11#$.4$(#'$;&11#/0<#/'$-)E$8,,E$K2E$ !""# $ %$ !"# $ %&'()*+#",#$ -L#'6&*+&/M $ A7 $ D"1<"') $ LN$ @/"'*">1#) $ :9 $ =#./:)./6#/M7$ O1)#F"#/$P:),M7$QRRS2 Abb. 7 Die Bandscheibe (Rengachary S, Wilkins R: Principles of Neurosurgery, !"#$D"/,#1<G/>#/$)"'($F#'0/&1$.'($(:/)&1$(./*+$TC'6),C'(#/$4"0#"'&'(#/$F#/,.'(#'E$ Elsevier Mosby, 1994) !&)$F:/(#/#$TC'6),&'(7$T"6&4#'0.4$1:'6"0.("'&1#$&'0#/".)7$")0$?#)#'01"*+$,/#"0#/$&1)$ Die Wirbelkörper sind ventral und dorsal durch Längsbänder miteinander verbunden. (&)$T"6E$1:'6"0.("'&1#$>:)0#/".)$-+"'0#/#)$TC'6),&'(27$(&$#)$(#'$#"'3"6#'$A0&,"1")&0:/$ Das vordere Längsband, Ligamentum longitudinale anterius, ist wesentlich breiter als (#)$F#'0/&1#'$8,)*+'"00#)$(&/)0#110E$O)$H,#/)>&''0$("#$U?")*+#'?"/,#1)*+#",#'7$:+'#$ das $Lig. longitudinale (hinteres Längsband), da es$ TC'6),&'( den einzigen Stabilisator )"*+ #'6#/ $ 4"0 $ "+'#' $posterius 3. $ F#/,"'(#'7 $ ?C+/#'( $ (&) $ +"'0#/# $ 9#)0 $ 4"0 $ (#'$ des ventralen Abschnittes$ darstellt. Es$ überspannt Zwischenwirbelscheiben, U?")*+#'?"/,#1)*+#",#' F#/,.'(#' ")0E $ %#" $ die V:/?G1,.'6 $ :(#/ $ V:/9&11 $ohne (#/$ sich enger mit ihnen zu verbinden, während das hintere Längsband fest mit den %&'()*+#",#$'&*+$(:/)&1$<:440$#)$3.$!/.*<I$.'($U.6#/)*+#"'.'6#'$&4$+"'0#/#'$ Zwischenwirbelscheiben verbunden ist. Bei Vorwölbung oder Vorfall der Bandscheibe TC'6),&'(7$?:,#"$H,#/$A*+4#/39&)#/'$(#)$L&4.)$4#'"'6#.)$(#/$A>"'&1'#/F#'$#"'$ nach dorsal kommt es zu Druck- und Zugerscheinungen am hinteren Längsband, 1:<&1#)$A*+4#/3)M'(/:4$+#/F:/6#/.9#'$?"/(E$!&)$>:)0#/":/#$1:'6"0.("'&1#$T"6&4#'0$ wobei über Schmerzfasern des Ramus meningeus der Spinalnerven ein lokales -@TT2$<&''$&10#/.'6),#("'60$F#/<'G*+#/'$.'($+"#/(./*+$(#'$U#/F"<&1<&'&1$#"'#'6#'E$ Schmerzsyndrom hervorgerufen wird. Das posteriore longitudinale Ligament (PLL) !"#)$0/"00$6#+C.90$"4$&)"&0")*+#'$L&.4$&.9$-L"*+0#/$#0$&1E$QRRR7$W6&0&$=E$#0$&1$XYYS7$ kann alterungsbedingt verknöchern und$ !"# hierdurch Zervikalkanal P&/:.' $ QRRZ7 $ [:4&\&0& $ #0 $ &1E $ XYYK2E $ T"66E $den 91&F&# $ -)E $ 8,,E $ ]27einengen. $ ("# $ './ $Dies (&)$ tritt gehäuft im asiatischen auf (Richter al. 1999, Ogata N. $et al 2004, 5:/&4#' $ "'0#/F#/0#,/&1# $ 9H/ $Raum (#' $ !./*+0/"00 $ F:' $et;#9CB#' $ .'( $ =#/F#' 9/#"1&))#'7$ Maroun $1993, Komaqata et al. 2007). Die flavae (s.$ ?:,#" Abb. $8), nur$ "+/#$ das +#44#' #"'# $ H,#/4CB"6# $ V#'0/&191#^":' $ (#/Ligg. $ D"/,#1)C.1#7 )"# $die (./*+ #1&)0")*+#' $ O"6#')*+&90#'für $ &.*+ $ &.9/#*+0#/ $ .'0#/ $ )0#+#'E$ Foramen intervertebrale den$ ,#" Durchtritt von$ J&10.'6 Gefäßen und$ A>&''.'6 Nerven freilassen, hemmen eine übermäßige Ventralflexion der Wirbelsäule, wobei sie durch ihre elastischen Eigenschaften auch bei aufrechter Haltung unter Spannung stehen. QK Dieses Ligament kann ebenfalls verknöchern. Dies tritt vermehrt thorakal, sehr selten im zervikal auf (Miyazawa et al. 2007). 17 !"#$#$%&"'()#*+%,(**%#-#*.(//$%0#1,*234#1*5%!"#$%+1"++%0#1)#41+%+461(,(/7%$#41%$#/+#*% ")%8#10",(/%(9.%:;"<(8(=(%#+%(/5%>??@A5 Abb. 8a Der Äußere Bandapparat der Halswirbelsäule !""# $ %& $!#1 % B9C#1# % D(*E(FF(1(+ % E#1 % G(/$="1-#/$H9/# % :I+/($ % E#1% (Atlas der Antomie des Menschen F. H. Netter MD, 1994 Ciba- Geigy I*(+6)"#%E#$%;#*$34#*%J5%G5%K#++#1%;!7%LMMN%O"-(P%Q#"'<%IQ7%D($#/A AG, Basel) LR 18 !""# $ %" $!"# $ %&&"#" $ '(&)(**(#(+ $ )"# $ ,(-./%#0"-.12-" $ 34+-(. $ )"# $ 4&(+56%" $ )".$ Abb. 8b Der innere Bandapparat der Halswirbelsäule (Atlas der Anatomie des 7"&.89"&$:;$,;$<"++"#$7!=$>??@$A%0(B$C"%DE$4C=$'(."-F Menschen F. H. Netter MD, 1994 Ciba- Geigy AG, Basel) &#'#& ()*+,-+./0,1,203 $435$635708)139$:-09)18)9)1/*39,/3 2.1.2 Pathophysiologie der zervikalen Spinalkanalstenose <(89G5-D"&) $ /"#)"& $ )%" $ *(+95*9E.%5-5D%.89"& $ H5#D1&D"= $ )%" $ I2 $ "%&"# $ I"#J%K(-"&$ Nachfolgend werden die pathophysiologischen Vorgänge, die zu einer zervikalen L*%&(-K(&(-.+"&5." $ GM9#"& $ KN&&"&= $ D"&(2"# $ 0".*#589"&; $ !"D"&"#(+%J" $ ,OLB Spinalkanalstenose führen können, genauer besprochen. Degenerative HWSH"#1&)"#2&D"&$+#"+"&$I2&189.+$(&$)"&$'(&).89"%0"&$(2G$3,5-6$>??PF$2&)$/"#)"&$ Veränderungen treten zunächst an den Bandscheiben auf (Holm 1993) und werden 9"#J5#D"#2G"&$)2#89$O(.."#J"#-2.+$3!"9E)#%"#2&DF;$L%"$GM9#"&$I2$"%&"#$J5#/%"D"&)$ hervorgerufen durch Wasserverlust (Dehydrierung). Sie $führen zu einer vorwiegend )5#.(-"& $ ,N9"&6%&)"#2&D $ )". $ Q/%.89"&/%#0"-#(26". 3R&+"#J"#+"0#(-#(26F; $ !%"$ dorsalen Höhenminderung des Zwischenwirbelraumes (Intervertebralraum). Die ,N9"&6%&)"#2&D $ )"# $ R&+"#J"#+"0#(-#126" $ 6%+ $ )"D"&"#(+%J"# $ 65#*95-5D%.89"&$ Höhenminderung der$ "%&"6 Intervertebralräume degenerativer morphologischen H"#1&)"#2&D $ K(&& $ I2# $ *(+95-5D%.89"& mit $ O%#0"-D-"%+"& $ )"# $ ,(-./%#0"-KN#*"#$ Veränderung kann zur einem pathologischen der$3.;$400;$ Halswirbelkörper 3,OSF$GM9#"&=$ /(.$ (-.$R&.+(0%-%+1+$0I/; $ T%.+9"."$Wirbelgleiten 0"I"%89&"+$/%#) >UF;$R6$ (HWK) $führen, als Instabilität bzw. bezeichnet wird (s. Abb. 12). Im /"%+"#"& H"#-(2G $was .89#"%+"& $ M0"# $ V(9#" $ )%"Listhese $ )"D"&"#(+%J"& $ H"#1&)"#2&D"& $ G5#+ $ 6%+$ weiteren Verlauf schreiten über Jahre die$ (& degenerativen Veränderungen fort$ >>$ mit (#+9#5+%.89"& $ H"#1&)"#2&D"& $ %&.0".5&)"#" $ )"& $ :(8"++"&D"-"&K"& $ 3.; $ 400; arthrotischen Veränderungen insbesondere an den Facettengelenken (s. Abb. 11 und 2&)$>UF;$,%"#0"%$"&+.+"9"&$.*5&)E-5+%.89"$K&N89"#&"$W(&)I(8K"&$3X.+"5*9E+"&F$6%+$ 12). Hierbei$Y%&"&D2&D entstehen$ )". spondylotische knöcherne Randzacken (Osteophyten) mit K5&."K2+%J"# $I"#J%K(-"& $ L*%&(-K(&(--26"&.$ J5& $ J"&+#5B $ 6")%(- $ 6%+$ konsekutiver des Spinalkanallumens von$ S56*#"..%5& ventro- medial mit 5)"# $ 59&" $ "%&"Einengung $ Y%&"&D2&D $ )"#zervikalen $ <"2#5G5#(6%&( $ J5& $ -(+"#(-; $ !%" $ )".$ WM8K"&6(#K.$%6$L*%&(-K(&(-$&(89$H"#0#(289$)"#$.20(#(89&5%)(-"&$W"."#J"##126"$ oder ohne eine Einengung der Neuroforamina von lateral. Die Kompression des /%#) $ *(+95*9E.%5-5D%.89 $ %& $ "%&" $ .+(+%.89" $ 2&) "%&" $ )E&(6%.89" Reserverräume $ S56*5&"&+"$ Rückenmarks im Spinalkanal nach Verbrauch der$ subarachnoidalen 2&+"#+"%-+ $ 3C"8K $ "+ $ (-; $ UZZUF; $ Q26 $ '"%.*%"-und $ D"9N#+ $ 50"& $ 0".89#%"0"&"$ wird pathophysiologisch in eine statische eine $ )%" dynamische Komponente H5-26"&I2&(96"$)2#89$X.+"5*9E+"&G5#6(+%5&$I2#$.+(+%.89"&$S56*5&"&+"$2&)$"%&"$ unterteilt (Geck et al. 2002). Zum Beispiel gehört die oben beschriebene >? 19 Volumenzunahme durch Osteophytenformation zur statischen Komponente und eine Bandscheibenvorwölbung oder das Wirbelgleiten (Spondylolisthese) bei HWSBewegungen (Flexion oder Extension) zur dynamischen Komponente. Ist der zervikale Spinalkanal primär eng angelegt, kann schon eine geringgradige zentrale Stenose zur Kompression des Myelons führen (Geck et al. 2002). Seit den 50er Jahren sind zahlreiche Publikationen erschienen, die die sagittale Spinalkanalbreite und ihre Bedeutung für die Entwicklung einer zervikalen Myelopathie untersucht haben (Arnold 1955, Burrows 1963, Epstein et al. 1979, Mair et al. 1953, Ogino et al. 1983, Ono et al. 1977, Penning et al. 1966, Wolf et al. 1956 Hayashi et al. 1987, Edwards et al. 1983). Mit Hilfe radiologischer Messungen des zervikalen Spinalkanals wurden Normwerte für die Breite des Kanals in sagittaler Richtung (s. Abb. 5, rote Linie) festgelegt. Die durchschnittliche sagittale Bereite des zervikalen Spinalkanallumens beträgt vom dritten bis zum siebten Halswirbel ca. 17,6 bis 18,8 mm, wobei ein Kanaldurchmesser von < 12mm die Entwicklung einer Myelopathie begünstigen kann (Boijsen 1954, Hinck et al. 1962, Payne et al. 1957, Murone 1973). Die individuellen konstitutionellen Merkmale (wie z.B. Geschlecht oder Abstammung) sollten bei der Betrachtung der Kanalbreite auch berücksichtigt werden (Tatarek 2005). 2.2 Symptomatik 2.2.1 Zervikale Radikulopathie Für die zervikale Radikulopathie ist eine dermatombezogene Symptomatik mit Hinweisen auf eine Wurzelkompression charakteristisch. Im Vordergrund steht der Schmerz in Nacken- und Schulter mit möglicher Ausstrahlung zum Hinterkopf (Zervikozephalgie). Durch Bewegung der Halswirbelsäule kann der Schmerz ausgelöst bzw. verstärkt werden. Hinzukommt eine reflektorisch verspannte SchulterNackenmuskulatur mit druckschmerzhaften Bereichen und einer Fehlhaltung des Halses. Typisch sind in den Arm ausstrahlende Schmerzen (Zervikobrachialgie), welche häufig durch die Extension des Halses ausgelöst werden. Der Schmerz setzt sich in das von der komprimierten Nervenwurzel versorgte Areal (Dermatom) fort, wodurch die Höhe der Schädigung lokalisiert werden kann. Mit zunehmender Wurzelkompression kann es zu neurologischen Störungen wie Sensibilitätsstörungen 20 (in der Regel Parästhesie oder Hypästhesie) und/ oder motorischen Ausfällen kommen. Nachfolgend werden diese Symptome genauer erläutert: Definition der Sensibilitätsstörung : • Parästhesie: Qualitative Wahrnehmungsveränderung (z.B. Kribbeln, Ameisenlaufen). • Hypästhesie: Quantitative Gefühlsminderung, Berührung wird abgeschwächt empfunden. • Hyperästhesie: Die zugeführten Reize werden verstärkt wahrgenommen. • Anästhesie bzw. Analgesie: Erloschene Wahrnehmung Definition der motorischen Störung: • Normale Kraft: Kraftgrad 5 • Bewegung gegen leichten Widerstand: Kraftgrad 4 • Anheben gegen Schwerkraft: Kraftgrad 3 • Bewegung unter Aufhebung der Schwerkraft: Kraftgrad 2 • Kontraktion ohne Bewegung: Kraftgrad 1 • Keine Muskelaktivität: Kraftgrad 0 Die oben erwähnten neurologischen Symptome Schmerz, Sensibilitäts- und motorische Störung sind die Hauptsymptome der zervikalen Radikulopathie. Wie oben erwähnt gibt eine genaue körperliche Untersuchung Hinweise auf die Höhe der Läsion. In der nachfolgenden Abbildung sind die Dermatome und die zugehörigen Nervenwurzeln schematisch dargestellt (s. Abb. 9). 21 W/,$'%=(X%()"*(%5I6#'.2"%)"%(A--$.)1%2(,$%)()$"(!"*:5&':"(1%)()$"(<12"60*$2"%( M"*8"%H1*<".%(,I6":5&$,I6()5*2",&"..&(;,=(A--=(YB= !""#$%( +I6":5&$,I6" ( !5*,&"..1%2( )"* ( 8'% ( )"% ( M"*8"%H1*<".%( $%%"*8$"*&"% ( ( !"*:5&':"=( ;Z$.."* ( F= ( A=3 ( !' ( D'1 ( *"5..D( %"") ( -5IK ( ,1*2"*D[ ( \]#'*)( V%$8"*,$&D ( 4*",,U ( \%.$%"^( HHH=-5IKE5$%U21$)"=I':B Abb. 9 Schematische Darstellung der von den Nervenwurzeln innervierten Dermatome. (Filler G. A.: Do you really need back surgery? Oxford University Press- Online/ www.backpainQR guide.com) !""# $ %&! "#$ ! %&#'( ! )#'*+ ! ,-& ! #'.# ! /+#.01#! 2#1 ! 30$,4#. ! '.+#$5#$+#6$,(#! 730$,4'.,(1+#.01#8 ! 9:; ! 9< ! ('.=1> ! /?'$,(@! 9AB ! 7C-44#.+D,(#$ ! CBE ! F-$)(#D$6-GD! H#-$0(0*'#> ! IB ! J-&(B> ! AD'#4# ! K#$(,*! /+-++*,$+!LMMN8 Abb. ()*+,-./) 10 Der Pfeil zeigt auf eine Stenose des Foramen intervertebrale '#'#' $01)/23.45,) (Foraminalstenose) C3/ C4 links, Spiral- CT. (Mummenthaler M.: Kurzlehrbuch "'#!O#$5'=,(#!CP#(0?,+D'#!'1+!2'#!30(*#!#'.#$!F04?$#11'0.!2#1!Q,(14,$=#1!2-$GD! Neurologie, 1. Aufl., Thieme Verlag Stuttgart 2006) #'.#!R,-4&0$2#$-.*B!S#'!2#$!,-1*#?$T*+#.!30$4!2#$!)#$5'=,(#.!/?'.,(=,.,(1+#.01#! =,.. ! #1Zervikale ! )- ! #'.#$ ! )#$5'=,(#. ! CP#(0?,+D'# ! 2-$GD ! #'.# ! )#.+$,(# ! U'.#.*-.* ! 2#1! 2.2.2 Myelopathie RVG=#.4,$==,.,(1 ! 7S0D(4,.. ! #+ ! ,(B ! IWXX> ! YT*#$ ! #+ ! ,(B ! IWWL8 ! =044#.B ! 3V$ ! #'.#! Die Zervikale Myelopathie ist die! +P?'1GD Folge einer des Halsmarkes durch 2#*#.#$,+'5 ! 6#2'.*+# ! CP#(0?,+D'# ! 1'.2 !Kompression ! V6#$ ! C0.,+# ! 6'1 ! Y,D$# ! D'.Z#*! eine Raumforderung. Bei der ausgeprägten Form der zervikalen Spinalkanalstenose )-.#D4#.2#!/P4?+04#!,.!2#.!QT.2#.!-.2!,.!2#.!-.+#$#.!U[+$#4'+T+#.B!F('.'1GD! kann es zervikalen Myelopathie durch eine zentrale !Einengung des 4,GD#. ! 1'GDzu! '.einer ! 2#$ ! R#*#( ! 7?0(P8$,2'=-(T$# ! /P4?+04# ! 6#4#$=6,$> 6#50$ ! #1 ! )-$! Rückenmarkkanals (Bohlmann et al. 1988, Jäger et al. 1992) kommen. Für eine 4#2-((T$#.!F04?$#11'0.!=044+!7C-44#.+,(#$!#+!,(B!LMMN8B!\4!J.&,.*11+,2'-4!1'.2! 6#'21#'+'*#!/#.1'6'('+T+11+]$-.*#.!2#$!3'.*#$!74'+!*#1+]$+#$!A#4?#$,+-$#4?&'.2-.*8! 10Z'# ! #'.# ! S##'.+$TGD+'*-.* ! 2#$ ! A,1+#4?&'.2-.* ! +P?'1GDB ! J(1 ! O#'GD#. ! #'.#$! 22 )#$5'=,(#. ! ^-$)#(1GDT2'*-.* ! =]..#. ! %,$#1#. ! -.2 ! J+$0?D'#. ! 2#$ ! =(#'.#.! Q,.24-1=#(. ! 4'+ ! #'.#$ ! /+]$-.* ! 2#$ ! 3#'.40+0$'= ! D'.)-=044#.B ! H-$ ! :M_ ! 2#$! degenerativ bedingte Myelopathie typisch sind über Monate bis Jahre hinweg zunehmende Symptome an den Händen und an den unteren Extremitäten. Klinisch machen sich in der Regel (poly)radikuläre Symptome bemerkbar, bevor es zur medullären Kompression kommt (Mummentaler et al. 2006). Im Anfangsstadium sind beidseitige Sensibilitätsstörungen der Finger (mit gestörter Temperaturempfindung) sowie eine Beeinträchtigung der Tastempfindung typisch. Als Zeichen einer zervikalen Wurzelschädigung können Paresen und Atrophien der kleinen Handmuskeln mit einer Störung der Feinmotorik hinzukommen. Nur 30% der Patienten mit Myelopathie haben radikuläre Schmerzsyndrome (Bengel et al. 2005). Schließlich (selten auch als einzige Manifestation) machen sich Funktionsstörungen seitens der langen Rückenmarksbahnen mit Paraspastik, Reflexsteigerung und P y r a m i d e n b a h n z e i c h e n b e m e r k b a r. E i n e s p a s t i s c h e G a n g s t ö r u n g , Koodinationsstörungen und Mastdarm- und Harnblasensphinkterstörung sind weitere Symptome der zervikalen Myelopathie. Nachfolgend werden die zwei gebräuchlichsten Stadieneinteilungen (nach Nurick und JOA) für den Schweregrad der der zervikalen Myelopathie aufgeführt: !"#$%&'()*(+,-(./0,12-3-4%4(15(0,-(4.%3/6(&1$7(7%41$7-$4(/441&%/0-7(8%0,(&-$9%&/6( (Nurick S: The pathogenesis of the spinal cord disorders associated with cervical 4.137:614%4;(<$/%3(=>?@A(>B*C?D=EEF spondylosis. Brain 1972, 95:87-100) 23 !"#$%&'()*(+,-(./0,12-3-4%4(15(0,-(4.%3/6(&1$7(7%41$7-$4(/441&%/0-7(8%0,(&-$9%&/6( 4.137:614%4;(<$/%3(=>?@A(>B*C?D=EEF !G/./3-4-( H$0,1./-7%&(I441&%/0%13*(J$%0-$%/( 13 (0,-( -9/6#/0%13( 15( 0,-(0$-/0K-30(15( &-$9%&/6(K:-61./0,:;(G1#$3/6(15(G/./3-4-(H$0,1./-7%&(I441&%/0%13(=>?LF (Japanese Orthopaedic Association: Criteria on the evaluation of the treatment of cervical myelopathy. Journal of Japanese Orthopaedic Association 1976) @M 24 2.3 Der Schmerz Da die meisten Patienten mit einer zervikalen Spinalkanalstenose an Schmerzen in Nacken-, Schulter- und Armbereich leiden, ist ein besseres Verständnis des Phänomens “ Schmerz “ von Bedeutung. Der Schmerz wird definiert als „ein unangenehmes Sinnes- und Gefühlserlebnis, das mit einer tatsächlichen oder drohenden Gewebsschädigung verbunden ist oder in Begriffen einer solchen Schädigung beschrieben wird.“ (International Association for the Study of Pain 1973). Wir unterscheiden den akuten vom chronischen Schmerz. Der akute Schmerz hat eine lebenswichtige Funktion, er signalisiert Gefahr und schützt so den Organismus vor drohenden Verletzungen. Er übernimmt Warn- und Schutzfunktion und trägt zum schmerzmindernden bzw. heilungsfördernden Verhalten bei (Wall et al. 1984). Der akute Schmerz kann mit vegetativen Veränderungen einhergehen: Erhöhung der Herzfrequenz und des Blutdruckes, Erweiterung der Pupillen und Anspannung der Muskulatur. Unter dem Begriff “chronisch“ werden anhaltende oder wiederkeherende Schmerzen zusammengefasst, die mindestens sechs Monate andauern (Nilges et al. 2007). In einem neuen Konzept werden Stadien der Chronifizierung unterschieden und Merkmale der Schmerzkrankheit zur Definition herangezogen (Gerbershagen et al. 2002). Der somatisch begründete Schmerz mit unveränderten organbezogenen Symtomen sog. “Anhaltender Schmerz“ oder “Schmerz mit dynamischem Verlauf“ oder “Rezidivierender Schmerz“ behält alle seine Eigenschaften auch z.B. die Schutzfunktion. Bei der Schmerzkrankheit ist aber kein adäquates organisches Korrelat mehr vorhanden. Da es sich in unserer Studie um organbezogene Schmerzen (zervikale Spinalkanalstenose) handelt, gehen wir hier auf die Schmerzkrankheit nicht näher ein und verweisen auf weiterführende Literatur (Thomas et al.1999, Borsook et al. 2007, McWilliams et al. 2003, Hoogendoorn et al. 2000, Korff et al. 2005, Burton et al. 1995). 25 2.4 Einteilung der zervikalen Spinalkanalstenose !"# $%&'(%)*&+,-(.,/(.0%12)(&,34%&2)12&2)5'(&65( 2.4.1 Einteilung nach Ätiologie !"#"7 $%&'(%)*&+,&289,:'%6)6+%( Die zervikale Spinalkanalstenose lässt sich nach der Ätiologie, Lokalisation und der !"#$%#&'"()*#$+,"-)*()-)*./#-0.#$*1../$."23$-)23$4#&$5/"0*06"#7$80()*".)/"0-$9-4$4#&$ Ausdehnung der Stenose einteilen. :9.4#3-9-6$4#&$+/#-0.#$#"-/#"*#-; Wir unterscheiden generell die anlagemässige, also kongenitalen, primären <"& $ 9-/#&.23#"4#- $ 6#-#&#** $ 4"# $ )-*)6#=1.."6#7 $ )*.0 $ (0-6#-"/)*#-7 $ ,&"=1&#-$ Spinalkanalstenosen von den sekundären, erworbenen Stenosen. In dieser Studie +,"-)*()-)*./#-0.#-$'0-$4#-$.#(9-41&#-7$#&>0&?#-#-$+/#-0.#-;$@-$4"#.#&$+/94"#$ befassen wir uns ausschließlich mit den sekundären, degeneratbedingten ?#A)..#- $ >"& $ 9-. $ )9..23*"#B*"23 $ ="/ $ 4#- $ .#(9-41&#-7 $ 4#6#-#&)/?#4"-6/#-$ Spinalkanalstenosen. Weitere Ursachen für erworbene Spinalkanalstenose sind aus +,"-)*()-)*./#-0.#-;$<#"/#&#$C&.)23#-$AD&$#&>0&?#-#$+,"-)*()-)*./#-0.#$."-4$)9.$ Schema 1 ersichtlich. +23#=)$E$#&."23/*"23; !RMRSRT:P@OS SROW8:+@R @SFRVP@OS +W@S:8V:S:8+PRSO+R @:PTOMRS PT:CU: VOSMRS@P:8 Schema 1 Ätiologische Faktoren für eine Spinalkanalstenose 389(;2,7$5/"0*06".23#$F)(/0&#-$AD&$#"-#$+,"-)*()-)*./#-0.# Folgendes sind sekundär erworbene Ursachen für eine zervikale Spinalkanalstenose F0*6#-4#.$."-4$.#(9-41&$#&>0&?#-#$C&.)23#-$AD&$#"-#$%#&'"()*#$+,"-)*()-)*./#-0.#$ (s. Abb. 11 und 12): G.;$:??;$EE$9-4$EHIJ$ • ! • ! • ! Degenerative Abnutzung (z.B. hypertrophierte Gelenkfortsätze, !#6#-#&)/"'# $ und :?-9/%9-6 $ G%;K; $ 3L,#&/&0,3"#&/# $ M#*#-(A0&/.1/%#7$ hypertrophiertes vorgewölbtes Ligamentum flavum, Osteophyten) 3L,#&/&0,3"#&/#.$9-4$'0&6#>N*?/#.$8"6)=#-/9=$A*)'9=7$O./#0,3L/#-I Traumata (z.B. Wirbelkörperfraktur) P&)9=)/)$G%;K;$<"&?#*(N&,#&A&)(/9&I$ Wirbelkörpergleiten bzw. Instabilität (Spondylolisthese) (s. Abb. 12) <"&?#*(N&,#&6*#"/#-$?%>;$@-./)?"*"/1/$G+,0-4L*0*"./3#.#I$G.;$:??;$EHI 26 HQ !""# $ %%! "#$%&'()*#$% ! +',*(%--./0 ! 1%, ! '/'(2&)*#$%/ ! 3%,$4-(/)**% ! 1%* ! Abb. Schematische Darstellung der'/'(2&)*#$%/ anatomischen Verhältnisse des !""# $ %%!11 "#$%&'()*#$% ! +',*(%--./0 !! 1%, 3%,$4-(/)**% ! 1%* ! 5/(%,6%,(%7,'-8 ! ./1 ! 9'#%((%/0%-%/:; '< ! !=$>*)2-20)*#$ ! !! 7< ! ?>=%,(,2=$)% ! 1%,! Intervertebralund Facettengelenk. physiologisch Hypertrophie der 5/(%,6%,(%7,'-8 ! 9'#%((%/0%-%/:; ! '< a) ! =$>*)2-20)*#$ ! ! 7< b) ! ?>=%,(,2=$)% ! 1%,! @/A#$%,/%/ ! ./1 ! "(,.:(.,%/ ! B9'#%((%/0%-%/:%C ! 3%,1)#:(% ! D),7%-7A0%/C! KE'/1F'#:%/7)-1./0<; n ö c h e r n e! n "(,.:(.,%/ S t r u k! t"%(() uren (F a c e t t e n g e l e n k e! , 3%,1)#:(% Ve r d i c k t e! W irbelbögen, @/A#$%,/%/ !! ";B9'#%((%/0%-%/:%C ! E%/0'#$',>C ! E27%,( ! ?; ! D)-:)/*C !D),7%-7A0%/C! G,)/#)=-%* ! 2H! Randzackenbildung). Setti Rengachary, Robert Wilkins, Principles E'/1F'#:%/7)-1./0<; ! "%(() ! "; S. ! E%/0'#$',>C ! E27%,( ! ?; H. ! D)-:)/*C ! G,)/#)=-%* ! 2H!of I%.,2*.,0%,>; Neurosurgery. I%.,2*.,0%,>; !""# $ %&! "#$%&'()*#$% ! +',*(%--./0 ! 1%0%/%,'()6%, ! 3%,4/1%,./0%/C ! 1)% ! F. ! %)/%,! Abb. 12 Schematische Darstellung degenerativer Veränderungen, die zu einer J)/%/0./0!1%*!EK#:%/&',::'/'-*!BL<!)/!1%,!?'-*M),7%-*4.-%!HK$,%/!:A//%/;!B"%(()! !""# $ %&! "#$%&'()*#$% ! +',*(%--./0 !(→) 1%0%/%,'()6%, ! 3%,4/1%,./0%/C ! 1)% ! F. ! %)/%,! Einengung des Rückenmarkkanals in der Halswirbelsäule führen können. (Setti ";!E%/0'#$',>C!E27%,(!?;!D)-:)/*C!G,)/#)=-%*!2H!I%.,2*.,0%,>< J)/%/0./0!1%*!EK#:%/&',::'/'-*!BL<!)/!1%,!?'-*M),7%-*4.-%!HK$,%/!:A//%/;!B"%(()! S. Rengachary, Robert H. Wilkins, Principles of Neurosurgery) ";!E%/0'#$',>C!E27%,(!?;!D)-:)/*C!G,)/#)=-%*!2H!I%.,2*.,0%,>< NO 27 NO 2.4.2 Einteilung nach Lokalisation !"#"! $%&'(%)*&+,&-./,012-)%3-'%1&, 2.4.2.1 Zentrale Wirbelkanalstenose !"#"!"4 5(&'6-)(,7%68()2-&-)3'(&13( Der Spinalkanal wird bei der zentralen Spinalkanalstenose zirkulär eingeengt durch !"#$%&'()*+)()*$,'#-$."'$-"#$/"(0#)*"($%&'()*+)()*10"(21"$/'#+3*4#$"'(5""(50$-3#67$ ein Zuviel an knöchernen oder Weichtelstrukturen. Nach Verdrängung der "'( $ 839'"* $ )( $ +(:67"#("( $ 2-"# $ ;"'670"*10#3+03#"(< $ =)67 $ >"#-#4(53(5 $ -"#$ subepiduralen und subarachnoidalen Reserveräume kann es zur Kompression des 13."&'-3#)*"($3(-$13.)#)67(2'-)*"($?"1"#9"#43@"$+)(($"1$/3#$A2@&#"11'2($-"1$ zentral im Lumen gelegenen Myelons mit den dazugehörigen Gefäßen kommen. /"(0#)* $ '@ $ B3@"( $ 5"*"5"("( $ CD"*2(1 $ @'0 $ -"( $ -)/35"7:#'5"( $ E"F4G"( $ +2@@"(<$ Auch die Verknöcherung des hinteren Längsbands kann eine zentrale Stenose H367 $ -'" $ >"#+(:67"#3(5 $ -"1 $ 7'(0"#"( $ B4(51.)(-1 $ +)(( $ "'(" $ /"(0#)*" $ %0"(21"$ verursachen (Abb.12). Die Stenose tritt aber sehr oft in Kombination von knöcherne9"#3#1)67"($IH..<JKL<$!'"$%0"(21"$0#'00$)."#$1"7#$2F0$'($A2@.'()0'2($92($+(:67"#("M$ und Weichteilhypertrophie auf. Die Foramina vertebralia sind von dieser Veränderung 3(-$;"'670"'*7D&"#0#2&7'"$)3F<$!'"$N2#)@'()$9"#0".#)*')$1'(-$92($-'"1"#$>"#4(-"#3(5$ nicht betroffen. ('670$."0#2FF"(< 988" , 4:$ !'"1" $ H..'*-3(5 $ /"'50 $ 167"@)0'167 $ "'(" $ -"5"("#)0'9 $ ."-'(50" $ /"(0#)*"$ Abb. 13 Diese Abbildung zeigt schematisch eine degenerativ bedingte zentrale %0"(21"$-"1$/"#9'+)*"($%&'()*+)()*1$IN'**"#$E<$H<O$!2$D23$#")**D$(""-$.)6+$13#5"#DP$ Stenose des zervikalen Spinalkanals (Filler G. A.: Do you really need back surgery? QRF2#-$S('9"#1'0D$T#"11M$Q(*'("U$,,,<.)6+&)'(M53'-"<62@L Oxford University Press- Online/ www.backpain-guide.com) !"#"!"! 0-'(6-)(,;'(&13(, 2.4.2.2 Laterale Stenose V)3&01467*'67$-3#67$)#07#20'167$9"#4(-"#0"$N)6"00"(5"*"(+"$+:(("($."'-1"'01$2-"#$ Hauptsächlich durch arthrotisch veränderte Facettengelenke können beidseits oder "'(1"'0'5$-'"$92@$?W6+"(@)#+$)315"7"(-"($="#9"(,3#/"*($I?)-'6"1L$'@$N2#)@"($ einseitig die vom Rückenmark ausgehenden Nervenwurzeln (Radices) im Foramen '(0"#9"#0".#)*" $ I="3#2F2#)@"(L $ "'(5""(50 $ 3(- $ +2@&#'@'"#0 $ ,"#-"(< $ !'"1 $ FW7#0 $ /3$ intervertebrale (Neuroforamen) eingeengt und komprimiert werden. Dies führt zu #)-'+3*4#"#$%D@&02@)0'+$@'0$1"(1'.*"#$3<U2<$@202#'167"#$X""'(0#4670'53(5$@'0$T)#"1"<$ radikulärer Symptomatik mit sensibler u./o. motorischer Beeinträchtigung mit Parese. X"'$"'("#$@"7#1"5@"(0)*"($A2@&#"11'2($-"#$?)-'6"1$1'(-$9"#167'"-"("$!"#@)02@"$ Bei einer mehrsegmentalen Kompression der Radices sind verschiedene 5*"'67/"'0'5$."0#2FF"(<$H367$*)0"#)*$*2+)*'1'"#0"$Q10"2&7D0"($+:(("($-'"$;3#/"*+)(4*"$ Dermatome gleichzeitig betroffen. Auch lateral lokalisierte Osteophyten können die '@$@"-')*"($H.167('00$+2@&#'@'"#"($IY($-'"1"#$H..'*-3(5$('670$-)#5"10"**0L< 28 KZ Wurzelkanäle im medialen Abschnitt komprimieren (In dieser Abbildung nicht dargestellt). !! !""# $ %&! "#$#%#&'()* ! +#,)%$(# ! -%./0#&%# ! 1(#%23# ! '45 ! 6.0# ! ,#& ! 7#4&252&'8)%'9! Abb. bedingte Stenose auf Höhe der Neuroforamina. :;)<<#& ! =914 ! >9?Degenerativ ! "2 ! @24 ! &#'<<@ ! %##, !knöcherne +'/- ! 34&$#&@A ! BC52&, ! D%)*#&3)(@ ! E&#33F ! B%<)%#G! (Filler G. A.: Do you really need back surgery? Oxford University Press- Online/ HHH9+'/-I')%F$4),#9/28J www.backpain-guide.com) '#&#'#( )*+",-,./0.$10.-*2. 2.4.2.3 Kombinierte Stenose >4/0!H#%%!-<)%)3/0!,)#!1@8I(28#!25(!,)55#&#%K)#&(!+#2+'/0(#(!H#&,#%!:&',)-4<L&!2,#&! Auch wenn klinisch Symptome oft differenziert beobachtet (radikulär oder <'%$# ! M'0%#%J ! <)#$( !die 3#<(#% ! #)%# ! &#)% ! <'(#&'<# ! +KH9 ! K#%(&'<#werden ! 1(#%23# ! *2&9 ! "'! lange Bahnen) liegt selten eine rein laterale bzw. zentrale Stenose vor. Da ,#$#%#&'()*#!N#&L%,#&4%$#%!'<<#!1(&4-(4&#%!$<#)/0K#)()$!+#(&#55#%O!)3(!)%!,#%!8#)3(#%! ;L<<#%!,)#!1(#%23#!-28+)%)#&(9 degenerative Veränderungen alle Strukturen gleichzeitig betreffen, ist in den meisten Fällen die Stenose kombiniert. '#&#( 3,-0.,45-6$7./$8./9,:;4.-$1<,-;4:;-;420.-*2.$-;=>$7./$ !527.>-5-6 2.4.3 Einteilung der zervikalen Spinalkanalstenose nach der Ausdehnung ?*-*@$5-7$?540,2.6+.-0;4.$10.-*2. Mono- und Multisegmentale Stenose ")#!#&HL0%(#%!P)%#%$4%$#%!,#3!QR/-#%8'&-3!+KH9!,#&!7#&*#%H4&K#<!-.%%#%!3)/0! )% ! ,#& ! 6'<3H)&+#<3L4<# ! '45 ! #)% ! 1#$8#%( ! +#3/0&L%-#%O ! '<32 ! 82%23#$8#%('<! Die erwähnten Einengungen des Rückenmarks bzw. der Nervenwurzel können sich *2&-288#% ! 2,#& ! 3)/0 ! '45 ! 8#0&#&# ! 1#$8#%(# ! '43,#0%#% ! :84<()3#$8#%('<J9 ! S%! in der Halswirbelsäule auf ein Segment beschränken, also monosegmental *2&<)#$#%,#&!>&+#)(!8./0(#%!H)& !,#&!;&'$#!%'/0$#0#%O!2+!,)#!E'()#%(#%!8)(!#)%#&! vorkommen oder sich auf mehrere Segmente ausdehnen (multisegmental). In -4&K3(&#/-)$#%!1(#%23#!:82%23#$8#%('<J!+#33#&#!BI#&'()2%3&#34<('(#!0'+#%O!'<3!,)#! vorliegender Arbeit möchten wir der Frage nachgehen, ob die Patienten mit einer E'()#%(#% ! 8)( ! #)%#& ! <L%$#&3(&#/-)$#% ! K#&*)-'<#% ! 1I)%'<-'%'<3(#%23# ! :8#0& ! '<3 ! T! kurzstreckigen Stenose (monosegmental) bessere Operationsresultate haben, als 1#$8#%(#J9 die Patienten mit einer längerstreckigen zervikalen Spinalkanalstenose (mehr als 3 Segmente). 29 3 Diagnostik Nach einer detaillierten Anamnese und klinischer sowie eingehender neurologischer Untersuchung wird die Verdachtsdiagnose einer zervikalen Spinalkanalstenose gestellt. Neurophysiologische Zusatzuntersuchungen wie die Messung der elektischen Muskel- Potentiale (Elektromyographie, EMG) oder die Messung der motorisch und der somatosensibel evozierten Potenziale (MEP, SSEP) liefern weitere wertvolle Informationen im Rahmen der Diagnostik. Für eine erste Einschätzung von degenerativen Veränderungen, Fehlstellungen oder anderen pathologischen Befunden dient das konventionelle Röntgen der HWS (a.p./ seitlich/- schräg). Bei Verdacht auf Instabilität können zusätzliche Funktionsaufnahmen in Extrempositionen (Flexion / Extension) angefertigt werden. Auf solchen konventionellen Röntgen-Aufnahmen der HWS (seitlich) kann die anterior-posteriore Breite des zervikalen Spinalkanals (sagittaler Durchmesser) gemessen werden. Um die projektionsbedingte Verzerrung der abgebildeten anatomischen Strukturen auf der Röntgen-Aufnahme zu berücksichtigen, wird nach Torg und Pavlov die sagittal gemessene Kanalbreite mit der sagittalen Breite eines auf gleicher Höhe liegenden Wirbelkörpers ins Verhältnis gesetzt (s. Abb. 15). Bei Werten von < 0,82 kann man von einer signifikanten Stenose sprechen (Pavlov et al. 1987). Diese Methode ist nur wertvoll bei knöcherner Einengung und Verkalkung der Weichteile. Am besten kann die Spinalkanalweite mit Hilfe der Kernspintomographie (MRT) in der sagittalen Schnittführung beurteilt werden, wobei ein rascher Überblick über Anzahl, Art und Ausmaß der stenosierten Segmente möglich wird. Eine intramedulläre Hyperintensität im Rückenmark („Myelopathiesignal“) auf Höhe der Kompression findet sich bei schwerer oder länger bestehenden Myelonkompression (s. Abb. 18). Um die knöchernen Verhältnisse bezüglich osteophytäre Anbauten, Gelenkhypertrophie und Verkalkung des hinteren Längsbandes besser beurteilen zu können, wird die Computertomographie (CT) durchgeführt (Uhl et al. 2007). Nach Injektion eines Kontrastmittels in den Spinalkanal kann dieser samt Inhalt (Rückenmark) dargestellt werden (Myelographie), mit der an das konventionelle 30 !"#$%&# ' (#)*+,-&.&#/&# ' 012345#(+6& ' 789)$6:&,9%;(<+-&201= ' >"##&# ' ?$&#9)&#' @&))&; ' /(;%&)$&,,$ ' A&;/&#B ' C-&)& ' )<&D-&,,& ' E#$&;)4*+4#% ' -)$ ' @&)9#/&;) ' @&- ' /&;' Röntgen anschließenden CT-Aufnahme (Postmyelographie-CT) können Stenosen F#/->($-9#))$&,,4#%'D4;'9<&;($-G&#'C&>96<$;&))-9#'G9;$&-,+(5$B besser dargestellt werden. Diese spezielle Untersuchung ist besonders bei der Indikationsstellung zur operativen Dekomptression vorteilhaft. !"#$%&# ' (#)*+,-&.&#/&# ' 012345#(+6& ' 789)$6:&,9%;(<+-&201= ' >"##&# ' ?$&#9)&#' @&))&; ' /(;%&)$&,,$ ' A&;/&#B ' C-&)& ' )<&D-&,,& ' E#$&;)4*+4#% ' -)$ ' @&)9#/&;) ' @&- ' /&;' F#/->($-9#))$&,,4#%'D4;'9<&;($-G&#'C&>96<$;&))-9#'G9;$&-,+(5$B !""#$%&' H&))4#%'/&;')(%-$$(,&#'I(#(,@&;&-$&'6-$'J-,5&' >9#G&#$-9#&,,&; ' !"#$%&#(45#(+6& ' #(*+ ' 19;% ' 4#/' 8(G,9GB ' (= ' ?(%-$$(,& ' K;&-$& ' /&) ' ?<-#(,>(#(,)L' @='?(%-$$(,&'K;&-$&'/&)'J(,)A-;@&,>";<&;)L'19;%2'8(G,9G' !""#$%&' !($-9 ' M ' (H&))4#%'/&;')(%-$$(,&#'I(#(,@&;&-$&'6-$'J-,5&' ' N ' @B ' O9;6A&;$ ' M ' PBQL ' ?-%#-5->(#$& ' ?$&#9)&' >9#G&#$-9#&,,&; ' !"#$%&#(45#(+6& ' #(*+ ' 19;% ' 4#/' R'QBST'78(G,9G'&$'(,B'PUSV=B 8(G,9GB ' (= ' ?(%-$$(,& ' K;&-$& ' /&) ' ?<-#(,>(#(,)L' @='?(%-$$(,&'K;&-$&'/&)'J(,)A-;@&,>";<&;)L'19;%2'8(G,9G' !($-9 ' M ' ( ' N ' @B ' O9;6A&;$ ' M ' PBQL ' ?-%#-5->(#$& ' ?$&#9)&' Abb. 15 Messung der sagittalen Kanalbereite mit Hilfe konventioneller R'QBST'78(G,9G'&$'(,B'PUSV=B Röntgenaufnahme nach Torg und Pavlov. a) Sagittale Breite des Spinalkanals, !""#$%'' 1T'%&A-*+$&$&'H!12'345#(+6&'/&;'JW?'6-$' b) Sagittale Breite des Halswirbelkörpers, Torg- Pavlov Ratio = a / b. Normwert = 1.0, 64,$-)&%6&#$(,&;'?$&#9)&'4#/'H:&,9<($+-&2?-%#(,'(45' Signifikante Stenose < 0.82 (Pavlov et al. 1987). J"+&'0X'N'0Y'70+&#'&$'(,B'TQQP=B !""#$%'' 1T'%&A-*+$&$&'H!12'345#(+6&'/&;'JW?'6-$' 64,$-)&%6&#$(,&;'?$&#9)&'4#/'H:&,9<($+-&2?-%#(,'(45' J"+&'0X'N'0Y'70+&#'&$'(,B'TQQP=B ( )*++,-,./*012*03.45,. K&' /&; ' ?<-#(,>(#(,)$&#9)& 6Z))&# /-55&;&#$-(,/-(%#9)$-)*+ ' 59,%&#/&' Abb. 16' D&;G->(,&# T2 gewichtete MRT- Aufnahme 'der HWS' mit multisegmentaler Stenose und [;>;(#>4#%&#'(4)%&)*+,9))&#''A&;/&#\ Myelopathie-Signal auf Höhe C5 / C6 (Chen et al. 2001). ( )*++,-,./*012*03.45,. K&- ' /&; ' D&;G->(,&# ' ?<-#(,>(#(,)$&#9)& ' 6Z))&# ' /-55&;&#$-(,/-(%#9)$-)*+ ' 59,%&#/&' ]Q [;>;(#>4#%&#'(4)%&)*+,9))&#''A&;/&#\ 31 4 Differentialdiagnosen Bei der zervikalen Spinalkanalstenose müssen differentialdiagnostisch folgende Erkrankungen ausgeschlossen werden: 1. Diskusherniation 2. Rheumatische und muskuläre Erkrankungen: • Muskelverspannungen und Tendomyogelosen, Primär chronische Polyarthritis 3. Extramedulläre Raumforderungen: • Spontanfraktur • Wirbelkörpermetastasen • Neurinom • Meningeom • Wirbelkörperhämangiom 4. Medulläre Raumforderung: • Seltene intramedullären Gliome 5. Engpasssyndrome: • Thoracic-Outlet-Syndrom • Karpaltunnelsyndrom 6. Erkrankungen des Zentralen Nervensystems: • Multiple Sklerose • Myelitis • Spinale Muskelatrophie • Spastische Spinale Paralyse • Syringomyelie und Myelomalazie • Amyotrophe Lateralsklerose 32 5 Therapie 5.1 Konservative Therapie Die konservative Therapie der zervikalen Spinalkanalstenose ist in der Regel eine symptomatische Behandlung und keine kausale Therapie. Trotzdem ist sie fester Bestandteil der Therapieplanung, denn manchen Patienten kann so eine Operation erspart und die Symptome über einen langen Zeitraum gelindert werden. Die Erfolgsquoten für eine konservative Therapie liegen nach einer Studie von Grob bei 70-80% (Grob et al.). Die konservative Behandlung ist solange möglich, wie Schmerzen und neurologische Defizite (wie motorische Ausfälle, Gangstörung, Harnblasen- und Mastdarmfunktion) noch akzeptabel sind und die aktuelle Lebensqualität und das Leben der Patienten noch lebenswert bleiben. Nachfolgend werden die konservativen Behandlungsmöglichkeiten, die auch begleitend zu oder nach der operativen Therapie eingesetzt werden können, näher erläutert: • Physikalische Maßnahmen dienen zur muskulären Entlastung der HWS. Hier stehen noch verschiedenste Möglichkeiten wie Thermo-, Hydro- und Elektrotherapie zur Verfügung. • Mit Hilfe der Physiotherapie sollen generell die Muskulatur aufgebaut und Kondition sowie Koordination verbessert werden. Spezielle Übungsprogramme mit isometrischen Spannungsübungen helfen zum Muskelaufbau. Die Physiotherapie dient ebenfalls der Haltungskorrektur und der Rückenschulung. • Eine vorübergehende Immobilisation durch die Halskrawatte kann bei Nackenschmerzen und einer Radikulopathie kurzzeitig die Schmerzen lindern. Eine längere Immobilisation sollte jedoch vermieden werden, da sie zu einem Abbau der Halsmuskulatur mit weiterer Destabilisierung und Verschlechterung der neurologischen Funktionen führt (Wilkinson et al. 1976). 33 !• !"#$%&$'"()&$#*+,$%-./&$01*/$0)2"$%3"0'%"#%'$0%4$5$6%7#8$01"./*9)0%,$"#:% Eine medikamentöse Schmerztherapie wird in der Regel unverzichtbar sein, 7& '"$ % Beschwerden ;$,./3$0'$# % zu 17 % lindern. 6"#'$0#< % Hierfür ="$0>?0 % gelten 5$6*$# % die '"$ % Prinzipien @0"#1"2"$# % der '$0% um % die -*7>$#*/$0)2"$%#)./%A=B%&"*%$#*,20$./$#'$0%CD'">"()*"D#%7#'%"#'"8"'7$66$0% Stufentherapie nach WHO mit entsprechender Modifikation und individueller E#2),,7#5< Anpassung. !"#$%&'(%%A=BF-*7>$#*/$0)2"$%G#)./%A=B%HIJKL Schema 2 WHO-Stufentherapie (nach WHO 1986) ! M70./%6D()6$%N#>"6*0)*"D#%'$0%C7,(76)*70:%O).$**$#5$6$#($%7#'%'$0%1$08"()6$#% • Durch lokale Infiltration der Muskulatur, Facettengelenke und der zervikalen P$08$#3701$6# % &"* % QD()6)#R,*/$*"() % 7#*$0 % G4+F % STUFL % VD#*0D66$ % % ()## % $"#$% ! • Nervenwurzeln mit Lokalanästhetika unter (Rö- /CT-) Kontrolle kann eine 8D0?9$05$/$#'$%D'$0%6R#5$0')7$0#'$%-./&$016"#'$07#5%$00$"./*%3$0'$#< vorübergehende oder längerdauernde Schmerzlinderung erreicht werden. @)0)66$6 % 3"0' % "# % '$0 % U/$0)2"$ % ./0D#",./$0 % -./&$01$# % "& % "#*$0'",1"26"#R0$#% Parallel% $"#$ wird% ,2$1"$66$ in der Therapie chronischer Schmerzen interdisziplinären E#,)*1 % @,W./D*/$0)2"$ % 8D05$/)6*$#: % '"$ %im '70./ % 8$0,./"$'$#$% Ansatz eine spezielle Psychotherapie vorgehalten, die durch verschiedene C$*/D'$#%7<)<%'"$%-./&$019$3R6*"57#5%7#'%'),%!06$0#$#%&7,($60$6)X"$0$#'$0% Methoden u.a. die Schmerzbewältigung und das Erlernen muskelrelaxierender Y97#5$#%17&%Z"$6%/)*<% Übungen zum Ziel hat. )*( +,$-&./0$'1#$-&,/$ 5.2 Operative Therapie A"$ % ,./D# % $03R/#*: % 3"0' % 9$" % Z7#)/&$ % '$0 % #$70D6D5",./$# % M$>"1"*$ % 7#'% !"#,./0R#(7#5%8D#%CD9"6"*R*%7#'%;$3$57#5,0)'"7,%D'$0%9$"%7#9$$"#>67,,9)0%/D/$0% Wie schon erwähnt, wird bei Zunahme der neurologischen Defizite und -./&$01"#*$#,"*R*%*0D*1%)'R[7)*$0%(D#,$08)*"8$0%U/$0)2"$%'"$%D2$0)*"8$%U/$0)2"$%"#% Einschränkung von Mobilität und Bewegungsradius oder bei unbeeinflussbar hoher ;$*0)./* % 5$1D5$#< % M"$ % D,*$D6"5)&$#*R0$ M$(D&20$,,"D# % '$0 %Therapie 1$08"()6$#% Schmerzintensität trotz adäquater konservativer% Therapie die operative in -2"#)6()#)6,*$#D,$ % /)*Die % '),osteoligamentäre % Z"$6: % '"$ % 9$$"#*0R./*"5*$# % #$70D#)6$#der % -*07(*70$# % 17% Betracht gezogen. Dekompression zervikalen $#*6),*$#<%N&%@0"#1"2%,*$/$#%'$0%'D0,)6$%7#'%'$0%8$#*0)6$%Z75)#5%170%=)6,3"09$6,R76$% Spinalkanalstenose hat das Ziel, die beeinträchtigten neuronalen Strukturen zu 170%\$0>?57#5<%M"$%8$#*0)6$%B2$0)*"D#,*$./#"(%#)./%T6D3)0'%3"0'%/$7*$%9$8D0175*:% entlasten. Im Prinzip stehen der dorsale und der ventrale Zugang zur Halswirbelsäule ') % &$",*$#Die % QR,"D#$#: % 0)'"(76R0$ % -W&2*D&$ % )7,6+,$#: % "& % V)#)6% zur% '"$ Verfügung. ventrale% '"$ Operationstechnik nach Cloward wird% 8$#*0)6 heute bevorzugt, ]] 34 da die meisten Läsionen, die radikuläre Symptome auslösen, ventral im Kanal lokalisiert sind (Cloward et al. 1958). Der Transorale Zugang zum kraniofazialen Übergang gehört zu den Raritäten (Klöckner et al. 1998). Nach Korinth et al. spielen die Symptomatik und die der Pathologie zugrunde liegende Morphologie die entscheidende Rolle bei der Entscheidung für den einen oder anderen operativen Zugang (Korinth et al. 2006). Nachfolgend werden die wichtigsten Operationstechniken erläutert: 5.2.1 Dekompression von dorsal Der dorsale Zugangsweg war vor der Entwicklung der ventralen Operationstechnik das Mittel der Wahl (Brain et al. 1952). Die hintere Dekompression kann entweder als Laminektomie bzw. Hemilaminektomie oder als Laminoplastie durchgeführt werden, wobei letzteres kaum mehr Anwendung findet. Bei der Laminektomie werden über einen dorsalen Zugang auf Höhe der stenosierten Segmente die Laminae arcus vertebrae beidseitig dargestellt und mit einem hochtourig rotierenden Instrument durchtrennt (Osteotomie). Anschließend werden die osteotomierten Laminae in einem Stück (en block) entfernt (s. Abb. 22). Bei Anzeichen einer Radikulopathie kann zusätzlich die Dekomprimierung der Radices (Foraminotomie) durchgeführt werden, hierbei dürfen aus Stabilitätsgründen die Facetten der kleinen Wirbelgelenke nicht stark reduziert werden (Geck et al. 2002). Ebenfalls kann zur Stabilisierung eine Fixierung durch Schrauben- und Plattenosteosynthese durchgeführt werden. Komplikationen Aus biomechanischer Sicht ist die HWS nach der mehrsegmentalen Entfernung der Wirbelbögen instabil, mit einer daraus resultierenden Kyphose. Die Kyphose kann wiederum zur ventralen Kompression des Myelons führen (Haberland 2004). Aus diesem Grund ist die Laminektomie bei einer Kyphose der HWS kontraindiziert (Geck et al. 2002). Durch die Instabilität und die abnorme Beweglichkeit der HWS können die neuronalen Strukturen dauerhaft traumatisiert werden, was zur Rückkehr der Beschwerden oder zu einer Symptomverschlechterung führen kann. Eine andere zur Stenosierung führende Komplikation nach der Laminektomie ist die 35 Narbenbildung über der Dura mater spinalis im zervikalen Spinalkanal. Diese Narbengewebsbildung wird in der Literatur auch als „Postlaminektomie-Membran“ !"#$%&'%(%$)$*+,-&' . (*#, . *& . ,%# . /*0%#"0-# . "-12 . "+) . 345)0+"6*&%7056*%89%6$#"&:. bezeichnet (Geck et al. 2002). $%;%*12&%0.<=%17.%0."+>.?@@?A> !"#$%&'%(%$)$*+,-&' . (*#, . *& . ,%# . /*0%#"0-# . "-12 . "+) . 345)0+"6*&%7056*%89%6$#"&:. $%;%*12&%0.<=%17.%0."+>.?@@?A> !""#$%&. /"6*&%7056*%."-B.,#%*.C0"'%&.<DE.8.DFA.<G*++%#.=>.H>I.J5.K5-.#%"++K.&%%,. !""#$%&. /"6*&%7056*%."-B.,#%*.C0"'%&.<DE.8.DFA.<G*++%#.=>.H>I.J5.K5-.#%"++K.&%%,. Abb. 17 Laminektomie auf drei Etagen (C3 - C5) (Filler G. A.: Do you really need $"17.)-#'%#KL.MNB5#,.O&*P%#)*0K.4#%))8.M&+*&%Q.(((>$"17R"*&8'-*,%>156A $"17.)-#'%#KL.MNB5#,.O&*P%#)*0K.4#%))8.M&+*&%Q.(((>$"17R"*&8'-*,%>156A back surgery? Oxford University Press- Online/ www.backpain-guide.com) !""#$%'.S%6*+"6*&%7056*%.;-#.C&0+")0-&'.,%#.!%#P%&(-#;%+.<G5#"6*&5056*%A.<G*++%#. Hemilaminektomie zur Entlastung der Nervenwurzel (Foraminotomie) (Filler => . H>I . J5Abb. . K5- 18 . #%"++K . &%%, . $"17 . )-#'%#KL . MNB5#, . O&*P%#)*0K . 4#%))8 . M&+*&%Q. !""#$%'.S%6*+"6*&%7056*%.;-#.C&0+")0-&'.,%#.!%#P%&(-#;%+.<G5#"6*&5056*%A.<G*++%#. G. A.: Do you really need back surgery? Oxford University Press- Online/ (((>$"17R"*&8'-*,%>156A => . H>I . J5 . K5- . #%"++K . &%%, . $"17 . )-#'%#KL . MNB5#, . O&*P%#)*0K . 4#%))8 . M&+*&%Q. www.backpain-guide.com) (((>$"17R"*&8'-*,%>156A EF 36 5.2.2 Dekompression von ventral Aufgrund der oben beschriebenen Komplikationen der dorsalen Operationsverfahren wurde in den 50er Jahren der ventrale Zugang zur osteoligamentären Dekompression entwickelt. Da die Kompression der nervalen Strukturen vornehmlich von ventral erfolgt, kann so die Dekompression unter direkter Sicht erfolgen. Robinson und Smith haben 1958 die Ausräumung zervikaler Bandscheiben mit nachfolgender Verblockung des Intervertebralraumes durch einen Knochenspan aus dem Beckenkamm beschrieben (Ventrale Diskektomie mit Fusion). Cloward schrieb ebenfalls 1958 über die ventrale Operationstechnik der Halswirbelsäule bei degenerativen Veränderungen der Bandscheiben. Mit dieser Methode und gleichem Zugang kann bei zervikaler Spinalkanalstenose der Spinalkanal erweitert werden. Bei der Operationstechnik nach Robinson und Smith werden nach der vollständigen Entknorpelung (Diskektomie) die Osteophyten und Teile des hinteren Längsbandes bis zur vollständigen Dekompression vom Rückenmark und Nervenwurzel entfernt. Nach der Anfrischung der Boden- und Deckplatten der angrenzenden Halswirbelkörper wird unter leichter Spreizung des Intervertebralraumes ein Knochenspan aus dem Beckenkamm (autologer Knochen) eingesetzt (Interponat). Die Verknöcherung (Fusion) geht jeweils von den Deckplatten aus, bis zur kompletten Fusion der Wirbelkörper. Bei der Technik nach Cloward wird als Interponat ein Runddübel aus dem Beckenkammknochen eingesetzt. Zum Einsetzen des knöchernen Transplantats werden dementsprechend die Deckplatten benachbarter Wirbelkörper präpariert. Aus den Deckplatten wird im Durchmesser des Runddübels Knochen entfernt. Da die Entnahme vom Knochen aus dem Beckenkamm nicht ohne Komplikationen ist (s.u. Komplikationen), sind alternative Werkstoffe zum Einsetzen als Interponat im Intervertebralraum entwickelt worden. Grote und Röttgen haben in den 60er Jahren erstmals ein Polymethacrylat (PMMA)- Dübel als Interponat verwendet (Grote et al. 1967). Nach der Diskektomie und dem Ausfräsen der Grund- und Deckplatten wird der Intervertebralraum unter leichter Distraktion mit Knochenzement (PMMA) ausgegossen. Im Anschluss wurden weitere alternative Materialien zur Verwendung als Interponat entwickelt, wie das korbförmige Titan-cage (Bagby 1988) oder ein 37 Titanimplantat (Kaden et al. 1993). Diese Neuentwicklungen haben alle zum Ziel, die Nachteile der Knochenentnahme zu umgehen. Zu den wichtigsten Nachteilen im Zusammenhang mit dem Knocheninterponat gehört der Zusammenbruch des !"#$%"&'($%#$#)*+$,-%)-#)$(.)/0012.)3"-4-)5-6-%#7"89(6%:-%);$<-%)$((-)=6&)>"-(?),"-) 5$8;#-"(- ) ,-@ ) +%A8;-%-%#%$;&=6 ) 6&:-;-%. ) >6 ) ,-% ) 7"8;#":4#-% ) 5$8;#-"(-% ) "&) Wirbelkörper Knochenspans. Bei )instabilen Verhältnissen können die benachbarten >64$&&-%;$%: ) &"# ) ,-& ) +%A8;-%"%#-@'A%$# ) :-;B@# ) ,-@ ) miteinander >64$&&-%<@68; ) ,-4) und dadurch durch Titan-Platten (Osteosyntheseplatten) verbunden +%A8;-%4'$%4.)C-")"%4#$<"(-%)D-@;E(#%"44-%)9B%%-%),"-)<-%$8;<$@#-%)F"@<-(9B@'-@) stabilisiert (Spondylodese) werden (s. Abb. 20). Eine stabilisierende Osteosynthese ,6@8; ) !"#$%GH($##-% ) *I4#-A4J%#;-4-'($##-%2 ) &"#-"%$%,-@ ) K-@<6%,-% ) 6%, ) ,$,6@8;) fördert )die knöcherne Durchbauung (Fusion) der Wirbelkörper bei Verwendung von 4#$<"("4"-@#)*L'A%,J(A,-4-2)7-@,-%)*4.)M<<.)NO2.)P"%-)4#$<"("4"-@-%,-)I4#-A4J%#;-4-) autologem Knochenmaterial und reduziert die Pseudarthrosenbildung (= Störung der QB@,-@#),"-)9%B8;-@%-)36@8;<$66%:)*R64"A%2),-@)F"@<-(9B@'-@)<-")D-@7-%,6%:)KA%) Verknöcherung) besonders bei mehrsegmental (3 Segmente) operierten Patienten $6#A(A:-&)+%A8;-%&$#-@"$()6%,)@-,6="-@#),"-)H4-6,$@#;@A4-%<"(,6%:)*S)L#B@6%:),-@) (Wang et al. 2000, Wang et al. 2001). Bei einer monosegmentalen Diskektomie gibt D-@9%B8;-@6%:2)<-4A%,-@4)<-")&-;@4-:&-%#$() )*1)L-:&-%#-2)A'-@"-@#-%)H$#"-%#-%) es keinen signifikanten Vorteil für die stabilisierende Osteosynthese (Wang et al. *F$%:)-#)$(.)NOOO?)F$%:)-#)$(.)NOO/2.)C-")-"%-@)&A%A4-:&-%#$(-%)3"49-9#A&"-):"<#) 1999). -4 ) 9-"%-% ) 4":%"Q"9$%#-% ) DA@#-"( ) QT@ ) ,"- ) 4#$<"("4"-@-%,- ) I4#-A4J%#;-4- ) *F$%: ) -# ) $(.) /0002. Abb. 19 Dekompression von ventral: a) Hier ist die ca. 5 cm lange transversale !""# $%&) )3-9A&'@-44"A%)KA%)K-%#@$(U)$2)V"-@)"4#),"-)8$.)W)8&)($%:-)#@$%4K-@4$(-) X%="4"A%)&-,"$(),-4)Y.)4#-@%A8(-",A&$4#A",-64)$<:-<"(,-#.)<2)3"-)F-"8;#-"(-)7-@,-%) Inzision medial des M. sternocleidomastoideus abgebildet. b) Die Weichteile werden &"#)Z-#@$9#A@-%)=6@T89:-;$(#-%?),"-)C$%,48;-"<-)7"@, )&"#)-"%-&)L9$('-(()-@BQQ%-#?) mit Retraktoren zurückgehalten, die Bandscheibe wird mit einem Skalpell eröffnet, 6%,),-@)X%;$(#)7"@,)$%48;("-[-%,)&"#)V$%,"%4#@6&-%#-%)-%#Q-@%#.)82)3"-)C$%,48;-"<-) und der Inhalt wird anschließend mit Handinstrumenten entfernt. c) Die Bandscheibe 6%, ) ,$4 ) \":.und ) (A%:"#6,"%$('A4#-@"A@ ) 4"%,posterior ) '$@#"-(( ) -%#Q-@%#. ) Y"# ) -"%-& ) @A#"-@-%,-%) das Lig. )longitudinale sind partiell entfernt. Mit einem rotierenden X%4#@6&-%# ) 7-@,-% ) ,"- ) 9%B8;-@%-% ) L'A@-% ) *I4#-A';J#-%2 ) -%#Q-@%#) Instrument werden die knöchernen Sporen (Osteophyten) entfernt *777.&$JQ"-(,8("%"8.8A&]HPGM^3R.;#&2. (www.mayfieldclinic.com/PE-ACDF.htm). 1_ 38 !""# $ %&! ! "#$%&'(&% ! )'*+%+$(,'% ! ,'$ ! -.*'(#/ ! 012%,3$'*12% ! )3&*$%44.#5 ! 6(# ! %'#%&! Abb. 20 Anteriore Diskektomie mit Fusion: Schematische Darstellung von einer 6%#$&34%# ! )'*+%+$(,'% ! .#7 ! -.*'(# ! ,'$ ! 3.$(4(5%, ! 8#(12%#,3$%&'34 ! 3.* ! 7%,! ventralen Diskektomie und Fusion mit autologem Knochenmaterial aus dem 9%1+%#+3,, ! .#7 ! :43$$%#(*$%(*;#$2%*% ! <.& ! 0$3='4'*'%&.#5> ! ?0%$$' ! 0> ! @%#53123&;A! Beckenkamm und Plattenosteosynthese zur Stabilisierung. (Setti S. Rengachary, @(=%&$!B>!C'4+'#*A!:&'#1'D4%*!(E!F%.&(*.&5%&;G Robert H. Wilkins, Principles of Neurosurgery) '#%#( )*+$,-.+/*0/+$10/20/+3.04*+$ 5.2.3 Die anteriore Korporektomie H#$%& ! 7%& ! 3#$%&'(&%# ! 8(&D(&%+$(,'% ! 6%&*$%2$ ! ,3# ! 7'% ! $%'4I%'*% ! J#$E%&#.#5 ! 7%&! Unter der anterioren Korporektomie versteht man die teilweise Entfernung der C'&=%4+K&D%&!6(#!6%#$&34A!.,!,K54'12*$!%'#%!5&(**<L5'5%!J#$43*$.#5!7%&!0$%#(*%!<.! Wirbelkörper von ventral, um möglichst eine grosszügige Entlastung der Stenose zu %&&%'12%#>!0'% !'*$!'#7'<'%&$!=%'!7%&! M%&+#K12%&.#5! 7%*!N'5>!4(#5'$.7'#34% !D(*$%&'.*A! erreichen. Sie ist indiziert bei der Verknöcherung des Lig. longitudinale posterius, 3#5%=(&%#%& ! (7%& ! ,.4$'*%5,%#$34%& ! 0D'#34+3#34*$%#(*% ! ?O%1+ ! %$ ! 34> ! PQQPG> ! )%&! angeborener oder multisegmentaler Spinalkanalstenose (Geck et al. 2002). Der (D%&3$'6% ! R.53#5 ! '*$ ! '7%#$'*12 ! 7%& ! 3#$%&'(&%# ! )'*+%+$(,'%> ! "4* ! %&*$%* ! I'&7 ! 7'%! operative Zugang ist identisch der anterioren Diskektomie. Als erstes wird die )'*+%+$(,'%!'#!7%#!=%$&(EE%#%#!0%5,%#$%#!7.&125%EL2&$>!S'$!B3#7T!.#7!,3*12'#%44! Diskektomie in den betroffenen Segmenten durchgeführt. Mit Hand- und maschinell UV 39 rotierenden Instrumenten werden die Wirbelkörper vorsichtig entfernt, ohne die neuronalen Strukturen (Duraschlauch, Radices), die sich dahinter befinden, zu verletzen. Analog zur multisegmentalen anterioren Diskektomie mit Fusion werden die Wirbelkörper stabilisiert. Bei einer Korporektomie bis zu zwei Segmenten wird autogener Knochen aus dem Beckenkamm und bei mehrsegmentaler Korporektomie Schienbein-Knochen (Fibula) verwendet (Kurz et al. 1992). Die Verwendung körpereigener Ersatzmaterialien zeigte in der Studie von Bernard und Whitecloud eine Fusionsrate von 100% in einer Gruppe von 21 Patienten nach Korporektomie (Bernard et al. 1987). Komplikationen Bei Knochenentnahmen aus dem Beckenkamm liegt das Risiko einer Nervenverletzung (N. cutaneus femoralis) bei 10% der Patienten mit Knochenentnahme in einem Sicherheitsabstand von 2- 3 cm von der Crista iliaca anterior superior (Ebraheim et al. 2001). Auch bei der Fibulaentnahme kommt es zu Problemen an der Entnahmestelle. In einer Fallserie von 41 an der HWS operierten Patienten mit kombinierter Fibulaentnahme waren nur 58% schmerzfrei, 27% hatten leichte und 15% starke Schmerzen mit Muskelschwäche an der Entnahmestelle (Gore et al. 2001). Eine Störung des Zusammenwachsens (Pseudarthrose) der fusionierten Segmente ist signifikant für postoperativ persistierende Nackenschmerzen oder erneute Entstehung einer Stenose (Emery et al. 1998). Neben der nonunion ist die Dislokation des Transplantates (Autograft) mit einer Wahrscheinlichkeit von 10% bis 29% ein Problem für mehrsegmentale Rekonstruktionen (Bernard et al. 1987, Hanai et al. 1986, Vanichkachorn et al. 1998, Yonenobu et al. 1992). Die Dislokation kann eine gravierende Verletzung neuronaler Strukturen, der Trachea oder des Oesoghagus mit nachfolgender Infektion zur Folge haben (Emery et al. 1998). Die anteriore Stabilisierung durch Titan-Platten und Schrauben (Osteosynthese) reduziert die Inzidenz der Transplantatdislokation nach der Korporektomie auf einem oder auf zwei Segment(en). Nach einer Studie von Vaccaro lag die Dislokationsrate des Osteosynthesematerials bei Patienten mit zwei operierten Segmenten bei 9% und bei drei und vier operierten Segmenten bis zu 50% in den ersten drei Monaten (Vaccaro et al. 1998). Auch die Verletzung der Arteria vertebralis ist eine bedrohliche Komplikation, die auf technische Fehler 40 (Eleraky et al. 1999) oder auf anatomische Variationen mit einer Häufigkeit von 2,7% #$%&'()$*)&#+),---.)/0$%)&12)&3&*/45678$)9&%5&*5/3$3)45*)$53$%):;125<'$5*)=/3)>?@A) zurückgeführt werden kann (Curylo et al 2000). %C7'<$2C8%*)D$%0$3)'&33)!E1%(#/)$*)&#)>FFF.+ )))))))))))))))))))))))))))) Abb. 21 Der Wirbelkörper ist zur Dekomprimierung des Rückenmarks partiell ""# $ %&) G$% ) entfernt. H5%I$#'J%K$% ) 56*G. ) B1% ) 0$6 ) LC7'$34&%'6 ) K&%*5$##) (Filler A.:) G$'/4K%545$%13< Do you really need back surgery? Oxford University Press3*2$%3*+)!M5##$%)N+)O+P)G/)(/1 )%$&##()3$$0)I&7')61%<$%(Q )RS2/%0 )T35=$%65*()U%$66V) Online/ www.backpain-guide.com) 3#53$W)DDD+I&7'K&53V<150$+7/4. 6 Problem und Fragestellung ()*"+,-$./0$1)23,45,++./3 Die degenerationsbedingte Einengung des Spinalkanals und der Neuroforaminae $ )0$<$3$%&*5/36I$053<*$) )"53$3<13<)0$6 )XK53&#'&3&#6 )130)0$%)Y$1%/2/%&453&$) führt zu Schmerzen und neurologischen Ausfällen bei den meist älteren Patienten. 8%*)B1)X784$%B$3)130)3$1%/#/<5678$3)O162;##$3)I$5)0$3)4$56*);#*$%$3)U&*5$3*$3+) Durch krankheitsbedingten Arbeitsausfall und hohe Behandlungskosten ist diese 1%78 ) '%&3'8$5*6I$053<*$3 ) O%I$5*6&162&## ) 130 ) 8/8$ ) Z$8&30#13<6'/6*$3 ) 56* ) 05$6$) Erkrankung neben der persönlichen zusätzlich auch eine wirtschaftliche Belastung. '%&3'13<)3$I$3)0$%)K$%6J3#578$3)B16;*B#578)&178)$53$)D5%*678&2*#578$)Z$#&6*13<+) Die zervikale Spinalkanalstenose und die Kompression der nervalen Strukturen kann $)B$%=5'&#$)XK53&#'&3&#6*$3/6$)130)05$)[/4K%$665/3)0$%)3$%=&#$3)X*%1'*1%$3)'&33) kurzstreckig (mososegmental) oder langstreckig (multisegmental) auftreten. %B6*%$7'5<)!4/6/6$<4$3*&#.)/0$%)#&3<6*%$7'5<)!41#*56$<4$3*&#.)&12*%$*$3+)\13;786*) Zunächst werden die Patienten konservativ behandelt, bei Therapieresistenz und $%0$3)05$)U&*5$3*$3)'/36$%=&*5=)I$8&30$#*?)I$5)]8$%&K5$%$656*$3B)130)$53$%)6*&%'$3) einer starken Einschränkung des Alltagslebens kommt die operative 3678%;3'13< ) 0$6 ) O##*&<6#$I$36 ) '/44* ) 05$ ) /K$%&*5=$ ) /6*$/#5<&4$3*;%$) osteoligamentäre Dekompression in Betracht. Obwohl durch moderne $'/4K%$665/3 ) 53 ) Z$*%&78*+ ) RID/8# ) 01%78 ) 4/0$%3$ ) RK$%&*5/364$*8/0$3 ) 54) Operationsmethoden im allgemeinen gute Resultate erzielt werden, sind die <$4$53$3 ) <1*$ ) L$61#*&*$ ) $%B5$#* ) D$%0$3? ) 6530 ) 05$ ) U&*5$3*$3 ) /2* ) 3578*) Patienten oft nicht beschwerdefrei. Da die operative Therapie besonders bei der $678D$%0$2%$5+ ) G& ) 05$ ) /K$%&*5=$ ) ]8$%&K5$ ) I$6/30$%6 ) I$5 ) 0$% ) 41#*56$<4$3*&#$3) multisegmentalen Stenose auch mit Risiken verbunden ist, muss die Indikation zur $3/6$)&178)45*)L565'$3)=$%I130$3)56*?)4166)05$)^305'&*5/3)B1%)RK$%&*5/3)<$3&1) Operation genau untersucht werden. 3*$%6178*)D$%0$3+ _F 41 In der vorliegenden Arbeit möchten wir der Frage nachgehen, ob die Anzahl der in die Stenose involvierten Segmente einen Einfluss auf das Operationsresultat der zervikalen Spinalkanalstenose hat. Hierbei ist für unsere Studie vor allem die postoperative Schmerzreduktion und der Rückgang der Kraftminderung von Bedeutung. Zusätzlich untersuchen wir, inwieweit die Operation zur Linderung der Sensibilitätsstörung und Verbesserung der Funktionsbeeinträchtigung beigetragen hat. 7 Patienten und Methode In April 2005 wurden in der Neurochirurgischen Klinik in Freiburg 75 Krankengeschichten von Patienten, die im Zeitraum zwischen 2001 und 2005 an einer degenerativen zervikale Spinalkanalstenose operiert worden sind, ausgewählt und retrospektiv untersucht. Das Einschlusskriterium für diese Studie war die degenerationsbedingte zervikale Spinalkanalstenose. Für jeden Patienten wurde ein Erhebungsbogen angelegt, in dem die klinischen präoperativen Befunde aus den Unterlagen übernommen wurden. Es wurden Angaben zu den zur Operation führenden neurologischen Auffälligkeiten, zu radiologischen Befunden (Anzahl der betroffenen Segmente) sowie auch zu den jeweils angewandten Operationstechniken entnommen. Wir entwickelten einen Fragebogen (s. Anhang), den wir, zusammen mit einer Erläuterung der Studie, an die Patienten versandten. Die Patientenbefragung fand durchschnittlich 2 Jahre nach dem operativen Eingriff (22 Tage bis 4 Jahre) statt. Von den 75 angeschriebenen Patienten antworteten 56 Patienten, 4 Patienten waren inzwischen verstorben, 7 unbekannt verzogen, und 8 haben auch nach einem zweiten Anschreiben nicht geantwortet. Leider wurde der Fragebogen nur von einer geringen Anzahl der Patienten vollständig ausgefüllt, weshalb wir nicht alle im Fragebogen stehenden Punkte für unsere Studie auswerten konnten. Die Patienten wurden nach Anzahl der involvierten Segmente in drei Gruppen A - C aufgeteilt (s. Tab. 1). 42 Gruppen A B C Segmentzahl 1 2 >2 Patientenzahl 14 20 22 Anteil in Prozent 25% 35% 40% Tabelle 1 Patientengruppierung Die prä- und postoperativen Angaben zu Schmerzstärke (gemessen in der Visuellen Analogskala, VAS), Kraftminderung, Sensibilitätsstörung (ein- oder beidseitig) und Einschränkung im Alltagsleben wurden auf einer Exceltabelle (s. Anhang) aufgenommen. Die Patienten mit mehr als zwei Segmenten wurden in der Gruppe C zusammengefasst (3 Segmente; n=18 und 4 Segmente; n=4). Um den Grad der individuellen Veränderung zu untersuchen, wurde bei jedem Patienten die präoperativen und postoperativen Parameter (VAS, Kraftgrad und Grad der Alltagsbeeinträchtigung) miteinander verglichen. 8 Patienten Von 56 Patienten waren 14 Frauen (25%) und 42 Männer (75%). Die durchschnittliche Altersverteilung unserer Patienten zum Zeitpunkt der Operation lag bei 59,2 Jahren (37,5 Jahre bis 79,6 Jahre) bei einem Median von 59,6 Jahren (s.Diag.1). 8.1 Krankheitsdauer Nachfolgend ist die Dauer vom Auftritt der ersten Symptome bis zur operativen Therapie dargestellt. Die durchschnittliche Dauer bis zur Operation lag in unserer Patientengruppe bei 3 Jahren und 10 Monaten (1 Tag - 14 Jahre) mit einem Median von 1,4 Jahren (s.Diag.2). 43 #$%&'!!"#$%&!'%&!()$*%+$%+!,-.!/0%&)$*1+2,%*$0-+3$ !"#$%&'!!"#$%&!'%&!()$*%+$%+!,-.!/0%&)$*1+2,%*$0-+3$ Diag. 1 Alter der Patienten zum Operationszeitpunkt #$%&(!!4%2567%&'%')-%&!8*2!,-&!/0%&)$*1+!*+!9):%+ !"#$%&(!!4%2567%&'%')-%&!8*2!,-&!/0%&)$*1+!*+!9):%+ Diag. 2 Beschwerdedauer bis zur Operation in Tagen 8.2 Persönliche und Sozialanamnese ;< ;< Insgesamt hatten 30% (n=17) der Patienten kardiovaskuläre, 28,5% (n=16) metabolische und 8% (n=4) respiratorische Nebendiagnosen (s.Tab.2). 36% (n=20) 44 !"# $%&'()*+,-%./)0.123+4*4)45)%'% !"#$%#&'( ) *&((%" ) +,."/012 ) 3%4 7&43689&#7:;<4%= ) >?=@) ."/0A2) der Patienten waren zum) Zeitpunkt der) 5&(6%"(%" Operation )altersbedingt in Rente, 30% (n=17) '%(&B8;6#C*%):"3)?-)."/D2)4%#E64&(846#C*%)F%B%"36&$"8#%").#GH&BG>2G)+A-)."/>,2) mussten aufgrund der Halswirbelsäulenerkrankung umschulen und 25% (n=14) 3%4)5&(6%"(%")I&4%")J:')K%6(E:"7()3%4)LE%4&(68")&;(%4#B%36"$()6")M%"(%=)+,-)."/012) waren krankheitbedingt erwerbsunfähig (s.Diag.3). Bei 5 Patienten (9%) hatten wir ':##(%" ) &:N$4:"3zur ) 3%4Sozialanamnese ) O&;#I64B%;#<:;%"%474&"7:"$ ) :'#C*:;%" ) :"3 ) >@- ) ."/0D2) keine Information erhalten. I&4%")74&"7*%6(B%36"$()%4I%4B#:"N<*6$).#GP6&$G+2G)Q%6)@)5&(6%"(%").R-2)*&((%")I64) 7%6"%)!"N84'&(68")J:4)S8J6&;&"&'"%#%)%4*&;(%"G Anamnese Anzahl der Patienten 6)45)%'% 6)34-*.0%&.$47+%)7%) Arterielle Hypertonie 23% (n=13) T4(%46%;;%)OUE%4(8"6% pAVK 5% >+-))."/0+2 (n=3) ETVW @-))))."/+2 Rhythmusstörungen 2% (n=1) Typ IIM*U(*':##(X4:"$%" Diabetes 12,5% (n=7) >-))))."/02 Adipositas HUE)!!)P6&B%(%# 9% (n=5) 0>=@-)."/12 Hypercholesterinämie 7% (n=4) T36E8#6(&# R-))))))."/@2 COPD 4% (n=2) OUE%4C*8;%#(%46"<'6% 1-))))))."/D2 Chronische Bronchitis 2% (n=1) YL5P D-)."/>2 Silikose 2% (n=1) Y*48"6#C*%)Q48"C*6(6# >-)."/02 Tabelle 2 Nebendiagnosen (pAVK: periphere arterielle Verschlusskrankheit, COPD: chronic obstructive pulmonary disease)>-)."/02 S6;678#% 849%**%.#))F%B%"36&$"8#%").ETVWZ)E%46E*%4%)&4(%46%;;%)V%4#C*;:##74&"7*%6(=)YL5PZ) C*48"6C)8B#(4:C(69%)E:;'8"&4U)36#%&#%2 6)7%+*.0%&.$47+%)7%).=>? D, +, "/>, "/01 "/0D >, 0, :+4;".<. S8J6&;&"&'"%#% , ['#C*:;:"$ .74&"7*%6(#B%36"$(2 Diag. 3 Sozialanamnese \4I%4B#:"N<*6$ .74&"7*%6(#B%36"$(2 M%"("%4) .&;(%4#B%36"$(2 DD 45 !"# $%&'()*+,-.&)/+0& 8.3 Operationsmethode !"# $ %&'#(%&)*#& $ +,#-%*".&/0#*1.)#& $ /"&) $ "& $ 2%3#44# $ 5 $ &%61 $ 7-8,,#&9 $ $ )"#$ Die angewandten Operationsmethoden sind in Tabelle 3 nach Gruppen, die %8:'#*-#*#&#&$;.0,4"<%*".&#&$"&$2%3#44#$=$%8:'#4"/*#*> aufgetretenen Komplikationen in Tabelle 4 aufgelistet. $894:&)/+0& ;,<(/34 W&*#-".-#$!"/<#<*.0"#$0"*$M8/".&$BI84:"J)K3#4E =Y W&*#-".-#$;.-,.-#<*.0"#$ U@ Z%0"&#<*.0"#$0"*$A4%**#&./*#./L&*1#/# 5 M.-%0"&.*.0"#$F.&$).-/%4 U 1(2&33&4#$+,#-%*".&/0#*1.)#& Tabelle 3 Operationsmethoden !"#"5 6+.%3*7()*+,&, 8.3.1 Komplikationen ?&/'#/%0*$<%0$#/$3#"$@$A%*"#&*#&$B59CDE$"0$,./*.,#-%*"F#&$G#-4%8:$H8-$!"/4.<%*".&$ Insgesamt kam es bei 2 Patienten (3,6%) im postoperativen Verlauf zur Dislokation )#/ $ %44.,4%/*"/61#& $ ?&*#-,.&%*/ $ BI84:"J)K3#4E $ 8&) $ H8 $ )%)8-61 $ ("#)#-<#1-#&)#&$ des alloplastischen Interponats (Sulfixdübel) und zu dadurch wiederkehrenden IL0,*.0#&>$?&$3#")#&$MN44#&$(8-)#$)%/$)"/4.H"#-*#$%44.,4%/*"/61#$O%*#-"%4$#&*:#-&*$ Symptomen. In beiden Fällen wurde das dislozierte alloplastische Material entfernt 8&) $ #"&# $ P#F"/".& $ 0"* $ M8/".& $ )#- $ QRI $ 0"* $ S#6<#&<%00T;&.61#& $ 8&)$ und eine Revision mit Fusion der HWS mit Beckenkamm-Knochen und +/*#./L&*1#/#,4%**#& $ #-:.4'-#"61 $ )8-61'#:K1-*> $ S#" $ #"&#0 $ A%*"#&*#& $ BU9VDE $ (8-)#$ Osteosyntheseplatten erfolgreich durchgeführt. Bei einem Patienten (1,8%) wurde "&*-%.,#-%*"F $ )"# $ W> $ F#-*#3-%4"/ $ 3#")/#"*"' $ F#-4#*H*9 $ (#461# $ #-:.4'-#"61 $ 0"* $ I*#&*/$ intraoperativ die A. $ ,./*.,#-%*"F#& vertebralis beidseitig verletzt, welche erfolgreich Stents F#-/.-'* $ (8-)#> $ ?& $ )#& $ %&'".'-%,1"/61#& $ ;.&*-.44#& $ <.&&*#mit $ <#"&#$ versorgt wurde. In den postoperativen angiographischen Kontrollen konnte keine !8-61:48//3#1"&)#-8&'$:#/*'#/*#44*$(#-)#&>$?&$)-#"$MN44#&$BX95DE$<%0$#/$,./*.,#-%*"F$ Durchflussbehinderung festgestellt werden. In drei Fällen (5,3%) kam es postoperativ H8$#"&#-$#"&/#"*"'#&$P#68--#&/TA%-#/#9$(#461#$"0$G#-4%8:$-K6<4N8:"'$(%-$B/>$2%3>$=E> zu einer einseitigen Recurrens-Parese, welche im Verlauf rückläufig war (s. Tab. 4). Komplikationen Dislokation des Interponats 2 Verletzung der A. vertebralis 1 Liquorfistel 1 Parese des N. laryngeus recurrens 3 Tabelle 4 Komplikationen 46 =X 8.4 Statistische Analysen 8.4.1 Test auf Unterschiede zwischen den Gruppen Um herauszufinden, ob es einen Unterschied zwischen den Gruppen (A-C) bezüglich der Variable Schmerzdifferenz (Schmerzdifferenz = Wert der präoperativen Schmerzskala – Wert der postoperativen Schmerzskala) gibt, wurde eine kumulative logistische Regressionsanalyse durchgeführt mit der folgenden Modellgleichung: Logit(P(schmerz_diff ≤ j | Segmentzahl) )= ntercept_j+beta*Segmentzahl j=-4,..,2 Ein Unterschied zwischen den Gruppen bezüglich der Schmerzdifferenz besteht, falls die Segmentzahl eine signifikante Kovariable im Modell ist. Getestet wird unter folgender Nullhypothese: Der Regressionskoeffizient beta im Modell ist gleich Null. Das heißt insbesondere, dass kein Unterschied der Schmerzdifferenz bezüglich der Anzahl betroffener Segmente besteht. 8.4.2 Test auf Unterschiede innerhalb der Gruppen Mit Hilfe eines zweiten statistischen Test (Wilcoxon-Vorzeichen-Rangsummentest) wollten wir die Frage beantworten, ob die Operation in den Gruppen jeweils zur Schmerzminderung beigetragen hat. Es wurde keine Korrektur für Multiples Testen verwendet. Die erhaltenen Resultate sind daher rein qualitativ zu betrachten. Wir stellten folgende Nullhypothese auf: Die Operation hat keinen Einfluss auf den Schmerzscore innerhalb der verschiedenen Gruppen, das heißt, der Median der Variable Schmerzdifferenz ist gleich Null. Getestet wurde gegen die Alternativhypothese, dass die Schmerzdifferenz negativ ist (also der Schmerz abgenommen hat). 47 F(&'#)3&">012+&0'%'@ $ -3%% $ -"' $ 9:0;'#<-"**'#')< $ )',3&"> $ "%& $ G3(%+ $ -'# 3=,')+;;')$03&HD ! "#$%&'('# 9 Resultate 9.1 Schmerz !)* +,-.#/0 Um die Beantwortung der Frage nach der$ K#3,' Schmerzstärke für$ 9:0;'#<%&L#7' die Patienten zu$ *M# $ -"' $ N3& I; $ -"' $ J'3)&E+#&/), $ -'# $ )3:0 $ -'# vereinfachen, haben wir die Visuelle Analogskala (VAS), die von 0 - 10 (0 = Kein >'#'")*3:0')@$03=')$E"#$-"'$C"%/'(('$F)3(+,%73(3$GCF9H@$-"'$>+)$O$P$QO$ Schmerz, 10 = stärkster Schmerz) reicht, in 5 Kategorien eingeteilt: 9:0;'#<@$QO$R$%&L#7%&'#$9:0;'#<H$#'":0&@$")$T$S3&',+#"')$'"),'&'"(&4$ • 1= Kein oder sehr geringer Schmerz (VAS 0 - 1) • 2= Mäßiger Schmerz (VAS 1 - 3) • 3= Mittelstarker Schmerz (VAS 3 - 5) • VR$B"&&'(%&3#7'#$9:0;'#<$GCF9$V$P$TH 4= Starker!Schmerz (VAS 5 - 8) • ! WR$9&3#7'#$9:0;'#<$GCF9$T$P$XH$ 5= Unerträglicher Schmerz (VAS 8 – 10) ! QR$S'")$+-'#$%'0#$,'#"),'#$9:0;'#<$GCF9$O$P$QH ! UR$BLA",'#$9:0;'#<$GCF9$Q$P$VH ! TR$I)'#&#L,(":0'#$9:0;'#<$GCF9$X$Y$QOH 9.1.1 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe A !)*)* 1#$(.'2#/&(%34%56475'#5$8'9'46#/4"#$'$,-.#/0#541/%: 1#$(.'2#/&(%346#/4+,-.#/085'#5$8'9'41/%::#4; !"#$%& N+%&+2'#3&"> [O N#L+2'#3&"> !"' TO WO ;5'# 8&46# /4 VO ?('8# 5'# 54@AB UO !"$ !"# !"% !"% $ !"& QO !"& !"( O OPQ QPV VPT TPX XPQO C;+D1/%::# 5 <8(=)4>$?#/22'$F$G;+)+%',;')&3('$9&')+%'H4$?'%3;&>'#(3/*$-'#$9:0;'#< Diag. 4 Gruppe A (monosegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Schmerzintensität 48 In dieser Gruppe ist die postoperative Besserung der Schmerzintensität nach einer Verlaufdauer von durchschnittlich 2 Jahren beeindruckend. Nach der operativen Behandlung hat sich der Anteil der Patienten mit keinen bis schwachen Schmerzen (VAS 0 bis 3; (Schmerzkategorie 1 + 2)) von 28,6% (n= 4) auf 78,5% (n= 10) erhöht. Der Anteil von den Patienten mit mittelstarken bis unerträglichen Restschmerzen (VAS 3-5 bis 8-10) ist von präoperativ 71,5% (n= 10) auf 21,5% (n= 4) gesunken. 9.1.2 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion Gruppe A Nachfolgend haben wir den Verlauf der Schmerzintensität bei jedem Patienten vor und nach der Operation graphisch dargestellt (Diag. 2). Um herauszufinden, wie groß die Schmerzreduktion in den verschiedenen Gruppen war, wurde im Weiteren der Grad der Schmerzreduktion berechnet, indem die Differenz zwischen prä- und postoperativer Schmerzintensität (Präoperative VAS-Gruppe – Postoperative VASGruppe = Grad der Veränderung) gebildet wurde. Je nach Resultat wurden die Patienten in die folgenden Kategorien eingeteilt: • Unverändert Schmerzfrei: Patienten waren sowohl vor als auch nach der Operation schmerzfrei. • Stark verbessert: Schmerzintensität fiel postoperativ um 3 bis 4 Stufen in der VAS-Gruppe (s.o.). • Leicht verbessert: Schmerzintensität fiel postoperativ um 1 bis 2 Stufen in der VAS- Gruppe • Schmerzintensität unverändert: Schmerzintensität blieb prä- und postoperativ in der gleichen VAS- Gruppe. • Leicht verschlechtert: Schmerzintensität stieg postoperativ um 1 bis 2 Stufen in der VAS- Gruppe. • Stark verschlechtert: Schmerzintensität stieg postoperativ um 3 bis 4 Stufen in der VAS- Gruppe. 49 !"#$%& !"#$%& !"#$%&'!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./01(*2%#3(#4%353!6*'77(!8 !"#$%&'!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./01(*2%#3(#4%353!6*'77(!8 Diag. 5 Individueller Verlauf der Schmerzintensität Gruppe A )*#+&,-./-,0*#/"10*&20*34+0*54$&+0*& )*#+&,-./-,0*#/"10*&20*34+0*54$&+0*& 67890*:"4/04."/3/&)*5,,0&; !"#$%& 67890*:"4/04."/3/&)*5,,0&; !"#$%& PEA PEA #D? #D? QOA QOA #DJ #DJ ?@A ?@A #DE #DE S#&(*5#$(*3 S#&(*5#$(*3 ./01(*2-*(% ./01(*2-*(% .3,*M!&(*=(44(*3 .3,*M!&(*=(44(*3 T(%/03!&(*=(44(*3 T(%/03!&(*=(44(*3 ?PA ?PA #DQ #DQ ./01(*2%#3(#4%353 ./01(*2%#3(#4%353 '#&(*5#$(*3 '#&(*5#$(*3 !"#$%&(!6*,$!$(*!+(*5#$(*'#9!%#!$(*!./01(*2%#3(#4%353!$'*/0!$%(!:7(*,3%;# !"#$%&(!6*,$!$(*!+(*5#$(*'#9!%#!$(*!./01(*2%#3(#4%353!$'*/0!$%(!:7(*,3%;# Diag. 6 Grad der Veränderung in der Schmerzintensität durch die Operation 8'4!$(#!<*9(=#%44(#!$(*!6*'77(!8!(*9,=!4%/0>!$,44!%#49(4,13!?@A!$(*!B,3%(#3(#! 8'4!$(#!<*9(=#%44(#!$(*!6*'77(!8!(*9,=!4%/0>!$,44!%#49(4,13!?@A!$(*!B,3%(#3(#! C#D!EF!&;*!G%(!#,/0!$(*!:7(*,3%;#!4/01(*2-*(%!G,*(#H!I%(!./01(*2%#3(#4%353!=(44(*3(! Aus den Ergebnissen der Gruppe A ergab sich, dass insgesamt 29% der Patienten C#D!EF!&;*!G%(!#,/0!$(*!:7(*,3%;#!4/01(*2-*(%!G,*(#H!I%(!./01(*2%#3(#4%353!=(44(*3(! 4%/0!%#49(4,13!=(%!JKA!!$(*!B,3%(#3(#!C#D!LF!)(%/03!=%4!43,*M!C7D!N>NEOF>!'#$!#'*!=(%!?! (n= 4) vor wie nach der Operation schmerzfrei waren. Die Schmerzintensität besserte 4%/0!%#49(4,13!=(%!JKA!!$(*!B,3%(#3(#!C#D!LF!)(%/03!=%4!43,*M!C7D!N>NEOF>!'#$!#'*!=(%!?! B,3%(#3(#!CPE>QAF!=)%(=!#,/0!$(*!:7(*,3%;#!$%(!./01(*2%#3(#4%353!,'-!9)(%/0!0;0(1! sich insgesamt bei 57% der Patienten (n= 8) leicht bis stark (p= 0,046), und nur bei B,3%(#3(#!CPE>QAF!=)%(=!#,/0!$(*!:7(*,3%;#!$%(!./01(*2%#3(#4%353!,'-!9)(%/0!0;0(1! R%&(,'H 2 Patienten (14,3%) blieb nach der Operation die Schmerzintensität auf gleich R%&(,'H hohem Niveau. 50 E@ E@ 9.1.3 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe B !"#"$ %&'()*+&,-(./0.12031*&1'4*5*02&,06&'*'78)&,9&10%,.::&0; %&'()*+&,-(./02&,0E78)&,941*&1'4*5*0%,.::&0; !"#$%& B3+/3%&#0/*6 MD PK PD GK ?1*& 4-02& ,0 GD @(*4& 1*& 10ABC CK CD K D B#<3%&#0/*6 !") !"% !"( !"& !"% !"' !"# !"$ !"$ DRC CRP PRK KRN NRCD D?EF%,.::& 1 <4(="0>!!"#$%%&!'!()*+&,-&./01&!2/&.3+&45!"&+0-/6&#10$7!8&#!29:-&#;*./&.+*/</ Diag. 7 Gruppe B (bisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Schmerzintensität =- ! >&#,1&*9: ! ;$ ! "#$%%& ! ? ! @0#&. ! *. ! 8&# ! "#$%%& ! ' ! 63# ! 8&# ! A%&#0/*3. ! @&.*,&#! Im VergleichB0/*&./&. zu Gruppe A waren in ! F! der Gruppe B vor der weniger ! 63.! ! +9:-&#;7#&* ! (CDE G ! B0/H4I !%3+/3%&#0/*6 ! .09:Operation ! &*.&# !>&#10$7+80$&# 8$#9:+9:.*//1*9: !G= ! J0:#&. ! @0#postoperativ ! 8&# ! ?./&*1 ! 8&# ! +9:-&#;7#&*&. ! B0/*&./&. ! von -&:# ! 01+! Patienten schmerzfrei (10% 2 Pat.), nach einer Verlaufsdauer 6&#83%%&1/!(GKEF!K!B0/H4H!L&#!?./&*1!8&#!B0/*&./&.!-*/!.$#!+9:@09:&.!29:-&#;&.! durchschnittlich 2 Jahren war der Anteil der schmerzfreien Patienten mehr als +/*&,!63.!%#<3%&#0/*6!KE!(.F!C4!0$7!%3+/3%&#0/*6!MDE!(.F!N4H!?$7!8&#!0.8&#&.!2&*/&! verdoppelt (25%= 5 Pat.). Der Anteil der Patienten mit nur schwachen Schmerzen +0.O ! 8&# ! ?./&*1 ! 8&# ! B0/*&./&. ! -*/ ! +/0#O&. ! )*+ ! $.&#/#<,1*9:&. ! 29:-&#;&. ! 63.! stieg von präoperativ 5% (n= 1) auf postoperativ 40% (n= 8). Auf der anderen Seite %#<3%&#0/*6 ! KKE ! (.FCC4 ! 0$7 !%3+/3%&#0/*6 ! KE !(.F ! C4H ! L&# ! ?./&*1 ! 8&# ! B0/*&./&. !-*/! sank der Anteil der Patienten mit starken bis unerträglichen Schmerzen von -*//&1+/0#O&. ! 29:-&#;&. ! *+/ ! 63# ! $.8 ! .09: ! 8&# ! A%&#0/*3. ! -*/ ! PDE ! (.F ! Q4 ! ,1&*9:! präoperativ 55% (n=11) auf postoperativ 5% (n= 1). Der Anteil der Patienten mit ,&)1*&)&.H mittelstarken Schmerzen ist vor und nach der Operation mit 30% (n= 6) gleich geblieben. KD 51 9.1.4 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3456+-7-+'*89(:&. !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3456+-7-+'*89(:&. Gruppe B 2-*;;+.< 2-*;;+.< !"#$%& !"#$%& =(0>".?!!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./01(*2%#3(#4%353!6*'77(!8 =(0>".?!!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./01(*2%#3(#4%353!6*'77(!8 Diag. 8 Individueller Verlauf der Schmerzintensität Gruppe B NBC NBC #EG #EG 2-0'.@:A9:;+-09()+-./+-B&'+-*&>.'+-. 2-0'.@:A9:;+-09()+-./+-B&'+-*&>.'+-. 3456+-7(&9+&A(9B9.2-*;;+.< !"#$%& 3456+-7(&9+&A(9B9.2-*;;+.< !"#$%& OC OC OC OC #EF #EF #EF #EF Q#&(*5#$(*3!./01(*2-*(% NBC Q#&(*5#$(*3!./01(*2-*(% NBC #EG #EG .3,*I!&(*<(44(*3 .3,*I!&(*<(44(*3 R(%/03!&(*<(44(*3 R(%/03!&(*<(44(*3 ./01(*2%#3(#4%353 ./01(*2%#3(#4%353 '#&(*5#$(*3 '#&(*5#$(*3 R(%/03!&(*4/0)(/03(*3 R(%/03!&(*4/0)(/03(*3 OBC OBC #EFB #EFB =(0>".!!6*,$!$(*!+(*5#$(*'#9!%#!$(*!./01(*2%#3(#4%353!$'*/0!$%(!:7(*,3%;# =(0>".!!6*,$!$(*!+(*5#$(*'#9!%#!$(*!./01(*2%#3(#4%353!$'*/0!$%(!:7(*,3%;# Diag. 9 Grad der Veränderung in der Schmerzintensität durch die Operation "#!$%(4(*!6*'77(!%43!<(%!(%#(1!9*=>(*(#!?#3(%)!$(*!@,3%(#3(#!ABC!D#E!FGH!(%#(!43,*I(! "#!$%(4(*!6*'77(!%43!<(%!(%#(1!9*=>(*(#!?#3(%)!$(*!@,3%(#3(#!ABC!D#E!FGH!(%#(!43,*I(! <%4!)(%/03(!+(*<(44(*'#9!$(*!./01(*2%#3(#4%353!2'!<(;<,/03(#!,)4!%#!$(*!6*'77(!?!D7! In dieser Gruppe ist bei einem größeren Anteil der Patienten 70% (n= 14) eine starke <%4!)(%/03(!+(*<(44(*'#9!$(*!./01(*2%#3(#4%353!2'!<(;<,/03(#!,)4!%#!$(*!6*'77(!?!D7! JBKBBBFHL ! ,'/0 ! 1%3 ! der $(* ! 9*=>(*(# ! @,3%(#3(#2,0) ! 2'4,11(#05#9(# ! I,##K ! 8(%! bis leichte!!M,4 Verbesserung zu beobachten als in der Gruppe (p JBKBBBFHL M,4 ! ,'/0 ! 1%3 ! $(* Schmerzintensität ! 9*=>(*(# ! @,3%(#3(#2,0) ! 2'4,11(#05#9(# ! I,##K !A8(%! (%#(1!$(*!N!7*5;7(*,3%&!4/01(*2-*(%(#!@,3%(#3(#!9,<!(4!7;43;7(*,3%&!(%#(!)(%/03(! <0.0001), was auch mit der größeren Patientenzahl zusammenhängen kann. Bei (%#(1!$(*!N!7*5;7(*,3%&!4/01(*2-*(%(#!@,3%(#3(#!9,<!(4!7;43;7(*,3%&!(%#(!)(%/03(! +(*4/0)(/03(*'#9 ! DE ! OC schmerzfreien ! $(* ! 6*'77( ! 8HK ! 8(% ! Ggab ! @,3%(#3(# ! DNBCH ! eine ! <)%(<leichte ! $%(! einem der 2 präoperativ es postoperativ +(*4/0)(/03(*'#9 ! DE ! OC ! $(* ! 6*'77( !Patienten 8HK ! 8(% ! G ! @,3%(#3(# ! DNBCH ! ! <)%(< ! $%(! ./01(*2435*I(!7;43;7(*,3%&!,'-!9)(%/0(1!P%&(,'K! ./01(*2435*I(!7;43;7(*,3%&!,'-!9)(%/0(1!P%&(,'K! 52 OF OF Verschlechterung (= 5% der Gruppe B). Bei 4 Patienten (20%) blieb die Schmerzstärke postoperativ auf gleichem Niveau. 9.1.5 Gesamtverlauf und Intensität der Restschmerzen Gruppe C !"#"$ %&'()*+&,-(./0.12031*&1'4*5*02&,06&'*'78)&,9&10%,.::& %&'()*+&,-(./02&,0E78)&,941*&1'4*5*0%,.::&0; !"#$$% @2-+2%&#0+,5 @#;2%&#0+,5 BK BL SK ?1*&4-02&,0 SL @(*4&1*&10 CK ABC CL K L !"( !"$ !"# <4(=" 0 #>! !"& !"% !"$ !"$ '!"# !") LRC Diag. 10 !"& CRB BRK KRE ERCL D?EF%,.::&1 ! "#$%%& ! ' ! ()$*+,-&.)&/+0*& ! 1+&/2-&34 ! "&-0)+5&#*0$ Gruppe C (multisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der 189)&#:,/+&/-,+;+ Schmerzintensität <) ! =&#.*&,89 ! :$ ! 7&/ ! 52#,.&/ ! :>&, ! "#$%%&/ ! ,-+ ! 7&# ! ?/+&,* ! 7&# ! @0+,&/+& Im Vergleich zu den vorigen zwei Gruppen ist der Anteil der Patienten mit %2-+2%&#0+,5&# ! 189)&#:6#&,9&,+ ! 27&# ! ),+ ! -89>089&/ ! 189)&#:&/ ! ,/ ! 7,&-&# ! " postoperativer Schmerzfreiheit oder mit schwachen Schmerzen in dieser Gruppe A*&,/&#!$/7!-+,&.!52/!(BCDEFG!H!@0+I3!0$6!/$#!>&/,.!(0$6!JKDKFG!CL!@0+I3I!M&# kleiner und stieg von (31,8%= 7 Pat.) auf nur wenig (auf 45,5%= 10 Pat.). Der Anteil der Patienten,7&#!@0+,&/+&/D!7,&!0/!-&9#!-+0#A&/!189)&#:&/!*,++&/D!A2//+&!N&7289!52/!CBDOF die an sehr starken Schmerzen litten, konnte jedoch von 13,6% (n= 3) auf 4,5% (n= 0$6!JDKF!(/G!C3!#&7$:,&#+!>&#7&/I!P&,!7&/!@0+,&/+&/!),+!%#;2%&#0+,5!),++&*-+0#A 1) reduziert werden. Bei den Patienten mit präoperativ mittelstarken bis -+0#A&/blieb ! 189)&#:&/ ! Q*,&Q ! %#;R ! $/7 ! %2-+2%&#0+,5 ! ! (KJDKF ! 5&#-$starken Schmerzen der Anteil prä-! 7&# und! ?/+&,* postoperativ (54,5% versus 50%) praktisch gleich. %#0A+,-89!.*&,89I! 53 9.1.6 Individueller Verlauf und Grad der Schmerzreduktion !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3456+-7-+'*89(:&. !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3456+-7-+'*89(:&. Gruppe C 2-*;;+.< 2-*;;+.< !"#$$% !"#$$% =(0>".##!!"#$%&%$'())(*!&(*)+',!$(*!-./0(*1%#2(#3%242!5*'66(!7 =(0>".##!!"#$%&%$'())(*!&(*)+',!$(*!-./0(*1%#2(#3%242!5*'66(!7 Diag. 11 Individueller verlauf der Schmerzintensität Gruppe C 2-0'.@:A9:;+-09()+-./+-B&'+-*&>.'+-. 2-0'.@:A9:;+-09()+-./+-B&'+-*&>.'+-. 3456+-7(&9+&A(9B9.2-*;;+.< !"#$$% 3456+-7(&9+&A(9B9.2-*;;+.< !"#$$% LC #EG LC LC #EG #EG BC LC #EG #EF BC #EF J#&(*4#$(*2 -./0(*1,*(% -2+*@!&(*<(33(*2 V(%./2!&(*<(33(*2 PBC #EFU PBC #EFU RGC #ES J#&(*4#$(*2 -./0(*1,*(% -2+*@!&(*<(33(*2 V(%./2!&(*<(33(*2 RGC -./0(*1%#2(#3%242 -./0(*1%#2(#3%242 #ES '#&(*4#$(*2 '#&(*4#$(*2 V(%./2!&(*3./)(./2(*2 V(%./2!&(*3./)(./2(*2 =(0>".#?!!5*+$!$(*!8(*4#$(*'#9!%#!$(*!-./0(*1%#2(#3%242!$'*./!$%(!:6(*+2%;# =(0>".#?!!5*+$!$(*!8(*4#$(*'#9!%#!$(*!-./0(*1%#2(#3%242!$'*./!$%(!:6(*+2%;# Diag. 12 Grad der Veränderung in der Schmerzintensität durch die Operation "0! !1' 5(9(#3+21 ! 1' !! 5*'66(# $(# ! ;<%9(# ! 5*'66(# ! 1(%92(! 7 ! %#! (%# ! 5*'66( ! 7! !>#2(%) (%# ! 9*;=(* "0 ! 5(9(#3+21 ! $(# ! ;<%9(# ! 1(%92( ! %# ! 5*'66( ! 9*;=(* ! $(*! ! >#2(%) ! $(*! ?+2%(#2(#!(%#(!'#&(*4#$(*2(!-./0(*1324*@(!ABBCD!#E!FGHI!J#2(*!$%(3(#!3%#$!K($;./! Im Gegensatz zu den obigen Gruppen zeigte in Gruppe C ein großer Anteil der ?+2%(#2(#!(%#(!'#&(*4#$(*2(!-./0(*1324*@(!ABBCD!#E!FGHI!J#2(*!$%(3(#!3%#$!K($;./! #'*!G!?+2%(#2(#!ALCD!#E!GH!0%2!'#&(*4#$(*2(*!-./0(*1,*(%/(%2M!<(%!$(#!+#$(*(#!)+9! Patienten eine unveränderte Schmerzstärke (55%; n= 12). Unter diesen sind jedoch #'*!G!?+2%(#2(#!ALCD!#E!GH!0%2!'#&(*4#$(*2(*!-./0(*1,*(%/(%2M!<(%!$(#!+#$(*(#!)+9! $+3 !(9%; -./0(*1#%&(+' ! 1N%3./(# ! 9(*%#9 ! <%3 !!32+*@ ! A8>-O !den 5*'66( ! FO ! PHI ! Q(% ! RSC ! $(*! nur !2-./0(*1#%&(+' Patienten n= 2) mit! 9(*%#9 unveränderter Schmerzfreiheit, anderen lag $+3 ! 1N%3./(# ! <%3 ! 32+*@ ! A8>-O 5*'66( !bei FO ! PHI ! Q(% ! RSC ! $(*! ?+2%(#2(# ! A#E ! TH! @;##2(# ! ?+2%(#2(# ! @;##2(# N%* !! (%#( +'./! !)(%./2( /%(* ! (%#( ?+2%(#2(# ! A#E ! TH ! ?+2%(#2(# ! N%* ! +'./ ! !/%(* ! <%3!! )(%./2( 32+*@(!! <%3 ! 32+*@(! 54 BR BR das Schmerzniveau zwischen gering bis stark (VAS- Gruppe 1- 4). Bei 37% der Patienten (n= 8) Patienten konnten wir auch hier eine leichte bis starke Verbesserung beobachten (p= 0.046), wobei dieser Anteil fast genau so hoch ist wie der mit unveränderter Schmerzintensität. Insgesamt waren nur 4 Patienten (18%) im Verlauf schmerzfrei (s. Diag. 11 und 12), was die Problematik der mehrsegmentalen Stenosen darstellt. Zwei Patienten (9%) zeigten postoperativ eine leichte Schmerzzunahme. Zusammenfassend konnten wir für das Hauptsymptom Schmerz nachweisen, dass die Anzahl der in die Stenose involvierten Segmente (Gruppen A-C) einen signifikanten Einfluss auf das Operationsresultat hat. Mit Zunahme der Segmentzahl steigt auch die postoperative Restschmerzintensität nach VAS (p 0.0421). In allen untersuchten Gruppen (A-C) weisen die Resultate auf eine Schmerzreduktion durch die operative Therapie hin (unkorrigierte p-Werte von 0.046, <0.0001 und 0.046 für die Gruppen A, B und C). 9.2 Motorik Analog zu den VAS- Kategorien bei der Auswertung der Schmerzintensität, haben wir bei Motorik die Kraftgrade in folgende Gruppen kategorisiert: • Gruppe 0= Normale Kraft: Kraftgrad 5 • Gruppe 1= Kraft leicht vermindert: Kraftgrad 3- 4 • Gruppe 2= Kraft stark vermindert: Kraftgrad 1- 2 • Gruppe 3= Lähmung: Kraftgrad 0 55 !"#"$ %&'()*+&,-(./0.12031*&1'4*5*02&,0)6*6,4'78&109*:,.1; 9.2.1 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen %,.<<&0=0 Störung Gruppe A %&'()*+&,-(./02&,0A,(/*)412&,.1;0%,.<<&0= !"#$%& A*,.*%&#/.84 A#C*%&#/.84 =Z !"' HZ <Z !"% !"# =1*& 4-02& ,0 IZ B(*4& 1*& 10CDE NZ !"& !"$ SZ !"$ RZ Z Z ROS NOI < A,(/*;,(2 >4(;"0$?!!"#$%%&!'!()*+*,&-)&+./0&!1.&+*,&23!"&,/).4&#0/$5!6&#!7#/5.)8+ Diag. 13 Gruppe A (monosegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Kraftminderung 9&#!-#:;.&!'+.&80! !<=>!(+?!@2!6&#!A/.8&+.&+!/$,!68&,&#!"#$%%&!B/..&+!%# Der größte Anteil 57% (n= 8) der Patienten aus dieser Gruppe hatten präoperativ D&8+&!7#/5.)8+6&#$+-E!%*,.*%&#/.84!,.8&-!68&!F/B0!6&#!A/.8&+.&+!*B+&!&8+&!) keine Kraftminderung, postoperativ stieg die Zahl der Patienten ohne eine 1.:#$+! &8+&+ ! A/.8&+.&+ ! (HI>J ! +? ! K2L ! A*,.*%&#/.84 ! D*++.& ! 6&# ! ' motorische Störung um! $) einen Patienten (64%; n= 9). Postoperativ konnte der Anteil der PatientenA/.8&+.&+ mit einer !schwachen (Kraftgrad 3-4) im Vergleich !zu )8. ! &8+&# !Kraftminderung ,GBM/GB&+ ! 7#/5.)8+6&#$+! (7#/5.-#/6 NOI2 ! 8) ! P&#- präoperativ (7%; n= 1) vervierfacht werden (28,6%; n= 4). Der Anteil der Patienten %#C*%&#/.84!(=>J!+?!R2!4&#48&#5/GB.!M&#6&+!(S@EH>J!+?!I2L!9&#!'+.&80!6&#!A mit einer präoperativ Kraftminderung von 37% (n= 5) !auf )8. ! &8+&#starken ! %#C*%&#/.84 ! ,./#D&+ !wurde 7#/5.)8+6&#$+! M$#6& 4*+einen ! N=> ! (+? ! <2 ! ! / Patienten (7%) reduziert. A/.8&+.&+!(=>2!#&6$Q8&#.L! 9.2.2 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung !"#"# 3124+42.&--&,0@&,-(./0.120%,(202&,0A,(/*)412&,.1;0%,. Gruppe A T) ! B&#/$,Q$58+6&+E ! M8& ! -#*; ! 68& ! P&#C+6&#$+- ! 6&# ! 7#/5.)8+6&#$+- Um herauszufinden, wie groß die Veränderung der Kraftminderung in den 4&#,GB8&6&+&+ ! "#$%%&+ ! M/#E ! M$#6& ! 8)! U&8.&#&+ ! 68& ! 9855&#&+Q! QM8,GB&+ ! verschiedenen Gruppen war, wurde im Weiteren die Differenz zwischen prä- und %*,.*%&#/.84&# ! 7#/5.)8+6&#$+- ! (A#C*%&#/.84& ! 7#/5.-#/6O"#$%%& ! ! V ! A*,. postoperativer Kraftminderung (Präoperative Kraftgrad-Gruppe – Postoperative 7#/5.-#/6O"#$%%&!?!"#/6!6&#!P&#C+6&#$+-2!!!-&W806&.L!X&!+/GB!Y&,$0./.!M$ Kraftgrad-Gruppe = Grad der Veränderung) gebildet. Je nach Resultat wurden die A/.8&+.&+!8+!68&!5*0-&+6&+!7/.&-*#8&+!&8+-&.&80.3 Patienten in die folgenden Kategorien eingeteilt: 56 !• !"#$%&"'$%()"*%+,-$).*(*%/01)2,(/$"($")3,(($")4*5*3-)#*%),-4),673)",73)'$%) Unverändert normale Motorik: Patienten hatten sowohl vor als auch nach der 89$%,(/*")'/$)#*--$):%,;()<:%,;(=%,')>?@ Operation die volle Kraft (Kraftgrad 5). !• A(,%0)#$%B$44$%(1):%,;(=%,')B$44$%($ Stark verbessert: Kraftgrad besserte)4/73)9*4(*9$%,(/#)6+)C)B/4)D)E%699$") sich postoperativ um 2 bis 3 Gruppen <F@G@)#*"):%,;(=%,')H),6;):%,;(=%,')>?@ (z.B. von Kraftgrad 0 auf Kraftgrad 5). !• I$/73()#$%B$44$%(1):%,;(=%,')B$44$%($)4/73)9*4(*9$%,(/#)6+)J)E%699$)<F@G@)#*") Leicht verbessert: Kraftgrad besserte sich postoperativ um 1 Gruppe (z.B. von :%,;(=%,')JKC),6;):%,;(=%,')DKL?@ Kraftgrad 1-2 auf Kraftgrad 3-4). !• :%,;(+/"'$%6"= Kraftminderung ) 6"#$%&"'$%(1 unverändert: ) :%,;(+/"'$%6"= Kraftminderung ) B-/$B blieb ) 9%&K prä- ) 6"' und ) 9*4(*9$%,(/#) postoperativ 6"#$%&"'$%()/")'$%)=-$/73$")E%699$@ unverändert in der gleichen Gruppe. !• I$/73()#$%473-$73($%(1):%,;(=%,')#$%473-$73($%($)4/73)9*4(*9$%,(/#)6+)J)E%699$) Leicht verschlechtert: Kraftgrad verschlechterte sich postoperativ um 1 <F@G@):%,;(=%,')>),6;):%,;(=%,')DKL?@ Gruppe (z.B. Kraftgrad 5 auf Kraftgrad 3-4). !• @A(,%0)#$%473-$73($%(1):%,;(=%,')#$%473-$73($%($)4/73)9*4(*9$%,(/#)6+)C)B/4)D) .Stark verschlechtert: Kraftgrad verschlechterte sich postoperativ um 2 bis 3 E%699$")<F@G@):%,;(=%,')>),6;):%,;(=%,')H?@ Gruppen (z.B. Kraftgrad 5 auf Kraftgrad 0). !"#$%& !"#$%&'())M"'/#/'6$--$%)N$%-,6;)'$%).*(*%/0)E%699$)O Diag. 14 Individueller Verlauf der Motorik Gruppe A 57 >P B:.0:?-2#0"1-2&,2#7&7-2&C2#50/"67-246$&D-"&7-2& ,24??-&E !"#$%& B:.0:?-2#0"1-2&,2#7&7-2&C2#50/"67-246$&D-"&7-2& =: )<M =: )<M =: )<M ,24??-&E =: )<M !"#$%& S)D&#()%&#.!C&/)& K#$L.,/)%&#*)+ 3.$#C!D&#@&00&#. 89: )<= QR: )<O QR: )<O =: )<M S)D&#()%&#.!C&/)& K#$L.,/)%&#*)+ 3.$#C!D&#@&00&#. J&/12.!D&#@&00&#. 89: )<= J&/12.!D&#@&00&#. K#$L.,/)%&#*)+ *)D&#()%&#. K#$L.,/)%&#*)+ J&/12.!D&#012A&12.&#.*)D&#()%&#. J&/12.!D&#012A&12.&#. =: )<M !"#$%&'(!!"#$%!%&#!'&#()%&#*)+!%&#!,-.-#/012&)!3.4#*)+!%*#12!%/&!56&#$./-) Diag. 15 Grad der Veränderung der motorischen Störung durch die Operation !"#$%&'(!!"#$%!%&#!'&#()%&#*)+!%&#!,-.-#/012&)!3.4#*)+!%*#12!%/&!56&#$./-) 7&/!89:!;)<!=>!%&#!?$./&).&)!@A/&@!%/&!B-.-#/C!D-#!*)%!)$12!%&#!56&#$./-)!)-#,$AE! Bei 50% (n= 7&/!89:!;)<!=>!%&#!?$./&).&)!@A/&@!%/&!B-.-#/C!D-#!*)%!)$12!%&#!56&#$./-)!)-#,$AE! 7) der Patienten blieb die Motorik vor und nach der Operation normal. F/)& ! A&/12.& ! @/0 ! 0.$#C& ! '&#@&00&#*)+ ! G$# ! @&/ ! /)0+&0$,. ! HI: ! ;)< ! 8> ! D-#2$)%&)E! Eine leichte F/)& bis starke war bei insgesamt (n= 5) ! HI: vorhanden. ! A&/12.&Verbesserung ! @/0 ! 0.$#C& ! '&#@&00&#*)+ ! G$# ! @&/36% ! /)0+&0$,. ! ;)< ! 8> ! D-#2$)%&)E! J&/12.!D&#012A&12.&#.!2$.!0/12!%/&!K#$L.,/)%&#*)+!)*#!@&/!&/)&,!?$./&).&)!;=:>!*)%! Leicht verschlechtert hat sich die Kraftminderung nur ! bei einem Patienten (7%) und &@&)L$AA0 ! @&/ !J&/12.!D&#012A&12.&#.!2$.!0/12!%/&!K#$L.,/)%&#*)+!)*#!@&/!&/)&,!?$./&).&)!;=:>!*)%! &/)&, ! ?$./&).&) ! =: ! ;)< ! M> ! G$# ! %/& K#$L.,/)%&#*)+ ! 6-0.-6&#$./D! ! @&/ ! &/)&,7% ! ?$./&).&) =: ! ;)< M> ! G$# ! %/& ! K#$L.,/)%&#*)+ ebenfalls bei&@&)L$AA0 einem Patienten (n= 1) ! war die ! Kraftminderung postoperativ! 6-0.-6&#$./D! *)D&#()%&#.!;0EN/$+E!MO!*)%!M8>E *)D&#()%&#.!;0EN/$+E!MO!*)%!M8>E unverändert (s.Diag. 14 und 15). )%*%+ ,-.#/01-23#45&467&860-6."090&7-2&/:0:2".;<-6&=0>246$& )%*%+ ,-.#/01-23#45&467&860-6."090&7-2&/:0:2".;<-6&=0>246$& 9.2.3 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen ,24??-&@ ,24??-&@B Störung Gruppe ,-.#/01-23#45&7-2&C2#50/"67-246$&,24??-&@ !"#'(& ,-.#/01-23#45&7-2&C2#50/"67-246$&,24??-&@ !"#'(& ?-0.-6&#$./D ?#(-6&#$./D ?-0.-6&#$./D O8 !"$ ?#(-6&#$./D O9 !"% O8 !"$ H8 O9 !"% !"( !"$ H9 H8 E60- "3&7- 2& Q8 !"& !"( !"$ H9 B#0"- 60- 6&FGH Q9 E60- "3&7- 2& Q8 !"& M8 B#0"- 60- 6&FGH Q9 M9 !"# !"' M8 8 M9 !"# !"' 9 8 9 MTQ 9 HTO 8 C2#50$2#7 9 MTQ HTO 8 C2#50$2#7 !"#$%&'A!!"#*66&!7!;@/0&+,&).$A&!3.&)-0&>P!"&0$,.D&#A$*L!%&#!K#$L.,/)%&#*)+! !"#$%&'A!!"#*66&!7!;@/0&+,&).$A&!3.&)-0&>P!"&0$,.D&#A$*L!%&#!K#$L.,/)%&#*)+! Diag. 16 Gruppe B (bisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Kraftminderung 8= 58 8= Die Anzahl der mit normaler$ /". Kraft konnte$ 1,(2. von $präoperativ Patienten $ 7 $ -(."#&.#& !"# $Patienten %&'()* $ +#, $ -(."#&.#& $ &0,/(*#, 30&&.# $ 40& $45,605#,(."4 !"# $ %&'()* $ +#, $ -(."#&.#& $ /". $ &0,/(*#, $ 1,(2. $ 30&&.# $ 40& $ 5,605#,(."4 $ 7 $ -(."#&.#&$ (20%) auf postoperativ 8 Patienten (40%) verdoppelt werden. Auf der anderen Seite 89:;<$(=2$50>.05#,(."4$?$-(."#&.#&$87:;<$4#,+055#*.$@#,+#&A$%=2$+#,$(&+#,#&$B#".# 89:;<$(=2$50>.05#,(."4$?$-(."#&.#&$87:;<$4#,+055#*.$@#,+#&A$%=2$+#,$(&+#,#&$B#".#$ wurde der Anteil der Patienten mit präoperativ starker Kraftminderung (Kraftgrad 1-2) @=,+#$+#,$%&.#"*$+#,$-(."#&.#&$/".$5,605#,(."4$>.(,3#,$1,(2./"&+#,=&C$81,(2.C,(+$DE9< @=,+#$+#,$%&.#"*$+#,$-(."#&.#&$/".$5,605#,(."4$>.(,3#,$1,(2./"&+#,=&C$81,(2.C,(+$DE9<$ von präoperativ 40% (n= 8) auf postoperativ 15% (n= 3) reduziert. Kein Patient hatte 40&$5,605#,(."4$7:;$8&F$?<$(=2$50>.05#,(."4$DG;$8&F$H<$,#+='"#,.A$1#"&$-(."#&.$)(..# 40&$5,605#,(."4$7:;$8&F$?<$(=2$50>.05#,(."4$DG;$8&F$H<$,#+='"#,.A$1#"&$-(."#&.$)(..#$ postoperativ 50>.05#,(."4 Lähmungserscheinungen. Die Anzahl der$ %&'()* Patienten leicht $ /". $ *#"J). $ I6)/=&C>#,>J)#"&=&C#&A $ !"# $ +#, mit $ -(."#&.#& 50>.05#,(."4 $ I6)/=&C>#,>J)#"&=&C#&A $ !"# $ %&'()* $ +#, $ -(."#&.#& $ /". $ *#"J).$ reduzierter Motorik (KG 3-4) erhöhte sich von präoperativ (n=7)$ HG;N auf $ 8&FO< $ (=2 ,#+='"#,.#, $ K0.0,"3 $ 81L $ HE7< $ #,)M).# $ >"J) $ 40& $ 35%, 5,605#,(."4 ,#+='"#,.#, $ K0.0,"3 $ 81L $ HE7< $ #,)M).# $ >"J) $ 40& $ 5,605#,(."4 $ HG;N $ 8&FO< $ (=2$ postoperativ 45%, (n= 9) nur leicht (s.Diag.16). 50>.05#,(."4$7G;N$8&F$P<$&=,$*#"J).$8>A!"(CADQ<A$ 50>.05#,(."4$7G;N$8&F$P<$&=,$*#"J).$8>A!"(CADQ<A$ 9.2.4 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung Gruppe B !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.2-*77+.8 !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.2-*77+.8 !"#$%& !"#$%& 9(06".:;$R&+"4"+=#**#,$S#,*(=2$+#,$K0.0,"3$L,=55#$T 9(06".:;$R&+"4"+=#**#,$S#,*(=2$+#,$K0.0,"3$L,=55#$T Diag. 17 Individueller Verlauf der Motorik Gruppe B =>?4>7+-04()+-.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.@+(.'+-. =>?4>7+-04()+-.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.@+(.'+-. 2-*77+.8 !"#$%& 2-*77+.8 !"#$%& D:; D:; &F9 9G; &FG DG; &FH DG; &F9 &FH 9G; &FG DG; &FH V&4#,6&+#,.$3#"&# V&4#,6&+#,.$3#"&# 1,(2./"&+#,=&C 1,(2./"&+#,=&C B.(,3$4#,W#>>#,. DG; B.(,3$4#,W#>>#,. &FH I#"J).$4#,W#>>#,. 1,(2./"&+#,=&C =&4#,6&+#,. I#"J).$4#,W#>>#,. 1,(2./"&+#,=&C =&4#,6&+#,. I#"J).$4#,>J)*#J).#,. I#"J).$4#,>J)*#J).#,. HG; &FO HG; &FO 9(06".:<.$L,(+$+#,$S#,6&+#,=&C$+#,$/0.0,">J)#&$B.M,=&C$+=,J)$+"#$U5#,(."0& 9(06".:<.$L,(+$+#,$S#,6&+#,=&C$+#,$/0.0,">J)#&$B.M,=&C$+=,J)$+"#$U5#,(."0& Diag. 18 Grad der Veränderung der motorischen Störung durch die Operation 59 G? G? !" # $%&'(%)*+ # ,-& # ./&)'%0 # 1&-22% # 34& # 5)% # 6/7/&)8 # 9%) # %)0%" # 8(%)0%&%0 # : Im Vergleich zur vorigen Gruppe war die Motorik bei einem kleineren Anteil der ;47)%07%0#<=>?@#0A#BCD#2&EFD#-05#2/G7/2%&47).#0/&"4(#<H1#ICJ#!0G'%G4"7#.% Patienten (15%; n= 3), prä-, und postoperativ normal (KG 0). Insgesamt verbesserte G)*+#)0#5)%G%&#1&-22%#5)%#6/7/&)8#9%)#"%+&#;47)%07%0#<>I?@#0A#=IC#4(G#)0#5% sich in dieser Gruppe die Motorik bei mehr Patienten (50%; n= 10) als in der Gruppe :#<BK?@#0A#>CJ# A (36%; n= 5). Im Vergleich !"#$%&'(%)*+#,-&#1&-22%#:#<L?@#0A=C#9()%9#5)%#H&4M7")05%&-0'#9%)#%)0%"# zur Gruppe A (7%; n=1) blieb die Kraftminderung bei einem größeren :07%)(#5%&#;47)%07%0#<P>?@#0A#>C#2/G7/2%&47).#-0.%&E05%&7D#9%)#P#;47)%07 Anteil der Patienten (25%; n= 5) postoperativ unverändert, bei 2 Patienten (10%) verschlechterte sich die Motorik leicht (s.Diag.18). .%&G*+(%*+7%&7%#G)*+#5)%#6/7/&)8#(%)*+7#<GJQ)4'J=RCJ 9.2.5 Gesamtverlauf und Intensität der motorischen Störung !"#"$ %&'()*+&,-(./0.12031*&1'4*5*02&,0)6*6,4'78&109*:,.1; Gruppe C %,.<<&0= %&'()*+&,-(./02&,0H,(/*)412&,.1;0%,.<<&0= !"#$$% ;/G7/2%&47). KI ;&E/2%&47). >I !"$ WI C1*&4-02&,0 D(*4&1*&10 BI EFG PI 1@?# !"# =I !"$ 1@A !"% I I 1@B =FP BFW > H,(/*;,(2 >4(;"0?!##1&-22%#S#<"-(7)G%'"%074(%#T7%0/G%CU#1%G4"7.%&(4-M#5%&#H&4M7")0 Diag. 19 Gruppe C (multisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Kraftminderung V%G/05%&G#4-MME(()'#)0#5)%G%&#1&-22%#)G7#5%&#'&/O%#:07%)(#5%&#;47)%07%0#<>W Besonders auffällig in dieser Gruppe ist der große Anteil der Patienten (54%; n=12) ")7#2/G7/2%&47).#G74&8%&#H&4M7")05%&-0'#<H1#=FPCJ#Q)%#:0,4+(#5%&#;47)%07%0 mit postoperativ starker Kraftminderung (KG 1-2). Die Anzahl der Patienten mit einer G*+34*+%0 # H&4M7")05%&-0' # ./0 # 2&EFDnahezu # ,- # 2/G7/2%&47). # 04+%,- # '(%)*+ # ' schwachen Kraftminderung ist von prä-, zu# )G7 postoperativ gleich geblieben <2&E/2%&47).#BK?@#0AR#4-M#2/G7/2%&47).#B=?@#0ALCJ# (präoperativ 36%; n=8 auf postoperativ 31%; n=7). Im Vergleich !" zu# $%&'(%)*+ den Gruppen und# 1&-22%0 B ist der# : Anteil Patienten mit normaler # ,- #A5%0 # -05der # V # )G7 # 5%& # :07%)( # 5%& # ;47)%07%0 # ")7 # Motorik (KG=0) am niedrigsten (präoperativ 9% [n=2] auf postoperativ 13% [n=3]). 6/7/&)8#<H1AIC#4"#0)%5&)'G7%0#<2&E/2%&47).#X? #Y0APZ# 4-M#2/G7/2%&47).#=B Die präoperative Lähmungserscheinung bei 4 Patienten konnte durch die Operation Q)%#2&E/2%&47).%#[E+"-0'G%&G*+%)0-0'#9%)#W#;47)%07%0#8/007%#5-&*+#5)%#\ um zwei bis eine Kraftgrad- Gruppe verbessert werden (s. Diag.20). -"#,3%)#9)G#%)0%#H&4M7'&45F#1&-22%#.%&9%GG%&7#3%&5%0#<GJ#Q)4'JPICJ 60 !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.2-*77+.8 !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.*&'.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.2-*77+.8 9.2.6 Individueller Verlauf und Grad der Kraftminderung Gruppe C !"#$$% !"#$$% 9(06".#:!!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./0/*%1!2*'33(!4 9(06".#:!!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!./0/*%1!2*'33(!4 Diag. 20 Individueller Verlauf der Motorik Gruppe C 5(*!6#0(%)!$(*!7,0%(#0(#!8%0!3/90/3(*,0%&!'#&(*:#$(*0(*!;*,-08%#$(*'#<!%90!%#!$%(9(* 5(*!6#0(%)!$(*!7,0%(#0(#!8%0!3/90/3(*,0%&!'#&(*:#$(*0(*!;*,-08%#$(*'#<!%90!%#!$%(9(*! Der Anteil der Patienten mit postoperativ unveränderter Kraftminderung ist in dieser 2*'33( ! ,8 ! <*=>0(# ! ?@ABC ! #DEFG ! "8 ! +(*<)(%HI ! J' ! $(# ! &/*%<(# ! 2*'33(# ! I,K(# ! %# 2*'33( ! ?@ABC Gruppe! ,8 am! <*=>0(# größten (35%;! #DEFG n=8).! "8 Im! +(*<)(%HI Vergleich! J' zu! $(# den! &/*%<(# vorigen! 2*'33(# Gruppen! I,K(# haben! %#! in $%(9(*!2*'33(!L(#%<(*!7,0%(#0(#!&/#!$(*!M3(*,0%/#!%#!N(J'<!,'-!(%#(!;*,-0J'#,I8( $%(9(*!2*'33(!L(#%<(*!7,0%(#0(#!&/#!$(*!M3(*,0%/#!%#!N(J'<!,'-!(%#(!;*,-0J'#,I8(! dieser Gruppe3*/-%0%(*0!?@OBC!#DEFG!5%(!./0/*%1!&(*9HI)(HI0(*0(!9%HI!K(%!P@B!?#DAF!$(*!7,0%(#0(# weniger Patienten von der Operation in Bezug auf eine Kraftzunahme 3*/-%0%(*0!?@OBC!#DEFG!5%(!./0/*%1!&(*9HI)(HI0(*0(!9%HI!K(%!P@B!?#DAF!$(*!7,0%(#0(#! profitiert (37%; n=8). Die Motorik verschlechterte sich bei 23% (n=5) der Patienten )(%HI0!K%9!90,*1G )(%HI0!K%9!90,*1G leicht bis stark. <=>4=7+-04()+-.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.?+(. <=>4=7+-04()+-.2-0'.'+-.3-0145(&'+-*&6.?+(. '+-.2-*77+.8 !"#$$% '+-.2-*77+.8 !"#$$% AB AB AB AB #DT #DT TUB V#&(*:#$(*0!1(%#( #DT #DT TUB TEB V#&(*:#$(*0!1(%#( ;*,-08%#$(*'#< #D@ TEB ;*,-08%#$(*'#< #D@ #DU Q0,*1!&(*K(99(*0 #DU Q0,*1!&(*K(99(*0 W(%HI0!&(*K(99(*0 W(%HI0!&(*K(99(*0 P@B #DA @AB #DE @AB #DE ;*,-08%#$(*'#< P@B '#&(*:#$(*0 #DA ;*,-08%#$(*'#< '#&(*:#$(*0 W(%HI0!&(*9HI)(HI0(*0 W(%HI0!&(*9HI)(HI0(*0 Q0,*1!&(*9HI)(HI0(*0 Q0,*1!&(*9HI)(HI0(*0 9(06".#;!!2*,$!$(*!+(*:#$(*'#<!$(*!8/0/*%9HI(#!Q0=*'#<!$'*HI!$%(!M3(*,0%/# 9(06".#;!!2*,$!$(*!+(*:#$(*'#<!$(*!8/0/*%9HI(#!Q0=*'#<!$'*HI!$%(!M3(*,0%/# Diag. 21 Grad der Veränderung der motorischen Störung durch die Operation RS 61 RS !"# $%&'()(*(+,+ !"#$%&'()$*()$+(#,&-.$*(#$/()0"'","1210013#-)45$&,0$(")$6("1(#(0$7&-8109:81;:$ 9.3 Sensibilität <(#=">&,()$/8")&,>&)&,01();0($4()&-(#$-)1(#0-?%1@$A"($B&1"()1()$6-#*()$)&?%$ C;>&,"0&1";)$*(#$D(.E%,0013#-)4$'(.#&41@$A"($/13#-)4$6-#*($")$F$D#-88()$(")4(1(", Wir haben den Verlauf der Sensibilitätsstörung, als ein weiteres Hauptsymptom der Zervikalen Spinalkanalstenose genauer untersucht. Die Patienten wurden nach der ! H$I$J(")($/()0"'","1210013#-)4 Lokalisation der Gefühlsstörung befragt. Die Störung wurde in 3 Gruppen eingeteilt: •! 0K$I$L")0("1"4($/()0"'","1210013#-)4$$ = Keine Sensibilitätsstörung • ! 1M$I$N("*0("1"4($/()0"'","1210013#-)4$ = Einseitige Sensibilitätsstörung • 2 = Beidseitige Sensibilitätsstörung !"#"- .%'/0+1%2*/3453&657&+%&'(+,+56%25$%&'()(*(+,+'+823&95 9.3.1 Gesamtverlauf und Intensität der Sensibilitätstörung .23::%5; Gruppe A .%'/0+1%2*/3456%25$%&'()(*(+,+''+823&95.23::%5; !"#$%& B;01;8(#&1"= B#2;8(#&1"= XH !"% !"$ TH ;&+% (*56% 25 RH >/+(% &+% &5 FH ?@A MH !"# !"$ !"& !"# KH H );#:&, (")0("1"4 '("*0("1"4 <(/9"5==5D#-88($O$P:;);0(4:()1&,($/1();0(QG$D(0&:1=(#,&-.$*(#$ Diag. 22 Gruppe A (monosegmentale Stenose): Gesamtverlauf der /()0"'","121013#-)4 Sensibilitätstörung Postoperativ konnte der Anteil der Patienten mit normaler Sensibilität von von 14% B;01;8(#&1"=$>;))1($*(#$O)1(",$*(#$B&1"()1()$:"1$);#:&,(#$/()0"'","121$=;)$=;)$K (n= 2) auf 57% (n= 8) vervierfacht werden. Der Anteil der Patienten mit ein- oder P)I$MQ$&-.$TUS$P)I$VQ$=(#="(#.&?%1$6(#*()@$A(#$O)1(",$*(#$B&1"()1()$:"1$(")W$; beidseitigen Sensibilitätsstörungen konnte von präoperativ 86% (n= 12) auf die Hälfte '("*0("1"4()$/()0"'","1210013#-)4()$>;))1($=;)$8#2;8(#&1"=$VXS$P)I$KMQ$&-.$*"($72 43% (n= 6) reduziert werden. RFS$P)I$XQ$#(*-Y"(#1$6(#*()@ 62 9.3.2 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe A !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.'+-.2+&3(4(,(565.7-*88+.9 Um herauszufinden, wie groß die Veränderung der Sensibilität in den Gruppen war, !"#$%&'()*(+,-.%-/#0,%#1&23#.,%#4%&5-.%&(-1#.%&#6%-),7,8,959#,-#.%-#:&(;;%-#0'&/# wurde der Grad der Veränderung berechnet, indem die Differenz zwischen prä- und 0(&.%#.%&#:&'.#.%&#4%&5-.%&(-1#7%&%<$-%9/#,-.%"#.,%#=,++%&%-*#*0,)<$%-#;&5>#(-.# postoperativer Sensibilitätsstörung gebildet wurde. nach Resultat wurden die ;2)92;%&'9,?%& # 6%-),7,8,959))9@&(-1 # 1%7,8.%9 # 0(&.%A # B%Je # -'<$ # C%)(89'9 # 0(&.%# .,%# Patienten in die folgenden Kategorien eingeteilt: D'9,%-9%-#,-#.,%#+281%-.%-#E'9%12&,%-#%,-1%9%,89F ! ! ! ! • Unverändert keine Sensibilitätsstörung: Prä-, und postoperativ normale !-?%&5-.%&9 # G%,-% # 6%-),7,8,959))9@&(-1F # D&5>/ # (-. # ;2)92;%&'9,? # -2&"'8%# Sensibilität. 6%-),7,8,959A • Stark verbessert: Präoperativ beidseitige oder einseitige Sensibilitätsstörung 69'&G#?%&7%))%&9F#D&52;%&'9,?#7%,.)%,9,1%#2.%&#%,-)%,9,1%#6%-),7,8,959))9@&(-1# und postoperativ normale Sensibilität. (-.#;2)92;%&'9,?#-2&"'8%#6%-),7,8,959A • Leicht verbessert: Präoperativ# 7%,.)%,9,1% beidseitige# 6%-),7,8,959))9@&(-1 Sensibilitätsstörung und H%,<$9 # ?%&7%))%&9F # D&52;%&'9,? # (-.# postoperativ einseitige Restbeschwerden. ;2)92;%&'9,?#%,-)%,9,1%#C%)97%)<$0%&.%-A • Leicht verschlechtert: Postoperativ neu# '(+1%9&%9%-% aufgetretene# %,-)%,9,1%# einseitige H%,<$9 # ?%&)<$8%<$9%&9F # D2)92;%&'9,? # -%( Sensibilitätsstörung oder von präoperativ einseitige Sensibilitätsstörung auf 6%-),7,8,959))9@&(-1 # 2.%& # ?2# ;&52;%&'9,? # %,-)%,9,1% # 6%-),7,8,959))9@&(-1 # '(+# eine beidseitige verschlechtert %,-%#7%,.)%,9,1%#?%&)<$8%<$9%&9 ! • Stark verschlechtert: Präoperativ normale Sensibilität und postoperativ 69'&G # ?%&)<$8%<$9%&9F # D&52;%&'9,? # -2&"'8% # 6%-),7,8,959 # (-. # ;2)92;%&'9,?# beidseitige Sensibilitätsstörung. 7%,.)%,9,1%#6%-),7,8,959))9@&(-1A !"#$%& :(0;".$###I-.,?,.(%88%&#4%&8'(+#.%&#6%-),7,8,959)9@&(-1#:&(;;%#J Diag. 23 Individueller Verlauf der Sensibilitätstörung Gruppe A 63 KL +1#6&<?-/?<,1#/"0,1&@,1856,135$&6,1& 9,5-":"2"/8/--/;135$&+13<<,&A !"#$%& I;= )?D R)F&#()%&#1!:&.)& ,&)-./.0.1(1--12#*)+ ;<= )?@ ,1$#:!F&#/&--&#1 ,&)-./.0.1(1--12#*)+ *)F&#()%&#1 ;<= )?@ !"#$%&'(!!"#$%!%&#!'&#()%&#*)+!%&#!,&)-./.0.1(1--12#*)+!%*#34!%.&!56&#$1.7) Diag. 24 Grad der Veränderung der Sensibilitätsstörung durch die Operation 8)-+&-$91 ! +$/ ! &- ! &.)& ! -1$#:& ! '&#/&--&#*)+ ! %&# ! ,&)-./.0.1(1 ! /&. ! ;<= ! >)?@A ! %&#! Insgesamt gab es eine starke Verbesserung der Sensibilität bei 43% (n=6) der B$1.&)1&)C ! '.&# ! B$1.&)1&) ! >DE=A ! 9.1 ! 6#(76&#$1.F ! /&.%-&.1.+&# ! *)% ! GH&. ! B$1.&)1&)! Patienten. Vier Patienten (29%) mit präoperativ beidseitiger und zwei Patienten >I;=A!9.1!6#(76&#$1.F!&.)-&.1.+&#!,&)-./.0.1(1--12#*)+!H$#&)!67-176&#$1.F!-J96179K#&.! (14%) mit präoperativ einseitiger Sensibilitätsstörung waren postoperativ >-CL.$+ ! D< ! *)% ! D;AC ! L.& ! ,&)-./.0.1(1--12#*)+ ! .-1 ! $/&# ! /&. ! %&# ! +0&.34&) ! M)G$40 ! %&#! symptomfrei (s.Diag 23 und 24). Die Sensibilitätsstörung ist aber bei der gleichen B$1.&)1&)!>;<=N!)?@A!67-176&#$1.F!*)F&#()%&#1!+&/0.&/&)C!L.&!GH&.!B$1.&)1&)!>I;=A! Anzahl der Patienten (43%; n=6) postoperativ unverändert geblieben. Die! 74)&! zwei 9.1 ! 6#(76&#$1.F ! )7#9$0&# ! ,&)-./.0.1(1 ! /0.&/&) ! $*34 ! )$34 ! %&# ! 56&#$1.7) Patienten (14%) mit präoperativ normaler Sensibilität blieben auch nach der "&KO40--12#*)+C Operation ohne Gefühlsstörung. )%*%* +,-#./0,12#34&356&75/,5-"/8/&6,1&9,5-":"2"/8/--/;135$& +13<<,&= +,-#./0,12#34&6,1&9,5-":"2"/8/--/;135$&+13<<,&=!"#'(& B7-176&#$1.F !"'# B#(76&#$1.F @S TS !"% !"% ;S A5/, "2&6, 1& <S B#/", 5/, 5&CDE DS !"# !"$ !"& IS S )7#9$0 &.)-&.1.+ /&.%-&.1.+ !"#$%&'>!!"#*66&!P!>/.-&+9&)1$0&!,1&)7-&AQ!"&-$91F&#0$*K!%&#!,&)-./.0.1(1--12#*)+! 64 @< 9.1 ! 6#(76&#$1.F ! )7#9$0&# ! ,&)-./.0.1(1 ! /0.&/&) ! $*34 ! )$34 ! %&# ! 56&#$ "&KO40--12#*)+C 9.3.3 Gesamtverlauf und Intensität der )%*%* +,-#./0,12#34&356&75/,5-"/8/&6,1&9,5-":"2"/8/--/;135$ Sensibilitätsstörung Gruppe B +13<<,&= +,-#./0,12#34&6,1&9,5-":"2"/8/--/;135$&+13<<,&=!"#'(& B7-176&#$1.F !"'# B#(76&#$1.F @S TS !"% !"% ;S A5/, "2&6, 1& <S B#/", 5/, 5&CDE DS !"# !"$ !"& IS S )7#9$0 &.)-&.1.+ /&.%-&.1.+ !"#$%&'>!!"#*66&!P!>/.-&+9&)1$0&!,1&)7-&AQ!"&-$91F&#0$*K!%&#!,&)-./.0.1( Diag. 25 Gruppe B (bisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der Sensibilitätsstörung Im Vergleich zur Gruppe A ist mit 40% (n=8) der Anteil der Patienten mit postoperativ normaler Sensibilität kleiner. Bei den Patienten mit ein- oder beidseitiger Sensibilitätsstörung hat sich in dieser Gruppe von prä- zu postoperativ ebenfalls wenig verändert: Vor der operativen Therapie hatten 90% der Patienten (n=18) beidseitige (30%; n=6) oder einseitige (60%; n=12) Sensibilitätsstörungen, was postoperativ auf 60% (n=12) mit 20% (n=4) beidseitiger und 40% (n=8) einseitiger Gefühlsstörung reduziert werden konnte. 65 A%);1%)2)'% # 6N45O # 78P: ## >;%& # %)71%)2)'% 78MQ: # @%71)A)()2B2112G&-7'%7R # I=1 I%7)' # ?%&B7;%&2J # $>& # ;%& # >/%&=2)?%7 K+%&=/)% # +=22%7# 6P45O # L45 ##;%& # <=2)%72%7 # 678M9:# />12>/%&=2)?#=-H#P45#678MQ:#")2#Q45#6783:#A%);1%)2)'%&#-7;#345#6789:#%)71%)2)'%& A%);1%)2)'% # 6N45O # 78P: # >;%& # %)71%)2)'% # 6P45O # 78MQ: # @%71)A)()2B2112G&-7'%7R # I=1# .%HS+(112G&-7'#&%;-,)%&2#I%&;%7#C>772%D# />12>/%&=2)?#=-H#P45#678MQ:#")2#Q45#6783:#A%);1%)2)'%&#-7;#345#6789:#%)71%)2)'%&# .%HS+(112G&-7'#&%;-,)%&2#I%&;%7#C>772%D# !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.'+-.2+&3(4(,(565.7-*88+.9 9.3.4 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe B !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.'+-.2+&3(4(,(565.7-*88+.9 !"#$%& !"#$%& :(0;".<=#!7;)?);-%((%&#$%&(=-H#;%&#@%71)A)()2B2112G&-7'#.&-//%#E Diag. 26 Individueller Verlauf der Sensibilitätsstörung Gruppe B :(0;".<=#!7;)?);-%((%&#$%&(=-H#;%&#@%71)A)()2B2112G&-7'#.&-//%#E 7-0'.8?35?8+-05()+-.)+-6&'+-*&;.'+-. 2+&3(4(,(565335@-*&;.7-*88+.9 !"#$%& 7-0'.8?35?8+-05()+-.)+-6&'+-*&;.'+-. U5 U5 U5 2+&3(4(,(565335@-*&;.7-*88+.9 !"#$%& 78M 78M W7?%&B7;%&2#C%)7% U5 78M U5 78M U5 78M 345 789 78M @%71)A)()2B2112G&-7' W7?%&B7;%&2#C%)7% @2=&C#?%&A%11%&2 @%71)A)()2B2112G&-7' NU5 X%)*+2#?%&A%11%&2 @2=&C#?%&A%11%&2 78V NU5 78V X%)*+2#?%&A%11%&2 345 789 M45 78Q @%71)A)()2B2112G&-7' -7?%&B7;%&2 @%71)A)()2B2112G&-7' X%)*+2#?%&1*+(%*+2%&2 -7?%&B7;%&2 X%)*+2#?%&1*+(%*+2%&2@2=&C#?%&1*+(%*+2%&2 @2=&C#?%&1*+(%*+2%&2 M45 78Q :(0;".<>#.&=;#;%&#$%&B7;%&-7'#;%&#@%71)A)()2B2112G&-7'#;-&*+#;)%#T/%&=2)>7 :(0;".<>#.&=;#;%&#$%&B7;%&-7'#;%&#@%71)A)()2B2112G&-7'#;-&*+#;)%#T/%&=2)>7 Diag. 27 Grad der Veränderung der Sensibilitätsstörung durch die Operation Ähnlich der Gruppe A lag in dieser Gruppe der Anteil der Patienten mit einer starken P3 Verbesserung der Sensibilitätsstörung bei 35% (n=7). Ein Patient (5%) hatte vor und nach der Operation keine Gefühlsstörung. Bei zwei Patienten (10%) verbesserte sich die Sensibilitätsstörung nur leicht, sie hatten postoperativ noch einseitige Restbeschwerden. Auch in dieser Gruppe war der Anteil der Patienten mit unveränderter Sensibilitätsstörung hoch (40%; n=8). Ein Patient (5%) gab 66 P3 (%) ' 8)#1%7%$%292112:*,#0 ' #,* ' $)%&"2N ' 1%) ' "/22)# ' -E12E-)*/2%D ' #E&" ' )%#1)% O)127)1&"K)*()#B ' .,&" ' %# ' (%)1)* ' +*,--) ' K/* ' ()* ' .#2)%$ ' ()* ' 3/2%)#2)# ' ,#D)*9#()*2)* ' 8)#1%7%$%292112:*,#0 ' "E&" ' >PM=Q ' #?RAB ' C%# ' 3/2%)#2 ' ><=A ' -E12E-)*/2%D ' )%#) ' 7)%(1)%2%0) ' 8)#1%7%$%292112:*,#0 ' 7)% ' -*9E-)*/2 postoperativ eine beidseitige Sensibilitätsstörung bei präoperativer Beschwerdefreiheit an,' /#N und' ,#( ein weiterer Patient '(5%) gab' ><=A postoperativ eine I)1&"K)*()G*)%")%2 ' )%# ' K)%2)*)* 3/2%)#2 ' 0/7 ' -E12E-)*/2%D ') beidseitige Störung bei präoperativ einseitiger Sensibilitätsstörung an. 7)%(1)%2%0)'82:*,#0'7)%'-*9E-)*/2%D')%#1)%2%0)*'8)#1%7%$%292112:*,#0'/#B 9.3.5 Gesamtverlauf und Intensität der Gefühlsstörung !"#"$ %&'()*+&,-(./0.12031*&1'4*5*02&,0%&/67-''*8,.190%,.::&0; Gruppe C S#'(%)1)*'+*,--)'T'D)*9#()*2)'1%&"'(%)'8)#1%7%$%292112:*,#0'(,*&"'(%)'F-)*/2%E#' In dieser Gruppe C veränderte sich die Sensibilitätsstörung durch die Operation am K)#%012)#B'U,*'V='>#?WA'()*'3/2%)#2)#'"/22)#'#/&"'()*'E-)*/2%D)#'X")*/-%)'5) wenigsten. Nur 9% (n=2) der Patienten hatten nach der operativen Therapie keine Gefühlsstörungen mehr. Bei' I)% den ' Patienten mit ein-' und +)GH"$112:*,#0)# ' 4)"*B ()# ' 3/2%)#2)# 4%2 ' beidseitiger )%#Y ' ,#( ' 7)%(1)%2% Sensibilitätsstörung änderte sich von präoperativ (94%= 21) auf postoperativ (91%= 8)#1%7%$%292112:*,#0'9#()*2)'1%&"'DE#'-*9E-)*/2%D'>VP=?'WLA'/,G''-E12E-)*/2%D'>VL 20) nur wenig. WMA'#,*'K)#%0B' %&'()*+&,-(./02&,0D&1'4E4-4*5*''*8,.19000 %,.::&0; !"#$$% 3E12E-)*/2%D 3*9E-)*/2%D !"#% RM [M !"' ?1*& 4-02& ,0 PM @(*4& 1*& 10ABC WM !"& !"## !"$ !"# M #E*4/$ )%#1)%2%0 7)%(1)%2%0 <4(9"0=>'+*,--)'T'>4,$2%1)04)#2/$)'82)#E1)AZ'+)1/42D)*$/,G'()*' Diag. 28 Gruppe C (multisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der 8)#1%7%$%292112:*,#0 Sensibilitätsstörung 67 9.3.6 Individueller Verlauf der Sensibilität Gruppe C !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.'+-.2+&3(4(,(565.7-*88+.9 !"#"$ %&'()('*+,,+-./+-,0*1.'+-.2+&3(4(,(565.7-*88+.9 !"#$$% !"#$$% :(0;".<!.!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!!.(#/%0%)%121//13*'#4!5*'66(!7 Diag. 29 Individueller Verlauf der Sensibilitätsstörung Gruppe C :(0;".<!.!"#$%&%$'())(*!+(*),'-!$(*!!.(#/%0%)%121//13*'#4!5*'66(!7 7-0'.8>35>8+-05()+-./+-6&'+-*&;.'+-. 2+&3(4(,(565335?-*&;.7-*88+.9 !"#$$% 7-0'.8>35>8+-05()+-./+-6&'+-*&;.'+-. QB LB 2+&3(4(,(565335?-*&;.7-*88+.9 !"#$$% QB #DE #DE LB #DA #DA ENB #DR ENB #DR .1,*S!&(*0(//(*1 .1,*S!&(*0(//(*1 T(%891!&(*0(//(*1 T(%891!&(*0(//(*1 .(#/%0%)%121//13*'#4 '#&(*2#$(*1 .(#/%0%)%121//13*'#4 T(%891!&(*/89)(891(*1 '#&(*2#$(*1 @AB #DEF T(%891!&(*/89)(891(*1 @AB #DEF :(0;".#=.!5*,$!$(*!+(*2#$(*'#4!$(*!.(#/%0%)%121//13*'#4!$'*89!$%(!:6(*,1%;# :(0;".#=.!5*,$!$(*!+(*2#$(*'#4!$(*!.(#/%0%)%121//13*'#4!$'*89!$%(!:6(*,1%;# <(%!$(#!=(%/1(#!>,1%(#1(#!$(*!5*'66(!7!0)%(0!$%(!.(#/%0%)%121//13*'#4!'#&(*2#$(*1! Diag. 30 Grad der Veränderung der Sensibilitätsstörung durch die Operation ?@ABC ! #DEFGH ! I'* ! JK(% ! >,1%(#1(# ! ?LBG ! =%1 ! 6*2;6(*,1%& ! 0(%$/(%1%4(*! <(%!$(#!=(%/1(#!>,1%(#1(#!$(*!5*'66(!7!0)%(0!$%(!.(#/%0%)%121//13*'#4!'#&(*2#$(*1! .(#/%0%)%121//13*'#4!K,*(#!6;/1;6(*,1%&!/M=61;=-*(%!'#$!$*(%!>,1%(#1(#!?ENBG!9,11(#! Bei den meisten Patienten der Gruppe C blieb die Sensibilitätsstörung unverändert ?@ABC ! #DEFGH ! I'* ! JK(% ! >,1%(#1(# ! ?LBG ! =%1 ! 6*2;6(*,1%& ! 0(%$/(%1%4(*! 6;/1;6(*,1%&!(%#( !<(//(*'#4 ! O(/10(/89K(*$(#H (72%; n=16). Nur zwei ! )(%891( Patienten (9%)!=%1!(%#/(%1%4(# mit präoperativ beidseitiger!P%# ! >,1%(#1! .(#/%0%)%121//13*'#4!K,*(#!6;/1;6(*,1%&!/M=61;=-*(%!'#$!$*(%!>,1%(#1(#!?ENBG!9,11(#! ?QBG!9,11(!6;/1;6(*,1%&!#('!,'-4(1*(1(#(!(%#/(%1%4(!.(#/%0%)%121//13*'#4(#H Sensibilitätsstörung waren postoperativ symptomfrei und drei Patienten (14%) hatten 6;/1;6(*,1%&!(%#( ! )(%891( !<(//(*'#4 !=%1!(%#/(%1%4(# ! O(/10(/89K(*$(#H !P%# ! >,1%(#1! ?QBG!9,11(!6;/1;6(*,1%&!#('!,'-4(1*(1(#(!(%#/(%1%4(!.(#/%0%)%121//13*'#4(#H 68 FF postoperativ eine leichte Besserung mit einseitigen Restbeschwerden. Ein Patient (5%) hatte postoperativ neu aufgetretene einseitige Sensibilitätsstörungen. 9.4 Lebensqualität Das Alltagsleben der Patienten, die an den Symptomen der zervikalen Spinalkanalstenose leiden, kann enorm beeinträchtigt sein, so dass die Patienten ihren alltäglichen Tätigkeiten nicht mehr nachgehen können, sich aus dem sozialen Leben zurückziehen und isolieren. Hier wollten wir wissen, inwieweit die operative Behandlung zu einer Besserung der Alltagssituation beigetragen hat. Zusätzlich untersuchten wir, ob es Unterschiede zwischen den verschiedenen Gruppen gibt. Mittels des Fragebogens eruierten wir die krankheitsbedingte Beeinträchtigung der Patienten im Alltag und teilten diese in verschieden Schweregrade, wie nachfolgend aufgeführt, ein: Grad 0 = Alltagsleben nicht beeinflusst Grad 1 = Alltagsleben mäßig beeinflusst Grad 2 = Alltagsleben mittelstark beeinflusst Grad 3 = Alltagsleben stark beeinflusst Grad 4 = Alltagsleben sehr stark beeinflusst 69 G-",$Q$M$ %&&'"(#&)*)+$#'"-8$*))/+J&>##' G-",$R$M$ %&&'"(#&)*)+$#);-$#'"-8$*))/+J&>##' !"#"0 1%(+2.3%4,+*567%468,,.+9(&%%-'.4/:;.-9*'9614*<<%68 9.4.1 Gesamtverlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe A 1%(+2.3%4,+*567%468,,.+9(&%%-'.4/:;.-9*'96 14*<<%68 !"#$%& RX RL QX QL 8'.% -,67% 46 PX ?+.-% '.% '6@AB PL NX NL X L .5#'54)-"'/7 !"& .-954)-"'/7 !"$ !"% !"% !"# W5-3"& H9##/( !"' H/'')& !"% !"' 1'"-8 1);1'"-8 C% % -'.4/:;.-9*'96-2 68,,.+9 =-+9"6>066G->44)$%$S35+5#)(3)+'"&)$1')+5#)TK6G)#"3'7)-&">J$,)-$ Diag. 31 Gruppe A (monosegmentale Stenose): Gesamtverlauf der %&&'"(#*))/+'-9:;'/(>+($ Alltagsbeeinträchtigung Postoperativ vergrößerte sich der Anteil der Patienten mit normaler bis mässiger Alltagsbeeinträchtigung enorm (von 7%; n=1 auf 71%, n= 10). Gleichzeitig reduzierte sich der Anteil der Patienten mit mittlerer bis sehr starker Beeinträchtigung von präoperativ 93% (n=13) auf postoperativ 28% (n=4). 9.4.2 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung Um den Grad der Veränderung im Alltag für die einzelnen Gruppen zu untersuchen, haben wir folgende Einteilung vorgenommen: • Unverändert nicht beeinträchtigt: Prä- und postoperativ nicht beeinträchtigt. • Stark verbessert: Präoperativ eingeschränkt (unabhängig vom Grad der Einschränkung), postoperativ keine Beeinträchtigung. • Leicht verbessert: Postoperativ immer noch beeinträchtigt, aber weniger als präoperativ 70 ! U&)/0$+*&'6&##&'$R+!"#$"%&'($)*+)55&'+3"/0+6&&)3$'7/0$),$@+(6&'+P&3),&'+(4#+ %'7"%&'($)* •! M3*&'731&'$+6&&)3$'7/0$),$R+244$(,#6&&)3$'7/0$),83,+%"#$"%&'($)*+83*&'731&'$+ Unverändert beeinträchtigt: Alltagsbeeinträchtigung postoperativ unverändert (8?+,4&)/0&5+V)*&(8 auf gleichem Niveau •! N&'#/04&/0$&'$R+!"#$"%&'($)*+5&0'+6&&)3$'7/0$),$+(4#+*"'+1&'+W%&'($)"3 Verschlechtert: Postoperativ mehr beeinträchtigt als vor der Operation !"#$%& :(04".;$+X31)*)18&44&'+N&'4(8?+1&'+244$(,#6&&)3$'7/0$),83,+D'8%%&+2 Diag. 32 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe A G&)+1&'+Y&0'0&)$+1&'+!($)&3$&3+9Z[;<+3=HB+P('+%"#$"%&'($)*+&)3&+4&)/0$&+G&##&'83,+ Bei der Mehrheit der Patienten (65%; n=9) war postoperativ eine leichte Besserung 1&' + 244$(,##)$8($)"3 + ?&#$E8#$&44&3C + \'&) + !($)&3$&3 + 9J>;B + P('&3 + %"#$"%&'($)* + "03&+ der Alltagssituation festzustellen. Drei Patienten (21%) waren postoperativ ohne Alltagsbeeinträchtigung, bei 1einem (7%) die Situation !""#$%&'(()*#+,-.#)%/*%0 1 '() 1 ()*(2 3$#)(*#(*Patienten 1 4567 1 '"()' 1 8)( bleib 1 9)#/$#):*1 /*'(()*#+,-.#)%#;1</+1'()1()*(213$#)(*#(*145671=(+'(&&(+#(1&)-.18)(1!""#$%&&)#/$#):*1 unbeeinträchtigt. Nur bei einem Patienten (7%) verbesserte sich die Alltagssituation *)-.#; nicht. *0#4&;=,.=;+0#."/+0&>+0874+027$&4+0& 511.#$,6++"7.089:."$27$&*02;;+&5 !"#$%& 56 *JK 56 *JK T*=(+,*8(+#1*)-.# '(()*#+,-.#)%# LK6 *JS 9#$+N1=(+'(&&(+# U()-.#1=(+'(&&(+# T*=(+,*8(+# '(()*#+,-.#)%# GR6 *JQ !"#$%&''1>+$818(+1?(+,*8(+/*%18(+1!""#$%&'(()*#+,-.#)%/*%18/+-.18)(1@A(+$#):* Diag. 33 Grad der Veränderung der Alltagsbeeinträchtigung durch die Operation (%)%' *+,#-./+01#23&4+0&511.#$,6++"7.089:."$27$&*02;;+&< *+,#-./+01#23&4+0&511.#$,6++"7.089:."$27$& *02;;+&< !"#'(& 3:&#:A(+$#)= SR !"& 3+,:A(+$#)= 71 ZK GR6 *JQ !"#$%&''1>+$818(+1?(+,*8(+/*%18(+1!""#$%&'(()*#+,-.#)%/*%18/+-.18)(1@A(+$#):* 9.4.3 Gesamtverlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe B (%)%' *+,#-./+01#23&4+0&511.#$,6++"7.089:."$27$&*02;;+&< *+,#-./+01#23&4+0&511.#$,6++"7.089:."$27$& *02;;+&< !"#'(& 3:&#:A(+$#)= !"' !"' !"' 3+,:A(+$#)= !"% !"% !"# !"$ !"( *0#4&4+0&<++"7.089:."$27$ 9(.+19#$+N 9#$+N F)##(" F,&&)% !"$ <:+2$" 57.+"1&4+0& ?#."+7.+7& @AB SR SH LR LH KR KH R H !"& !"#$%&')11>+/AA(1B14')&(%2(*#$"(19#(*:&(7C1>(&$2#=(+"$/D18(+1 Diag. 34 Gruppe B (bisegmentale Stenose): Gesamtverlauf der !""#$%&'(()*#+,-.#)%/*% Alltagsbeeinträchtigung E)(1F(.+.()#18(+13$#)(*#(*14GH6I1*JKL71.$##( 1A:&#:A(+$#)=1)*18)(&(+1>+/AA(1 Die Mehrheit der Patienten (60%; n=12) hatte postoperativ in dieser Gruppe eine 2,M)%1')&12)##("&#$+N(1O)*&-.+,*N/*%1)21!""#$%&"('(*01$/D18(+1$*8(+(*19()#(1P mäßig bis mittelstarke Einschränkung im Alltagsleben, auf der anderen Seite wurde 8(+ 1 !*#()" 1 8(+ 1 3$#)(*#(* 1 2)# 1 &#$+N(+ 1 ')& 1 &(.+ 1 &#$+N(+ 1 !""#$%&'(()*#+,-.#)%/*% der Anteil der Patienten mit starker bis sehr starker Alltagsbeeinträchtigung von präoperativ 65% (n=13) auf postoperativ 20% (n=4) reduziert. Nur wenige Patienten (20%; n=4) gaben postoperativ keine Beeinträchtigungen mehr an. 72 !"#$!%"&'()*+,-*./0123*&45*!$6'$!%"&'()*78-*./093*"%:4;(%"'<*=4"*>%/(?%*@&'(%/'%/* .78-A*/093*?&B%/*!$6'$!%"&'()*C%(/%*D%%(/'"#EF'(?4/?%/**G%F"*&/< !"#$!%"&'()*+,-*./0123*&45*!$6'$!%"&'()*78-*./093*"%:4;(%"'<*=4"*>%/(?%*@&'(%/'%/* 9.4.4 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung .78-A*/093*?&B%/*!$6'$!%"&'()*C%(/%*D%%(/'"#EF'(?4/?%/**G%F"*&/< !"#"# $%&'('&)*++*,-.*,+/)0-&*,-1++2/345**'%2,6782'3)%3 !"#"# $%&'('&)*++*,-.*,+/)0-&*,-1++2/345**'%2,6782'3)%3 !"#$%& !"#$%& 9'/3"-:;**H/:()(:4%II%"*J%"I&45*:%"*KII'&?6B%%(/'"#EF'(?4/?*L"4!!%*D Diag. 35 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe B 9'/3"-:;**H/:()(:4%II%"*J%"I&45*:%"*KII'&?6B%%(/'"#EF'(?4/?*L"4!!%*D =,/&->?42?>*,/2'(*,-.*,6%&*,)%3-&*,1++2/345**'%2,6782'3)%3-=,)>>*-@ !"#$%& =,/&->?42?>*,/2'(*,-.*,6%&*,)%3-&*,181++2/345**'%2,6782'3)%3-=,)>>*-@ 78- !"#$%& /07 18/07 78/09 /09 78/09 Q'&"C*)%"B%66%"' Q'&"C*)%"B%66%"' U%(EF'*)%"B%66%"' 78/09 U%(EF'*)%"B%66%"' V/)%"#/:%"' B%%(/'"#EF'(?' 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Auch den !Patienten mäßiger bis mittelstarker Beeinträchtigung @%&#0+,2/3B ! T$#bei ! &,/ D0+,&/+ mit ! (GI3 ! <0++& ! %#:U ! $/7 ! %2-+2%&#0+,5 ! E&,/&! fand sich keine große Veränderung (präoperativ 32%; n=7 auf 36%; n=8 nach der F&&,/+#:;<+,.$/.&/B Operation). Nur ein Patient (5%) hatte prä- und postoperativ keine Beeinträchtigungen. !"#"? @615+51.&--&,0A&,-(./01&,02--*(3'4&&56*,789*53.63 !"#$$% <5(3" 0 =B! ! =/7,5,7$&**&# ! >&#*0$6! 7&# ! 8**+0.-9&&,/+#:;<+,.$/.! "#$%%&!' 74 60/7!-,;<!E&,/&!.#2P&!>&#:/7&#$/.!(%#:2%&#0+,5!OLIQ!/JR!0$6!OMIQ!/JS!/0;<!7&#! @%&#0+,2/3B ! T$# ! &,/ ! D0+,&/+ ! (GI3 ! <0++& ! %#:U ! $/7 ! %2-+2%&#0+,5 ! E&,/&! F&&,/+#:;<+,.$/.&/B 9.4.6 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung !"#"? @615+51.&--&,0A&,-(./01&,02--*(3'4&&56*,789*53.63 !"#$$% <5(3" 0 =B! ! =/7,5,7$&**&# ! >&#*0$6! 7&# ! 8**+0.-9&&,/+#:;<+,.$/.! "#$%%&!' Diag. 38 Individueller Verlauf der Alltagsbeeinträchtigung Gruppe C 01#2&3.+4.351#4"651&7518/251-/$&251& 9::4#$+;55"/418<=4"$-/$&01-335&> !"#$$% >J; )=9 :; )=> `)8&#()%&#.!)123. 0&&1).#(23.1+. Q&123.!8&#0&//&#. 9:; )=>? EF; )=G `)8&#()%&#. 0&&1).#(23.1+. '&#/23-&23.&#. !"#$%&'(!!"#$%!%&#!'&#()%&#*)+!%&#!,--.$+/0&&1).#(23.1+*)+!%*#23!%1&!45&#$.16) Diag. 39 Grad der Veränderung der Alltagsbeeinträchtigung durch die Operation 71)/123.-123 ! %&# ! 1)%181%*&--&) ! '&#()%&#*)+ ! 8&#0&//&#.& ! /123 ! 0&1 ! 9:; ! <)=>?@ ! %1&! Hinsichtlich der individuellen Veränderung verbesserte sich bei 45% (n=10) die A&&1).#(23.1+*)+!1B!,--.$+!1B!'&#+-&123!C*!86#!%&#!45&#$.16)! !-&123.D!*)%!0&1!EF;! Beeinträchtigung im Alltag im Vergleich zu vor der Operation leicht, und bei 32% <)=G@!0-1&0!/1&!*)8&#()%&#.H!'1&#!I$.1&).&)!<>J;@!K$#&)!1B!,--.$+!)$23!%&#!45&#$.16)! (n=7) blieb sie unverändert. Vier Patienten (18%) waren im Alltag nach der Operation B&3#!0&&1).#(23.1+.!$-/!86#!%&#!45&#$.16)H mehr beeinträchtigt als vor der Operation. )* !"+,-++"./ L1& ! 7(*M1+N&1. ! %&# ! C&#81N$-&) ! O51)$-N$)$-/.&)6/& ! 1/. ! 3&*.& ! $*M+#*)% ! %&# ! 3P3&#&)! Q&0&)/&#K$#.*)+!*)%!0&//&#&)!%1$+)6/.1/23&)!'&#M$3#&)!$)/.&1+&)%H!L&+&)&#$.18&! 75 '&#()%&#*)+&) ! $) ! %&) ! A&K&+*)+//&+B&).&) ! %&# ! R1#0&-NP#5&# ! 6%&# ! $*23 ! &1)&! '&#N)P23&#*)+ ! <4//1M1N$.16)@ ! 0CKH ! '&#%12N*)+ ! <7S5&#.#6531&@ ! %&/ ! 31).&#&)! RK 10 Diskussion Die Häufigkeit der zervikalen Spinalkanalstenose ist heute aufgrund der höheren Lebenserwartung und besseren diagnostischen Verfahren ansteigend. Degenerative Veränderungen an den Bewegungssegmenten der Wirbelkörper oder auch eine Verknöcherung (Ossifikation) bzw. Verdickung (Hypertrophie) des hinteren Längsbandes mit oder ohne Vorwölbung der Bandscheiben führen bei den meist älteren Patienten (> 60 Jahre) zur relativen Einengung des Spinalkanals und/ oder der Neuroforamina. Eine Ossifikation des hinteren Längsbandes ist bei uns sehr viel seltener anzutreffen als in der asiatischen Bevölkerung (Ogata N. et al 2004, Maroun 1993, Richter et al. 1999, Komaqata et al. 2007). Wie aus Kadaverstudien hervorgeht, ist eine asymptomatische degenerativ bedingte Stenose des zervikalen Spinalkanals häufig, deshalb sollte ein radiologischer Befund stets zurückhaltend beurteilt und mit der Klinik korreliert werden (Lee et al. 2007). Eine symptomatische zervikale Spinalkanalstenose kann je nach Art, Lokalisation und Ausmaß zu einer ein- bzw. beidseitigen Zervikobrachialgie oder Myelopathie führen. Eine monosegmentale Stenose ist nur auf einem Bewegungssegment oder einen Wurzelkanal begrenzt, wobei eine langstreckige Einengung, meist bi- bzw. multisegmental, viel häufiger diagnostiziert wird. Es wäre zu erwarten, dass der Krankheitsverlauf einer monosegmentalen zervikalen Spinalkanalstenose mit neurologischer Symptomatik und Schmerz leichter verläuft als eine multisegmentale Stenose. Aber profitieren die Patienten mit einer monosegmentalen Stenose mehr von einer operativen Therapie als die mit einer multisegmentalen Stenose? Vor jedem operativen Eingriff an der Halswirbelsäule ist die Klärung dieser Frage wichtig, um das Nutzen-Risiko-Verhältnis einer operativen Therapie zu evaluieren. Die Frage nach dem Nutzen einer Operation der zervikalen Spinalkanalstenose gegenüber der konservativen Behandlung wird in der Literatur kontrovers diskutiert (Koyanagi et al. 1993, Fouyas et al. 2002). Es stellt sich die Frage nach dem geeigneten Zeitpunkt einer operativen Dekompression. Sollte diese primär oder erst nach Ausschöpfung und Wirkungslosigkeit aller konservativer Massnahmen durchgeführt werden? 76 In der Literatur finden sich zahlreiche Studien, die die prognostischen Faktoren für die operative Therapie einer degenerativ bedingten zervikalen Spinalkanalstenose untersucht haben. Es gibt viele Studien, die ein hohes Patientenalter als ein Risiko für das Behandlungsergebnis ansehen (Nurick 1972, Arnold et al. 1993, Kohno et al. 1997). Ebensohäufig wird das Alter als Risikofaktor bestritten (Irvine et al. 1987). Die Beschwerdedauer vom Auftritt erster Symptome bis zur Operation wird in einigen Studien als ein wichtiger prognostischer Faktor angesehen (Yonenobu et al. 1985, Koyanagi et al. 1993, Fujiwara et al. 1989, Ebershold et al. 1995), während andere Autoren keinen Zusammenhang fanden (Irvine et al. 1987). In unserer Studie wurde die Beschwerdedauer in Bezug auf das Operationsergebnis nicht näher untersucht. Der päoperative klinische Zustand hat für die Entscheidungsfindung zur Operation einen hohen Stellenwert. Nach Hamburger et al. (1997) ist dies der einzige entscheidende Punkt. Viel diskutiert wird auch die Bedeutung der anterior- posteriore Spinalkanalbreite. Es wurde gezeigt, dass bei einer massiven Einengung des Spinalkanals mit einem Restlumen von < 40 mm² ein Misserfolg der operativen Therapie zu erwarten ist (Fujiwara et al. 1989, Kohono et al. 1997). Die Autoren empfehlen, die operative Therapie vor dem Erreichen dieser kritischen Größe durchzuführen. Einzelne Studien stellen einen Zusammenhang zwischen den hyperdensen Arealen im MRT (Myelopathiesignal) auf Höhe der maximalen Stenose und dem Behandlungsergebnis fest (Bucciero et al. 1993, Okada et al. 1993, Kohono et al. 1997, Wada et al. 1999), was andere Autoren so nicht finden (Matsumoto et al. 2000, Morio et al. 2001). Der kongenital eng angelegte Spinalkanal begünstigt eine zervikale Myelopathie. Bei 40-47% der Myelopathie-Patienten ist die sagittale Spinalkanalbereite kleiner als in der Normalbevölkerung (Ebersold et al. 1995, Kadanka et al. 2000), jedoch wird dieser Befund nicht per se als ein negativer prognostischer Faktor für das Operationsergebnis angesehen (Wang et al. 1997). Die funktionellen Defizite, die durch die Kompression des Rückenmarks in einem Segment (monosegmentale Stenose) verursacht werden, sind kleiner als bei einer 77 Stenose über mehrere Segmente. Bei der multisegmentalen Stenose sind sowohl funktionell als auch elektrophysiologisch und histologisch größere Veränderungen im Rückenmark zu beobachten als bei der monosegmentalen (Shinomiya et al. 1992). Dementsprechend sind die postoperativen Resultate bei der monosegmentalen Stenose besser als bei der multisegmentalen (Bohlman et al. 1988, Hirabayashi 1995). Auch auf die postoperative HWS- Stabilität sowie die Häufigkeit der Pseudoarthrosenbildung hat die Anzahl der betroffenen Segmente einen Einfluss (Bohlman et al. 1988, Bohlman et al. 1993, Bolesta et al. 2000). Durch letztere kann die Persistenz oder Zunahme der Beschwerden begünstigt werden (Emery et al. 1997). Bei einer multisegmentalen Stenose ist eine höhere Komplikationsrate und ein längerer Krankenhausaufenthalt häufiger zu beobachten als bei einer monosegmentalen Stenose (Harris et al. 2001). In vorliegender retrospektiven Studie wollten wir die postoperative Entwicklung der Symptome einer degenerativbedingten zervikalen Spinalkanalstenose, insbesondere den Zusammenhang zwischen der Anzahl der Segmente und der postoperativen Schmerzintensität untersuchen. Wir haben die Daten von 56 Patienten, die wegen einer zervikalen Spinalkanalstenose in den Jahren 2001 bis 2005 an der Neurochirurgischen Universitätsklinik Freiburg operiert worden sind, untersucht. Die Beobachtungszeit nach der Operation lag bei durchschnittlich 2 Jahren (22 Tage bis 4 Jahre). Die Patienten teilten wir nach der Zahl der betroffenen Segmente in drei Gruppen ein. Der Gruppe A (monosegmentale Stenose) wurden 14 Patienten, der Gruppe B (bisegmentale Stenose) 20 Patienten und der Gruppe C (multisegmentale Stenose) 22 Patienten zugeordnet. Die Patienten waren zur Zeit der Operation durchschnittlich 59 Jahre (37 bis 79 Jahre) alt. Die Beschwerdedauer vom Auftritt erster Symptome bis zur operativen Therapie betrug 3 Jahre und 10 Monate (1 Tag14 Jahre). Bei 52 Patienten wurde die operative Dekompression von anterior durchgeführt, in 4 Fällen mit multisegmentaler Stenose von dorsal. Die postoperativ aufgetretenen Komplikationen wie eine Dislokation des Interponats (n=2), partiell bzw. vorübergehende Stimmbandparesen (n=3), Liquorfistel (n=1) oder die Verletzung der A. vertebralis (n=1) waren im Verlauf rückläufig. Es wurden jeweils die Hauptsymptome Schmerz, Störung der Motorik und Sensibilitätsstörung in den verschiedenen Gruppen bezüglich ihrer postoperativen 78 Besserung miteinander verglichen, zusätzlich befragten wir die Patienten nach ihren verbliebenen Beeinträchtigungen im Alltag. Eine statistische Auswertung erfolgte für das Symptom Schmerz. Diesbezüglich lassen sich folgende Aussagen machen: In der Gruppe A war postoperativ bei mehr als die Hälfte der Patienten (57%, n=8) eine Besserung der Schmerzintensität (4 Patienten VAS 0-1, 3 Patienten VAS 1-3, 1 Patient VAS 3-5) zu beobachten (s. Diag. 5). Vier Patienten (29%) der Gruppe A, die schon vor der Operation nicht über Schmerzen klagten, taten dies auch nach dem Eingriff nicht. Nur 2 Patienten (14%) hatten postoperativ Restschmerzen von unveränderter Intensität (VAS 3-5 bzw. 5-8). In Gruppe B war der Anteil der Patienten mit einer Verbesserung der Schmerzstärke zwar grösser als in der Gruppe A (70%; n=14: 4 Patienten VAS 0-1, 7 Patienten VAS 1-3, 3 Patienten VAS 3-5), es waren jedoch mehr Patienten in Gruppe A vor und nach der Operation schmerzfrei, ausserdem ist der Anteil der Patienten mit postoperativen Restschmerzen (20%; n=4: 2 Patienten VAS 3-5, 1 Patient VAS 1-3, 1 Patient VAS 5-8) größer als in Gruppe A (s. Diag. 8). Ein Patient (5%) war in der Gruppe B prä- und postoperativ schmerzfrei, ein weiterer Patient (5%) hatte postoperativ etwas stärkere Schmerzen (von VAS 0-1 auf VAS 3-5). Im Vergleich zu den vorigen Gruppen verbesserte sich postoperativ die Schmerzintensität in Gruppe C nur bei 37% (n=8) der Patienten (2 Patienten VAS 0-1, 2 Patienten VAS 1-3, 2 Patienten VAS 3-5, 2 Patienten VAS 5-8). Der Anteil der Patienten mit postoperativ verbliebenen Restschmerzen war in der Gruppe C am grössten (45%; n=10: 1 Patient VAS 8-10, 4 Patienten VAS 5-8, 2 Patienten VAS 3-5, 3 Patienten VAS 1-3). Bei 2 Patienten (9%) waren die Schmerzen postoperativ stärker als in den vorigen Gruppen (von VAS 0-1 auf 1-3 und von VAS 3-5 auf 5-8). Zusammenfassend haben die Patienten aus den Gruppen A und B bezüglich ihrer Schmerzen (Gruppe A: 86%, n=12; Gruppe B: 75%, n=15) die besseren Resultate als die der Gruppe C (46%; n=10). Dementsprechend nimmt der Anteil der Patienten mit postoperativen Restschmerzen von Gruppe A nach C zu (Gruppe A: 14%, n=2; Gruppe B: 25%, n=5; Gruppe C: 54%, n=12). 79 Der Unterschied zwischen den Gruppen hinsichtlich der postoperativen Schmerzreduktion wurde statistisch untersucht (s.u. Statistische Analysen 8.4.1). Wir konnten nachweisen, dass die Anzahl der in der Stenose involvierten Segmente oder anderes ausgedrückt die Länge der stenosierten HWS- Strecke einen signifikanten Einfluss auf das Operationsresultat in Bezug auf die Schmerzreduktion hat (p= 0.0421). Mit Zunahme der Segmentzahl um ein Segment nimmt die Differenz zwischen prä- und postoperativer Schmerzintensität (VAS) um den Wert 0.573 ab. Mit anderen Worten: Je langstreckiger die Stenose, desto geringer die postoperative Schmerzreduktion. Mit Hilfe eines zweiten statistischen Tests (s.u. Statistische Analysen 8.4.2) wiesen wir nach, dass die Operation in allen untersuchten Gruppen jeweils signifikant zur Minderung der Schmerzintensität führte hat (Gruppe A: p= 0.046, Gruppe B: p < 0.0001, Gruppe C: p= 0.046). Hinsichtlich der Motorik lassen sich folgende Aussagen machen: In der Gruppe A gab es nach durchschnittlich zwei Jahren nach der Operation eine Zunahme der Kraft bei 36% der Patienten (2 Patienten auf Kraftgrad 5 und 3 Patienten auf Kraftgrad 3-4); 50% der Patienten (n=7) hatten prä- wie postoperativ keine motorische Störung (s. Diag 14). Bei einem Patienten (7%) blieb die grobe Kraft mit einem Kraftgrad 1-2 unverändert, bei einem weiteren (7%) trat postoperativ leichte Kraftminderung (von Kraftgrad 5 auf Kraftgrad 3-4) auf. Bei den Patienten aus der Gruppe B wurde durch die Operation die Motorik bei 50% der Patienten (n=10) verbessert (je 5 Patienten auf Kraftgrad 5 bzw. 3-4). Bei drei Patienten (15%) war prä- und postoperativ keine motorische Störung vorhanden (s. Diag. 17), bei 5 Patienten (25%) blieb die Kraftminderung auf gleichem Niveau (2 Patienten Kraftgrad 1-2, 3 Patienten Kraftgrad 3-4). Die Kraft nahm bei 2 Patienten (10%) nach der Operation ab (Kraftgrad 5 auf 3-4 bzw. von Kraftgrad 3-4 auf 1-2). In der Gruppe C war der Anteil der Patienten mit postoperativ unveränderter Kraft am größten (35%; n=8: 3 Patienten Kraftgrad 3-4, 5 Patienten Kraftgrad 1-2). Der Anteil der Patienten mit einer Verschlechterung (23%; n=5) ist nicht größer als in den vorigen Gruppen (4 Patienten von Kraftgrad 3-4 auf 1-2, 1 Patient von Kraftgrad 5 auf 1-2). Bei 37% der Patienten (n=8) gab es eine Zunahme der Kraft (2 Patienten Kraftgrad 5, 4 Patienten Kraftgrad 3-4, 2 Patienten Kraftgrad 1-2), ein Patient (5%) 80 hatte prä- wie postoperativ eine normale Motorik (s. Diag. 21). Zusammenfassend war die Motorik postoperativ bei den Patienten aus den Gruppen A und B besser als in der Gruppe C (Kraft normal/Zunahme: Gruppe A: 86%, n=12; Gruppe B: 65%, n=13; Gruppe C: 42%, n=9). Neben der Schmerzstärke und der Motorik untersuchten wir auch die Sensibilitätstörung vor und nach der Operation. Bei den Patienten der Gruppe A war nach der Operation bei 57% der Patienten (n=8) keine Störung der Sensibilität mehr vorhanden. Von diesen waren präoperativ 43% (n=6) mit einer beidseitigen und 14% (n=2) ohne eine Sensibilitätstörung (s. Diag. 24). Bei 43% der Patienten (n=6) war die Sensibilitätsstörung nach der Operation unverändert (4 Patienten einseitig, 2 Patienten beidseitig). In der Gruppe B profitierten ähnlich viele Patienten (50%; n=10) wie in der Gruppe A von der Operation (s. Diag 27). Von 40% (n=8) wurde postoperativ keine Störung angegeben, davon hatte ein Patient (5%) auch vor der Operation keine Beschwerden, 35% (n=7) hatten präoperativ eine ein- oder beidseitige Sensibilitätsstörung (5 Patienten einseitig, 2 Patienten beidseitig). Die Sensibilität besserte sich bei zwei Patienten (10%) nach der Operation von einer beidseitigen zur einer einseitigen Störung (s.Diag. 26). Insgesamt haben 50% der Patienten (n=10) von der Operation nicht profitiert. Bei 40% von ihnen (n=8) blieb die Sensibilitätsstörung unverändert (6 Patienten einseitig, 2 Patienten beidseitig), bei 10% (n=2) verschlechterte sich die Störung (2 Patienten beidseitig). In der Gruppe C blieb die Sensibilitätsstörung postoperativ bei den meisten Patienten unverändert (72%; n=16: 5 Patienten einseitig, 11 Patienten beidseitig). Bei einem Patienten (5%) trat neu einseitige Sensibilitätsstörung auf. Nur bei 23% (n=5) verbesserte sich die Sensibilität. Zusammenfassend profitierten bezüglich der Sensibilität auch die Patienten der Gruppen A (57%; n=8) und B (50%; n=10) mehr von der Operation als die der Gruppe C (23%; n=5). Bei den Patienten mit einer unveränderten bzw. verschlechterten Sensibilität fand sich ein Zuwachs von Gruppe A und B und C (Gruppe A: 43%; n=6, Gruppe B: 50%; n=8, Gruppe C: 77%; n=16). 81 Hinsichtlich der Beeinträchtigung im Alltag lässt sich folgendes feststellen: In der Gruppe A hatten postoperativ 28% der Patienten (n=4) keine Beeinträchtigung im Alltag, wobei ein Patient (7%) auch vor der Operation nicht beeinträchtigt war, die anderen drei Patienten (21%) waren vorher mittelstark (1 Patient) bis sehr stark (2 Patienten) im Alltag beeinträchtigt (s.Diag 32). Bei insgesamt 65% der Patienten (n=9) gab es eine Verbesserung durch die Operation, wovon 6 Patienten nur noch mäßig (präoperative Beeinträchtigung: 4 Patienten mittelstark, 2 Patienten stark), 2 Patienten noch mittelstark (präoperativ: 1 Patient stark und 1 Patient sehr stark) und 1 Patient noch stark (präoperativ sehr stark) im Alltag beeinträchtigt war (s. Diag. 32). Bei insgesamt 70% der Patienten (n=14) der Gruppe B kam es zu einer Verbesserung im Alltag. Dabei waren nach der Operation 4 Patienten nicht mehr (präoperativ: 2 Patienten sehr stark, 1 Patient mittelstark, 1 Patient mäßig), 6 Patienten mässig (präoperativ: 2 Patienten mittelstark, 4 Patienten stark), 3 Patienten mittelstark (präoperativ:1 Patient stark, 2 Patienten sehr stark) und 1 Patient stark (präoperativ sehr stark) im Alltag beeinträchtigt (s. Diag. 35). Bei 4 Patienten blieb der Alltag auch nach der Operation unverändert beeinträchtigt (1 Patient mittelstark, 2 Patienten stark, 1 Patient sehr stark). Zwei Patienten gaben postoperativ eine mittelstarke Beeinträchtigung an (präoperativ waren sie nicht beeinträchtigt). Die grösste Einschränkung im Alltag verblieb nach der Operation bei den Patienten der Gruppe C: bei 32% von ihnen (n=7) änderte sich an ihrer Situation nichts Wesentliches, fϋr 18% (n+4) gab es nach der Operation eine Verschlechterung. 45% der Patienten (n=10) waren nach dem Eingriff etwas weniger im Alltag Beeinträchtigt (1 Patient von sehr stark auf mäßig, 5 Patienten von sehr stark auf stark, 2 Patienten von stark auf mittelstark, 2 Patienten von mittelstark auf mäßig). Ein Patient (5%) war vor wie nach der Operation im Alltag nicht beeinträchtigt (s. Diag. 38). Wir können auch hinsichtlich der Beeinträchtigung im Alltag sagen, dass die Patienten aus den Gruppen A (93%) und B (70%) die besseren Resultate als die Patienten aus der Gruppe C (45%) aufwiesen. Auf der anderen Seite stieg der Anteil der Patienten mit postoperativ unveränderter Beeinträchtigung bzw. einer Verschlechterung im Alltag von der Gruppe A zur Gruppe C (Gruppe A: 7%, n=1; Gruppe B: 30%, n=6; Gruppe C: 50%, n=11). Zusammenfassend fanden wir in allen 82 von uns untersuchten Qualitäten die gϋnstigeren Operationsresultate bei den Patienten der Gruppen A und B gegenüber denen der Gruppe C, wobei tendenziell die Gruppe A noch einmal gϋnstiger war als Gruppe B. 83 11 Zusammenfassung Die degenerative zervikale Spinalkanalstenose ist oft eine Erkrankung des höheren Lebensalters, wobei durch eine Volumenzunahme der knöchernen und Weichteilstrukturen der Spinalkanal eingeengt wird. Die Veränderungen können auf ein Segment begrenzt sein oder sich ϋber mehrere Segmente erstrecken. Die Zervikobrachialgie und Sensibilitätsstörungen mit Störung der Feinmotorik sind typische Symptome für diese Erkrankung. Bei Progression der degenerativ bedingten Stenose können Symptome der zervikalen Myelopathie mit motorischen Defiziten, auch spastische Gangstörungen bis hin zu Störungen der Blasen- oder MastdarmFunktion hinzu kommen. Die Frage nach der Indikation und dem richtigen Zeitpunkt der operativen Dekompression wird in der Literatur noch kontrovers diskutiert. In vorliegender Arbeit haben wir den postoperativen Verlauf nach Dekompression einer zervikalen Spinalkanalstenose anhand mehrerer verschiedener Kriterien verfolgt und hier besonders die Änderung bei den Schmerzen untersucht. Wir wollten die Frage klären, ob die Patienten mit einer kurzstreckigen Stenose bessere Resultate in Bezug auf Restbeschwerden aufweisen als die Patienten mit einer langstreckigen Stenose. In allen untersuchten Gruppen weisen die Resultate auf eine Schmerzreduktion durch die operative Therapie hin (Gruppe A: p= 0.046, Gruppe B: p <0.0001, Gruppe C: p= 0.046). Allerdings klagten Patienten mit einer kurzstreckigen Stenose (1-2 Segmente) weniger häufig über verbliebene Schmerzen nach dem Eingriff als die jenigen, die an einer mehrsegmentalen Stenose operiert worden waren (p= 0.042). Ebenfalls hinsichtlich der Sensibilität, Motorik und Alltagsbeeinträchtigung zeigten die Patienten mit der kuzstreckigen Stenose die besseren Resultate. Insofern kann man bei ein- oder auch zweisegmentalen Spinalkanalstenosen in der Regel von einer günstigeren Prognose der Behandlung ausgehen. Die Operationsindikation bei Patienten mit einer längerstreckigen Stenose (>2 Segmente) muss genau evaluiert bzw. die Patienten entsprechend aufgeklärt werden, dass sie nach dem Eingriff voraussichtlich nicht beschwerdefrei werden bzw. dass es im Einzelnen sogar auch zu einer Verschlechterung kommen kann. Da unsere Ergebnisse nur an einer kleinen Gruppe von Patienten ermittelt wurden, müssen sie noch durch weitere Untersuchungen untermauert und/ oder korrigiert werden. 84 12 Literaturverzeichnis 1. Arnold H, Feldmann U, Missler U (1993): Chronic spondylogenic cervical myelopathy. A critical evaluation of surgical treatment after early and long-term follow-up. Neurosurg Rev 16:105-109. 2. 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Wurden die Schmerzen intensiver durch Lageveränderungen? □ Nein, die Schmerzen waren immer gleich stark □ Ja, die Schmerzen wurden intensiver beim Laufen □ Liegen □ Sitzen □ Sonstiges…………. 6. Wurden die Schmerzen schwächer durch bestimmte Lageveränderungen? □ Nein, die Schmerzen waren immer gleich stark □ Ja, die Schmerzen wurden schwächer beim □ Liegen Laufen □ Sitzen □ Sonstiges………….. 95 7. Waren die Schmerzen auf einen Ort begrenzt oder gab es eine Schmerzausstrahlung? □ Lokal begrenzt oder □ Schulter □ Oberarm □ gab es eine Ausstrahlung in die □ Unterarm □ Hände □ Finger 8. Haben Sie Medikamente gegen die Schmerzen eingenommen (bis zu 3 Monate vor der Operation)? □ Nein □ Ja Wenn Ja, Welche Medikamente? 9. Haben die Schmerzmedikamente Ihren Schmerz gelindert? □ Ja, ich war schmerzfrei □ Ja, ich hatte weniger Schmerzen □ Nein, ich hatte genauso viel Schmerzen 10. Welche Nebenwirkungen zeigten diese Medikamente bei Ihnen? □ Ich hatte keine Probleme mit diesen Schmerzmedikamenten □ Ich hatte folgende Probleme mit diesen Schmerzmedikamenten Die Nebenwirkungen waren Folgende: …………………………………. 11. Hatten Sie Gefühlsstörungen in den Armen oder Schultern? □ Nein □ Ja Wenn Ja, wo? □ Nacken □ Finger □ Beidseitig □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Hände □ Einseitig Welche Art Gefühlsstörungen hatten Sie? □ Kribbeln (wie Ameisenlaufen) □ Gefühlsminderung □ Taubheitsgefühl 96 12. Hatten Sie weniger Kraft im Arm? □ Nein, die Kraft war normal □ Ja, die Kraft war etwas vermindert □ Ja, die Kraft war stark vermindert □ Ja, die Kraft war ganz weg □ Einseitig oder □ Beidseitig 13. Hatten Sie wegen Ihrer Wirbelsäulenkrankheit Probleme beim Wasserlassen (Blasenstörungen)? □ Nein, ich hatte keine Probleme beim Wasserlassen □ Ja, ich hatte Probleme beim Wasserlassen 14. Welche Maßnahmen sind vor der Operation angewendet worden? □ Massage □ Kältetherapie □ Physiotherapie □ Medikamentöse Therapie □ Wärmetherapie □ Akupunktur □ Sonstiges………….. 15. Sind Sie vorher schon mal operiert worden an der Halswirbelsäule? □ Nein □ Ja 16. Wie sehr haben Ihre Beschwerden Ihr Alltagsleben beeinflusst? □ Mein Alltagsleben war nicht beeinflusst □ Mein Alltagsleben war mäßig beeinflusst □ Mein Alltagsleben war mittelstark beeinflusst □ Mein Alltagsleben war stark beeinflusst □ Mein Alltagsleben war sehr stark beeinflusst 97 17. Haben Sie bei sich Anzeichen einer Depression entdeckt, wegen der Halswirbelsäulenerkrankung? (z.B. Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit…) □ Ja □ Nein Beschreiben Sie Ihre Situation nach der Operation. 18. Waren Sie nach der Operation in einer Anschlussheilbehandlung (Rehabilitationsbehandlung)? □ Nein □ Ja Wenn Ja, wie lange? □ 4 Wochen □ 6 Wochen □ Länger 6 Wochen nach der Operation 19. Wo waren die Hauptschmerzen? □ Nacken □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Hände □ Finger □ Beidseitig □ Einseitig 20. Wann hatten Sie Schmerzen? □ In Ruhe oder □ Bei Kopfbewegungen (z.B. Kopfbewegung) 21. Waren die Schmerzen an einem Ort begrenzt oder gab es eine Schmerzausstrahlung? □ Lokal begrenzt oder □ gab es eine Ausstrahlung in die □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Hände □ Finger 22. Wie stark waren Ihre Schmerzen? □ Kein Schmerz □ Mäßiger Schmerz □ Starker Schmerz □ Unerträglicher Schmerz □ Mittelstarker Schmerz 98 23. Hatten Sie außer Schmerzen auch andere Beschwerden? □ Nein □ Ja, wenn Ja welche?................................... Beschreiben Sie ist Ihr jetziges Befinden: 24. Haben Sie heute noch Schmerzen? □ Nein □ Ja, ich habe noch Schmerzen in □ Nacken □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Hände □ Finger □ Beidseitig □ Einseitig 25. Wann haben Sie Schmerzen? □ In Ruhe oder □ Bei Kopfbewegungen (z.B. Kopfbewegung) 26. Wie stark sind Ihre Schmerzen heute? □ Kein Schmerz □ Mäßiger Schmerz □ Starker Schmerz □ Unerträglicher Schmerz □ Mittelstarker Schmerz 27. Sind die Schmerzen auf einen Ort begrenzt oder gibt es eine Schmerzausstrahlung? □ Lokal begrenzt □ Hände Ausstrahlung in die □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Finger 28. Haben Sie heute Gefühlsstörungen in den Armen oder Schultern? □ Nein Wenn Ja, wo? □ Nacken □ Schulter □ Oberarm □ Unterarm □ Hände □ Finger □ Beidseitig □ Einseitig 99 29. Haben Sie weniger Kraft im Arm? □ Nein, die Kraft ist normal □ Ja, die Kraft ist etwas vermindert □ Ja, die Kraft ist stark vermindert □ Ja, die Kraft ist ganz weg □ Einseitig oder □ Beidseitig 30. Haben Sie heute wegen Ihrer Wirbelsäulenkrankheit Probleme beim Wasserlassen (Blasenstörungen)? □ Nein, ich habe keine Probleme beim Wasserlassen □ Ja, ich habe Probleme beim Wasserlassen 31. Wie sehr ist Ihr Alltagsleben von der Halswirbelsäulenkrankheit beeinflusst? □ Mein Alltagsleben ist nicht beeinflusst □ Mein Alltagsleben ist mäßig beeinflusst □ Mein Alltagsleben ist mittelstark beeinflusst □ Mein Alltagsleben ist stark beeinflusst □ Mein Alltagsleben ist sehr stark beeinflusst 32. Finden Sie bei sich heute Anzeichen einer Depression wegen der Halswirbelsäulenerkrankung? (z.B. Schlaflosigkeit, Appetitlosigkeit, Lustlosigkeit) □ Ja □ Nein 33. Sind Sie momentan berufstätig? □ Nein □ Ja 100 34. Mussten Sie Ihren Beruf wegen der Krankheit aufgeben oder umschulen? □ Nein □ Ja 35. Sind Sie Rentner? □ Nein □ Ja, □ krankheitsbedingt oder □ altersbedingt? 36. Sind Sie erwerbsunfähig? □ Nein □ Ja, □ krankheitsbedingt 37. Wünschen Sie über das Ergebnis dieser Studie informiert zu werden? □ Ja □ Nein Name: Adresse: Kommentare: 101 13.2 Dankwort Mein besonderer Dank gilt Herrn Prof. Dr. med. M. Mohadjer, ehemaliger Leiter des interdisziplinären Schmerzzentrums der Universitätsklinik Freiburg für die freundliche Überlassung des Themas, Herrn Prof. Dr. med. M. Schumacher, Leiter der Neuroradiologie der Universitätsklinik Freiburg für die Begutachtung meiner Arbeit, Herrn Dr. med. T. Wolter vom interdisziplinären Schmerzzentrum der Universitätsklinik Freiburg für die Mithilfe bei der Erstellung des Fragebogens, Frau Dr. med. R. Becker für ihre didaktische und fachliche unterstützung, Herrn Philip Muri vom Institut für Mathematische Statistik und Versicherungslehre der Universiät Bern für die Mithilfe bei den statistischen Analysen und meiner lieben Frau für ihre Geduld und moralische Unterstützung. 102