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Der Freie-Elektronen-Laser an der
Strahlungsquelle ELBE
Dr. Martin Sczepan
Forschungszentrum Rossendorf
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
Inhalt
Laser für das Infrarot
• Was macht den Bereich des IR interessant?
• Der Infrarot-FEL im Vergleich zu anderen Lichtquellen
Die Freie-Elektronenlaser in Rossendorf
• Prinzipieller Aufbau eines Lasers
• Aufbau eines FEL
• Die optischen Resonatoren und Undulatoren
• Das Anlaufen des Lasers
• Parameter der im Aufbau befindlichen FEL
Anwendungen für die FEL
• Photothermische Spektroskopie
• Pump-Probe-Spektroskopie
• Nahfeldmikroskopie
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
MW
KW
UKW
Das Spektrum elektromagnetischer Wellen
LW
Roentgenstrahlung
γ Strahlung ->
Ultraviolett
Infrarot
Wellenlänge:
Frequenz:
1 km
1kHz
1m
1 mm
1 µm
1 nm
1meV
1eV
1keV
1 pm
1 fm
1GHz
1µeV
Energie:
Gebäude Lebewesen
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
Molekül
Atomkern Nukleon
Was macht den Bereich des IR interessant?
IR-Absorptionsspektrum biologischer
Moleküle am Beispiel von Proteinen
und Zuordnung der Banden zu
molekularen Schwingungen
Amid-I
C=O Streckschwingung
Amid-II
C-N Streckschwingung
/Deformation
Amid-A
N-H Streckschwingung
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
Die Energie des infraroten Lichtes
korrespondiert sowohl mit den
Schwingungsenergien von Atomen
und Molekülbestandteilen innerhalb
von Molekülen als auch mit den
Schwingungsenergien kristalliner
Festkörper.
Durch die Beobachtung des
Schwingungsverhaltens lassen sich
Rückschlüsse auf die molekulare
Struktur und die Energieumverteilung
innerhalb von Molekülen gewinnen.
Damit ist ein direkter Zugriff auf
chemische Informationen möglich.
Wozu der Aufwand eines FEL?
Spektrum der elektromagnetischen Wellen zwischen 100 nm und 500 µm und
verfügbare konventionelle Laser-Lichtquellen
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
Der Infrarot-FEL im Vergleich zu anderen IR-Lichtquellen
Vorteile
Nachteile
Thermische Quellen
(„Glühlampe“)
Breiter Wellenlängenbereich,
einfach und preiswert
Geringe Intensität, keine
kurzen Pulse
Konventionelle IRLaser (z.B. CO2)
Hohe Leistung, relativ
preiswert, schmalbandige
Emission
Eingeschränkter
Wellenlängenbereich, keine
kurzen Pulse
Kurzpulslaser mit
nichtlinearen
optischen Systemen zu
Frequenzwandlung
Breiter Wellenlängenbereich,
extrem kurze Pulse
Geringe Leistung, nur bis
ca. 15 µm verfügbar
Synchrotronstrahlung
Breiter Wellenlängenbereich,
hohe Leistung, breitbandige
Emission
Großer materieller und
personeller Aufwand
Freie Elektronenlaser
Breiter Wellenlängenbereich,
hohe Leistung, schmalbandige
Emission, Kohärenz
Großer materieller und
personeller Aufwand
Institut für Kern- und Hadronenphysik
Abteilung Biophysik
Was macht den FEL so besonders?
Besondere Eigenschaften des vom FEL generierten IR-Lichtes:
•
•
•
•
•
•
•
kann in großem Wellenlängenbereich betrieben werden, Wechsel
der Arbeitswellenlänge einfach und schnell möglich
liefert kohärentes Licht
schmalbandige Emission
Erzeugung kurzer Pulse (um 1 ps)
hohe Wiederholrate (13 MHz)
große Pulsenergie (im µJ-Bereich)
sehr hohe mittlere Leistung (bis 100 W)
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Abteilung Biophysik
Prinzipieller Aufbau eines Lasers
•
•
•
•
•
Light
Amplification by
Stimulated
Emission of
Radiation
Drei Prozesse im Medium:
•Absorption
•Spontane Emission
•Stimulierte Emission
Aufbau eines Lasers (Prinzip)
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Abteilung Biophysik
Aufbau eines Freie-Elektronen-Lasers
Aufbau eines Freie-Elelektronen-Lasers (schematisch)
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Abteilung Biophysik
Die optischen Resonatoren
Besonderheiten der Resonatoren
•große Resonatorlänge (11,53 m) wegen 13 MHz Wiederholrate des Beschleunigers
•Verwendung von sphärischen/toroidalen Metallspiegeln mit Goldbeschichtung
•fast konfokales Design der Resonatoren
•Verwendung eines partiellen Wellenleiters für besonders langwelliges Licht
•Auskopplung des Lichtes durch Öffnungen im Zentrum der Auskoppelspiegel
(Durchmesser 1,5-6 mm)
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Abteilung Biophysik
Die Undulatoren
U27
U90
Undulatorperiode λU
[mm]
27,3
90
Anzahl der Perioden
N
2*34
26
Länge des
Undulators [m]
1,86
2,34
Das Magnetfeld wird entweder mit Permanentmagneten (U27) oder
Elektromagneten (U90) erzeugt.
Es kann durch Veränderung des Abstandes der Magneten (gap) bzw.
durch den Stromfluss durch die Elektromagneten variiert werden.
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Abteilung Biophysik
Aufbau eines Undulators
Undulator U27 (Undulatorperiode 2,73 cm, 2*34 Perioden, Länge 1,86 m, Krms=0,3…0,8)
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Spontane Emission im Undulator
Undulatorparameter Krms
K rms =
Periodenlänge: λU
Amplitude des Magnetfeldes: BU
40
Maximum der spontanen Emission:
3µm
35
4µm
2
1 + K rms
λn =
λU
2
2 nγ
5µm
Ee [MeV]
30
2
1 + K rms
λU [mm]
λn ≈ 130,56 µm
n
(Ee [MeV])2
7µm
25
10µm
20
15
10
0.3
20µm
30µm
0.4
0.5
0.6
Krms
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eBU λU
≈ 0,934 BU [T]λU [cm]
2π mc
0.7
0.8
Maximum der spontanen Emission in
Abhängigkeit von Elektronenenergie Ee und
Undulatorparameter Krms
Das Anlaufen des Lasers
ηsat G0
corr
0.3
0.2
11%
Aopt (6.6%)
0.1
1%
0.0
I
out
2
(kW/mm )
120
Aopt (6.6%)
100
80
•Es gibt einen optimalen
Auskoppelanteil, für den die
vom Laser erzeugte
Lichtintensität maximal ist
11%
60
1%
40
20
0
•Je nach Anteil des
ausgekoppelten Lichtes benötigt
der FEL 100-300 Pulsumläufe
um die volle Intensität zu
erreichen
0
100
200
N
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300
400
Anlaufen des FEL (Undulator U27) bei
verschiedenen Auskopplungseffizienzen
(N: Anzahl der Umläufe des Pulses im
Resonator)
Erwartete Leistungsparameter
DH=1,5mm
DH=3mm
σt=0,7ps
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σt=1,8ps
Parameter der im Aufbau befindlichen FEL
Elektronenstrahl
Optischer Strahl
Kinetische
Energie
10-40 MeV
Pulslänge
einige ps
Wellenlänge µm]
Pulsladung
ca. 80 pC
Pulsenergie
Wiederholrate
13 MHz, 77 ns
Mittlerer Strom
1 mA
Pulslänge
mittlere Leistung
U27
U90
5-25
25-150
ca. 1 µJ*
0,3-10 ps*
60 W
100 W
bei 5µm
bei 100 µm
* abhängig von der Wellenlänge
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Der FEL für das mittlere IR in Rossendorf
Strahlungsquelle ELBE – Beschleuniger und Nutzerlabore
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Nutzerlabore
113a/b:
113c:
113d:
113e, f:
113g:
Halbleiterspektroskopie
fs-Verstärkersystem und Spektroskopie
Strahldiagnose und Nahfeldspektroskopie
Labore für externe Nutzer
Radiochemie
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Strahldiagnose
Aufbau des Strahldiagnosesystems
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1 Eintrittsfenster
2 Strahlteiler
3 Chopper
4 Leistungsüberwachung
5 Mehrkanalspektrometer
6 48-kanaliges pyroelektrisches
Array
7 Hg-Cd-Te or Ge-Ga Detektor
8 Si-Schaltelement
9 Nd:Vanadat-Lasersystem
10 Abschwächer
11 Mikropuls-Leistungsdetektor
12 Leistungsdetektor
13 Polarizations-Dreheinrichtung
14 Autokorrelator
15 IR Strahlfänger
Anwendungen I – Photothermische Spektroskopie
FEL Beam
HeNe-Laser
Photodiode
Sample
Oscilloscope
Aufbau eines photothermischen Experiments
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Funktionsprinzip:
•Der gepulste FEL-Strahl
erzeugt thermische
Fluktuationen in der Probe, die
sich auf die darüber liegende
Luftschicht auswirken
•Die Fluktuationen des
Brechungsindex der
Luftschicht werden durch die
Ablenkung eines zweiten
Laserstrahls (HeNe) erfasst
•Aus der Wellenlängenabhängigkeit der Fluktuationen
lässt sich das
Absorptionsspektrum der
Probe rekonstruieren
Anwendungen II – Pump-Probe-Spektroskopie
Pump-probe Experiment zur polarisationsabhängigen zeitaufgelösten
Untersuchung von biologischen Proben
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Anwendungen III – Nahfeldmikroskopie
Auflösung
Konventionelles Mikroskop:
δ=
λ
2 NA
NA = n sin θ
Nahfeldmikroskop:
Eine kleine Öffnung (z.B. Spitze
einer Glasfaser) koppelt Licht mit
geringem Abstand zur Probe
ein/aus. Die Auflösung entspricht
etwa der Größe der Öffnung und
kann damit deutlich kleiner als
die Wellenlänge des
verwendeten Lichts sein.
Möglicher Aufbau eines Nahfeldmikroskops
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Abteilung Biophysik
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