Übungsklausur Mechatronik: Thermodynamik/Wärmelehre (MB4) A1 Wärmelehre (5 P) Die bei 10°C 1 cm breiten Stoßfugen zwischen 10 m langen und 10 cm dicken Betonplatten ( = 10*10-6 1/K) einer Autostraße sind mit Teer (= 0,001 1/K) zugegossen. Wie viel Teer quillt je 10cm Fugenlänge heraus, wenn sich die Temperatur auf 40°C erhöht hat? 33 cm³ A2 Wärmelehre (6 P) Werte: cWasser = 4.000 J/kgK ; rWasser = 2,0 MJ/kg ; Wasser = 10-4 1/K; 1 kg Wasser = 1 l a) Ein elektrischer Wassererhitzer soll 10 kg Wasser (= 10 l) bei Normaldruck von 20°C auf genau 100°C erwärmen. Wie viel Energie ist hierzu nötig? 3200 kJ b) Wie lange dauerst dieser Vorgang, wenn der Wassererhitzer eine Leistung von 10 kW besitzt? 320 s c) Welches Volumen (Flüssigkeit) würde bei 100°C überlaufen, falls der Wassererhitzer bei 20°C mit 10 l Wasser randvoll gefüllt wäre? d) 0,08 l Welche Vernachlässigung bzw. Näherung liegt dieser Rechnung zu Grunde? sei T-unabhängig e) Der Wassererhitzer bleibt weiterhin eingeschaltet und führt dem Wasser 6 Minuten weiter Energie zu. Wie viel Wasser verdampft? 1,8 kg A3 Wärmelehre (6 P) Werte: cWasser = 4.000 J/kgK ; 1 kg Wasser = 1 l Für eine Produktionsanlage benötigen Sie 10 l heißes Wasser pro Minute; das Leistungswasser hat eine Temperatur von 20°C. An der Anlage steht eine 10 A Sicherung zur Verfügung, die effektive Spannung beträgt 200 V. Sie planen einen elektrischen Durchlauferhitzer einzusetzen. a) Um wie viel Grad erwärmt sich das Wasser bei Maximalbelastung der Sicherung? 3K b) Welche Heizleistung des Durchlaufhitzers benötigen Sie, um 70°C heißes Wasser der Maschine zuführen zu können? MEC Wärmelehre 33,3 kW Blankenbach HS Pforzheim 1/3 A4 Wärmelehre (5 P) Zur Bestimmung der Temperatur eines metallähnlichen Würfels (Kantenlänge 10 cm, = 10 g/cm³, c = 400 J/kgK) lassen Sie diesen in 100 kg (= 100 l) Wasser (c = 4.000 J/kgK), welches 20°C warm ist, „fallen“. Es stellt sich eine Mischtemperatur von 50°C ein. Ideal, d.h. ohne Verluste, rechnen. Welche Temperatur hatte der Stahlwürfel zu Beginn? Kann ein Messfehler oder ein Fehler bei der Bestimmung der Ausgangsgrößen aufgetreten sein? 500 K A5 Wärmetransport (6 P) Zur Bestimmung der Wärmeleitfähigkeit von Isoliermaterial wird folgender Versuchsaufbau verwendet: Zwischen 2 Eisenplatten (m = 1,0 kg, c = 600 J/kgK, Fläche 10 cm x 10 cm, Dicke 2 cm,) wird das zu untersuchende Material (gleiche Fläche 10 cm x 10 cm, Dicke 3 mm) gelegt. Die obere Eisenplatte wird durch elektrische Heizung auf 80°C erwärmt, die untere durch Kühlung auf 20°C gebracht (stationärer Zustand). Durch Isolierung werden Wärmeverluste an die Umgebung vermieden. Wie groß ist die Wärmeleitzahl des zu untersuchenden Stoffes, wenn nach Abschalten der Heizung die Temperatur der oberen Platte nach einer Minute um 3,0 K gesunken ist? 0,15 W / m K A6 Wärmetransport (10 P) Bei LEDs spielt das Thermomanagement eine große Rolle. Die relevanten Kenngrößen Junction-Temperatur TJ und Solder-PointTemperatur TS sind in nebenstehender Skizze beschrieben. Entscheidend für die Lebensdauer der LEDs ist die sogenannte Junction-Temperatur TJ im Halbleiter. Diese kann jedoch nicht direkt in der Anwendung gemessen werden. Deshalb wird die sogenannte Solder-PointTemperatur TS in der Spezifikation angegeben. a) Geben Sie die Formel an, nach der die Sperrschichttemperatur ausgehend von einer gemessenen Solder-Point Temperatur berechnet werden kann. R th TJ TS ; R th R S J PLED b) Berechnen Sie die maximal erlaubte Solder-Point Temperatur, wenn der Wärmewiderstand vom Solder Point zur Halbleiter 10 K/W beträgt und die maximale Junction-Temperatur 125°C nicht überschreiten darf. T S = 398 K - 10 PLED /K aus a) MEC Wärmelehre TS TJ PLED R th 1,0 Blankenbach HS Pforzheim 2/3 c) Wir gehen nun von einer LED-Leistung von 10 W und einer Solder-Point-Temperatur von 75°C und aus. Dimensionieren Sie den Wärmewiderstand des an der Solder-Point-Fläche anzubringenden Kühlkörpers. Welche Angaben benötigen Sie hierfür zusätzlich? Nehmen Sie in einem Gedankenexperiment „sinnvolle und typische“ Werte an und berechnen die Kenngröße des Kühlkörpers. 40 cm² A7 Wärmetransport (10 P) In einem Schaltschrank fallen 100 W elektrische Verlustleistung an. Die Umgebungsluft hat eine Temperatur von 25°C, die Temperatur im Schaltschrank darf 50°C nicht übersteigen. Das Gehäuse des Schaltschrankes hat einen Wärmewiderstand von 1 K/W. a) Welche Temperatur stellt sich im Schaltschrank „für große Zeiten“ ein, wenn man nur die Verlustleistung und den Wärmewiderstand berechnet? 125 °C b) Falls die Temperatur aus a) über der erlaubten Maximaltemperatur liegt, müssen Sie einen Lüfter verwenden. Berechnen Sie die minimale Förderleistung des Lüfters in m³/min (cLuft = 1.000 J/kgK, Luft = 1 kg/m³). 0,06 m³/min A8 Wärmetransport (6 P) Einen Elektromotor (100 W Leistung) mit integrierter Leistungselektronik in der Automatisierungstechnik (Gesamtwirkungsgrad 80%) wird bei einer Umgebungstemperatur von 30°C betrieben, die Innentemperatur muss kleiner 92,5°C sein. Es seinen ideale 1D-Verhältnisse angenommen a) Welche Leistung muss dem Motor zugeführt werden? 125 W b) Welchen Wert darf der Wärmewiderstand des Motors mit Gehäuse höchsten haben? 0,5 K/W c) Berechnen Sie nun die Fläche A des 1 mm dicken Motorengehäuses ( = 10 W/Km), wenn innen quasi ruhende Luft herrscht ( = 1 W/m²K) und außen eine leichte Strömung ( = 10 W/m²K) herrscht. 2,2 m² A9 Wärmelehre (6 P) Bei 100 °C soll ein Aluminiumrohr ( = 25*10- 6 1/K) exakt 400,00 mm lang sein und einen Innendurchmesser von 30,00 mm aufweisen. Skizze! - Welche Maße muss das Rohr in der Fertigung bei einer Temperatur von 20 °C besitzen? 399,20 mm / 14,970 mm MEC Wärmelehre Blankenbach HS Pforzheim 3/3