Innovative Speichertechnologien für

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Speicherkonzepte in der Gebäudetechnik
Dr.-Ing. Peter Albring
Endenergieverbrauch in Deutschland 2010
Gas; 25,4%
Kraftstoffe;
28,4%
Heizöl;
10,2%
Kohle; 4,0%
Strom;
20,7%
Sonstige;
6,1%
Fernwärme;
5,2%
Endenergieverbrauch in Deutschland nach Energieträgern
Stand 2009. Quelle: BMWi.
Dr. Peter Albring
Sächsisches Fachsymposium Energie 2012
2
Speichern von Energie dient

dem zeitlichen Ausgleich zwischen Energieverfügbarkeit und
Energiebedarf
der Versorgung von Lastspitzen
der Entkopplung von Systemen
der Verbesserung der Wirtschaftlichkeit
der Verminderung der CO2 Emissionen

in der Gebäudetechnik: dem Einhalten behaglicher Luftzustände




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3
Wärmespeicher
In Feststoff
fühlbare
(sensibler)
Wärme
Thermische
Speicher
Gebäudemasse, Erdreich
In Flüssigkeit
geringer
höher
Verfügbarkeit
Wasser, Thermoöl
Schmelzen
Erstarren
Latente Wärme
Verdampfen
Kondensieren
Absorption
Sorptionswärme
Adsorption
Chemische
Speicher
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Reaktionswärme
Chemische
Reaktionswärme
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Speicherkapazität
Speicher
höher
geringer
4
Kapazität von Wärmespeichern
Wärmespeicher:
Fühlbare Wärme:
Latente Wärme:
Sorptionswärme:
Kältespeicher:
Fühlbare Wärme:
Latente Wärme:
Sorptionswärme:
Wasser 60 ... 95 °C,
Natriumacetat*3H2O , Phasenwechsel bei 58 °C ,
Silicagel N Entgasungsbreite 0,1 + 10 % Bindungswärme,
40kWh/m³;
140kWh/m³;
90kWh/m³;
Wasser 6 ... 12 °C,
Natriumacetat*3H2O , -5-+15°C Phasenwechsel bei 0 °C,
Silicagel N, Entgasungsbreite 0,1;
7 kWh/m³
110kWh/m³
80kWh/m³
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Typische Wärmequellen und Wärmesenken
Wärmequellen


BHKW
Thermische Solaranlage:
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Wärmesenken
80...90°C
70...95 °C


Warmwasserbereitung
Gebäudeheizung
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45...60°C
35...70°C
6
Speicherkapazität von Warmwasserspeichern
spezifische Scpeicherkapazität [kWh/m³]
80
Maximale Speichertemperatur
(Erzeugerseite) und minimale
Nutztemperatur (Verbraucherseite)
bestimmten die spezifische Kapazität
60
40
20
0
40°C
60°C
80°C
100°C
Speichertemperatur
Warmwasser
Bereitung
Kurzzeitspeicher
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Gebäudeheizung
Langzeitspeicher
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Verluste von Warmwasserspeichern
•
•
•
60°C
•
40°C
Vertikale Wärmeleitung im
Stillstand
Mischung beim Be- und
Entladen
Wärmeverlust über die
Behälterwand
Konvektion beim
Wärmeübergang bei indirekten
Systemen
10°C
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Reduzierung der Speicherverluste
•
•
•
Schichtenladeeinrichtung
Flüssigkeit wird gerade in die Schicht transportiert, in
der der Auftrieb verschwindet (gleiche Temperatur)
Verbesserung Isolierung
Optimierung Speichergröße / Wärmebedarf
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Einfluss der Speichergröße und der Speicherqualität auf den solaren
Deckungsgrad (Heizen)
5
2
3 4
1
40m²;
1000l
1.
2.
3.
4.
5.
Auslegungsfall
Doppelte Solarfläche
Doppelte Speichergröße PU
20fache Speichergröße PU
20fache Speichergröße VSI
Quelle ZAE Bayern
Anteilige Energieeinsparung (solarer Deckungsgrad) für ein EFH (150 m², 4 Personen, 50
kWh/m²a Heizwärmebedarf) gegen Kollektorfeldgröße (Flachkollektoren, Kollektorneigung 45°, Süd) bei
unterschiedlichen Speichervolumina und Speicherdämmungen.
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10
Material für Latentspeicher
•
•
Bereich
Gebäudeheizung
/ Kühlung
•
•
•
•
•
•
Dr. Peter Albring
Vielzahl von Materialien mit
unterschiedlichen Eigenschaften
gewünscht: geringe
Temperaturdifferenz zwischen
Schmelzen und Erstarren
gewünscht: Verfügbarkeit in
relevanten Temperaturbereichen
gewünscht: hohe Speicherenthalpie
Probleme
Schlechte Wärmeleitfähigkeit in der
festen Fase = hohe Temperatur
zum Aufschmelzen ( Exergieverlust)
PCM muss gekapselt werden
(zusätzlicher Wärmewiderstand)
Alterung, Degradation
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Anwendung von PCM im Gebäudebereich
Baustoffe
Verbundstoffe, Wärmeübertrager
Quelle: FhG, IFAM
ILK Dresden, m-pore,
webasto AG
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Nutzung natürlicher Kühlpotenziale
„Passive Klimatisierung“ durch bauintegrierte Lösungen auf der
Basis von mikrogekapselten PCM (Micronal ®, 21°C, 23°C, 26°C)
Lehmbauplatten mit Latentwärmespeicher (Fa. Lebast Lehmbaustoffe),
Gips-Maschinenputz weber.mur clima 26 (Fa. Saint-Gobain Weber),
RACUS® Innenausbaukomponenten: Rasterdeckeneinleger, Wandplatten und Wandplatten mit
Innenisolierung (Fa. Datum Phase Change Limited).
www.sg-weber.de

PCM als Ersatz für fehlende speicherfähige Masse im Gebäude
Quelle ZAE Bayern
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www.micronal.de
13
Kältespeicher


Es gibt über 100 Mio. Kälteanlagen in Deutschland
Auf Kältetechnik entfielen etwa 15 % des gesamten deutschen
Stromverbrauchs.
Quelle: „Energiebedarf für
Kältetechnik in Deutschland“, Studie
des Forschungsrates Kältetechnik im
Rahmen des VDMA, 2011
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Kältespeicher

Wegen der geringen Speicherkapazität von Kaltwasserspeichern
werden für die Kältespeicherung hauptsächlich
Latentwärmespeicher eingesetzt
Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts
beruhte die Kältetechnik auf „natürlicher
Kälte“ und saisonaler Speicherung.
Brauereien, Lebensmittellager,
Schlachtbetriebe,...
Potsdam, Eisspeicher im Neuen Garten
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Latentwärmespeicher zur Nutzung natürlicher
Kälte

Klimatisierung mit Nachtkälte durch PCMLüftungsgeräte
Auslegung: mPCM ≈ 5 kg/m² @ 60 W/m²
∆H ≈ 170 kJ/kg
www.bine.info, Themeninfo I/2009
www.emco.de, emcovent PCM-Modul
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Speicher für Komforterhöhung

Kältespeicher für die Klimatisierung von LKW-Fahrerkabinen (Fa. Webasto)
www.webastoshowroom.com
Optimierungsarbeiten am WÜ gemeinsam mit ILK Dresden und Fa. m-pore.
Quelle: J. Waschull, ILK Dresden
Speicherkapazität ca. 5 kWh
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Eisspeicher zur Spitzenlastabdeckung und
Kapazitätsanpassung

Eisspeicher mit freiem Eis
(Beispiel Fa. Vritherm-Systemtechnik)
Einsatz in der Lebensmittelindustrie,
Auslegung für hohe Entladeleistungen
bei geringen Ladeleistungen (el. Anschlussleistungen),
Speicherkapazitäten von 15 kWh bis 2200 kWh.
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Eisentstehung an gekühlten Flächen
Typische Verdampfungstemperaturen bei der
Eisherstellung an gekühlten Oberflächen liegen
zwischen -10°C und -35°C
Eisschicht
Rohrwand
tSpeicher
Kältemittel
1,00
ki / kmax
0,80
Wasser
tKältemittel
Dicke
ki / kmax
0,60
da = 5 mm
0,40
tKältemittel
Spez. Wärmedurchgangszahl
0,20
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Kältemittel
WÜ_Wand
Eisschicht
Eisschicht
Flüssigkeit
0,00
0
2
4
6
8
10
Eis Schichtdicke [mm]
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COP von Kaltwasser und -Eiserzeugung





Dr. Peter Albring
Vakuumeis ist die energetisch beste
Methode Eis zu erzeugen.
Eis entsteht bei der direkten
Verdampfung von Wasser bei
Temperaturen nur geringfügig unter
dem Gefrierpunkt.
Wasser ist gleichzeitig
Speichermedium (PCM) und
Kältemittel !!!
Guter Wärmeübergang
Hohe Entladeleistung
COP
Kälteleistung
Antriebsleistung
tC
37 C ;
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Carnot
Carnot
TKältemittel
TC TKältemittel
0.55
20
Anlage zur Vakuumeiserzeugung mit Wasser als
Kältemittel
Wasserdampf
Kondensator
•
•
Eisspeicherbehälter
Wärmeübertrager
zur
Speicherentladung
Dampfaustritt
•
Turboverdichter
Verdampfer
•
Turboverdichter 5...10m³/s
Direktverdampfer
Herausforderungen:
Eisentstehungs- und
Transportprozess
Erhaltung der Fließfähigkeit
von Eis- Wasser- Mischungen
im Speicher
Verdichter
Saugstutzen
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Speicherbehälter
ILK Dresden
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Versuchs- und Prototypanlagen
Vakuumeiserzeuger und Eisspeicher
Anlagenparameter:
Verdampfungstemperatur:
Verdampfungsdruck:
Verdampfer Leistung:
max. Speicherkapazität:
bei Eiskonzentration:
Speichervolumen:
-2…0 C
600 Pa
ca. 50 kW
350 kWh
50 %
6.6 m³
ILK Dresden
Campus WSH Zwickau
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Campus WSH Zwickau
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Vergleich von Speichergröße – Wasserspeicher und
Vakuumeisspeicher
Kaltwasserspeicher
1.000 kWh
30
Speicherhöhe [m]
25
Eisantei= 0%
Eisantei= 0%
20
Eisantei= 10%
Eisantei= 20%
Eisantei= 30%
15
Eisantei= 40%
Eisantei= 50%
10
Behälterdurchmesser =
3,5 m
Entladetemperatur = 6°C
5
Eisantei= 50%
Vakuumeisspeicher
1.000 kWh
0
0
200 400 600 800 1000 1200 1400 1600 1800 2000
Speicherkapazität [kWh]
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24
Vorteile von Vakuumeisspeichern für
Gebäudekühlung

Installierte Kälteleistung kann kleiner sein, als die Spitzenlast
(Reduzierung von Investition für Kälteanlage und elektrische
Anschlussleistung)
Teillastanteil der Kälteanlage sinkt
Kälteerzeugung kann in Stunden mit geringer Außentemperatur verlegt
werden
Teilentladung und Teilbeladung des Speichers ist möglich
(konventionelle Eisspeicher müssen immer vollständig entladen
werden)
Hohe Entladeleistung
Kann in Bestandsanlagen integriert werden

Kann mit Überschussenergie beladen werden





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25
Kältespeicherung bei Temperaturen über 0°C



Flüssige, formastabile PCM mit Schmelztemperaturen
von ca. +5°C
Neue Anlagenkonzepte: Kombination von
Kältemaschine mit Wasser als Kältemittel mit PCM
Fluiden, gute Wärmeübertragung
Ziel
Kältespeicher mit Verdampfungstemperatur +5°C.
Das bedeutet höhere Energieeffektivität:
COP +20% gegenüber Vakuumeiserzeugung und
+50% gegenüber konventionellen Eiserzeugern
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Quelle: FhG ISE
26
Zusammenfassung






Wärme- und Kältespeicher sind Bestandteil von Systemen und müssen in
Zusammenhang mit dem System entwickelt und geplant werden.
Für die Vergrößerung des Anteils regenerativer Energie sind Speicher ein
notwendiges, wichtiges Instrument
Speicher sind auch geeignet Stromspitzen in einem intelligenten Netzverbund zu
glätten, z.B. Wärmepumpen zur Ladung von Großspeichern mit
Überschussstrom
Es besteht immer noch eine große Diskrepanz zwischen Kosten für Speicher
und Ertrag für eingesparte Energie.
Es besteht F&E Bedarf für Material- und Systementwicklungen
Eine stärkere Dezentralisierung der Energieversorgung fordert neuartige,
intelligente und wirtschaftliche Speicherkonzepte
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