Willem H. Ph. Römer Geschenk a. 30 Der Name 26 von dieser Mauer 29 die Länder derer, die ihn haßten.‹ 30 ist: 27 ›Enlil 30 beugte 28 für Samsuiluna Die sumerische Königsliste Die in sumerischer Sprache abgefaßte literarische Komposition besteht im vollständigen Exemplar WB (vgl. unten) aus zwei Teilen, einem kürzeren über die Zeit vor und einem längeren über die Zeit nach der Flut. Ursprünglich dürfte eine Normalfassung erst mit der ersten Dynastie von Kisch angefangen haben; vgl. dazu D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 78. Für die Zeit der Dynastien vor der Flut begegnet in der sumerischen Fluterzählung die gleiche Reihenfolge der Städte wie in der Königsliste der Fassung WB: Eridu – Badtibira – Larak – Sippar – Schuruppak; vgl. dazu M. Civil, in: W. G. Lambert und A. R. Millard: Atra-ḫasīs, Oxford 1969, S. 138 ff.; W. W. Hallo, JCS 23, 1971, S. 57 ff. In anderen Exemplaren der vorliegenden Komposition wird dagegen eine teilweise andere Aufreihung befolgt. Bei der Behandlung der verschiedenen Dynastien weist der Text ein festes Schema auf. Bei dem jeweils ersten Herrscher heißt es: »In ON wurde PN König; er ›machte‹ x Jahre.« Seine Nachfolger werden mit einem: »PN2 (Sohn des PN1 ) ›machte‹ y Jahre« usw. aufgeführt. Zwischen Personennamen und Regierungsdauer sind verschiedentlich knapp formulierte Anspielungen auf historische Ereignisse, Legenden oder Anekdoten eingestreut. Der Dynastiewechsel wird meist mit der Formel: »ON1 wurde mit der Waffe geschlagen; sein Königtum wurde nach ON2 gebracht« bezeichnet. Am Ende der Angaben über jede Dynastie steht ein Vermerk über die Zahl ihrer Regenten und die Gesamtzeit ihrer Herrschaft: »x Könige ›machten‹ y Jahre.« Die Fragen der Datierung der sumerischen Königsliste sind noch umstritten. Vielleicht ist die Abfassungszeit der Komposition in die mittlere oder späte Isin-Zeit anzusetzen, nach J. Krecher etwa um 1910 v. Chr. Dafür haben sich F. R. Kraus, ZA 50,1952, S. 49 ff., und J. Krecher, in: Handbuch der Literaturwissenschaft 1, Altorientalische Literaturen, hg. von W. Röllig, Wiesbaden 1978, S. 138, ausgesprochen, und zwar weil die Liste mit dem Vermerk über die Regierung der Isin-Könige abschließt. In diesem Fall müßte man bei bestimmten in der Weise der Ur III-Zeit gebildeten sumerischen Verbalformen und bestimmten Schreibungen der Namen der Akkad-Könige in altakkadischer Orthographie mit einer Archaisierung rechnen, ohne daß diese Folgerung zwingend sein muß; vgl. dazu D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 80. Siehe schließlich zur Datierung der Königsliste noch J. B. Rowton, JNES 19, 1960, S. 156 ff. Die Königsliste kann nicht als historische Primärquelle benutzt werden, weil sie mit D. O. Edzard, ebenda, S. 81, einer für uns kaum nachprüfbaren Tradition ! 25 a) Zum Problem von Zeilen 23–25 vgl. A. Poebel, AfO 9, 1933/34, S. 290 f., aber auch A. Falkenstein, ZA 58, 1967, S. 7 mit Anm. 9a, dessen Ausführungen sich die Übersetzung anschließt. 328 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache verpflichtet und als Literaturwerk und »Liste« mancherlei Systemzwängen unterworfen war. Zudem flößen die zahlreichen Varianten der Daten in den verschiedenen Textexemplaren, die Tatsache, daß die Zahlenangaben für die Regierungsperioden der Herrscher in ›reale‹ bis zu etwa 60 Jahren und legendäre – nach der Flut immerhin noch bis 1560 Jahren – zerfallen sowie die Auslassung der präsargonischen Herrscher von Umma und der Stadtfürsten von Lagasch (vgl. dazu den nächsten Absatz) wenig Vertrauen in die historische Brauchbarkeit des Textes ein; vgl. dazu D. O. Edzard, a. a. O. Mit J. Krecher, ebenda, S. 135 und 138 f., könnte unsere Komposition eine Tendenzschrift sein, der es um den Nachweis ging, daß es in Babylonien in jeder Zeit nur eine gültige Königsherrschaft gegeben habe (vgl. auch W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 112 ff.; D. D. Reisman: Two Neo-Sumerian Royal Hymns, Philadelphia und Ann Arbor 1970 (Xerokopie 70–16, 201), S. 15 f.; 16 Anm. 57). Nach D. O. Edzard, a. a. O., S. 80, wäre eine solche Tendenz zur Zeit der Zersplitterung Babyloniens in der mittleren Isin-LarsaZeit durchaus verständlich. Die hier nicht bearbeitete Königsliste von Lagasch – vgl. E. Sollberger, JCS 21, 1969, S. 279 ff. – dürfte mit Sollberger als politische Satire zu werten sein. Sie könnte die Antwort eines Schreibers aus Lagasch auf die sumerische Königsliste darstellen, die, wie wir sahen, die Stadtfürsten von Lagasch stillschweigend übergeht; vgl. auch D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 84 f. Die meisten Herrschernamen in der Königsliste von Lagasch lassen Zweifel an ihrer Authentizität aufkommen: Von ihnen sind bisher nur acht identifizierbar. Kopie: An dieser Stelle sei nur der Text WB (Herkunft vermutlich Larsa; jetzt im Ashmolean Museum, Oxford aufbewahrt) genannt: S. Langdon, OECT 2, Oxford 1923, Pl. I-IV; Foto bei F. Schmidtke: Der Aufbau der babylonischen Chronologie, Münster 1952, Tf. 1. Die zahlreichen weiteren Textexemplare (Nibru; Kisch; Susa) wurden zuletzt durch D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 77 f., und R. R. Wilson, YNER 7, 1977, S. 73 Anm. 51 aufgezählt. Wie D. O. Edzard darlegt, zerfallen die Texte in vier Typen: solche, die die Königsliste mit der Tradition vor der Flut kombinieren; solche, die den Gesamttext nach der Flut bieten; Tafeln mit Textauszügen und Texte, die lediglich den Abschnitt vor der Flut bieten. Bearbeitung bei Th. Jacobsen: The Sumerian Kinglist, AS 11, Chicago 1939; Nachweise über die Bearbeitung weiterer Textexemplare aus der Folgezeit finden sich bei D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 78. Übersetzung bei F. Schmidtke: Der Aufbau der babylonischen Chronologie, Münster 1962, S. 70 ff.; G. Komoróczy: Az Ókori Mezopotámia Történetének Šumer és Akkád Nyelvíí Forrásai, Budapest 1965, S. 3 ff. Im Auszug bei A. L. Oppenheim, ANET2–3 , S. 265 f. Zur Literatur vgl. z. B. D. O. Edzard, a. a. O., S. 77 ff.; J. B. Rowton, JNES 19, 1960, S. 156 ff.; A. Westenholz, JCS 26, 1974, S. 154 ff.; W. G. Lambert, in: Symbolae Biblicae et Mesopotamicae F. M. Th. de Liagre Böhl dedicatae, hg. von A. Beek u. a., Leiden 1973, S. 271 ff.; R. R. Wilson: Genealogy and History in the Biblical World, YNER 7, 1977, S. 73 ff.; A. K. Grayson, TCS 5, 1975, S. 268 f., und A. Kammenhuber, OrNS 48, 1979, S. 1 ff.; J. Walton, Biblical Archaeologist 44, 1981, S. 207 f. Die vorliegende Übersetzung folgt im allgemeinen der Textrekonstruktion von Th. Jacobsen unter ! Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 329 Willem H. Ph. Römer Berücksichtigung neu hinzugekommener Fragmente. Die Varianten zu den Jahresangaben wie die gelegentlichen Abweichungen der Reihenfolge der Dynastien werden hier nicht notiert, andere Varianten nur vereinzelt berücksichtigt. Wie bei Th. Jacobsen werden auch hier die von den Schreibern in Nibru ihren Textfragmenten der Liste regelmäßig beigegebenen Zusammenfassungen – vgl. dazu W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 54 ff. – nicht übersetzt. I 1 Als das König[tum] vom Himmel heruntergekommen war, 2 war das Königtum hini [Eri]du. 3 hIni Eridu (wurde) Alulim König; 4 er regierte 28.800 Jahre. 5 Alalgar regierte 36.000 Jahre. 6 Zwei Könige 7 regierten hdorti a 64.800 Jahre. 8 Eridu (ver)fiel a, 9 sein Königtum 10 wurde 9 nach Badtibira 10 gebracht a. 11 In Badtibira 12 regierte 11 Enmenluanna 12 43.200 Jahre. 13 Enmengalanna 14 regierte 28.800 Jahre. 15 Dumuzi, der Hirte a, regierte 36.000 Jahre. 16 Drei Könige 17 regierten dort 108.000 Jahre. 18 Badtibira (ver)fiel, 19 sein Königtum wurde hnachi Larak a gebracht. 20 In Larak 21 regierte 20 Ensipazianna 21 28.800 Jahre. 22 Ein König 23 regierte dort 28.800 Jahre. 24 Larak (ver)fiel, 25 sein Königtum wurde nach Zimbir a gebracht. 26 hIni Zimbir 27 wurde 26 Enmenduranna 27 König; er regierte 21.000 Jahre. 28 Ein König 29 regierte dort 21.000 Jahre. 30 Zimbir (ver)fiel, 31 sein Königtum wurde hnachi Schuruppag a gebracht. 32 hIni Schuruppag 33 wurde 32 Ubartutu 33 König; er regierte 18.600 Jahre. 34 Ein König 35 regierte dort 18.600 Jahre. 36 Fünf Städte sind es. 37 Acht Könige 38 regierten dort 241.200 Jahre. 39 Die Sturmflut fuhr darüber hinweg (!) a. 40 Nachdem die Sturmflut darüber hinweggefahren war, 42 (war) das Königtum, 41 als das Königtum vom Himmel heruntergekommen war, hini ! I 7 a) Das Possessivsuffix der 3. sg. ›Sachklasse‹, das sonst in dieser Wendung gewöhnlich hinter »Jahr« gesetzt wird, bleibt hier weg. Die Formel wäre wörtlich etwa zu übersetzen: »x Könige ›machten‹ (als) seine (= der betreffenden Stadt) Regierungsjahre y (Regierungsjahre)«; vgl. Th. Jacobsen, AS 11, Chicago 1939, S. 37 f. mit Anm. 86. 8 a) Vgl. zum Problem Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 61 f. Anm. 116, der jeweils übersetzt: »I drop (the topic)« (näml. eine bestimmte Stadt). Siehe aber auch J. J. Finkelstein, JCS 17, 1963, S. 41 f., 42 Anm. 8; D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 80. Zur Verbalform ließe sich u. U. auf J. Krecher, ZA 57, 1966, S. 29 f., verweisen. 10 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 36 f. Anm. 84. 15 a) Vgl. J. van Dijk in: Handbuch der Religionsgeschichte 1, hg. von J. P. Asmussen, J. Laessøe und C. Colpe, Göttingen 1971, S. 484 und unten III Z. 14. 19 a) Die Stadt ist irgendwo in Mittelbabylonien zu suchen; vgl. J. Krecher: Sumerische Kultlyrik, Wiesbaden 1966, S. 86 f. 25 a) Das heutige Abū-Ḥabba, südwestlich von Baghdād; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 144; 2, 1974, S. 168 f. 31 a) Das heutige Fāra, ostsüdöstlich von Diwanīja; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 153 f.; 2, 1974, S. 185 ff. 39 a) So vermutlich mit Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 77 Anm. 35. 330 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache Kisch. 43 hIni Kisch 44 wurde 43 [Gisch]ganur a 44 König; 45 er regierte 1200 Jahre. 46 Kullassinabel a 47 regierte [12]00 a Jahre. II 1 Nangischlischma 2 regierte [6]7[0] Jahre. 3 Endara�anna 4 regierte 420 Jahre . . ., 3 Monate, 3 ½ Tage. 5 Babum [. . .] (?) regierte 300 Jahre. 6 Puan[n]a�um [regierte 2]40 Ja[hre] a. 7 Kalibum 8 regierte 960 Jahre. 9 Qalumum regierte 840 Jahre. 10 Zuqaqip 11 regierte 900 Jahre. 12 Atab regierte 600 Jahre. 13 hMaschda, der Sohn ai des Atab, regierte 840 Jahre. 14 Arwium, der Sohn des Maschda, 15 regierte 720 Jahre. 16 Etana, der Hirte, der zum Himmel 17 aufstieg a, 18 der alle Fremdländer stabilisierte, 19 wurde König; er regierte 1560 Jahre. 20 Balich, 21 der Sohn des Etana, 22 regierte 400 Jahre. 23 Enmenunna regierte 660 Jahre. 24 Melamkisch, der Sohn des Enmenunna, 25 regierte 900 Jahre. 26 Barsalnunna, der Sohn des Enmenunna, 27 regierte 1200 Jahre. 28 Su/amug a, der Sohn des Barsalnunna, 29 regierte 140 Jahre. 30 Tizqar, der Sohn des Su/amug, 31 regierte 305 Jahre. 32 Ilkum regierte 900 Jahre. 33 Iltasadum a 34 regierte 1200 Jahre. 35 Enme(n)barag(a)esi a, 36 der 37 die Waffen 36 des Landes Elam 37 plünderte a, 38 wurde König; er regierte 900 Jahre. 39 Aka a, 40 der Sohn des Enmen(n)baragesi, 41 regierte 625 Jahre. 42 23 Könige 44 regierten 43 dort 24.510 Jahre, 3 Monate, 44 3 ½ Tage. 45 Kisch wurde (mit) der Waffe geschlagen, 46 sein Königtum wurde zum Eanna a gebracht. 47 Im Eanna III 2 wurde 1 Meskiaggascher, 2 der Sohn ! 43 a) Vgl. W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 52. 46 a) Vgl. W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 52 f. 47 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 77 Anm. 41, aber auch W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 52: 900 Jahre. II 6 a) Zu Z. 1–6 vgl. W. W. Hallo, JCS 17, 1963, S. 53. 13 a) Siehe Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 21 f. 17 a) Anspielung auf den Mythos von der Himmelfahrt des Etana – vgl. etwa D. O. Edzard, WM I/1, S. 64 f. –, die in der Akkadzeit (Stufe III) auch auf den Zylindersiegeln auftaucht; vgl. R. M. Boehmer: Die Entwicklung der Glyptik während der Akkad-Zeit, Berlin 1965, S. 122 f., aber auch P. Amiet: L'art d'Agadé au Musée du Louvre, Paris 1976, S. 60. 28 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 82 f. Anm. 85. 33 a) Der Name muß wohl das Element »Berg« enthalten; vgl. etwa I. J. Gelb: Glossary of Old Akkadian, Chicago 1957, S. 263 f.; J. J. M. Roberts: The Earliest Semitic Pantheon, Baltimore und London 1972, S. 50. 35 a) Siehe D. O. Edzard, ZA 53, 1959, S. 9 ff. 37 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 84 Anm. 96; W. von Soden, AHw 1142, s. v. šalālu(m) I G LL; 1c. 39 a) Vgl. W. H. Ph. Römer: Das sumerische Kurzepos ›Bilgamesch und Akka‹, AOAT 209/1, 1980, S. 3 ff. 46 a) Der heilige Bezirk der Inanna in Unug. Die Zusammenlegung der Kultzentren Eanna und Kullab dürfte unter Meskiaggašers Sohn Enmerkar erfolgt sein; vgl. B. Hrouda: Vorderasien 1, München 1971, S. 118. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 331 Willem H. Ph. Römer Utus, aen-Priester, 3 (und) er wurde König a; er regierte 32[4] Jahre. 4 [Mes]kiagga[scher] 5 a ging ins Meer hinein, 6 stieg zum Gebirge empor a. 7 Enme(r)kar, der Sohn des Meskiaggascher, 8 der König von Unug, der Unug (!?) 9 erbaut hat a, 10 wurde König; 11 er regierte 420 Jahre a. 12 Lugalbanda, der Hirte, 13 regierte 1200 Jahre. 14 Dumuzi, der Fischer X, 15 dessen Stadt Ku�ara a (war), 16 regierte 100 Jahre. 17 Bilgamesch a, 18 dessen Vater ein lílDämon (war), 19 der en-Priester von Kullab, 20 regierte 126 Jahre. 21 Urnungala/Urlugala, 22 der Sohn des Bilgamesch, 23 regierte 30 Jahre. 24 Udulkalamma, 25 der Sohn des Urnungala/Urlugala, 26 regierte 15 Jahre. 27 Laba�[sch]um a 28 regierte 9 Jahre. 29 Ennundara�anna 30 regierte 8 Jahre. 31 Mesche, der Schmied, regierte 36 Jahre. 32 Melamanna 33 regierte 6 Jahre. 34 Lugal-ki-GíN (?) regierte 36 Jahre. 35 Zwölf Könige 36 regierten dort 2310 Jahre. 37 Unug wurde (mit) der Waffe geschlagen, 38 sein Königtum wurde nach Ur gebracht. 39 In Ur 41 wurde 40 Mesannepada 41 König; er regierte 80 Jahre. h41a A�annepada, 41b der Sohn des Mesannepada, 41c regierte . . . Jahrei a. 42 Meskiagnunna (!) a, 43 der Sohn des Mesannepada, 44 wurde König; 45 er regierte 36 Jahre. IV 1 Elulu regierte 25 Jahre. 2 Balulu regierte 36 Jahre. 3 Vier Könige 4 regierten dort 171/[177] Jahre. 5 Ur wurde (mit) der Waffe geschlagen, 6 [sein] Kö[nig]tum 7 [wurde] 6 [nach] Awan a [gebracht]. 8 [In] Awan 9 [wurde . . . König]; 10 [er regierte . . . Jahre]. 11 [. . .] 12 [regierte . . .] Jahre. 13 Kul [. . .] 14 [regierte] 36 Jahre. 15 Drei [Könige] 16 [regierten] dort 3[56] Jahre. 17 Awan [w]urde (mit) der Wa[ff]e geschlagen, 18 sein Königtum 19 [w]urde nach Kisch ge[br]acht. 20 [I]n Kisch 21 wurde 20 Susudd[a, der Wäsch]er a, 21 König; 22 er regierte ! III 2– 3 a) Der en-Titel ist priesterlich; vgl. dazu J. Renger, ZA 58, 1967, S. 114 ff.; D. O. Edzard, RLA 4, 1975, S. 335 ff., bes. S. 336 f., und RLA 6, 1980, S. 140. 5 – 6 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 86 Anm. 114. 9 a) Var.: »unter dem Unug erbaut wurde«; vgl. unten zu VI 35 Anm. 35a, S. 334. Oder ist von Bauarbeiten in Unug die Rede? 11 a) Zu Zeilen 6–11 vgl. F. R. Kraus, ZA 50, 1952, S. 35 und 38. 15 a) Ein Ort in der Nähe des südmesopotamischen Eridu; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 95 f.; RGTC 2, 1974, S. 107; J. van Dijk, VS 17, 1971, S. 9. 17 a) Vgl. zu ihm und seiner Abstammung A. Falkenstein, RLA 3, 1968, S. 357 ff. 27 a) Vgl. D. O. Edzard, RLA 6, 1980, S. 83 mit Lit. 41 ac a) Siehe Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 93 Anm. 145–145. 42 a) Vgl. Th. Jacobsen, a. a. O., S. 94 mit Anm. 146–146. IV 6 a) Nordöstlich von Susa in der Nähe des heutigen Dezfūl in der iranischen Provinz Ḫuzestān; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 21; RGTC 2, 1974, S. 20. 20 a) Vgl. H. J. Nissen, ZA 57, 1965, S. 2. 332 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache 201 + . . . Jahre. 23 Dadasig regierte . . . Jahre. 24 Magalgalla (!) a, der Schiffer, 25 regierte 360/420 Jahre. 26 Kalbum a, 27 der Sohn des Magalgalla, 28 [regier]te 195 Jahre. 29 TÚG-e re [gie]rte 360 Jahre. 30 Mennunna(, der Sohn des TÚG-e,) a regierte 180 Jahre. 31 Ibbi [–. . .] a 32 regierte 290 a Jahre, 33 Lugalmu regierte 360 Jahre. 34 Acht Könige 35 regierten dort 3195/3792 Jahre a. 36 Kisch wurde (mit) der Waffe geschlagen, 37 sein Königtum 38 wurde nach Chamazi a gebracht. 39 In Chamazi 39a hwurdei 39 Chatanisch 39a h[König a ]i; 40 er regierte 6 (!?) a Jahre. 41 . . . Könige 42 regierten dort (!?) Jahre. 43 Chamazi wurde (mit) der Waffe geschlagen, 44 sein Königtum wurde nach Unug gebracht. 45 In Unug 46 wurde 45 Enschaku/aschanna 46 König; er regierte 60 Jahre. Die Zeilen 47–48 sind stark verderbt a. Von V 1 an läßt sich der Text etwa wie folgt wiederherstellen: V 1 [Unug wurde (mit) der Waffe geschlagen,] 2 [sein Königtum] wurde [nach Ur] gebracht. 3 [In] Ur 4 wurde 3 [Lugalkini]schedudu 4 [König]; er regierte [. . . Jahre]. 5 [Lugal]kisalsi, 6 [der Sohn des Lu]gal [kinischedu]du, 7 regierte [. . . Jahre]. 8 [. . .–] gi 9 regierte [. . .] Jahre. 10 Kaku, 11 [der Sohn des . . .–] gi, 12 [re]gierte [. . .] Jahre. 13 [Vier] Könige a 14 regierten dort [116] Jahre. 15 [Ur wurde (mit) der Waffe geschlagen], 16 [sein Königtum] wurde nach Adab a gebracht. 17 In Adab 18 wurde 17 Lugalannemundu 18 König; er regierte 90 Jahre. 19 [. . .] Könige 20 regierten dort [9]0 Jahre a. 21 Adab wurde (mit) der Waffe geschlagen, 22 sein Königtum wurde nach Mari a gebracht. 23 In Mari 24 wurde 23 Ilumpu a 24 König; er regierte 30 ! 24 a) So vermutlich mit Th. Jacobsen, AS 11, S. 96 Anm. 154; H. J. Nissen, a. a. O., S. 2 mit Anm. 4, aus Mamagalla zu verbessern; vgl. unten Zeile 27. 26 a) Zu Zeilen 17–26 siehe H. J. Nissen, a. a. O., S. 1 ff., zu J. van Dijk, TIM 9, 1976, Nr. 36. 30 a) Siehe F. R. Kraus, ZA 50, 1952, S. 36. 31 a) Vgl. F. R. Kraus, ZA 50, 1952, S. 36; 39. 32 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, S. 97, Anm. 160. 35 a) Vgl. aber F. R. Kraus, ZA 50, 1952, S. 40. 38 a) Im Osttigrisland zwischen dem oberen Zāb und dem Dijālā zu lokalisieren; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 69 f.; RGTC 2, 1974, S. 72 f. 39a a) Siehe Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 99 Anm. 169, zu L. Legrain, PBS 13, 1922, Nr. 2 IV 9'. 40 a) Siehe Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 99 Anm. 170 (und zu Zeile 42 Anm. 173). 47–48 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 100 f. Anm. 178–178; F. R. Kraus, ZA 50, 1962, S. 36 f. V 13 a) Zu Zeilen 2–13 vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 175 f. 16 a) Das heutige Bismāja; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 2 ff. 20 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 102 Anm. 185; 186. 22 a) Am mittleren Euphrat gelegen; der heutige Tell Ḥarīrī. 23 a) Vgl. zu diesem Fürsten und seinem Namen J. R. Kupper, RLA 5, 1976, S. 62 f., und J. Boese, ZA 68, 1978, S. 10 mit Anm. 23. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 333 Willem H. Ph. Römer Jahre. 25 [. . .–] zi, der Sohn des Ilumpu, 26 regierte [. . . Jahre]. 27 [. . .–] lugal regierte 30 Jahre. 28 [. . .–] lu-gal regierte 20 Jahre. 29 [. . .–] -MUŠ4 .MAŠ regierte 30 Jahre. 30 [. . .–] ni regierte 9 Jahre. 31 Sechs Könige 32 regierten [dort] 136 [Jahre]. 33 [Mari] wurde [(mit) der Waffe] geschlagen, 34 sein [Königtum] 35 wurde [nach Kisch] gebracht. 36 In Kisch 39 wurde 36 Kubaba, 37 eine Schankwirtin a, 38 die das Fundament von Kisch gefestigt hat, 39 ›König‹; sie regierte 100 Jahre. 40 Ein ›König‹ 41 regierte dort 100 Jahre. 42 Kisch wurde (mit) der Waffe geschlagen, 43 sein Königtum wurde hnachi Akschak a gebracht. 44 In Akschak 45 wurde 44 Unzi 45 König; er regierte 30 Jahre. 46 Undalulu regierte 12 (!) Jahre. 47 Urur regierte 6 Jahre. VI 1 Puzurnirach regierte 20 Jahre. 2 Ischu�il regierte 24 Jahre. 3 Schusuen, der Sohn des Ischu�il, regierte 7 Jahre. 4 Sechs Könige 5 regierten dort 99 Jahre. 6 Akschak wurde (mit) der Waffe geschlagen, 7 sein Königtum 8 wurde nach Kisch gebracht. 9 In Kisch 11 wurde 9 Purzursuen, 10 der Sohn der Kubaba, 11 König; er regierte 25 Jahre. 12 Urzababa, 13 der Sohn des Purzursuen, 14 regierte 400 Jahre. 15 Simudar regierte 30 Jahre. 16 Usiwatar, der Sohn des Simudar, regierte 7 Jahre. 17 Eschtarmuti regierte 11 Jahre. 18 Ischmeschamasch regierte 11 Jahre. 19 Nannija, der Bogenmacher a, regierte 7 Jahre. 20 Sieben Könige 21 regierten dort 491 Jahre. 22 Kisch wurde (mit) der Waffe geschlagen, 23 sein Königtum wurde nach Unug gebracht. 24 In Unug 25 wurde 24 Lugalzagesi 25 König; er regierte 25 Jahre. 26 Ein König 27 regierte dort 25 Jahre. 28 Unug wurde (mit) der Waffe geschlagen; 29 sein Königtum 30 wurde nach Akkade gebracht. 31 In Akkade 36 wurde 31 Scharrukin 32 – sein [Pfleg]evater a (war) ein Gärtner – 33 (er), der Mundschenk des Urzababa, 34 der König von Akkade, der Akkade 35 erbaut hat a, 36 König; er regierte 56 Jahre. 37 Rimusch, der Sohn Scharrukins, 38 regierte 9 Jahre. 39 Manischteschu a, 40 der ältere Bruder des Rimusch, 41 der Sohn Scharrukins, 42 regierte 15 Jahre. 43 Naram[suen], 44 der Sohn Ma[n]ischte[schus], 45 regierte [37] Jahre. 46 Scharkalischarri, 47 der Sohn Naramsuens, 48 regierte 25 Jahre. VII 1 Wer war es, der König? ! 37 a) Vgl. W. Röllig: Das Bier im alten Mesopotamien, Berlin 1970, S. 59 f. 43 a) Eine Stadt, vermutlich gegenüber dem heutigen Tell �Omēr (Seleukaia), südöstlich von Baghdād am Tigris gelegen; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 10. VI 19 a) Vgl. AHw, S. 1032: sasinnu, aber auch 1502: zadimmu(m) »ein Steinschneider« und dazu E. Salonen: Über das Erwerbsleben im alten Mesopotamien 1, Helsinki 1970, S. 328 ff. bzw. S. 241 ff. 32 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 111 Anm. 238. 35 a) Oder: »Unter dem Akkade gebaut wurde«. Vgl. auch oben zu III 9 Anm. 9a, S. 332. 39 a) Zu dieser Namensform vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 112 Am. 247–247. 334 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache Wer war es, der Nicht-König? a 2 I(r)gigi (war) König, 3 Nanum (war) König, 4 Imi (war) König, 5 Ilulu (war) König. 6 Diese vier (waren) König; 7 sie regierten 3 Jahre. 8 Dudu regierte 21 Jahre, 9 Schudurul, der Sohn des Dudu, 10 regierte 15 Jahre. 11 Elf Könige 12 regierten dort 181 Jahre. 13 Akkade wurde (mit) der Waffe geschlagen, 14 sein Königtum wurde nach Unug gebracht. 15 In Unug wurde Urnigina König; 16 er regierte 7 Jahre. 17 Urgigira, der Sohn des Urnigina, 18 regierte 6 Jahre. 19 Kuda regierte 6 Jahre. 20 Puzurili regierte 5 Jahre. 21 Urutu regierte 6 Jahre. 22 Fünf Könige 23 regierten dort 30 Jahre. 24 Unug wurde (mit) der Waffe geschlagen, 25 sein Königtum 26 wurde zum Heere von Gutium a gebracht. 27 Das Heer von Gutium 28 hatte keinen König, 29 (sondern) regierte selbst 5 Jahre a. 30 Inkischusch regierte 6 Jahre. 31 Sarlagab a regierte 6 Jahre. 32 Schulme/ Jarlagasch regierte 6 Jahre. 33 Elulumesch regierte 6 Jahre. 34 Inimabakesch regierte 5 Jahre. 35 Igesch�ausch regierte 6 Jahre. 36 Jarlagab regierte 15 Jahre. 37 Ibate regierte 3 Jahre. 38 Jarlagab regierte 3 Jahre. 39 Kurum regierte 1 Jahr. 40 Chabilkin a regierte 3 Jahre. 41 [La�e]rabum regierte 2 Jahre. 42 Irarum regierte 2 Jahre. 43 Ibranum a regierte 1 Jahr. 44 Chablum regierte 2 Jahre. 45 Puzursuen, der Sohn des Chablum, 46 regierte 7 Jahre. 47 [Ja]rlaganda a regierte 7 Jahre. 48 [Si]u regierte 7 Jahre. 49 [Tirig]a a regierte 40 Tage. 50 Einundzwanzig Könige 51 regierten dort [91] Jahre (und) 40 Tage. VIII 1 Das Heer von Gutium 1a wurde (mit) der Waffe geschlagen, 2 sein Königtum wurde nach Unug gebracht. 3 In Unug wurde Utuchegal [König]; 4 er [regierte] 7 Jahre, 6 Monate (und) [15] Tage. 5 Ein König 6 re[gierte 7 Jahre, 6 Monate (und) 15 Tage. 7 Unug wurde (mit) der Waffe geschlagen, 8 sein Königtum wurde nach Ur gebracht. 9 In Ur wurde Urnammu König; ! VII 1 a) D. h.: Wer war denn eigentlich König? Die Formulierung blickt auf die damaligen politischen Wirren im Lande. 26 a) Bei Gutium handelt es sich primär um einen Volksnamen, sekundär eine geographische Bezeichnung für Teile oder das ganze Hochland nordöstlich des unteren Tigris; vgl. W. W. Hallo, RLA 3, S. 708 ff. 29 a) So nach einer Variante zu lesen? Vgl. W. W. Hallo, RLA 3, S. 711, und D. O. Edzard, RLA 5, 1976, S. 74, Art. ›Imtā‹; 6, 1980, S. 83. Vgl. ferner Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 117–118 mit Anm. 285– 285; 286–286. In einer von W. W. Hallo, RLA 3, S. 708 ff., angeführten Variante heißt es: »König, der keine Jahre hatte«. Bei ihm könnte es sich um den Eponym der Dynastie handeln. 31 a) Zur Lesung vgl. Th. Jacobsen, AS 11, S. 118 Anm. 291–291, und W. W. Hallo, RLA 3, S. 711. 40 a) Vgl. W. W. Hallo, RLA 4, 1972, S. 13 f. 43 a) Siehe D. O. Edzard, RLA 5, 1976, S. 23. 47 a) Vgl. D. O. Edzard, RLA 5, 1977, S. 266. 49 a) Vgl. dazu oben die Tontafeln Utuḫegals II 5. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 335 Willem H. Ph. Römer er regierte 18 Jahre. 11 Schulgi, der Sohn des Urnammu, 12 regierte 48 (!) a Jahre. 13 Amarsuena, der Sohn des Schulgi, 14 regierte 9 Jahre. 15 Schusuen, der Sohn des Amarsuena, 16 regierte 9 Jahre. 17 Ibbisuen, der Sohn des Schusuen, 18 regierte 24 Jahre. 19 Fünf (!) Könige 20 regierten dort 108 a Jahre. 21 Ur wurde (mit) der Waffe geschlagen, 22 sein Königtum wurde nach Isin a gebracht. 23 In Isin wurde Ischbi�erra König; 24 er regierte 33 Jahre. 25 Schu�ilischu, der Sohn des Ischbi�erra, 26 regierte 10 (!) a Jahre. 27 Iddindagan, der Sohn des Schu�ilischu, 28 regierte 21 Jahre. 29 Ischmedagan, der Sohn des Iddindagan, 30 regierte 20 Jahre. 31 Lipiteschtar, der Sohn des Ischmedagan, 32 regierte 11 Jahre. 33 Urninurta regierte 28 Jahre a. 34 Bursin, der Sohn des Urninurta, 35 regierte 21 Jahre. 36 Lipitenlil, 37 der Sohn des Bursin, regierte 5 Jahre. 38 Erra�imitti regierte 8 Jahre a. 39 Enlilbani regierte 24 Jahre. 40 Zambija regierte 3 Jahre. 41 Iterpischa regierte 4 Jahre. 42 Urdukuga regierte 4 Jahre. 43 Sinmager regierte 11 Jahre. 44 Vierzehn (!) a Könige 45 regierten dort 203 Jahre a. 10 Von der sumerischen Königsliste abhängig ist die aus viel späterer Zeit stammende, teilweise einsprachig sumerisch, teilweise als Bilingue überlieferte »Dynastische Chronik« (vgl. A. K. Grayson, TCS 5, 1975, S. 40; 139; I. L. Finkel, JCS 32, 1980, S. 70 f.). Soweit rekonstruierbar, ist sie von A. K. Grayson, a. a. O., S. 139 ff., Nr. 18, bearbeitet worden. Den Anfang dieser Chronik, der davon berichtet, daß das Königtum, bevor es in Eridu war, von den Göttern An, Enlil und Enki, die einen König zum Hirten der Menschen eingesetzt hatten, vom Himmel heruntergebracht worden war, sowie einige weitere Zeilen bearbeitet nach zum Teil neuen Fragmenten I. L. Finkel, ! VIII 12 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 122 f. Anm. 321. 20 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 124 Anm. 333. 22 a) Das heutige Išān-Baḥrijāt ostsüdöstlich von Diwānīje; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 1, 1977, S. 79 f.; RGTC 2, 1974, S. 85 f.; B. Hrouda, RLA 5, 1977, S. 189 ff. 26 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 125 Anm. 343. 33 a) Vgl. die von zwei Varianten mitgeteilte Lesart: »Urninurta, der Sohn des Iškur, möge die Tage in Jahren des Überflusses, einer günstigen Regierungszeit (und) gutem Leben verb[ringen]!« Vgl. dazu F. R. Kraus, ZA 50, 1952, S. 37 und 44. Die fehlende Abstammungsangabe beim König könnte darauf hinweisen, daß er ein Usurpator gewesen ist; vgl. etwa D. O. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit« Babyloniens, Wiesbaden 1957, S. 103, und zum Wettergott Iškur (Adad, Addu) als Gott der Mardubeduinen, vor allem in der zweiten Periode der ›zweiten Zwischenzeit‹, J. van Dijk, JCS 19, 1965, S. 11. 38 a) Eine Variante fügt hinter Zeile 38 ein: »I[ddin]eštar regierte 6 Monate«; vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 126 Anm. 360; H. M. Kümmel, StBoT 3, 1967, S. 181 ff. 44 a) Vgl. Th. Jacobsen, AS 11, 1939, S. 127 Anm. 363. 45 a) Unser Textexemplar WB bietet unter einem Doppelstrich das Kolophon: »Hand des Nūrninšubur (oder: Nūrilabrāt?)« zur Bezeichnung des Tafelschreibers; vgl. auch H. Hunger: Babylonische und assyrische Kolophone, AOAT 2, 1968, S. 171 f. 336 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache a. a. O., S. 65. Auch von der sog. »Weidner'schen Chronik« (siehe A. K. Grayson, a. a. O., S. 145 ff., Nr. 19) bietet I. L. Finkel, a. a. O., S. 72 ff. jetzt ein bil. Fragment. Die beiden schlecht erhaltenen Chroniken(fragmente) werden hier nicht bearbeitet. Proben von Jahresnamen aus dem alten Mesopotamien In einer Darbietung historischer Texte in sumerischer Sprache dürfen Proben von Jahresnamen nicht fehlen. Sie finden sich in Datenlisten und häufig auch in Rechts- und Verwaltungsurkunden. Bei den sog. Datenlisten handelt es sich um Verzeichnisse aufeinanderfolgender Jahre, die von der Akkad-Zeit an bis zur Zeit der ersten beiden Könige von Isin nach einem Ereignis aus demselben Jahr, vermutlich von Gungunum von Larsa (etwa 1932–1906 v. Chr.) an, nach einem Ereignis aus dem Vorjahr datiert worden sind; vgl. dazu D. O. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit« Babyloniens, Wiesbaden 1957, S. 26 ff., und S. D. Walters, RA 67, 1973, S. 26 f. In der Ur III-Zeit datierte man, sofern noch kein geeignetes Ereignis des Jahres vorlag, unter dem Namen des Vorjahres mit dem Vermerk »Jahr folgend (auf) . . .«. Eine derartige provisorische Datierung konnte das ganze Jahr über beibehalten werden. Lag auch für das nächste oder gar übernächste Jahr kein passendes Ereignis vor, fügte man am Ende die Formel hinzu: »sein darauffolgendes Jahr« bzw. »von dem darauffolgenden Jahr sein darauffolgendes Jahr«; vgl. dazu N. Schneider, AnOr 13, Rom 1936, S. 59; E. Sollberger, AfO 17; 1954/ 56, S. 39 f. Seit der Änderung der Datierungspraxis tragen die Urkunden vom Beginn des Jahres an ein und dasselbe Datum. Jahresnamen mit »Jahr folgend (auf) . . .« bleiben, wenn sie einmal eingeführt worden sind, meist während des ganzen Jahres bestehen. Obwohl die Jahresnamen nicht viel mehr als Siege und fromme Taten der Fürsten, wie den Bau oder die Renovierung von Tempeln, Schenkungen an Heiligtümer oder die Inthronisierung von hohen priesterlichen Funktionären, erwähnen und daher als Mittel für die Rekonstruktion der altmesopotamischen Geschichte nur beschränkten Wert besitzen, sind sie vor allem durch ihre in den Listen festgesetzte Reihenfolge ein unentbehrliches Hilfsmittel bei der Rekonstruktion der Chronologie von mehr als fünfhundert Jahren altmesopotamischer Geschichte. Überdies erlauben die Listen vielfach eine genaue zeitliche Einordnung vor allem von Rechts- und Wirtschaftsurkunden, soweit diese mit aus den Listen bekannten Daten versehen sind; vgl. dazu auch A. L. Oppenheim und E. Reiner: Ancient Mesopotamia. Portrait of a Dead Civilization, 2. Aufl., Chicago 1977, S. 145 f. In den hier vorgelegten Proben werden die zahlreichen Varianten im allgemeinen nicht berücksichtigt. Die Übersetzung bietet im Sinne größerer Klarheit und Information die jeweils vollständigsten Formeln, wobei jedoch häufig eine gewisse Mischung zwischen den Listen- und Urkundendaten in Kauf zu nehmen ist. Wenn endgültige Namen vorliegen, werden die provisorischen Namen (s. oben) nicht aufgeführt. Zu Jahresdaten Amarsuenas und Išbi�erras vgl. auch E. Sollberger, JCS 8, 1954, S. 135; Jahresdaten Samsuditānas enthalten auch Texte bei H. Klengel, VS 22, 1983, S. 6 f. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 337 Willem H. Ph. Römer 1. Die Jahresnamen Amarsuenas von Ur III (etwa 2045–2037 v. Chr.) Kopie von den Datenlisten bei H. V. Hilprecht, BE 1/2, 1896, Nr. 127 (Herkunft: Nippur, befinden sich jetzt im University Museum Philadelphia); A. T. Clay, YOS 1, 1915, Nr. 26 (Herkunft unsicher, jetzt in der Yale Babylonian Collection). Bearbeitung bei A. Ungnad, RLA 2, 1938, S. 137 (Listen); S. 143 f. (Urkunden); N. Schneider: Die Zeitbestimmung der Wirtschaftsurkunden von Ur III, AnOr 13, Rom 1936, S. 24 ff. (Urkunden); S. A.B. Mercer: Sumero-Babylonian Year-Formulae, London 1946, S. 11 f.; 60; siehe auch P. Michalowski, in: M. de J. Ellis (Hg.): Essays on the Ancient Near East in Memory of J. J. Finkelstein, Hamden 1977, S. 155 ff. 1 Jahr: Amarsuena wurde König. 2 Jahr: Amarsuena, der König, zerstörte Urbilum a. 3 Jahr: Amarsuena, der König, fertigte den Thronsessel Enlils der Herzensfreude a an. 4 Jahr: Enmachgalanna a wurde (als) en-Priesterin b Nannas inthronisiert. 5 Jahr: Der enPriester der großen Zella a der Inanna von Unug wurde inthronisiert. 6 Jahr: Amarsuena, der König, zerstörte Schaschrum a. 7 Jahr: Amarsuena, der König, zerstörte Bitumrabium a, Jabru b, ihre Territorien und Chuchnuri c. 8 Jahr: Ennungalanna, die Geliebte Amarsuenas, wurde (als) en-Priesterin von Eridu inthronisiert a. 9 Jahr: Die en-Priesterin von Ga�esch a/Karzida a wurde inthronisiert b. 2 a) Das heutige Arbil ostsüdöstlich von Mōṣul; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 2, 1974, S. 217 f. 3 a) Vgl. bei N. Schneider, AnOr 13, 1936, S. 25, die Varianten Bc; g w. 4 a) Vgl. E. Sollberger, AfO 17, 1954/56, S. 24. 4 b) Vgl. z. B. J. Renger, ZA 58, 1967, S. 118 ff. 5 a) Zum Problem vgl. A. Falkenstein, OrNS 35, 1966, S. 245 Anm. 7. 6 a) Im Osttigrisland; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 2, 1974, S. 178 f. 7 a) Wohl identisch mit Egula, einem Ort unbestimmter Lage; vgl. RGTC 2, S. 27 und 44. Vgl. auch W. W. Hallo, HUCA 29, 1958, S. 99 mit Anm. 50 und 51. 7 b) Lage nicht genau bestimmbar; vgl. RGTC 2, S. 83. 7 c) Lage nicht genau bestimmbar; vgl. RGTC 2, S. 76 ff. 8 a) Siehe A. Ungnad, RLA 2, 1938, S. 144. 9 a) Der Ort eines Nanna-Tempels und des Akītu-Festhauses von Ur, am Stadtrand von Karzida, dem Ankerplatz von Ga�eš gelegen; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 2, 1974 S. 50 f. und S. 92 f. 9 b) Vgl. dazu N. Schneider, AnOr 13, S. 29 f.; E. Sollberger, AfO 17, 1954/56, S. 28 f. 338 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache 2. Die Jahresnamen Ischbi�erras von Isin (etwa 2017–1985 v. Chr.) Kopie von den Datenlisten bei T. Baqir, Sumer 4, 1948, S. 112 f. mit Foto S. 114, (befinden sich jetzt im Iraq Museum); C. J. Gadd und L. Legrain, UET 1, 1928, Nr. 292 II 4-III 3 (Herkunft: Ur). Bearbeitung bei T. Baqir, a. a. O., S. 103 ff.; C. J. Gadd und L. Legrain, a. a. O., S. 88 f.; A. Ungnad, RLA 2, 1938, S. 138; S. A. B. Mercer: Sumero-Babylonian Year-Formulae, London 1946, S. 15 f.; 63 f.; E. Sollberger, AfO 17, 1954/56, S. 40 ff. Die vorliegende Liste schließt sich im wesentlichen der Rekonstruktion von B. Kienast, JCS 19, 1966, S. 53 f., unter Berücksichtigung von V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 7 ff. an. Literatur zu T. Baqir a. a. O., vgl. F. Schmidtke, ZDMG 106, 1956, S. 23 ff.; zu C. J. Gadd und L. Legrain a. a. O., vgl. V. E. Crawford, JCS 2, 1948, S. 13 ff. Zu den Jahresnamen Ischbi�erras vgl. auch F. J. Stephens, RA 33, 1936, S. 14 und 17; D. O. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit« Babyloniens, Wiesbaden 1957, S. 59 ff.; RLA 5, 1977, S. 174 f., und B. Kienast, a. a. O., S. 45 ff. Vgl. schließlich J. van Dijk, JCS 30, 1978, S. 189 ff., und D. R. Frayne, AfO Beiheft 19, 1982, S. 25 ff. 1 Jahr: Die große Mauer von Isin wurde erbaut. 2 Jahr: Girtab a wurde zerstört. 3 Jahr nach (dem Jahre): ›Girtab wurde zerstört.‹ 4 Jahr: Die nindingir-Priesterin a des Ninurta b wurde inthronisiert. 5 Jahr: Die Stadt der Mardu-Beduinen a wurde zerstört. 6 Jahr nach (dem Jahre): ›Die Stadt der Mardu-Beduinen wurde zerstört.‹ 7 Jahr: Der, der vom ›Neuen Felde‹ a herkam b. 8 Jahr: Die nindingir-Priesterin Ischkurs wurde inthronisiert. 9 Jahr: Ischbi�erra, der König seines Territoriums, erbaute die Mauer (namens) Idilpaschunu a. 10 Jahr: Der en-GAB-Priester a der Inanna wurde ! 2 a) Westlich von Kazallu, zwischen dem Nahr Hindīje und dem Euphrat von Ḥille südlich von Dilbad (Tell Dulēhim) gelegen; vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 2, 1974, S. 61, und B. Groneberg, RGTC 3, 1980, S. 80. 4 a) Vgl. J. Renger, ZA 58, 1967, S. 134 ff. 4 b) Ninurta, der »Herr der Erde«, war der Sohn Enlils, sein Hauptkultort war Nibru. Primär war er ein Vegetationsgott, doch treten in den jüngeren literarischen Quellen vor allem seine kriegerischen Züge hervor; vgl. D. O. Edzard, WM I/1, S. 114 f., und J. S. Cooper: The Return of Ninurta to Nippur, AnOr 52; Rom 1978. 5 a) Zu den Mardu-Beduinen (Amoritern) vgl. z. B. D. O. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit« Babyloniens, Wiesbaden 1957, S. 30 ff.; G. Buccellati: The Amorites of the Ur III Period, Neapel 1966 (siehe C. Wilcke, WO 5, 1969, S. 1 ff.); A. Haldar: Who were the Amorites?, Leiden 1971; I. J. Gelb: Computer-aided analysis of Amorite, AS 21, Chicago 1980, S. 1 f. 7 a) Feldname? Vgl. dazu G. Pettinato: Untersuchungen zur neusumerischen Landwirtschaft 1, Die Felder 1, Neapel 1967, S. 239 ff. (Felder in Lagaš, Umma und Ur bezeugt). 7 b) Wohl eine unklare Anspielung. Vgl. V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 7 f. 9 a) Vgl. C. Wilcke, ZA 60, 1970, S. 57 ff.; V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 8. 10 a) Unklar. Vgl. J. Renger, ZA 58, 1967, S. 117 mit Anm. 29. Variante: »Išbi�erra berief . . . ins Orakel«. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 339 Willem H. Ph. Römer inthronisiert. 11 Jahr: Die Mauer (namens) Liburischbi�erra wurde erbaut. 12 Jahr nach (dem Jahre): ›Die Mauer (namens) Liburischbi�erra wurde erbaut.‹ 13 Jahr: Ischbi�erra, der König, schlug das Heer von Elam und die Sua-Leute a. 14 Jahr: Die Mauer (namens) Eschtartaramischbi�erra wurde erbaut. 15 Jahr: Ischbi�erra, der König, stellte das große Emblem a für Enlil und Ninurta her b. 16 Jahr: Die Mauer (namens) Ischbi�errarimenlil wurde hergestellt a. 17 Jahr: Ischbi�erra, der König, stellte Ninmeanki, das große Emblem Inannas, her a. 18 Jahr nach (dem Jahre): ›Ischbi�erra, der König, stellte Ninmeanki, das große Emblem Inannas, her.‹ 19 Jahr: Ninzianna a, die Tochter des Königs, wurde ins Orakel berufen. 20 Jahr: Die nindingir-Priesterin des Lugalmarada a wurde inthronisiert. 21 Jahr: Die en-Priesterin Enlils wurde inthronisiert. 22 Jahr: Ischbi�erra, der König, stellte den Thronsessel der Kapelle für Ninurta/der Ninlil a her b. 23 Jahr: Die Elamiter, die in Ur saßen, wurden gefangengenommen/vertrieben a. 24 Jahr nach (dem Jahre): ›Die Elamiter, die in Ur saßen, wurden gefangengenommen/vertrieben.‹ 25 Jahr: Der Thronsessel der Ninlil (wurde hergestellt). 26 Jahr: Der Thronsessel des Nanna (und) der Ningal a wurde hergestellt. 27 Jahr: Die nindingir-Priesterin des Lugalirra a wurde inthronisiert. 28 Jahr nach (dem Jahre): ›Die nindingir-Priesterin des Lugalirra wurde inthronisiert.‹ Abschließend seien drei Jahresnamen Išbi�erras geboten, die B. Kienast nicht einzuordnen vermochte: B Jahr: Das (Kult)bett der Inanna wurde hergestellt. 13 a) Vgl. D. O. Edzard u. a., RGTC 2, 1974, S. 171 ff., und B. Groneberg, RGTC 3, 1980, S. 224. Zur Deutung des Datums vgl. V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 9. 15 a) Siehe dazu Å. Sjöberg in: Heidelberger Studien zum alten Orient, Wiesbaden 1967, S. 205 ff. Anm. 9. 15 b) Vgl. V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 11. 16 a) Vgl. V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 11. 17 a) Vgl. V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 11 f., auch zur Formel 18. 19 a) Es handelt sich um eine Tochter Išbi�erras, die durch Orakel zum Amt einer en-Priesterin des Nanna von Ur berufen wurde; vgl. E. Sollberger, AfO 17, 1954/56, S. 25; V. E. Crawford, BIN 9, 1954, S. 12. 20 a) Lugalmarada ist der Stadtgott von Marad, dem heutigen Wannet-es-Sa�dūn. 22 a) Ninlil ist die Gemahlin des Gottes Enlil von Nibru. 22 b) Vgl. auch V. E. Crawford, a. a. O., S. 13 f. 23 a) Siehe B. Kienast, JCS 19, 1965, S. 49 f.; 50 Anm. 20. 26 a) Ningal ist die Gemahlin des Mondgottes Nanna von Ur, die im nordwestsemitischen Bereich Nikkal hieß. 27 a) Lugalirra ist wie Meslamta�ea eine Erscheinungsform des Unterweltgottes Nergal; vgl. J. van Dijk: Sumerische Götterlieder 2, Heidelberg 1960, S. 23 ff. 340 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache H Jahr: Die nindingir-Priesterin des Ningilin a wurde inthronisiert. K Jahr: Ur festigte er in dessen Wohnsitz a. 3. Die Jahresnamen Samsuditanas von Babylon (etwa 1625–1594 v. Chr.) Kopie der Datenliste aus dem Oriental Institute, Chicago, A 7754; (Herkunft aus der Gegend von Ešnunna und zwar anscheinend Iščālī [Nērebtum]); vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 143; bei Th. Jacobsen, JNES 14, 1955, S. 138 f. mit Foto Pl. V. Bearbeitung von A. Ungnad, RLA 2, 1938, S. 191 f.; S. A. B. Mercer: Sumero-Babylonian Year-Formulae, London 1946, S. 47 f.; 95 f.; S. I. Feigin und B. Landsberger, a. a. O., S. 143 ff.; J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 39 ff. Zu den von ihm zitierten Nummern aus der Yale-Sammlung vgl. jetzt desselben: Late Old Babylonian Documents and Letters, YOS 13, 1972, mit dem Katalog S. 17 ff. Die folgende Wiedergabe schließt sich an die von ihm, JCS 13, a. a. O., gebotenen ausführlichsten Formeln an. Literatur: Vgl. außer den genannten Arbeiten noch B. E. Morgan: Manchester Cuneiform Studies 3, Manchester 1953, S. 76 ff. Die Jahresnamen erscheinen auch in ihrer ausführlichsten Formulierung oft in gekürzter Weise. 1 Jahr(, in dem) Samsuditana, der König, auf das erhabene Wort Marduks a, des Königs, der seine Regierungszeit befestigt hatte . . . b. 2 Neues Jahr nach (dem Jahre namens) ›[Auf] das erhabene Wort Marduks, des Königs, der seine Regierungszeit befe[stigt hatte] . . .‹. 3 Jahr, in dem An a und Enlil ihr zuverlässiges Wort zu ihm sprachen b . . . . 4 Jahr, in dem Utu und Ischkur sein a Haupt (stolz) erhoben haben . . . . 5 Jahr(, in dem) auf die große Kraft Utus und Marduks . . . . 6 Jahr, in dem er die Keule a, die erhabene Götter- ! H a) Zu diesem Gott vgl. B. Kienast, JCS 19, 1966, S. 54 Anm. 35. K a) Dieser Jahresname ist vielleicht vor Jahr 27 einzuschieben; vgl. B. Kienast, JCS 19, 1966, S. 54 mit Anm. 36. 1 a) Der Hauptgott von Babylon und babylonischer Reichsgott. 1 b) Vgl. dazu S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 145; J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 39 ff. 3 a) Der Himmelsgott; vgl. D. O. Edzard, WM I/1, S. 40 f. 3 b) Zur Konstruktion vgl. D. O. Edzard: Die »Zweite Zwischenzeit« Babyloniens, Wiesbaden 1957, S. 27 mit Anm. 111. Zur Verbalform am Ende vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 148 mit Anm. 32. 4 a) Bezieht sich auf ein Wort der ›Sachklasse‹ (Kasus?), etwa: seines Königtums; vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 148 f. 6 a) Vgl. D. O. Edzard, RLA 5, 1980, S. 579. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 341 Willem H. Ph. Römer waffe b für Marduk, den Helden, . . . . (?) den König, [der] seine Regierungszeit [befestigt hatte, ins Esagila c [hineinbrachte]. 7 Jahr, in dem er Sonnenscheiben a aus dušû-Stein b, Embleme – sie erstrahlten wie der Tag! –, die in erhabener Weise durch Lapislazuli, Rotgold und geläutertes Silber vervollkommnet waren, anfertigte und sie Utu, dem hohen Herrn, der sein Königtum groß gemacht hatte, ins Ebarbar hineinbrachte c. 8 Jahr(, in dem) seine a Statue-Herrentum b (für) Enlil, den Herrn von Babylon . . . . 9 Jahr(, in dem) die üppigen a Lama-Schutzgottheiten . . . . des Reichtums 438. 10 Jahr, in dem er für Nanna, den großen Herrn, seine Statue herstellte a. 11 Jahr(, in dem) er seine Statue (, die ihn darstellt, wie er) einen goldenen Bumerang a (in der Hand hält) b, ins Ebarbar c hineinbrachte. 12 Jahr, in dem er für Marduk, den erhabenen Helden unter den Göttern, seine Statue ins Esagila hineinbrachte. 13 Jahr(, in dem) seine Statue in Sitzhaltung, mit einem Sessel versehen a, . . . . 14 Jahr, in dem er der Panunanki a, der hohen Herrin, ein Kohlenbecken b, aus Silber gefertigt, ins Esagila hineinbrachte. 15 Jahr(, in dem er) seine Statue(, die ihn darstellt wie er an) der Spitze der Kerntruppe (geht) . . . a. 16 Jahr(, in dem) für Urasch a, den starken Mann, der ihn seinen Herzenswunsch erreichen läßt, . . . b. 17 Jahr, in dem er für Nabium a, den hervorra- ! 6 b) Siehe Chicago Assyrian Dictionary M2 , Chicago und Glückstadt 1977, S. 147 f., s. v. miṭṭu. 6 c) Der Tieftempel Marduks in Babylon; vgl. F. Wetzel und F. H. Weissbach: Das Hauptheiligtum des Marduk in Babylon, Esagila und Etemenanki, Leipzig 1938 (2 Osnabrück 1967). 7 a) Vgl. W. von Soden: AHw, Wiesbaden 1974, S. 1158, s. v. šamšatu(m). 7 b) Vgl. Chicago Assyrian Dictionary D, S. 200 ff., s. v. dušû. 7 c) Es könnte der Tempel des Sonnengottes in Larsa gemeint sein; vgl. E. Ebeling, RLA 2, 1938, S. 263. 8 a) Des Königs. 8 b) Eine Art Wortkopplung? Vgl. dann oben die Inschrift Sînidinnams III 98 mit Anm. 98a, S. 322; unten Jahr 21. 9 a) Vgl. J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 42 Anm. 32; W. von Soden, Baghdader Mitteilungen 3, 1964, S. 151 ff. (mit Lit.); bes. S. 154. 10 a) Vgl. J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 42 f.; 45 f. 11 a) Siehe S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 157 Anm. 72 und J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 43 11 b) Vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 154 f. 11 c) Der Samastempel in Larsa gemeint? 13 a) Vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 155 Anm. 63. 14 a) Der sumerische Name der Ṣarpanītum, der Gemahlin Marduks. 14 b) Vgl. A. Salonen, Baghdader Mitteilungen 3, 1964, S. 108 ff. 15 a) Vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 155. 16 a) Der Stadtgott von Dilbat; siehe D. O. Edzard, WM I/1, S. 133; A. Falkenstein, ZA 52, 1957, S. 72 Anm. 4. 16 b) Siehe A. Poebel, AS 14, Chicago 1947, S. 88 ff., und Å. Sjöberg, AS 16, 1965, S. 66 ff. 17 a)䀦gv;Der Stadtgott von Borsippa, Sohn des Marduk und Gott der Schreibkunst und der Weisheit. 342 TUAT CD-ROM Band I – Lieferung 4 © Gütersloher Verlagshaus · 2005 Historische Texte in sumerischer Sprache genden/großen Herrn, seine Statue(, die ihn darstellt, wie er) mit . . . . Füßen ausschreitet, ins Esagila hineinbrachte. 18 Jahr(, in dem) für Marduk, (seinen) großen Fürsten . . . . 19 Neues Jahr nach (dem Jahre namens) ›Für Marduk, den großen Fürsten . . .‹. 20 Jahr (, in dem eine Darstellung von Blitzen) . . . . 21 Jahr(, in dem er) seine ›Statue-Fürstenwürde‹ auf einem Sitze aus Rot[gold] im ›fernen Orte‹ a . . . . 22 Neues Jahr nach (dem Jahre namens) ›Seine ›Statue-Fürstenwürde‹ auf einem Sitze aus Rotgold im ›fernen Orte‹ ‹ a . . . . 23? Jahr(, in dem er) seine Statue(, die ihn darstellt, wie er) ein Zepter aus Gold [in der Hand hält], . . . a. 24 oder 25 Jahr(, in dem er) seine Statue(, die ihn darstellt, wie er) ein Lamm als Besuchsgeschenk hält, . . . a. 26 oder 27 Jahr(, in dem) seine Statue (, die ihn darstellt, wie) er ein Zepter in der Hand hält, . . . a. Zu einigen hier nicht wiedergegebenen Jahresnamen unsicherer Einordnung und teilweise auch schwerer Deutung vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 159 f., und J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 45 ff. Nach letzterem könnten einige der nicht untergebrachten Formen var. Abkürzungen anderer Formeln sein. Literarische Königsbriefe historischen Inhalts In einer repräsentativen Sammlung sumerischer historischer Texte dürfen zum Abschluß die literarischen Königsbriefe nicht fehlen; vgl. zu diesen W. W. Hallo, JAOS 88, 1968, S. 88 f.; P. Michalowski, RLA 6, 1980, S. 51 ff. Demgemäß seien hier einige von ihnen als Beispiele vorgelegt; vgl. auch oben den Brief Lu�ennas an Enentarzi, S. 312. Wir besitzen einschlägige Briefe aus der Zeit der III. Dynastie von Ur (Könige Schulgi und Ibbisuen) sowie aus der Dynastie von Isin (Könige Iddindagan, Lipiteschtar und vielleicht Enlilbani; weiter wohl ein Briefgebet an eine Gottheit mit Anruf an König Damiqilischu) und der Dynastie von Larsa (nur Briefgebete). Noch unveröffentlicht sind ein Brief (Briefgebet?) an König Sumula�el von Babylon (I. Dynastie) und ein bilinguer Brief an Zimrilim von Mari; vgl. P. Michalowski, a. a. O., S. 52 ff. Die literarischen Briefe gehörten vor allem zum Curriculum der babylonischen ! 21 a) Vgl. S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 156 mit den Anm. 68 und 69. 22 a) Vgl. J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 44 und 46: wohl auch durch YBC 11056 vertreten. 23 a) Siehe S. I. Feigin und B. Landsberger, JNES 14, 1955, S. 156 f. 24 oder 25 a) Siehe J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 44 mit den Anm. 55–57; W. von Soden: AHw, Wiesbaden 1977, S. 1313, s. v. tāmartu(m). 26 oder 27 a) Siehe J. J. Finkelstein, JCS 13, 1959, S. 45. Band I – Lieferung 4 TUAT CD-ROM © Gütersloher Verlagshaus · 2005 343