Die Späte Römische Republik Reihe 4 S1 Verlauf Material Klausuren Glossar Literatur Krisen und kein Ende? – Die Späte Römische Republik Dr. Sven Günther, Yokohama II/D3 Bild: akg-images T H C I S N A R O V Cicero klagt Catilina an. D as Schlagwort „Krise“ verfolgt uns seit Beginn des 21. Jahrhunderts auf Schritt und Tritt und ist in allen Medien fast täglich präsent. Indem händeringend nach Erklärungsmodellen und Lösungsmustern für diese aktuellen Krisen gesucht wird, rücken auch historische Krisenfälle wieder in den Blickpunkt, und dies nicht nur in der Forschung. So kannte auch die Römische Republik in ihrer Spätphase politische, wirtschaftliche und strukturelle Krisen, und es gab verschiedene Reformansätze wie ein von unserer heutigen Warte aus ziemlich ungewöhnliches Erklärungsmodell aus der Feder eines Zeitgenossen. Die einzelnen Krisenphänomene nachzuzeichnen, die letztlich gescheiterten Reformmodelle zu analysieren und das antike Erklärungsmodell mit modernen Krisenanalysen zu kontrastieren, ist Zielsetzung der vorliegenden Reihe. Klassenstufe: 11. Klasse Dauer: 8 Stunden Aus dem Inhalt: Expansion Roms und Rückwirkung auf die inneren Zustände; Gesellschaft und politische Struktur der Römischen Republik; Reformen und Staatsumsturzversuche; antike und moderne Krisenmodelle im Vergleich Kompetenzen: – die wesentlichen Etappen der Expansion Roms und die daraus resultierenden Probleme nachzeichnen können – die republikanische Verfassung Roms mit ihren Vor- und Nachteilen erklären können – die verschiedenen Reformvorschläge in der Späten Republik analysieren und bewerten können – den Staatsumsturzversuch Catilinas als Symptom der Krise erläutern können – die verschiedenen antiken und modernen Erklärungsmodelle der Krise vergleichend gegenüberstellen können. 84 RAAbits Geschichte November 2013 Die Späte Römische Republik Reihe 4 Verlauf Material S1 Klausuren Glossar Literatur Materialübersicht Stunde 1 Wenn Erfolg zum Problem wird – Roms Aufstieg zur Weltherrschaft M 1 (Ka) M 2 (Tx) Vom Stadtstaat zur ersten Mittelmeermacht – Roms Expansion im 3./2. Jahrhundert v. Chr. Ohne Schattenseiten? Der Lebensweg des Legionärs Spurius Ligustinus Stunde 2 Mehr als Politik – das politisch-gesellschaftliche System der Römischen Republik M M Ein demokratisches System? Die Verfassung der Römischen Republik Mischverfassung oder Aristokratie – Die (ungeschriebene) Verfassung der Römischen Republik 3 4 (Bd) (Tx) Stunde 3/4 Am System kommt keiner vorbei – die Reformversuche der Gracchen M M 5 6 (Fo) (Tx) M 7 (Tx) M 8 (Tx) Kleine Kinder, kleine Sorgen – große Kinder, …? Gruppe 1: Land für alle! Das Ackergesetz des Tiberius Sempronius Gracchus Gruppe 2: Alle Probleme auf einmal! Die Reformgesetzgebung des Gaius Sempronius Gracchus Lieber ein Ende mit Schrecken … T H C I S N Stunde 5 Alle Macht dem Militär! – Die sogenannte Heeresreform des Marius als Chance und Problem für die Römische Republik M 9 M 10 Macht – Militär – Staat? Der Imperator Gaius Marius (K)eine Reform? Gaius Marius und das Heer der Späten Römischen Republik A R O V (Tx) (Tx) Stunde 6 Kann man das Rad der Zeit zurückdrehen? – Der Reformansatz Sullas M 11 (Tx) M 12 (Tx) Ehre, wem Ehre gebührt? Das Elogium für Sulla auf dem Augustusforum Ein Diktator – zwei Gesichter? Sullas Gesetzgebung und Proskriptionen Stunde 7 Terrorismus oder soziale Revolution? – Die Verschwörung Catilinas M 13 M 14 „Wie lange noch wirst du unsere Geduld missbrauchen, Catilina?“ Bürgerrechte oder innere Sicherheit? – Die Debatte um die Bestrafung der Catilinarier (Bd) (Tx) Stunde 8 Nur eine Frage der Moral? Die Krise der Römischen Republik als Analyseobjekt für antike wie moderne Historiker M 15 (Ab) M 16a (Tx) M 16b (Tx) Ein Spiegel der Lage der Gesellschaft? Werte und Werteverfall in der Römischen Republik Mehr als nur Verfall – eine Systemkrise Lernerfolgskontrolle M 17 (LEK) II/D3 Klausurvorschlag: Cicero beurteilt die Krise 84 RAAbits Geschichte November 2013 Die Späte Römische Republik Reihe 4 Verlauf Material S2 Klausuren Glossar Literatur M 1 Vom Stadtstaat zur ersten Mittelmeermacht – Roms Expansion im 3./2. Jahrhundert v. Chr. Erkennen Sie, in welchen Etappen Rom ein Weltreich wurde. II/D3 T H C I S N A R O Karte mit der Entwicklung des Römischen Reiches vom 5. bis zum 2. Jahrhundert v. Chr. V Aufgaben 1. Beschreiben Sie die Karte. 2. Skizzieren Sie kurz die Etappen der Ausdehnung des Römischen Reichs. 3. Stellen Sie Vermutungen darüber an, welche Folgen die römische Expansion hatte. 84 RAAbits Geschichte November 2013 Die Späte Römische Republik Reihe 4 Verlauf Material S 16 Klausuren Glossar Literatur M 9 Macht – Militär – Staat? Der Imperator Gaius Marius Lernen Sie die wachsende Bedeutung des militärischen Anführers in der Späten Römischen Republik und die daraus erwachsenden Folgen für die Instabilität des Systems kennen II/D3 Denar des Gaius Fundanius aus dem Jahre 101 v. Chr. zum Triumphzug des Gaius Marius 5 T H C Gaius Marius, Sohn des Gaius, siebenmaliger Konsul, Prätor, Volkstribun, Quästor, Augur, Militärtribun. Als Konsul (107 v. Chr.) hat er, ohne zu losen, den Krieg gegen den König Jugurtha in Numidien geführt, diesen gefangen genommen und ihn, als er seinen Triumphzug feierte, in seinem zweiten Konsulat (104 v. Chr.) vor seinem Wagen führen lassen. Zum dritten Mal wurde er in Abwesenheit zum Konsul gewählt (103 v. Chr.). In seinem vierten Konsulat (102 v. Chr.) hat er das Heer der Teutonen zerstört, als Konsul zum fünften Mal (101 v. Chr.) die Kimbern in die Flucht geschlagen und über diese und die Teutonen seinen zweiten Triumph gefeiert … I S N A R O Auszug aus einer Ehreninschrift für Gaius Marius aus Rom, gesetzt von Kaiser Augustus (27 v .Chr.–14 n. Chr.) (Inscriptiones Latinae Selectae Nr. 59; Übersetzung: S. Günther) V Aufgaben 1. Beschreiben Sie die Münzabbildung. 2. Auf der Vorderseite ist die Göttin Roma abgebildet. Überlegen Sie mithilfe des kurzen Textauszugs, warum diese so dargestellt ist. 3. Mit Gaius Marius ist zum ersten Mal eine lebende Person auf einer Münze abgebildet, was mit dem Ende der Römischen Republik zum Normalfall wird. Stellen Sie Vermutungen darüber an, was diese Veränderung gesellschaftlich und politisch widerspiegelt. 84 RAAbits Geschichte November 2013 Die Späte Römische Republik Reihe 4 Verlauf Material S 19 Klausuren Glossar Literatur M 11 Ehre, wem Ehre gebührt? Das Elogium für Sulla auf dem Augustusforum Bild: akg-images Erkennen Sie, warum es über das Wirken des Diktators Sulla mehr als nur eine Meinung gab. L CORNELIUS L F SVLLA FELIX DICTATOR R P CONST II/D3 T H C I S N A R O Umschrift: L(ucius) Cornelius L(uci) f(ilius) Sulla / Felix / dictator r(ei) p(ublicae) const(ituendae) Übersetzung: Lucius Cornelius Sulla, Sohn des Lucius, „der Glückliche“, Diktator zur Wiederherstellung des Staates V Ehreninschrift für Lucius Cornelius Sulla auf einer Statuenbasis, aufgestellt vom Kaiser Augustus auf dem Augustus-Forum in Rom (Corpus Inscriptionum Latinarum VI 40951; Übersetzung: S. Günther) Der antike Biographienschreiber Plutarch (ca. 45–125 n. Chr.) beschreibt die Grabinschrift des Diktators Sulla folgendermaßen: Sein Denkmal steht auf dem Marsfelde. Die Inschrift hat er selbst verfasst. Sie kündete, kein Freund habe ihn im Guten, kein Feind im Bösen übertroffen. Aus: Plutarch, Biographie des Sulla 16; Übersetzung: K. Ziegler. Aufgaben 1. Beschreiben Sie, was an der geehrten Person gerühmt wird. 2. Überlegen Sie, warum der Kaiser Augustus eine solche Ehrenstatue neben vielen anderen der „Großen“ aus der Geschichte der Römischen Republik in seinem eigenen Forum aufgestellt hat. 3. Vergleichen Sie diese Inschrift mit der überlieferten Grabinschrift bei Plutarch. 4. Formulieren Sie eine Problemfrage für die Unterrichtsstunde. 84 RAAbits Geschichte November 2013 Die Späte Römische Republik Reihe 4 Verlauf Material S 25 Klausuren Glossar Literatur M 15 Ein Spiegel der Lage der Gesellschaft? Erkennen Sie, wie die jeweilige Gegenwart das Vergangenheitsverständnis beeinflusst! II/D3 T H C I S N A R O Cicero denouncing Catiline („Cicero verunglimpft Catilina”). Karikatur aus: Gilbert Abbott à Beckett, The Comic History of Rome. Illustrated by John Leech. London 1852, zwischen S. 292 und S. 293. V Im sogenannten Viktorianischen Zeitalter (1837–1901) gab es im englischen Parlament zwei widerstreitende Gruppen innerhalb der politischen Führungsschicht: die konservativen Tories und die liberal eingestellten Whigs, die unter anderem das Wahlrecht auf die niedriger gestellte Bevölkerung ausdehnen wollten. Nepotismus, Bestechungen, innerparlamentarische Ränke bestimmten damals das politische Alltagsgeschäft. Aufgaben 1. Beschreiben Sie die Karikatur. 2. Analysieren Sie die Karikatur mithilfe Ihres Vorwissens sowie der gegebenen Informationen. 3. Vergleichen Sie die in der Karikatur angesprochenen Zustände mit denjenigen der Späten Römischen Republik. 84 RAAbits Geschichte November 2013