Zosterinfektion (Gürtelrose und Windpocken) in der Schwangerschaft

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Varicella-ZosterVirusinfektionen während
der Schwangerschaft
Varizellen (Windpocken)
• Definition: durch Erstinfektion mit dem Varicella-Zoster-Virus
(gehört zu den Herpesviren) verursachte Infektionskrankheit
• Epidemiologie: Übertragung durch direkten Kontakt; hohe
Kontagiosität ( > 90% der Kinder infizieren sich bis zum 14.
Lbj.); infizierte Personen sind 1-2d vor Auftreten der letzten
frischen Effloreszenz infektiös; Inkubationszeit 14-16d;
lebenslange Immunität
• Klinik: Sternenhimmel, d.h. alle Effloreszenzenstadien
(Makula, Papula, Vesikula,Kruste) treten nebeneinander auf;
Exanthem beginnt am Stamm, betrifft Gesicht, behaarten
Kopf und Mundhöhle , ausgeprägter Juckreiz
Herpes zoster (Gürtelrose)
• Definition: akute, schmerzhafte Zweitinfektion mit dem
Varicella-Zoster-Virus im Sinne einer Reaktvierung nach
früherer Windpockenerkrankung
• Epidemiologie: meist im Erwachsenenalter; Inzidenz bei
immunsupprimierten Patienten höher als bei
immunkompetenten Patienten; Kontagiosität deutlich
geringer als die der Varizellen; Kontakt mit Herpes zoster
kann bei Pat. ohne Immunität Windpocken auslösen
• Klinik: Befall meist einseitig und schmerzhaft; gruppiert
angeordnete Effloreszenzen im Bereich 1-2 Dermatome;
häufig regionale LK-Schwellung
Varicella-Zoster-Virusinfektion in der SS
• Inzidenz: von 0,1 bis 0,7/1 000 SS also insgesamt
selten; Kommt es in den ersten beiden Trimestern
der SS zur Primärinfektion, führt diese in etwa 25
Prozent zur intrauterinen Infektion. Die möglichen
Auswirkungen auf den Feten reichen dabei von der
asymptomatischen Infektion bis zum Absterben der
Frucht.
• Pathogenese: transplazentare Infektion über den
Blutweg gilt als wahrscheinlich, aszendierende
Infektion ausgehend vom Epithel der Cervix uteri
denkbar
Varicella-Zoster-Virusinfektion in der SS
Konnatales Varizellensyndrom: Hautnarben, Skelett- u Muskelhypoplasien,
Augen ( Chorioretinitis, Katarakt, Mikrophtalmus) und ZNS-Anomalien
(kortikale Atrophie, Ventrikeldilatation, Kleinhirnhypoplasie), segmentale
Verteilung der Symptomatik
Konnatale Varizellen: Varizellenerkrankung in den ersten 10 Lebenstagen;
Schweregrad abhängig vom Erkrankungszeitpunkt der Mutter, da
transplazentar übertragene maternale Ak die Schwere der kindlichen
Symptomatik abmildern können; zu rechnen bei einer Primärinfektion der
Mutter in den letzten 3 Wo der SS
Bei Erkrankung der Mutter 5d präpartal bis 2d postpartal treten in 30% der
Fälle beim NG lebensbedrohlich verlaufende Windpocken auf, denn dann
werden keine ausreichenden Ak- Mengen auf das NG übertragen. Erkrankt
die Schwangere vor dem 5.d vor Entbindung , kann das Kind mit
Windpocken geboren werden o erkrankt innerhalb der ersten vier
Lebenstage bei gewöhnlich guter Prognose.
Varicella-Zoster-Virusinfektion in der SS
• Herpes Zoster während SS: kein Risiko für angeborene
Fehlbildungen; mütterlicher Zoster in der NG-Periode
ebenfalls ohne Risiko für NG, da Nestschutz durch maternale
Ak
• Prophylaxe und Therapie: -nach Exposition in den ersten
beiden Trimestern und fehlender Immunität: passive Impfung
mit spezifischen Immunglobulinen innerhalb 72h
• -Verschiebung des Geburtstermins
• - Aciclovir
• - aktive Windpockenimpfung als Kleinkind
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Quellen: Muntau A.: Intensivkurs Pädiatrie, 3. Auflage; Urban & Fischer- Verlag, 2004
Sauerbrei A.: Varicelle-Zoster-Virusinfektionen während der Schwangerschaft, Dt. Ärzteblatt 1999;96 A 1198-1203
Bilder: Internet
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