Objekte, welche im "LaRi" ausgewählt werden können Sträucher Böschungsmyrthe Der auch Immergrüne Heckenkirsche genannte Strauch aus China kann als Bodendecker verwendet werden oder auch als Niederhecke sehr gut in Form geschnitten werden und wird nur max. 1 m hoch. Er ist jedoch bei uns ökologisch bedeutungslos. Alternativen: Efeu oder Buchs. Eingriffliger Weissdorn Der bis 4 m hohe Strauch steht gerne im vollen Sonnenlicht oder im Halbschatten. Der Duft seiner weissen Blüten verändert sich im Tagesverlauf und riecht mal mehr, mal weniger angenehm. Die Blüten sind eine wichtige Bienenweide, die Blätter begehrt bei Schmetterlingsraupen, z.B. dem Segelfalter. Für die Vögel bietet der Weissdorn einen sicheren Brutplatz und nahrhafte Beeren im Winter. Essigbaum In Nordamerika, seinem natürlichen Verbreitungsgebiet, bis 12 m hoher Baum, hier 3-5 m hoher Strauch. Wird durch Wurzeltriebe zu einem dichten, ökologisch wertlosen Gebüsch, das andere Pflanzen verdrängt. Faulbaum Der 3 m hohe Strauch wächst auf feuchten Böden im Halbschatten. Während Bienen, Hummeln und Käfer vom Nektar der Blüten profitieren, dienen die Blätter als Futter für Schmetterlingsraupen, z.B. für den Zitronenfalter oder den Faulbaum-Bläuling. Im Herbst sind die schwarzen Früchte Nahrung für Vögel. Forsythien Von elf Forsythienarten stammen zehn aus Ostasien und eine aus Südosteuropa. Die gelben Blüten des bis zu 3 m hohen Strauchs sind zwar als goldiger Zimmerschmuck im Frühling sehr attraktiv, für Schmetterlinge oder andere Insekten sind sie hingegen vollkommen wertlos. Die Blätter können ebenfalls nicht gefressen werden. Einzig die Knospen bilden eine Winternahrung für Vögel. Gewöhnlicher Liguster Der oftmals halbimmergrüne Strauch wird bis 4 m hoch und braucht nur wenig Wasser und Nährstoffe. Er lässt sich zu einer Hecke schneiden. Seine Blüten sind sehr wichtige Nektarspender für Schmetterlinge wie den Kleinen Fuchs oder das Grosse Ochsenauge. Die Blätter dienen vielen Schmetterlingsraupen als Nahrung, z.B. dem Ligusterschwärmer. Die schwarzen Früchte werden von Vögeln gerne gefressen. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 1/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Hundsrose Die bis zu 3 m hohe Rose wächst auf eher trockenen bis mässig feuchten, besonnten Böden. Die Blüten liefern Pollen, die bei Käfern, Bienen und Hummeln sehr beliebt sind. Die Früchte („Hagebutten“) können als Tee verwendet werden und sind auch eine willkommene Winternahrung für viele Tiere (z.B. Vögel). Kirschlorbeer/-hecke Der bis zum 7 m hohe Strauch stammt aus Kleinasien und wächst schnell. Er breitet sich durch Samen leicht aus, so verwildert er auch zunehmend in die Wälder, wo er andere Pflanzen verdrängt. Deshalb ist die giftige Pflanze ökologisch problematisch, auch wenn sie eine Bienenweide ist. Rote Heckenkirsche Die 2 m hohe Strauchart liebt den Halbschatten und mittelfeuchte Böden. Sie ist eine wichtige Nektarquelle für viele Nachtschmetterlinge, ihre Früchte eine willkommene Nahrung für Vögel. Roter Hartriegel Der für halbschattige und mittelfeuchte Standorte geeignete Strauch wird bis zu 4 m hoch und bildet weisse Blüten aus, die z.B. Wildbienen mit Nektar versorgen. Die schwarzen Früchte sind für Vögel sehr attraktiv. Der Strauch breitet sich durch Wurzelausläufer schnell aus. Runzelblättriger Schneeball Der bis zu 4 m hohe immergrüne Strauch aus China verwildert zunehmend in die Wälder. Die behaarten dicken Blätter bieten den Schmetterlingsraupen keine Nahrung. Ökologisch bedeutungslos. Schwarzdorn Der auch Schlehe oder Schlehdorn genannte Strauch wird bis zu 4 m hoch und wächst v.a. an sonnigen, eher trockenen Standorten. Er kommt oft an Waldrändern vor und breitet sich durch Wurzeltriebe leicht aus. Er hat einen sehr hohen ökologischen Wert: Seine Blüten sind v.a. bei Schmetterlingen, z.B. dem Tagpfauenauge, aber auch Käfern und Wildbienen als Nektar- und Pollenquelle sehr beliebt. Die Blätter dienen Schmetterlingsraupen als Nahrung wie z.B. dem SchlehenZipfelfalter. Die Früchte werden von vielen Vogelarten verzehrt und eignen sich auch z.B. für Konfitüre. Schwarzer Holunder Bis 10 m hoch werdender Strauch auf feuchten, nährstoffreichen Böden im Halbschatten. Seine weissen Blüten duften sehr aromatisch und sind für Holunderblütensirup beim Menschen wie auch als Nektarquelle bei vielen Insekten sehr beliebt. Die schwarzen Früchte können als Konfitüre verwendet werden und werden auch von Vögeln gerne gefressen. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 2/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Sommerflieder Die bis 4 m hohe auch „Schmetterlingsstrauch“ genannte Art stammt aus China und wächst auf trockenen voll besonnten Rohböden wie z.B. auf Bahnarealen besonders gut. Er verbreitet sich sehr schnell und verdrängt viele, ökologisch wichtige Pflanzen und ist deshalb ökologisch sehr problematisch. Die dekorativen Blüten duften gut und locken auch viele Schmetterlinge an. Leider legen die Schmetterlinge ihre Eier auf den Blättern des Strauchs ab, die geschlüpften Raupen können die Blätter aber nicht fressen und verhungern. Das Nektarangebot des Strauchs fällt in eine Zeit, in der schon genug Nektar vorhanden ist. Strauchwicke Der nur 2 m hoch werdende Strauch wächst im Halbschatten auf eher trockenen Böden und gehört zu den Hülsenfrüchtlern. Er bietet v.a. für Bienen und Hummeln, aber auch Schmetterlinge viel Nektar. Wolliger Schneeball Der an sonnigen bis halbschattigen Standorten auf eher trockenen Böden wachsende Strauch bietet in seinen weissen Blüten viel Nektar für Insekten an und wird bis zu 5 m hoch. Die bei Vögeln beliebten Früchte werden zuerst rot und dann schwarz. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 3/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Bäume Apfelbaum Bis zu 10 m hoher Baum auf mittelfeuchten, nährstoffreichen Böden, der viel Nektar und Pollen liefert, z.B. für Wildbienen. Auch für die Raupen vieler Eulenfalterarten ist der Apfelbaum Futterpflanze. Das Fallobst ist beliebt bei vielen Vögeln und Insekten. Blautanne (Blaufichte) Nadelbaum aus Nordamerika, der über 30 m hoch werden kann. Wird bei uns auch als Weihnachtsbaum bzw. als Adventsdekoration verwendet. Ausser als Nistplatz für Vögel ökologisch kaum von Bedeutung. Götterbaum Stark invasive (d.h. sich ausbreitende) Laubbaumart aus China, die bis 30 m hoch werden kann. Das gefiederte Laub ist dekorativ, der Baum aber problematisch: Er kann in kleinsten Ritzen (z.B. am Trottoirrand) aufkommen und sehr schnell wachsen, wobei er dann vor Häusern innert wenigen Jahren starken Schatten wirft. Wenn er immer wieder gemäht wird, kann er auch ein grosses und dichtes Gebüsch bilden (z.B. entlang von Bahnlinien) und dadurch viele andere Pflanzen verdrängen. Hainbuchen/-hecke Eher schattenliebender Baum, der bis zu 25 m hoch wird, kann aber auch gut als Niederhecke auf 1-2 m Höhe geschnitten werden. Futterpflanze für Schmetterlingsraupen. Japanische Zierkirsche 2-12 m hoher Baum, auf dessen Blätter Schmetterlinge ihre Eier ablegen. Die ausgeschlüpften Raupen verhungern aber, weil sie die Blätter nicht fressen können („Futterfalle“). Die Früchte werden von Vögeln nicht gefressen. Ökologisch wertlos. Salweide Dies ist in Mitteleuropa die ökologisch wertvollste Baumart. Der 2-10 m hohe Baum bietet Lebensraum für Hunderte von Insektenarten, z.B. für den Grossen Schillerfalter, den C-Falter oder den Zitronenfalter und wächst auf mittelfeuchten, nährstoffreichen Standorten. Seine Blüten liefern im frühen Frühling meist den ersten Nektar für die Wild- und Honigbienen. Thuja/-hecke Es gibt 5 verschiedene Arten dieser immergrünen Nadelbäume, die aus Nordamerika oder Ostasien stammen und, je nach Art, zwischen 10 m bis über 60 m hoch werden können. Sie lassen sich auch leicht zu einer niederen Hecke schneiden, sind bei uns jedoch ökologisch unbedeutend. Traubenkirsche Bis zu 15 m hoher Baum auf feuchten Böden. Blüht im zeitigen Frühjahr und bietet viel Nektar, z.B. für den Zitronenfalter. Die Früchte werden gern von Vögeln gefressen. Die Blätter bilden Nahrung für eine Vielzahl von Schmetterlingen wie z.B. Eulenfalterarten. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 4/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Krautige Pflanzen Bisam-Malve Die Bisam- oder auch Moschus-Malve genannte Art wächst auf besonnten, nährstoffreichen Böden. Sie ist Raupenfutterpflanze z.B. für den Malven-Dickkopffalter oder den Distelfalter. Ihr Nektar ist beliebt bei Bienen und Schwebfliegen. Brennnessel Die auf lichten, meist aber halbschattigen, nährstoffreichen Standorten wachsende Brennnessel ist eine äusserst wichtige Futterpflanze für eine Vielzahl von Schmetterlingsraupen, wie z.B. den Kleinen Fuchs, den Admiral, das Tagpfauenauge oder das Landkärtchen, die sich ausschliesslich von ihr ernähren. Bunte Kronwicke Die auf trockenen und besonnten Böden wachsende Pflanze ist Raupenfutterpflanze für Widderchen, viele Bläulinge oder den KronwickenDickkopffalter. Sie bietet keinen Nektar, dafür aber Pollen für Wildbienen und Hummeln. Echter Wundklee Der auf mageren und trockenen Standorten wachsende Echte Wundklee ist eine gute Nektarquelle für Hummeln und Schmetterlinge, v.a. den Zwerg-Bläuling, dessen Raupen auch die Wundkleeblüten fressen. Gefüllte Dahlien Dahlien sind Zierblumen, die aus Mittelamerika stammen. Viele Zuchtformen der Dahlien weisen gefüllte Formen aus. Gefüllte Blüten, auch von Rosen oder anderen Zuchtpflanzen, sind zwar dekorativ, duften jedoch kaum noch und bieten auch keinen Nektar mehr. Sie sind daher für Bienen, Hummeln oder Schmetterlinge wertlos. Gemeiner Dost Der Gemeine Dost (Oregano) wächst auf besonnten bis halbschattigen, trockenen Böden und ist in der Küche als Gewürz vielseitig einsetzbar. Er ist eine sehr wichtige Nektarpflanze für Bienen und Schmetterlinge wie z.B. den Schachbrettfalter, das Tagpfauenauge oder das Grosse Ochsenauge. Gewöhnliches Seifenkraut Die Halbschattenpflanze wächst bevorzugt auf mässig feuchten und nährstoffreichen Böden und wurde früher zur Herstellung von Seife benutzt. Die Blüten duften v.a. nachts und ziehen damit viele Nachtfalter an. Golderdbeere Die aus Nordamerika stammende Staude kommt in ihrer Ursprungsregion in Wäldern vor, wird hier jedoch oft als Bodendeckerpflanze eingesetzt. Sie bringt ökologisch kaum Nutzen. Besser geeignet wären Efeu, Fingerkrautarten, Blutstorchenschnabelarten oder an sonnige Standorten der Echte Wundklee. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 5/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Hornklee Der auf besonnten, mageren Böden (z.B. in mageren Wiesen) vorkommende Hornklee liefert reichlich Nektar, der bei sehr vielen Schmetterlingsarten begehrt ist, auch ist er eine sehr wichtige Bienenweide. Die Blätter sind z.B. Nahrung für die Raupen des Hauhechel-Bläulings und vieler weiterer Bläulingsarten. Kanadische Goldrute Wie die einheimische Gewöhnliche Goldrute ist die Kanadische Goldrute eine gefragte Bienenweide. Die Kanadische ist jedoch stark invasiv (d.h. sich ausbreitend) und bildet v.a. auf offenen besonnten Flächen schnell dichte Bestände und verdrängt dadurch alle anderen Pflanzen. Sie ist dadurch ökologisch sehr problematisch. Knoblauchsrauke Der Name der Knoblauchshederich genannten Pflanze stammt vom Knoblauchsgeruch, der frei wird, wenn die Blätter zerrieben werden. Sie wächst gerne im Schatten oder Halbschatten unter Bäumen oder Sträuchern auf feuchten nährstoffreichen Böden (oft mit der Brennnessel zusammen). Neben Bienen und Schwebfliegen profitieren auch viele Schmetterlinge vom Nektar wie z.B. der Aurorafalter und das Waldbrettspiel. Sie ist auch Futterpflanze für Raupen des Aurorafalters. Saat-Esparsette Der reichliche Nektar der auf besonnten, trockenen, mageren Böden wachsenden Saat-Esparsette ist begehrt bei Wildbienen, Hummeln und Schmetterlingen. Die Blätter sind Nahrung für die Raupen des Brombeerzipfelfalters. Skabiosenflockenblume Die Pflanze wächst typischerweise auf eher trockenen, besonnten mageren Böden und ist eine wichtige Nektarquelle für Bienen oder auch für Schmetterlinge wie das Widderchen, den Schachbrettfalter und den Flockenblumen-Scheckenfalter. Ihr Pollen ist auch bei vielen Wildbienenarten gefragt. Wiesenschaumkraut Das Wiesenschaumkraut überzieht im April mit seinen Blüten viele Obstwiesen mit einem leichten Violettschimmer: Es ist eine beliebte Nektarquelle für viele Insekten, v.a. aber für den Aurorafalter, dessen Raupen sich auch von den Blättern der Pflanzen ernähren. Wilde Karde Die Wilde Karde ist eine zweijährige Pflanze, d.h sie blüht erst im zweiten Jahr. Sie wird bis zu 1.5 m hoch und wächst auf besonnten, eher nährstoffreichen Böden. Ihr Nektar ist bei Schmetterlingen, wie z.B. dem Distelfalter oder dem Admiral, aber auch bei Hummeln begehrt. Wilde Möhre Diese Pflanze ist die wilde Vorläuferin unserer Karotte. Sie wächst auf besonnten, eher trockenen und mageren Standorten. Sie versorgt Käfern und Bienen mit Nektar und ist Futterpflanze für die Raupen des Schwalbenschwanzes. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 6/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Elemente Altgrasstreifen Wird der Rasen im ganzen Garten gemäht, können sich Insekten wie z.B. Heuschrecken, Schmetterlingspuppen oder Spinnen nirgendwo zurückziehen und verschwinden. Deshalb, wenn möglich, in einem wenig genutzten Bereich des Gartens einen Teil des Grases über Winter sowie einen kleinen Teil auch nach jedem Schnitt im Sommer stehen lassen. Asphalt/Beton Wege aus Asphalt, Verbundsteinen oder Beton bringen der Natur gar nichts, führen aber dazu, dass eigentlich sauberes Regenwasser, anstatt in den Boden zu versickern, in die Kanalisation abgeführt wird und in der Abwasserreinigungsanlage mit viel Energieaufwand „gereinigt“ wird. Holzhaufen Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem ruhigen Ecken des Gartens Holz aus Ast- und Baumschnitt zu einem Haufen aufgeschichtet werden, anstatt gehäckselt oder abgeführt zu werden. Im Holzhaufen überwintert vielleicht ein Igel, er bietet Lebensraum für Kleinsäuger wie Spitzmäuse, Reptilien wie Zauneidechsen aber auch für Spinnen, Käfer und andere Tiere. Kompost Wenn es der Platz erlaubt, sollte im Garten ein Kompost eingerichtet werden. Pflanzenabfällen werden von unzähligen Kleintieren wieder zu fruchtbarem Humus aufbereitet und müssen nicht aufwendig abgeführt werden. Blindschleichen nutzen den Komposthaufen zur Eiablage, Igel und Spitzmäuse durchsuchen den Kompost nach Schnecken und anderen Kleintieren. Kopfsteine mit Sandfugen Sandfugen zwischen den Steinen lassen das saubere Regenwasser versickern anstatt, dass es in die Kanalisation geleitet wird und dort aufwendig „gereinigt“ werden muss. Im Sand kommen Moose und kleine Gräser auf, die Lebensraum für kleine Insekten sind. Laubhaufen Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem ruhigen Ecken des Gartens Laub zu einem Haufen aufgeschichtet werden. Mindestens 50 cm hohe Laubhaufen sind ein ideales Überwinterungsquartier für Igel, aber auch Laufkäfer, Hundert- und Tausendfüssler fühlen sich hier wohl. Nach kurzer Zeit wimmelt ein Laubhaufen nur so von Leben. Den Haufen mit dünnen Ästen bedecken, damit er nicht vom Wind verweht wird. Lichtverschmutzung Die unkontrollierte Beleuchtung des nächtlichen Himmels mit künstlichem Licht ist für viele Insekten ein grosses Problem. Sie orientieren sich natürlicherweise am Mondlicht. Das künstliche Licht verwirrt sie so stark, dass sie bis zur Erschöpfung um die Lampen herumfliegen oder an den heissen Lampen verbrennen. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 7/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Naturnaher Weiher Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem sonnigen Bereich des Gartens ein naturnaher Weiher angelegt werden. Im Wasser tummeln sich schnell Libellen und Amphibien, besonders wenn er flach ist, finden sich vielleicht sogar die gefährdeten Geburtshelferkröten ein. An flachen Ufern siedeln sich auch schnell feuchteliebende Pflanzen wie der Blutweiderich ein, der eine wichtige Nektarquelle ist und z.B. vom Zitronenfalter genutzt wird. Rinden-/Hackschnitzel Wenn Pflanzen am falschen Ort (sog. „Unkräuter“) sich stark vermehren und zur Last werden, werden oftmals chemische Unkrautvertilgungsmittel eingesetzt. Das Belegen von offenen Bodenflächen mit Hackschnitzel verhindert das Aufkommen von Unkräutern. Wege aus Schnitzeln anstatt Asphalt sind angenehm zum Laufen und lassen erst noch den Regen versickern. Sandhaufen Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem ruhigen Ecken des Gartens ein Sandhaufen errichtet werden. Reptilien und Amphibien überwintern gerne in sandigem Material. Auch Wildbienen bauen hier ihre Niströhren. Der Sandhaufen sollte mindestens 50 cm hoch sein und vegetationsfrei gehalten werden. Vor der Aufschüttung des Haufens die bestehende Vegetation samt Wurzeln entfernen oder mit einer Folie abdecken, da der Sandhaufen sonst rasch überwächst. Stein-/Felsenwüste im Vorgarten Steingärten mögen zwar je nach Auge des Betrachters attraktiv aussehen, für die Natur bringen sie jedoch gar nichts. Sie erhitzen sich im Sommer sehr stark und behalten ihre Wärme lang bis in die Nacht hinein. Steingärten behindern damit ein gutes Schlafklima. Grüne Pflanzen verdunsten Wasser und wirken damit kühlend. Steinhaufen Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem ruhigen Ecken des Gartens ein Steinhaufen errichtet werden. Dies ist ein idealer Lebensraum für Reptilien und bietet Unterschlupf für Kleinsäuger wie Spitzmäuse. Schmetterlinge nutzen sie als Wärmequellen. An einem besonnten, ruhigen Standort auf einer mindestens 1.5 m x 1.5 m grossen Fläche den Boden 30 cm tief ausheben. In die Mulde grosse Steine (Stützsteine) so legen, dass zwischen ihnen ein Zwischenraum bleibt. Diesen mit anderen grossen Steinen zudecken. Die so entstandenen Hohlräume dienen als Überwinterungsquartiere. Darüber den Steinhaufen so auffüllen, dass viele kleinere und grössere Hohlräume entstehen, die z.T. auch mit Sand aufgefüllt werden können. Trittplatten Unter Trittplatten können sich im Sommer Amphibien wie die Geburtshelferkröte oder Reptilien wie die Blindschleiche verstecken. Dazu an einer Seite unterhalb der Platte etwas Bodenmaterial entfernen, aber nur soviel, dass die Platte nicht lose und so zur Unfallgefahr wird. Trockensteinmauer Wenn es der Platz erlaubt, könnte in einem sonnigen Bereich des Gartens eine Trockensteinmauer angelegt werden. Auf den Steinen werden sich schnell Eidechsen sonnen, die sich bei Gefahr in die Mauerritzen zurückziehen. Mit Sand oder sandigem Boden gefüllte Mauerritzen sind auch eine gute Wachstumsgrundlage für Mauerpflanzen wie das Zimbelkraut oder der Gelbe Lerchensporn. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 8/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012 Wildbienenhotel gross In Gärten helfen viele „Nützlinge“ wie zum Beispiel Hummeln, Wildbienen, Schlupf-, Falten-, Grab- und Wegwespen, Florfliegen, Ohrwürmer und natürlich Schmetterlinge durch Bestäubung und als biologische „Schädlingsbekämpfer“, das ökologische Gleichgewicht zu bewahren. Mit einfachen Mitteln kann man Nistplätze für Wildbienen selbst schaffen: In mindestens 15 cm tiefe Lehmblöcke oder Abschnitte von dicken Ästen oder gefällten Baumstämmen in Abständen von 2 cm etwa 5-10 cm tiefe Löcher von 3-10 mm Durchmesser bohren. Danach das Bohrmehl ausklopfen und den Eingang des Bohrlochs mit feinem Schmirgelpapier glätten. Das Holz muss unbehandelt sein und von harten Laubhölzern stammen (z.B. Eiche, Buche, Esche). Der Lehm im Lehmblock darf nicht zu tonhaltig sein. Im trockenen Zustand muss das Substrat mit dem Fingernagel abschabbar sein. Auch hohle Pflanzenstängel können als Nistplätze dienen. Der ideale Standort für ein Insektenhotel ist gleichzeitig vollsonnig und witterungsgeschützt. Wildbienenhotel klein Auch wenn man nur wenig Platz im Garten hat oder nur ein Balkon zu Verfügung steht, kann man Wildbienen fördern. Kleine Wildbienenhotels lassen sich einfach selber herstellen oder können auch gekauft werden (z.B. Bürgerspital Basel, Schreinerei, Flughafenstrasse 235, Postfach, 4025 Basel, Tel.: 061 326 75 23. Beilage zu Brief an Lehrpersonen 9/9 Lokale Agenda 21 Riehen, MH, 11. 4. 2012