Morphogenetische Felder nach den Erkenntnissen von Rupert …

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karin achleitner – mairhofer kg
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Morphogenetische Felder nach den
Erkenntnissen von Rupert Sheldrake:
Weshalb wiederholen sich Familienschicksale oder Lebensgefühle, unsere Verhaltensmuster, unsere Partnerwahl? Wenn wir das eigene Schicksal beleuchten wollen,
kommen wir nicht umhin, die Familie als ein System zu betrachtet, aus dem man sich
nicht so leicht ausklinken kann. Wir kommen aus Familien mit bestimmten Schicksalen. Vieles davon wirkt sich in der Gegenwartsfamilie aus. Wir sind alle auf einer tiefen seelischen Ebene mit unserer Familie und unseren Vorfahren verbunden. Wir
übernehmen aus Liebe und Zugehörigkeit oft unbewusst Schicksale von anderen Familienmitgliedern, ohne zu merken, dass es nicht unsere eigenen sind. Schicksale
wiederholen sich, Schlimmes wird von Kindern mitgetragen und übernommen, Ausgeschlossene und früh Verstorbene werden durch Nachgeborene vertreten. Aus
größtenteils unbewusster Sippentreue wird das Unglück der Eltern weiter gelebt,
auch wenn an der Oberfläche der Kontakt der Kinder zu den Eltern sogar abgebrochen wurde oder ihr Verhalten verurteilt wird. Das bedeutet, dass z.B. das Unrecht,
welches in früheren Generationen geschah (zum Beispiel, wenn jemand ausgegrenzt
wurde, weil er nicht entsprochen hat, wenn jemand sich das Leben nahm, wenn uneheliche Kinder verschwiegen, wenn früher Partner nicht geachtet, wenn Kinder abgetrieben wurden, wenn Kinder früh starben oder totgeboren wurden, uvm.) wird die
Ordnung in einer Familie gestört. Dabei spielt es keine Rolle, ob man die Personen
gekannt hat oder nicht. Welche Erklärung gibt es für diese blinde Nachahmung? Rupert Sheldrake hat dafür den Begriff der „morphogenetischen Felder“ (von Morphogenese = Entwicklung der Formen) geprägt. Er sagt, dass es ein sogenanntes „wissendes Feld" gibt, das Frühere mit Späteren und Nahe mit Entfernten verbindet. Es
existiert ein Gedächtnis, ein Feld, im dem sich immer wieder das Gleiche wiederholt,
immer die gleichen Muster gelebt werden. Unser Handeln wird also durch VerBindungen bestimmt. Jede Änderung innerhalb dieses Systems hat Auswirkungen auf
die anderen Teile des Systems. So entsteht ein Zusammenhang, man ist eingebunden und gebunden.
Bert Hellinger nennt es einfach „wissendes Feld", andere nennen es „non lokale Effekte" oder „holografisches Universum“, „ holistisches Weltbild“ und Rupert Sheldrake eben „morphogenetische Felder". In seinem Buch „Das schöpferische Universum"
beschreibt er, dass Systeme durch unsichtbar organisierende Felder reguliert werden.
Diese Felder stellen den Bauplan für Ordnung und Verhalten dar. Morphogenetische
Felder können sich unabhängig von Zeit und Raum ausbreiten und Ereignisse der
Vergangenheit haben Einfluss auf Ereignisse an beliebigen anderen Orten.
Was geschieht in einem morphogenetischen Feld?
Sobald ein neues Feld, ein neues Organisationsmuster, entstanden ist, wird dieses
morphische Feld durch Wiederholung stärker. Das gleiche Muster wird wahrscheinlich
wieder auftreten. Je häufiger Muster sich wiederholen, desto wahrscheinlicher
werden sie. Die Felder enthalten eine Art von kumulativem Gedächtnis und nehmen
zunehmend den Charakter des Gewohnheitsmäßigen an. Felder entwickeln sich in
der Zeit und bilden die Basis für Gewohnheiten. Aus dieser Sicht ist die Natur
prinzipiell gewohnheitsmäßig. Selbst die sogenannten „Naturgesetze“ sind vielleicht
eher so etwas wie Gewohnheiten.
Informationen oder Handlungsmuster werden von einem System auf ein folgendes
System der gleichen Art durch die, wie Sheldrake es nennt, morphische Resonanz
übertragen. Bei der morphischen Resonanz handelt es sich um den Einfluss von
Gleichem auf Gleiches, von Handlungsmustern auf nachfolgende ähnliche
Handlungsmuster. Ein Einfluss, der sich durch Raum und Zeit fortpflanzt. Diese
Einflüsse lassen vermutlich mit der räumlichen und zeitlichen Entfernung nicht nach,
und sie stammen nur aus der Vergangenheit, nicht aus der Zukunft. Je größer die
Ähnlichkeit, desto stärker der Einfluss der morphischen Resonanz. Experimente in der
Humanpsychologie zeigen, dass Dinge leichter lernbar sind, wenn zuvor andere
Menschen sie schon gelernt haben. Das könnte das Phänomen erklären, warum der
IQ der Menschen in den letzten Jahrzehnten ständig angestiegen ist, bekannt
geworden als der "Flynn-Effekt", der sonst unerklärlich bliebe.
Rupert Sheldrake hat in der Biologie folgendes beobachtet:
Wenn sich etwas entwickelt, wird es wo anders wiederholt, weil es in einem Gedächtnis gespeichert ist. Auch in der anorganischen Welt wird eine neue Struktur,
zum Beispiel ein Kristall, den es vorher nicht gegeben hat, gespeichert.
Wenn sich dann unter ähnlichen Bedingungen wieder ein Kristall bildet, richtet er sich
nach dem Muster des früheren. Das heißt, es gibt bereits ein Gedächtnis über den
früheren Kristall.
Das selbe gilt für Gewohnheiten:
Man hat beobachtet, dass auf einer Insel in Japan Affen plötzlich ihre Kartoffeln im
Meer gewaschen und so Salzkartoffel gegessen haben. Nirgendwo sonst auf der Welt
gab es das. Aber bald danach haben Affen auf anderen Inseln das selbe gemacht.
Sie konnten am bereits erworbenen Wissen, dass Salzkartoffeln gut schmecken, teilhaben, ohne das Verhalten bei den anderen Affen gesehen zu haben. Sie waren ja
einander völlig unbekannt. Wenn ein Verhalten mehrmals wiederholt wird, bildet sich
ein festes Muster. Das wäre auch auf dieser Ebene eine Erklärung, weshalb sich in
Familien bestimmte Muster und dadurch Schicksale wiederholen.
Unterbrechung der Muster:
Das morphogenetische Feld ist blind und hat dennoch ein „Gedächtnis“. Es kann
allerdings immer nur das Gleiche wiederholen. So wie sich ein Kristall nach dem
bereits vorhandenen bildet, ist auch hier ein Gedächtnis zu erkennen, aber ohne
Bewusstsein. Es ist ein blindes, nachahmendes Gedächtnis. Man kann aus ihm nicht
ausbrechen. Diese Muster kann man nur auf einer höheren Ebene unterbrechen,
indem man sie durchschaut und erkennt, wodurch die bisher unbewusst wirkenden
Muster sichtbar werden. Dieses Erkennen bringt oft eine neue kreative Kraft und
diese Kraft ermöglicht uns, die Grenzen des alten Musters zu überwinden.
Wir sind eingebunden in die Schicksalsgemeinschaft unserer Familie. Auch wenn wir
uns manchmal so verhalten, als könnten wir entgegen dieser Bindung, die in dieser
Gemeinschaft wirkt, unser Leben annehmen und leben, so sind wir dennoch mit diesem Kraftfeld verbunden.
Ausgleich und Ordnung in Familien
Dieses unbewusste innere Kräftebild wirkt sich in unserem Leben aus, denn die Familienseele strebt nach Ausgleich und Ordnung. In der Familienseele haben alle Mitglieder ein Recht auf Zugehörigkeit. Aus diesem Grund nehmen oft Nachkommende
die Ausgegrenzten und jene, die ein schweres Schicksal hatten, in ihrem Herzen an,
indem sie deren Leben nachahmen, was allerdings auf unbewusste Weise geschieht.
Diese Verstrickungen beruhen auf der Vorstellung der Seele, das Leid oder Schicksal
für Mutter, Vater oder andere Mitglieder der Familie tragen zu können, auch wenn
wir dies bewusst nicht wollen. Auch dann, wenn wir mit persönlich gutem
Gewissen jemanden für sein Verhalten verurteilen, nehmen wir oft zum Ausgleich
mit unserem unbewussten Gewissen, all das, was wir verurteilen oft wieder im
eigenen Leben an. Dies kann durch das eigene Verhalten geschehen, oder durch die
Wahl unserer Partner, aber auch durch andere Personen der Familie.
Das „wissende Feld" gibt uns eine Erklärung für die blinden Schicksalswiederholungen in Familien, das Frühere mit Späteren und Nahe mit Entfernten verbindet. Es
existiert ein Gedächtnis, ein Feld, im dem sich immer wieder das Gleiche wiederholt,
immer die gleichen Muster. Das morphogenetische Feld einer Familie wirkt demnach
blind auf die Mitglieder. Die Familie wirkt wie eine erweiterte Person auf unser Leben.
Wer glaubt, sich mit seinem bewussten Willen daraus entziehen zu können, täuscht
sich.
Zusammenfassung:
Das kollektive Familienschicksal wirkt blind in unserem Leben
Wir sehen die Welt überwiegend mit dem Gedächtnis der Familie, den Erfahrungen
vieler Generationen, auch wenn wir unsere Vorfahren nicht persönlich gekannt haben. Die Erfahrungen unserer Vorfahren haben eine Spur hinterlassen. Wir leben in
der Illusion, ein freies Leben zu leben und werden von einer gemeinsamen Kraft dem Gedächtnis der Familie, dem morphogenetischen Feld - gesteuert.
Demnach sind wir in der gemeinsamen Seele der Familie verbunden und verstrickt,
mit ihren Erfahrungen und Schicksalen. Wir werden in ein Kraftfeld von Gedanken
und Schicksalen hineingeboren.
Wir sind im Familiensystem als ein Teil des Ganzen eingebunden. Diese Verstrickungen wirken blind und führen oft zu Leid und ähnlichen Schicksalen. Die Seele kann
sich im morphogenetischen Feld nicht abgrenzen, sie kann zwischen dem eigenen
Leben und dem der Eltern, Großeltern und Urgroßeltern nicht unterscheiden, sie hat
kein persönliches Bewusstsein.
Unsere Seele ist verbunden mit der Familienseele.
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