Shômyô – Buddhistische Ritualgesänge der japanischen Shingon-Schule Priesterchor Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai Sonntag 9. September 2012 18:00 12604_KM_09-09-12_e.indd U1 03.09.12 15:04 Bitte beachten Sie: Ihr Husten stört Besucher und Künstler. Wir halten daher für Sie an den Garderoben Ricola-Kräuterbonbons bereit und händigen Ihnen Stofftaschentücher des Hauses Franz Sauer aus. Sollten Sie elektronische Geräte, insbesondere Handys, bei sich haben: Bitte schalten Sie diese zur Vermeidung akustischer Störungen aus. Wir bitten um Ihr Verständnis, dass Bild- und Tonaufnahmen aus urheberrechtlichen Gründen nicht gestattet sind. Wenn Sie einmal zu spät zum Konzert kommen sollten, bitten wir Sie um Verständnis, dass wir Sie nicht sofort einlassen können. Wir bemühen uns, Ihnen so schnell wie möglich Zugang zum Konzertsaal zu gewähren. Ihre Plätze können Sie spätestens in der Pause einnehmen. Sollten Sie einmal das Konzert nicht bis zum Ende hören können, helfen wir Ihnen gern bei der Auswahl geeigneter Plätze, von denen Sie den Saal störungsfrei (auch für andere Konzertbesucher) und ohne Verzögerung verlassen können. Mit dem Kauf der Eintrittskarte erklären Sie sich damit einverstanden, dass ihr Bild möglicherweise im Fernsehen oder in anderen Medien ausgestrahlt wird oder auf Fotos in Medienveröffentlichungen erscheint. 12604_KM_09-09-12_e.indd U2 03.09.12 15:04 Shômyô – Buddhistische Ritualgesänge der japanischen Shingon-Schule Priesterchor Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai (Kashôken) Kôjun Arai Leitung Heinz-Dieter Reese Moderation Sonntag 9. September 2012 18:00 Keine Pause Ende gegen 19:30 Mit freundlicher Unterstützung durch das Japanische Kulturinstitut Köln (The Japan Foundation) Mit freundlicher Unterstützung durch die Toyota Deutschland GmbH KölnMusik gemeinsam mit der Deutsch-Japanischen Gesellschaft e.V. Köln 12604_KM_09-09-12_e.indd 1 03.09.12 15:04 PROGRAMM Dai Hannya Tendoku’e (Symbolische Lesung des Großen Sûtra von der Transzendenten Weisheit) Eine musikalische Meditationszeremonie mit Shômyô-Ritualgesang I. Einzugsprozession Dreimaliges Blasen der Schneckentrompeten »Shichi no bongo« (Sanskrit-Hymnus) Drei Verbeugungen »Sanbô-rai« (Sologesang) II. Weiheritual »Nyorai-bai« (Psalmodischer Sologesang) »Dainichi-Sange« (Gesang mit fallenden Blüten) »Taiyô« (Preislied auf Buddha) III. Rituelle Lesung 1 »Hotsugan« (Bittgesang) »Shiguzeigan« (Vier Gelübde) »Hyôhyaku« (Erklärung) »Jinbun« (Anrufung der japanischen Gottheiten) »Kanjô« (Einladung) Proklamation des Titels des Sûtra IV. Symbolische Lesung V. Rituelle Lesung 2 »Kyôshaku« (Exegese des Sûtra) Abschließende symbolische Lesung VI. »Gosan: Tôbô-san« (Sanskrit-Hymnus nach dem Sûtra) VII. Rituelle Lesung 3 »Hoketsubun« (Beseitigung von Unvollkommenheiten) 2 12604_KM_09-09-12_e.indd 2 03.09.12 15:04 VIII. Gesänge und Rezitationen zur Freude der Gottheiten »Kujô-Shakujô« (Gesang mit dem Rasselstab) »Hannya-shingyô« (Rezitation des »Herz-Sûtra«) Mantras und Gebete IX. Auszugsprozession Drei Verbeugungen Dreimaliges Blasen der Schneckentrompeten »Dainichi no san« (Sanskrit-Hymnus) 3 12604_KM_09-09-12_e.indd 3 03.09.12 15:04 ZUR MUSIK DES HEUTIGEN KONZERTS Shômyô – Liturgischer Gesang des japanischen Buddhismus Der Mensch bedient sich besonderer Formen der Kommunikation, wenn er mit den numinosen Mächten, von denen er sein Leben beeinflusst glaubt, in Verbindung tritt. In allen Kulturen und Religionen spielt dabei der musikalische Klang eine wichtige Rolle: Die Laute der menschlichen Stimme fügen sich zu meditativer Rezitation oder hymnischem Gesang; das Spiel von Schallgeräten und Musikinstrumenten gliedert den Ablauf des kultischen Geschehens nach einem vom Alltagsleben abgehobenen Zeitmaß und schafft die notwendige Aura für ein religiöses Erleben. Auf diese Weise entsteht »eine akustische oder klangliche Kommunikation mit dem Heiligen auch ohne sprachlich und zuvor noch gedanklich formulierte Begriffe« (Kurt Goldammer). Auch in der zeremoniellen Praxis des japanischen Buddhismus bildet Musik einen unverzichtbaren Bestandteil. Dabei handelt es sich vornehmlich um Shômyô, den Gesang des Mönchs- oder Priesterchors, der wie die buddhistische Lehre selbst auf indische sowie chinesisch-koreanische Ursprünge zurückgeht. Shômyô hat sich in Japan zu einer ganz eigenständigen Tradition von Vokalmusik ausgesprochen meditativen Charakters entwickelt, die in den Liturgiebüchern mit einer speziellen graphischen Notation, vergleichbar den mittelalterlichen Neumen, aufgezeichnet wird. Wie der Gregorianische Choral für die europäische Musik, so gilt Shômyô als eine wichtige Grundlage der traditionellen japanischen Musikkultur insgesamt. Die buddhistische Lehre gelangte rund ein Jahrtausend nach dem Leben und Wirken des historischen Buddha, des indischen Weisen Shâkyamuni (gestorben vermutlich 483 v. Chr.), über China und Korea auf die japanischen Inseln. Als Datum der Einführung wird traditionell das Jahr 538 n. Chr. genannt. In der Folgezeit entstanden Dutzende von Schulen, die jeweils andere Aspekte der buddhistischen Lehre betonten oder gar völlig neue Elemente sowohl in die Dogmatik wie auch in die religiöse Praxis einführten. 4 12604_KM_09-09-12_e.indd 4 03.09.12 15:04 Graphische Notation des Sologesangs »Nyorai-bai« Die Grundthese der von Shâkyamuni verkündeten Lehre besagt, dass alles Leben eine vergängliche »Illusion« und daher Ursache von Leiden ist. Das Rezept lautet: Entsage allen Begierden und Leidenschaften, mache dich frei vom »Lebensdurst« und du wirst den Kreislauf der »Wiedergeburten« verlassen und das Nirvâna erreichen können, den von allen Leiden befreiten Zustand vollkommenen Seelenfriedens und ewiger Glückseligkeit, in dem sich die Einheit mit den wandellosen und unvergänglichen Kräften des Universums erfüllt. Askese und weltabgewandte Meditation weisen den Weg zu diesem Ziel. Dieser »Urbuddhismus« des Shâkyamuni hat sich im Laufe der Jahrhunderte und im Zuge seiner Verbreitung nach Ost- und Südostasien vielfach weiterentwickelt. Nicht die Grundwahrheiten der 5 12604_KM_09-09-12_e.indd 5 03.09.12 15:04 Lehre veränderten sich, sondern die Methoden und Wege, das Heilsziel zu erreichen. Man suchte die schroffe Kluft zwischen der menschlichen Verhaftung in leidvoller Existenz im Diesseits und dem erstrebten Zustand des transzendenten Nirvâna durch immer neue Angebote an die Gläubigen zu mildern. Man bezeichnet diese später entwickelten, spezifisch religiösen Formen des Buddhismus zusammenfassend als »Großes Fahrzeug« (Mahâyâna). Es ist ein »Großes Fahrzeug«, das allen Lebewesen einen Platz anbietet, um sie über das »Meer des Leidens« ans »andere Ufer«, ins Nirvâna überzusetzen – im Gegensatz zum älteren »Kleinen Fahrzeug« (Hinayâna), in dem sich der Einzelne mit eigener Kraft dem Heilsziel zu nähern hat. Im Mahâyâna-Buddhismus, dem auch die japanischen Schulen zuzurechnen sind, ist ein vielgestaltiges und differenziertes Kultwesen entstanden. In diesem vollzieht sich nicht nur die Kommunikation mit den transzendenten Wesen, den Buddhas, BodhisattvaHeilanden, Schutzgeistern und Heiligen, die den Menschen das mit diesseitigem Erkenntnisvermögen nicht erfahrbare Absolute, das kosmische Dharma-Gesetz symbolisch verdeutlichen und aus Barmherzigkeit sowie durch Übertragung der eigenen (spirituellen) »Verdienste« zu deren Heilsstrebens beitragen. Es ist auch der stärkste Ausdruck der buddhistischen Lehre, der die Menschen anspricht und dazu einlädt, im »Großen Fahrzeug« mitzufahren. Ungewöhnlich prachtvoll sind daher die großen Festliturgien im Mahâyâna-Buddhismus ausgestaltet, in denen auch die Musik eine wichtige Bedeutung hat. Die urbuddhistische Lehre lässt für Kulte und sie gestaltende Musik eigentlich gar keinen Raum. Im Gegenteil: Musik als ein sinnlich erfahrbares Phänomen gehört in die diesseitige Welt der Illusionen, die es gerade zu überwinden gilt. Doch lässt sich in den nachfolgenden Jahrhunderten eine allmähliche Neuorientierung in den Auffassungen über Musik verfolgen, die schließlich in den sogenannten »Geheimen Lehren« sogar dazu führt, dass den Schwingungen musikalisch gefügter Klänge eine übernatürliche Macht zugesprochen wird. Mehr noch: Die transzendente Welt wird gleichsam von Musik durchwaltet vorgestellt, die als ideelle Musica mundana das Dharma-Gesetz unmittelbar repräsentiert. 6 12604_KM_09-09-12_e.indd 6 03.09.12 15:04 Diese »Geheimen Lehren« mit ihrem geradezu mystischen Verständnis des Buddhismus gelten als Weiterentwicklungen des Mahâyâna. Sie wurden erst Jahrhunderte nach dem Leben und Wirken des historischen Buddha Shâkyamuni als Offenbarungen des kosmischen All-Buddha Mahâvairocana (jap. Dainichi-nyorai) bekannt. Zu Beginn des 9. Jahrhunderts gelangten sie auch nach Japan, wo sie bis auf den heutigen Tag vornehmlich in den beiden Schulen Tendai und Shingon präsent sind. Letztere geht auf den japanischen Mönch Kûkai (posthumer Name: Kôbô-daishi, 774 – 835) zurück, der im Jahr 804 als Mitglied einer offiziellen japanischen Gesandtschaft nach China reiste und dort bei einem Meister der »Geheimen Lehren« studierte. Bei seiner Rückkehr brachte Kûkai zahlreiche Texte, Mandala-Diagramme und buddhistische Kultgeräte nach Japan mit und begründete seine eigene buddhistische Schule, die unter dem Namen Shingon-shû bekannt und einflussreich wurde. Shingon heißt soviel wie »wahres Wort« und ist die Übersetzung des Sanskritworts Mantra. Man spricht daher auch von Mantrayâna (»Fahrzeug des wahren und heiligen Wortes«). In den Schulen, die sich zu dieser Tradition des Buddhismus bekennen, erstreckt sich seit jeher ein nicht unbeträchtlicher Teil der dogmatischen Auseinandersetzungen auch auf den liturgischen Shômyô-Gesang, was dessen Bedeutung für die Rituale und Zeremonien unterstreicht. Die Bezeichnung Shômyô meint – wenn man die sinojapanischen Schriftzeichen wörtlich versteht – soviel wie »Klarheit der Stimme«. Sie ist das Äquivalent des Sanskrit-Worts Shabda-vidyâ, das seinerseits »Wissenschaft vom Ton und von der Lautartikulation« bedeutet. Das große, den vielfältigen Zwecken der Liturgie angepasste Repertoire von Shômyô umfasst verschiedene Formen und Stile eines sprachlich-artikulatorisch wie musikalisch nach strengen Prinzipien geregelten Gesangs, der bis heute ausschließlich von spezialisierten, in die geradezu klangwissenschaftlichen Grundlagen initiierten Priestern gepflegt und zur Aufführung gebracht wird. Die Texte der Gesänge stammen zumeist aus Sûtren, sind in Sanskrit oder Chinesisch verfasst und somit außerhalb der Priestergemeinde kaum verständlich. Nicht die sprachliche Vermittlung von Bedeutungsinhalten steht im Vordergrund, sondern die meditative Versenkung in die klanglichen Qualitäten der Silben und Laute der als heilig betrachteten Texte. 7 12604_KM_09-09-12_e.indd 7 03.09.12 15:04 Singender Priester Shômyô lässt sich musikalisch-stilistisch grob in zwei Gruppen einteilen: in eine Gruppe rezitativisch-syllabischer Gesänge, in denen einzelne Lektionstöne dominieren, die nur gelegentlich, etwa bei Kadenzen, in engen Tonschritten ausgeziert werden; sowie in eine Gruppe melismatischer Gesänge, in denen einzelne Silben zumeist psalmodischer oder hymnischer Texte auf langgezogenen melodischen Linien intoniert werden. Diese Melodik durchmisst den Tonraum zwischen den Kerntönen nicht selten auch losgelöst von skalaren Bindungen in fluktuierender 8 12604_KM_09-09-12_e.indd 8 03.09.12 15:04 Bewegung und »stellt einen binnenrhythmisch reich pulsierenden Stimmstrom dar, dessen Parameter Intonation und Stimmfärbung […] mit dem des Tonhöhenwechsels eine Einheit bilden« (Walter Giesen). Hier wird Shômyô zu Gesang im Sinne einer Lautwerdung des Atems, der Essenz des Lebens, und es lässt sich eine deutliche Korrelation zwischen der Komplexität dieser Gesänge und ihrer psychischen Wirkkraft bzw. religiösen Potenz feststellen. Shômyô wird in der Regel unbegleitet vorgetragen. Der Einsatz von Musikinstrumenten beschränkt sich üblicherweise auf einzelne, in ihrer Art durchaus bedeutungsvolle Klanggeräte. Dabei dominieren Schlaginstrumente, vor allem Idiophone: Holzstäbe und -platten, bronzene Klangschalen, kleine Handglocken, Gongs, Becken. Mit differenzierten Schlagformeln gliedern sie den Ablauf der Liturgien. Einige Klanggeräte (wie der Rasselstab Shakujô) offenbaren während der Zeremonien ausgesprochen magische Qualitäten: Ihre Tonschwingungen sollen auf die numinosen Mächte, die Buddhas und Bodhisattvas einwirken, sie auf die Menschen aufmerksam machen und den Gebeten um gnädige Hilfe beim Erlösungsstreben Nachdruck verleihen. Das Spiel des Gongs Nyô und der Klangbecken Hachi am Ende von Hymnen mit heiligen Sanskrit-Texten versteht sich als Klangopfer. Der durchdringende Ton großer Schneckentrompeten (Hôra; skr.: Shankha) dient der rituellen Reinigung und Vorbereitung, aber auch der Abwehr und Bezwingung negativer Mächte, die den Erfolg des buddhistischen Erlösungsstrebens behindern könnten. Die Zeremonien des japanischen Buddhismus werden allgemein Hôe genannt, was so viel bedeutet wie »Versammlung [zum Nutzen] des Dharma-Gesetzes«. Ihr Zweck ist allgemein, den »Drei Kostbarkeiten« (Buddha, Dharma und Priestergemeinde) zu huldigen, ihnen Opfer und Verehrung darzubringen, Buße abzulegen, die Sûtren zu lesen, auszulegen und zu preisen, aber auch das Streben nach Erkenntnis und Erleuchtung zu ermuntern sowie durch Segnung und Übertragung erworbener (spiritueller) »Verdienste« zu fördern. Neben den meist einfachen Kulten, den täglichen Offizien und Stundengebeten, gibt es zahlreiche Festtage im buddhistischen Kalender, an denen umfangreichere, vielgestaltige Zeremonien abgehalten werden. Ihnen allen liegt ein festes liturgisches 9 12604_KM_09-09-12_e.indd 9 03.09.12 15:04 Schneckentrompete Hôra Konzept zugrunde, das im Kern einen dreiteiligen Aufbau vorsieht: 1. Die vorbereitenden liturgischen Handlungen mit einer feierlichen Ausschmückung und Weihe des Zeremonialplatzes; 2. die zentralen liturgischen Handlungen, in denen die konkreten Anliegen der jeweiligen Zeremonie vollzogen werden; und 3. die abschließenden liturgischen Handlungen, ein Abschnitt, der meist recht kurz gehalten ist und Gebete um den Erfolg der Zeremonie und Segenswünsche beinhaltet. Alle Phasen der Zeremonie sind klanglich-musikalisch durchgestaltet. Sogar die Geräusche der dicken Holzschuhe beim Einzug der Priester in die Tempelhalle sind in ihrer Klanglichkeit ritualisiert und werden ebenso bewusst wahrgenommen und für den zeremoniellen Zweck eingesetzt wie etwa das Reiben der buddhistischen Gebetskette. An liturgischen Höhepunkten weicht die syllabische Rezitation melismatisch hochkomplexen Shômyô-Gesängen. Dazu zählt etwa der zentrale Abschnitt, in dem die Lesung des Sûtra oder die meditative Versenkung durch hymnische Gesänge umrahmt wird, vor allem aber der einleitende, vorbereitende Teil der Liturgie. Dieses sogenannte »Weiheritual« ist mit seinen ausladenden Gesängen der musikalische Höhepunkt der Zeremonie. 10 12604_KM_09-09-12_e.indd 10 03.09.12 15:04 Die Zeremonie Dai Hannya Tendoku’e Unter den heiligen Texten des Mahâyâna-Buddhismus unterscheidet man die große Gruppe der »Weisheitssûtren«. In ihnen steht der Begriff der transzendente Weisheit (skr.: prajñâ) im Mittelpunkt. Gemeint ist damit die Weisheit der erleuchteten Buddhas, die unbefleckt von subjektiver Einfärbung und klar wie ein Spiegel ist, aber auch die fundamentale Erkenntnis der Welt und des Seins, um deren Realisierung sich der buddhistische Adept über unzählige Wiedergeburten hinweg bemüht. Die Texte thematisieren sowohl das Wesen dieser alles rationale Wissen überschreitenden Weisheit als auch den Weg, der zu ihr führt. Innerhalb des »Achtfachen Pfads«, den bereits der historische Buddha lehrte, gilt die »Transzendente Weisheit« als die letzte, abschließende Stufe, die es zu erreichen gilt. In dieser Textgruppe ragt das Dai-hannya-haramita-kyô (skr.: Mahâ-prajñâ-pâramitâ-sûtra), das »Große Sûtra von der Transzendenten Weisheit« schon allein von seinem Umfang heraus. Seine insgesamt 600 Bände sind eine Zusammenstellung von ursprünglich unabhängigen Schriften, die etwa zwischen 100. v. und 100 n. Chr. in Indien entstanden sind. Sie werden als »geheime«, d.h. bis dahin verborgene Offenbarungen des Buddha Mahâvairocana (s.o.) bezeichnet, die dessen Begleiter Vajrasattva (»Diamantwesen«) den Menschen vermittelt haben soll. Dieses Textkonvolut wurde im 7. Jahrhundert ins Chinesische übertragen und erstmals in einer Zeremonie gelesen und gepriesen. Kurze Zeit später gelangte diese chinesische Übersetzung nach Japan. Quellen berichten, dass man im Jahr 703 auf kaiserliche Anordnung auch in Japan an den vier bedeutendsten buddhistischen Tempeln der Zeit (Yakushiji, Gangôji, Kôfukuji und Daianji) Lesungen zelebrierte. So entstand die Zeremonie Dai Hannya Tendoku’e, die in der Folgezeit an allen großen Tempeln des Landes Brauch wurde. Bei Zeremonien mit Lesung eines Sûtra wird der Text in der Regel Wort für Wort vorgetragen. Für die Lesung des Dai-hannya-haramita-kyô versammelte man in der Anfangszeit eine größere Anzahl an Priestern, die die 600 Bände in einem Tag oder auch über 11 12604_KM_09-09-12_e.indd 11 03.09.12 15:04 Lesung des Sûtra mit 600 Priestern mehrere Tage hin lasen. Die Bände bestanden aus Schriftrollen, die beim Lesen mit beiden Händen ausgerollt werden mussten. Dafür prägte man das Wort Tendoku (wörtl. »drehend lesen«). Später konnte man bei den Zeremonien nur noch selten ausreichend Lektoren auftreiben. So führte man die Methode ein, nur noch Titel und Name des Übersetzers, die Überschrift des jeweiligen Bandes sowie sieben Zeilen vom Beginn, fünf Zeilen aus der Mitte und drei Zeilen vom Ende des Bandes vorzutragen. Heute ist nur noch diese Art der Lesung üblich, auf die man den Begriff Tendoku, nun in der Bedeutung von »symbolische, kursorische Lesung«, übertrug. Das Sûtra wurde bald nicht mehr in Schriftrollen, sondern in Heften im Leporello-Format aufgeschrieben, und es entstand die Praxis, diese Hefte bei der Lektüre über dem Kopf aufzufalten und wieder zusammenzuklappen. Tendoku-Lesung 12 12604_KM_09-09-12_e.indd 12 03.09.12 15:04 Der zusätzliche Einsatz der lauten Stimme mag im 12. oder 13. Jahrhundert entstanden sein, als die Zeremonie auch für Angehörige des Kriegerstands abgehalten wurde. Heute soll damit die Großartigkeit des Sûtra hörbar gemacht und eventuell störende Einflüsse negativer Kräfte gebannt werden. Absicht dieser lauten Lesung ist es aber auch, in zeitlicher und räumlicher Dichte große Energie spürbar werden zu lassen. Im Verständnis der »Geheimen Lehren« wird der Vortrag so zu einem Mantra, einem magischen Wort, dessen Wirksamkeit durch das Auffalten der Bände auch gestisch unterstrichen wird. Die Aufführung bekommt an dieser Stelle den Charakter einer dramatischen Klangperformance. Der Inhalt der 600 Bände des Sûtra kann dabei nur symbolisch vermittelt und bewusst gemacht werden. Denn alle Priester lesen die jeweils unterschiedlichen Bände des Sûtra gleichzeitig, und das dabei entstehende Stimmengewirr macht es unmöglich, einzelne Wörter oder gar Sätze zu »verstehen«. Dafür wird durch das Auffalten der einzelnen Bände ein »Wind der Weisheit« entfacht, der die Zuhörer gleichsam magisch berühren soll. Leitender Zelebrant (Kôjun Arai) am Altar 13 12604_KM_09-09-12_e.indd 13 03.09.12 15:04 Währenddessen vertieft sich der Leitende Zelebrant (Dôshi) mit Hilfe von Mantras (magischen Lautformeln), Mûdras (symbolischen Fingerzeichen) und Samâdhi (Konzentration) in die drei »Geheimen Aktionen« von Stimme, Körper und Geist. Er sitzt vor einem Andachtsbild an einem Altar, der mit Weihrauch, Kerzen und Blumen geschmückt ist, aber auch wichtige Ritualgegenstände bereithält, z. B. die Vajra-Platte mit den Vajra-Szeptern und die heilige Handglocke mit dem fünfspitzigen Vajra-Griff. An der rechten Seite hängt in einem Holzrahmen die signalgebende Klangplatte Kei, die bei der Darbietung heute Abend allerdings durch eine Klangschale ersetzt werden muss. Ablauf der Zeremonie I. Einzugsprozession Das dreimalige Blasen der Schneckentrompeten Hôra (skr.: Shankha) signalisiert den Beginn der Zeremonie. Der mächtige Klang der archaischen Instrumente, die seit jeher ein zentrales Symbol des Buddhismus darstellen, soll gleichsam magisch alle negativen Kräfte bannen, die den Erfolg des Rituals beeinträchtigen könnten. Erst dann beginnt, vom hellen Ton einer kleinen Messingschale begleitet, die Prozession zum Zeremonialort. Dabei intonieren die Priester »Shichi no bongo«, den »Sanskrit-Hymnus auf die Vier Weisheiten«. Der Gesang versteht sich als eine Anrufung des Mahâvairocana (jap. Dainichi), des »Großen Erleuchters« und All-Buddha, und preist dessen »Vier Weisheiten«, die die Befreiung von allen Illusionen des Diesseits und ungetrübte Einsicht in das wahre Wesen des Seins ermöglichen. Mit ihrem Gesang erbitten die Priester Mahâvairocanas Gnade, ihnen in ihrem Bemühen auf dem Weg zur »Erleuchtung«, dem letztendlichen Ziel des buddhistischen Erlösungsstrebens, beizustehen. Wie in der Aufführungspraxis von Hymnen mit Sanskrit-Texten üblich wird der Gesang mit dem Spiel von Gong (nyô) und Klangbecken (hachi) beschlossen, das sich hier als eine Art »Klangopfer« an den Buddha Mahâvairocana versteht. Nach Erreichen des Zeremonialorts vollziehen die Priester als Reverenz an alle 14 12604_KM_09-09-12_e.indd 14 03.09.12 15:04 Buddhas die Drei Verbeugungen sowie eine rituelle Reinigung von Körper, Mund und Geist (unter Einsatz von Mudrâ-Handzeichen, Mantra-Lautformel und Samâdhi-Konzentration). Der Leitende Zelebrant beschließt den Einzug mit dem in großer meditativer Ruhe intonierten Sologesang »Sanbô-rai«. Er hält dabei das Weihrauchgefäß und die Gebetskette in der Hand und verbeugt sich stehend und sitzend dreimal vor den Drei Kostbarkeiten der buddhistischen Lehre (Buddha, Dharma und Priestergemeinde). II. Weiheritual Das folgende Ritual dient der Vorbereitung und Ausschmückung des Zeremonialorts und wird mit drei längeren Solo- und Chorgesängen ausgesprochen musikalisch gestaltet. Es beginnt mit »Nyorai-bai«, einem psalmodischen Sologesang, der die Erscheinung Buddhas preist. Der Vortrag obliegt dem Baishi, einem auf diese Art von Shômyô-Gesang spezialisierten Kantor, der die Silben des chinesischen Textes mit leiser Stimme und kontrollierter Atmung auf lang gedehnten Melismen intoniert – eine meditativmystische Klangerkundung, die allerdings schon bald von einem zweiten Gesang überlagert wird und so kurzzeitig eine Form freier Mehrstimmigkeit herbeiführt. Bei diesem zweiten Gesang »Dainichi-Sange« (»Gesang mit fallenden Blüten für Mahâvairocana«) handelt es sich um eine Art Opferlied, bei dem die Priester aufstehen, den Altar umschreiten und nach jeder Strophe als symbolische Opfergaben und Segenszeichen bemalte Papierblätter (Symbol für duftende Lotosblüten) ausstreuen. Den Abschluss des Weiherituals bildet »Taiyô«, ein solistisch und chorisch vorgetragenes Gebet, das zugleich ein Preislied auf Buddha darstellt. Es ist durch eine rhythmisch-metrisch konturierte Melodik gekennzeichnet. Zwei Vorsänger singen die Strophen jeweils an, ehe der Chor nachfolgt. Das Ergebnis ist ein Kanon im Einklang. III. Rituelle Lesung 1 Mit diesem Abschnitt rückt die Lesung des Sûtra Dai-hannyaharamita-kyô in den Mittelpunkt. Der Leitende Zelebrant wird nun zum Exegeten. Seine Singweise übernimmt den Stil der einfachen 15 12604_KM_09-09-12_e.indd 15 03.09.12 15:04 Rezitation, die nur gelegentlich melismatisch ausgeziert wird. Es beginnt mit »Hotsugan«, einem Bittgesang um den Erfolg und die Wirksamkeit der Zeremonie. Mit »Shiguzeigan« werden die »Vier Gelübde« eines Bodhisattva bekräftigt, der, obwohl selbst bereits erleuchtet, seine Erlösung noch aufschiebt, um allen anderen Wesen auf Buddhas Pfad seine Hilfe anzubieten. Mit der Rezitation »Hyôhyaku« (Erklärung) wird der Zweck der Zeremonie erläutert, mit »Jinbun« die japanischen Gottheiten, aber auch Buddhas und die Namen von Sûtren angerufen, ehe in »Kanjô« eine feierliche Einladung an alle Buddhas, Bodhisattvas und Heilige ausgesprochen wird, an der Lesung teilzunehmen. Mit eingeschlossen sind dabei Sünden- und Reuebekenntnisse, Huldigungen und Gebete. Schließlich nimmt der Leitende Zelebrant den ersten Band des Sûtra in die Hand und eröffnet die gemeinsame Lesung mit der Proklamation des Titels. IV. Symbolische Lesung Mit der Aufforderung an die Priestergemeinde: Lasst uns gemeinsam lesen das »Sûtra von der transzendenten Weisheit«, Band 1, Erstes Kapitel: Von der Entstehung der Ursachen faltet der Leitende Zelebrant den ersten Leporello-Band über seinem Kopf auf und beginnt ein Mantra zu rezitieren. Alle anderen Priester folgen ihm und »lesen« mit lauter Stimme die ihnen jeweils zugeteilten Bände. Währenddessen vollzieht der Leitende Zelebrant am Altar ein verborgenes Ritual zur Huldigung Buddhas. Alle Priester sparen den letzten der ihnen zugeteilten Bände von der Lesung aus. Was zunächst folgt ist eine Exegese des Sûtra. V. Rituelle Lesung 2 Die Exegese des Sûtra (»Kyôshaku«) durch den Leitenden Zelebranten, die bei dieser Darbietung nur verkürzt durchgeführt wird, geschieht im Stile einer musikalischen Rezitation und umfasst drei Teile, die sich auf eine allgemeine Beschreibung, auf den Titel und auf den Inhalt beziehen, aber auch einen deutlich gesanglicher gestalteten Lobpreis auf die Wirkungen des heiligen Textes 16 12604_KM_09-09-12_e.indd 16 03.09.12 15:04 enthalten. Zur abschließenden symbolischen Lesung rezitiert der Leitende Zelebrant noch einmal den Titel des ersten Bandes und greift dann zum letzten Band. Alle Priester tun es ihm gleich und nehmen den jeweils letzten Band von ihrem Stapel und rufen mit lauter Stimme die Titel und Kernsätze aus. Schließlich verkündet der Chorleiter den Titel von Band 599, was der Leitende Zelebrant mit dem Titel von Band 600 beantwortet. VI. »Gosan: Tôbô-san« (Sanskrit-Hymnus nach dem Sûtra) Mit einem Sanskrit-Hymnus auf Vajrasattva, das »Diamantwesen« der östlichen Sphäre, vom Vorsänger mit nachdrücklicher Stimmgebung intoniert und vom gesamten Priesterchor emphatisch aufgenommen, endet der zentrale Abschnitt der Zeremonie. Wie bei Hymnen mit Sanskrit-Text üblich, wird der Gesang auch hier mit dem Spiel von Gong und Klangbecken beschlossen. VII. Rituelle Lesung 3 Mit der Rezitation dieses kurzen Abschnitts (»Hoketsubun«) sucht der Leitende Zelebrant alle Fehler und Unvollkommenheiten, die er selbst und die teilnehmende Priestergemeinde bei der Lesung und Auslegung des Sûtra verursacht haben, durch Anrufung des Buddha Shakyamuni und mit Hilfe einer magischen Dhâranî-Formel zu kompensieren. VIII. Gesänge und Rezitationen zur Freude der Gottheiten Chorische Gesänge und Rezitationen von weiteren kleineres Lehrtexten, Mantras und Namen soll die Freude der Gottheiten an der Erkenntnis des buddhistischen Dharma-Gesetzes fördern. Den Anfang macht »Kujô-Shakujô«, der »Gesang mit dem Rasselstab in neuen Abschnitten« (von denen hier allerdings nur sechs zu hören sein werden). Dem Shakujô-Rasselstab mit sechs Metallringen werden magische Qualitäten zugeschrieben. Der Vorsänger 17 12604_KM_09-09-12_e.indd 17 03.09.12 15:04 Shakujô-Rasselstab schüttelt ihn jeweils am Ende eines Gesangsabschnitts, um dessen Aussagen zu bekräftigen. Das anschließende Hannya-shingyô (»Herz-Sûtra«) bildet in der chinesischen Übersetzung mit lediglich 262 Schriftzeichen den kürzesten Text unter den Weisheitssûtren und gibt eine Zusammenfassung der Aussagen des umfangreichen Dai-hannya-haramita-kyô. Als eine Art Glaubensbekenntnis ist das »Herz-Sûtra« daher zu einem unverzichtbaren Bestandteil der täglichen Rituale an den buddhistischen Tempeln, aber auch in Schlussabschnitten größerer Zeremonien geworden. Die chorische, rhythmisch profilierte Rezitation wird mit der Holzklapper akzentuiert und zum Schluss hin im Tempo beschleunigt und intensiviert. Weitere kurze Mantra-Formeln, Gebete und Anrufungen, von der Holzklapper unterstützt, sollen die Wirkungen der Zeremonie absichern. IX. Auszugsprozession Ein Schlag auf die Klangschale am Altar signalisiert das Ende der Zeremonie. Alle Priester führen die abschließende rituelle Reinigung durch, wobei sie ihre Gebetsketten reiben. Mit den Drei Verbeugungen erweisen sie noch einmal allen Buddhas ihre Reverenz. Dann lassen die Bläser auf den Schneckentrompeten die drei Fanfaren ertönen, um ein letztes Mal magisch alle negativen Kräfte zu bannen, die den Erfolg der Zeremonie beeinträchtigen könnten. Alle schlüpfen in ihre Holzschuhe und verlassen, angeführt vom Leitenden Zelebranten, in einer Prozession die Halle. Der Sanskrit-Hymnus, der dabei angestimmt wird, gilt einmal mehr dem All-Buddha Mahâvairocana (Dainichi-nyorai), der in den »Geheimen Lehren« der buddhistischen Shingon-Schule als zentrale Wesenheit verehrt wird. Heinz-Dieter Reese 18 12604_KM_09-09-12_e.indd 18 03.09.12 15:04 BIOGRAPHIE Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai Ein japanischer Priesterchor der buddhistischen Shingon-Schule Das Ensemble Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai (abgekürzt: Kashôken) wurde 1980 von jungen Priestern der buddhistischen Shingon-Schule gegründet. Erklärtes Ziel des Ensembles ist es, die Überlieferung, Erforschung und Verbreitung des ShômyôRitualgesangs in der Tradition des Buzan-Zweigs der ShingonSchule zu pflegen und zu fördern. Bereits 1966 waren einzelne Shingon-Priester unter Anleitung von Yûkô Aoki (1891 – 1985), Erzabt des Hasedera-Tempels (Zentrum des Buzan-Zweigs), in öffentlichen Veranstaltungen mit der Präsentation der alten liturgischen Gesänge aufgetreten und auf großes Interesse gestoßen. Es folgten weitere Auftritte in Japan (vor allem im Nationaltheater Tokyo) sowie im Jahre 1973 eine erste Europa-Reise mit vielbeachteten Auftritten auch in mehreren deutschen Städten. 1980 organisierte sich der bis dahin lose Zusammenschluss einzelner Priester-Sänger unter dem Namen »Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai« (wörtl. »Karyôbinga-Vereinigung zur Erforschung des Shômyô-Ritualgesangs«) zu einem festen Ensemble. »Karyôbinga« ist die japanische Aussprache des Sanskrit-Worts Kalavinka, das einen mythischen, für seinen schönen Gesang bekannten Wundervogel bezeichnet. Im Buddhismus wurde er zum Symbol 19 12604_KM_09-09-12_e.indd 19 03.09.12 15:04 transzendenter Erkenntnis stilisiert. Das Ensemble zählt heute knapp 80 Mitglieder, die sich von verschiedenen Shingon-Tempeln aus ganz Japan rekrutieren. Seit 1980 ist das Ensemble in verschiedener Besetzung mehrfach im Ausland aufgetreten: z. B. 1984 in den USA, 1986 in Deutschland, in jüngster Zeit vor allem im Rahmen von Aufführungen buddhistisch inspirierter Werke zeitgenössischer japanischer Komponisten (Maki Ishii, Toshio Hosokawa, Isao Matsushita u. a.). Bei seiner Deutschland-Reise im Mai und Juni 2002, die mit mehreren Auftritten beim Festival Musica Sacra International in Marktoberdorf ihren Anfang nahm, in weiteren zehn Städten Station machte und eine Fernsehproduktion des WDR einschloss, präsentierte das Ensemble Ausschnitte aus den traditionellen Musikzeremonien des Shingon-Buddhismus. 2005 war das Ensemble zum Romanischen Sommer Köln, zum Festival Mitte Europa und zum Schleswig-Holstein Musik Festival eingeladen, 2009 zu den Festivals ION-Musica Sacra in Nürnberg, klangVokal in Dortmund und Stimmen in Lörrach. Bei uns war das Ensemble zuletzt im Juni 2002 zu Gast. Die Mitglieder des Ensembles Karyôbinga Shômyô Kenkyûkai Kôjun Arai Zuien Kawagoe Jinyû Ôhira Zenshi Okuno Kôdô Kawashiro Yûshin Terao Setsujô Saitô Meikô Suzuki Kôken Tsukada Myôbun Sakazume Kôkan Tanaka Ikkô Yamazaki Kenkai Tobe 20 12604_KM_09-09-12_e.indd 20 03.09.12 15:04 KÖLNMUSIK-VORSCHAU September SO 16 18:00 DO 13 Tang Junqiao Zhudi (Chinesische Bambusflöte) 20:00 Beijing Symphony Orchestra Tan Lihua Dirigent Anna Palimina Sopran (Theodora) Franziska Gottwald Alt (Irene) Alex Potter Countertenor (Didimus) Andreas Karasiak Tenor (Septimius) David Jerusalem Bass (Valens) Fang Kejie Tibet Dance Guo Wenjing Chou Kong Shan Konzert für Zhudi und Orchester Chorus Musicus Köln Das Neue Orchester Christoph Spering Dirigent Sergej Prokofjew Romeo und Julia, Auszüge aus den Sinfonischen Suiten op. 64a und b Georg Friedrich Händel Theodora HWV 68 Aufführung in englischer Sprache Eine Veranstaltung im Rahmen des Chinajahrs Köln 2012 Netzwerk Kölner Chöre gemeinsam mit KölnMusik Kölner Sonntagskonzerte 1 Kölner Chorkonzerte 1 MI 19 SO 16 20:00 12:00 Filmforum Arcanto Quartett Antje Weithaas Violine Daniel Sepec Violine Tabea Zimmermann Viola Jean-Guihen Queyras Violoncello Maciste. L’uomo forte (Italien 1915) Vincenzo Dénizot / Romano Luigi Borgnetto Regie Wolfgang Amadeus Mozart Streichquartett A-Dur KV 464 Deutsche Erstaufführung der restaurierten Fassung Henri Dutilleux Ainsi la nuit Stummfilm mit Live-Musik Gianluca Petrella Posaune Alessandro Palmitessa Saxophon u. a. Franz Schubert Streichquartett G-Dur op. 161 D 887 Quartetto 1 KölnMusik gemeinsam mit Italiana 2012 – Kulturbrücke am Rhein 21 12604_KM_09-09-12_e.indd 21 03.09.12 15:04 Foto: UFA / Kobal Collection Fritz Lang »Frau im Mond« Stummfilm mit Live-Musik Es spielt das Filmharmonia Duo Dennis James Orgel Mark Goldstein electronics koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 12604_KM_09-09-12_e.indd 22 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Montag 17.09.2012 20:00 Philharmonie-Hotline 0221-280 280 03.09.12 15:04 MI SA 19 22 20:00 20:00 Filmforum Dick Oatts as Terell Stafford tp Peter Erskine dr Dichterliebe & One Night, one Life (D 1999/2000) Oliver Herrmann Regie WDR Big Band Köln Michael Abene ld, arr KölnMusik gemeinsam mit Kino Gesellschaft Köln »CANNONBALL« Karten an der Kinokasse € 6,50 ermäßigt: € 6,– Westdeutscher Rundfunk Jazz-Abo Soli & Big Bands 1 Für Abonnenten der KölnMusik gegen Vorlage des Abo-Ausweises: € 5,– SO 23 FR 21 16:00 20:00 Igor Levit Klavier Nominiert vom Festspielhaus BadenBaden, der Elbphilharmonie & Laeiszhalle Hamburg und der Kölner Philharmonie Hans-Jürgen Schatz Rezitation Manfred Callsen Rezitation WDR Rundfunkorchester Köln Frank Strobel Dirigent Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 28 A-Dur op. 101 Grün ist die Heimat. Aber wie klingt grün? Dmitrij Schostakowitsch 24 Präludien op. 34 Mit Musik und Szenen-Bildern aus den Filmen »Der letzte Mann«, »Kuhle Wampe«, »Die Geierwally«, »Immensee«, »Via Mala«, »Serengeti darf nicht sterben«, »Winnetou«, »Raumpatrouille Orion« u. a. Ludwig van Beethoven Sonate für Klavier Nr. 29 B-Dur op. 106 Gefördert durch die Europäische Kommission Wundervolle Landschafts- und Naturaufnahmen sind der Inbegriff des Heimatfilms. Doch es sind nicht nur die grandiosen Bilder, die das Genre auszeichnen. Die Filme schaffen es mittels ihrer Musik, emotional zu überzeugen. Dieser Abend geht der Frage nach, was Heimat sein könnte. So wird uns manch alter Streifen doch vielleicht noch nachdenklich stimmen. 15:00 Einführung in das Konzert durch Bjørn Woll KölnMusik in Zusammenarbeit mit dem Fono Forum Rising Stars – die Stars von morgen 1 KölnMusik gemeinsam mit dem Westdeutschen Rundfunk Operette und … 1 23 12604_KM_09-09-12_e.indd 23 03.09.12 15:04 Philharmonie-Hotline 0221.280 280 koelner-philharmonie.de Informationen & Tickets zu allen Konzerten in der Kölner Philharmonie! Kulturpartner der Kölner Philharmonie Herausgeber: KölnMusik GmbH Louwrens Langevoort Intendant der Kölner Philharmonie und Geschäftsführer der KölnMusik GmbH Postfach 102163, 50461 Köln koelner-philharmonie.de 12604_KM_09-09-12_e.indd 24 Redaktion: Sebastian Loelgen Corporate Design: hauser lacour kommunikationsgestaltung GmbH Textnachweis: Der Text von Heinz-Dieter Reese ist ein Originalbeitrag für dieses Heft. Gesamtherstellung: adHOC Printproduktion GmbH 03.09.12 15:04 12604_KM_09-09-12_e.indd U3 03.09.12 15:04 Willkommen in der Saison 2012 /2013! Die Wiener Philharmoniker, viele weitere internationale Orchester, Kammermusik, barocke Klänge auf Originalinstrumenten, Porträt-Konzerte mit Pierre-Laurent Aimard und Sir John Eliot Gardiner, aktueller Jazz, kölsche Tön und vieles mehr. Foto: KölnMusik/Matthias Baus Weitere Infos unter koelner-philharmonie.de Roncalliplatz, 50667 Köln direkt neben dem Kölner Dom (im Gebäude des RömischGermanischen Museums) 12604_KM_09-09-12_e.indd U4 Neumarkt-Galerie 50667 Köln (in der Mayerschen Buchhandlung) Philharmonie-Hotline 0221-280 280 03.09.12 15:04