Heidelsteigschule Sonder-Ausgabe 3 Brokkoli oder Pommes über

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Heidelsteigschule
Sonder-Ausgabe 3
März 2013
Zusätzlich zu den Eltern-Infos, die alle drei Monate erscheinen und über die neuesten Entwicklungen und Termine der Heidelsteigschule informieren wollen, gibt es auch die Sonderausgaben, wenn bestimmte Themen erzählenswert erscheinen oder wenn Fragestellungen auftreten, die alle interessieren könnten.
Über Rückmeldungen zu den Eltern-Infos (Lob, Kritik, Anregungen und Wünsche) freuen wir uns!
Brokkoli oder Pommes
über Ernährung und (Schul-)Leistung
"Viele von uns unterschätzen den Einfluss, den das Essen auf das Gehirn haben
kann", so der amerikanische Verhaltensbiologe James Joseph.
Kanadische Wissenschaftler haben kürzlich untersucht, wie sich mehr als 4500 Fünftklässler ernähren. Nachdem die Forscher andere Faktoren wie das Einkommen der
Eltern, Vorbildung und Schulart ausgeschossen hatten, blieb eine Größe übrig: das
Essen. Je ausgewogener sich die Schüler ernährten (viel Obst und Gemüse, wenig
gesättigtes Fett), desto besser konnten sie lesen und schreiben. (aus Spiegel 52/2008)
Das Gehirn wiegt nur 2% des Körpers, benötigt aber 20% der aufgenommenen
Energie.
Gerade für Schüler ist das Gehirn das wichtigste Arbeitsorgan, das verlangt vernünftig versorgt zu werden. Und diese Versorgung muss
den gesamten Vormittag abdecken. Hier ist es
wichtig, Kohlenhydrate zu verwenden, die vom
Körper langsam abgebaut werden. Äpfel und
Vollkornbrot sind ideale Begleiter des Tages;
auch durch den hohen Vitamin B1-Gehalt im
Vollkorn. Milch und Milchprodukte liefern neben Kalzium auch genügend an Vitamin B2,
das für den Stoffwechsel und somit für die
geistige Leistung von Nöten ist.
Frühstücken Kinder jedoch Weißbrot bzw. Toast und (industrie-)zuckerhaltige Getränke (auch Kaba u. ä), baut dies zwar den Glukosepegel des Körpers schnell auf,
dieser nimmt aber fast genauso schnell wieder ab, so dass dieser Aufbaueffekt
schon zu Schulbeginn wieder dahin sein kann. Gleichzeitig führt dies zu vermehrtem
Hungergefühl mit dem Resultat, dass mehr gegessen wird als nötig. Häufig führt dies
auch zu Übergewicht.
Thema Zucker
Wie schon eingangs beschrieben, kann ein Zuviel an „schlechten“ Kohlehydraten zu
unangenehmen Resultaten führen. In vielen Nahrungsmitteln verstecken sich verschiedene Zuckerarten, die auf den ersten Blick nicht erkannt werden können. Damit
sind nicht die natürlichen Fruchtzuckerarten gemeint, die sich in allen Pflanzen entwickeln.
Die Nahrungsmittelindustrie versucht dies allzu gerne zu verschleiern, wie viel Zucker
tatsächlich in den Produkten steckt. Nur das geübte Auge erkennt dies auf der Zutatenliste.
Saccharide, Maltose, Fructose, Lactose, Glycose, Melasse, Couleur, Cyclamat, Sorbit und Xylit sind nur einige der Namen, unter denen Zucker in Nahrungsprodukten
versteckt ist. Ein Zuviel des Zuckers kann Auswirkungen auf die Bauchspeicheldrüse
und auf das Gehirn haben.
Nehmen Sie sich die Zeit und studieren Sie einmal die Zutatenliste von verschiedenen Fertigprodukten: Sie werden erstaunt sein.
Thema Fette
Fette (Lipide) sind die wichtigsten Energielieferanten und wichtig für die Aufnahme
von Vitaminen. Ein Erwachsener sollte nicht mehr als 80 Gramm Fett täglich verzehren. Aber etwa 50% aller Fette, die wir verzehren, sind „versteckte Fette“.
In 100 Gramm Chips sind schon 39 g Fett enthalten. In einem Hörnchen verstecken
sich rund 30 Gramm. Nuss-Nugat-Creme hat bis zu 40 g und Erdnussbutter 54 g. Sie
erkennen, wie rasch wir täglich mehr Fette essen, als es uns lieb und für uns gut ist.
Dieser Energieträger macht relativ schnell müde, weil der Körper lange braucht, ihn
zu verarbeiten.
Das Gefühl der wonnigen Fülle
Die Entwicklung von Energiebedarf und
Energiezufuhr
nach einem ausgiebigen Fest16
essen ist allgemein bekannt.
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Die Müdigkeit, die uns nach
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diesem Mahl überfällt, dürfte
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auch geläufig sein. Und dass
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ein voller Bauch nicht gerne
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studiert, wussten schon unsere
Großeltern.
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1880
1900
1920
1940
Energiebedarf
1960
1980
Energiezufuhr
2000
Thema Trinken
Viele Kinder vergessen im täglichen Spiel das wichtige Trinken. Und auch bei diesem
Thema ist es wichtig, auf eine Ernährung zu achten, die Körper und Geist gut tut. Wie
schon oben erwähnt, liefern zuckerhaltige Getränke zwar für kurze Zeit einen Energieschub, der nicht lange vorhält, aber auf Dauer dick macht.
Darüber hinaus haben Getränke wie Cola, Limo oder Eistee auch schädliche Einflüsse auf die Zahngesundheit. Nicht nur im Kleinkindalter umspülen diese Getränke die
Zähne und greifen den Zahnschmelz an, was zu Karies führt.
Mineralwässer oder Tees löschen den Durst und sorgen zusätzlich für wichtige Mineralstoffe und Spurenelemente.
Thema Gesunde Ernährung
Bedeutet „gesunde und bewusste Ernährung“ auf Pommes, Cola und Chips gänzlich
zu verzichten? Der berühmten Arzt des Mittelalters, Paracelsus, beschrieb schon
damals treffend: „Die Dosis macht das Gift“.
Es scheint also nicht unerheblich zu sein, was unsere Kinder essen – und es kommt
also darauf an, wie viel unsere Kinder essen.
Und damit meine ich nicht die Gesamtmenge über den Tag verteilt, sondern die Inhaltsstoffe, die zu bestimmten Mahlzeiten eingenommen werden.
 Zu viel Zucker am Morgen (gepaart mit zu wenig „richtigen“ Kohlehydraten
und Eiweißen)
 Zu viel Fett und Zucker in den Pausen
 Zu viel Fett und zu wenige Ballaststoffe am Abend
 Zu viel zuckerhaltige Getränke
führen zu Konzentrationsmangel und können die Gehirnleistung tatsächlich nachhaltig negativ beeinflussen.
Eine ausgewogene Ernährung hingegen macht nachgewiesener Maßen schlau!
Thema Light-Produkte
Auch hier gilt: Vorsicht! Die Zuckerersatzstoffe gaukeln dem Körper vor, Energie zu
sich zu nehmen, die er dann nicht bekommt – dadurch entsteht leicht ein schnelleres
Hungergefühl. Da man ja etwas „Leichtes“ gegessen oder getrunken hat, greift man
leichter zu => und nimmt zu!
Besser ist es, die Ernährung fett- und zuckerreduziert umzustellen.
Thema Nahrungsergänzungen
Hier kann ich mich kurzfassen: UNNÖTIG!
Bei einer ausgewogenen Ernährung bedarf es keiner Vitamine, Spurenelemente oder
sogenannte probiotischer Zusatzstoffe, die dem Essen beigefügt sind.
Ganz im Gegenteil verleiten diese „Nahrungsmittel“ dazu, sich weniger bewusst zu
ernähren, sondern sich auf die „Beigaben“ zu verlassen. Es ist aber das Zusammenspiel der natürlichen Inhaltsstoffe im Essen, die den Körper und den Geist gesund
halten.
Fragen Sie sich bitte einmal, warum Firmen den „gesunden“ Produkten Spielsachen
oder andere Gimmicks beifügen müssen, um den Verkauf zu steigern!?
Sieben Regeln für Eltern:
1. Motivieren Sie Ihr Kind, sich gesund und ausgewogen zu ernähren. Das eigene
Verhalten kann hier sehr gut als Vorbild genutzt werden.
2. Aber: Zwang nach dem Motto "Iss deinen Teller leer!" ist eine völlig unsinnige und
ungesunde Regel.
3. Achten Sie darauf, dass Ihr Kind genügend trinkt.
4. Probieren Sie gemeinsam Neues aus!
5. Das Auge isst mit. Obst und Gemüse aufgeschnitten
auf einem schönen Teller macht Appetit und animiert
zum „gesunden Naschen“.
6. Erlauben Sie sich und Ihren Kindern auch die „ungesunden Naschereien“. Setzen Sie hier aber klare Grenzen.
7.
Essen Sie regelmäßig gemeinsam – das erhöht den Spaß am Essen und ist auch
gut für das Familienleben.
Bernd Schmitt, JaS
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