Virologie Zusammenfassung

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Virologie
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Viren = obligat intrazelluläre Parasiten, ohne eigenen Stoffwechsel, die sich nur in lebenden Zellen vermehren;
keine PBS, keine Energiegewinnung
DNA oder RNA, einzel- oder doppelsträngig, segmentiert oder nicht-segmentiert, linear oder zirkulär
Vermehrung: Assembly
Capsid, Glycoproteine, evtl. umhüllt (Doppelmembran mit Proteinen)
Durch Umhüllung nicht Stabilität in Umwelt AB!, Empfindlichkeit gegenüber DI zu (Bsp.: HIV, Herpes, Influenza, Ebola)
unbehüllt: Noroviren, Rotaviren, Adenoviren, Papillomaviren
Baltimore Klassifikation: Einteilung in 7 Gruppen, gemäß der Strategie, wie sie aus ihrem Genom zur mRNA kommen!
1) dsDNA: Adenoviren, Herpesviren
2) ssDNA: Parvoviren
3) dsRNA: Reoviren
4) (+)ssRNA: Picornaviren
5) (-)-ssRNA: Orthomyxoviren
6) ssRNA, reverse Transkriptase: Retrovire
7) dsDNA, reverse Transkriptase: Hepadnaviren
DNA-Viren: Replikation im Zellkern, Therapie hemmt Virusreplikation, aber Genom bleibt erhalten -> selbst nach
Ausheilung: Virusreaktivierung bei Immunsuppressionmöglich
RNA-Viren: Replikation im Zytoplasma -> Therapie hemmt Replikation -> RNA geht verloren = Heilung; Re-Infektion mgl.
Krankheitssymptome bei Virusinfektionen:
o Direkte zytopathische Effekte
⇒ z.B. Lungenentzündung, Durchfall, Exanthem (VZV)
o Immunantwort / Erkennung der Virusinfektion
Lokal: Inflammation (Rubor, Dolor, Calor, Functio laesa)
Systemisch: Allgemeinsymptome, Exanthem (z.B. Masern)
o Chronische Inflammation
⇒ Zirrhose (Leber), Tumoren, Immundefekt (HIV)
o Transformation (EBV, HPV)
⇒ Aktivierung der Zellteilung (Mitose)
⇒Inhibition des Zelltods
o Bei Immunsupprimierten kaum/keine Warnsymptome
Wirtsspektrum beschreibt, welche Arten infiziert werden können
Tropismus beschreibt, welche Zellarten eines Wirts infiziert werden
Zoonosen: Übertragung von Viren von Tier auf Mensch (SARS, Ebola, AIDS)
Virulenz: Eigenschaft eines Virus, eine Krankheit auszulösen
Attenuiertes Virus: kann keine Krankheit mehr auslösen, weil es sich nur langsam vermehrt
Virämie: Gegenwart von Viren im Blut
Eine erfolgreiche Virusvermehrung erfordert:
o Suszeptibilität (Zelle hat passenden Rezeptor, Virus kann eindringen)
o Permissivität (Virus kann sich in Zelle vermehren)
o Immunevasion (Fähigkeit des Virus dem Immunsystem des Wirts zu entkommen)
Replikationszyklus (Bsp. Poliovirus):
o Rezeptor-Bindung und Eintritt (Attachment)
o Freisetzung des Genoms (Uncoating)
o Translation der Virusproteine
o Genomreplikation
o Zusammenbau (Assembly)
o Freisetzung (Release)
o Evtl. Reifung (nicht bei allen Viren; z.B. HIV)
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Virus-Rezeptor: haben eigentlich andere Funktion, „unschuldig“, bestimmt Tropismus, Virus-Rezeptor-Interaktion ist
hoch spezifisch; neutralisierende AK verhindern diese Interaktion
o Entry-Rezeptor: ist unmittelbar am Viruseintritt beteiligt (HIV: CD4)
o Co-Rezeptor: Einige Viren brauchen zusätzliches Molekül zum Eintritt oder Vorbereitung der Bindung (HIV:
CXCR4 oder CCR5)
o Attachment-Faktor: eher unspezifische Bindung -> Verweildauer vom Virus an Zellmembran länger
-> Wahrscheinlichkeit der Rezeptorbindung steigt (HIV: z.B. Heparansulfat)
Eintritt in die Zelle:
o Nicht umhüllte Viren: Endozytose
o Umhüllte Viren: Membranfusion oder Endozytose mit anschließender Membranfusion (Endosomenmembran)
Virus-Zell-Interaktion
o Lytisch: Virus vermehrt sich in Zelle, wird lysiert, neu gebildete Viren werden frei; Bsp.: Rhinoviren
o Persistierend: Virus-Vermehrung, kontinuierliche Freisetzung; kein Zelltod!, evtl. aber veränderter SW (HIV)
o Transformierend: Virus-Vermehrung, Veränderung des Zellzyklus, Entartung (HPV)
Infektionen durch virus-vermittelter Zellschäden (Lyse) oder immunvermittelte Pathogenese (Zellen mit nicht-lytischen
und z.T. auch lytischen Viren wird vom Immunsystem gekillt)
Immunpathogenese durch Zelllyse durch CTL, Ag-AK-Komplexe, systemische Effekte (z.B. Interferone)
Virusgruppierung nach klinischer Symptomatik:
o Respiratoroische Viren (keine systemische Infektionen, lokal begrenzt):
Influenzaviren, Rhinoviren, Adenoviren, Enteroviren
o Gastrointestinale Viren (alle unbehüllt -> Magensäureresistent)
Noroviren, Rotaviren, Adenoviren, Coxsackieviren, Polioviren
o Hepatitis-Viren: HAV, HBV, HCV, HDV, HEV
o Hämorrhagische Viren: Ebola, Hantavirus, Lassavirus
o Kinderkrankheiten: Mumps, Masern, Röteln, VZV (Windpocken), Ringelröteln, Coxsackie-Viren
o Tumorviren: HPV, EBV, Ringelröteln-Viren, HCV, HTLV-1
Gastrointestinale Virusinfektionen
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Gastroenteritis: Durchfall, Erbrechen, Fieber, Bauchkrämpfe, Dehydration
Plötzlicher Beginn, wässrige Durchfälle, selbst-limitierend (wenige Tage), häuft leichter Verlauf/asymptomatisch, i.d.R.
Leukozyten im Stuhl
Häufigste Ursachen sind Viren!
Rotaviren, Noroviren, Sapoviren, Astroviren, Adenoviren
Rotaviren
dsRNA, unbehüllt, 11 dsRNA-Segmente
Häufigste Ursache für Durchfall-Erkrankungen bei Kindern; da schwere Verläufe wegen rascher Dehydration
Tierreservoir (v.a. Rinder, Schweine, Hunde, Hasen
Übertragung: Fäkal-oral, v.a. Schmierinfektionen; Häufung in Wintermonaten
Inkubationszeit: 1-3 Tage; Dauer: 2-5 Tage
Infektion Dünndarmzotten, Zerstörung Epithel durch Lyse, reduzierte Absorption, reaktive Hyperplasie mit vermehrter
Sekretion (veränderung Tight junctions)
2+
NSP4-Protein wirkt als Enterotoxin: zytotoxisch, erhöht Ca Efflux und die Zellpermeabilität
P-Typ-Antigen, Protease-sensitives Protein; beim Mensch 11 Typen
G-Typ-Antigen, Glykoprotein; 10 Typen
In BRD häufti G1P8
Genetische Variabilität: Antigendrift (Mutationen) und Antigenshift (Segmentaustausch)
Diagnostik: Ag-Nachweis und RNA-Nachweis (PCR)
Therapie: symptomatisch, Rehydrierung; Meldepflichtig durch Labor
Immunität: zytolytische Infektion; zellulär: CTL; humoral: IgA-AK gegen Virusproteine
Impfung: orale Lebendvakzine, 2.-6. Lebensmonat
Noroviren
+ssRNA, unbehüllt, 30nm
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Norwalk-like-Viren
Häufigster Erreger von Gastoenteritis; fäkal-oral durch Schmierinfektion, aerosol (Erbrochenes), kontaminierte Nahrung
Sehr umweltresistent, hochinfektiös
Inkubationszeit: 10-49 Stunden, Dauer: 1-3 Tage
Empfänglichkeit abhängig von Blutgruppe
Infektion und Zerstörung von Epithelzellen der Dünndarmzotten -> Verkürzung der Zotten;
Pathogenese des Erbrechens ungeklärt
Hohe genetische Variabilität durch Drift und Shift (ähnlich Influenza);
Veränderung durch Mutation und Rekombination
Rekombination bei +strang RNA-Viren:
o Bei Infektion EINER Zelle durch ZWEI Viren kann die RNA-Polymerase zws. beiden Matrizen bevorzugt in
Bereichen mit großer Homologie wechseln (Template-Switching)
o Folge: Rekombinante Nachkommenviren mit einem gemischten Erbgut, die Eigenschaften beider Elternviren
oder völlig neue Eigenschaften besitzen
o Rekombination wichtiger Mechanismus der Virusevolution!!! (HIV)
Nachweis durch PCR aus Stuhl; erschwert durch Variabilität
Therapie: nur symptomatisch; Virusausscheidung über 1-2 Wochen (deren Infektiosität unklar; kein Wachstum auf
Kulturen oder in Tieren); Hygiene, Isolation, Mundschutz; namentliche Meldepflicht
Sapoviren
Sapporo-like Viren
Gastroenteritis v.a. bei Kindern; v.a. leicht verlaufend
Sporadisches Auftreten, v.a. in Herbst und Winter
Astroviren
+ss RNA, unbehüllt
Weltweit verbreitet; endemisch v.a. im Winter
Häufig leichter Verlauf
Adenoviren
dsDNA, unbehüllt, ikosaedrales Kapsid
Einteilung in 6 Subgenera, mehr als 50 Serotypen
Sehr resistent gegenüber physikalischen und chemischen Umwelteinflüssen
Hepatitisviren
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Akute Hepatitis:
o Prodromalstadium: Fieber, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Erbrechen
o Ikterische Phase: Ikterus, dunkler Urin, heller Stuhl, Hepatomegalie, Splenomegalie
o Rekonvaleszenz-Phase
Chronische Hepatitis:
o Oft symptomlos; Abgeschlagenheit, Oberbauchschmerzen, Appetitlosigkeit, Juckreiz
o Späte Symptome: Palmarerythem, Gefäßspinnen, Ikterus, Aszites
Hepatitisviren A, B, C, D, E; F ist nicht vergeben; G verursacht keine Hepatitis (= GB-C-Virus);
Epstein-Barr-Virus; Cytomegalie-Virus; u.A.
Hepatitis-A-Virus
Reservoir: Mensch; v.a. Afrika, Südamerika, China; in BRD sehr niedrige Prävalenz
Übertragung: fäkal-oral
Inkubationszeit: 2-6 Wochen
Oft subklinischer Verlauf (v.a. bei Kindern), akute Hepatitis (Tage bis Wochen), selten fulminant, nie chronisch
Diagnostik: Serologie (IgM-AK)
Therapie: nur symptomatisch
Impfung: aktiv (Totimpfstoff) und passiv
Meldepflichtig
Hepatitis-E-Virus
V.a. in Afrika und Asien, sporadisch auch in BRD
V.a. in Schweinen, Wildschweinen, Rotwild (Genotyp 3+4); Gt 1+2: nicht zoonotisch; Trinkwasser
Übertragung fäkal-oral, zoonotisch (Schweinefleisch), über Blut selten
Inkubationszeit: 2-9 Wochen
Klinik: akute Hepatitis, i.d.R. selbst limitierend, chromisch bei Immunsuppression; fulminanter Verlauf selten (1%),
Mortalität im 3. Trimenon bis zu 20%
Diagnostik: Serologie, PCR
Therapie: Fibavirin bei schweren oder chronischen Verläufen
Impfung: aktive Immunisierung wird erprobt
Meldepflichtig
Hepatitis-B-Virus
40% der Weltbevölkerung ist positiv für HBc-AK; 1 Mio. Todesfälle pro Jahr;
v.a. in Afrika, China, nördliches Lateinamerika; Prävalenz in BRD niedrig
Übertragung: homo- und heterosexuell, perinatal, i.v. Drogenabusus, parental durch Blut, „sporadisch“ (Tattoo,
Piercing, Akupunktur)
Überlappende Leseraster der HBV-Gene -> Restriktion für genetische Variabilität
Attachment, Endozytose, Membranfusion, Uncoating, DNA-Replikation, mRNA, Assembly, ER, Golgi, Exozytose;
HBV-Genom persistiert als „covalently closed circular“ (ccc) DNA im Zellkern von Hepatozyten; reverse Transkriptase als
Angriffsziel für antivirale Medis
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Primäre Infektion: asymtpomatisch, akut; dann Ausheilung oder Persistenz; chronische Hep B mit Leberzellschädigung;
Spätfolgen: Zirrhose, Karzinom (je höher die Viruslast, desto höher die Wahrscheinlichkeit; HBV-X-Gen inhibiert
Apoptose durch Bindung an p53)
Ist Mutter positiv auf HBsAg -> Kind wird post partum immunisiert
Serologie:
o s = Surface, Oberfläche, Hülle; c = Kapsid; e = bedeutungslos; ursprünglich „early“
o HBs-Antigen -> Infektion
o HBc-Antikörper -> Kontakt mit HB-Wildtypvirus
o HBc-IgM-AK -> frische Infektion
o HBs-AK -> Immunität (nach Infektion oder Impfung)
o HBe-Antigen -> hohe Virusreplikation
Chronische Hep B-Infektion: min. 6 Monate Ag nachweisebar (ELISA)
αHBs (AK für dieses Ag) neutralisiert Virus; ist der da, ist Virus weg! Chronische hat das also nicht! wird durch Impfung
gebildet
αHBc: ist bei chronisch da, neutralisiert aber nicht; ist nicht in Impfung enthalten
chronisch
augeheilt
Geimpft
HBsAg
vorhanden
nicht da
nicht da
αHBs
nicht da
vorhanden
vorhanden
αHBc
vorhanden
vorhanden
nicht da
Therapie: bei akut i.d.R. keine Therapie; chronisch: Interferon-Monotherapie
Impfung mit rekombinant hergestelltem HBs-Antigen (Totimpfung); Dreifachimpfung (0-1-6 Monate)
Hepatitis-D-Virus
HBsAg, RNA
Koinfektion gleichzeitig mit HBV und HDV
Schwere akute Erkrankung, geringes Risiko für chronischen Verlauf
Superinfektion (bei chronischer HBV-Infektion): meistens chronische HDV-Infektion, hohes Risiko für schwere
chronische Lebererkrankung
Hepatitis-C-Virus
Früher: Non-A-Non-B-Hepatitis
170 Mio. Infizierte weltweit
Hauptursache für Zirrhose und Leberkrebst; Hauptindikation für Lebertransplantation!
Übertragung: needle sharing, sexuell, Mutter-Kind, Transfusion, berufsbedingt, nosokomial, „sporadisch“
Genetische Diversität
Akute Infektion (meist asymtomatisch) heilt aus oder bei 50-85% chronisch;
davon 20% Zirrhose, sie stabil bleibt, zum Tod führt oder ein HCC hervorruft
Karzinogenese ähnlich HBV: andauernde Leberschädigung durch persistierende HCV-Infektion -> erhöhte
Proliferationsrate der Hepatozyten, oxidative DNA- Schädigung durch Entzündungsreaktion;
mögliche Rolle von HCV-Proteinen bei Karzinogenese unklar
Therapie: Akut: Interferontherapie sofort nach Diagnosestellung;
chronisch: Ziel: Viruselimination; Kombi-Therapie mit „Direct Acting Antivirals): NS3-Inhibitoren (Protease), NS5AInhibitoren, NS5B-Inhibitoren (RNA-Polymerase)
Virale ZNS-Infektionen
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Meningitis, akute Enzephalitis, persistierende Enzephalitis
Meningitis: Fieber, Kopfschmerz (oft frontal), (Übelkeit), Virusnachweis in Zellkultur;
Enzephalitis: zusätzlich milde Lethargie bis tiefes Koma, neurologische Symptome, häufig Krämpfe;
Virusnachweis mit PCR
Bei bakterieller Infektion: neutrophile Pleozytose; bei viraler: lymphozytäre
Aseptische Meningitiden machen Enteroviren, HIV, HSV-2, Arboviren; manchmal FSME und Mumps;
akute Meningitiden machen HSV-1; seltener CMV, EBV, HIV, Masernvirus, VZV
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Übertragungswege: vektorvermittelt (Arthropoden) (FSME), fäkal-oral (Polio), direkter Kontakt (Herpes), aerosol
(Mumps), hämatogen (HIV), durch Biss in neurale Route (Tollwut)
Eintrittspforten ins ZNS: Infektion von Epithel-/Endothelzellen der Blut-Hirn-Schranke; Passage aktivierter Zellen durch
Schranke, Transport in Nervenbahnen
Im ZNS: keine dendritischen Zellen, geringe MHC-Expression, keine Transplantatabstoßung
Humanes Herpesvirus
Kapsid, Hülle mit Spikes, DNA
Herpes simplex: Typ 1: orofaziale Infektion; Typ 2: genital
Infektion des SH-Epithels, Latenz im Ganglion, Reaktivierung, evtl. Enzephalitis (1:75.000)
Nach 1-7 Tagen: Fieber, ZNS-Symptome, Krämpfe, Sprachstörung, HN-Lähmung
Nekrotische Entzündung des limbischen Systems
Therapie: Nukleosidanaloga
Frühsommer-Menigoenzephalitis (FSME)
Tierreservoir: kleine Nagetiere
Überträger: Zecken
Verbreitungsgebiete: Süddeutschland, Österreich, Schweiz, Slowakei
Virus ist umhüllt, 43nm
Genom: +ssRNA, ca. 11kb
Infektion von Endothelzellen und Makros an Stichstelle, Transport in LK, Virämie, infizierte Makros transportieren Virus
ins ZNS -> neuronale Degeneration und Nekrosen am Hirnstamm, Basalganglien, RM, Groß- und Kleinhirnrinde; v.a.
empfindlich sind Vorderhornzellen der HWS (Lähmung obere Extremität)
30% haben Prodromalphase ähnlich Influenza (Fieber, Kopfweh, Übelkeit, Lichtsensibilität);
zweite Phase milde Meningitiden bis schwere Enzephalitiden
Letalitätsrate 1-5%; 20% haben neuropsychiatrische Schäden
Impfung: Formalin-inaktivierte Viren
Tollwut, Rabies, Lyssa
Übertragung durch Bisse von infizierten Tieren; scheiden Viren schon 12 Tage vor Erkrankung im Speichel aus
Virion ist postolenkugelförmig, umhüllt, 65x180nm
Genom: -ssRNA, ca. 12kb
Vermehrung des Virus in Muskelzellen , zentripetale Ausbreitung, Vermehrung im Gehirn, zentrifugale Ausbreitung
(Epithelzellen der Speicheldrüsen!!), jetzt erst AK-Produktion
Auch direkte Infektion von Neuronen (Nervenendigungen bei Bißstelle), retrograder Transport zu Neuronen von RM
und Hirnstamm, Replikation in Neuronen und Dissemination im ZNS -> Enzyphalomyelitis mit Störung von
Neurotransmittersystemen; später Ausbreitung in verschiedene Organe, v.a. Speicheldrüsen
Inkubationszeit: 10 Tage bis Monate!; proportional zur Entfernung der Bißstelle vom ZNS
Prodromalstadium: Brennen in Bißstelle, Kopfweh, Gelenksteife, Fieber
Exzitationsstadium (rasende Wut): Hyperaktivität, Konvulsionen, Hyperventilation, Hydrophobie, Schluckkrämpfe,
steigendes Fieber, erhöhter Speichelfluss und geistige Verwirrung
Paralyse (stille Wut): Nachlassen der Krämpfe, zunehmende Lähmungen, Bewusstlosigkeit, Koma, Tod durch
Atemstillstand
- Erste Hilfe: Beseitigung des Virus von Infektionsstelle, chemisch oder physikalisch
- Postexpositionsprophylaxe: Tollwutimmunglobulin (RIG) um Wunde injizieren, Wundexzision
- Aktive Impfung mit abgetöteten Viruspräparationen
Persistierende Enzephalitis
- JC-Virus -> Respirationstrakt -> Virämie -> Persistenz in Niere, B-Zellen und Gehirn;
bei Immunsupprimierten progressive multifokale Leukoenzephalopathie
- Masernvirus: Monate bis Jahre nach akuten Masern -> Subakute, sklerosierende Panenzephalitis (SSPE)
- Rötelnvirus: 10-15 Jahre nach konnatalen Röteln -> Progressive Rötelnenzephalitis
Prionen
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Kuru, Creutzfeld-Jakob, vCJD, BSE, Scrapie, …
C
Protein-only Hyptothese: eigentlich Prnp-Gen -> mRNA -> Prp (normales Protein) -> Oberfläche;
Sc
infektiöses Protein PrP -> Aggregate mit normalem Protein
Virale Kinderkrankheiten
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Masern, Mumps, Röteln, Windpocken (Herpesviren), Drei-Tage-Fieber, Ringelröteln
Zeigen alle (bis auf Mumps) typische Hauteffloreszenzen
Masernvirus und Mumpsvirus: Paramyxoviren, umhüll, -ssRNA-Viren
Rubella Virus: Togavirus, umhüllt, +ssRNA-Virus
VZV (HHV-3): α-Herpesvirus, umhüllt, dsDNA-Virus
HHV-6/7: β-Herpesviren, umhüllt, dsDNA-Viren
BI9: Parvovirus, nacktes ssDNA-Virus
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Masern, Mumps, Röteln: behüllte Viren, ein Serotyp, kein tierisches Reservoir, Tröpfcheninfektion, virämische Phase,
lange Inkubationszeit (2 Wo), akute, generalisierte Erkrankung, i.d.R. keine persistierende Infektion, lebenslange
Immunität, ZNS-Komplikationen, Diagnostik durch IgM-Serologie, keine spezifische Therapie, Prävention durch Impfung
Masern
Tröpfcheninfektion, Hohe Kontagiosität, hohe Manifestationsrate (fast immer symptomatisch), kein Tierreservoir (Virus
ist bei Verbreitung auf empfängliche Menschen angewiesen), lebenslange Immunität
Zelluläre Masernvirus-Rezeptoren: CD150 und Nectin-4
CD150 ist wichtig für Eintritt und Dissemination; Nectin-4 für die Transmission
Ausbreitung: respiratorische Epithel -> Infektion von Makrophagen -> afferenter lymphatischer Transport
-> drainierende LK: primäre Virämie, Riesenzellbildung, Infektion von DC, Makros, B,T-Zellen -> peripheres Blut
-> vaskuläre endotheliale Zellen: sekundäre Virmäie (Milz, Thymus, Lunge, Leber, Niere, Haut, Gehirn)
Von Lunge kanns weiter getragen werden
Kopliksche Flecken (Wangenschleimhaut), makulo-papulöses Exanthem
Komplikation: bei Immungeschwächten MV als Opportunist, Riesenzell-Pneumonie (schwerwiegend); Enzephalitis
Lebendimpfstoff, langanhaltende Immunität; maternale AK vermindern Wirksamkeit (keine Impfung vor 1 Jahr)
Mumps
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Paramyxovirus
Virologie und Molekularbiologie wie Masernvirus
Tröpfcheninfektion, weniger kontagiös
Ubiquitärer Erreger, Häufung im Winter und Frühjahr
Diagnostik: ELISA (IgM/IgG); Verdacht ist meldepflichtig
Replikation im oberen Respirationstrakt -> lokaler LK -> erste Virämie -> LS und Zielorgane -> zweite VIrämie ->
Zielorgange und Niere -> Urinausscheidung
Zielorgane. Exokrine Drüsen (Parotis: Ziegenpeter), Testes, Ovarien, Pankreas, ZNS
Komplikationen: aseptische Meningitis, Meningoenzephalitis, Orchitis, Pankreatitis, Hörschäden
Therpaie: symptomatisch
Lebendimpfstoff (MMR-Vakzine)
Röteln
Kleinfleckiges Exanthem (kann auch fehlen)
Geringere Kontagiosität (als Masern), 25% asymptomatisch, kein Tierreservoir, saisonale Häufung v.a. im Frühjahr, i.d.R.
lebenslange Immunität
Tröpfcheninfektion, Grippe-ähnliche Symptome, Lymphadenitis (retroaurikulär)
Zwei Virämiephasen durch Replikation in regionalen LK, anschließend im gesamtem lymphatischen System
Wenig Komplikationen
Meldepflicht für Röteln-Embryopathie (5/a); RV induziert wsl die Apoptose; gefährlich v.a. im 1. Trimenon
(Organogenese), konnatale Infektion (PCR aus Fruchtwasser, Chorionzotte, fetalem Blut; IgM-Nachweis aus
Nabelschnurblut (ab 22.SSW))
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Impfung, MMR
Herpesviren
200nm, >30 Strukturproteine, Hülle aus Kernmembran und viralen Proteinen, Capsid aus 162 Capsomeren, Core,
lineare dsDNA, 120-230 kB
Alpha-Herpesviren: persistieren in sensiblen Neuroganglien
Herpes-Simplex-Virus 1 und 2; -> Varizella-Zoster-Virus
Beta-Herpesviren: persistieren in Lymphozyten und Monozyten in Niere und Speicheldrüsen
Zytomega lievirus (CMV) -> humaes Herpesvirus 6 und 7
Gamma-Herpesvieren: persistieren in B-Lymphozyten
Epstein-Barr-Virus, humanes Herpesvirus 8
Bei intaktem Immunsystem: Primär-Infektion verläuft i.d.R. gutartig, oft unbemerkt; Persistenz in jeweiligen Zielzellen
(VZV: Ganglien), von dort Reaktivierung: Erkrankung unterschiedlichen Schweregrades
Windpocken (Varicella)
Varicella Zoster Virus
Primärinfektion: Infektion als Epidemie von Windpocken, aerosole Übertragung, hoch infektiös
Fieber, Makulopapuläses Exanthem, Juckreiz; Rumpf > Kopf > Extremitäten; Narben bakterieller Sekundärinfektion
Komplikationen: Enzephalitis (0,1%), Pneumonie
Herpes labialis und Varizellen zoster (Gürtelrose) beruhen auf der Reaktivierung einer früheren latenten Infektion
Diagnose meist klinisch
Therapie: symptomatisch, evtl. Acyclovir, verkürzt Symptomatik, beugt Zosterneuralgie vor
Persistierende latente VZV-Infektion: asymptomatisch, keine Virusreplikation, Virus-DNA in dorsalen Wurzelganglien,
Reaktivierung, Replikation und zentrifugaler Transport in sensible Nerven zur Haut, ZOSTER, versikuläres Exanthem,
schmerzhaft, meist im Kopf/Thoraxbereich;
Komplikationen: postherpetische Neuralgie, neurologische Komplikationen (Enzephalitis), Disseminierung (bei ImmSup)
Diagnostik: Ag-Nachweis, PCR, Serologie
Herpes simplex 1
Übertragung durch direkten Kontakt, Inkubationszeit: 1 Woche
Erstinfektion: oft asymtomatisch
Danach Persistenz, latente Infektion (keine Produktion von Viren und Proteinen), virale DNA bleibt in sensorischen
Ganglien des Trigeminus, Reaktivierung (z.B. Herpes labiales), Komplikation: Enzephalitis
In SS: neonataler Herpes: ZNS-Befall, SEM (skin, eye, mouth)
HHV-6
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Typen A und B; Infektion im 1. Oder 2. Lebensjahr; wahrscheinlich über Speichel
Replikation in mononukleären Zellen und Epithel der Speicheldrüsen
Exanthema subitum (Rosela infantum, Dreitagesfieber), hohes Fieber; beim Abklingen makulöses Exanthem
Hohe Populationsdurchseuchung
Diagnostik: Erregernachweis (PCR) aus Blutlymphozyten
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Therapie: keine validierte virostatische Therapei oder Immunprophylaxe; evtl. Acyclovir
Parovirus B19
Nicht umhüllt, sehr stabil (resistent gegenüber Hitze und pH), nicht in Kultur anzüchtbar
ssDNA, 5kB
ikosaedrische Symmetrie, 20nm
macht cheek desease oder fifth disease
Ringelröteln, Girlanden-förmiges Exanthem
Infektion seronegativer Personen: oft asymptomatisch, Erythema infectiosum, Gelenkschmerzen, Vaskulitis,
Thrombozytopenie, Petechien, Myokarditis
Infektion in SS: Hydrops fetalis, intrauteriner Fruchttod -> Abort; Anämie; besonders im 2. Trimenon
Tröpfcheninfektion, Vermehrung v.a. in Vorläuferzellen der Erythropoese im KM -> passagere Retikulopathie beim
Gesunden, extrem hohe Virämie
Reinfektion möglich; Persistenz im KM?
Diagnostik: ELISA
Komplikationen: Arthralgien (v.a. junge Frauen), aplastische Krisen, Myokarditis, Meningitis, Vaskulitis
Viren bei Immundefizienz und SS
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Immunabwehr von Virusinfektionen:
o Unspezifische (angeborene) Immunantwort:
Interferon, NK-Zellen, Makros, Fieber; wichtig v.a. im Frühstadium; Eindämmung der Vermehrung/Ausbreitung
o Spezifische (erworbene Immunantwort:
Neutralisation von freiem Virus durch AK, Zerstörung infizierter Zellen durch zytotoxische T-Zellen, …
Interferon-Aktivierung z.B. durch dsRNA, Sezernierung von Interferon und Induktion eines „antiviralen Status“ in
Nachbarzellen: Abbau von Einzelstrang-RNA durch ISG-20, Hemmung der Transkription/Replikation von RNA-Viren
durch Mx-Proteine, Hemmung der PBS in virusinfizierten Zellen, Abbau viraler mRNA
Immundefizienz: primär = angeborener Defekt; sekundär = erworben oder iatrogen
Erworben durch andere Erkrankungen: Tumoren (v.a. Lymphome), HIV, Masern, Unterernährung;
iatrogen: Chemotherapie (cytotoxische Medis), Bestrahlung, Immunsuppressive Medis (z.B. nach Transplantation)
Cytomegalie-Virus
Übertragung durch Speichel, GV, transplazentar, Blut, Organtransplantation
Durchseuchung in BRD: ca. 60%
Persistierende Infektion (wie alle Herpesviren)
US6 inhibiert Peptid-Translokation durch den Tap-Transporter, US2 und US11 dislozieren MHC-1 vom ER ins Zytosol,
US3 hält MHC-1 im ER zurück
Bei Immunkompetenten: Primärinfektion meist asymtomatisch, selten LK-Schwellung, Fieber, Hepatitis; Reaktivierung
asymptomatisch; transplazentare Übertragung und fetale Schädigung möglich
Bei Immunsupprimierten: schwere Erkrankung durch Primärinfektion und Reaktivierung möglich; Fieber, Pneumonie,
Enzephalitis, Hepatitis, Retinitis, Kolitis, Organabstoßung
CMV bleibt nach Primärinfektion lebenslang im Körper; wer AK hat, ist CMV-infiziert
Polyomaviren
Zirkuläre ds DNA (5kb), unbehüllt
BKV: hämorrhagische Zystitis; JCV: progressive multifokale Leukenzephalopathie
Klinisch bedeutsame Virusinfektionen in SS
Tumorvirologie
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10-20% der menschlichen Tumorerkrankungen haben eine virale Ursache
Unbegrenzte Zellteilung (Immortalisierung), begrenze Zellansammlung (benigner Tumor), unbegrenze Zellansammlung
(maligner Tumor), Invasion des umliegenden Gewebes, Dissemination; Auflistung hier mit zunehmenden Mutationen in
zellulären Genen
Formen der Virus-Zell-Interaktion: lytisch, persistierend, latent, transformierend (geändertes Wachstumsverhatlten und
geänderte Morphologie)
Transformationen: Immortalisierung, reduzierte Abhängigkeit von WF, keine Kontaktinhibition, Ankerunabhängigkeit
(Wachstum im Weichagar), morphologische/karyotypische Veränderungen
Onkogene Transformation: kein humaner Tumor entsteht ausschließlich durch eine Virusinfektion! Sie sind für
Entstehung notwendige oder fakultativ-notwendige (d.h. durch anderen Vorgang ersetzbar) Bedingungen
Retroviren -> Go von Proto-onkogene (c-src, c-myc, c-ras)
DNA-Tumorviren -> Stop von Tumor-Suppressor-Genen (Rb, p53)
Onkogenese durch Retroviren:
o Direkte virale Transduktion von Onkogenen
o Aktivierung von zellulären Onkogenen durch retrovirale Integration
o Inaktivierung von Tumor-Suppressor-Genen durch retrovirale Integration
Bsp. für retrovirale Onkogene: felines, aviäres oder murines Leukämie-Virus
Virale Onkogene sind homolog zu zellulären Onkogenen (Proto-Onkogene)
Beim Menschen sind bisher keine Retroviren bekannt, die durch virale Onkogene Tumore verursachen
Humanes T-Zell-Leukämievirus: HTLV-1, Retrovirus, Vorkommen v.a. in Japan und Karibik, Übertragung über
Muttermilch, Persistierende Infektion von T-Zellen, bei 5% der Infizierten entsteht T-Zell-Leukämie, Retrovirus ohne
Onkogen, keine Aktivierung zellulärer Onkogene; Onkogenese wsl. Durch Stimulation der Transkription von T-Zell-WF
durch tax-Gen
EBV: Infektiöse Mononukleose (Pfeiffersches Drüsenfieber), DNA-Virus, Herpesviridae, persistierende Infektion von BZellen, Übertragung durch Speicheln (Kissing Disease) und Organtransplantation, Inkubationzeit: 1-2 Monate;
Häufigkeitsgipfel der Primärinfektion im Kleinkindalter und bei Jugendlichem, Durchseuchung bei Erwachsenen in BRD:
95%; Assoziation mit einigen Lymphomen und Nasopharynxkarzinom; wird auch bei Persistenz ausgeschieden!
latentes Membranproteine (LMP1) ähnelt CD40-Rezeptor -> induziert Expression von Bcl-2 etc.; ist ein konstitutiv
aktiver B-Zell-Rezeptor -> B-Zell-Aktivierung;
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Burkitt-Lymphom: EBV transformiert B-Zellen in vitro u.a. durch LMP1 (Mimikry der CD40.Aktion -> B-Zell-Aktivierung),
in vivo passiert das auch, wirkt sich aber durch eine effektive T-Zell-Antwort gegen EBV nicht aus!
Malaria wirkt T-Zell-suppressiv -> Proliferation der EBV-infizierten B-Zellen -> kann zur zufälligen chroosomalen
Translokation des Gens für c-myc (TF) kommen an den Promoter eine Ig -> ungehemmtes Wachstum von B-Zellen
EBV-Reaktivierungen sind beim Immungesunden häufig, aber ohne klinische Relevanz
Serologie zum EBV-Nachweis: Virus-Kapsid-Antigen und EBV nukleäres Antigen;
IgG-AK treten erst mehrere Wochen nach Primärinfektion auf -> schließen akute Primärinfektion aus!
HHV-8: Durchseuchung in Allgemeinbevölkerung: 5%; Übertragung durch Speichel oder sexuell; assoziiert mit KaposiSarkom (Spindelzelltumor mit starker Angiogenese), Castleman-Erkrankung (seltene atypische Lymphoproliferation),
primäre Effusions-Lymphome (Body-cavity-based lymphoma)
Hat Gen für Chemokinrezeptor, der ohne Ligand aktiv ist = vGpcr -> stimulier Sekretion von endothelialem WF
-> Angiogenese; zudem v-Bcl-2 = Apoptose-Inhibitor und v-cyclin (Zellwachstum)
HIV: Tumorerkrankungen bei 40% aller HIV-Infizierten (u.a. B-Zell-Lymphome, Kaposi-Sarkom, Anogenitale Karzinome);
Pathogenese: Dysregulation der Immunantwort: gesteigerte Zytokin-Produktion -> Zellproliferation (B-Zellen, Endothelund Epithelzellen), Replikation von onkogenen Viren, Angiogenese; zudem Beeinträchtigung der immunsurveillance
Humane Papillomaviren: HPV16, 18, etc. = high-risk-Typen; >99% der Zervixcarcinome, 40% der
Penis/Vagina/Vulvakarzinome, 90% der Analkarzinome, 20% der Hals-/Rachenkarzinome
Das Risiko einer Frau im Lauf ihres Lebens eine genitale HPV-Infektion zu erwerben liegt bei 75-80%!!!!
Karzinogenese: E6-Protein von HPV Typ 16/18 inaktiviert p53, E7 inaktiviert Rb
Rb = Tumorsuppressor, der Eintritt in S-Phase reguliert, zellzyklusabhängig phosphoryliert, hypophosphoryliertes Rb
bindet an E2F -> proliferationshemmend; E7 löst also Rb-E2F-Komplex -> Eintritt in S-Phase
P53 = das häufigste mutierte Gen in menschlichen Tumoren (65% aller Tumore); Sensor für DNA-Schäden oder
Zellstress; wenn geringe Schäden -> G1/S-Arrest; wenn irreparabel -> Apoptose; DNA-bindendes Protein
(z.B. TF-Aktivator für CdK-Inhibitor p21)
HPV-Impfung: rekombinierte virus-like-particles basierend auf Kapsid-Protein L1
Humane Polyomaviren: häufig Infektion im Kindesalter, dann Persistenz, Merkelzell-Karzinom (Verlust der
Immunüberwachung z.B. im Alter oder Immunsuppression -> vermehrte Virusreplikation; 1. Mutation: Non-Homologe
Rekombination mit Wirtszell-Genom (begünstig durch z.B. UV-Licht) -> Integration Virusgenom, Virusreplikation nicht
mehr möglich; MCV-T-Antigen kann DNA-Replikation aktivieren -> DNA-Strang-Brücke im Wirtszell-Genom;
2. Mutation: Mutation im T-Antigen-Gen, die DNA-Replikations-Funktion des T-Ag ausschaltet, aber Interaktion des TAg mit Rb nicht beeinträchtigt
HIV/AIDS
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HIV = Human Immunodeficiency Virus; der löst das Krankheitsbild AIDS aus = Acquired Immunodeficiency Syndrome
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34 Mio. Infizierte, 2,5 Mio Neuerkrankungen/Jahr, 1,7 Mio AIDS-Tote/Jah (= 5% der Infizierten); BRD: 80.000 Infizierte
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HAND = HIV-associated neurocognitive Disorders: Einschränkung motorische Fähigkeiten, Kurzzeitgedächtnis,
Kognition, Wortfindung, Antriebslust; selten: Demenz
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HIV wurde ca. 1880-1920 von Affen auf Menschen übertragen; Zentralafrika, Kongo;
HIV: Ortho-Retrovirus, umhüllt, +ssRNA-Genom, wird revers transkribiert, Lentvirus (verursachen langsame, chronische
Infektionen; können Aktivität ihrer Gene regulieren; andere Retroviren können das nicht!)
Klassifikation nach Symptomen (asymptomatisch = akute HIV-Infektion; AIDS) und nach CD4-Zellzahl
HIV -> stetiger Verlust von T-Helferzellen -> Immundefizienz -> AIDS
Übertragung: sexuell, parental, diaplazentar, Muttermilch; Inkubationszeit 2-3 Wochen; akutes Krankheitsbild
(Allgemeinsymptome), LK-Schwellung, dann 2-10 Jahre symptomfrei mit kontinuierlicher Virusreplikation und
zunehmenden Verlust an T-Helferzellen
2 HIV-Typen: 1: pandemischer Typ, Schimpansen; 2: endemisch in Westafrika; Mangabey
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Tropismus: CD4-positive T-Zellen (Helferzellen), Makros, DZ, Mikroglia (im Hirn)
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Replikation in ruhenden T-Zellen = Latenz: Eintritt, Uncoating, reverse Transkription, Integration;
erkennt Immunsystem nicht, da keine viralen Proteine gebildet werden, keine Präsentation!
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Reaktivierung des nach T-Zell-Stimulation: Ag bindent an T-Zell-Rezeptor -> Aktivierung Provirus -> Expression,
Zusammenbau -> Freisetzung und Reifung oder Präsentation
CD4-Verlust durch Immunaktivierung, anti-HIV-CTL, Apoptose
Medis setzen an verschiedenen Stellen an: Hemmung der Rezeptorbindung, Fusion, reversen Transkriptase, Integration
Diagnostik: ELISA gegen HIV-Ag oder AK, Western-Blot (AK)
HIV könne Mutieren, Quasi-Spezies; ist schon der infizierende HIV mutiert, sind alle anderen auch; wichtig bei
Resistenzen!
Impfstoff gibt’s noch nicht; Quasispezies haben hohe Ag-Diversität; keine Immunität nach durchgemachter Infektion, …
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Replikation in aktivierten T-Zellen: Eintritt, Uncoating, reverse Transkription, Integration ins Genom, Expression,
Zusammenbau, Freisetzung und Reifung oder Präsentation auf MHC1
Antivirale Therapie
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Wirkstationen antiviraler Medikamente: Rezeptorbindung, Eintritt, Uncouating, Reverse Transkriptase (Retroviren,
Hepadnaviren), Integration, Genom-Vermehrung, Protein-Synthese, Protein-Reifung, Freisetzung
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Rezeptorantagonisten: Maraviroc
bindet an HIV-Corezeptor CCR5, verhindert Bindung zws. HIV-gp120 und Corezeptor,
Fusionsprotein kann sich nicht entfalten, Membranfusion wird verhindert;
HIV nutzt auch noch einen weiteren Corezeptor -> vorher genotypischer Test, welcher Rez. hauptsächlich genutzt wird!
Fusionsinhibitoren: Enfuvirtid
HIV-Fusionsprotein gp41 hat zwei helikale Bereiche, die zusammenlagern und dadurch gp41 verkürzen
-> Membranfusion wird ausgelöst; Enfuvitid (Polypeptid mit gleicher Struktur wie eine der Helices) lagert sich an gp41
an -> keine Umlagerung von gp41 -> keine Fusion
Ionenkanalinhibitoren (Uncoating): Amantadin
Influenza-Virus wird über Endosomen in Zelle aufgenommen, die in Zelle angesäuert werden: über viralen Ionenkanal
M2 gelangen Protonen ins Innere des Virus -> Proteinhülle bricht auf -> Genom wird freigesetzt;
Amantadin blockiert M2 von Influeanz A (bei B wirkunslos); inzwischen leider oft Resistenzen; kaum eingesetzt
Nucleosidanaloga (Genomreplikation): Acyclovir
kann von normalen Zelle nicht in DNA eingebaut werden, weil es kein Nucelotid ist; Kinase erkennt Nucleosid nicht als
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Substrat (Prodrug-Prinzip); Zelle mit α-Herpesviren: virale Thymidinkinase kann Acyclovir phosphorylieren -> NucleotidAnaloga -> Einbau ins Virusgenom; ABER: Acyclovir hat kein freies 3´-OH-Ende -> Strangabbruch; Guanosin-Analoga
Nucleosidanaloga: Ganciclovir
Guanosin-Analoga; gleiches Wirkprinzip wie bei Acyclovir; Therapie von CMV, da dieses keine Thymidinkinase besitzt
und deshalb gegen Acyclovir resistent ist;
mehr Nebenwirkungen durch höhere Spontanphosphorylierunge -> Einbau in zelluläre DNA uninfizierter Zellen
Kompetitive Hemmung (Genomreplikation): Foscarnet
Analogon des Pyrophosphats; inhibiert DNA-Synthese von Viren (Herpesviren, HBV, HIV);
PP wird bei DNA-Polymerisierung als Spaltprodukt der NTPs freigesetzt und dann zu Monophosphate hydrolisiert; die
freiwerdende Energie treibe DNA-Polymerisierungsreaktion voran; Foscarnet ist nicht hydrolysierbares PP-Analog, das
aber von PP-Bindestelle der viralen DNA-Polymerase (bzw. reverser Transkriptase bei HIV und HBV) gebunden wird
-> DNA-Polymerisierung wird so kompetitiv gehemmt; Foscarnet bindet 100mal stärker an virale Enzyme als an zelluläre
DNA-Polymerasen; aber starke Nebenwirkungen, Reservetherapei bei Acyclo-resistenten HSV-Infektionen
Multiple Aktivität (Genomreplikation): Ribavirin
RNA-Mutagen (paart sich mit C und U) -> Depletion des GTP-Pools, Immunmodulation hin zu CTL-Antwort -> Hemmung
des mRNA-Capping; Anstieg der Mutationsrate bei Polivirus von 1,5 auf 6,9 Mutationen/Gen;
Wirkung auf HCV: Erschöpfung des zellulären GTP-Pools, Inhibition der HCV-RNA-Polymerase, RNA-Mutagenese,
Immunmodulation (zytotoxische CTL-Antwort); hier spielt mRNA-Capping-Inhibition keine Rolle!!! Grund: Hat eine
Sequenz, die unabhängig von der Cap-Struktur am Ribosom übersetzt werden kann
Nukleo(sid/tid)ische RT-Inhibition: NRTI
NRTIs werden von reverser Transkriptase (HIV, HBV) in cDNA eingebaut; durch fehlende 3´-OH -> Kettenabbruch;
Prinzip wie bei Acyclovir; NRTIs verhindern, dass genomische RNA in cDNA umgeschrieben wird, Replikationszyklus
bricht ab; Beispiel: Tenofovir als Subtratanalogon der rT von HIV und HBV
Nicht-Nukleosidische RT-Inhibitoren: NNRTI
NNRTIs ähneln NICHT den Nukleotiden; sie binen an RT von HIV -> Konformationswechsel des Enzyms -> Verlust der
Aktivität; RNA kann nicht in cDNA umgeschrieben werden, Replikationszyklus bricht ab;
Beispiel: Nevirapin gegen HIV
Integraseinhibitoren: Raltegravir
Integraseinhibitoren (INIs, INSTIs) hemmen HIV-Integrase nicht-kompetitiv; binden ans Enzym, Konformationsänderung,
Verlust Aktivität; INIs verhindern, dass cDNA ins zelluläre Genom integriert werden kann; inhibieren den Schritt des
„Strang-Transfers“, bei dem virale und zelluläre Nukleinsäuren erstmals miteinander verbunden wird; sie gehören also
zur Gruppe der STIs (strand transfer inhibitors; daher auch INSTIs); Replikationszyklus bricht ab;
erste Wahl bei HIV, da nebenwirkungsarm
PBS: Interferonsystem: Interferon-α-2B
hat längere Halbwertszeit als normales Interferon; hemmt (wie das körpereigene IFα) die PBS;
IFα wird von Virus-infizierten Zellen freigesetzt, körpereigener Abwehrstoff; es induziert Expression der RNAabhängigen Proteinkinase PKR, die sich in Gegenwart viraler RNA durch Autophosphorylierung selbst aktiviert; sie kann
dann Initionsfaktor der Translation phosphorylieren (eIF-2), der so inaktiv wird -> keine PBS -> Zelltod;
Einsatz: chronische Hep B und C
Reifung: Proteaseninhibitoren: Lopinavir
hemmt HIV-Protease, indem es ans aktive Zentrum bindet (hat selbst zwei Peptidbindungen); proteolytische Reifung
der HIV-Proteine wird verhindert; Zelle setzt immer noch Viruspartikel frei, aber sind nicht gereift und somit nicht
infektiös; Proteaseinhibitoren werden i.d.R. geboosted (s.u.)
Proteaseinhibitoren: Boosting mit Ritonavir
Ritonavir ist auch HIV-Proteaseinhibitor, der mit kombiniert wird; er hemmt zusätzlich sehr stark das Cytochrom-P450
System der Leber, über das viele Arzneistoffe abgebaut werden! Therapeutisch aktive Dosis kann gesenkt werden, da
sie langsamer verstoffwechselt werden; Schreibweise: Lopinavir geboosted: LPV/r
Reifung: PIs: Simeprevir
auch kompetitiver PI; hemmt Protease von HCV
Freisetzung: Neuraminidaseninhibitoren: Oseltamivir
Neuraminidase spaltet zellulären Rezeptor von Influenza (Sialinsäure), damit freigesetzte Viren nicht wieder andocken
und verkleben (Sialinsäure ist auch in Virus-Membran enthalten). Osteltamivir ist also Virostatikum; Reduktion
Symptomschwere; hemmt Neuramidase von Influenza A und B
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Virämie: neutralisierende AK: anti-Virus-IgG
Postexpositionsprophylaxe, passive Immunisierung; Opsonierung, keine Bindung an zelluläre Rezeptoren
HIV-Therapie
Kombinationstherapie = HAART (highly active)= ART = cART (cominated Antiretrovirale Therapy)
Aus mindestens 3 Substanzen
Ziel: Senkung Viruslast unter Nachweisgrenze (40 Kopien/ml), Verhinderung von AIDS;
keine Heilung! Therapie zeitlich unbegrenzt; Lebenserwartung unter Therapie > 40 Jahre
Beginn der Therapie: CD4-Count < 500 Zellen/yl
Kombis:
o 2 NRTI + 1 NNRTI
o 2 NRTI + 1 Pl/r
o 2 NRTI + 1 INI
3 NRTI unterliegt den anderen
Zuvor: Reistenztest; währenddessen: Bestimmung Viruslast und CD4-Zellzahl
Materno-fetale Transmissionsprophylaxe: Komitherapie für Mutter, Kaiserschnitt, 4 Wochen orale postnatala NRTIGabe fürs Kind (Zidovudin)
Stichverletzung: Blutungsförderung, alkoholicshe Wundreinigung, Postexpositionsprophylaxe (optimal innerhalb 2h),
HAART für 4 Wochen; Infektionsrisiko normal: 1:3000; wird aber durch PEP deutlich reduziert
Prä-EP: Truvada reduziert bei Männern das Risiko um 95% sich anzustecken; bei Frauen hilfts nicht
HCV:
HBV:
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SVR = substained virological response -> dauerhafte Elimination des Virus durch Behandlung
Relapse: wiederkehrende Virämie nach vorübergehender Viruselimination nach Behandlung
HCC, Zirrhose
Therapiebeginn: 3-4 Monate nach persistierender Infektion
Ziel: Elimination des Virus und Ausheilung der Hepatitis, Vermeidung HCC und Zirrhose
Bis 2013: Interferon-α und Ribavirin; aber: Nebenwirkungen und unbefriedigend
Seit 2014: je nach Genotyp mit Sofosburvir, Ribavirin, Daclatasvir;
nur bei Genotyp 1 manchmal Triple-Therapie mit Sofosbuvir, Ribavirin und PEG-Interferon!
Infektion zu 99% heilbar; interferonfrei, 12-24 Wochen, 100.000€
Reinfektion bei erneutem Kontakt mit HCV möglich
PEP nicht vorhanden (aber Therapie heilt eh)
Diagnostik: Serologie:
o Nach Impfung: anti‐HBs pos. + anti‐HBc neg.
o Ausheilung: anti‐HBs pos. + anti‐HBc pos.
o Chronisch: anti‐HBs neg. + HBs Ag pos. (> 6 Monate)
Therapieindikation: keine antivirale Therapie bei akuter Hep B, da Ausheilungsrate: 95-99%;
bei chromischer Hep: Persistenz von HBsAg für > 6 Monate, Abwesenheit von anti-HBs
Therapie: α-IF (hemmen PBS), Nucleosid-Analog, Nucleotid-Analoga (NRTIs, rT)
Dauer: Langzeittherapie, Ausheilung selten
Ziel: Schutz vor Zirrhose, keine Heilung
Schema I: mit Interferon, 48 Wochen; Schema II: Nukleos(t)idanaloga, Jahre/Monate
PEP: Neugeborene: HBsAg-positive Mütter innerhalb von 12h aktive/passive Immunisierung;
nach Nadelstichverletzung: HBsAg, abhängig vom Titer ob Immunisierung oder nicht
HSV 1/2:
Indikation: Herpes labialis, genitalis, Konjunktivitis, Encephalitis, generalisiert, neonatorum
Aciclovir, Valavivlocir (besser Bioverfügbarkeit als Aciclovir)
H. neonatorum: Kaiserschnitt und Acyclovir i.v. fürs Baby
VZV:
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Indikation: Primärinfektion bei beginnendem Husten (Pneumonie!), bei Immunschwäche, bei SS, Zoster
Aciclovir, Valavivlovir
Kongenitale, neonatale Varizelleninfektion:
o Primärinfekt in Früh-SS: VZIG innerhalb 72h
o
o
CMV:
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Primärinfekt der Mutter 1-5 Tage vor Geburt: Geburt hinauszögern um >5 Tage (maternale IgG-Produktion)
Primärinfekt der Mutter nach Geburt: VZIG und ggf. Aciclovir fürs Baby
Ganciclovir; bei Resistenzbildung: Aciclovir, Foscarnet
Situation in SS unbefriedigend; CMVIG, wenn Fötus infiziert, evtl Abbruch;
nach Geburt: Ganciclovir bei Baby als Heilversuch
Influenza:
Indikation: Immunsuppression, schwerer Verlauf, alte Menschen, Risikoinfektionen (H5N1)
Therapie: Neuraminidaseinhibitoren innerhalb 24h nach ersten Symptomen; Nutzen fraglich
Amantadin wird wegen Resistenzen nicht mehr eingesetzt
Antivirale Impfungen
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Natürliche Immunität: schnell bei Erstkontakt, spezifisch (bakt. Polysaccharide, dsRNA, bakt. DNA, missing self); NKZellen, Makros, IF, Komplement, GZ, TLRs
Adaptive Immunität: langsam bei Erstkontakt, schnell bei Folgekontakt, immunologisches Gedächtnis!!, hochspezifisch
(AS-Sequenz); T-/B-Zellen, AK
Impfstoff steht bei adaptiver Immunität an; Adjuvantien bei natürlicher
Auslösen einer adaptiven Immunatwort: Ag, DC, T/B-Zelle; Lymphknoten
Unreife DC toleriert Ag; nach Infektion/Entzündung/Impfung ist sie reif -> Immunität
Gibt Pool naiver T/B-Zellen; nach Antigen-Kontakt -> Proliferation der Passenden
Adjuvantien
= Stoffe, die einem Totimpfstoff beigefügt werden, um dessen Immunogenität zu erhöhen (DC-Reifung)
Wirken entweder proinflammatorisch oder aktivieren TLR
Beispiele: Aluminiumhydroxid oder Aluminiumphosphat
Sie können Nebenwirkungen der Impfung verstärken (Fieber, Kopfweh)
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Humorale Immunität: AK (von Plasmazellen); Hauptziel von Impfungen!
Neutralisierende AK: sind gegen Of-Ag von Viren gerichtet; verhindern Invasion in Zellen;
neutralisieren auch Toxine
Zelluläre Immunität: T-Zell-vermittelt; CD8+ (CTL) vs. CD4+ (TH)
IgM: Bildung nach Erstkontakt, niedrig-affin, früh gebildet, verschwinden schnell, wichtig für Komplementkaskade
IgG: spät gebildet (Klassenwechsel), hochaffin, lang erhalten, plazentagängig; Bildung wenn Ag im peripheren LK
IgA: spät gebildet (Klassenwechsel), hochaffin, Neutralisation in SH, lang erhalten, Bildung wenn Ag in mucosalen LK
Impfung
Ziel 1: AK-Bildung -> Neutralisieren Viren, Toxine, opsonieren Bakterien
Titer: ELISA oder Verdünnungstest; da wo noch Testaktivität beobachtet wird = Titer
(1:64 entspricht stärkeren Immunität als 1:16)
Ziel 2: zelluläre Immunität
wichtig bei intrazellulären Erregern, wird routinemäßig nicht geprüft;
Bsp.: Bordetelle Pertussis: Immunschutz korreliert mit zellulärer Immunität
Aktive Immunisierung:
o Tot- oder Lebenimpfstoff
o Aktivierung der adaptiven Immunantwort (AK, B/T-Zellen)
o Langanhaltende Immunität
o Hauptanwendung: Prophylaxe
Passive Immunisierung:
o Gabe von Immunsglobulinen
o Erzeugung einer humoralen Immunität (AK)
o Immunität transient (wenige Wochen)
o Hauptanwendung: PEP
Totimpfstoff:
o Inaktivierte Pathogene oder einzelne Proteine
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o Humorale Immunität steht im Vordergrund
o Können KEINE Impferkrankungen erzeugen!!!
o i.d.R. unproblematisch in SS oder bei Immunsuppression
o + Adjuvans
o Mehrere Impfungen
Lebendimpfstoffe:
o Vermehrungsfähige, meist attenuierte Erreger
o Vermitteln zelluläre und humorale Immunität
o Können Impferkrankungen ausläsen
o Evtl. problematisch in SS oder IS
Immunglobuline:
o Gegen Erreger gerichtet, neutralisierende AK
o Können KEINE Impferkrankungen erzeugen
o i.d.R. unproblematisch in SS oder IS
…….
Aciclowir: Phosphorylierung durch Virus-TK, Kompetitive Polymerase-Hemmung, DNA-Kettenabbruch
Ganciclovir: Guanosin-Analogon (wie Aciclovir), Monophosphorylierung durch virale Kinasen, weitere Phosphorylierung durch
zelluläre Kinasen zum Triphosphat, Einbau in virale DNA, Kettenabbruch
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