Geschmack und Verwendung

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FM
Essig und Öl sind zwei Lebensmittel, die den Menschen
schon Tausende von Jahren in der Esskultur begleiten...
Geschmack und Verwendung
November 2013
Der Olivenbaum und seine Produkte
Produkte die aus dem Ölbaum hervorgehen wurden schon 4000 Jahre vor Chr. auf verschiedenste
Art und Weise verwendet um den Alltag, der am
Mittelmeer ansässigen Menschen, zu erleichtern.
Olivenöl und Tafeloliven dienten täglich als Lebensmittel. Das Öl des Olivenbaumes wurde verwendet
um Marmorfußböden zu pflegen, Nahrungsmittel
zu konservieren, Waffen und Leder zu fetten oder
um als Lampenöl für Helligkeit zu sorgen.
Der Olivenbaum
Olivenöl kommt von Oliven, die auf Olivenbäumen
gedeihen. Es gibt ca. 150 verschiedene Olivenbaumarten und 800 Millionen Olivenbäume auf dieser
Erde. Dabei kann der Ölbaum 300 bis 700 Jahre alt
und bis zu 2 m hoch werden, der älteste Olivenölbaum wird heute auf ~1200 Jahre geschätzt. Das
enorme Alter zeigt die Widerstandsfähigkeit dieses
Baumes und rührt vornehmlich von der im Olivenblatt
enthaltenen Substanz Oleuropein her. Oleuropein
und seine Folgeprodukte wirken immunsystemstärkend und geben dem Olivenöl seine bittere und
scharfe Geschmackskomponente.
Ernteverfahren
Von Hand
Die von Hand ausgeführte Ernte wird meistens in
schwer zugänglichen Regionen oder in Ländern mit
niedrigen Lohn- und Lohnnebenkosten praktiziert. Bei
der Ernte von Hand organisieren sich die Pflücker in
kleinen Gruppen, spannen Tücher auf den Böden vor
den Bäumen auf, klettern auf die Bäume und Pflücken
die erntereifen Oliven mit Plastik Handrechen oder
der bloßen Hand. Ein Pflücker schafft ~13 Kilogramm
Oliven pro Stunde. Dieses zeitaufwändige und kostspielige Verfahren ist unter Fachleuten und Olivenölliebhabern anerkannt, da es sehr sorgsam mit den
Oliven umgeht und somit die beste Qualität des Öls
garantiert.
Der Ursprung der heute bekannten Nutzpflanze wurde im östlichen Mittelmeerraum ausgemacht. Diese
Urform , auch wilder Olivenölbaum genannt, kann
durch Funde von fossilen Blättern in Italien 6 Millionen Jahre zurück datiert werden.
Man geht im Allgemeinen davon aus, dass der heute
bekannte und kultivierte Olivenölbaum von der
Pflanze Olea chrysophylla abstammt. Durch lange
Jahre der Kreuzung wurde in Kleinasien der uns bekannte Olivenbaum kultiviert. Die Verbreitung in
Europa folgte dann über die Nordseite des Mittelmeers (über die Türkei bzw. Kreta und Griechenland
nach Italien und den Balkan und von dort nach Frankreich, Deutschland und Spanien), sowie über das südliche Mittelmeer (über Lybien nach Tunesien, nach
Algerien und dann über Marokko und die Strasse von
Gibraltar nach Spanien und den Rest Europas).
Schlag- oder Rütteltechnik
In manchen Regionen werden lange Stangen oder
Stäbe eingesetzt um die Ölbäume damit zu schlagen,
die herunterfallenden Oliven werden dann in ausgelegten Netzen aufgefangen und weiterverarbeitet.
Eine ähnliche Technik sind sogenannte Rüttelmaschinen. Diese werden am Baum festgemacht und rütteln
den Stamm bis die Oliven in ausgebreitete Netze am
Boden fallen.
Wartetechnik
Eine weitere traditionelle Methode Oliven für Olivenöl zu sammeln ist die "Wartetechnik". Hierbei werden
Netze am Boden unter den Olivenheinen ausgelegt,
man wartet bis die Oliven herunterfallen und erntet
in regelmäßigen Abständen die Netze ab. Leider
bringt diese Technik kein hochwertiges Olivenöl hervor, denn Oliven die von allein zu Boden fallen, sind
schon zu Reif und anfällig für eine frühzeitige Oxidation, somit verfaulen und gären die Früchte zu schnell
bevor man Sie zu einem hochwertigem Öl pressen
kann.
Die Ernte
Die Ernte variiert stark, je nach Reifegrad und Art der
Olive. Sie beginnt meisten zwischen Oktober und
Februar. Grüne oder noch nicht vollreife Oliven ergeben eher ein intensiveres, bitteres Olivenöl, während
vollreife Oliven ein eher süßeres Olivenöl hervorbringen. Letzten Endes ist es die Sorten und der Reifegrad, der den Geschmack eines Öls bestimmt.
Mit Erntemaschinen
Auf großen flach beackerten Plantagen ist heutzutage
die Erntemaschine gebräuchlich. Diese erntet völlig
mechanisiert die Oliven ab. Das geschieht entweder
dadurch das die Maschine ein Netz automatisch unter
den Baum spannt und durch Rütteln die Oliven erntet
und automatisch das Netz wieder verschließt und
einpackt oder durch das mechanisierte durchkämmen
der Äste und abfangen der Oliven in einem Behälter.
2
Natives Olivenöl: ein Hochgenuss!
Natives Olivenöl extra bedeutet wörtlich: Naturbelassenes Olivenöl von besonderer Qualität. Nativ
(naturbelassen) heißt, dass bei der Olivenölherstellung nur bewährte mechanische Verfahren zum Einsatz kommen dürfen, wie beispielsweise die Kaltpressung oder Kaltextraktion. Natives Olivenöl ist also ein
echtes Naturprodukt. Extra steht für die höchste Qualitätsstufe unter den Olivenölen und bedeutet, das Öl
erfüllt die höchsten Anforderungen an Geschmack
und Zusammensetzung. Ausschlaggebend ist hier
besonders der Säuregehalt.
verwendeten aber Sorten fehlen, deutet einiges darauf hin, dass die Öle verschiedener Mühlen gemischt
wurden. Unter Umständen wird dann sogar Olivenöl
verschiedener Jahrgänge und Ernten vermischt oder,
wie bei Italienischem Öl geschehen, Olivenöl sogar
billig aus anderen Ländern zugekauft.
4.
5 Tipps, wie Sie gutes Olivenöl kaufen
Wenn Sie ein gutes Olivenöl kaufen wollen, beachten
Sie die folgenden einfachen Tipps, denn bei Olivenöl
gibt es durchaus große Qualitätsunterschiede die man
schon von außen erkennen kann. Am wichtigsten ist
natürlich der Geschmack des Öls, aber dazu später
mehr. Wir werden mit unseren Tipps außen beginnen
und uns langsam zum Kern des Öls vorarbeiten.
Olivenöl hat eine Menge gemeinsam mit gutem
Wein.
1.
Gutes Olivenöl ist reine Geschmacksache. Kein Testergebnis und keine Auszeichnung wird Ihnen verraten
ob Ihnen ein Olivenöl schmeckt. Natürlich können
Auszeichnungen ein Hinweis auf ein gutes Olivenöl
sein, aber sie sollten ein Olivenöl nie NUR wegen seiner Bezeichnung "Testsieger" kaufen. Testergebnisse
kann man übrigens auch kaufen.
5.
Gutes Öl ist nicht billig, sondern preiswert
Zur Info - Kalorien und Nährwert-Tabelle
Achten Sie auf die Bezeichnung
„Natives Olivenöl Extra“
100 ml natives Olivenöl enthalten etwa 810 Kalorien
(kcal) oder 3400 Kilojoule (kJ). Beim Kochen verwendet man jedoch meist kleinere Mengen. Hier sind die
Maßeinheiten Esslöffel (EL, 15ml) und Teelöffel (TL,
5ml) in Gebrauch.
Natives Olivenöl extra (Oder: Olivenöl nativ extra) ist
die höchste Qualitätsstufe bei Olivenöl. Diese Bezeichnung darf nur verwendet werden wenn sowohl
der Geschmack als auch die chemische Analyse des
Öls keine Mängel aufweisen. Fehlt das "extra" so ist
das Öl nicht makellos, sondern hat qualitative und
geschmackliche Fehler.
3.
Fruchtig, bitter, scharf: Olivenöl ist reine Geschmackssache
Wenn es um den Geschmack geht, dann steht Olivenöl dem Wein in nichts nach. Nicht alle guten Olivenöle
schmecken gleich. Genau wie es beim Wein verschiedene Rebsorten gibt, haben sich auch in den Jahrhunderten verschiedene Olivensorten entwickelt, die sehr
verschieden im Charakter sind und je nach Land und
Klima noch dazu unterschiedlich angebaut und verfeinert werden. Achten Sie darauf, ob auf dem Etikett
oder der Beschreibung des Olivenöls Geschmacksnoten angegeben sind.
Günstig und preiswert sind auch bei Olivenöl zwei
verschiedene Dinge. Billige Olivenöle sind meist minderwertig, denn um Niedrigpreise zu erreichen, muss
einfach an vielen Stellen gespart werden. Die Wahrscheinlichkeit ein Spitzenöl unter den Massenprodukten im Supermarkt zu finden ist eher gering.
Je nach Herkunftsland, Olivensorte, Ertrag und Verarbeitung variieren die Kosten für die Herstellung
stark. Selbstverständlich hat auch die Verpackung
einen Anteil am Preis - das Auge isst ja schließlich mit.
2.
Verlassen Sie sich nicht nur auf Auszeichnungen
Achten Sie auf vollständige Etikettierung und Bezeichnungen
Die Herkunft und die enthalten Olivensorten sollten
auf der Verpackung oder in der Beschreibung des
Olivenöls auf jeden Fall angegeben sein. Genauso wie
beim Wein gibt es jedoch auch beim Olivenöl Mischungen verschiedener Olivensorten mit hervorragender Qualität.
Wenn die Herkunftsangabe und die Angabe der
3
Nährstoff
Menge
% empf./Tag
Kalorien
Kohlenhydrate
Ballaststoffe
Zucker
Eiweiß
Fett
Ges. Fettsäuren
Ungesättigte Fetts.
Mehrf. unges. Fetts
Omega-6
Omega-3
Cholesterin
Vitamin E
Vitamin K
121 kcal
0g
0g
0g
0g
14g
1,9g
10g
1,4g
1,3g
104mg
0g
2mg
8,2µg
6%
0%
0%
0%
0%
21%
9%
0%
10%
Olivenöl - 10 Dinge, die Sie wissen sollten (1)
Olivenöl gehört wie Salz und Pfeffer in jede gut sortierte Küche. Das Öl der Olive wird aus ganzen reifen
Oliven gepresst und als Bestandteil der mediterranen
Küche (Mittelmeerküche) gilt es als besonders gesund.
Jeder Deutsche verzehrt pro Jahr circa einen halben
Liter Olivenöl und der Verbrauch steigt jährlich weiter. Doch im Vergleich zu unseren europäischen Nachbarn sind die Deutschen noch echte Anfänger. In Italien und Spanien liegt der pro Kopf Verbrauch deutlich über 10 Liter und jeder Grieche verbraucht pro
Jahr sogar über 15 Liter Olivenöl.
1.
4.
Nein. Bei Temperaturen unterhalb von +7 °C (z.B. im
Kühlschrank) kann Olivenöl flockig werden. Dies ist
normal und hat keinen Einfluss auf die Qualität des
Öls. Bei den Schneeflockenartigen Kristallen handelt
es sich um Wachse aus der Olivenschale, die bei diesen Temperaturen schon fest werden. Also um einen
ganz natürlichen Bestandteil des Öls.
Darf man mit Olivenöl braten?
Olivenöl ist sogar bestens zum Braten geeignet! Die
Deutsche Gesellschaft für Ernährung empfiehlt Olivenöl als erste Wahl zum Braten und Frittieren. Man
sollte nur wie bei jedem Lebensmittel darauf achten,
dass es nicht anbrennt. Wenn es über der Pfanne
raucht, dann ist die Temperatur zu hoch.
2.
5.
Wie lange ist Olivenöl haltbar?
Bei richtiger Lagerung ist gutes Olivenöl bis zu 24
Monate haltbar.
Was ist natives Olivenöl Extra?
Nativ bedeutet "naturbelassen" und extra bedeutet
"besonders gut". Der Name steht für die höchste
Qualitätsstufe. Hierzulande dürfte es schwer sein, ein
Öl mit einer anderen Bezeichnung zu bekommen,
denn in Deutschland ist praktisch nur "natives Olivenöl extra" im Handel erhältlich.
Danach, oder bei falscher Lagerung wird Olivenöl
ranzig, was Sie leicht am Geruch erkennen werden.
Chemisch gesehen, zerfallen dabei die Fette meist
durch Oxidation zu übelriechenden Substanzen. Dies
macht das Öl ungenießbar, ist aber in der Regel nicht
gesundheitsschädlich. Denn wegen seinem hohen
Fettanteil ist die Gefahr des Wachstums von gesundheitsschädlichem Schimmel oder Bakterien gering.
Qualitätsmerkmal Säuregehalt!
Der Säuregehalt lässt einen Rückschluss auf die Qualität der verwendeten Oliven zu. Bei alten, überreifen
oder sogar faulen Oliven steigt der Säuregehalt stark
an. Den Säuregehalt kann man nicht schmecken, er
kann nur im Labor gemessen werden.
Vorsichtig sollte man nur bei eingelegten Kräutern
oder frischem Knoblauch sein. Diese Bestandteile
schimmeln leichter, besonders wenn sie nicht mehr
ganz vom Öl bedeckt sind.
Hierzulande wird praktisch die höchste Qualitätsstufe
Natives Olivenöl extra verkauft. Ein anderes Öl
kommt den Deutschen nicht in die (Einkaufs-)Tüte:
6.
Welche Inhaltsstoffe hat Olivenöl?
Olivenöl ist ein Naturprodukt mit vielen unterschiedlichen Bestandteilen:
Fettsäuren Olivenöl hat einen besonders hohen Gehalt an einfach ungesättigten Fettsäuren
Vitamin E
Polyphenole Diese Scharf- und Bitterstoffe
werden von Kennern auch geschmacklich
hoch geschätzt. Sie sind außerdem für ihre
entzündungshemmende und krebsvorbeugende Wirkung bekannt.
Alkohole und Ester aus der Frucht Diese geben dem Öl seine individuelle Note. Ihre Zusammensetzung unterscheidet sich wie beim
Wein je nach Anbauort, Sorte, Reifegrad und
Jahrgang.
Säuregehalt maximal 0,8 g/100 g.
Deutsche Bezeichnung: Natives Olivenöl extra
Italienische Bezeichnung: Olio extra vergine di
oliva
Spanische Bezeichnung: Aceite de oliva virgen
extra
3.
Ist flockiges Olivenöl verdorben?
Wie viele Kalorien hat Olivenöl?
Kalorien sind zwar nicht alles, wenn es um eine gesunde, fettarme Ernährung geht, aber wer gerne Kalorien zählt, der wird hier fündig:
100 ml Olivenöl: 810 Kalorien (kcal)
15 ml Olivenöl (ein Esslöffel): 121 Kalorien (kcal)
5 ml Olivenöl (ein Teelöffel): 40 Kalorien (kcal)
4
Olivenöl - 10 Dinge, die Sie wissen sollten (2)
7.
Woher kommt das beste Olivenöl?
Die Frage nach dem besten Olivenöl, kann man genauso wenig beantworten wie die Frage nach dem
besten Wein oder dem besten Käse. Rund um das
Mittelmeer wird köstliches Olivenöl seit Jahrhunderten in verschiedensten Lagen und Oliven-Sorten hergestellt. Jährlich werden weltweit zirka zweieinhalb
bis drei Millionen Tonnen Olivenöl produziert. Zuletzt im Winter 2010/2011 waren es 2.948.000 Tonnen. Ein Versuch diese Menge greifbar zu machen:
Die Jahresproduktion entspricht etwa dem Volumen,
das in ungefähr 15 Minuten die Niagarafälle herunterfällt.
8.
Die Antwort ist: am Geschmack. Gutes Olivenöl ist
wie guter Wein: Geschmackssache. Es kommt auf
Ihre Vorlieben an. Ein gutes Öl hat eine ausgewogene
Mischung von fruchtig, bitter und scharf. Gerade
beim Geschmack gibt es gewaltige Unterschiede.
Achten Sie auf die Bezeichnung "natives Olivenöl Extra", eine Herkunftsangabe und einen angemessenen
Preis. Gutes Öl lässt sich nicht billig herstellen. .
Aber wie erkennt man Qualität? Woher das beste
Olivenöl stammt, ist natürlich unmöglich pauschal zu
sagen. Auch die Produktionsmenge eines Landes sagt
nichts über die Qualität des Olivenöls aus. Der Ursprung des Olivenbaumes ist wohl der Raum um das
östliche Mittelmeer (im heutigen Gebiet von Palästina, Israel, Libanon, Syrien und der östlichen Türkei).
Dort wurde er erstmals etwa 4000 Jahre vor Christus
vom Menschen als Nutzpflanze kultiviert und breitete
sich von dort um das Mittelmeer herum aus.
9.
Heute produziert Spanien mit über einem Drittel der
weltweiten Jahresproduktion mit Abstand am meisten Olivenöl. In den letzten Jahren nimmt auch die
Qualität der spanischen Öle konstant zu.
Im Supermarkt am weitesten verbreitet sind wohl
italienische Olivenöle. Das griechische Klima ist perfekt für den Olivenbaum, so hat Kreta die meisten
Sonnenstunden pro Jahr in ganz Europa. Dem entsprechend hoch ist auch die Qualität griechischer Öle.
Als Geheimtipps gelten Öle aus Syrien und der Türkei,
aber auch Portugal hat hervorragende Öle.
Platz
Land
1
2
3
4
5
6
7
8
9
10
11
12
13
14
15
Spanien
Italien
Griechenland
Syrien
Türkei
Marokko
Tunesien
Portugal
Algerien
Palestina
Chile
Jordanien
Australien
Argentinien
Libyen
Alle sonstigen Länder
1198
480
336
194
160
150
120
68
48
24
21
19
18
17
15
82
Gesamtproduktion
2950
Woran erkennt man gutes Olivenöl?
Wie viele Oliven stecken in einem Liter
Olivenöl?
Etwa ein halber Olivenbaum. Ein Olivenbaum trägt
pro Jahr zirka 20 Kilogramm Oliven. Aus dieser Menge
Oliven werden ungefähr 2 - 3 Liter Olivenöl gewonnen.
10.
Ist Olivenöl gut für die Haare?
Wissenschaftliche oder fundierte Erkenntnisse zu der
Frage, ob Olivenöl für die Haare gut ist, gibt es nicht.
Im Internet gibt es aber unzählige Forenbeiträge und
Erfahrungsberichte, sowie hübsch aufbereitete Informationen.
Wenn man all diese Beiträge zusammenfasst, kann
man folgendes sagen: Bei trockenen Haaren mit spröden Spitzen, scheint eine Kur mit Olivenöl zu helfen.
Das Öl sollte aber NUR an den Spitzen aufgetragen
werden (Einwirkzeit etwa 30 Minuten bis 1 Stunde)
und danach gründlich mit Shampoo ausgewaschen
werden.
Menge in TSD Tonnen
Bei Hundebesitzern gilt ein Esslöffel Olivenöl im Futter als Geheimtipp für glänzendes Fell. Ob das gleiche
auch für Menschen gilt, wissen wir leider nicht ;-)
Darüber hinaus gibt es zahlreiche weitere Anwendungen für Produkte die aus dem Olivenbaum gewonnen
werden, von Oliven-Seife und -Kosmetik bis hin zu
Olivenblättertee.
Quelle: International Olive Oil Council (IOOC)
(www.internationaloliveoil.org)
5
Paneltest - Klassifizierung „Natives Olivenöl Extra“
Sensorische Besonderheiten
Die sensorische Vielfalt nativer Olivenöle ist bekannt und hat viele verschiedene Ursachen und gründe. Einer der wichtigsten Faktoren ist die Olivensorte, welche vor allen andere Kriterien hauptsächlich für die charakteristischen Eigenschaften
eines Öls verantwortlich ist. Neben der Olivensorte haben noch verschiedene andere Faktoren großen Einfluss auf den
Charakter des Olivenöls.
Dazu gehören beispielsweise die Anbauregion, die dort herrschenden klimatischen Bedingungen und die Bodenqualität.
Daneben sind natürlich auch der Erntezeitpunkt und der eigentliche Ernte– und Verarbeitungsprozess (zerkleinern, pressen, zentrifugieren, filtern etc.) von großer Relevanz.
Nicht zuletzt kann auch noch die Abfüllung und Lagerung der Olivenöle einen prägenden Einfluss auf die sensorische Qualität des Endprodukts haben.
Negative Attribute
Stichig/ schlammig
Typisches Flavour bei Olivenöl aus Oliven, die sich
durch unsachgemäße Lagerung in einem Zustand
fortgeschrittener anaerober Gärung befinden.
Modrig-feucht
Typisches Flavour bei Olivenöl aus Oliven mit Schimmel– und Hefepilzbefall wegen mehrtägiger Lagerung
der Früchte unter feuchten Bedingungen
Positive Attribute
Wein– oder essigartig/ sauer
Typisches Flavour bei Olivenölen, an Wein oder Essig
erinnernd. In erster Linie bedingt durch einen Gärungsprozess der Oliven oder der Olivenreste im nicht
sachgemäß gereinigten Erntekorb, bei dem Essigsäure, Ethylacetat und Ethanol entstehen.
Fruchtig
Das Attribut fruchtig gilt als grün, wenn die Geruchsempfindungen an grüne Früchte erinnern, kennzeichnen
für aus grünen Früchten gewonnenes Öls
Das Attribut gilt als reif, wenn die die Geruchsempfindungen an reife Früchte erinnern, kennzeichnend für
aus grünen und reifen Früchten gewonnenes Öl.
Metallisch
An Metall erinnerndes Flavour, typisch für Olivenöl,
das beim Vermahlen, Schlagen, Pressen oder Lagern
lange mit Metallflächen in Kontakt stand.
Bitter
Typischer Geschmack von Olivenöl aus grünen oder
reifenden Oliven. Wird von den Papillen auf dem Zungenbogen wahrgenommen.
Ranzig
Flavour von oxidierten Olivenölen. Auch ei bei der
Abfüllung extra natives Olivenöl kann durch zu lange
und/oder Lagerung oxidieren und somit ranzig werden.
Scharf
Taktil empfundenes Prickeln, typisch für Olivenöle, die
zu Beginn des Wirtschaftsjahres hauptsächlich aus noch
grünen Oliven gewonnen werden kann.
Lakig
Flavour bei Ölen aus Oliven, die in Salzlake aufbewahrt wurden.
Espartograsartig
Typisches Flavour bei Olivenölen, die mit Hilfe neuer
Espartograskörbe gepresst wurden. Dieses Aroma
kann in verschiedenen Nuancen auftreten, je nachdem, ob Körbe aus grünem oder trockenem Espartogras verwendet wurden.
Erdig
Flavour bei Olivenölen, ds von anhaftender Erde oder
Schlamm ungewaschener Oliven herrührt.
Wurmstichig
Flavour bei Olivenölen mit starkem Befall von Larven
der Olivenfliege (Bactrocera Olease)
6
Öl ist nicht gleich Öl - Herkunftsland...
Über 150 verschiedene Olivenbaumarten
sorgen neben Lage, Bodenbeschaffenheit,
Klima, Reifegrad etc. für eine geschmackliche
Vielfalt, die selbst Weinkenner überrascht.
Eine große Vielfältigkeit an Bäumen bietet
Italien, wo es zwischen Ligurien und Sizilien
alleine über 30 bedeutende Sorten gibt. Aber
auch, wenn beispielsweise in Ligurien die Taggiasca-Olive mit einer sehr delikaten, eher
süßlich-zarten Fruchtigkeit überwiegt, bedeutet das nicht, dass nicht auch fruchtigere Öle
aus dieser Gegend stammen können, da mit
Mortino, Razzola, Lizona, Lavagnina weitere
Olivensorten hier zu Hause sind. Das gleiche
gilt für andere Gebiete.
Toskanisches Olivenöl aus den Sorten Frantoio, Leccino, Moraiolo und anderen muss
nicht immer eine intensive Fruchtigkeit mit oft einem Geschmack nach grünen Früchten haben. In diesem Fall wurden die Oliven sehr früh geerntet. Wären sie in einem
fortgeschrittenen Reifegrad geerntet worden, entdeckt man einen mehr abgerundeten Geschmack mit einem geringeren Bitteranteil. Fachleute sprechen dann von einem „süßeren“ Olivenöl.
Immer beliebter werden sizilianische Sorten wie Biancolilla und Necellara del Belice
mit einem intensiveren und frischen Olivengeschmack. Im größten Anbaugebiet Italiens, in Apulien, überwiegt die Sorte Coratina.
In Portugal sind die Carrasquenha, Galega und Rendondil die verbreitetsten Sorten. Sie sind angenehm fruchtig und schmecken
oft leicht nussig. Die meisten Gebiete in Portugal haben für ihre Öle übrigens eine geschützte Ursprungsbezeichnung.
In Frankreichs Süden wachsen die Picholine- und Aglandeau-Oliven und erzeugen ein
ausgesprochen delikat und mild schmeckendes Olivenöl mit leichter Süße.
Über 25 verschiedene Olivensorten wachsen in Griechenland, wobei die bekanntesten
die Koroneiki, Kalamata und Mastoidis sind. Olivenöle aus Griechenland sind auf
Grund einer mittleren, nicht zu kräftigen Fruchtigkeit beliebt und schmecken je nach
Gebiet mehr oder weniger nach Bittermandeln.
Auf Inseln wie Lesbos, Thassos oder der Halbinsel Chalkidiki gibt es eigene traditionelle
Sorten.
Der größte Olivenölproduzent der EU ist Spanien. Die Regionen für die über 35 Sorten sind dort besonders groß.
In Katalonien geben die Sorten Verdial de Badajoz, Empletre und Arbequinha den
geschmacklichen Ton an. Der Geschmack ist fruchtig mit einem Trend zu Artischocken und grüner Tomate (Arbequina) bzw. leicht süßlich (Empletre).
In Andalusien gibt es kilometerlange Plantagen mit den Sorten Picual (sehr stabil,
fruchtig mit Duft nach schwarzen Johannisbeeren, von angenehm bitter bis zu leicht
süßlich), Hojiblanca (aromatisch, leichter Mandelgeschmack, fruchtig nach frischem
Gras, manchmal leicht-süßlich), Cornicabra (duftig, samtig, fruchtig), Lechin de Sevilla (kräftiger, grasartiger Olivengeschmack mit Bittermandel-Aroma) sowie der Verdial im Süden Andalusiens, die eher fruchtigfrisch und angenehm süßlich schmeckt.
Neben dem charakteristischen Olivengeschmack entdecken Freunde dieses flüssigen Golds immer wieder weitere Geschmacksnuancen, sei es nach grünen Tomaten, nach Artischocken, Äpfeln, Kräutern oder vielen Arten von Nüssen.
7
Profilierung und Aroma Parcours… - WOW!
Sorte
Beschreibung
Arbequina
Bekannt für eine aromatische, reife Fruchtigkeit, geringe Bitterkeit
und Schäfe
Coratina
Ausgeprägte „grüne“ Aromatik, bitter, scharf
Cornicabra
Sehr fruchtig und aromatisch mit mittlerer Bitterkeit und Schärfe
Frantoio
Sehr fruchtig, aromatisch mit mittlerer Bitterkeit, sehr schaft
Koroneiki
Fruchtig und aromatisch mit milder Schärfe und geringer Bitterkeit
Lechin de
Sevilla
Sehr fruchtig, mit milder Bitterkeit und Schärfe
Leccino
Mittlere Fruchtigkeit, mit geringer Bitterkeit und Schärfe
Manzanillo
Fruchtig, aromatisch mit mittlerer Bitterkeit und ausgeprägter Schärfe
Moraiolo
Sehr fruchtig mit mittlerer Bitterkeit und Schärfe
Picudo
Sehr aromatisch reife Fruchtigkeit bei mittlerer Schärfe und milder
Bitterkeit
Picual
Fruchtig und aromatisch mit mittlerer Bitterkeit (bei früher Ernte)
Picholine
Sehr fruchtig und aromatisch bei mittlerer Bitterkeit und Schärfe
Taggiasca
Milde Fruchtigkeit, geringe Bitterkeit und Schärfe
Aroma-Beschreibung und Klassifizierung von Olivenöl:
Seit 2002 werden die sensorischen Eigenschaften von extra nativen Olivenölen jährlich wiederkehrend anlässlich des
„International Olive Oil Award (IOAA) bewertet. Die Grundlage der Prämierung ist die Klassifizierung von Olivenöl gemäß geltendem EU-Recht einer klassischen Profilierung von Positivattributen (fruchtig, bitter, scharf) sowie Negativattributen (stichigschlammig, muffig-klebrig ranzig, etc.) vorgenommen. Ergänzend werden bei der Beurteilung von Olivenöl die Harmonie und Dauerhaftigkeit positiver Eigenschaften sowie weiterer Positivattribute erfasst wie: frisch geschnittenes Gras, Komponenten von
Nuss, Mandel, Pinienkerne (frisch und getrocknet)...
Grün
Reif
Grüne Olive
Reife Olive
Gras frisch geschnitten
Unreife Früchte
Süß
Reife Früchte
Nuss (frisch)
Nuss (getrocknet)
Walnuss
Haselnuss
Mandel
Pinienkern
Walnuss
Haselnuss
Mandel
Pinienkern
Früchte
Früchte
Grüner Apfel
Zitrusfrüchte
Mandarine
Grapefruit
Ananas
Passionsfrucht
Mango
Himbeeren, Blaubeeren
Gemüse grün
Gemüse reif
Artischocken
Grüne Tomaten
Kräuter
Eukalyptus
Grüner Pfeffer
Kamille
Reife Tomate
Pilze
Gemüsepaprika
Vanille floral
Honig
8
Gesundheit & Schönheit aus Olivenöl
Durch die außergewöhnliche Zusammensetzung der sekundären Pflanzenstoffe und der Fettsäuren im nativen
Olivenöl extra, die starke Ähnlichkeit zum menschlichen
Unterhautfettgewebe aufweist, wirkt natives Olivenöl sehr
gut bei der Schönheits- und Körperpflege.
Schon seit Jahrhunderten wird deshalb gutes Olivenöl
nicht nur in Küche und für die Gesundheit, sondern auch
in der Kosmetik eingesetzt.
Hierbei muss betont werden, dass es im Kosmetik- und
Schönheitsbereich, wie auch beim Kochen mit Olivenöl auf
die Qualität des Olivenöls ankommt.
Gesichtsreinigung
Olivenöl als Kosmetik im Bereich Haare
Für die Reinigung des Gesichtes empfiehlt sich pures
natives Olivenöl extra oder eine Mischung aus 50ml
nativem Olivenöl extra und 10 Tropfen ätherischem
Orangenöl oder 15 Tropfen ätherischem Lavendelöl.
Die Mixtur wird sanft in die haut einmassiert und danach mit einem Papiertuch entfernt, dabei nimmt die
Haut wertvolle Inhaltsstoffe auf und das Olivenöl reinigt die Gesichtshaut von tiefsitzenden Staubpartikeln,
Schmutz und Schlackenstoffe.
Natürliches Mittel gegen Läuse / Kopfläuse
Das Olivenöl muss hierfür sorgfältig im gesamten
Haar verteilt werden. Dabei sollte das Haar mindestens 2 Stunden ölig gehalten werden. Im Anschluss
an die Einwirkzeit müssen die Haare sorgfältig mit
einem, in Olivenöl getränkten, Läusekamm durchkämmt werden. Nach dem Kämmen die Haare normal
mit Shampoo waschen. Um die Kopfläuse am Zurückkommen zu hindern sollten Sie die folgende Woche 1
- 2 mal die Kopfhaut mit einem Lavendelessig (2 Hand
voll Lavendelblüten, 2 Wochen in 1 Liter Weisweinessig ziehen lassen ) einreiben.
Karottenmaske bei empfindlicher Haut
Die Karottenmaske mit Olivenöl ist besonders bei
empfindlichen Hauttypen zu empfehlen. Dazu mischen
Sie den Saft von 4 Karotten mit einem Eigelb, 1 EL
Olivenöl und einem EL Akazienhonig. Das Gemisch
wird im Gesicht und auf den Hals aufgetragen, nach
~15 Minuten können Sie die Gesichtsmaske mit warmen Wasser abwaschen. Die Karotte ist sehr bekannt
in der "Hausmacher" Kosmetik, denn Sie verleiht der
Haut einen frischen Tein, bekämpft die Alterung der
Haut auf natürlichem Weg und ist somit ein natürliches Anti-Ageing Produkt, desweiteren verfügt Sie
über wundheilende Wirkung.
Mixtur gegen Schuppen
Vor jeder Haarwäsche die Haare mit einer Mischung
aus 3 Teilen Olivenöl und 2 Teilen Zitronensaft behandeln. Dabei sollte die Mixtur mindestens 5 Minuten in
die Haare einwirken.
Bei fettemden Haar
Bei fettendem Haar 6 EL Heilerde mit 3 EL Olivenöl
und 1/2 TL ätherischem Thymianöl mischen und
strähnchenweise von der Haarwurzel bis zur Spitze
einmassieren. Nach 15 Minuten Einwirkzeit mit warmem Wasser und normalem Shampoo ausspülen.
Eigelbmaske für alternde und trockene Haut
Ein Eigelb, ein EL Honig und ein 2 TL Olivenöl werden
zu einer Mayonnaise vermengt. Diese wird auf das
Gesicht aufgetragen und ~ 15 - 25 Minuten, je nach
Trockenheit der Haut, darauf belassen. Nach der Einwirkzeit wird die Maske mit warmen Wasser gründlich
und sorgfältig abgewaschen. Das Eigelb bewirkt, dass
die Haut geschmeidig und geglättet wird, der Honig
verleiht der Haut neue Feuchtigkeit und das Olivenöl
verhilft der Haut bei der besseren Aufnahme dieser
Zutaten. Honig wird häufig auch in der Kosmetikindustrie als Feuchtigkeitslieferant verwendet.
Olivenöl als Kosmetik im Bereich Nägel
Ein 10 minütiges Nagelbad in Olivenöl hilft die Nägel
zu kräftigen. Anschließend sollte man die Nägel noch
mit Zitronen- oder Limettensaft einreiben und danach
mit Seife waschen.
Olivenölmaske gegen Akne
Dazu nehmen wir frische Lavendelblüten ~ eine Handvoll, welche in einem Mörser zerkleinert werden um
die ätherischen Öle frei zu setzen, diese vermischen
Sie mit 1 EL Crème Fraîche, 1 EL Milch und 2 EL nativem Olivenöl extra. Diese Mischung wird 15 Minuten
auf der Haut belassen, danach sorgfältig mit warmem
Wasser abgespült.
9
Entdecken Sie, wie prickelnd-aufregend Gaumenfreuden aus Italien
schmecken...
Unsere feinen Olivenöle sorgen für ausgezeichnete Geschmackserlebnisse und sollten
in keiner Gourmetküche fehlen. Sie veredeln
Salate und Saucen und schmecken auch einfach pur zu z.B. frischem Ciabatta.
Aceto Balsamico Tradizionale gilt zu recht als
König unter den italienischen Essigen und
braucht den Vergleich mit besonders edlen
Weinen nicht zu scheuen, wenn es um seinen
kunstvollen Herstellungsprozess geht.
Diese Delikatesse ist im Kulturgut der absoluten Spitzenklasse. Mit dieser Essigspezialität
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