Das infektiologisch schwierige Kind

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Das
infektiologisch
schwierige
Kind
Kraniosynostosen
Nicht alltägliche
Dermatosen
25 Jahre HI-Virus
Pädiatrix 8/08 erscheint mit freundlicher Unterstützung von
von
Dr. Wiebke Kathmann
Rezidivierend auftretende Fieberschübe, subakute zervikale Lymphadenitiden oder auch
wiederkehrende Infekte der Atemwege gehören
in der kinderärztlichen Praxis zum Alltag. Was
differenzialdiagnostisch jeweils bedacht werden
muss, welche Untersuchungen indiziert sind
und wie vorzugehen ist, das war Thema eines
Symposiums bei der diesjährigen Jahrestagung
der Deutschen Gesellschaft für Kinder- und Jugendmedizin im September in München.
Rezidivierende Fieberschübe –
ein häufiges Phänomen
Hinter rezidivierenden Fieberschüben können
sich eine Reihe von Krankheiten verbergen,
darunter auch diverse Infektionen und genetisch bedingte Fiebersyndrome. Nicht übersehen werden sollte aber, so Dr. Tilmann Kallinich
von der Charité in Berlin, dass es auch benigne
Fiebersyndrome gibt. Hier kommt es beispielsweise durch körperliche Aktivität zu einem
Temperaturanstieg, der kein klassisches, durch
endogene Pyrogene (z. B. Interleukin-1) ausgelöstes Fieber ist. Bei der benignen Hyperthermie
findet sich keine durch bakterielle Bestandteile
ausgelöste Zytokinbildung der Makrophagen,
die über die Produktion von Prostaglandin E2
im Hypothalamus, Vasokonstriktion und Zittern mit Steigerung des Metabolismus zur Er-
höhung der Körpersolltemperatur führt, wie
dies für das periodische Fieber üblich ist.
Mögliche Auslöser
Eine klare Definition des rezidivierenden Fiebers gibt es nicht. Meist wird dann davon gesprochen, wenn mindestens zwei Episoden im
Abstand von zwei Wochen auftreten und das
Kind dazwischen scheinbar in Remission war.
Das schließt septisches Fieber oder Malariaschübe aus. Die wichtigste Differenzialdiagnose ist die physiologische Infektanfälligkeit des
Kleinkindes, die zu bis zu acht Fieberepisoden
im Jahr führen kann. Scheidet sie als Ursache
aus, müssen folgende wichtige Differenzialdiagnosen abgeklärt werden (siehe Abbildung 1):
– Malignome: Hier kommt es im Rahmen der
intermittierenden Nekrose zur Phagozytose
und Zytokinproduktion, die sich als rezidivierendes Fieber äußert
– Autoimmunerkrankungen mit schubartigem
Verlauf, beispielsweise eine juvenile idiopathische Arthritis oder ein Morbus Behçet
– Infektionen: Es können unzureichend behandelte Infektionen, durch anatomische
Fehlbildungen begünstigte rezidivierende
Infektionen einzelner Organe oder persistierende Infektionen dahinter stecken
– hereditäre Fiebersyndrome
Pädiatrix 8/2008
Quelle: Cover und Titelbild: Andreas Mann/Ralf/bmp
Das
infektiologisch
schwierige
Kind
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Infektionen
Abbildung 1:
Ursachen rezidivierenden Fiebers
Quelle: modifiziert
nach Dr. T. Kallinich
– seltene Erkrankungen, die zu zentralem Fieber führen, beispielsweise reaktive lymphoproliferative und histiozytische Erkrankungen
– little three: Münchhausen-Stellvertreter-Syndrom, Medikamentenfieber und benigne
Hyperthermie
Infektiöse Ursachen
Erreger, die in der Lage sind, rezidivierende
Fieberschübe zu induzieren, führen in der Regel zu einer chronischen Infektion und synthetisieren Virulenzfaktoren, die wiederum Entzündungsreaktionen und Gewebezerstörung
auslösen. Weitere Voraussetzung für infektionsbedingt wiederholte Fieberattacken ist ein
labiles Gleichgewicht zwischen Infektion und
Abwehr. Infektionen, deren Charakteristikum
rezidivierendes Fieber ist, sind in Deutschland
selten. Zu nennen sind das vor allem in Amerika und Afrika anzutreffende Rückfallfieber
(Borrelia recurrentis, Borrelia duttoni) und das
Rattenbissfieber (Spirillum minor, Streptobacillus
moniliformis), das vor allem in Japan bei Schlangenhaltern auftritt, die ihre Haustiere mit Ratten füttern. Hierzulande ist es bei Rattenfreunden anzutreffen.
Als persistierende Erkrankungen, die in Einzelfällen mit rezidivierendem Fieber einhergehen, nannte Kallinich Tuberkulose, Yersiniose,
Toxoplasmose, Melioidose, Brucellose, Malaria
tertiana, Leptospirose und Epstein-Barr-Virus
(EBV)-Infektionen. Davon abzugrenzen sind
rekurrierende Infektionen, die bei entsprechender Suszeptibilität des Patienten zu jeweils einer Fieberepisode führen. Die Anfälligkeit kann
beispielsweise durch anatomische FehlbildunPädiatrix 8/2008
gen bedingt sein – als Beispiele nannte Kallinich den vesikoureteralen Reflux und Fisteln
(ösophagotracheal, rektovaginal). Andere Faktoren sind Fremdmaterialien wie ventrikuloperitonealer Shunt oder zentrale Venenkatheter, bestehende Erkrankungen wie Zystische
Fibrose, Bronchiektasien oder das ImmotileZilien-Syndrom sowie genetische Faktoren,
die zu Reinfektionen mit Streptokokken oder
Borrelien prädisponieren. Nicht zuletzt zählen auch Immundefekte dazu, die die zelluläre
oder humorale Abwehr oder nur das Komplementsystem betreffen.
Genetische Fiebersyndrome
Bei genetischen Fiebersyndromen kommt es zu
unprovozierten Entzündungsreaktionen – einer
Autoinflammation –, ohne dass Autoantikörper
oder antigenspezifische Lymphozyten nachweisbar wären. Ihnen liegt eine Störung der
natürlichen Immunität zugrunde. Das prominenteste Beispiel ist das Familiäre Mittelmeerfieber, eine autosomal-rezessive Erkrankung,
die inzwischen auch in Mitteleuropa heimisch
ist. Sie ist charakterisiert durch typischerweise
12 bis 72 Stunden andauernde kurze Fieberattacken. Sie ist im Kindesalter am häufigsten mit
einer Peritonitis, einer Monarthritis, einer meist
unilateralen Pleuritis und Hauterscheinungen, die wie ein Erysipel anmuten, assoziiert.
Bei Jungen kann in zehn Prozent der Fälle eine
akute Orchitis auftreten. Die Entzündungszeichen sind regelmäßig hoch. Der Verdacht auf
eine Appendizitis, eine septische Arthritis, eine
Pneumonie oder eine Epididymitis liegt nahe
und muss geklärt werden.
Bei rezidivierendem
Fieber sollte auch an
die benigne Hyperthermie gedacht
werden.
Infektionen
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Typische Anamnese eines infektiologisch
schwierigen Kindes
Zeitpunkt
Befund
09/86
infektassoziierte Arthritiden,
Urtikaria
11/86
Infektarthritis
09/87
OP bei Hodenschwellung und
Fieber, Epididymitis
11/87
Infektarthritis
04/88
Infektarthritis
06/88
Urtikaria mit Knieschwellung
01/89
Verdacht auf Morbus Perthes
08/89
Bauchschmerzen, Fieber
10/89
Bauchschmerzen, Fieber
06/90
Appendizitis, weiter Bauchschmerzen und Fieber
09/95
Gonarthritis, Arthroskopie
Im Rückblick lassen sich die meisten dieser Symptome in der Diagnose Familiäres Mittelmeerfieber (FMF) subsummieren, so Dr. Kallinich von
der Berliner Charité.
Bei dem häufigen
PFAPA-Syndrom ist
eine Tonsillektomie
nicht zu empfehlen.
(Dr. Tilmann Kallinich)
Eine eher seltene Form eines genetisch bedingten, rezidivierenden Fiebersyndroms stellt
die sogenannte Neonatal Onset Multisystem
Inflammatory Disease (NOMID), auch als Chronic Infantile Neurologic Cutaneous and Articular
(CINCA) Syndrome bezeichnet, dar. Es ist durch
die Trias postnatal beginnendes Exanthem, oft
am ganzen Körper, neurologische Symptomatik und Arthropathien mit Exostosenbildung
charakterisiert. Wie seit 2001 bekannt ist, geht
es auf einen Defekt im Cryopyrin-Gen zurück
[1]. Er führt dazu, dass das in Makrophagen exprimierte Cryopyrin nicht mehr im Rahmen einer Infektion durch Toxin oder Bakterien-RNA,
ATP oder Harnsäure aktiviert werden muss,
sondern dauerhaft aktiv ist. Die Interleukin-1‚Produktion hat sich verselbständigt und führt
über die hypothalamische Achse zu Fieber.
Durch die systemische Entzündung des Endothels kommt es zum Exanthem. Inzwischen ist
dieses Konzept durch Therapieversuche belegt.
Durch Blockade von Interleukin-1‚ lässt sich
eine dramatische Verbesserung des Krankheitssyndroms erzielen [2].
PFAPA-Syndrom
Als in der Praxis häufige Erkrankung, die weder den autoinflammatorischen Erkrankungen
noch den Infekten zuzuordnen ist, nannte Kal-
linich das PFAPA(periodische Fieber, aphthöse
Stomatitis, Pharyngitis und zervikale Adenitis)- Syndrom. Im Falle eines dreieinhalbjährigen Jungen waren im Säuglingsalter alle ein bis
drei Wochen, später alle drei bis vier Wochen
Fieberschübe aufgetreten. Im Verlauf kam es zu
rezidivierenden Aphthen und rezidivierenden
sichtbaren zervikalen Lymphknotenschwellungen sowie Pharyngitis, teilweise mit fixen
Abständen zwischen den Episoden. Typisch ist
das periodisch auftretende Fieber für drei bis
fünf Tage. Hinzu kommen eine aphthöse Stomatitis, zervikale Lymphadenitis und (exsudative) Pharyngitis. Infekte der oberen Atemwege
müssen ausgeschlossen werden. Die Kinder
zeigen eine regelhafte Entwicklung mit normalem Wachstum bei gelegentlich eingeschränkter
sozialer Entwicklung. Das PFAPA spricht gut
auf eine Steroidtherapie an. Im Falle des Jungen
erfolgte bei Beginn der Symptomatik eine sehr
kurzzeitige Prednisontherapie mit zwei Gaben,
wodurch der Fieberschub abgebrochen werden
konnte. Eine Tonsillektomie empfiehlt Kallinich
in dieser Situation eher nicht.
Subakute Lymphadenitiden
Weniger dramatisch als rezidivierende Fieberschübe, aber ein ebenfalls häufiges infektiologisches Phänomen, sind subakute
Lymphadenitiden. 90 Prozent der zervikalen
Lymphknotenschwellungen im Kindesalter
sind infektiös-reaktiv. Wichtige Informationen
zur ätiologischen Einteilung und zur Auswahl
der sinnvollen Diagnostik liefern laut Prof.
Reinhard Berner, Zentrum für Kinder- und
Jugendmedizin am Universitätsklinikum Freiburg, Krankheitsdauer (akut oder subakut),
Lokalisation (einseitig oder beidseitig), Zusatzsymptome und Expositionsanamnese. Er
plädiert dafür, eine Basisdiagnostik aus Differenzialblutbild, C-reaktivem Protein (CRP),
Blutsenkungsgeschwindigkeit (BSG), LaktatDehydrogenase (LDH), Harnsäure und Tuberkulin-Hauttest durchzuführen. Serologien
sollten nur gezielt bei chronischen Verläufen
eingesetzt werden, da sie selten diagnose- und
therapieweisend sind. In Frage kommen in erster Linie EBV, Cytomegalie-Virus (CMV), Bartonellen, HIV und Toxoplasma gondii.
Die einseitige subakute Lymphadenitis entwickelt sich über mehrere Wochen schleichend
und wird in erster Linie durch nicht pyogene
Bakterien verursacht. Häufigste Ursache im
Kleinkindalter ist eine Lymphknoteninfektion
Pädiatrix 8/2008
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Wann biopsieren?
Persistiert die Lymphknotenschwellung, ohne
dass die Ätiologie auszumachen ist, wird meist
eine Lymphknotenbiopsie durchgeführt. Sie
erbringe aber nur in etwa jedem fünften Fall
Hinweise auf eine behandelbare Ursache und
in den seltensten Fällen auf ein Malignom, so
Berner. Unter folgenden Bedingungen sprach
er sich für eine frühzeitige Biopsie aus:
– atypische Lokalisation, z.B. supraklavikulär
– harte, indolente Konsistenz ohne Verschieblichkeit
– Gewichtsverlust von über zehn Prozent, Leistungsknick, reduzierter Allgemeinzustand
– Anämie, Thrombozytopenie, LDH-Erhöhung
– pathologischer Röntgenthorax (ohne Zeichen
einer Infektion)
– persistierende BSG-Erhöhung (vor allem
nach Antikörpertherapie)
Dagegen müssen persistierende Lymphknotenvergrößerungen von unter zwei Zentimeter
Größe, die nicht mit einer Entzündungsreaktion einhergehen, nach Aussagen von Berner
nicht biopsiert werden. Sie entsprächen einem
Restzustand nach abgelaufener Infektion.
Infektionen
durch atypische/nicht tuberkulöse Mykobakterien (NMT). Sie ist in 90 Prozent der Fälle einseitig und betrifft in zwei Drittel der Fälle die
submandibulären Lymphknoten. Die Kinder
sind meist schmerzfrei. Richtungsweisend ist
neben der typischen Klinik und dem klassischen
Alter (zweites bis fünftes Lebensjahr) die positive Kreuzreaktivität im Tuberkulin-Hauttest.
Eine andere häufige Ursache einer einseitigen
Lymphadenitis kann eine Infektion mit Bartonellen – meist Bartonella henselae – in der Folge
einer Kratzverletzung durch eine Katze sein.
Als häufigste Ursache einer infektiös bedingten, beidseitigen, protrahierten chronischen
Lymphadenitis colli kommen EBV und CMV
in Betracht. Meist sind ein Befall der posterioren Halsregion, generalisierte Lymphknotenschwellungen und Zusatzsymptome wie eine
Hepatosplenomegalie zu finden.
Rezidivierende pulmonale
Infektionen
Auch rezidivierende Lungeninfektionen stellen
ein häufiges Problem in der kinderärztlichen
Praxis dar. Zahlreiche Ursachen können dahinterstecken, die Schritt für Schritt durchgegangen und ausgeschlossen werden müssen, wie
Prof. Manfred Götz vom Wilhelminenspital in
Wien betont. Neben der Anamnese zu Dauer,
Schweregrad, Intervall, Allgemeinzustand und
Umgebungsfaktoren wie Rauchen geben Symptome wie Husten, Giemen, Atemnot, Fieber,
Auswurf, Gedeihstörung oder Belastbarkeit
wertvolle Hinweise.
Das Labor steht nicht an erster Stelle, da
die Differenzierung in bakterielle und virale Erkrankungen laut Götz nicht ergiebig ist.
Auch die Erythrozytensedimentation, die Bestimmung des CRP und das Blutbild brächten
nicht viel. Indiziert seien dagegen Bronchologie
(Bronchoalveoläre Lavage beziehungsweise Biopsie), Schweißtest und Ziliendiagnostik.
Das typische infektanfällige Kind, das dauernd krank ist, hat üblicherweise Infektionen
Abbildung 2:
Einflussgrößen auf
die Infektanfälligkeit der Atemwege
Quelle: modifiziert
nach Prof. M. Götz
Pädiatrix 8/2008
der oberen Atemwege. Die unteren Atemwege sind selten betroffen. Meist ist die Ätiologie
viral. Mehr als 200 Viren können Auslöser der
Symptome sein, davon allein über 100 Rhinovirenarten (RV), daneben das respiratorische Synzytialvirus (RSV), Influenza-, Adeno-, Parainfluenza-, Corona- und im Sommer Enteroviren.
Als bakterielle Erreger kommen Mycoplasma
pneumoniae, Streptococcus pneumoniae, Chlamydien, Mycoplasma catarrhalis und Haemophilus
influenzae in Betracht.
Insbesondere Infektionen durch RSV können die Gesundheit längerfristig beeinträchtigen, da sie zur sogenannten reaktiven Atemwegskrankheit (reactive airway disease) führen.
In einer Studie konnte gezeigt werden, dass
Kinder, die im ersten Lebensjahr wegen einer
RSV-Infektion hospitalisiert wurden, sieben
Jahre später häufiger Giemen als Hinweis auf
eine Infektion der unteren Atemwege aufweisen [3, 4]. In der Folge treten oftmals Allergien
und Asthma auf, allerdings ist die TH1/TH2Verteilung nicht asthmatypisch, wie Götz betonte. Im Verlauf der Jugendjahre werden RSVInfekte seltener.
Virale Infekte, die mit Giemen einhergehen,
sind häufig durch Rhinoviren und das humane
Metapneumovirus (hMPV) bedingt. Letzteres
findet sich insbesondere bei Kindern während
der ersten zwölf Lebensmonate und führt zu
ähnlichen Symptomen wie eine RSV-Infektion.
Auch bei den unteren Atemwegsinfekten spielen Viren (z. B. RSV, Adeno, RV) eine Hauptrolle. Im Hinblick auf Rhinoviren mahnt Götz zum
Umdenken. Denn diese Viren seien nicht nur im
Nasenraum zu finden, wie bisher gedacht wurde, sondern in bis zu 50 Prozent der Fälle auch
in den unteren Atemwegen, wie durch Biopsien
nachgewiesen werden konnte. Bei Keuchen und
pfeifenden Atemgeräuschen kann eine Infektion mit Chlamydia pneumoniae oder Mycoplasma
pneumoniae vorliegen, so Götz.
Untere Atemwegsinfekte rezidivieren in
etwa zehn Prozent der Fälle. Als Risikofaktoren, die berücksichtigt werden sollten, nennt
Götz [5]:
–
–
–
–
–
–
–
Erkrankung im frühen Kindesalter
männliches Geschlecht
Frühgeburtlichkeit
rauchende Mütter und/oder Väter
Großfamilie mit Platzmangel
kongenitale Fehlbildungen und
Immunmangel
Neben einem Immunmangel müsse bei rezidivierenden Lungeninfekten insbesondere bei
Kleinkindern auch eine Fremdkörperaspiration
in Betracht gezogen werden. In letzterem Fall
solle auf die oft wenig informative Röntgendiagnostik verzichtet und sofort eine Bronchoskopie und gegebenenfalls Re-Bronchoskopie
gemacht werden.
Bronchiektasien – genetisch oder mechanisch bedingt beziehungsweise im Gefolge von
Masern, Tuberkulose und eventuell von Pertussis-, Adenovirus- oder Mykoplasmeninfektion
– können ebenfalls rezidivierende Infektionen
begünstigen und damit zu einer infektiologisch
komplexen Situation beitragen.
Literatur
1. Lequerre T et al.: A cryopyrin-associated periodic syndrome with joint destruction. Rheumatology. 2007; 46(4):
709-714
Quelle: Techniker Krankenkasse
Infektionen
12
2. Dinarello C: Blocking IL-1 in systemic inflammation.
JEM. 2005; 201(9): 1355-1359
3. Sigurs N et al.: Respiratory Syncytial Virus Bronchiolitis
in Infancy Is an Important Risk Factor for Asthma and
Allergy at Age 7. Am J Respir Crit Care Med. 2000; 161:
1501-1507
4. Sigurs N et al.: Severe Respiratory Syncytial Virus Bronchiolitis in Infancy and Asthma and Allergy at Age 13.
Am J Respir Crit Care Med. 2005; 171: 137-141
5. Couriel J: Assessment of the child with recurrent chest
infections. Brit Med Bulletin. 2002; 61: 115-132
Pädiatrix 8/2008
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