Arzneipflanze der Little Karoo: Sutherlandia frutescens, Fabaceae: Der cancerbush ist ein kleiner Busch bis 1m hoch. Die Blätter sind gefiedert und behaart. Die Haare auf den Blättern verleihen der Pflanze ein silbernes Erscheinungsbild. Die großen roten Blüten sind charakteristisch für diese Gattung, jedoch lassen sich die sechs verschiedenen Sutherlandia-Arten schwer unterscheiden. Als Inhaltsstoffe finden sich Canavanin, eine nichtproteinogene Aminosäure und Pinitol. Außerdem ist die Pflanze reich an Aminosäuren und Saponinen, aber sie enthält keine Alkaloide. Canvanin hat antitumoröse Wirkung und es ist möglich, dass Canavanin oder einige andere Aminosäuren für die Befunde beim Einsatz in der Krebstherapie verantwortlich sind. Es wird vermutet, dass die Inhaltsstoffe der Pflanze über das Immunsystem wirken. Das Vorkommen von Pinitol erklärt die traditionelle Anwendung als Antidiabetikum. Sutherlandia frutescens findet sich im Süden Afrikas, in Südafrika, Botswana und Namibia. Weltweit wurde S. frutescens zu einer beliebten Gartenpflanze. Euclea undulata, Ebenaceae: Diese weit verbreitete Pflanze kommt als Busch oder kleiner Baum vor und erreicht eine Höhe von bis zu vier Metern. Die Blätter sind klein, ca. 30mm lang und 10mm breit, meist gelb-grün mit gewellten Blatträndern. Auf die kleinen, weißen Blüten folgen runde, beerenähnliche Früchte. Die pharmakologisch interessanten Inhaltsstoffe sind Naphothochinone in den Wurzeln: Diospyrin und 7-Methyl-juglon. Naphthochinone wirken spasmolytisch, antibakteriell und schmerzlindern. Euclea undulata ist über weite Teile Südafrikas verbreitet, vor allem in Northern Cape, NordWesten und in den nördlichen Provinzen. Galenia africana, Aizoaceae: Die Pflanze kommt als Busch bis zu einer Höhe von einem Meter vor. Traditionell wird die Pflanze zur Zahnreinigung zerkaut, obwohl sie die Mundschleimhaut schädigen kann, wenn sie zu häufig angewandt wird. Am Cap wird sie auch morgens und abends gegen Zahnschmerzen als Mundspülung verwendet. Galium capensis, Rubiaceae: Die Wurzeln werden zum Färben von Wolle in den Farben orange bis braun verwendet. Pteronia incarna, Asteraceae: Das ätherische Öl enthält α-Pinen, β-Pinen, Sabinen und Myrcen als Hauptbestandteile. Giftpflanzen der Little Karoo: Galenia africana, Aizoaceae: Galenia africana ist ein kleiner Busch von bis zu einem Meter Höhe. Die jungen, noch wachsenden Triebe sind klebrig und aromatisch. Die kleinen, schmalen und langen Blätter besitzen an ihrer Oberseite tiefe Rillen und verfärben sich bei zunehmendem Alter von leuchtend grün nach gelb. Die gelb-grünen Blüten entspringen direkt am Ast. Die Pflanze enthält ein unbekanntes Toxin, welches einen Wasserbauch bei Schafen hervorruft. Normalerweise meiden Tiere diese Pflanze, aber in Trockenperioden wird sie dennoch verzehrt. In der westlichen Karoo wird die Pflanze zerkaut oder die Blätter als Tee zubereitet. Am Morgen und am Abend eingenommen, soll sie Kopfschmerzen lindern. Äußerlich wird die Pflanze auch gegen Fieber eingesetzt oder auf Wunden eingetragen. Die Pflanze findet sich in weiten Teilen Südafrikas, vorzugsweise in der westlichen Hälfte des Kaps. Chrysocoma ciliata, Asteraceae: Der bitterbos kommt als dichter und runder Busch vor, der bis 50cm groß werden kann. Die kleinen, nadelförmigen Blätter sind gelb-grün, fleischig und von bitterem Geschmack. Die leuchtend gelben Blütenköpfe besitzen nur einen radiären Kronblätterkranz und keine Kelchblätter. Der Verzehr der Pflanze führt bei Schafen, Lämmern und Kindern zu Haarausfall und sekundär zu Hautirritationen. Das Toxin ist unbekannt und kann bei Lämmern auch über die Muttermilch Gifterscheinungen hervorrufen. Über die ganze Karoo verbreitet findet sich C. ciliata.