massiv multifunktional

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SoSe 2013 . BACHELOR
massiv multifunktional.
msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler
Sustainable Building Design Studio
SoSe 2013 . BACHELOR
massiv
multifunktional
msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler . Layout & Gestaltung: Klaus Dömer
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massiv multifunktional
SoSe 2013 . BACHELOR
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REFERATE
Sandra Bolle
Haus Rauch
Sandra Bolle
handmade school
Kelly Stockbrügger & Melina Heubrock
Social Housing, Mulhouse
Pia Lickes & Daniel Stockhausen
Tour Bios-le-Pretre Drout
Pia Lickes & Daniel Stockhausen
Tivoli Garden, Tucherpark München
Sarah Wilinski & Fabian Baumeister
Haus Presenhuber
Helene Kara & Daniel Schlinge
Het Oosten Pavillon
Helene Kara & Daniel Schlinge
Firmensitz DachTechnik Briel
Alice Evrard & Daniel Heuermann
Schielhaus am Hochschwab
Marie Droll & Benjamin Droll
Institut der Uniklinik Freiburg
Marie Droll & Benjamin Drol
Patchwork-Haus Müllheim
Kerstin Bönning & Meike Jongebloed
Wall House
Kerstin Bönning & Meike Jongebloed
Antivilla
Bartosz Pogoda & Florian Schlering
Sportinstitut BFTS in München
Bartosz Pogoda & Florian Schlering
Wohnanlage in Schwabing
Bartosz Pogoda & Florian Schlering
Büro- und Geschäftshaus
Eva Ohters & Malte Böing
Gemeindezentrum Ludesch
Eva Ohters & Malte Böing
Wohnhaus Schuller
8 - 39
40 - 55
56 - 69
70 - 75
76 - 79
80 - 89
90 - 99
100 - 107
108 - 117
118 - 125
126 - 135
136 - 145
146 - 149
150 - 153
154 - 157
158 - 161
162 - 171
172 - 179
5
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massiv multifunktional
REFERATE
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Haus Rauch
Martin Rauch und Roger Boltshauser
eine Analyse von Sandra Bolle
Lehm besteht aus Ton und Sand und entsteht aus der
Zerstörung anderer Gesteine. Kaum ein Lehm gleicht
dem anderen. Der Sand- und Tonanteil ist wie die Tonart sehr entscheidend für die Baueigenschaften des
Lehms. Lehmböden weisen oft die gesamte Skala der
Erdfarben auf, von Weiß, Hellbeige, Gelb über Ocker
und Braun bis zu Graublau und Rot.
In feuchtem Zustand ist Lehm, je nach Zusammensetzung, ein mehr oder weniger bildsamer Baustoff, der
durch Lufttrocknung hart und tragfähig wird.
Lehm steht fast überall auf der Welt als lokales Baumaterial zur Verfügung.
Daher ist Lehm der älteste und der am weitesten verbreitete Baustoff der Welt.
Mehr als ein Drittel der Weltbevölkerung lebt in Häusern, die ganz oder teilweise mit Lehm gebaut sind. Bis
zu 40 verschiedene Lehmbautechniken kommen dabei zur Anwendung. So unterschiedlich wie die lokalen
Lehmvorkommen, so verschieden sind auch die entsprechenden Lehmbautechniken. Er zählt zu den ökologischten und bauklimatisch geeignetsten Baustoffen:
8
-
gute bauphysikalische Eigenschaften
-
große thermische Speichermasse,
Fähigkeit zur Feuchteregulierung,
hält die Innenluftfeuchtigkeit auf kons
tante 45-55%
-
rückstandslose Wieder- und Weiterver
wendbarkeit
-
Lehm gibt keine Schadstoffe ab
-
geringer Aufwand an Primärenergie
Trotzdem findet der Lehmbau gerade in Regionen, wie
Afrika oder Ostasien wenig Akzeptanz. Dort gilt der
Lehmbau als ärmlich bäuerliche Bauform und wird
meist durch den Ziegel- oder Betonbau ersetzt. Diese
Bauweisen sind jedoch eigentlich gar nicht so gut für
das lokale Klima geeignet.
Aber auch in Mitteleuropa wird der Lehmbau mit zahlreichen negativen Bildern und Vorurteilen assoziert.
Größtes Hindernis für das Bauen mit Lehm ist ein mangelndes Vertrauen in die Fähigkeiten als Baumaterial
und fehlende kompetente Handwerker oder Firmen.
Randloses, vollflächiges Rendering oder Modellfoto eures Projektes
kein Text
9
Erst dem vorarlberger Lehmbaukünstler Martin
Rauch und dem schweizer Architekten Roger Bolthauser gelang eine Überwindung dieses kontrakarierten
Wertesystems. Die beiden wollen ein anderes Bild des
Lehmbaus vermitteln. Sie fanden eine neue zukunftsweisende Interpretation der Lehmarchitektur mit dem
Haus Rauch in Schlins. Das Wohn- und Atelierhaus
überzeugt sowohl in technischer und bauphysikalischer Hinsicht mit präzisen Details, als auch in haptischer und ästhestischer Hinsicht mit hochwertigen,
edlen Oberflächen und einer minimalistischen Material- und Formsprache.
Was macht die Arbeiten von Martin Rauch so erfolgreich?
Martin Rauch verfolgt seit den frühen 1980er Jahren
ein konkretes Ziel:
Er möchte so bauen, dass sich ein Haus nach hundert
Jahren rückstandsfrei, ohne jede Kontamination in die
Natur zurückverwandeln kann und sich in sein Aus10
gangsmaterial dekonstruieren kann.
Es soll im Einklang mit den natürlichen Kreisläufen
stehen und die aufgewendete Energie der Herstellung,
des Betriebes und des Abbaues von Gebäuden absolut
minimieren.
Ihm ist es wichtig, dass man den naheliegendsten und
kostenlosen Stoff, das Erdreich des Baugrundes, so
pur wie möglich als das Material der Architektur nuzt.
„Die Schale, die uns räumlich umgibt, soll so atmen, so
diffundieren können, wie unsere Körper; meine Bauten
sind deshalb nicht mit Kunststoffen oder hochverdichteten, energieaufwendigen Materialien abgesperrt, versiegelt, glattgemacht; sondern roh gefügt
und belassen, wie Sushi- nicht gekocht!“
[Martin Rauch]
Standort
Das Haus steht an einem steilem Südhang in Schlins in
Vorarlberg, einem Dorf an der Straße von Feldkirch bis
Bludenz. Direkt oberhalb und neben dem Haus beginnen weitläufige Wiesen- und Waldflächen.
Es ist vom Fundament bis zur Traufe gefügt aus dem
an Ort und Stelle gewonnenen Erdaushub. Konsequent
Von den Böden, den Deckengewölben, Wand- und Deckenputzen, von den Stufen, den Fließen und Waschtischen bis zu den Dachplatten ist es komplett dh. zu
85% aus Lehm gestampft, gebrannt, gepresst, gestrichen, gespachtelt und gegossen.
Der größte teil der eingesetzten Materialien und Techniken wurde von Martin Rauch selbst entwickelt oder
weiterentwickelt.
Ausdruck
Aus der Ferne ähnelt der erste Eindruck zunächst den
vieler Sichtbetongebäuden. Doch wenn man sich ihm
nähert stellt man fest: Seine Wände sind aus Lehm.
Der Stampflehm erscheint rau, und die Erosionsspuren an der Fassade geben ihm einen lebendigen Charakter und haptischen Reiz. Das Gebäude erweckt den
Anschein, dass es aus dem Boden wächst. Es wirkt wie
eine überdimensionale monolithische Tonskulptur.
„Etwas tun und es im nächsten Schritt wieder ein wenig zurücknehmen- das ist eine Haltung, die auf harmonische Verhältnisse aus ist.“ [Axel Simon]
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Gebäudestruktur
Das Gebäude unterteilt sich in drei Geschosse. Die Intimität der Räume der einzelnen Geschosse nimmt von
Etage zu Etage zu.
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Erdgeschoss
Im Erdgeschoss, das zu einem Großteil im Hang sitzt,
befinden sich Eingangs- und Stauräume sowie ein Gästezimmer mit eigenem Bad.
Der sich im Erdgeschoss befindende Eingangsbereich,
der gleichzeitig als Garage genutzt wird, öffnet sich
dem vorliegenden Kiesplatz.
Die Wände zeigen hier wie überall im Erdgeschoss, die
charakteristische Schichtung des rohen Stampflehms.
Der Garagenraum besitzt eine Decke aus gebrannten
Lehmziegeln und einen Trasstonboden.
Im Erdgeschoss befindet sich zusätzlich eine separate
Kleinwohnung und der Vorratsraum. Sie öffnen sich direkt den rohen, schroffen Felsformationen des Grundstücks. In den als Weinkeller verwendeten Katakomben
begegnet man dem Ursprung des Hauses, genauer gesagt, dem Boden, der zu Baumaterial wurde.
Über eine Schwelle betritt man das zu den oberen Geschossen führende Treppenhaus. Es hat einen korbbogenförmigen Grundriss. Der besondere Reiz des
Treppenhauses entsteht durch die von runden Glasbausteinen durchsetzen Kuppel und Stufen. Mildes
Licht sickert somit nach unten. Es wird eine beinahe
fast sakrale Atmosphäre geschaffen.
Die in einem Stück gefertigte Brüstung des Treppengeländers aus schwarzen Stahlblech führt elegant
nach oben und nimmt somit das folgende Aufsteigen
als Geste vorweg.
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1. Obergeschoss
im ersten Obergeschoss liegen die Wohnräume, die
Wohnküche und ein zweigeschossiger Atelierraum.
Vom rohen Erdgeschoss kommend erscheinen die Etagen darüber, wie dessen verfeinerte Form. Im Wohnund Ateliergeschoss verwendet der Lehmbaukünstler
einen hellen, feinkörnigen Lehmputz in Kombination mit
gewachsten Stampflehmboden. Die Kaseinspachtelung der Schiebetüren und Küchenfronten erzeugen
eine einheitliche, helle und sinnliche Atmosphäre. Im
Zentrum des Geschosses befindet sich der Essbereich
mit der offenen Küche. Über zwei Stufen gelangt man
den tiefer liegenden Wohnraum, der über ein sehr großes quadratisches Fenster verfügt. Auf der Seite des
Hanges ist das doppelgeschossige Atelier angeordnet.
Es verfügt über ein schmales Fensterband unterhalb
der Decke und wird lediglich von Norden belichtet. Zwei
Terrassen öffnen sich der umliegenden Landschaft. Sie
sind nach Nordost und Südwest ausgerichtet und
schneiden tief in den Baukörper hinein.
Inmitten der schraffierten Lehmfläche sitzen bündig
die großen Eichenfenster. Mal eine mal zwei seitliche ,
schmale Lüftungsflügel fassen die Fenster. Wandinnenseitig sind diese mit Kasein verspachtelt. Die Nischen
dieser Lüftungsflügel liegen somit in der Tiefe der Mauern und sind darum auch die meiste Zeit im Schatten.
Die ebenfalls mit Kasein verspachtelten, vertieften
Fensterrahmen bieten dem Bewohner gemütliche
Sitzflächen. Von hier aus hat man den direkten Bezug
zum Außenraum: Sitzt man im Fensterrahmen, so sitzt
man ,gefühlt‘ draußen.
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2. Obergeschoss
Im obersten Geschoss gibt es zwei Schlafzimmer und
das Badezimmer mit kleinem Waschraum.
Das zweite Obergeschoss ist ein großer Raum, der
sich durch Schiebelemente teilen lässt .Man betritt die
Etage in einem Gang, der durch die Wand des Badezimmers gebildet wird. Durch die runden Glasbausteine in
den keramischen Steinen der Wand fällt Licht in den
Gang. Beide Enden führen jeweils in einen Schlafraum.
Einer der beiden Schlafräume liegt sehr abgeschieden,
lässt sich aber problemlos zu einem lichten Tagesraum
machen: Wenn man die verschiebbare, schalldichte
Wand zum Luftraum des Ateliers öffnet, blickt man
durch den hohen Raum hindurch auf den Hang.
Die schwarzweiß gemusterten Boden- und Wandfließen im Bad wurden von MArtin Rauchs Frau Marta
im traditionellen japanischen Raku- Verfahren entworfen und hergestellt. Hierbei stellt jedes handgeformte
Stück ein Unikat dar. Waschbecken und Dusche bestehen aus schwarzen gebrannten Lehm. Ein Panoramafenster erlaubt weite Blicke auf die umliegenden Wiesenflächen.
Beim Rakubrand werden die Objekte in einem Ofen bei
1000°C erhitzt und dann in glühendem Zustand herausgenommen. Danach werden sie mit Sägemehl, dass
auf der heißen Oberfläche verbrennt, bedeckt. Der entstehende Rauch (Kohlenstoff), der Sauerstoffentzug
sowie die im Sägemehl enthaltenen Mineralien wirken
stark auf die Keramikoberfläche und die Glasurfarbe
ein. Unglasierte Oberflächen färben sich schwarz ein,
bei glasierten setzt sich der Rauch in den Glasurrissen ab. Die Risse, dass sogenannte Craquelé, werden
sichtbar. Mit einer Stahlbürste wird die Rußschicht
anschließend von der Glasur entfernt.
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Außenwände
Herstellung von Stampflehmwänden
Da kein Stabilisator verwendet wurde musste eine
Alternative gefunden werden. Rauch entschied sich
dabei für einen konstruktiven Wetterschutz um einen
freibewitterten Stampflehmbau möglich zu machen. In
den Stampflehm wurden Schichten von Ziegelplatten
eingearbeitet, die aus der Fassadenoberfläche herausragen. Diese brechen den Schlagregen. Die Lehmziegelleisten funktionieren also als Tropfnase. Folglich
bezwecken sie einen langsamen Wasserfluss an der
Fassade und folglich wird somit eine Erosion stark
vermindert. „Der Feinlehmanteil wird dabei anfangs in
großer Menge abgespült, wobei das im Stampflehm
enthaltene Steingranulat stabilisierend auf die Lehmoberfläche wirkt, das heißt die Erosion wird in der
Folge langsamer“, fügt Martin Rauch hinzu.
Ohne Stabilisatoren im Lehm wird die Festigkeit der
Stampflehmwände ausschließlich über die Verdichtung
und Verzahnung des im Aushub vorhandenen Steinma-
terials erreicht. Damit kommt sowohl der Ausführung
der Stampflehmarbeiten als auch der Auswahl des
richtigen Korndurchmessers besondere Bedeutung
zu. In Schlins wurde Steinmaterial mit einer Korngröße
bis 30 mm Durchmesser verwendet. „Dieses gesiebte Aushubmaterial verfügt über eine ausgezeichnete
Qualität in der Sieblinie, um tragende Wände zu erstellen“, sagt Martin Rauch. Die Dicke aller Wände wurde
auf 45 cm festgelegt . „Diese Wanddicke hat sich im
Hinblick auf ihre konstruktiven, bauphysikalischen, formalen und ausführungstechnischen Eigenschaften bewährt“, so Rauch. Gearbeitet wurde nach der „Pisee“
Stampflehmtechnik. Der Lehm wurde in horizontalen
Schichten von rund 12cm Stärke in die Schalungen
kontinuierlich eingebracht. Die krümelige, erdfeuchte
Masse wird in Lagen von15 cm eingeschüttet und mit
Pressluftstampfern und Vibrationswalzen verdichtet.
Nach jeder dritten Lage wurden die Ziegelplatten an
der Schalungsaußenkante eingelegt und mitgestampft.
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Wärmeschutz
Ringbalken l Lastabtragung
Innen erhielten die Wände eine Schilfrohrdämmung,
die anschließend mit Lehm verputzt und zusätzlich mit
Schrauben gesichert wurden. Die Wanddicke stieg
somit auf insgesamt 65 cm. „Schilf ist einer der wenigen nachwachsenden Rohstoffe, der durch seinen
hohen Alkalianteil ohne Konservierungsmittel verwendet werden kann“, erläutert Martin Rauch. Der 3cm
starke Lehminnenputz wurde zusammen mit lokalem
Sand und aufbereiteten Lehm auf der Baustelle angerührt. Vor Ort wurde er mithilfe einer Lehmputzpumpe
auf die Wände aufgetragen und vollflächig mit einem
Flachsgewebe armiert.
Über der ersten Lage Schilfrohrmatten befindet sich
eine zweite wiederum mit Lehm verklebte Schicht
Schilfrohrdämmung. Da das Haus ständig bewohnt
wird, kommt es trotz Dämmung nicht ohne eine Heizung aus. Daher verlegten die Handwerker auf den
innen gedämmten Außenwänden im Lehmputz eine
Wandheizung aus 8 mm dicken flexiblen Kunststoffrohren.
Um im dreigeschossigen Gebäude die Lasten aus den
Dippelbaumdecken in die Stampflehmaußenwände sicher übertragen zu können, bedurfte es jeweils knapp
unter der Deckenkonstruktion mehrerer Ringbalken.
Sie umspannen in allen drei Geschossen das gesamte
Haus. In diese aus einer Lehmtrasskalk Mischung ausgeführte Ringbalken ist eine Stahlarmierung eingelegt
und ihnen befindet sich eine 15 cm dicke Stampflehmüberdeckung. Der Lehmbaukünstler erzählt: „Trasskalkmörtel eignet sich sehr gut für den Lehmbau. Das
Trassmehl verbessert die Plastizität und das Wasserhaltevermögen, zudem wird durch das sehr langsame
Abbinden eine gute Verbindung mit dem Stampflehm
erzielt. Die dämmenden Eigenschaften des Trasskalkringbalken können mit Leichtzuschlägen wie beispielsweise Lava- Blähglasschotter oder auch Blähton
thermisch verbessert werden. Um dabei eine feuchtigkeitsregulierende Wirkung zu gewährleisten, sind alle
Holzbauteile in der Außenwand mit fettem Lehmmörtel
ummantelt, damit wird Tauwasserbildung vermieden.“
Die Decken wurden als Dippelbaumdecke, Ziegelfaltdecke und auch als Glasbausteinkuppel ausgebildet.
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Dippelbaumdecke
Beim Haus Rauch wendet Martin Rauch die traditionelle, historische aus der aus österreich bekannte
Deckenkonstruktion mit Dippelbaumbalken ein. Hierbei wurden Dreiseitig behauene, also halbrunde und
an den Passstellen wenig zugehauene Dippelbäume
unmittelbar mit der Längsseite auf den Ringbalken
aneinandergereiht und gleich danach mit Löhmmörtel
eingebettet. Ein großer Vorteil ist hierbei der Feuchtigkeitstransport zwischen den Materialien. Lehm ist trockener als Holz und entzieht somit dem Holz die Feuchtigkeit. Die Dippelbaumdecke ragt die Stampflehmwand
hinein und wird dadurch eingespannt. Da die Massive
Holzkonstruktion nicht sichtbar sein sollte, überdeckte man sie mit Lehmbauplatten und Feinputz. Darauf
befinden sich dann noch die Leitungen, welche in einer
Mischung aus Korkschrot, Sägemehl, Lehm und Trasskalk eingebettet wurden. Martin Rauch will damit eine
hohe Tragfähigkeit und eine gute Trittschalldämmung
gewährleisten.
Dach
Wie auch in den Zwischengeschossdecken, bilden auch
in der Dachkonstruktion die Dippelbalken das tragende
Element. Als Gefällschicht dient ein Gemisch aus Lehm,
Trass und Korkschrot, das mit einer Bitumenbahn abgedichtet wurde. Auch beim Dach wurden wiederum
Schilfmatten als Wärmedämmung verwendet. Den
oberen Abschluss bilden handgefertigte gebrannte
Lehmziegel, welche auf einer Lavaschotterschüttung
aufliegen.
26
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Ziegelfaltdecke
Für die Ziegelfaltdecke (Hourdisdecke) stellten die
Handwerker hingegen die gleichen Ziegelplatten, wie
sie sie bereits in die Stampflehmaußenwände gelegt
hatten, als verlorene Schalung auf die umgekehrt
eingebauten T-Stahlträger. Zunächst legten sie die
Ziegelplatten auf eine Hilfsschalung aus Holzlatten,
anschließend wurden die Fugen mit Lehmmörtel verstrichen. „Dadurch ist die Konstruktion stabil. Sie dient
gleichzeitig als Schalung für den Trasskalkmörtel, der
später beim Vergießen der Deckenplatte abgedichtet
wird“, berichtet Martin Rauch.
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Fundament l Feuchteschutz
Grundlage für einen standsicheren Stampflehmbau
ein vor allem vor Wasser geschütztes Fundament. Die
Handwerker stellten daher die Streifenfundamente
aus Beton (C15) mit geringem Anteil an Zement und
unter Beimischung von Trasskalk bis in eine Tiefe von
60 cm unter dem Keller ohne Stahlbewehrungen her.
Nachdem sie die Betonschalung abgenommen hatten,
verlegten sie an den Außenseiten der Fundamente
und auf deren Mauerkronen Bitumenbahnen. So ist
die Gründung selbst und die direkt darauf aufgesetzten Kelleraußenwände vor Feuchtigkeit von unten
geschützt. Da auch die Kellerwände aus Stampflehm
hergestellt wurden, erhielten diese nach Austrocknung außen ebenfalls eine Lage Bitumenpappe sowie
eine Glasschaumdämmung. „Damit kein Hangwasser
unter dem Haus durchrinnen kann, haben wir die Fundamentbasis außen mit fettem Lehmschlag abgedichtet“, sagt Rauch.
Als man beim Aushub alte Tonrohre fand, kam der Bauherr auf die Idee, diese zur Fundamententwässerung
zu nutzen. „Die Funktionsfähigkeit solcher Tonrohre ist
nachhaltig: Durch die kapillare Materialstruktur funktionieren sie auch dann noch, wenn sie komplett verschlammt sind“, kommentiert Martin. Diese Drainage
funktioniert in Verbindung mit dem Lehmschlag so gut,
dass die aus Stampflehm hergestellten Kellerböden
keiner Abdichtung bedurften.
Letztendlich wurde erreicht, dass der trockene Felsboden unter der Gründung in Verbindung mit dem diffusionsoffenen Bodenaufbau als natürlicher, massiver
Klima- und Wärmepuffer funktioniert.
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Stampflehmboden
Trasstonboden
Das gesiebte Aushubmaterial wurde wie bei den
Stampflemwänden in die Schalung eingefüllt, in den
Räumen ca. 15 cm stark plan ausgezogen und verdichtet. Bei dem Verdichtungsvorgang benutzt man
als erstes Glättschuhe und danach noch eine schwere Vibrationsplatte. Da viele Unebenheiten, Öffnungen
und Fugen auftreten muss der Boden noch mithilfe von
Quarzsand und einer Einscheibenmaschine aberodiert
und mit Lehmschlicker abgespachtelt werden. Danach folgt erst mal der Trocknungsprozess. Durch das
Schwinden des Lehms entstehen feine Risse im Boden.
Diese sind aber nicht als negativ anzusehen, sondern
im Gegenteil: Sie sorgen dafür, dass der Boden elastisch bleibt und keine Spannungen aufgebaut werden
können. Abschließend wurde nur noch zur Imprägnierung ein wenig Kasein und Wachs aufgetragen. Folglich
ist der Boden pflegeleicht.
Trasstonböden werden im Grunde ähnlich hergestellt
wie Stampflehmböden, nur dass zusätzlich zum Lehm
Trasston hinzugemischt wird. Auch hierbei kommen
verschiedene Oberflächenbehandlungstechniken, wie
das Abschleifen, Imprägnieren oder eine Wasserstrahlbehandlung, zum Einsatz.
1 Schlammziegel gebrannt 40 mm
Schüttung Lavaschotter
Abdichtung Bitumenbahn 3x 4 mm
Dreischichtplatte 27 mm
Dämmung Schilfrohrmatte 4x 50 mm
Abdichtung Bitumenbahn 4 mm
Kork- Trass- Lehm Mischung im Gefälle
2 Balkendecke in Dippelbaum- Bauweise 180 mm
Ausgleichsholz
Lehmbauplatte 25 mm
Lehmputz 5 mm
3 Stampflehm 450 mm
Dämmung Schilfrohrmatte 2x 50 mm
Lehmputz mit Wandheizung
( Grundputz, Feinputz mit Marmormehl)
4 Fenster Eiche außen unbehandelt
raumseitig geölt
Isolierverglasung
5 Dreischichtplatte Fichte 27 mm
mehrschichtige Kaseinspachtelung geschliffen und
gewachst
6 Stampflehmboden 100 mm mit pflanzlichem
Heißwachs gewachst
Ausgleichsschicht Kork- Trass- Lehm- Mischung
7 Erosionsschutz Schlammziegel, gebrannt 280/ 120/ 30 mm
8 Ringanker Trasskalk mit Armierung 300/ 150 mm
9 Spritzwasserschutz Schlammziegel,
gebrannt 400-600/ 300/ 40 mm
10 Abdichtung Bitumenbahn 2x 4mm
Schaumglas 100 mm
Abdichtung Bitumenbahn 4 mm
11 Schilfrohrmatte 50 mm
Verbunddecke aus Trasskalkmörtel
Stahlprofil T 60/ 60 mm
Schlammziegel gebrannt 30 mm
12 Trasstonboden geschliffen 100 mm
Holz- Trass- Lehm- Mischung
kapillarbrechende Schotterschüttung
31
Kaseinspachtelung
Fenster und Türen
Die eingesetzten Holzwerkstoffe für Schiebetüren und
Fensterrahmen sowie die Küchen- und Badmöbel wurden mit einer dünnen Lehmkaseinmasse überspachtelt.
Lehm besitzt die Eigenschaft Holz Feuchtigkeit zu entziehen. Dies ermöglicht eine fugenlose Verbindung zwischen Holzbauteilen der Fenster und dem Lehm. Es
wurde bewusst auf künstliche Klebemittel oder Schäume verzichtet. Im Gegenzug kam Flachsfaser zum Einsatz. Dieser wurde erst in Lehmschlicker getaucht und
anschließend zwischen Fensterrahmen und Lehmwand
eingebracht.
Kasein ist ein Milcheiweiß, das zusammen mit Kalk ein
dauerhaftes, starkes und natürliches Klebemittel bildet. Die Kaseinoberflächen sind jeweils angeschliffen,
mit Leinöl imprägniert, anschließend gewachst und
poliert. Aufgrund dessen sind die Oberflächen auch
ziemlich wasserfest, hart und pflegeleicht.
Öffnungen l Tür- und Fensterstürze
Die Öffnungen des Gebäudes stellten eine große Herausforderung dar. Im Lehmbau sind normalerweise
sehr schmale hohe Öffnungen üblich. Martin Rauch
strebte jedoch große Fensteröffnungen an. Zudem
sollten die Fensterstürze nicht sichtbar sein. Um dies
konstruktiv und statisch zu ermöglichen, musste ein
neues Verfahren entwickelt werden:
Ein Sturz aus Trasskalk und Stahlarmierung wurde
vor Ort hergestellt und danach mit einer 15 cm dicken
Stampflehmschicht verkleidet. Martin Rauch erklärt:
„ Dazu wurde in der Schalung zuerst die 15 cm starke Lehmfassade gestampft, danach die Innenschalung
entfernt und dieser Lehmwandteil mit um 3 cm hervorstehenden Schrauben versehen, die ihn am Sturz
fixieren. Anschließend wurde die Stahlarmierung positioniert und mit Trasskalk vergossen.“
Insgesamt arbeitete man verschiedene Sturzvarianten
heraus. Es gibt sowohl Versionen bei denen man zusätzlich Stahlträger in die Stampflehmwand mit Trasskalk eingießen musste. Andererseits verzichtete man
bei den Türen sogar ganz auf einen Sturz und stampfte
eine Stahlarmierung direkt in die Lehmschichten ein.
Ein Sonderfall stellten die Fensterstürze der großen
Fensterbänder des Ateliers dar. Hierbei musste ein
sieben Meter langer Sturz aus Trasszement und Kalk
hergestellt werden. Dieser Sturz wurde zusätzlich von
innen mit einer 10 cm starken Dämmung versehen.
32
Treppenstufen
Im Gegensatz zu allen anderen Räumen im Haus sind
die Stampflehmwände im Treppenhaus innen abgerundet. Dies hat gleich mehrere Gründe: sowohl statische
als auch thermische; zudem lassen sich die drei Geschosse hohen Stampflehmwände in der runden Form
einfacher ausführen.
Eine handwerkliche Herausforderung war der Einbau
der Stufen in die Treppenhauswände. Hierzu belegten
die Handwerker die abgerundete, geschosshohe Innenschalung für die Treppenhauswände mit einer glatten,
4 mm dicken Paneelplatte, auf der sie den Treppenverlauf 1:1 aufzeichneten. Die für die Aussparung der einzelnen Stufen aus Holz vorbereiteten Schalungskörper
stampften die Handwerker nach und nach mit in die
Wand ein.
Auch die 8 cm dicken Treppenstufen selbst sind handwerklich eine ausgesprochene Besonderheit: die Mitarbeiter von Lehm Ton Erde Baukunst fertigten sie mit
einer Stahlarmierung auf der Baustelle im Gießverfahren aus gewaschenem Aushublehm unter Zugabe
von grünlichem Gesteinssplitt und Trasszement. Nach
dem Aushärten wurden sie in einem Steinmetzbetrieb
geschliffen und poliert. Wieder auf der Baustelle angekommen, schoben die Handwerker die Stufen einfach
in die Schalungskörper ein. Die Fuge zwischen den
Treppenstufen und den Schalungskörpern wurde anschließend mit Gips vergossen.
Glassteinkuppel
Für letztere verwendeten die Handwerker eine Leichtbetonmischung, die sie über eine Negativform der
Kuppel zwischen die darauf verteilten runden Glasbausteine gossen. Von innen erhielt der Leichtbeton der
Glasbausteinkuppel einen bis zu 5 cm dicken Überzug
aus farblich dem Stampflehm angepassten Lehmputz.
Er absorbiert Tauwasser und übernimmt somit die
Feuchtigkeitsregulierung.
33
U-Wertberechnung
Außenwand gegen Erdreich: U- Wert: 0,17 W/ m2K
________________________________________________________________________________________________
3 cm Lehmputz
5 cm Schilfplatte
1 cm Lehmputz
5 cm Schilfplatte
1 cm Lehmputz
45 cm Stampflehm
10 cm Schaumglas
Außenwand: U- Wert: 0,52 W/ m2K
________________________________________________________________________________________________
3 cm Lehmputz
2 cm Schilfplatte
1 cm Lehmputz
5 cm Schilfplatte
1 cm Lehmputz
45 cm Stampflehm
Dach: U- Wert: 0,19 W/ m2K
________________________________________________________________________________________________
1 cm Bitumen
15 cm Schilfplatte
1 cm Bitumen
3 cm Leichtlehm
22 cm Holzbalken
2 cm Luftschicht
2,5 cm Lehmbauplatte
0,5 cm Lehmputz
Boden gegen Erdreich: U- Wert: 0,24 W/ m2K
________________________________________________________________________________________________
12 cm Trasston geschliffen
20 cm Leichtlehm
Erdreich
Fenster: Ug- Wert: 1 W/ m2K ; Uf- Wert: 2 W/ m2K
________________________________________________________________________________________________
2- fach Isolierverglasung mit Holzrahmen
34
Energiekonzept
Heizung
Das Recourcenkonzept ist auf der Erzeugung möglichst geschlossener und ausschließlich natürlicher
Energie- und Materialkreislaufe ausgelegt. Fast alle
Materialien konnten vor Ort selbst gewonnen werden oder aus dem Umkreis angeliefert werden. 90%
der Materialien könnten problemlos wiederverwendet
werden oder vor Ort verrotten. Die zum Heizen und
Aufbereiten des Warmwassers benötigte Energie wird
zu 100 % aus erneuerbaren Energien geschöpft.
Allgemein legten die Planer großen Wert auf Nachhaltigkeit, sowohl in ökologischer und ökonomischer als
auch in sozialer Hinsicht. Zusätzlich wollten sie den
Anteil an grauer Energie soweit wie möglich gering
halten.
Es gibt einen Pufferspeicher mit integriertem Boiler
für das Warmwasser, der sich im Obergeschoss befindet. Über eine 14m2 große Kollektorfläche auf dem
DAch sowie über einen Speicherofen mit Kochstelle
in der Küche, welcher mit Stückholz betrieben wird,
wird Wärme erzeugt und somit der Pufferspeicher gespeist. Dazu muss gesagt werden, dass in Schlins jedem Bürger 3m2 Holz aus dem Gemeindewald frei zur
verfügung steht und es dadurch erst sinnvoll wird. Zudem steht im Erdgeschoss eine Pelletheizung, welche
den Pufferspeicher aufheizt, wenn die zuvor genannten
Wärmeerzeuger zu wenig Energie liefern.
Zur Wärmeverteilung verwendet Rauch eine Wandheizung. Mithilfe des Pufferspeichers kann diese mit Wärme versorgt werden.
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Vorteile
________________________________________________________________________________________________
- Verwendung von natürlichen Materialien aus der Umgebung
--> 85% des Baumaterial wurden direkt aus der Baugrube gewonnen
--> keine Raumluftbelastung durch Schadstoffe
--> kurze Transportwege
--> Wertschöpfung bleibt in Region
--> geringer Grauenergieanteil - 40% weniger als bei konventionellen Bauweisen
-Verantwortungsvoller Umgang mit Resourcen
- Rückbau ohne Belastung der Umwelt
- enge Zusammenarbeit mit Fachplanern vor Ort
--> wirkt sich stark auf die Identifikation der Menschen mit der gebauten Umwelt aus
- Jeder Raum ist seiner Nutzung entsprechend orientiert
--> natürliche Belichtung wird optimal genutzt
--> solare Direktgewinne über Stampflehmboden
- hoher thermischer Komfort
--> gute hygroskopische Eigenschaften von Lehm
--> wände wirken wie Puffer
--> gerade in Wintermonaten ist die relative Raumluftfeuchte höher als bei konventionellen Bauweisen,
bei denen meist die Räume im Winter zu trocken sind
--> ganzjährlich herrscht ein behagliches Klima
- kein Schimmel- und Pilzbefall
- eine Wartung oder Sanierung sollten über Jahrzehnte nicht notwendig sein
Reperaturen fordern geringen Aufwand und sind danach nicht sichtbar
- Energie wird aus erneuerbaren Energieträgern gewonnen
--> Reduktion vo CO2 Emissionen
- die Oberflächenstrukturen von Lehm und die Lichtstimmung verleihen vielfältige haptische Qualitäten und eine sehr sinnliche Atmosphäre
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Nachteile
________________________________________________________________________________________________
- große Schichtdicken
- schlechte U- Werte und schlechtes A/ V verhältnis
--> Heizwärmebedarf deutlich höher als bei vergleichbaren konventionellen Holzbauten
- vermehrter handwerklicher Aufwand
- kein Sonnenschutz vorhanden
--> Raumlufttemperatur in den Obergeschossen steigt im Sommer oft über 26°C an
- mit der Wandheizung geht eine eingeschränkte Stellfläche für Möbel und eine erschwerte Aufhängung von
Bildern
einher
- erhöhter Mobilitätsbedarf aufgrund der Lage
- es gibt für lastabtragende und aussteifende Stampflehmwände derzeit noch in den wenigsten Fällen klare bau rechtliche Rahmenbedingungen und verbindliche Normwerte
Fazit
Abschließend ist zu sagen dass es Martin Rauch zusammen mit Roger Boltshauser die moderne Lehmarchitektur in eine neue Dimension führen. Das Wohnund Atelierhaus überzeugt sowohl in technischer
und bauphysikalischer Hinsicht mit präzisen Details,
als auch in haptischer und ästhetischer Hinsicht mit
hochwertigen,edlen Oberflächen und einer minimalistischen Material- und Formensprache.
An dem Projekt von Martin Rauch wird aber auch deutlich, dass großes Entwicklungspotential im Lehmbau in
der Verbesserung der lokalen Materialaufbereitung
und Verfahrenstechnik sowie in der Vorfertigung von
Lehmbauteilen liegt. Aber auch das Speicherverhalten
von Lehm muss weiter untersucht werden. Es besteht
also noch Forschungsbedarf.
Martin Rauch ist längst ein international gefragter
Referent und Produzent. Die aus seiner Sicht wichtigste Folgerung aus dem in Jahrzehnten erworbenen
Know- How sind nicht so sehr weitere schöne Einfamilienhäuser im ohnehin schon architekturgesegneten
Vorarlberg oder anderswo in Europa, sondern seine
Beraterolle für viele Studien- und Modellbauten in
Südafrika, in den Townships von Johannesburg, oder
in Nordindien.
In diesen Schwellen- und Entwicklungsländern hilft
seine Erfahrung wirklich Armen. Er vermittelt Ihnen
wirksame Techniken des einfachen, billigen, klimatisch
angenehmen Bauens und zeigt ihnen wie sie selbstständig mit viel Handarbeit diese Techniken realisieren
können. Es ist wichtig, gerade solchen Ländern zu zeigen, dass Lehm als Baumaterial auch bei uns erfolgreich eingesetzt wird, um ihnen klar zu machen, dass
Häuser aus Lehm nicht als ärmlich oder bäuerlich angesehen werden sollten, sondern diese im Gegenteil
hohe ökologische europäische Standards erreichen
könnnen. So stand der Lehmbauexperte Martin Rauch
auch Anna Heringer, bei ihrem „handmade school“ Projekt in Bangladesch stets mit Rat und Tat zur Seite.
37
Projektübersicht
Beteiligte
Bauherr
Lehm Ton Erde Baukunst GmbH
Architekten
Martin Rauch, Schlins und Roger Boltshauser, Zürich
Projektsteuerung , Bauleitung Lehm Ton Erde Baukunst GmbH
wissenschaftliche Begleitung
HTA Luzern
Kennwerte
LageSchlins, Österreich
Planungszeitraum
2004- 2008
Bauzeit2006- 2008
Nutzung
Wohnhaus mit Atelier und Werkstatt
Nutzer4 Bewohner
Grundstücksfläche
631 m2
Grundfläche147 m2
BGF290 m2
HNF200 m2
WF120 m2
Energiebezugsfläche
271 m2
HNF/ BGF0,69
GRZ0,23
GFZ0,5
BRI1080 m3
Baukosten 30% der Baukosten unterliegen dem Entwicklungsaufwand
55% Lohnkosten (davon fällt allein 35% unter Schalungs
und Stampfprozess , hoher handwerklicher Aufwand)
Energiekonzept niedriger grauer Energiegehalt;
Wandstrahlungsheizung; Kachelofen;
Biomasse- Heizanlage (Holzpellets);
Sonnenkollektoren
38
Heizenergiebedarf
72.05 kWh/ m2a
konstruktives System
Stampflehmbauweise
Quellenverzeichnis und Bildnachweis
-
Haus Rauch, Ein Modell moderner Lehmarchitektur, Roger Boltshauser und Martin Rauch, 2011, Birkhäuser
-
Nachhaltige Architektur in Vorarlberg, Energiekonzepte und Konstruktionen, Ulrich Dangel, 2010,
Birkhäuser
-
Nachhaltige Wohnkonzepte, Entwurfsmethoden und Prozesse, Hans Drexler und Sebastian el Khouli,
2012, Edition DETAIL
-http://www.lehmtonerde.at/de/
-
db – Deutsche Bauzeitung, Material wirkt, 02/2010, S.32-39, Veredelte Erde
-
Detail, Einfach Bauen, Januar 2011, S.752-761, Moderner Lehmbau - eine Bauweise mit Entwicklungspotential
-
http://www.beatbuehler.ch/ ; Fotos: Beat Bühler
-
www.myslidestyle.ch ; Fotos: Albrecht Schnabel
39
handmade school
Anna Heringer und Eike Roswag
eine Analyse von Sandra Bolle
40
41
Anna Heringer
Eike Roswag
geb. 1977 in Rosenheim wohnhaft in Salzburg und Linz
geb. 1969 in Gießen wohnhaft in Berlin
seit 03/05 Projektmanager bei BASE habitat, ar
chitektur konzepte, Kunstuniversität Linz
10/04-02/05 Mitbetreuung, -organisation und Durchführung
des Südafrikaprojektes der Kunstuni
versität Linz
10/04-03/05 Lehrauftrag an der Kunstuniversität Linz für
Architektur - Forschung und Praxis
10/04 Diplom (Studienrichtung Architektur) an der Kunstuniversität Linz
99-04 Architekturstudium an der Kunstuni
versität Linz
09/97-05/98 freiwilliges soziales Jahr in Bangladesh,
seither 9 Reisen nach Bangladesch
Leistungsstipendium der Kunstuniv. Linz, Arbeitsstipendium der Kunstuniv. Linz, Sonderförderung des
Landes OÖ
Auszeichnungen für School handmade in Bangladesch:
Margarethe Schütte – Lyhotzky Stipendium 2005
Architekturpreis der Diözese Oberösterreich 2005
Auszeichnung der Bayrischen Akademie für den
ländlichen Raum 2006 GEA- Preis für Archiktektur
und Gesellschaft BIOGRAFIE
42
2007 Stampflehmhaus in Ihlow, Anerken
nung
Architekturpreis 2007 - Architektur neues Brandenburg
seit 2006
Wissenschaftlicher Mitarbeiter TUBer
lin Fachgebiet Gebäudetechnik und Entwerfen
seit 2006 Roswag & Jankowski Architekten
Part
nerschaft, Planung und Umsetzung verschiedener nachhaltiger Gebäudekonzepte
seit 2003 ZRS Architekten Ingenieure Büroge
meinschaft,
Planung/Realisierung verschiedener Projekte in Lehmbauweise
seit 2005 Energieberatungen (BAFA-geschult), regenerative Energiekonzepte
seit 1994
Freie Mitarbeit als Architekt bei eins bis neun unter anderem Museum der Bildenden Künste, Leipzig
Berlin Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
1992-2000 Studium an der Technischen Universi
tät Berlin
Abschluss Diplom-Ingenieur (Studien
gang Architektur)
1998 TU Berlin, Seminar Bauen in Mexiko,
Prof. Dipl. Ing. Ingrid Goetz, Koordinati
on von 5 Baustellen mit Studenten
der TU Berlin und der Universidat
Nacional de Mexico in Oaxaca
Mexico
Bangladesch
Bangladesch liegt am Golf von Bengalen, dort, wo die
großen Flüsse Ganges und Jamona sich in einem riesigen Delta in den Indischen Ozean ergießen. Es ist
von einem dynamischen Netz aus zahlreichen Flüssen durchzogen. Die enge Verbundenheit von Land,
Menschen und Wasser ist kaum woanders so stark
erlebbar wie hier. Das Klima ist subtropisch bis tropisch und Bangladesch liegt im Einflussbereich des
Südwest-Monsuns, so dass durchschnittlich 1.500 bis
2.250 mm Jahresniederschlagssumme erreicht werden. Hier kann an drei Tagen so viel Niederschlag fallen,
wie in Berlin in einem ganzen Jahr.
Katastrophen wie Überschwemmungen und Zyklonen
sind aus den Medien daher bekannt. Bangladesch ist
nicht nur einer der wasserreichsten Länder sondern
zählt auch zu den ärmsten und am dichtesten besiedelsten Entwicklungsländern der Welt. Nach Schätzungen der Weltbank lebt mehr als die Hälfte der Einwohner unter der Armutsschwelle, der Großteil davon
auf dem Land. Tausend Menschen leben im Durchschnitt auf einem Quadratkilometer. Familien haben
meist viele Kinder und wenig Grundbesitz, wobei dessen Bewirtschaftung kaum das Nötigste zum Überleben liefert. Wie rund 70 % des Landes ist auch das Dorf
Rudrapur, welches im Norden von Bangladesch liegt,
zu Regenzeit nahezu vollständig überschwemmt und
weist einen hohen Grundwasserspiegel auf. Siedlungen und Wege liegen deshalb oft erhöht auf Dämmen
und Hügeln. Trotzdem steigt stets Feuchtigkeit in den
Lehmhütten auf, der Lehm wird porös und die Tragfähigkeit der Lehmwände lässt nach, was letztendlich
zum Einsturz der Häuser führt. Diese Baumängel beruhen darauf, dass die Baumaterialien für dauerhafte
Fundamente wie etwa gebrannte Ziegel oder Beton, zu
teuer sind und keiner wirklich weiß, wie das eigentliche
Problem technisch, wirtschaftlich und kulturell in den
Griff zu bekommen ist.
Erst Anna Heringer und Eike Roswag trugen mit dem
„handmade school“ Projekt zu einer enormen Entwicklung der Region bei. Das Projekt zeigt ein zukunftsfähiges Leitbild für das Bauen in ländlichen Regionen von
Bangladesch.
43
Was Hat Anna Heringer schon erreicht?
Während des Sommers 2002 hatten vier Studenten
der Kunstuniverität Linz, darunter auch Anna Heringer, ihren Studienplatz verlegt.
Ziel war die Analyse von Rudrapur. Mit einer Fülle von
Dorf- und Häuseranalysen, Skizzen Bildern und Texten
kehrten sie an die Universität zurück. Zwei von ihnen
hatten sich zusätzlich danach zu einem Seminar bei
Martin Rauch angemeldet. Wie schon im oberen Teil
bewiesen, ist dieser wichtigster europäischer Lehmbauer. Rauch gab Anna Heringer unter anderem den
wesentlichen Impuls für das Thema ihrer Diplomarbeit.
So entstand schließlich der Entwurf und die Konzeption des zweigeschossigen Schulgebäudes im Jahr
2004 unter dem Titel „ School - handmade in bangladesh.“
Schon 2007 wurde die gebürtige Rosenheimerin mit
dem höchstdotierten Architekturpreis der Welt ausgezeichnet. Inzwischen gehört sie zu den weltweit
wichtigsten Vertretern „nachhaltiger Architektur“.
44
Heute unterrichtet sie als Gastprofessorin an ihrer
Heimatuniversität in Linz und leitet dort das von ihr ins
Leben gerufene Projektstudio „BASEHabitat – building
in developing countries“. 2010 wurde sie zur Honorarprofessorin am UNESCO-Lehrstuhl „Earthern Architecture“ ernannt.
Was sind Anna Heringers Projektziele?
Ziel ist die Vermittlung von Wissen und Informationen,
um die lokal verfügbaren Ressourcen bestmöglich zu
nutzen. Die Bauweise in Lehm und Bambus ist aus der
lokalen Bautradition abgeleitet, soll die zeitgemäßen
Möglichkeiten der historischen Bautechniken aufzeigen und ihr Image aufbessern.
Daher ist es entscheidend, die Zielgruppe – lokale Arbeiter, SchülerInnen, Eltern und LehrerInnen – in den
Bauprozess mit einzubeziehen und auszubilden. Dies
schafft Arbeitsplätze, fördert die Entwicklung von
Fachwissen und dient der „Hilfe zur Selbsthilfe“.
Anna Heringer erklärt: „Aus meiner Erfahrung und
vor allem in Bangladesch habe ich gelernt, dass jede
Region, jede Bevölkerung Fähigkeiten und Techniken
entwickelt hat. Es ist erstmal wichtig mit dem zu arbeiten, was vorhanden ist. Es ist aber auch deutlich
erkennbar, dass vor allem in den Bereichen Lüftung,
Dämmung und Belichtung und im zweigeschossigen
Bauen ein großer Bedarf an Wissenstransfer besteht.“
Sie ergänzt:„Ich sehe es nicht als meine Aufgabe, ein
möglichst billiges Gebäude zu errichten, sondern eines,
das ökologisch, sozial und ökonomisch angemessen ist,
in dem man sich wohl fühlt und auf das man stolz ist.
Projekte wie die Schule für Rudrapur haben nicht nur
Einfluss auf das Zusammenleben oder die Wirtschaft
einer Region. Durch die Gestaltung und ihre Ästhetik
haben sie auch Einfluss auf die Stärkung kultureller
Identität. Gerade Letzteres halte ich für lebensnotwendig - da geht es um Selbstwert und Selbstvertrauen. Beides Themen, die aus meiner Erfahrung die Basis
für Entwicklung sind.“
„Wenn du ein Schiff bauen willst, so trommle nicht
Männer zusammen, um Holz zu beschaffen, Werkzeuge vorzubereiten, Aufgaben zu vergeben und die Arbeit
einzuteilen, sondern lehre die Männer die Sehnsucht
nach dem weiten endlosen Meer.“ [Antoine de Saint
Exupéry]
„Das ist mir zum Leitmotiv geworden. Entwicklung
45
Gebäudestruktur und Ausdruck
Das Gebäude besteht aus zwei schlichten, orthogonalen, zweigeschossigen Baukörpern, die über ein offenes
Treppenhaus verbunden sind.
46
Erdgeschoss
Obergeschoss
Im Erdgeschoss befinden sich drei Klassenräume. Jeder Klassenraum ist durch zwei runde Schlupflöcher
zu einem dynamisch geformten Höhlenraum verbunden. Die Klassenräume wirken in ihrer lehmigen Massivität erdverbunden und schwer. Die weichen Lehmformen der Höhlen laden , zum Begreifen, Anschmiegen,
Zurückziehen ein. Es wird eine angenehme geborgene
Atmosphäre geschaffen
Das Obergeschoss ist dem gegenüber von der Leichtigkeit einer aufgesetzten Bambuskonstruktion geprägt.Es bietet Weitblick und großzügigen Raum für
Bewegung. Der Blick öffnet sich, weitet sich in die
Baumwipfel, über den Dorfteich, der Wind verstreicht
die Grenzen zwischen Innen und Außen. Schattenspiele durch Bambusritzen zeichnen grafische Muster auf
den Lehmboden als Kontrast zu den farbigen SariStoffen der Decke.
Der Rückfassade ist ein Bambusgerüst für Kletterpflanzen vorgestellt. Ein Freisitz, der in die Baumreihen
hinausragt erobert die Vertikale in einem Umfeld von
kleinen, geduckten Lehmhäusern.
Zusammenfassend entfaltet das Schulgebäude eine
sehr individuelle Präsenz.
47
Fundament
Bambustragwerk
Die wichtigste technische Veränderung gegenüber
dem traditionellen Haus im Lehmbau, ist die Einführung einer horizontalen Sperre, in Form einer zweilagigen PE Folie, gegen aufsteigende Feuchtigkeit aus dem
nassen Baugrund und ein sich darunter befindendes
50 cm starkes Fundament aus gebranntem Ziegelmauerwerk.
Die Primärkonstruktion des Obergeschosses besteht
aus einem in Gebäudequerrichtung aufgestellten Rahmentragwerk.
Vierlagig geschichtete Bambusrohrträger liegen jeweils auf einem diagonalem sowie vertikalen Stützenpaar unmittelbar vor der Fassadenebene auf.
Sämtliche Knotenverbindungen folgen einem denkbar
einfachen konstruktiven Prinzip: Kreuzen sich mehrere
Lagen von Bambusrohren, so werden diese zunächst
mit einem im Kreuzungsmittelpunkt eingelegten Stahldübelstab fixiert und anschließend mit Nylonseil zusammengeschnürt. Ein umlaufender Lehmsockel in
Sitzhöhe begrenzt den Raum und hindert die mit der
Geschossdecke verbundene Rahmenkonstruktion
samt Wellblechdach zugleich daran, vom Winddruck
abgehoben zu werden.
Lehmwände
Die lokale Lehmbautechnik, bei der sehr nasser Lehm
verwendet wird, ersetzten Eike und Anna durch die
ihr verwandte Wellertechnik. Die Wellerbautechnik
ist eine historische Lehmbautechnik. Der Lehm wurde somit nass mit Stroh vermengt und lagenweise zu
einem Wandabschnitt aufgeschichtet. Ein so genannter Satz, eine ca. 60 cm hohe Lage, trocknet mehrere Tage, um dann mit einem Spaten abgestochen zu
werden, d.h. die glatte Wandfläche und die gewünschte
Wandstärke von 50 cm wurde dabei mit dem Spaten
herausgearbeitet. Nach einer weiteren Trockenphase
konnte ein neuer Satz aufgebracht werden. Vier solcher Arbeitsetappen waren nötig, um die Wände auf
dem Fundament bis auf die Höhe der Geschossdecke
zu bringen.
Decke
Für die Decke wurde zunächst in Haupt- Tragrichtung
eine Lage von Bambusrohren aufgelegt. Der Einbau der
zweiten Lage erfolgte um 90° gedreht, um die Querverbindung zwischen den einzelnen Trägern zu gewährleisten. Als dritte Lage schließlich dienten parallel
zur ersten Lage verlegte, aufgespaltene Bambusrohre,
welche- gleich einer verlorenen Schalung- eine flächige
Lehmschicht aufnahmen. So entstand der Boden des
Obergeschosses.
48
Fenster
Es wurde weitgehend auf Gebäudeabschlüsse, etwa
in Form von verglasten Fenstern verzichtet. Einzige
Ausnahme bilden die Holztüren der Klassenräume im
Erdgeschoss.
Öffnungen
Im Obergeschoss gibt es feingliedrige Öffnungsflügel
und Wandverkleidungen aus Bambusmatten sowie horizontal gespannte Textilbahnen aus Sari -Stoffen .
49
Energiekonzept
Lüftung
Die technische Gebäudeausstattung beschränkt sich
auf wenige Stromleitungen. Ansonsten wurde auf
sonstige Technik vollständig verzichtet.
Querlüftung und Sonneneinfall lassen sich durch Fensterläden aus verschieden Materialien regulieren.
Fotodokumentation
sommerlicher Wärmeschutz
Dicke Wellerlehmwände schützen im EG vor Wärme.
Witterungsschutz
Die Grünfassade, bzw Ranggerüst schützt die Lehmwände vor Witterung und ist Impuls für die Umgebung,
die Ernährung durch Gemüseanbau auf kleinstem
Raum anzureichern...
50
Präzise Ausführungs- und Detailpläne wurden zwar in
Deutschland gefertigt, waren jedoch angesichts der
bengalischen Analphabetenraten von rund 50% kaum
von Bedeutung. Daher soll in diesem Sinne eine Fotodokumentation den Bauprozess und die Baukonstruktion besser veranschaulichen und erklären.
1. Vorbereitung der Lehmwände
Zur Untersuchung der Arbeitstechniken, Abläufe und
der Arbeitszeiten wurde in drei Schritten ein Musterbauteil der Wellerwand erstellt.
1. Herstellen der Strohlehmmischung, lagenweise Auf
schichten zu einem
ca. 60 cm hohen „Satz“
viel Handarbeit und Unterstützung von Kühen und
Wasserbüffeln erste Wellermischungen (Stohlehmgemisch) erstellt und mit der Errichtung der Wände im
Erdgeschoss begonnen.
Auch der „heavy rain“ wie die Bengalen sagen an zwei
Tagen hat nur leichte Verzögerungen mit sich gebracht.
4.Lehmbau und Bambusvorbereitung
2. nach einer Trocknungszeit von ca. einer Woche,
abste
chen der endgültigen Wandform
(Wanddicke) mit dem Spaten, aufschichten des
nächs
ten Satzes
3. Abstechen des zweiten Satzes
2. Vorbereitung des Bambustragwerks
Zur Untersuchung der Ausführung und Haltbarkeit der
gewählten Bambuskonstruktionen und Verbindungen
wurden ein 3,0 m langes Deckenfeld als 1:1 Muster und
ein Modell eines alternativen Trägers der Dachkonstruktion erstellt. Die Bauteile wurden im Anschluss im
Labor mit verschiedenen Techniken auf Standfestigkeit
untersucht.
Die Untersuchungsergebnisse haben zu Änderungen
an der Konstruktion geführt, die in die Planung und
Ausführung einfließen.
Nun sind die Lehmwände im EG mit dem zweiten Satz
bis auf eine Höhe von ca. 1,40 m angewachsen.
Der erste Satz wurde nach einer kurzen Trocknungszeit mit flachen Wellerspaten beschnitten und somit
in seine endgültige geplante Wandstärke von 50cm
gebracht. Somit entstanden glatte Wandoberflächen.
Vier solcher Arbeitsetappen waren nötig, um die Wände bis auf Höhe der Geschossdecke zu bringen.
Die örtlichen Bambusstäbe sind dünner und stärker
gekrümmt als angenommen,
weshalb die Decken- und Dachkonstruktion geändert
wurden.
Mit den lokalen Handwerkern wurde ein Musterfeld erstellt um die Fertigung zu erproben
und das Muster mit der Maximallast zu testen...
3. Baubeginn Fundament
Mit einem ersten Spatenstich wurden die Baustelle
begonnen die Fundamente aus Ziegelsteinen errichtet
und verputzt.
Die Schüler, Lehrer und alle am Bau Beteiligten haben
ein Dokument mit Ihren Namen in das erste Wandstück eingewellert und den Baubeginn des Lehmbaus
besiegelt..
Das „Matti-Department“ (Matti = Erde/Lehm) hat mit
51
5. Lehmbau Schülerbeteiligung
Der Lehmbau stellt den mit diversen Fensterdetails
sehr aufwendigen 3. Layer fertig und wächst auf eine
Höhe von 1,90 m an. Eine dritte schwere Regenphase
verzögert die Bauerarbeiten um eine Woche.
Mit ausgefeilten Hilfskonstruktionen werden die Träger und Rahmen des Obergeschosses vorgefertigt um
die Montagen nach Fertigstellung des Lehmbaus zu
beschleunigen.
Die Bambushandwerker und Helfern wurden für die
Ausführung der ca. 3.000 Knoten und Verbindungen
trainiert.
Die Schüler der METI-School erstellen unter Anleitung
der mitgereisten Lehrer Strohwickel auf Bambusstäben, die als Fensterstürze in das Schulgebäude eingebaut werden.
Im Baustellenprogramm der Schulkinder wurde ein
Modell des Lehmofens errichtet, und eingeheizt, alle
freuen sich auf das Brot aus der Heimat der „bideshis“
(Ausländer).
Den Feierabendtee genießen alle gemeinsam im
„teastall“ am Dorfteich.
6. Decke
Die Lehmwände im EG wurden mit Fenster- und
Türstürzen bzw. dem abschließenden Ringbalken aus
Bambus fertig gestellt. Zur Montage der Decken
wurden Hilfskonstruktionen errichtet um die Bambusstäbe mit einer definierten Überhöhung einzubauen.
Diese wurden lagenweise in drei Ebenen ausgerichtet,
vormontiert, mit Spanngurten in die richtige Lage
gebracht, dann an den Knoten mit Stahlstäben verdübelt und mit Nylon verbunden. Nach dem Rückbau der
Hilfsböcke wurde auf der 2. Lage eine Schalung aus
Baumbus aufgebracht und die Decke ausgewellert.
7. Dach
Die am Boden vorgefertigten Rahmenkonstruktionen
aus einem Bambusträger und vertikalen bzw. diagonalen Stützenpaaren wurden auf die dafür vorgesehenen
52
in Gebäudequerrichtung überstehenden Deckenträger aufgesteckt, ausgerichtet und mit der Decke verbunden.
Die Aussteifung in Gebäudelängsrichtung erfolgt über
durchlaufende Bambusstäbe als Dachlatten und damit
verbundenen Rahmenecken an den Querseiten des
Gebäudes. Als Dachdeckung wurde Wellblech aufgebracht.
8. Ausbau
Die Klassenräume im Erdeschoss wurden mit Lehmputz und Stampflehmböden ausgestattet. Die Böden
der Höhlen wurden aus Sand und eine Ziegelsteinlage,
welche sich über eine Unterkonstruktion aus Bambus
befindet,vormodelliert und mit Weller in die endgültige
Form gebracht.
Die Türen und Fenster der Ostfassade sind als glatte
Holztüren mit Zapfenbändern ausgeführt und drehen
sich 40 cm aus der Wandebene heraus, die Anschläge
sind in den Wellerlehm eingearbeitet.
9. Fertiges Gebäude
Die Oberfläche der Wellerwände bleibt im Außenbereich sichtbar. Die Fensterleibungen sind mit einem
Kalkputz und -anstrich als Wetterschutz versehen.
Die Rankkonstruktion der rückseitigen Grünfassade
ist aus Bambusstäben mit Stützenfüßen aus alten
Brunnenrohren und gespaltenen, horizontalen Leisten ausgebildet. Innenseitig sind die Wände mit einem
Lehmputz versehen und mit Kalkfarbe gestrichen. Die
Höhlen wurden mit Strohlehmwickel
auf einer Unterkonstruktion aus Bambus geformt und
mit einem Putz aus roter Erde versehen.
In allen Klassenräumen im Erdegeschoß und Obergeschoß werden die Lehmböden überarbeitet, die Risse
ausgebessert und mit einer Mischung aus Seifenlauge
und Palmöl eingelassen. Unter der Dachkonstruktion
ist eine am Abend hinterleuchtete Textildecke abgehängt, die einen Luftkanal zur Belüftung des Dachraumes bildet.
53
Bewertung
Vorteile
________________________________________________________________________________________________
- die Baukosten liegen mindestens 50% niedriger als bei einem vergleichbarem Ziegelbau
--> schon allein durch den Eigenbau wird ein Teil der Kosten gesenkt
- Verwendung ortseigener Materialien und Baustoffe
--> Geld fließt nicht in externe Märkte
--> Kleinbauern vor Ort verdienen, kleinteilige Wirtschaft wird gefördert
--> Energieaufwand im Herstellungsprozess und für den Transport entfällt
--> ökonomische Nachhaltigkeit
-Einbindung und Ausbildung von lokalen Tagelöhnern, Schülern und Lehrern in den Bauprozess
--> Arbeitsplätze vor Ort werden geschaffen
--> regionale Identität wird gestärkt
--> Selbstwert und Selbstvertrauen der Region werden gestärkt
- durch den Besuch einer Schule wird bengalischen Kindern eine ganzheitliche Bildung ermöglicht
- Bauen mit natürlichen Materialien wie Bambus und Lehm
--> Materialien sind besonders für das tropische Klima in Bangladesch geeignet
--> Materialien können wieder in den natürlichen Kreislauf rückgeführt werden
--> ökologische Nachhaltigkeit
--> Bambus ist ein schnell nachwachsender Rohstoff in der Region
--> Die Wellertechnik beim Lehmbau ist ideal für den Selbstbau geeignet ist
die Bauweise in Lehm und Bambus ist aus der lokalen Bautradition
--> Image der traditionellen Bauweise wird verbessert
54
Fazit
Das Projekt zeigt ein zukunftsfähiges Leitbild für das
Bauen in ländlichen Regionen von Bangladesch. Vorhandenes Potential wurde genutzt und verfeinert, die
regionale Identität gestärkt und die Bevölkerung somit
zu einer nachhaltigen Weiterentwicklung motiviert.
Zudem ermöglicht das Projekt, bengalischen Kindern
eine Schule besuchen zu können. Dieses ist in dieser
Region nämlich nur selten der Fall. Nach dem Prinzip
der Meti Schule sollen Kinder und Jugendliche, vergleichbar zur Montessori Pädagogik, Zugang zu ganzheitlich orientierter Bildung erhalten.
Quellenverzeichnis und Bildnachweis
- Haack Weltatlas, Klett Perthes GmbH, Gotha, 2007
- Bauwelt, Rudrapur (Bangladesch) Meti- Schule, S.2, 2006
- Detail, Kostengünstig Bauen, April 2007, S.304- 309, Analoges Bauen mit lokalen Ressourcen -METI
Schule in Rudrapur, Bangladesch
- www.hoerbst,com ; Fotos: Kurt Hoerbst
- http://www.goethe.de/ges/umw/dos/nac/buw/de7216294.htm
- www.meti-school.de
- FORUM 16/08, 15. September 2008, Seite 4-5
55
Social housing, Mulhouse
Lacaton Vassal Architects
eine Analyse von
Kelly Stockbrügger
& Melina Heubrock
56
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61
62
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64
65
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Social housing, Mulhouse
lieu / location: Mulhouse, France
année / year: 2005
catégorie / type: housing
état / status: built / réalisé
surface / size: 2 262 m2- 14 dwellings
client: SOMCO, Mulhouse
coût / cost: 1,05 M€ net (75 000 € net per house) (val. 2004)
This project for 14 single-family houses is part of an operation for 61 dwellings created by five teams of architects* in the extended space of a housing estate in Mulhouse.
Our aim is to produce quality houses that are, for the same price, considerably larger than the standardized
housing usually met with.
To begin with, the creating of a structure and a cheap and effective simple enveloppe enables us to define, on
the loft principle, a maximum surface area and volume with contrasting, complementary and surprising spatial
qualities.
On the ground floor a post/beam structure in concrete supports a platform at a height of 3 m, upon which horticultural greenhouses are fixed. The frame is in galvanized steel, the walls in transparent polycarbonate. Part
of the greenhouse is isolated and heated. The other part constitutes a winter gardne, largely ventilated via the
roof and facade. A horizontal sunshade unfurls inside the greenhouse.
The greenhouse principle, with its automated climate-control devices, has enabled solutions to the bioclimate
to be developped.
Later on, we divide the volume into 14 dwellings**, set crosswise in duplex form, which profit from all the different qualities offered by the diversity of the spaces.
Anne Lacaton & Jean Philippe Vassal, architects
with David Duchein, David Pradel, architects collaborators
with Loeb Ingénierie SA, Cesma, Inotec, Cardonnel, E2I, engineers
* Jean Nouvel, Poitevin &Raynaud, Lewis+Block, Lacaton & Vassal, Shigeru Ban & De Gastines
** 14 council houses for rent / 2 T5, 6 T4, 4 T3, 2 T2
Area : 2 262 m2 (including garages and winter gardens) - average surface area by type : T5 (175 m2), T4 (175
m2), T3 (128 m2), T2 (102 m2)
Cost : 1,05 M€ net (75 000 € net per house)
www.lacatonvassal.com
http://www.lacatonvassal.com/data/documents/20120110-2225240509Tectonica19.pdf
69
Bois-le-Prètre Druot,
Drout
Tour Bois-le-Prêtre
Lacaton
& Vassal
Lacaton Vassal Architects
Pia Lickes
eine Analyse von
Frederik Stockhausen
Pia Lickes
& Frederik Stockhausen
Ausgangssituation
Auftraggeber: Paris Habitat
Investitionsvolumen: 11,4 Mio. €
. „Agence National pour la Rénovation Urbain“ stellt
in 10 Jahren 25 Mrd. € zur Aufwertung der Grands
Ensembles zur Verfügung
. nationaler Plan zum Teilabriss der Grands Ensembles
. „Stadtkosmetik“
. 15 000 € für den Abriss und 152 000 € für den Neubau einer Wohnung
Studie „PLUS - Les grands Ensembles de logement Territoires d‘exception“ 2004 von Druot, Lacaton und
Vassal für das französische Kulturministerium:
. gegen den schnellen Abriss der Großbausiedlungen
. Grands Ensembles bringen große Potenziale mit sich
. mit den 167 000 € aus der Agence lassen sich wenigstens zwei Wohnungen aufwerten.
Bewertung der Grands Ensembles:
. Zustand: „gesichtslos, ungepflegt, ein Abrisskandidat“
70
. „Alles ist besser als Tabula rasa!“
. Einsicht: städtebauliche Fehler, schlechter Zustand
der Großwohnsiedlung
.Potenzial: freier Blick, umgebendes Grün, Offenheit,
Höhe, Verfügbarkeit von Grund und Boden
-> in Paris Seltenheit bzw. sehr teuer
.Forderung: respektvoller Umgang mit Bewohnern,
Konzentration auf Verbesserung der einzel
nen Wohnung (nicht Städtebau), ökologischer Umgang mit Ressourcen
.Gründe gegen Abriss: Wohnungsnot, Kosten, verpasste Möglichkeit
.Ziel: größere Wohnungen, neue Typologien, Serviceeinrichtungen in den überdimensionierten Erschlie.
ßungszonen
-> Nutzen der Grand Ensembles al Experimentierfeld für neue Wohnformen
kein Rückbau auf Originalzustand!
Lage
. liegt an der Porte Pouchet
. der Tour Bois - le - Pêtre ist Anfangspunkt eines
Grand Ensembles aus Wohnscheiben, großen Freiflächen und Punkthochhäusern
. das Grand Ensembles reiht sich 2,3 km entlang des
Stadtautobahnring Peripherique, von der Porte Pouchet bis zur Porte des Poissoniers
Geschichte
. 1958-61 Bauzeit des Tour Bois-le-Prêtre von Raymond Lopez
. Entstehungszeit:
Vorzeigebau der Moderne
dünne, industriell gefertigte Vorhangfassade
gebäudehohe Schotten
. 1990 haustechnische Sanierung
dünne Stahlprofile ersetzt durch PVC Fens
ter, die 16cm Fassade wird mit 16cm Wärme
dämmung eingehüllt
außen: Eternit-Platten in Rot- Rosa Tönen
. Wiederaufbereitung der Nachkriegsmoderne
www.lacatonvassal.com
„ Es scheint als sei das Gebäude stellvertretend für
alle Fehler der Moderne bestraft worden.“
. 2005 Lacaton & Vassal gewinnen den Wettbewerb
für die Aufwertung des Tour Bois-le-Prêtre
. 2011 Durchführung der Umbauarbeiten
Zwillingsgebäude
. schmalerer Zwillingsturm von Raymond Lopez &
Eugène Beaudouin
. befindet sich im Hansaviertel Berlin
. 2 Jahre alter als sein Vorreiter, 1956 fast baugleich
im Rahmen der IBA errichtet, wesentlich schlanker,
Sechsspänner (Vgl. Paris Achtspänner)
. Sanierung der schmalen Fensterrahmen in Taubenblau, Hohlprofile in denen die Balkonentwässerung &
Heizungsrohre liegen
Arch+ Nr. 203, 2011, S.110
71
www.lacatonvassal.com
www.lacatonvassal.com
Sanierung
. wurde verglast > Durchblick zum Garten
. Eingangsbereich: Bodenniveau um 1m angehoben
(vorher Treppe) > barrierefrei
. Räume für neue Nutzung
Kindergarten
Mieterversammlungen
Sprachkurse
Nachhilfe
. bauphysikalische und räumliche Sanierung
. Wohnungen werden von innen heraus weiter gebaut
. völlig neue Fassade, veränderte Proportionen
. Umbaustrategie:
wenige Maßnahmen
zwei zusätzliche Aufzüge an den Schmalseiten
zur Erschließung aller Split-Level
Öffnung des Erdgeschosses
bescheidene Veränderung der Grundrisse
neue Hülle, mit erweitertem Raumangebot
für die kleinen Wohnungen
.die vorgesetzten Wintergärten erweitern den Wohn
raum (z.B. eine 44 qm Zweizimmerwohnung um 26
qm) sorgen im Sommer für die Verschattung der
Fenster bilden im Winter eine zusätzliche Dämmhülle
Eingangshalle im Erdgeschoss
72
Tectonica No 38, 2012, S.32
www.lacatonvassal.com
73
Konstruktion
vorhandene Fassade -> gestaffeltes System von Verglasung und Verschattung
vorhandene
Fassade
thermische
Vorhänge
> Schicht Alufolie
1,5 cm Schafwolle
Schicht Stoff
www.lacatonvassal.com
74
Glasfassade
2m breiter
Wintergarten
bewegliches
Sonnenschutzpaneel
Balkon
> „Klimahülle“
> Polycarbonat
> Massenware,
im Handel
erhältliches
Modulsystem
Tectonica No 38, 2012, S.34
Konstruktion
Tectonica No 38, 2012, S. 27
Tectonica No 38, 2012, S.28
Tectonica No 38, 2012, S. 29
Tectonica No 38, 2012, S. 26
75
TivoliTivoli
Garden,
Tucherpark
München
Garden,
Tivoli
Garden,
Tucherpark
München
Hild Tucherpark
und
K
Hild und K München
HildStockhausen
&K
Frederik
Frederik Stockhausen
Pia Lickes
Pia Lickes
eine
Analyse von
Pia Lickes
& Frederik Stockhausen
www.hildundk.de
www.hildundk.de
www.hildundk.de
www.hildundk.de
76
Geschichte
1965 Entstehung Münchener Tucherpark
Hypovereinsbank, damals Bayerische Vereinsbank,
Erweiterung für zu klein gewordenes Bürogebäude in
der Innenstadt
Gesamtanlage geplant durch Sep Ruf
weitere Architekten: Egon Eiermann und Arne Jacobsen
1971 - 74 ensteht ein zusätliches EDV-Zentrum der
Landeszentralbank am Sederanger 3
Sechsgeschossiger Terrassenbau
Gebäude im Tucherpark stehen unter Denkmalschutz
2008 Realisierungswettbewerb Umbau und Sanierung des ehemaligen Rechenzentrums zu einem
Wohn- und Bürogebäude
Lage
am Sederanger 3 im Münchener Stadtteil Lehel, nahe
den Stadtvierteln Schwabing und Bogenhausen
Grundstück liegt im südöstlichen Teil des Englischen
Gartens, der sich über 4 qkm erstreckt
Tivoli Gärten gehen fast nahtlos in den Englischen
Garten über
im Südosten des Grundstücks fließt der Eisbach
> Zentralität, urbane Nachbarviertel, liegt im Grünen
www.maps.google.de
www.freizeitmagazin.de
77
SCHLAFEN
M-BAD
A.03
TR
WM
HW / WC
GARD.
ABST.
KOCHEN / ESSEN
WOHNEN
TERRASSE
78
www.hildundk.de
www.immowelt.de
Gebäude
Wohnungen
zwei Gebäudeteile:
Büro- und Wohngebäude, NO-SW-ausgerichtet
1. OBERGESCHOSS
Wohngebäude, NW-SO-ausgerichtet
90° Winkel zueinander, durch zwei Dachgärten verbunden
basierend auf regelmäßigem Raster von 11,2 m x 8,4 m
Geschossabstufungen, großzügige Terrassierung, umlaufende Balkone
zweigeschossige Tiefgarage
Vor- und Rücksprünge auf OW-Seite vergrößern natürlich
belichtete Fläche, Innenecken belichten die tiefen Raumvolumen
natürliche Belüftung, keine mechanischen Anlagen
befinden sich auf einer Ebene
zwischen 92 qm und 399 qm
Deckenhöhe 2,8 m
Unterteilung der Wohnbereiche:
offene, helle Wohnzonen, privatere Bereiche
Terrassenbau möglichst fließender Übergang zwischen Innen- und Außenraum
Terrasse als persönlicher Freiraum
www.hildundk.de
www.immobilienmarkt.süddeutsche.de
Materialität
Boden:
Eichendielen, Fußbodenheizung
Terrasse:
heller Betonwerkstein
Bäder:
Naturstein, Boden: Muschelkalk, Wand: gelber/ grauer
Jura
Fassade: Natursteinverblendungen, großzügige Verglasungsflächen
www.immobilienmarkt.süddeutsche.de
79
Haus Presenhuber
Fuhrimann Hächler Architekten
eine Analyse von
Sarah Wilinski
& Fabian Baumeister
Das Haus Presenhuber wurde von den Architekten
AFGH Architects für die Bauherrin Eva Presenhuber
geplant und gebaut. Das 2006-2007 erbaute Ferienhaus befindet sich im Zentrum von Vna, einem kleinen
Dorf im Unterengadin in der Schweiz.
Als Ziel setzten sich die Architekten, sich der traditionellen Architektur des Engadins zwar anzunähern ,
jedoch das Gebäude als zeitgenössisches Objekt beizubehalten. So bedient sich der Skulpturale Baukörper
an einfachen und zugleich traditionellen Materialien
wie Gasbeton, welcher einen homogenen Wandaufbau
ohne Schichtaufbau ermöglicht, und Sperrholzplatten,
die in den Wohn,-und Schlafräumen vertäfelt worden
sind um eine behaglichere Atmosphäre in den Räumen
zu schaffen und zugleich an ein Berghaus erinnern. Da
früher viele von den im Dorf stehenden Holzhäusern
bei Bränden zerstört worden sind, wurden immer öfter Steinbauten geplant. So fügt sich das Haus Presenhuber gut in das traditionelle Bild des Stadtkerns
ein.
Die Fensterleibungen sind ungewöhnlich schräg in
80
den dicken betonwände eingeschnitten und folgen den
innerräumlichen Kriterien, sodass das Fassadenbild
ungezwungen ist. Die Zwei Erker spielen auf die Engadierhäuser an, die ebenfalls oft kuriose Erker oder
Eckausbildungen mit sich tragen. Das Haus besteht
aus drei Geschossen, wovon das erste Geschoss der
Eingangsbereich ist und durch seine Introvertiertheit
als Mehrzweckraum oder auch als Austellungsraum.
Im ersten Obergeschoss befinden sich 3 Schlafzimmer
und die Nasszellen, die sich an der Bergseite befinden. Im letzten Geschoss, das Dachgeschoss, gelangt
man in den Wohn und Essbereich. Das Ganze Gebäude
zeichnet sich vorallem durch die fließenden Raumübergänge und durch die im ganzen Gebäude durchgehenden Abschweifungen vom rechten Winkel aus. Die ganze Geometrie des Hauses ist verdreht, was wiederrum
auf die Engadiner Holzhäuser anspielt, da diese auch
abgeschrägte Ecken haben, um die Möbel in Bewegung
zu halten.
81
Plan, Grafik, Rendering, Foto, usw...
Ränder einhalten!
82
83
84
85
86
87
88
Quellen:
www.afgh.ch
Detail
89
Het Oosten Pavillon
„Sponge Pavillon“
Stephen Holl
eine Analyse von
Helene Kara
& Daniel Schlinge
90
91
Ziel
Umbau eines historischen Lagerhauses in ein Verwaltungsgebäude
Bestandserweiterung:
Tiefgarage, Kantinen- und Veranstaltungsraum
Ort
Niederlande
Amsterdam
Singel Gracht
Entwurf
Überlagerung
Formen und Farben
versetzte Öffnungen und transparente Schichten
Wechselspiel: Offenheit und Geschlossenheit
sichtbar und verborgen
Materialien Fassade
perforiertes und patiniertes Kupferblech
92
Grundriss
320 qm
93
Wandaufbau (von innen nach aussen)
MDF-Platte, perforiert 16 mm, mit Birkenfurnier
Stahlprofil
Holzprofil
Kalksandstein 150 mm
Wärmedämmung, Hartschaumplatte 80 mm
Glasfaserplatte mit Kunstharzanstrich
Flachstahl 100/6 mm
patiniertes Kupferblech, perforiert, 4 mm
Isolierverglasung, transluzent
Beleuchtung
Schnitt
94
Wandaufbau Schema (von innen nach aussen)
MDF-Platte, perforiert, mit Birkenfurnier 16 mm
Stahlprofil
100mm
Holzprofil
Kalksandstein
Wärmedämmung, Hartschaumplatte
Glasfaserplatte mit Kunstharzanstrich
150 mm
80 mm
Flachstahl
patiniertes Kupferblech, perforiert
100/6 mm
4 mm
Isolierverglasung, transluzent
Beleuchtung
95
U-Wert Berechnung
#
1
2
3
4
5
Material
Wärmeübergangswiderstand
1,6 cm MDF (500kg/m³)
15 cm Kalksandstein (Rohdichteklasse 1,2)
8 cm Hartschaum, EPS 035
Wärmeübergangswiderstand
100cm Hinterlüftung (Außenluft)
2,1 cm Vorhangfassade
121,1 cm Gesamtes Bauteil
Oberflächentemperatur auf der Innenseite: 18,7 °C
Oberflächentemperatur auf der Außenseite: -8,7 °C
Außenwand, U = 0,33 W/m2K
96
R
Temp. [°C]
[W/mK] [m²K/W] min
max
0,130 18,8
20,0
0,090 0,178 17,1
18,8
0,560 0,268 14,6
17,1
0,035 2,286 -7,0
14,6
0,130 -10,0 -8,8
-10,0 0,0
-10,0 9,5
2,,991
Gewicht Tauwasser
kg/m² %
8,0
180,0
2,4
199,9
0,0
0,0
13
Ausdruck des Gebäudes / Identifikation
Hülle nach dem Prinzip „Menger Sponge“
grüner perforiertes Kupferblech (innen und außen) im
Kontrast zum Backstein des Bestands
Permeabilität in differenzierten Abstufungen durch
Überlagerung dreier Schichten mit Aussparungen
großer Tag-/Nachtkontrast
partieller Einsatz von floureszierender Farbe auf der
Wandinnenseite mit indirekter Lichtführung
Blickbeziehung nach Außen
verschiedene Blickwinkel
verschiedene Größen der Öfnnungen
transparent und semitransparent
Wärmedämmung
80 mm Hartschaumplatte
Eigenschaften: strapazierfähig, im Außenbereich als
Perimeterdämmung
Sichtschutz, sommerlicher Wärmeschutz
Verschattung durch die Tiefe der Fassade
Rollos
97
Quellen
„im Detail Gebäudehüllen“, Christian Schittich, 2. erweiterte Auflage, Edition Detail, S.98-100
„Fassaden Atlas“ (Konstruktionsatlanten), Thomas Herzog, S. 176
http://farm9.staticflickr.com/8294/7554053382_beba36c209_b.jpg
the ohio state university,
https:://ksamedia.osu.edu/media/21621
http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/
http://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a6/Mengerova_houba.jpg
http://www.stevenholl.com/project-detail.php?id=41&recentpress=53
http://www.bauartikel24.de/Waermedaemmung
98
99
Metall und DachTechnik
Hülle
Firmensitz
Briel
msah Architekten
eine Analyse von
Helene Kara
& Daniel Schlinge
100
Firmensitz DachTechnik Briel
Die Firma DachTechnik Briel entwirft innovative Entwicklungen für den Dachmarkt.
Ort
Bad Laasphe
Jahr
2010
Den Architekten war es u.a. wichtig authentische Materialien zu verwenden, die Details nicht sichtbar zu
machen und eine ökologische Verwertung der Materialien zu gewährleisten.
Architekten
Dipl.-Ing. Martin Schneider
Prof. Dipl.-Ing. Annette Hillebrandt
(ms ah architektur)
Baukosten
ca. 800.000 €
Preise
u.a. Deutscher Fassadenpreis 2011
Die Stahlfassade ist in der Herstellung zwar energieaufwendig, dafür verfügt Stahl aber über einen langen
Lebenszyklus, muss nicht gepflegt werden und kann
nach Gebrauch in den Werkstoffkreislauf zurückgeführt werden. Die Architekten bezeichnen die Stahlfassade als Werkstofflager.
Ausdruck des Gebäudes / Identifikation
Das Gebäude ist individuell auf die werteorientierten Bauherren abgestimmt und stellt einen klaren, zurückhaltenden Baukörper dar. Durch die Verwendung von Cortenstahl als Fassadenmaterial und die Funktionalität soll
die Firmenphilosophie wiedergespiegelt werden. Das Material dient nicht nur als Wetterschutz, sondern soll
auch als Aushängeschild für das metallverarbeitende Unternehmen dienen und assoziativ die Corporate Identity
stützen. Alles in allem entsteht so eine individuell abgestimmte Architekturidentität.
„Die klare Konzeption der Gebäudehülle und die präzise Durcharbeitung bis hin zur Innengestaltung mit walzblankem Stahl und Sichtbetonwänden sowie zur Planung von Möbeln und Lichtobjekten machen aus dem LowBudget-Projekt einen hochwertig anmutenden Firmensitz mit wirkungsvollem Marketingeffekt.“ (fvhf)
„Die Architekten errichteten hier eine Architektur mit einer poetischen Wirkung, die durch das Fassadenmaterial
Cortenstahl hervorgerufen wird. Der Entwurf setzt hier mit einem „würdevollen Alterungsprozess“ von Materialien an. Der Stahl verweist gleichzeitig – optisch wie haptisch – auf die metallischen Baustoffe, mit denen die Firma
täglich umgeht und innerhalb der ‚Ideenschmiede‘ ihres Gebäudes experimentiert.“ (german-architects)
101
Blickbeziehung nach Aussen
Die Außenfassade weist nur wenige Öffnungen auf. Eine
Ausnahme ist der großformatig verglaste Bereich im
Erdgeschoss, welcher zeigt wo sich der Eingang befindet und in das Foyer einblicken lässt. Dieser unterstreicht einen zurückhaltenden und skulpturalen Charakter des Gebäudes.
„Die Architekten gaben die Horizontale als Ordnungslinie vor, in der scheinbar freien Vertikalteilung ordneten
sie die Öffnungen entsprechend innerer Raumqualitäten an.“ (fvhf)
„Das Gebäude überzeugt darüber hinaus durch stimmige Proportionen und im Detail gut gelöste Übergänge von offenen und geschlossenen Fassadenteilen.“
(fvhf)
Sichtschutz
Vor den Verglasungen des Nebenraums wiederholen
sich vertikale Metallbänder als offener Zaun welche als
Sichtschutz dienen.
Ebenfalls sind vor manchen Fenstern Metallbänder als
Sichtschutz eingespannt.
102
Sommerlicher Wärmeschutz / Lüftung
Alle Räume des Gebäudes sind individuell, natürlich zu
belüften. Die nach außen öffnenden Fenster sind entweder bündig mit der Fassade oder springen dort zurück wo ein Sonnenschutz in Form eines Rollos erforderlich ist.
Jeder Raum ist mit einer raumweise gesteuerten Fußbodenheizung ausgestattet. Durch den Einsatz einer
Wärmepumpe die auch zur Kühlung über die Fußbodenheizung dient, lässt sich eine Rückgabe der entnommenen Energie an die Erde zurückführen.
Wärmedämmung
Zur Senkung des Heizbedarfs sind 3-fach Verglasungen installiert.
Witterungsschutz, insb. Feuchteschutz
Die wasserführenden Systeme (u.a. die verdeckt liegende Rinne der Fensterbank) und der Dachabschluss
(die oberste Platte wurde in die Horizontale umgekantet und verdeckt den Dachabschluss – kein Attikablech) sind in die Konstruktionsebene der vorgehängten
hinterlüfteten Fassade integriert.
Die umliegende Splittfläche nimmt Versickerungen
vom gesamten Oberflächenwasser auf, welches anschließend von einer Erdwärmepumpe weiterverwendet wird.
U-Wert: 0,132 W/m²K
(Heizwärmebedarf 19 kWh/m²a)
KfW-40-Standard
103
4mm starke Stahltafeln (verdeckt an der Stahlunterkonstruktion eingehängt)
Folienabdichtung (keine Bitumen)
Wandaufbau
104
Grundrisse
Das Gebäude ist aufgeteilt in eine Ideenschmiede, dem Werkhof und einem Lager. (628 m²)
105
Schnitt
106
Literatur
Quellenangaben:
http://www.german-architects.com/projects/projects_detail/24691
http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Fassade-Firmensitz-in-Bad-Laasphe_1541633.html
http://www.bauforumstahl.de/metallwerkstueck
http://www.fvhf.de/Fassade/Referenzen/VHF-Metallfassade-Firmensitz-Bad-Laasphe.php
Fotos:
Pläne:
Christian Richters + msah, Cornelis Gollhardt
ms ah architektur
107
Schiestlhaus
Hochschwab
Schielhaus
amam
Hochschwab
Daniel
Heuermann
POS
Archtitekten
Alice Evrard
eine Analyse von
Daniel Heuermann
& Alice Evrard
Planung
ARGE solar4.alpin
Marie Rezac
POS Architekten
Trebersprung + Partner
Anforderungen
Studien | Forschungsprojekt
TU Wien
Ersatzbau für 120 Jahre alten Bestandsbau an der
gleichen Stelle.
Öffentliche Förderung | Forschung
„Nachhaltig Wirtschaften“
„Haus der Zukunft“
Ausdehnung der Nutzbarkeit von Ursprüglich Mai Oktober.
Bauherr
ÖTK [Österreichischer Touristenklub]
Forschungs- | Planungs- | Bauzeit
1999-2005
108
Schutzhütte mit Gastbetrieb und 70 Betten am Kreuzugspunkt zweier europäischer Fernwanderwege 2154
m über NN unterhalb des Gipfels des Hochschwab
Pilotprojekt mit „integrierte[m] Gesamtkonzept für
Energieautarken alpinen Stützpunkt“ im Passivhausstandard.
109
Lage | Klima | Wetter
Es ist keine Anbindung an jegliche Infrastruktur vorhanden.
4 Stunden Fußweg zur nächsten Anfahrt
->
Besondere Anforderung für Transport
von Baumaterialien sowie spätere Versorgung
Kein Anschluss an Energieversorgung
->
Energieversorgung muss autark gestaltet werden
Keine Quelle in sinnvoller Nähe
->
alternative Frischwasserversorgung mit
besonderer Anforderung für Gastbtrieb
muss gewährleistet sein
Oberhalb der Wasserversorgung Wiens
->
Abwässer müssen besonders gereinigt
werden
extreme Temperaturen
->
besondere Anforderungen an die Dämmung
->
Überhitzung kann ausgeschlossen werden
Wind & Schnee
->
Verwehungen und dadurch Unzugänglichkeit sollten ausgeschlossen werden
->
Einfluss auf Innenraum kann aufgrund
der Passivbauweise vernachlässigt werden
solare Strahlung
->
Strahlungsintensität macht passive und
aktive Nutzung sinnvoll
Sonstige Einflüsse, wie Luftfeuchtigkeit, Luftdruck
etc. können im Vergleich zu den Genannten vernachlässigt werden.
110
Wien
Schiestlhaus
Helikoptertransport
Wasseraufbereitung
Gewichtsgrenzen und Kostenintesivität muss beachtet werden
Regenwasser wird gesammelt, gereinigt und in einer
Zisterne gespeichert
->
Teilvorgefertigte Holzrahmenkonstruktion
->
Lebensmittelechte Dach deckung [Edelstahl]
->
Besondere Genauigkeit bei Detailierung und
Herstellung
->
Reinigung durch Filter und UV-Lampen
->
->
Einfacher Baukörper
Speicherung in 34m³
Zisterne
->
Einschränkungen in der Bauzeit
Entsorgung
Sockelgeschoss ist massiv mit Ortbeton ausgebildet.
->
->
->
Ökologische Reinigung
Versickerung/Verrottung
Abtransport
111
Konzept zur Energiegewinnung
besteht aus drei Säulen, die in folgender Reihenfolge
zum tragen kommen.
1.
Verlustminimierung
2.
solare Energie
3.
sonst. erneuerbare
Energien
Verlustminimierung
Fassade mit hohen Dämmwerten in luftdichte Passivbauweise vermeidet unnötige Wärmeverluste
Heizen über Lüftung mit Wärmerückgewinnung [85%]
Nutzen der Abwärme in der Küche.
112
passive, solare Energie
Südausrichtung des Baukörpers
Weite Öffnungen in der Südfassade
Geschlossenheit der anderen Seiten
Zonierung des Grundrisses nach Nutzung und entsprechendem Heizbedarf
erreicht einen Wert von +10 °C in der
Stube im Winter ohne Nutzung der Heizung
aktive, solare Energie
Integration von 48,8 m² Solarkollektoren in die Fassade erzeugt Warmwasser
solare Deckung für Raumwärme/Warmwasser: 85%
Speicherung im Pufferspeicher
70 m² Photovoltaikanlage vorgelagert und in Fassade
erzeugt ca. 65% des Stroms
Speicherung in Batterie mit
5 Tagen Autonomie
Restliche Energie wird durch ein BHKW mit Pflanzenöl
erzeugt
113
Wandaufbau [UWand = 0,10 W/m²K]
Schalung Lärche 19 mm
Hinterlüftung/Lattung 30 mm Winddichtung
Holzfaserplatte diffusionsoffen hydrophobiert 16 mm
Winddichtung
Wärmedämmung Steinwolle
346/240 mm (Stube/Regel) zwischen Holzständern
OSB Platte 18 mm
Dampfbremse PE-Folie luftdicht
Wärmedämmung/Lattung 80 mm
Dreischichtplatte Fichte geölt/gewachst 15 mm
Dachaufbau [UDach = 0,10 W/m²K]
Stehfalzdeckung Edelstahl
Trennlage diffusionsoffen
Rohschalung Bauholz 30 mm
Hinterlüftung/Lattung 100 mm
Winddichtung
Holzfaserplatte diffusionsoffen hydrophobiert 16 mm
Winddichtung
Wärmedämmung
Steinwolle 300 mm zwischenHolzträgern
OSB-Platte 18 mm
Dampfbremse PE-Folie luftdicht
Wärmedämmung Steinwolle/Lattung 60 mm
Rieselschutzvlies
Dreischichtplatte Fichte geölt/gewachst 15 mm
Fenster [UFenster = 0,8 W/m²K]
Dreifach-Isolierverglasung 52 mm
beschichtet, argongefüllt
Holz-Alu-Rahmen U=0,6 W/m²K
1 : 25
114
1 : 250
115
Bewertung
Genaue Machbarkeitsstudie mit Analysen zum
Energiebedarf, -erzeugung etc. ist als sehr positiv zu
Bewerten
frühe Einbeziehung der Fachplaner vom Beginn an
-> gut für Planbarkeit auf allen Seiten:
Planer, Investor, Gewerke
-> siehe Kostenbilanz
(bleibt unterhalb der Vergabeschätzung)
besonders wichtig da Pilotprojekt
-> Wirkung auf gesamten Bereich/Multiplikator
Konsequenter Funktionalismus der Formgebung/des
Entwurfs
-> Gute, klare Architektur als Ergebnis der energetischen Optimierung
Betriebssicherheit durch Fernwartung bei solchem
Projekt sinnvoll
Hoher Einsatz von Technik kann fehleranfällig sein.
Wie kann das noch optimiert werden?
(Probleme bei Wasserversorgung)
116
Quellen
Informationen & Bilder
Energie Atlas | Egger, Fuchs, Stark, Zeumer
www.pos-architecture.com
www.trebersprung.com
www.schiestlhaus.at
www.detail.de
http://www.nachhaltigwirtschaften.at/nw_pdf/0655_schiestlhaus.pdf
http://www.nachhaltigwirtschaften.at/hdz_pdf/endbericht_1138_schiestlhaus.pdf
http://www.martin-rieder.at/Gallery_New/var/albums/Sport/P1030123.JPG?m=1346253698
http://alpinum.at/mod-bilder/tom/schiestlhaus.jpg
http://www.detail.de/inspiration/schutzhuette-in-der-steiermark-100122.html
http://www.nextroom.at/building.php?id=19351
Alle Internetseiten wurden am 02.04.2013 abgerufen
117
Institut der Uniklinik Freiburg
Pfeifer Roser Kuhn Architekten
eine Analyse von
Marie Droll
& Benjamin Droll
Das von den Architektengemeinschaft Pfeifer, Roser,
Kuhn realisierte Institut ist eins von sechs Neubauten
auf
dem Universitätsgelände in Freiburg, wurde 2006
fertiggestellt
und gilt als ökologisch und energiesparend.
118
[ Institutsgebäude Freiburg | Südansicht *1 ]
[ Institutsgebäude Freiburg | Nordansicht *1 ]
119
[ Institutsgebäude Freiburg | Grundriss *2 ]
Gebäudeaufbau
Gebäudeaufbau
Das 2000 m2 große Institutsgebäude ist in einen Nord
und Süd Bereich zu unterteilen. Im Süden ist das
Das 2000 m2 große Institutsgebäude ist in einen Nord
Gebäude mit einer Glasfassade ausgestattet. Hinter
und Süd Bereich zu unterteilen.
diese, jedoch nicht über die gesamte Höhe und Breite, ist
Im Süden ist das Gebäude mit einer Glasfassade ausgeeine Brettschichtholzwand als innere Hülle ausgebildet.
stattet. Hinter diese, jedoch nicht über die gesamte Höhe
Diese bildet die Außenwand der Büroräume. Zwischen
und Breite, ist eine Brettschichtholzwand als innere Hülle
den Büroräumen gibt es Energiegärten. Diese sorgen
ausgebildet. Diese bildet die Außenwand der Büroräudurch eine Begrünung für ein angenehmes Raumklima.
me. Zwischen den Büroräumen gibt es Energiegärten.
Im Nordosten sind die Laborräume, die Fassade wird
Diese sorgen durch eine Begrünung für ein angenehmes
hier durch die aussenliegenden Versorgungsschächte
Raumklima.
dominiert.
Im Nordosten sind die Laborräume, die Fassade wird hier
durch die aussenliegenden Versorgungsschächte dominiert.
[ Institutsgebäude Freiburg | Schnitt a|a *2 ]
120
[ Institutsgebäude Freiburg | Schnitt c|c *2 | M 1:25 ]
1 Dachaufbau:
Vegetationsschicht 100 mm
Filtervlies, Drainschicht
Speichermatte, Wurzelschicht
Abdichtung Polymerbitumenbahn, zweilagig
Wärmedämmung Schaumglas 200 mm
Bitumenvoranstrich
Stahlbetondecke 300 mm
2 Lüftungsklappe
3 Wandaufbau:
Pfosten-Riegel-Konstruktion mit ESG 8 mm
Zwischenraum für Luftströmung 260 mm
Brettstapelwand 180 mm
OSB-Platte 12 mm
Zwischenraum für Luftströmung 210 mm
Metallständerkonstruktion 50 mm
Aufhängung 25 mm
Dreischichtplatte 20 mm
4 Deckenaufbau:
Beschichtung PU-Harz 2 mm
Verbundstrich 50 mm
Stahlbeton 350 mm mit Betonkernaktivierung
5 Bodenaufbau:
Beschichtung PU-Harz 2 mm
Estrich auf Trennlage 50 mm
Bodenplatte Stahlbeton 250 mm
Dämmung 100 mm
Filterkies 4/8 ø 100 mm
6 Lüftungsgitter (Insektenschutz)
7 Blende Dreischichtplatte 15 mm
8 Lüftungklappe (mit Stellmotor)
9 Lüftungsklappe
10 Konvektor
11 Filter
12 Holz-Aluminium-Fenster Isolierverglasung 2x ESG 4 mm
13 Dreischichtplatte geschlitzt
[ Institutsgebäude Freiburg | Schnitt b|b*2 | M 1:25 ]
121
Innen
Raumluft: 20°C / 50%
[cm]
www.u-wert.net
Außen
Tauwasser: 0.11 kg/m²
Gewicht: 941 kg/m²
-10°C / 80%
10007.6 Der
m Taupunkt kennzeichnet
Dicke:
cm
VerlaufAußenluft:
von Temperatur
und Taupunkt innerhalbsd-Wert:
des Bauteils.
die 71.4
Temperatur,
bei der
3 Tauwasser entstehen würde. Solange die Temperatur der Konstruktion an jeder Stelle über
Wasserdampf
kondensieren
und
Berechnung der U-Werte *
der Taupunkttemperatur liegt, entsteht kein Tauwasser. Falls sich die beiden Kurven berühren, fällt an den Berührungspunkten
Tauwasser aus.
Temperaturverlauf
/ Tauwasserzone
Dachaufbau:
Temperaturverlauf
20
Temperatur
Taupunkt
Tauwasser
Schichten (von innen nach außen)
65
#
1
2
3
4
5
6
7
Material
30 cm
0,3 cm
20 cm
0,5 cm
1 cm
1 cm
10 cm
62,8 cm
Temperatur [°C]
5
1
15
2 Schichten
3
4der 5Konstruktion:
6
Folgende Tabelle enthält die wichtigsten Daten aller
10
5
Wärmeübergangswiderstand
Stahlbeton
0
Bitumenanstrich (Schwarzanstrich)
Schaumglas
-5
Dachbahn, Bitumen
Kunststoffvlies
-10
71,4
Filtervlies
Erdreich
0
Wärmeübergangswiderstand
Innen
Gesamtes Bauteil
7
1 Dreischichtplatten (19 mm)
R
Temperatur
[°C] (25Gewicht
Tauwasser
2 Luftschicht
mm)
[m²K/W]
min3 Luftschicht
max (210
[kg/m²]
[Gew%]
mm)
0,100
19,4
20,0
4 OSB-Platte (12 mm)
1,800
0,167
18,5
19,4
750,0
0,0
(180
0,170
0,018
18,45 Brettsperrholz
18,5
3,6mm) 0,0
mm)
0,040
5,000
-9,26 Luftschicht
18,4 (26020,0
0,0
(8 mm)
0,170
0,029
-9,47 Glas-9,2
5,2
0,0
1,000
0,010
-9,4
-9,4
0,0
0,0
1,000
0,010
-9,5
-9,4
0,0
0,0
1,750
0,057
-9,8
-9,5
170,0
0,0
20 30 40 500,040
60 70 -10,0
-9,8
[cm]
www.u-wert.net 5,432 Außen
948,9
λ
[W/mK]
10
Links: Maßstäbliche Zeichnung des Bauteils. Rechts: Verlauf von Temperatur und Taupunkt an der in der linken Abbildung
U-Wert
Dach:
W/m2Kkennzeichnet die Temperatur, bei der Wasserdampf kondensieren und Tauwasser entstehen
markierten
Stelle.0,184
Der Taupunkt
würde. Solange die Temperatur der Konstruktion an jeder Stelle über der Taupunkttemperatur liegt, entsteht kein Tauwasser.
Falls sich die beiden Kurven berühren, fällt an den Berührungspunkten Tauwasser aus.
Wandaufbau:
Schichten (von innen nach außen)
*Höchstwert gemäß EnEV für erstmaligen Einbau, Ersatz oder Erneuerung von Decken, Dächer und Dachschrägen
(Anlage
3, Tabelle
Zeile 4a).
Folgende
Tabelle1,enthält
die wichtigsten Daten aller Schichten der Konstruktion:
#
1
2
3
4
5
6
7
Material
Wärmeübergangswiderstand
Dreischichtplatten
Luftschicht (ruhend) (65 cm)
Aluminium-Blech (5 cm)
Luftschicht (ruhend)
OSB-Platte
Brettsperrholz
Luftschicht (ruhend)
Glas
Wärmeübergangswiderstand
71,4 cm Gesamtes Bauteil
1,9 cm
2,5 cm
2,5 cm
21 cm
1,2 cm
18 cm
26 cm
0,8 cm
U-Wert Fassade: 0,45 W/m2K
122
Hier klicken, um das Bauteil auf www.u-wert.net zu bearbeiten.
λ
[W/mK]
0,120
0,147
200,000
1,167
0,130
0,140
1,444
0,760
R
[m²K/W]
0,130
0,158
0,170
0,000
0,180
0,092
1,286
0,180
0,011
0,040
2,218
Temperatur [°C]
min
max
17,6
20,0
14,5
18,3
14,1
16,3
14,5
14,5
11,7
14,5
10,5
11,8
-6,9
10,5
-9,3
-6,9
-9,5
-9,3
-10,0
-9,4
Seite 1/4
Gewicht Tauwasser
[kg/m²]
[Gew%]
9,1
0,0
4,8
0,0
7,8
900,0
0,0
20,0
941,7
0,0
0,0
0,0
0,0
0,6
[ Institutsgebäude Freiburg | Temperaturregulierung Sommer ]
Temperatur und Luftqualität
[ Institutsgebäude Freiburg | Temperaturregulierung Winter ]
Kybernetisches Prinzip
Temperatur und Luftqualität
Kybernetisches Prinzip
Der Energiehaushalt des Gebäudes wird über die, hinter
Der Energiehaushalt des Gebäudes wird über die,
der Glasfassade gebauten Brettschichtwand, sowie über
hinterder Glasfassade gebauten Brettschichtwand,
eine Betonkernaktivierung geregelt.
sowie über eine Betonkernaktivierung geregelt. Im
Im Sommer hilft die aufsteigende warme Luft die kalte
Sommer hilft die aufsteigende warme Luft die kalte
Luft durch das Gebäude zu bewegen, im Winter wird sie
Luft durch das Gebäude zu bewegen, im Winter
zu einem Wärmetauscher geführt.
wird sie zu einem Wärmetauscher geführt. Die
Die Betonkernaktivierung kühlt im Sommer die Bauteile
Betonkernaktivierung kühlt im Sommer die Bauteile
und im Winter erwärmt sie diese.
und im Winter erwärmt sie diese. Um im Gebäude die
Um im Gebäude die Luftqualität zu steigern, gibt es in
Luftqualität zu steigern, gibt es in den Atrien Pflanzen.
den Atrien Pflanzen.
„Also das kybernetische Prinzip, so wie wir das verstehen,
„Also das kybernetische Prinzip, so wie wir das
ist eigentlich ein Prinzip was sich aus der Natur sozusaverstehen, ist eigentlich ein Prinzip was sich aus der
gen a priori ergibt.
Natur sozusagen a priori ergibt.
Das heisst das kybernetische Prinzip ist ein Prinzip der
Das heisst das kybernetische Prinzip ist ein Prinzip der
Natur schlechthin, weil ein Teil immer ein Teil des andeNatur schlechthin, weil ein Teil immer ein Teil des
ren ist.
anderen ist. Also alles baut aufeinander auf und ist
Also alles baut aufeinander auf und ist voneinander abvoneinander abhängig. Das ist der entscheidende
hängig. Das ist der entscheidende Punkt.“*4
Punkt.“*4
123
[ Betonkernaktivierung *7 ]
Thermische Betonkernaktivierung
Thermische Betonkernaktivierung
„Die thermische Betonkernaktivierung, (thermische Bau„Die
thermischebezeichnet
Betonkernaktivierung,
(thermische
teilaktivierung),
Systeme, die GebäudemasBauteilaktivierung),
bezeichnet
die
sen zur Temperaturregulierung
nutzen.Systeme,
Diese Systeme
Gebäudemassen
zur und
Temperaturregulierung
werden zur Heizung
Kühlung verwendet,nutzen.
indem
Diese
Systeme(Kunststoffrohre)
werden zur Heizung
und Kühlung
Rohrleitungen
in Massivdecken
oder
verwendet,
indem Rohrleitungen
auch in Massivwänden
verlegt werden,(Kunststoffrohre)
durch die Wasser
in
oder auch
in Massivwänden
verlegt
alsMassivdecken
Heiz- bzw. Kühlmedium
fließt.
Die gesamte durchfloswerden,
durch die bzw.
Wasser
als Heizbzw. Kühlmedium
sene Massivdecke
-wand
wird dabei
als Übertrafließt.
Die Speichermasse
gesamte durchflossene
Massivdecke
gungs- und
thermisch aktiviert.
Das Sysbzw.
-wand
wird dabei
Übertragungstem kann
als Grundlast
oder als
zur vollen
Beheizung und
und
5
Speichermasse
thermisch
Das System kann
Külung eingesetzt
werden.“*aktiviert.
als Grundlast oder zur vollen Beheizung und Külung
eingesetzt werden.“*5
124
[ Wärmetauscher *8 ]
Wärmetauscher
Wärmetauscher
„Die zwei Luftströme bewegen sich (in entgegengesetz„Die
zwei parallel
Luftströme
bewegen
(in
ter Richtung)
zueinander
entlang dersich
– im Prinentgegengesetzter
parallel
zueinander
zip unendlich großen Richtung)
– Zwischenwand.
Hierdurch
kann
entlang
der – im
Prinzip
unendlich
großen –
der kalte Luftstrom
auf die
Temperatur
des austretenden
Zwischenwand.
Hierdurch
kann der
kalteund
Luftstrom
auf
warmen Luftstroms
aufgewärmt
werden
umgekehrt
die
Temperatur
austretenden
Luftstroms
kann
der warmedes
Luftstrom
bis aufwarmen
die Temperatur
des
6
aufgewärmt
und umgekehrt
kannwerden.“*
der warme
austretendenwerden
kalten Luftstroms
abgekühlt
Luftstrom bis auf die Temperatur des austretenden
kalten Luftstroms abgekühlt werden.“*6
Quellen
[ 1 ] Prof. Pfeifer: Seminar IPS _Teil 3_2012-04.pdf
[ 2 ] Energieatlas 2008 S.237 - 239
[ 3 ] http://www.u-wert.net/berechnung/u-wert-rechner/ ( 06.04.2013 )
[ 4 ] Prof. Pfeifer Filmzitat: http://www.architekturclips.de/kybernetisches-prinzip
[ 5 ] http://www.bosy-online.de/Bauteilaktivierung.htm ( 5.4.2013 )
[ 6 ] http://www.recair-waerme-rueckgewinnung.com/de/tags/funktionsweise-waumlrmetauscher/ ( 05.04.2013 )
[ 7 ] http://www.branchendienst.de/wp-content/uploads/2010/12/Uponor2.jpg ( 07.04.2013 )
[ 8 ] http://mag.ebmpapst.com/de/files/2010/03/20_lueftung.jpg ( 07.04.2013 )
125
Patchwork-Haus
Müllheim
Patchwork- Haus Müllheim
Marie Droll
Pfeifer Kuhn Architekten
Benjamin Droll
eine Analyse von
Marie Droll
& Benjamin Droll
*3
Das
Patchworkhaus
Müllheim,
Rheintal,
wurde
Das Patchworkhaus
in in
Müllheim,
im im
Rheintal,
wurde
von
vondem
Architekturbüro
Pfeifer,
Kuhn,
Freiburg
dem Architekturbüro
Pfeifer,
Kuhn,
RosaRosa
Freiburg
gegeplant
und
in den
Jahren
2003realisiert.
plant und
in den
Jahren
200320052005
realisiert.
„Das
„Das Gemeinsame und das
das Individuelle,
Individuelle,nicht
nichtnebeneinnebeneiander
nanderwie
wieim
imklassischen
klassischenDoppelhaus,
Doppelhaus, sondern
sondern mitein1
ander verzahnt
verzahntund
undverwoben.“
verwoben.“**1
„Die innere
innere Zonierung
Zonierungdes
desHauses
Hauses
vermeidet
Bevermeidet
diedie
BelichlichtungsOrientierungsnachteile
üblichen
tungs- und und
Orientierungsnachteile
eines eines
üblichen
DopDoppelhauses.“*2
pelhauses.“ *2
„Beide Parteien
Parteienpartizipieren
partizipieren
von
allen
Besonnungsvon
allen
Besonnungsrichrichtungen
gleich.“ Es gibt eine gemeinsame Halle
tungen gleich.“
beider
die im Erdgeschoss
beide Bereiche
Es gibt Parteien,“
eine gemeinsame
Halle beider Parteien,“
die im
trennt
und als
gemeinsame
Aufenthaltszone
genutzt
Erdgeschoss
beide
Bereiche trennt
und als gemeinsame
wird.“
Diese wirdgenutzt
als Energiegarten
Aufenthaltszone
wird.“ Diesegenutzt.
wird als EnergieAußerdem
hat jede Partei ihre eingene Treppe, „ die
garten genutzt.
jeweils
in gegenläufiger
Anordnung
ein piranesisches
Außerdem
hat jede Partei
ihre eingene
Treppe, „ die jeRaumgefüge
transformiert.“
weils in gegenläufiger
Anordnung ein piranesisches
Die
Nutzfläche
des Doppelhaus beträgt 294 qm.
Raumgefüge
transformiert.“
Die Nutzfläche
Baukosten des
betrugen
0,48 Mio.
Euro.*1
Doppelhaus
beträgt
294 qm.
Die Baukosten betrugen 0,48 Mio. Euro.*1
126
*3
*3
127
Solare Grundrisszonierung
*8
128
*8
*4
Aufbau
In dem ganzen Gebäude wurde auf einen künstlichen
Aufbau
Dämmstoff verzichtet. „Die Giebelwände sind in einschaligem
Mauerwerk
ausgeführt,
traufständigen
In dem ganzen
Gebäude
wurde aufdie
einen
künstlichen
Wände
und
die
Dachflächen
in
Massivholz
in BrettstaDämmstoff verzichtet.
pelbauweise.“
*1 „Die
und Wandflächen
der Süd„Die Giebelwände
sindDachin einschaligem
Mauerwerk
ausund
Nordseiten
sind
mit
transluzenten
Luftkollektoren
geführt, die traufständigen Wände und die Dachflächen
ausgestattet.“
in Massivholz in*2
Brettstapelbauweise.“ *1
„Die Dach- und Wandflächen der Süd- und Nordseiten
sind mit transluzenten Luftkollektoren ausgestattet.“ *2
*4
129
[ Vertikalschnitt Ortgang | M 1:20 ]
Putzfassade
Aussenputz 15mm
Planbeck Porenbeton 300mm
Gipsputz 15mm
130
[ Vertikalschnitt Wohnen* Atrium | M 1:20 ]
Außenwandaufbau Luftstromkollektor
Fünfachstegplatte Polycarbonat 40mm
Flachsoganker
Lattung 2* 60/ 80 mm
Brettstapeldachelement 140 mm
Dampfsperre
Lattung 2*30/ 50 mm
Gipskartonplatte 12,5 mm
*4
131
Energieeffizientes
Bauen
Energieeffizientes Bauen
„Massive
einschalige
Giebelwände
aus
„Massive einschalige
Giebelwände
aus LeichtbetonstLeichtbetonsteinen
sorgen
für
Speichermassen
und
einen sorgen für Speichermassen und gute Dämmung
gute
Dämmung 5gleichermaßen.“*5 „Die Dachflächen
gleichermaßen.“*
und
Seitenwände
bilden
einen komplexen
„Die Dachflächen und
Seitenwände
bildenLuftkollektor
einen kommit
transparenten
Polycarbonatplatten,
die eine
plexen Luftkollektor mit transparenten Polycarbonatkontrollierte
Luftschicht
bilden
und
zusammen
mit und
den
platten, die eine kontrollierte Luftschicht bilden
Speichermassen
der
Holzwände
die
Grundversorgung
zusammen mit den Speichermassen der Holzwände die
des
Hauses mit des
passiver,
Energie
sichern.
Grundversorgung
Hausessolarer
mit passiver,
solarer
EnerZusammen
mit
dem
Energiegarten
der
großen
gie sichern. Zusammen mit dem Energiegarten der
groHalle
im Innenraum,
diedie
lichtdurchflutet
ganze
ßen Halle
im Innenraum,
lichtdurchflutetdas
das ganze
Haus
durchdringtund
und
einfach
manuell
steuerbaren
Haus durchdringt
einfach
manuell
steuerbaren
ÖffÖffnungen
in
der
Dachfläche,
ergibt
dies
ein
komplexes
nungen in der Dachfläche, ergibt dies ein komplexes
und
und
einfaches
eines energieeffizienten
einfaches
Gefüge Gefüge
eines energieeffizienten
Gebäudes,
Gebäudes,
das
ausschließlich
auf passive
Nutzung
das ausschließlich auf passive Nutzung
solarer Energien
1
solarer
Energien
beruht.“*1
beruht.“*
„Die im First eingesammelte Warmluft wird über
einen
nach unten
gedrückt
„Die imKaminzug
First eingesammelte
Warmluft
wird und verteilt
die
erwärmte
Luft
im
offenen
Energiegarten.
Dieser
über einen Kaminzug nach unten gedrückt und verteilt
wiederum
ergibt
mit
der
Betonkonstruktion
einen
die erwärmte Luft im offenen Energiegarten.
ebenfalls
guten
passiven
Solarspeicher,
der
im
Sommer
Dieser wiederum ergibt mit der Betonkonstruktion einen
allerdings
gut durchlüftet
werden muss.“*2
„Durch
ebenfalls guten
passiven Solarspeicher,
der im Sommer
2 -Dachflächen
die
Zonierung
der
Kollektor-Wandund
allerdings gut durchlüftet werden muss.“*
wird
derdie
Heizenergiebedarf
soweit gesenkt,und
dass
eine
„Durch
Zonierung der Kollektor-Wand-DachHeizung
als
Bauteilaktivierung
in
den
Betondecken
flächen wird der Heizenergiebedarf soweit gesenkt, dass
ausreicht.“
den beiden Dachspitzräumen
sind
eine Heizung„In
als Bauteilaktivierung
in den Betondecken
Flächen
und
Installation
für
Wasserkollektoren
ausreicht.“
vorgehalten.“*6
„In den beiden Dachspitzräumen sind Flächen und Ins6
Dieses
kybernetische
System leistet
eine
tallation einfache
für Wasserkollektoren
vorgehalten.“*
Energie-kennzahl von Heizenergie 32kWh/m2a und
eine
von 24,3
kWh/m2a. Ein Wert,
DiesesPrimär-energie
einfache kybernetische
System
der
zusammen
betrachtet
unterhalb
der üblichen
leistet eine Energie-kennzahl von Heizenergie
32kWh/
so
genannten
„Passiv-hauswerte“
liegt.*2
m2a und eine Primär-energie von 24,3 kWh/m2a. Der
Energiekennwert
liegt beibetrachtet
35 kWh/qma.
Ein Wert, der zusammen
unterhalb der üblichen so genannten "Passiv-hauswerte" liegt.*2
Der Energiekennwert liegt bei 35 kWh/qma.
132
[ Luftströmung im Sommer *3]
[ Luftströmung im Winter ]
September Messdaten
*8
133
U- Wert Berechnung
Patchwork- Haus Putzfassade U= 0,31 W/m2K
Patchwork- Haus Außenwandaufbau Luftstromkollektor U= 0,47 W/ m2 K
134
Quellen
[ 1 ] http://www.pfeifer-kuhn.de/index.php?id=25&L=de
[ 2 ] http://www.guenterpfeifer.de/content/patchwork.html
[ 3 ] Uffelen, v.C.(2008).Pure Plastic: New Materials for Today`s Architecture. Braun
[ 4 ] Schittich,C. (2006).im Detail: Reihen- und Doppelhäuser. Berlin: Brinkhäuser
[ 5 ] Burgart, R. (2008). Standarts der Zukunft. Wohnbau neu gedacht. Springer- Verlag, S. 183
[ 6 ] http://www.baunetzwissen.de/objektartikel/Geneigtes-Dach_Patchworkhaus-in-Muell heim_71296.html
[ 7 ] Pfeifer, G. & Brauneck,P. (2009).Freistehende Häuser: Eine Wohnbautypologie. Springer- Verlag, S. 24
[ 8 ] http://www.balck-partner.de/common/download/Seminar%20IPS%20_Teil%202_2012-04.pdf
135
Wall House
House - Frohn & Rojas
Wall
Meike Jongebloed
Frohn
Rojas
Kerstin&Bönning
eine
Analyse von
Die bewohnte
Wand
Meike Jongebloed
& Kerstin Bönning
Das „Wall
„Wall House“
House“von
vonFAR
FAR(Frohn
(Frohn&&Rojas)
Rojas)ist
ist2007
2007
Das
fertiggestellt
worden.
Mit
einem
begrenzten
Budfertiggestellt worden. Mit einem begrenzten Budget
get
ergab
sich
ein
Entwurf,
der
es
ermöglichte,
ergab sich ein Entwurf, der es ermöglichte, Räume zu
Räume zu
die eine
starke Transparenz
zur
schaffen,
dieschaffen,
eine starke
Transparenz
zur Umgebung
Umgebung
hatten
und
gleichzeitig
eine
sinnvolle
hatten und gleichzeitig eine sinnvolle Strukturierung
Strukturierung
derDurch
Räumedas
boten.
Durch
das „Leben
der
Räume boten.
„Leben
zwischen
den
zwischen
den
Wänden“,
wie
FAR
es
darstellte,
entWänden“, wie FAR es darstellte, entsteht ein Konzept,
steht
ein Konzept,
energetisch
strukturell
das
energetisch
unddas
strukturell
den und
Umständen
in
den
Umständen
in
Chile
angepasst
ist.
Die MateChile angepasst ist. Die Materialien wirken vom
Kern,
rialien
wirkenaus
vom
Kern,
der
aus Beton
der
Nasszelle,
Beton
über
dieNasszelle,
Holzkonstruktion
zur
über
die
Holzkonstruktion
zur
PolycarbonatebePolycarbonatebene, bis hin zur Außenhaut der Konsne, bis hin
zur abgeschwächter
Außenhaut der Konstruktion
immer
truktion
immer
und leichter, sodass
abgeschwächter
und
leichter,
sodass
ein
weicher
ein weicher Übergang von Gebäude zur Umgebung
Übergangder
voneine
Gebäude
zur Umgebung
entsteht,
entsteht,
„zeltartigen“
Charakter aufweist.
der
eine
„zeltartigen“
Charakter
aufweist.
Basierend
Basierend auf 4 Ebenen, zwischen denen Wohnräume
auf 4 Ebenen,
denen
Wohnräume
eingebettet
sind,zwischen
bietet jede
Schicht
spezifische eingestrukbettet
sind,
bietet
jede
Schicht
spezifische
struktuturelle Funktionen und Materialien. Das Ergebnis
sind
relle Funktionenund
und
Materialien.
Das Ergebnis
atmosphärische
klimatische
Eigenschaften,
diesind
inatmosphärische
und klimatische
Eigenschaften,
die
telligent
der Raumnutzung
angepasst
sind. Während
intelligent
derinnerste
Raumnutzung
sind. Wähder
private und
Bereichangepasst
mit Beton ummantelt
rend
der
private
und
innerste
Bereich
mit
Beton eine
umwird, die Nasszelle, wird der Wohnbereich durch
136
mantelt wird, die
Nasszelle,die
wird
der Wohnbereich
Holzkonstruktion
geschützt,
gleichzeitig
als Regadurch
eine
Holzkonstruktion
geschützt,
die gleichle und Lager dienen, während der Wohnbereich
durch
zeitig Fensteröffnungen
als Regale und Lager
dienen,
der
große
Anschluss
an während
die Terrasse
Wohnbereich
durch
große
Fensteröffnungen
Anbietet. Erst die letzte Schicht bietet einen teilweise
schluss an die Terrasse
Erst die
letzte Schicht
transparenten
Schutz, bietet.
der gegen
Sonneneinstrahbietet
einen
teilweise
transparenten
Schutz,
der
lung und Mücken wirkt, sodass ein Freiraum
entsteht,
gegen
Sonneneinstrahlung
und
Mücken
wirkt,
soder den Umweltbedingungen in Chile gewachsen ist.
dass
ein
Freiraum
entsteht,
der
den
UmweltbedinDurch verschiedene Transparenzgrade entsteht eine
gungen
in Chile
gewachsen
verschiedeOptik,
ähnelnd
einem
Diamant.ist.
ZurDurch
Kühlung
des Gene
Transparenzgrade
entsteht
eine
Optik,
ähnelnd
bäudes sind in der Gewebe- und Polycarbonatschicht
einem Diamant.
Zur Kühlung
des Gebäudes
sind
in
Öffnungen
zur Belüftung.
Gleichzeitig
verlaufen in
dem
der
Gewebeund
Polycarbonatschicht
Öffnungen
Betonelementen PEX-Schläuche, die auf 15° abgekühlt
zur Belüftung.
in dem Betonwerden.
Die ArtGleichzeitig
der Kühlungverlaufen
ist kostengünstiger,
als
elementen
PEX-Schläuche,
die
auf
15°
eine einfache Klimaanlage. Im Winter dienenabgekühlt
die PEXwerden. Die
der Kühlung ist
kostengünstiger,
Schläuche
alsArt
Wärmestrahler.
Eine
Bodenheizung
als
eine
einfache
Klimaanlage.
Im
Winter
die
sorgt für ein angenehmes Raumgefühl, auchdienen
bei kalten
PEX-Schläuche
als
Wärmestrahler.
Eine
BodenheiAußentemperaturen.
zung sorgt für ein angenehmes Raumgefühl, auch
bei kalten Außentemperaturen.
Ansichten Tag und Nacht
Ansichten Tag und Nacht
137
Verglasung und Fensteröffnungen
Verglasung
Fensteröffnungen
zur Belichtungund
und Lüftung
zur Belichtung und Lüftung
„Nasszelle“
Betonkern im oberen OG
unter Polycarbonatschicht
„Nasszelle“
Betonkern im oberen OG
unter Polycarbonatschicht
138
Bad im Betonkern I Belichtung und Lüftung
Bad im Betonkern I Belichtung und Lüftung
Sicht zur Küche mit multifunkt. Raumtrenner
Grundriss EG
Grundriss OG
Grundriss EG
Sicht zur Küche mit multifunkt. Raumtrenner
Grundriss OG
139
Plan, Grafik, Renderin, Foto, usw...
Ränder einhalten!
- Küchenregale in Wand eingefasst, gleichzeitig zur Unterstützung der Tragkonstruktion
- Küchenregale in Wand eingefasst, gleichzeitig zur Unterstützung der Tragkonstruktion
- sinnvolle Nutzung des Raumes
- sinnvolle Nutzung des Raumes
- Materialien im Stil der Außenwandfassade, schlicht und einfach
aus
I Regale aus Holz I Boden
aus Waschbeton
- Küchentresen
Materialien im
StilBeton
der Außenwandfassade,
schlicht
und einfach
Küchentresen aus Beton I Regale aus Holz I Boden aus Waschbeton
- Wendeltreppe führt zum oberen Geschoss
- Wendeltreppe führt zum oberen Geschoss
- Hintergrund I Polycarbonat Paneele sichtbar
- Hintergrund I Polycarbonat Paneele sichtbar
140
1. OG Bodenaufbau:
1. OG Bodenaufbau:
Sperrholz
Sperrholz
Trittschalldämmung
Gelb-Kieferholz
Trittschalldämmung
Gipsmörtel Gelb-Kieferholz
EGGipsmörtel
EG Waschbeton 10mm
Betonplatte
50mm
mit PEX-Schläuchen
Waschbeton
10mm
fürBetonplatte
Strahlungswärme
I Kühlung
50mm
mit PEX-Schläuchen
Aluminium-Folie
für Strahlungswärme
Dämmung
30mm 30kg/qmI Kühlung
Aluminium-Folie
PE-Folie
Stahlbeton
150mm
Dämmung
30mm 30kg/qm
PE-Folie
PE-Folie
Sauberkeitsschicht
Stahlbeton 150mm
PE-Folie
milky shell
Sauberkeitsschicht
3 polycarbonat paneele 40mm
edelstahlbefestigung
milky shell
verzinkte
C-Channels 40I40mm
3 polycarbonat paneele 40mm
soft
skin
edelstahlbefestigung
reflektierendes Gewebe aus
verzinkte C-Channels 40I40mm
polymerfasern mit eingewebten
skin
Alu-Streifen
Plan, Grafik, Rendering, Foto, usw... soft
reflektierendes
Gewebe aus
(70%
reflekt. I 25%
Ränder einhalten!
lichtdurchlässig)
polymerfasern mit eingewebten
Alu-Streifen
(70% reflekt. I 25%
lichtdurchlässig)
141
Schnitt OG: Arbeitsraum und Nasszelle
EG:
Terrasse,
und
Küche
Schnitt
OG:Wohnbereich
Arbeitsraum
und
Nasszelle
EG: Terrasse, Wohnbereich und Küche
142
bis
biszuzu10°
10°Minimum
Grad Minimum
30°-35° Maximum
30°-35° Grad Maximum
Energiekonzept im Winter Sommer
-Energiekonzept
Bodenheizung im Winter
Bodenheizung
--Gasheizung
Gasheizung
-- PEX
Schläuche in Betonelementen
- PEX Schläuche
erhitztes
Wasser in Betonelementen
erhitztes Wasser
Sommer
Sommer
- Belüftung
durch Dachluken
- Belüftung
durch Dachluken
- UV Reflexion
durch Außenhaut
- UV Reflexion
durch Außenhaut
- PEX Schläuche
in Betonelementen
Schläuche
Wasser auf- PEX
15° grad
gekühltin Betonelementen
Wasser auf 15° grad gekühlt
Layer 1
Layer
1
Betonkern
Betonkern
Nasszelle des Gebäudes
Nasszelle
des Tragwerks
Gebäudes
Element des
Element des Tragwerks
Layer 2
Layer
2
Holzkonstruktion
Holzkonstruktion
bis zu 5,2 m überrstehend
bis zu 5,2 m überrstehend
Layer 3
Layer
3
Polycarbonat-Paneele
Polycarbonat-Paneele
tranzsluzent hochklappbar
tranzsluzent
isolierend hochklappbar
isolierend
schafft 2 doppelt so hohe
schafft
Räume2 doppelt so hohe
Räume
Layer 4
Layer
4 Gewebe
weiches
weiches
Gewebe
Sonnenreflektion
Sonnenreflektion
Mückenschutz
Mückenschutz
zeltartiges Material
zeltartiges
Material
schafft eine
Veranda
schafft
einezwischen
Veranda außen
Übergang
Übergang
und innenzwischen außen
und
inneneines Diamanten
ähnelnd
ähnelnd
eines Diamanten
unterschiedlich
transparent
unterschiedlich transparent
143
Aufbau
derder
Ebenen
Aufbau
im Modell
Ebenen im
Modell
Im
ImBau
Bau
Fertigteile
HolzHolz
Fertigteile
Betonkern
Betonkern
144
Quellen
- http://www.archdaily.com/71/wall-house-far-frohnrojas/
- http://www.f-a-r.net/projects2.htm
- Nachhaltige Wohnkonzepte
- http://vimeo.com/52503159
145
AntivillaBrandlhuber+ Emde, Schneider
Antivilla
Brandlhuber+ Emde, Schneider
Bauherr Privat
eine Analyse von
Ort
Krampnitz
Meike Jongebloed
Baujahr 2012/13
& Kerstin Bönning
146
DieDie
Antivilla
vonvon
Brandlhuber+
ist eine
Antwort
auf
Antivilla
Brandlhuber+
ist eine
Antwort
dieauf
Frage,
wie
sich
Komfort
in
Zukunft
definieren
lässt,
die Frage, wie sich Komfort in Zukunft defiwenn
wir lässt,
das Leben
in Leben
der Umwelt
wieder
als
nieren
wennmit
wirund
das
mit und
in der
Qualität
entdecken.
Hierzu
wurde
das
ehemalige
LaUmwelt wieder als Qualität entdecken. Hierzu
gergebäude
desehemalige
„VEB Obertrikotagen
Ernstdes
Lück“
als
wurde das
Lagergebäude
„VEB
Atelier
und
Wohnhaus
umgestaltet.
Das
BestandsgeObertrikotagen Ernst Lück“ als Atelier und Wohnbäude
20 Jahre Das
lang leer
und sollte nur mit
wehausstand
umgestaltet.
Bestandsgebäude
stand
nigen
Eingriffen
zur
Nachnutzung
ertüchtigt
werden.
20 Jahre lang leer und sollte nur mit wenigen
Das
Gebäudezur
wurde
vollständigertüchtigt
entkernt, werden.
alle nichtEingriffen
Nachnutzung
tragenden
Elemente
sowie
das
Dach,
bestehend
aus
Das Gebäude wurde vollständig entkernt, alle
Asbest-Wellplatten,wurden
entfernt.
Die
bestehenden
nichttragenden Elemente sowie das Dach, besteFenster
mit Isolierglas aufgerüstet,entfernt.
darüber
hend werden
aus Asbest-Wellplatten,wurden
hinaus
werden
einige
Fenster
durch
Durchbrüche
verDie bestehenden
werden mit Isolierglas
größert.
Ansonsten
bleibt
die
Außenwand
erhalten.
aufgerüstet, darüber hinaus werden einige FensZielterderdurch
Umbaumaßnahme
die räumliche
Qualität
Durchbrüchewar
vergrößert.
Ansonsten
in den
Vordergrund
zu
stellen,
wie
die
Lage
am
Krampbleibt die Außenwand erhalten. Ziel der Umbaunitzsee.
Es
sollte
nicht
mit
bautechnischen
Standards
maßnahme war die räumliche Qualität in den
hochgerüstet
werden,
sondern
einen
neuen
der
Vordergrund
zu stellen,
wie die
Lage
am Weg
Krampenergetischen
Sanierung
zeigen.
nitzsee. Es sollte nicht mit bautechnischen Standards hochgerüstet werden, sondern einen neuen Weg der energetischen Sanierung zeigen.
Bestandsgebäude
Modell
Bestandsgebäude
Modell
Umbau Modell
Umbau Modell
147
Das Konzept der Antivilla versucht die verschiedenen
Das Konzept der Antivilla versucht die
Arten von Raumbildung, die konstruktive und die
verschiedenen Arten von Raumbildung ,
energiegestüstzte Raumbildung, zu verbinden,
die konstruktive und die energiegestüstindem innerhalb der konstruktiven Hülle eine
zte Raumbildung, zu verbinden, indem
energiegesteuerte Raumbildung entsteht. Der
innerhalb der konstruktiven Hülle eine
entstehende Raum ist nach Temperatur- und
energiegesteuerte Raumbildung entsteht.
Helligkeitszonen, als auch nach funktionalen
Der entstehende Raum ist nach TemperaBedürfnissen differenziert.
tur- und Helligkeitszonen, als auch nach
funktionalen Bedürfnissen differenziert.
Klima 4 frostfrei
5°C
Im Erdgeschoss befinden sich die Atelierräume und die
Imdie
Erdgeschoss
die AteliGarage,
durch eine befinden
Längswandsich
gegliedert
sind.
erräume und die Garage, die durch eine
Längswand gegliedert sind.
148
In dem Obergeschoss ist der Wohnbereich mit
In dem
Obergeschoss
ist derinWohnbereich
einem
zentralen
Funktionskern,
dem eine Sauna,
mit
einem
zentralen
Funktionskern,
in
Badezimmer und eine Küchenzeile integriert
sind.
dem
eine
Sauna,
Badezimmer
und
eine
Dieser Kern fungiert zu gleich als Auflager für das neue
Küchenzeile integriert sind. Dieser Kern
Flachdach.
fungiert zu gleich als Auflager für das neue
Flachdach.
Obergeschoss
Obergeschoss
In dem Obergeschoss gliedern zwei unscheinbare
In dem Obergeschoss
gliedern
zwei und im
Vorhangschichten
aus dünnem
Gaze
unscheinbare
Vorhangschichten
Winter aus transparentem Weich-PVC aus
den großen
dünnem
Gaze undTemperaturzonen,
im Winter aus transWohnraum
in einzelne
die von
parentem
den großen
Wohn-Ofen
innen nach
außenWeich-PVC
kälter werden.
Der zentrale
in einzelne
Temperaturzonen,
die
beheiztraum
zunächst
die Sauna
und das Bad(wärmster
von
innen
nach
außen
kälter
werden.
Kernbereich). Diese Wärme strahlt in den inneren
Der zentrale
Ofen beheizt
zunächst
die
Wohnbereich
Klimazone
2, in dem
die Temperatur
Sauna
und
das
Bad(wärmster
Kernbedann ca. 18° beträgt. Der Vorhang minimiert den
reich). Diese
strahlt in
den
inne- so
Wärmeverlust
durchWärme
Luftzirkulation
und
temperiert
ren
Wohnbereich
Klimazone
2,
in
dem
die dahinterliegenden Luftschichten. Der Schlafbereich
die
Temperatur
dann ca. 18°
befindet
sich
in der 3. Klimazone
undbeträgt.
ist daherDer
kühler.
Vorhang
minimiert
den
Wärmeverlust
Die Atelierräume und Treppe befinden sichinnerhalb
durch Luftzirkulation
und
temperiert
sosomit
der bestehenden
Gebäudehülle
Klimazone
4, die
die
dahinterliegenden
Luftschichten.
nur frostfrei ist. Infolge dessen beschränkt sich im
befindet
sichauf
in der
WinterDer
derSchlafbereich
wohltemperierte
Bereich
50 qm. So
3.
Klimazone
und
ist
daher
kühler.
Die jedoch
ist der Nutzraum im Winter starkt begrenzt,
Atelierräume
und
Treppe
befinden
sich
bleibt sie visuell erfahrbar durch die transparenten
innerhalb
der
bestehenden
GebäudeVorhangschichten. Hingegen im Sommer ist die
hülle
Klimazone
gesamte
Fläche
nutzbar.4, die somit nur frostfrei
ist. Infolge dessen beschränkt sich im
Winter der wohltemperierte Bereich auf
50 qm. So ist der Nutzraum im Winter
starkt begrenzt, jedoch bleibt sie visuell
erfahrbar durch die transparenten Vorhangschichten. Hingegen im Sommer
ist die gesamte Fläche nutzbar.
Schnitt
Schnitt
Quellen
- http://www.facebook.com/media/set/?set=a.367469700014480.85027.319406688154115&type=3
- (Brandlhuber,Emde+ Schneider Antivilla)
- Archplus
- Designlines.de
149
Sportinstitut BFTS in München
Hild und K
eine Analyse von
Florian Schlering
& Bartosz Pogoda
Standort: München, Olympiagelände
Baujahr: 2004
Das Gebäude ist in 3 Teile gegliedert, zwei Kopfbauten
und einen Mitteltrakt. Die beiden Kopfbauten
sind aus Ortbeton und der Mitteltrakt aus
Betonfertigteilen gefertigt. Die einzelnen Geschosse
haben unterschiedliche höhen, da diese sich den
verschiedenen
Nutzungsbedingungen
anpassen.
Die Konstruktion des 50m langen Mittertrakts
besteht aus unterzugslosen Flachdecken, die auf
den Versorgungsschächten und den Außenwänden
aufliegen, so dass eine freie Grundrissgestalltung
ermöglicht wird.
Die Außenhaut des Gebäudes bildet ein WDVS, dessen
in Lasurtechnik erstellte Bemalung das Raster der
Fenster verstärkt. Die rythmische Lochfassade und
Farbige Fassadegestalltung heben sich bewust von
den Stahlfassaden der umliegenden Altbauten ab. Die
Fassade soll wie ein modernes „Trikot“ sein, das man
beliebig wechseln kann.
150
151
152
153
Wohnanlage in Schwabing
Hild und K
eine Analyse von
Florian Schlering
& Bartosz Pogoda
Bei der Sanierung handelt es sich um eine typische
Wonhanlage aus den 50er Jahren. Ein Teil des
Wohnraums wurde zu Balkonen umfunktioniert.
In den Bereichen der neuen Balkone wurde die alte
Fassade beibehalten, wohin gegegn der Rest des
Gebäudes mit weißem WDVS bekleidet wurde.
154
155
156
157
Büro- und Geschäftshaus
Welfenstraße
Frohn & Rojas
eine Analyse von
Florian Schlering
& Bartosz Pogoda
Standort: München, Au-Heidhausen
Baujahr: 2010 - 2012
Das Büro- und Geschäftshaus in Welfenstraße in
München ist ein Teil des Projektes mit dem Namen
„Wohnen, Arbeiten und Leben“. Der gesamte Komplex
ist eine Blockrandbebauung mit großen Grünflächen
in den Innenhöfen. Die Bürofläche erstreckt sich
auf 5 bis 7 Etagen und kann beliebig von 200m² bis
9000m² angemietet werden. Die Grundrissgestaltung
ist sehr flexibel und so können Einzel-, Kombi- oder
Großraumbüro eingerichtet werden.
In der direkten Umgebung befinden sich viele Häuser
der Gründerzeitarchitektur. Das neue Gebäude
nimmt Bezug zu Nachbargebäuden. Für die Fassade
wurde ein WDVS mit Polystyroldämmung und ein
organisches Armierungs- und Putzsystem verwendet.
Sie ist gestaffelt und nach einem bestimmten, sich
immer wieder wiederholendem Muster gegliedert.
Hier für mussten 400 speziell angefertigte Formteile
158
eingesetzt werden. Pro Geschoss nimmt die Stärke
der Dämmplatten 2cm zu, so dass das Gebäude von
unten nach oben immer breiter wird. Sie ist mit einem
vierfachen, stark wasserabweisenden Anstrich mit
Metalliceffekt versehen. Die gesamte Fassade erstreckt
sich auf über 6000m² Fläche.Das Gebäude ist gemäß
der Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009, der DIN
4108 und dem Standard KfW-Energieeffizienzhaus 70
errichtet
159
Materialien:
Sto WDV-System StoTherm Classic
Polystyrolhartschaumdämmplatten 110 mm – 260
mm WLG 032
Putz StoSilco 3 mm
Grundbeschichtung Stocolor
Jumbosil, Schlussbeschichtung
StoColor Metallic Natur
160
WDVS
Vorteile:
•
•
•
Günstige Anschaffungskosten
Brandschutz: schwerentflammbar
Kann leicht verschiedene Farben und Oberflächenstrukturen aufnehmen
Nachteile:
•
Tauwasserkondensation auf der Außenhaut führen zur Algen und Moosbildung
•
Wasser kann aus der Dämmung schlecht entweichen
•
Verarbeitungsfehler an Dachanschlüssen führen dazu, dass Wasser in die Dämmung
kommt
•
Feuchtigkeit in der Dämmebene vermindert drastisch die Dämmwirkung, da Wasser
guter Energieleiter ist
•
Haptik
•
ist nicht speicherfähig
•
Recyclingproblem
Fazit
Man kann anhand der Beispiele sehen, dass man mit WDVS eine gewisse Ästhetik erzeugen kann, wie z.B. durch
Reliefbildung. Desweiteren birgt das Material bzw. das System noch große Entwicklungsmöglichkeiten wie z.B.
die bessere Wärmespeicherung oder die freie Modelierbarkeit des Systems.
Quellen
•
•
www.hildundk.de
Hild, Andreas / Ottl, Dionys: Precast Concrete – The Design Options. In: Architecture &
Detail 2006.
•
http://www.hausbau.de/gewerbe/mieten/raum-muenchen/muenchen-au-haidhausen/
regerhof.html
•
http://www.welfenhoefe.de/welfenhoefe/
161
Gemeindezentrum Ludesch
Hermann Kaufmann
eine Analyse von
Eva Others
& Malte Böing
Im Jahr 2000 wurde das Architekturbüro Hermann
Kaufmann beauftragt, ein Gemeinde- und Kommunikationszentrum der 3000 Einwohner großen Stadt Ludesch zu planen. Ziel war die Schaffung eines Ortszentrums mit öffentlichen Nutzungen als ökologisches
Musterprojekt, im Rahmen eines vertretbaren finanziellen Aufwandes und mit enger Beteiligung der Bürger
am Entstehungsprozess.
Anlehnend an dem Passivhauskonzept wurde das
Projekt unter Berücksichtigung der Energieeffiezienz,
Anwendung erneuerbarer Energieträger sowie nachwachsender und ökologischer Rohstoffe geplant.
Aufgrund der diffusen Agglomeration des Ortes war
eine Neuinterpretation der ortsräumlichen Situation
erforderlich. Schul- und Kirchbauten sowie das Gemeindeamt standen in keiner räumlichen Beziehung
zueinander, sodass kein traditioneller Dorfplatz zur
Verfügung stand. Das bereitsvorhandene Grundstück
des alten Gemeindezentrums, weichte somit für einen Neubau. Die Vorteile dieses Projektes lagen somit
nicht nur in funktionellen und ökologischen Aspekten,
162
sondern auch in der Stärkung regionaler Wirtschaftsstrukturen.
Es entstand eine sich nach Nordwesten öffnende Klammer, deren drei Baukörper einen Vorplatz umschließen.
Der zweigeschossige Bau intergriert ebenerdig ein
Café, einen Saal, eine Physiotherapiepraxis und eine
Kinderkrippe. Im Obergeschoss liegen Archiv, EDVZentrum, Amts-, Seminar- und Büroräume.
http://presse.hausderzukunft.at
163
164
Lageplan
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Axonometrie konstruktives System
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Grundriss
www.detail.de
Schnitt
www.detail.de
Foyer
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Foyer
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Innenperspektive
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Festssaal Erdgeschoss
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
165
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Fassade
Zum Witterungsschutz der naturbelassenen Holzfassaden und der durchwegs großformatigen Tür- und
Fensterkonstruktionen sind Vordächer in beiden Deckenebenen angefügt. Unter diesen weitauskragenden, mit Bitumen abgedeckten Platten sind zur Beschattung der Fensterflächen mobile Screens mit
Seilführungen angebracht. Das leicht geneigte Gelände
erlaubte im Untergeschoss an der Südostseite Oberlichter und damit auch Tageslicht für die dort situierten Vereinsräume.
Die druchgängige Anwendung der Weißtanne, von
Wänden bis zum Mobiliar, schafft trotz der Heterogenität der Funktionen eine homogene, optisch, akustisch und taktil angenehme Raumstimmung.
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
166
Detailschnitt Fassade Südseite
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Detailschnitt Fassade Ostseite
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
167
168
Vorfertigung in der Werkhalle
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Schafwolle als Dämmung
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Auf die Kelleretage aus Stahlbeton wurde eine zweigeschossige Holzkonstruktion aufgesetzt: Wand- und
Deckenelemente wurden als Hohlkastenelemente vorgefertigt, die Außenfassaden und die inneren Wand
und Deckenverkleidungen wurden in Weißtanne ausgeführt, je nach Anwendung sägerau, gebürstet oder
gehobelt; im Kontrast dazu stehen die dunklen Böden
aus geölter Eiche. Das Konstruktions- und Fassadenholz konnte über die örtliche Agrargemeinschaft bezogen werden, im Innenausbau kam auch Holz aus dem
Schwarzwald und den Vogesen zum Einsatz. Bei den
Außenwänden bildet Zellulose im Bereich der Tragelemente und Schafwolle in der Installationsschicht die
Dämmung. Schafwolle als Dichtung ersetzte auch bei
den Fenstern den üblichen PU-Schaum.
Die Baumaterialien wurden nach folgenden Maximen
ausgewählt: regionale Wertschöpfung, Nutzung von
heimischem Holz, konstruktiver Holzschutz, keine
Holzanstriche, Dämmung aus nachwachsenden Rohstoffen, Verzicht auf Lösungsmittel und Werkstoffe die
Formaldehyde beinhalten.
Außenwandaufbau
www.yumpu.de
Drei-Scheiben-Wärmeschutzverglasung mit Edelgasfüllung und einer Wärmefunktionsschicht, welche für
die kurzwellige Wärmestrahlung der Sonne durchgängig ist, langwellige Wärmestrahlung jedoch reflektiert,
wodurch Wärmeverluste verringert werden.
Die hinterlüftete Außenwand erreicht einen U-Wert
von 0,133 W/m2K.
169
Glasüberdachung
www.dba-bund.de
170
Schnittschema Glasdach
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
Vom Beginn der Planung bestand in der Gemeinde der Wunsch, den neuen Dorfplatz
zu überdachen, um ihn möglichst vielfältig
nutzen zu können. Nach mehreren Vorstudien gelang es schließlich auch hier, eine innovative und umweltfreundliche Lösung zu
finden. Neben der gestalterischen Wirkung
und ihrer Wetterschutzfunktion, kann die
350 m2 große Fläche aus transluzenten Fotovoltaik-Elementen jährlich 16.000 kWh an
elektrischer Energie erzeugen. Diese wird in
das Netz der Vorarlberger Kraftwerke eingespeist und deckt den Strombedarf von
fünf Haushalten.
Detailansicht Glasdach
Hermann Kaufmann - WOOD WORKS
171
Wohnhaus Schuller
Heinz und Nikolaus Bienefeld
eine Analyse von
Eva Others
& Malte Böing
Wohnhaus
Hohen Neuendorf
Baujahr: 1997
172
www.nikolaus-bienefeld.de
173
www.nikolaus-bienefeld.de
www.nikolaus-bienefeld.de
174
Kellergeschoss
www.nikolaus-bienefeld.de
Erdgeschoss
www.nikolaus-bienefeld.de
Obergeschoss
www.nikolaus-bienefeld.de
Schnitt
www.nikolaus-bienefeld.de
175
Besonderheiten:
Die Architekten Heinz und Nikolaus Bienefeld haben
bei Ihrem Entwurf zu dem Haus Schuller eine besonderes Augenmerk auf die Fenster gelegt. Es war ihnen
wichtig trotz der Holzblocktafelbauweise großflächige
Fensterbänder mit schmalen Profilen verwirklichen zu
können. Um diesem Ziel gerecht zu werden war es notwendig die Holzblocktafelwand in Teilbereichen durch
eine hybride Stahl- Holzkonstruktion zu ersetzen.
Des Weiteren hat den Architekten viel daran gelegen,
die Fensterscheibe möglich bündig mit der Außenfassade zu platzieren. Um auch diesem Ziel gerecht
werden zu können mussten sie unter anderem einige Wärmebrücken in kauf nehmen. Dieses kann man
besonders im Fassadenschnitt an dem Fensterband
(rechts) beobachten.
Bei der realisierten Außenwand wurde ein von innen
sowie von außen diffusionsoffenes System mit einer
vorgehängten Furnierschichtplatte als Fassade gewählt. Durch die diffusionsoffene Konstruktion ist eine
ausgeglichene relative Luftfeuchtigkeit im Raum zu erwarten. Zudem verhindert diese Art der Konstruktion
eine Schimmelbildung, sorgt allerdings dafür, dass die
Konstruktion grundsätzlich feucht ist. Eine Diffusionsoffene Konstruktion ist laut DIN nicht mehr zulässig.
Die Furnierschichtplatte wurde als hinterlüftete Fassade mit sichtbaren Schrauben befestigt und weiß gestrichen. Dadurch, dass die Architekten vollständig auf
notwendige Versprünge in der Fassade wie beispielsweise Fensterbänke oder eine Attika verzichtet haben
ist zu erwarten, dass die Fassade sehr wartungsintensiv ist. Auch die sichtbaren Schrauben sorgen für
einen leichtes eindringen des Wassers in die Fassade.
Derartige Kleinigkeiten sorgen nur kurzfristig für den
gewünschten Erfolg einer ansprechend gestalteten
Fassade.
Die gewählte Holzblocktafelbauweise ermöglichte einen hohen Vorfertigungsgrad. Diese Vorfertigung ermöglicht nicht nur eine Witterungsunabhängige Herstellung, sondern verkürzt zudem die verhältnismäßig
teure Bauzeit auf der Baustelle.
176
Fassadenschnitt
Fassaden Atlas
Grundriss Detail
Fassaden Atlas
Fassadenisometrie
www.nikolaus-bienefeld.de
177
Aufbau (von außen nach innen):
1. Furnierschichtholzplatte Fichte
2. Hinterlüftung / Lattung
3. Holzfaserplatte bituminiert
4. horizontale Lattung / Dämmung
5. veritkale Lattung / Dämmung
6. Wandelement, Leimholztafel
7. Dreischichtplatte Fichte / Tanne
Malte Böing
178
27 mm
40/60 mm
24 mm
40/60 mm
80/60 mm
110 mm
19 mm
0,13 W/mK
0,16 W/mK
0,070 W/mK
0,13 / 0,035 W/mK
0,13 / 0,035 W/mK
0,13W/mK
0,13W/mK
Tabelle1
BerechnungdesUWert
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We point out to the fact that
all copyrights are remaining basically
with the authors of the designs.
msa | münster school of architecture
Sustainable Building Design Studio
Prof. i.V. Hans Drexler
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