Informationsreihe Thema: Seite: Stand: Glaukom 1 August 04 Glaukom (Grüner Star) Der chronische grüne Star entwickelt sich langsam, ohne äussere Anzeichen, meist jenseits des 45. Lebensjahres und tritt mit einer Häufigkeit von ca. 5 % bei älteren Menschen auf. Infolge von Abflussstörungen des Kammerwassers kommt es zu einer Erhöhung des intraokulären (Augeninnen-) Drucks, so dass in unbehandeltem Zustand Schädigungen der Retina (Netzhaut) und Erblindung die Folge sein können 1 2 . Als Mittel der Wahl wird zur Behandlung fast ausschliesslich das Medikament "Timolol", ein Beta-Rezeptorenblocker, in Form von Augentropfen eingesetzt. Unter Timolol-Behandlung sinkt der erhöhte intraokuläre Druck ab. Leider sind neben der positiven Wirkung von "Timolol" auch folgende Nebenwirkungen häufig: Verengung der Bronchien mit Atemnotzuständen, Verengung peripherer arterieller Gefässe und Reduktion der Glukosefreisetzung aus der Leber. Besondere Bedeutung kommt allerdings einer möglichen Beeinträchtigung der Herztätigkeit zu, was insbesondere bei älteren Menschen unabsehbare Folgen nach sich ziehen kann. Timolol führt zu einer verlangsamten Schlagfolge, wirkt als negativ chronotrop und setzt die Kraft der Herzmuskelkontraktion herab (negativ inotrope Wirkung). In der Studie von Takahashi et al. 2 konnte nachgewiesen werden, dass Ubichinon Q10 zusammen mit MSM dieser durch Timolol bedingten Herzinsuffizienz entgegenwirkt und sie deutlich lindert: Bei Glaukom-Patienten, die zusätzlich zu Timolol-Augentropfen 300mg Q10 und 1100mg MSM pro Tag, für einen Zeitraum von 6 Wochen erhielten, verminderte sich die Schlagfrequenz des Herzens signifikant weniger als in der Vergleichsgruppe ohne zusätzliche Q10 / MSM-Einnahmen. Des weiteren konnte festgestellt werden, dass sich die Herzkontraktilität unter der zusätzlichen Q10 / MSMSupplementierung signifikant erhöhte. Die Nebenwirkungen von "Timolol" lassen sich somit durch begleitende Q10 / MSM-Gaben stark einschränken, ohne die Absenkung des Augeninnen-Drucks bei Glaukom-Patienten negativ zu beeinflussen. Dekomposierte Herzinsuffizienz ist eine der Hauptindikatoren für die therapeutische Anwendung von Q10 auf der Basis verschiedener biochemischer und pathophysiologischer Mechanismen. Q10 als Bestandteil der inneren MitochondrienMembran spielt hier eine wesentliche Rolle bei der Energiegewinnung jeder einzelnen Zelle - es ist hier Coenzym der sogenannten Zell-Atmungskette. Als Teil ebenfalls aller anderen Zell-Membranen trägt es zur Aufrechterhaltung der Membranfluidität (Durchlässigkeit) bei, wiederum eine zwingende Voraussetzung für das dynamische Funktionieren von Ionenkanä- len. Mittel dieser Kanäle und speziell über sogenannte "gap junctions" erfolgt die Kommunikation zwischen den Zellen. Beim Herzen werden über diese Zellkontakte primär Reizimpulse weitergeleitet. Darüber hinaus ist Q10 das dominante lipidlösliche (Fett-) Antioxidans des Körpers. Insbesondere bei Patienten mit Herzinsuffizienz wurde ein erhöhter Verbrauch von Q10 festgestellt, der auf vermehrten oxidativen Stress (Freie Radikale) zurückzuführen ist 3. Dieser Wirkungsweise von Q10 und MSM kommt speziell bei der Behandlung von Glaukomen mit Timolol eine wesentliche Bedeutung zu. Durch eine ausreichende Nahrungsergänzung lässt sich die Wirkung von Timolol insofern optimieren, als Nebenwirkungen am Herzen deutlich abgeschwächt werden. Da medikamentöse Alternativen zu Timolol derzeit nur bedingt vorliegen, kommt dem beschriebenen Therapieansatz - Kombination von Timolol, Ubichinon Q10 und MSM - zur Behandlung von Glaukomen grosse Bedeutung zu. Selektive Betablocker wie "Betaxolol" oder Mydriatika wie "Dipivefin" zeigen in Untersuchungen zwar weniger Nebenwirkungen, erzielen aber nicht eine entsprechende Senkung des intraokulären Augendruckes wir Timolol 1. Verzehrempfehlung: 300mg Q10 und 1100mg MSM pro Tag. Dosierungsempfehlung: • • • Q10 Ultrasome Vitamin C coated Selen-Methionin 150 bis 450 mg / Tag 1500 bis 3000 mg / Tag 120 bis 360 mg / Tag Je nach Schwere der Erkrankung und Gewicht des/der Patient(in) können die angegebenen Dosierungen variieren. Bei einer Verbesserung der Symptome, die Dosierung während 4 Wochen beibehalten. Anschliessend auf eine individuelle Erhaltungsdosis langsam reduzieren. 1 Diggory P, Cassels-Brown A, Vail A, Abbey L.M, Hillman J.S, Avoiding unsuspected respiratory side-effects of topical timolol with cardioselective or sympathomimetic agents. The Lancet 1995: 1604 - 1606. 2 Takahashi N, Iwasaka T, Sugiura T, Onoyama H, Kurihara S, Inada M, Miki H, Uyarna N, Effect of Coenzyme Q10 on hemidynamic response to ocular Timolol. Journal of Cardiovascular Pharmacology 1989; 14: 462 - 468. 3 Littaru G.P. Energie und Schutz. Coenzyme Q10: Fakten und Perspektiven in der Biologie und der Medizin. C.E.S.I. srl Rom, 1995. International Mitochondrial Medicine Association, Postfach 49, 7403 Rhäzüns. Tel. 081 / 650 20 84