Fieber Definition Fieber ist keine Krankheit, sondern ein Symptom, welches anzeigt, dass im Körper eine Störung vorliegt (Störung der Wärmeregulation, steigert Abwehrmechanismus des Körpers).. Fieber wird als eine Erhöhung der Körperkern-Temperatur über 37.8° definiert. Kaum ein Symptom ist so mit Angst verbunden wie Fieber Aus überlieferten Lebenserfahrungen vor der Antibiotikaaera weitergegebene schwere Verläufe läßt Fieber als schwere Krankheit aufscheinen Viele Menschen glauben, dass die Höhe des Fiebers etwas über die Gefährlichkeit der Krankheit aussagt Fieber selbst ist meist nicht gefährlich , kann aber auf gefährliche Zustände hinweisen Temperaturregulation: Aufgabe Kerntemperatur trotz Schwankungen der Wärmebildung, Wärmeaufnahme und Abgabe auf einem Sollwert konstant zu halten Konstanthaltung der Kerntemperatur= Gleichgewicht zw Wärmeproduktion und Wärmeabgabe Zentrale Thermoregulation durch Thermorezeptoren , welche die Kerntemperatur erfühlen Wie wird Fieber ausgelöst ? Fieber wird durch Pyrogene induziert : fieberauslösende Botenstoffe (Bakterien, Viren, Nekrosen Autoimmunphänomenen Gifte Metalle Hormone Medikamente ) Pyrogene gelangen mit dem Blutstrom zum Hypothalamus und verstellen die Sollwertregulation nach oben Abwehrmechanismen werden in Gang gesetzt um die Kerntemperatur zu erhöhen Pyrogene Pyrogene sind Stoffe die Fieber verursachen: * exogene : Bakterien, Bakterientoxine oder Bakterienstoffwechselprodukte ( Lipopolysacharide bei gram- Bakt. = Endotoxin Toxin vom Staphylo aureus … * Endogene Pyroxine : Exogene Pyroxine induzieren die Ausschüttung von Zytokinen aus: Monozyten Makrophagen Keratinozyten Endothelzellen B-Lymphozyten Bindegewebszellen Epithelzellen Gliazellen Endogene Pyrogene Interleukin I Tumornekrosefaktor Interferone Interleukin 6—11— Ziliarer neurotropischer Faktor Onkostatin u.a.m. Was passiert beim Fieberanstieg? Hypothalamus gibt Befehl zur Temperaturerhöhung Körper reagiert mit verschiedenen Strategien zur Wärmeproduktion: a) Drosselung der Wärmeabgabe : Vasokonstruktion der Haut in der Peripherie Hände und Füße sind zunächst kalt und man friert b) Wärmeproduktion: Muskelzittern: Schüttelfrost Differentialdiagnose: Fieber- Hyperthermie Fieber ist ein Status, welches den Sollwert der Körpertemperatur nach oben verschiebt , ausgelöst durch Pyrogene Hyperthermie ( Temp über 41.2 ) ist Folge einer Überhiztzung ohne Sollwertverstellung im Hypothalamus: Heizkissen Sauna, Bad Maligne Hyperthermie Temperaturschwankungen Temperaturerhöhung durch körperliche Anstrengungen, Hitzeinwirkungen Durch oppulente Mahlzeiten bis ca 37.8° 2.Hälfte des Menbstruationszyklus, wobei der Zeitpunkt der Erhöhung mit der Ovulation zusammentrifft bis max 1,5° Unterschied Physiologische Tagesschwankungen bis zu 1° C , tiefste Werte am Morgen, höchste ca 17° Tiefere Kerntemperatur bei älteren Menschen , sodass bei 37.5° C bereits von Fieber gesprocehn werden kann . Bewertung der Körpertemperatur Tem. rectal Tem. Axillär , oral Untertemperatur - 36.2 - 35.8 Normaltemperatur 36,3 - 37,4 35,9 – 37 Erhöhte Temperatur 37,5 - 38,0 37,1 - 37,5 Leichtes Fieber 38,1 - 38,5 37,6 - 38,0 Mäßiges Fieber 38,6 - 39,0 38,1 - 38,5 Hohes Fieber 39,1 - 39,9 38,6 - 39,5 Sehr hohes Fieber 40,0 - 42,5 39,6 - 42,0 Tod durch Eiweißgerinnung Ca 42° Ca 42.1 Wie wird Fieber gemessen Rectale und orale Messungen gelten als die genauesten, da sie die Körperkerntemperatur erfassen, normal bis 37.8° Axilläre Messungen ungebau , durch verschiedene äußere Faktoren , durch fiebersenkende Maßnahmen Peripherie bereits reagiert Fiebermessung digital oder im Ohr : abhängig vom Winkel ( Abweichung bis +/-3° sind möglich Fieberarten Remittierendes Fieber :Tägliche Fieberschwankungen um 1°bis 2°C, wobei die Temperatur stets erhöht bleibt Intermittierendes Fieber : Tägliche starke Fieberschwankungen, die periodisch abfallen und sich mit Unter- oder Normaltemperatur Ondulierendes Fieber : Langsam ansteigendes, länger anhaltendes Fieber mit fieberfreien Intervallen Relapsfieber : in kurzen Perioden auftretendes Fieber, welches von einem oder mehreren fieberfreien Tagen unterbrochen wird, z.B. bei Malaria Ursachen des Fiebers 1. Infektionskrankheiten : ca 75% der Pat. * lokalisiert : Abszess, Pneumonie, virale und bakterielle Infekte * generalisiert : Septikämie Typhus * rezidivierend: kongenitale und erworbene Immundefekte 2 ) Maligne Tumoren ca 25% der Pat * maligne Lymphome * Leukämien * myeloproliferative Syndrome ( Polycytämia Osteomyelofibrose , primäre Thrombozytämie * solide Tumoren: intraabdominelle Tu, Nieren-Leberzelltu, Hypernephrom, Magen-Ca 3 ) Rheumatologische Erkrankungen : PcP 4 ) Kollagenosen –Autoimmunerkrankungen: LE, Arteriitis temporalis, Panarteriitis nodosa, Mb Bürger Wawasaki Syndrom , Behcet Syndrom Dermatomyositis , Mischkollagenosen 5) Granulomatosen: Wegener Granulomatosen, Churg Strauß, … Fieber bei Gewebszerfall: Myokardinfarkt, Lungeninfarkt,Gangrän der Extremitäten, Pacreatitis, Leberzirrhose… Fieber bei Hämolyse: riesige Hämatome, hämolytische Krisen bei Sichelzellanämie, Transfusionszwischenfälle Fieber bei allergischen Reaktionen: oft mit Exanthem, Ertythema nodosum bei Diphenylhydantion oder Sulfonamiden.. Ätiologie Bei der Ursachensuche immer genaue Anamnese machen und Begleitsympt. beobachten: Kopfschmerzen , Meningismus LK –Schwellungen Husten , Auswurf Hautausschläge, Bauchschmerzen-Flankenschmerzen Gelenksschmerzen Basisdiagnostik Anamnese: * Wie lange besteht das Fieber schon? * Wie ist der Verlauf ? * Wie wurde es gemessen? * Besteht eine Infektion? * Wirkt Pat. krank, apathisch, AZ? * Sind Verhaltensänderungen aufgetreten ? * Trinkt und ißt der Patient ? * Begleitsymptome: Schmerzen, Hautausschlag… •Körperliche Untersuchung Dient der Erkennung der Infektionsquelle: Inspektion: Mund Rachen, Nase, Ohren, NNH, Lunge, Magen-Darmtrakt, Harnwege , zentrales Nervensystem, Gelenken, Lk, Haut Auf Begleitsymptome achten: Schmerzen, Schwellungen, Dysurie, Flankenschmerzen, Gelenksschmerzen, Hauterscheinungen, LKSchwellungen, Durchfall, Austrocknung, Verwirrtheitszustände Bei langandauernden subfebbrilen Temperaturen denke man auch an: Tuberkulose, Neoplasien vor allem Lymphome, chron Pyelonephritis , Endocarditis lenta , Cholangitis HIV—Infektionen Bei folgenden Trias immer an Meningitis denken Bei Kindern oder Jugendlichen mit * Fieber mit Nackensteifigkeit * Bewußtseinsstörungen, Delirium Halluzinationen * Kopfschmerzen Wer ist besonders gefährdet Kinder besonders Säuglinge unter 3 Monaten Alte Menschen mit Vorerkrankungen schnell auftretende Exsikkose Herzinsuffizienz Wann ist Fieber eine Notfallssituation Neu aufgetretenes Fieber, das sehr schnell ansteigt Meist begleitet von schwerem Krankheitsgefühl Apathie, Verwirrtheitszustände, Krämpfe Exsikkose , verweigerte FlüssigkeitNahrungsaufnahme Luftnotanfälle Akutes Abdomen Merke Bei länger als 10 Tage andauerndem Fieber oder rezidivierende Fieberschüben immer an gefährliche Verläufe denken Keine Notfälle sind Fieber das mindestens 12 Stunden besteht und nicht auf Selbstmedikation anspricht , sagt nichts über die Schwere des Krankheitsverlaufes aus. Eine ärztliche Untersuchung muss aber trotzdem erfolgen um gefährliche Verläufe auszuschließen Soll Temperaturerhöhung behandelt werden?? Immer noch konträre Anschauungen Bei Abwehrgesunden soll Fieber nicht sofort gesenkt werden, da Immunvorgänge stimuliert werden Unbedingt gesenkt werden sollte Fieber – - bei kleinen Kindern –Fieberkrampfes - bei Erwachsenen mit kardialer -pulmonaler Vorerkrankung ( 1 ^Grad Fieberanstieg erhöht Sauerstoffbedarf um 13% Fall 1 Eine Mutter kommt mit ihrem 9 Monate altem Baby um 11 Uhr in mein Ambulat. , da seit 2 Tagen ondulierendes Fieber bestünde. Morgens 38.7 ° mittags leichte Temperatur, am Abend sei das Fieber auf 39.6° angestiegen Das Baby trinke normal, sei zwischendurch sehr lebhaft , gegen Abend wenn das Fieber steigt, dann sei es unruhig , weine viel, habe aber nachts relativ gut geschlafen, da die Mutter ihm Tachypirina gegeben habe. Ihr sei sonst nichts aufgefallen, es huste nicht , sei nicht verschnupft, habe keinen Durchfall Untersuchung 9 Mo altes sehr lebhaftes Baby , Mädchen rosige Wangen, klare Augen, Mund und Rachen nicht gerötet, Ohren inspektor. unauffällig, Lungen auskultatorisch frei, keine vergrößerten LK , Abdomen weich , nicht dolent , äußeres Genitale unauffällig, Fieber bei Untersuchung rectal 38.3 Insgesamt neg. Befund Aus Verlegenheitsgründen wurde ihm auch ein Urinsammelbehälter angebracht um eine ev Cystitis auszuschließen , Auch hier Harnstick neg. Diagnose: Fieber unbekannter Genese Therapieverordnung, Tachypirina bei Bed abwarten , bei Persistieren des Fiebers morgen erneute Vorstellung oder Anruf bei Verschlechterung Am nächsten Tag Anruf der Mutter für Hausbesuch wegen deutl Verschlechterung des AZ Status: Baby bereits sichtlich krank, mit trüben Augen, Fieber 39.8° rectal, weinerlich, unruhig, leicht tachypnoisch, erneut neg Inspektionsbefund und Auskultationsbefund. Während der Untersuchung bei Berührung des Füßchens zuckt es zurück und fängt an zu brüllen— Dg: Paneritium am Großzeh bei vorher eingerissener Haut mit beginnendem Erysipel Es erfolgt Öffnung des Paneritiums, lokales Bad in Betadine, AB Gabe und Verband mit Silbernitratsalbe Was war falsch ? Bei der ersten Untersuchung wurde dem Kind nicht das Stramplehöschen ganz ausgezogen , sondern nur heruntergezogen! Merke: Untersuchung immer bei ausgezogenem Patienten Bakterielle Hautinfektionen Staphylokokken: häufigste Infektion der Haut und Weichteile, durch Eiterbildung gekennzeichnet: * Follikulitiden * Impetigo * pyodermien * Schweißdrüsenabszesse * Furunkel, Karbunkel * Paneritien, Wundinfektionen Status febbrilis und Hautausschläge Petechien und Purpura: verursacht durch 1 ) Bakterien ( überwiegende Fälle mit gram- ) , Meningokokken,Gonokokken, Streptokokken, Staphylo, Gonokokken, Pseudomonas, 2 ) Rickettsien: Fleckfieber, Rocky-Mountain 3 ) Viruserkrankungen—am häufigsten: Masern, Röteln, Mononucleose, Hepatitis 4 ) Arzneimittel, nicht infektiös, 5) allergisch: purpura Schönlein Hennoch 6) immunologisch :LE •Fieber und Exantheme Viral: Masern , Röteln , Dreitagefieber, Ringelröteln ( erythema infectiosum) Bakterielle Erkrankungen: Streptokokken, mit besonderer Affinität zur Haut: Erysipel,Scharlach, Erythema marginatum, Staphylo mit toxischem Schocksynddrom… Seltene Erreger: HIV, Adenoviren, Clamydia psittaci, Leptospiren… Fall 2 Mädchen 15 Jahre kommt in die Sprechstunde wegen Halsschmerzen, Schluckbeschwerden, Fieber axillär gemessen 38.3° seit drei Tagen, Kopfschmerzen und schmerzhafte LKSchwellung am Hals. Zusätzlich hätte sie leichte Bauchschmerzen, Innapetenz, Brechreiz, fühle sich „ steinkrank“. Mutter sei sehr besorgt gewesen und hätte bereits am 1 Tag die EH aufgesucht, dort banaler viraler Racheninfekt festgestellt, inzwischen aber Tonsillen geschwollen und AZ verschlechtert Untersuchung: red. AZ der Patientin, wirkt krank, Inspektion: Rachen massiv gerötet, Tonsillen geschwollen , mit großfleckigen weißlichen Belägen bedeckt , Schlucken schmerzhaft, am Gaumen blass-rötliches Enanthem, Zunge stark belegt , an den Seitenrändern ebenfalls Enanthem, LK schmerzhaft geschwollen bes. im Bereich des Kieferwinkels, laterocervikal, nuchal . Leber am Rippenbogen , leicht schmerzend bei tiefer Palpation, Milz am unteren Pol tastbar ( Schwellung ) Diagnose: V.a Mononucleose Therapie: Bettruhe, viel Trinken bei starken Schmerzen Paracetamol oder Ibuprufen Zwei Tage später ruft Mutter wieder an, ihrer Tochter gehe es nicht besser und sie habe immer noch Fieber und Rachenentzündung, sie brauche ein Antibioticum. Erneute ausführliche Erklärung der viralen Genese und der Ungefährlichkeit der Erkrank. Mutter wirkt nicht zufrieden Am nächsten Tag dringender Anruf der Mutter zum Hausbesuch , ihre Tochter habe überall schweren Hautausschlag Bei meiner Ankunft findet sich ein konfluierendes generalisiertes makulopapulöses Exanthem besonders ausgeprägt am Stamm und oberen Extrem. Auf dringlicher Nachfrage , was die Mutter ihr gegeben habe sagte sie: Augmentin, da ihr vorgekommen sei , ich hätte zu wenig getan Mononucleose Virale Infekte Assoziierte Symptome: allgemeine Abgeschlagenheit, Erbrechen, Inappetenz, Gliederschmerzen, Myalgien ( bes. Hepatitis mit einigen Tagen vorausgehenden Arthralgien vor Ausbruch der Krankheit), LK-Schwellungen Diagnostik: Virale Infekte führen zu *nichteitrigen Infektionen * Leukozytenzahl normal bis leicht erhöht * keine Linksverschiebung * Lymphozytenanstieg( am meisten bei der Mononucleose , aber auch bei Masern, Röteln Mumps, Dreitagefieber, Hepatitis und Zytomegalie Fall 3 Junge ansonsten gesunde Frau 29 Jahre kommt wegen starken Bauchschmerzen und Fieber . Bereits seit 2-3 Tagen seien leichte Bauchschmerzen , besonders im rechten unteren Abdominalbereich vorhanden gewesen. Auch sei jetzt Durchfall aufgetreten und Brechreiz sowie Fieber . Anfangs habe sie gedacht, es handle sich um eine Bauchgrippe , aber jetzt sei sie sehr besorgt, denn die Bauchschmerzen unerträglich. Appendectomie mit 12 Jahren, letzte gynäk Untersuchung vor drei Monaten mit neg Befund Übrige Anamnese bland Untersuchung: Fieber , schlechter AZ Bewegungen bereiten ihr Schmerzen, das Hinlegen auf die Liege sehr schmerzhaft , Abdomen gebläht , bei oberflächlicher Palpation bereits deutliche Bauchdeckenspannung , bei minimalsten Bewegungen Schmerzausrufe Dg: akutes Abdomen --- sofortige Einlieferung ins Krankenhaus Differentialdiagnostische Überlegungen Adnexitis mit Peritonitis, Colitis , Diverticulitis Cholezystitis Abdominelle Abszesse Gallenwegserkrankung –Leberabszesse Pancreatitis Eileiterschwangerschaft Diagnose aus dem Krankenhaus : rupturierte Eileiterschwangerschaft Fieber und Abdominalschmerzen Fieber durch Abdominalerkr. immer Grund zum raschen Handeln Zeitverzögerungen können oft tödlich sein Wichtigste Entscheidungsgrundlage basiert auf genaue Anamnese und klinischer Untersuchung Zeitverzögerte bildgebende Verfahren oder Laboruntersuchungen nicht hilfreich und für den Patienten gefährlich Peritonitis Entzündung des Peritoneums immer bedrohlicher Zustand mit systemischen Auswirkungen Kann zu Sepsis, Organdysfunktion bis Organversagen oder zum septischen Schock führen Klinik Systemische Entzündungszeichen mit Fieber, Schüttelfrost, Brechreiz und Inappetenz Starke , z.T. heftige anhaltende Bauchschmerzen , die durch Bewegung stärker werden Peritonitiszeichen : * schmerzhafte Palpation * unwillkürliche Abwehrspannung d. Bauchdecke, die auch bei Ablenkung und in Narkose nachweisbar ist * Loslaßschmerz (im Extremfall schon bei leichtesten Pendelbewegungen) Einteilung der Peritonitis Primäre P: spontan durch Infektion auf hämatogenem Weg ( Kindern ; leberzirrhose, nephrotischem Syndrom aus dem weibl Genitale) Erreger: Pneumok., E-coli, Strepto-A Sekundäre Form: häufigste Form durch Perforation einer primär nekrotis. Läsion-polymikrobiell aus Bauchraum, weibl Genitaltrakt, Perforation oder Eingriffe Tertiäre Peritonitis : persistierend , diffus, mit klinischem Bild einer okkulten Sepsis ohne fassbaren Focus ( Ursache meist Störung der lokalen Infektabwehr) Fall 4 89 jähriger Mann , Heimbewohner mit höhergradiger Demenz Typ Alzheimer, leichtem Parkinson , Dauerkatheterträger , geht selbsständig zum Essen , relativ guter Az, Eines Tages leichtes Unwohlsein, Inappetenz, wird vom Speisesaal in sein Zimmer gebracht da ihm „ nicht wohl „ gewesen sei,. Er wird ins Bett gelegt und kontrolliert. RR 130/ 85 , Frequenz 86/ min, keine Zyanose, kein Fieber , kein Husten, keine Durchfälle, keine Schmerzen Am Nachmittag Anruf der Schwester aus dem Altersheim, dem Patienten gehe es schlechter , er sei leicht eingetrübt , aber weckbar, zeige keine fokal neurologischen Ausfälle kein Fieber Bei meinem Eintreffen ca 1 Stunde später : Patient somnolent bis soporös, weckbar , aber nicht im Stande Antworten zu geben, bei Aufforderungen nur ungezielte Abwehrbewegungen. RR90/60, Tachypnoe 18/ min, tachykard bei 100/ min, Tem 35.8° rectal gemessen Lunge auskultatorisch frei , Abdomen weich bis auf leichte Abwehrspannung bei tiefer Palpation im Unterbauch Keine neurolog fokale Zeichen Differentialdiagnostische Überlegungen: Harnkatheter??, Harn? V.a. Urosepsis Beginn mit AB-Therapie mit sofortigem Ansprechen , Entfernung des DK und Setzen eines neuen– Kultur der Katheterspitze Sepsisquelle : Katheterspitze , Wachstum: Mischflora unter anderem auch Klebsiellen Sepsis Konsequenz einer schweren Infektion mit Aussaat der Mikroorganismen ins Blut und Toxinausschwemmung Typische Klinik Typische Laborbefunde Klinik und Labor bei Sepsis Bei Sepsis sind 2 oder mehr Symptome/ Befunde obligat Hypothermie( <35,6 ) oder Fieber >38.3 Tachykardie >90/ min Tachypnoe Leukozyten > 12.000, oder < = 4000 Dokumentation einer Infektion Schwere Sepsis Sepsis und Organdysfunktion Hypotension RR < 90 , oder abfallend Hypoperfusion- Lactazidose Oligurie ( <30 ml/ min ) trotz Flüssigkeit Veränderungen des Bewußtseins Septischer Schock Hypotension trotz adäquater Flüssigkeitszufuhr Hypoperfusion mit Multiorganversagen Leukozytose– Leukopenie Hypoxämie ( PaO2 < 75mm Hg Gerinnungsstörungen Thrombozytopenie Elektrolytverschiebungen LDL, CPK Anstieg, Lactazidose Typische septische Metastasen Staphylo. Aureus: Haut, Gehirn,Niere, Endokard, Lunge, Knochen , Leber , Hoden ß-hämolys. Strepto: Haut , Gelenke Pneumokokken: Meningen, Gelenke, Endokard, Peritoneum Salmonellen : Knochen, Weichteilabszesse, Arterien Gelenke, Pericard Hämophilus infl.: Meningen, Lunge, Pleura Sepsisquellen Aus therap. Gründen ist es wichtig die Eintrittspforte der Sepsiserreger zu finden In 50% Sepsis von Harnwegen ausgehend: Blasenkatheter, Instrumentierung, Obstrukt. Gastrointestinaltrakt: Divertikulitis, Perforation Abszesse, Obstruktion durch Tumore oder Steine, Cholezystitis, Pancreatitis Respirationstrakt: Intubation, Tracheotomie, maschinelle Beatmung Haut: Wunden, Insektenstiche, Verbrennungen, operative Eingriffe Sepsisquellen Harnwege Gastrointestinaltrakt Respirationstrakt Haut Genitaltrakt Liegende Fremdkörper Genitaltrakt: bes. bei Frauen im gebährfähigen Alter : post partum, post abortum , Häufig bei Kinder: Tonsillitiden, Otitiden Septische Erkrankungen bei liegenden Kathetern: intravasal, liegende Venenkatheter, Port-a cath, Gefäß- und Gelenksprothesen SM-Elektroden…. Prädisponierende internistische Erkrank : DM, Malignome, immunsuppresive und Korticosteriodtherapie Leberzirrhossen, Zunehmend häufiger finden sich Erreger wie Pseudomonas, und Candida Fall 5 Mann 1939 geb, seit 2006 in meiner Behandl., 2006 diagn, CLL, Bzelltyp Stad A nahc Binet, metabolisches Syndrom mit Hypertonie, Hyperlipidämie, Adipositas II, DM Typ II, COPD , radikulären Schmerzen bei Fraktur L3 und WK-Sinterung bei L4-5 , rezidivierende pulmonale Infekte. Im Jänner 2012 Auftreten von Fieber Husten, purulentem Auswurf, zunehmende Atemnot trotz Langzeitther. Seine COPD. Es wird die Diagnose gestellt: b.pneumon. Infiltrat bds basal , röntgenolog bestätigt , langsamer Risolution, AB-Therapie insgesamt 3 Wochen Nach einer erneuten Röntgenkontrolle zeigt sich weiterhin Infiltrat li basal , verstärkte Bronchialzeichnung perihiliär bds, diffuses Emphysem, Herzschatten leicht nach links verbreitert. 06.03.12 CT-Thorax HR: Verdickung der Bronchialwand bds inferior, Bronchiektasien, Pleuraverdickung, Interstiopathie mit Bläschenbildung re medialinferior, kein Lymphadenopathie, viele reaktiv imponierewnde LK-Vergrößerunge bis max 2 cm paratracheal re, Barety Loge paraaortal CT- Halsregion: keine LK Vergrößerungen Procedere: Anschließend an das CT wird Patient ins Krankkenhaus eingewiesen , dort werden Kulturen aus der Bronchiallavage angelegt : Wachstum von Candida– Nach 2 wöchiger Infusionstherapie mit Antimykoticum Entlassung aus dem Krankenhaus. Relatives Wohlergehen, kein Fieber mehr Mitte Mai Wiedervorstellung des Patienten mit Fieber um die 38 Grad ohne wesentliche bronchitische Symptomatik, kein Lokalbefund abwartendes Verhalten Im Juni kommt Patient erneut mit anhaltendem Fieber seit 14 Tagen bis 38°, vermehrten Nachtschweiß, leichtem Gewichtsverlust von 4 kg, und Adynamie. Bei der Untersuchung fällt ein vergrößerter LK cervikal + supraclaviculär auf von der Größe von ca 3-4 cm Procedere: Procedere: dringende hämatologische Visite, LK Exzission Diagnose: hochgradig malignes peripheres B-Zell Lymphom Fieber bei Tumorerkrankungen Ursache: paraneoplastische Syndrome Freiwerdende Zytokine bei Tumorzerfall Bildung von Zytokinen als Reaktionaantwort des Körpers auf das Fremdgewebe Tunmor (wie TNF-alpha), Paraneoplastische Allgemeinsymptome Anämie ( Tumoranämie Thrombophilie ( Neigung zu Thrombosen und LE Kachexie Fieber Leukozytose Beispiele für paraneoplastisches Syndrom sind, SIADH –Schwarz Bartter S: inappropriate ADH Prod Marie-Bamberger Syndrom: ( Schwellungen im Bereich der Diaphyse der langen Röhrenknochen Dermatomyositis ( Muskelschmerzen, CPK Erhöhung ) Lambert Eaton S: ( beinbetonte Muskelschwäche, Akkomodationsstör , ..) Trousseau S: Auftreten einer Phlebothrombose oder einer Phlebitis migrans U.v.a.