22 KULTURREGION Gospelgottesdienst mit Cheerleadern Goslar. Da ist den Veranstaltern eine glänzende Idee gekommen, die Umsetzung wird spannend: Am kommenden Sonntag, 8. September, beginnt um 17.30 Uhr der nächste Gospelgottesdienst in der Frankenberger Kirche, Motto: „Volles Vertrauen – volles Risiko“. Was dient besser der Veranschaulichung des Mottos, als Menschen, die sich aufeinander absolut verlassen müssen aber auch ein Risiko eingehen – Cheerleader müssen das bei ihren Hebefiguren tun. So sind bei diesem Gottesdienst der Gospelchor Happy Voices Goslar sowie die Blue Flames Cheerleader des Goslarer SC dabei. Die Predigt hält Dr. Christopher Kumitz- Brennecke aus Schladen. Der Gospelchor Happy Voices Goslar besteht aus 30 Sängerinnen und Sängern, die sich wöchentlich treffen, um ihre Begeisterung für Gospel, Spirituals und rhythmische Grooves zu teilen und gemeinsam zu singen. Unter dem Motto „Singing all together“ werden für das Repertoire des Chores Gospelklassiker, moderne Arrangements sowie Afrikanische Musik und Popstücke mit Das Damen-Cheer-Team des Goslarer Sportclubs 1908 e.V. trainiert unter der Leitung von Annett Sobek und tritt bei Spielen oder Veranstaltungen der GSC Teams, bei Firmenfeiern oder privaten Anlässen in und um Goslar auf. Am Sonntag präsentieren sich beide Gruppen ab 17.30 Uhr, bevor der Gottesdienst um 18 Uhr beginnt. Im Anschluss an den Gottesdienst lädt die Gospelkirche Goslar zu Speisen, Getränken und einem gemütlichen Beisammensein im Kleinen Heiligen Kreuz ein. je/red Freitag, 6. September 2013 Im Kindergarten kam sie zum Akkordeon Isabel Scheunert (12) erhält auf Vorschlag der Kreismusikschul-Jury das Begabtenstipendium der Bürgerstiftung Von Sabine Kempfer Goslar. Isabel Scheunert ist die neue Stipendiatin der Bürgerstiftung an der Kreismusikschule Goslar. „Sie spielt toll Akkordeon“, informierte Dr. Otmar Hesse und lobte anschließend die „hervorragende Arbeit“, die an der Goslarer Musikschule geleistet werde. Früher habe die Bürgerstiftung für Goslar und Umgebung mehr die Breite gefördert, jetzt suche sie sich gezielt junge Musiker aus, die eine besondere Begabung haben und daher auch besonders gefördert werden sollen. Eine (finanzielle) Last, die nicht alleine den Eltern aufgebürdet werden soll – die müssten ohnehin einiges investieren – Unterricht, Instrumente (ein kleines Schülerakkordeon kostet 4000 Euro), Fahrten zum Übungs- oder Auftrittsort. Das Stipendium beinhaltet die Übernahme der Kosten für eine Stunde Einzelunterricht in der Woche, und das für ein Jahr lang; nach den Sätzen der Kreismusikschule sind das gut 1000 Euro. Wer in den Genuss der Förderung kommt, hat eine Jury der Kreismusikschule entschieden. Die Wahl fiel auf Isabel, die als Zwölfjährige bereits in die Studienvorbereitung aufgenommen wurde – das ist laut Kreismusikschulchefin Katharina Busmann sonst erst ab 13 Jahren möglich. Isabel hat bereits bei Jugend musiziert mitgewirkt und auf Landesebene mit 24 Punkten das zweitbeste Ergebnis abgeholt. Eine Weiterleitung zum Bundeswettbewerb wäre ihr sicher gewesen – wur- Täglich übt die junge Stipendiatin Isabel Scheunert (12) mindestens eine halbe Stunde auf dem Akkordeon – nach den Hausaufgaben. Unterstützt und gefördert wird sie von Dr. Otmar Hesse (Bürgerstiftung), Katharina Busmann (KMS), Mutter Heike Scheunert, Lehrerin Ina Scharf und Sponsor Dr. Dietmar Kipping (v.li.). Foto: Kempfer de aus Altersgründen jedoch ausgeschlossen. Eine Kostprobe ihres Könnens wird sie am 1. Oktober zum bundesweiten Tag der Stiftungen in der Kreismusikschule geben. Dass Isabel zum Akkordeon kam, hat sie der musikalischen Früherziehung zu verdanken. Die genoss sie als Dreijährige im Kindergarten Groß Döhren von Ina Scharf, die noch heute ihre Akkordeon-Lehrerin ist und in deren Akkordeon-Ensemble sie mitspielt. Seit fünf Jahren nimmt Isabel regelmäßig Unter- richt. Zunächst hätten sie, noch vorsichtig, Halbjahresverträge abgeschlossen, erzählt Mutter Heike Scheunert – doch die Begeisterung blieb. Nur das Akkordeon wechselt von Zeit zu Zeit, denn es „wächst“ mit: Für jede Körpergröße gibt es ein entsprechendes Instrument, damit die Körperhaltung ideal ist, erläutert Scharf. „Kultur und speziell Musik wird viel zu wenig gefördert. Es ist schön, wenn man etwas dazu beitragen kann“, sagt Dr. Dietmar Kip- ping. Der Geschäftsführer von PDV-Systeme konnte von der Bürgerstiftung als Sponsor für das Stipendium gewonnen werden. Kippings eigene Kinder waren an der Kreismusikschule aktiv, seine Tochter spielt heute im Orchester in Braunschweig Violine. Im vergangenen Jahr war es Jake Blendermann, der in den Genuss der von der Bürgerstiftung vermittelten Förderung kam. Er wurde am Musikgymnasium in Dresden angenommen, wo er heute lebt und Cello spielt. Das große Finale Theaterfahrten nach Hildesheim Musikfestival endet mit drei Konzerten Theatersaison startet mit „Faust“ in Hildesheim – Karten an der Odeon-Kasse Goslar. Mit drei Konzerten feiert das sich an ihrer musikpädagogischen 11. Internationale Musikfest am Wirkungsstelle, der Musikakademie Wochenende seinen Abschluss. Kassel, zusammengefunden und Heute Abend ist von 19.30 Uhr der agiert seit einigen Jahren in der geGeiger Denis Goldfeld wieder ein- samten Republik. Am Sonntag, ebenfalls um 17 mal zu Gast in Uhr, findet das der Kaiserstadt. Musikfest seinen Der internatioAbschluss auf nal renommierte Internationales dem Klostergut Geiger gestaltet Musikfest Heiningen. Im ein Programm dortigen Barockmit Musik von Johann Sebastian Bach und Eugène saal stellen Agnes Izdebska (Geige) und Mateusz Goraj (Gitarre) Werke Ysaÿe in der Neuwerkkirche. Die beiden Klaviertrios von von Schubert, Ysaÿe und anderen Franz Schubert interpretieren am Komponisten vor. Karten für jeweils 20 (ermäßigt Samstag um 17 Uhr Geigerin Felicia Terpitz, Cellist Wolfram Geiss und 15) Euro sind in der Tourist-Info am Pianist Christian Petersen im Gro- Markt, im Pressehaus und an den ßen Heiligen Kreuz. Das Trio hat Abendkassen erhältlich. je Goslar. Zur Theater-Saison 2013/2014, die am 13. September mit dem der Tragödie „Faust“ von Johann Wolfgang von Goethe beginnt, ist das Odeon-Theater wieder zu Gast in Hildesheim. Dabei macht Weltliteratur den Anfang: „Da steh ich nun, ich armer Tor! Und bin so klug als wie zuvor.“ Mit diesem „faustschen“ Seufzer startet das Schauspiel-Abonnement in die neue Spielzeit. Das Musiktheater präsentiert zum Saisonbeginn, passend zum Verdi-Jahr 2013, am 5. Oktober „Falstaff“. Der berühmteste Fettwanst der Opernbühne ist die Titelfigur von Giuseppe Verdis vielleicht größtem Geniestreich. Gute Unterhaltung und einen spannenden Abend garantiert sicherlich auch das Hippie-Musical „Hair“ am 18. Oktober. Bei der Uraufführung 1968 sorgte es für einen handfesten Skandal – heute gilt das Musical als Meilenstein der Popkultur. Als Monolog für einen Schauspieler kommt Franz Kafkas berühmte Erzählung „Die Verwandlung“ am 1. November auf die Bühne und damit die Geschichte über den Handelsvertreter Gregor Samsa in der Inszenierung von Martin Süß. Das Schauspiel „Der gute Tod“ von Wannie de Wijn, ein berührendes Stück über Sterbehilfe voll tiefen, menschlichen Humors wird am 29. November gespielt. Den Jahresabschluss bildet „Peter Grimes“, die erste und zugleich bedeutendste Oper Benjamin Brittens, dessen 100. Geburtstag Ende 2013 gefeiert wird. Das Werk steht am 21. Dezember in der Inszenierung von Frank Van Laecke und unter der musikalischen Leitung von Leif Klinkhardt auf dem Programm. Für die Vorstellungen stehen in den Bussen, die im Rahmen der Abonnements nach Hildesheim fahren, noch einige Plätze zur Verfügung. Sie werden zusammen mit einer TfN-Karte für die Vorstellung im Paket angeboten. Dieses Angebot hat begrenzte Kapazitäten. Karten für alle Aufführungen des gesamten TfN-Angebotes sind an der Odeon-Kasse (dienstags von 10 bis 13 Uhr und mittwochs von 15 bis 19 Uhr sowie bei der GZ erhältlich. Musik mit Bläsern aus Windsor und Brzeg auf den Bergwiesen 27. Niedersächsische Musiktage bringen Konzerte in die Region – „Blauer Haufen“ wird am Wahlsonntag zum „klingenden Konzertraum“ Von Sabine Kempfer Goslar. Kaum geht das Internationale Musikfest Goslar/Harz seinem Ende entgegen, steht schon wieder das nächste Festival am Horizont: Die 27. Niedersächsischen Musiktage beginnen offiziell am morgigen Samstag, und sie bringen in diesem Monat immerhin drei Konzerte in die Region. Ein Bonbon: Am Wahlsonntag, 22. September, ist das einzige Open-Air-Konzert der Saison auf dem „Blauen Haufen“ am Rammelsberg geplant. „Das ist einmalig, unwiederholbar und eine einzigartige Spielstätte“, schwärmte Katrin Zagrosek, Intendantin der Niedersächsischen Musiktage, beim Pressegespräch in der Sparkasse Goslar-Harz; die Niedersächsische Sparkassenstiftung mit den Bankinstituten vor Ort ist landesweit Partner und Förderer des Festivals. Vor der „grandiosen Kulisse“ des Rammelsbergs soll die Natur zum „klingenden Konzertraum“ werden. „Auf einer Länge von zwei Kilometern erstreckt sich ein Musikereignis, das gute Chancen hat, das Konzert des Jahres im Harz zu werden“, heißt es in der Pressemitteilung. Zum Einsatz kommen sollen mehrere Blaskapellen, zwölf große Trommeln und die Kirchenglocken der Stadt. Mit dabei sein das Landesjugendblasorchester Niedersachsen, das Percussion-Ensemble Novaslap, Bläserensembles aus Goslars Partnerstädten Windsor/Maidenhead und Brzeg (Polen) sowie begeisterte Goslarer Bürger. Zur Aufführung kommt die zeitgenössische Landschaftsmusik „Ritual“ von Georg Friedrich Haas. Haas komponierte „Ritual“ 2004 zum Gedenken an die Lawinenopfer in Galtür (Österreich). Bei den Niedersächsischen Musiktagen wird es als Zeichen um- Das Landesjugendblasorchester und die Goslarer Formation Nova Slap gestalten mit Foto: Musiktage anderen Ensembles ein Konzert auf dem Blauen Haufen. fassender Freundschaft aufgeführt; denn Freundschaft ist das Motto des diesjährigen Festivals. Auf dem Blauen Haufen soll es um die Freundschaft zur Natur, mit den Partnerstädten und die Freundschaft untereinander gehen. „Das ist ein musikalischer Akt der Freundschaft, den wir feiern“, erläuterte Zagrosek; 70 Minuten werde das Werk dauern, der Eintritt ist kostenlos, Beginn um exakt 14.56 Uhr, da die Kirchenglocken alle 15 Minuten einbezogen werden. Ein Shuttle-Bus soll Interessierte auf den Berg bringen, für Individualverkehr wird die Straße zur Vermeidung von störenden Nebengeräuschen voraussichtlich gesperrt. Die jungen Musiker aus den Partnerstädten kommen in der Jugendherberge unter; für sie wird laut Fachbereichsleiter Burkhard Siebert ein umfangreiches Begleitprogramm erarbeitet. Zwei weitere Konzerte werden der Region beschert: Am Donnerstag, 26. September, wird um 20 Uhr zum „Piano-Battle“ in die Rathaushalle nach Einbeck eingeladen. Am Sonntag, 29. September, heißt es ab 17 Uhr in der Eichsfeldhalle in Duderstadt „Europa tanzt“.