AUFBAU UND STRUKTUR

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M. Müller, SoSe 2005
AUFBAU UND STRUKTUR
VIREN SIND EINFACH AUFGEBAUT
RNA
Capsid
= Coat
(Protein)
M. Müller, SoSe 2005
DNA
Membran
= Envelope
(Glykoproteine,
Lipide, Reste
von WirtszellMembran)
AUFBAU UND STRUKTUR
VIRUSGENOME: DNA
SS = Einzelsträngig
ODER
RNA
+ oder - Strang *
*+RNA = wird direkt translatiert
*-RNA = kann nicht direkt translatiert werden
DS = Doppelsträngig
Segmentiert
Doppelsträngig segmentiert
Circular
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AUFBAU UND STRUKTUR
CAPSID: AUFBAU + FUNKTIONEN
• Capsid (Proteinhülle um DNA/RNA)
• Capsomer (kleinste Einheit für den Aufbau eines Capsids)
• Protomer (kleinste Einheit für den Aufbau eines
Capsomers)
• Capsid enthält basische Proteine (Polykation)
• Capsid hat kein Cystein (damit auch keine S-S Brücken)
ICOSAEDER
(KUBISCH)
• Capsid dient der Verpackung und dem Schutz der
Nukleinsäure
• Capsid ermöglicht denTransport der Nucleinsäure von
Zelle zu Zelle
• Capsid enthält spezifische Moleküle für die Anheftung
(Attachment)
• Capsid kann helical oder kubisch aufgebaut sein
HELICAL
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AUFBAU UND STRUKTUR
VIRUSMEMBRAN (ENVELOPE)
Zusätzlich zum Capsid besitzen einige
Viren noch umschließende Membranen
(Hüllen, Envelopes).
Hülle
Die exponierten Proteine auf der
Virusoberfläche sind hauptverantwortlich
für die spezifische Bindung der Viren an
die Wirtszellen.
Sie können unterschiedliche Strukturen
haben und somit viele verschiedene
Rezeptoren erkennen.
Aber:
Die exponierten Proteine auf der Virusoberfläche unterliegen einem starken
Selektionsdruck durch das Immunsystem.
Änderungen dieser Proteine können zur Bildung neuer Subtypen führen
(antigenic shift; antigenic drift).
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AUFBAU UND STRUKTUR
VIROIDE SIND NACKTE VIREN
Viroide sind hüllenlose (!) RNA-Viren und Erreger von
Pflanzenkrankheiten.
Das bekannteste ist das PSTVd (potato spindle tuber viroid).
Es sind kleine (200-400 Nukleotide), stäbchenförmige
RNA-Moleküle mit einer bestimmten Sekundärstruktur.
(nach Alan J. Cann: Principles of Molecular Virology, 2001)
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AUFBAU UND STRUKTUR
BAKTERIOPHAGEN: MEIST KUBISCH
Phagen können neben dem
Kopf (Capsid) zusätzliche
Ausstülpungen wie:
Kragen,
Schwanz,
Schwanzfasern und
Endplatte besitzen
(aus A. Levine, Viren, 1993)
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AUFBAU UND STRUKTUR
NACHWEIS VON BAKTERIOPHAGEN
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AUFBAU UND STRUKTUR
URSPRUNG DER VIREN
• Wie sind Viren entstanden?
• Wie sehen die Kräfte aus, die neue Viren
entstehen lassen?
• Wie verlaufen Wandlung und Evolution der
Viren?
• Welcher Selektionsdruck führt zu neuen
Krankheiten?
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URSPRUNG UND EVOLUTION
URSPRUNG DER VIREN
Zur Zeit gibt es über den Ursprung der Viren
3 Theorien:
1.
Virusentstehung durch Degeneration
(Parasit)
2.
Virusentstehung aus wirtszelleigenen
RNAoder DNA- Molekülen
3.
Abstammung von selbstreplizierenden
Molekülen (Coevolution)
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIREN: LEBENDE ORGANISMEN ?
• Viren werden als submikroskopisch kleine, obligat
intrazelluläre Parasiten auf molekularer Ebene
definiert.
• Viruspartikel setzen sich aus vorgefertigten
Komponenten zusammen.
• Viruspartikel wachsen nicht
• Kein bekanntes Virus hat das biochemische oder
genetische Potential, um Energie oder Proteine zu
synthetisieren.
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIREN: DOCH LEBENDE ORGANISMEN ?
• Viren bedienen sich des gemeinsamen
genetischen Codes (ATCGU)
• Viren können in der Zelle ihre eigene
Vermehrung in Gang setzen
• Viren reagieren auf Veränderungen ihrer
Umwelt (Evolution)
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URSPRUNG UND EVOLUTION
KOMPROMISS:
• Innerhalb von Wirtszellen sind Viren lebende
Organismen, während sie außerhalb davon
komplexe, metabolisch inerte Moleküle
darstellen.
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIREN ALS EVOLUTIONSMOTOR
Viren haben eindeutig zwei Funktionen in unserer
Evolution:
1. Krankheiten, die sie hervorrufen, führen zur
Selektion resistenter oder weniger anfälliger
Wirtsorganismen
2. Genetische Information von Viren wird in
unser eigenes Erbgut eingebaut (Onkogene)
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIRALE ÜBERLEBENSSTRATEGIEN
• Die natürliche Umwelt stellt für die meisten Viren
eine Barriere dar.
• Sehr empfindliche Viren können entweder nur
durch direkte Übertragung (kurzer Infektionsweg)
oder hohe Wirtsdichte überleben
(„Virusreservoir“).
• Viele Viren haben sich daher auf den zwischenzeitlichen Befall von Vektoren „spezialisiert“.
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIRALE ÜBERLEBENSSTRATEGIEN
Viren können daher z.B.:
• In gesunden Trägern weiterleben (inapparente
Infektion)
• In der Umwelt ohne Weiteres überleben (Pox-,
Parvo-, Picornaviren)
• In Tieren als Zwischenwirt überleben
(Influenzaviren, Togaviren)
• Als persistierende Infektionsformen lange im
Individuum verbleiben (Onkogene)
• Als lebenslange Latenz im Wirt vorhanden sein
(Herpes Viren, HIV)
• Lange Inkubationszeiten ausbilden (Rabies, Slow
virus Infektionen)
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URSPRUNG UND EVOLUTION
VIREN:
EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
Die Klassifikation von Viren erfolgt durch
•
•
•
•
ihre Wirte,
ihre Nucleinsäure,
die Symmetrieform der Capside und
das Vorhandensein einer Membranhülle.
Als Wirte kommen Pro- und Eukaryoten in Frage, z.B.:
•
•
•
•
Bakterien,
Pflanzen,
Tiere bzw.
Menschen.
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EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
BAKTERIOPHAGEN:
EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
ICOSAHEDRAL
FILAMENTÖS
DS-RNA
DS-DNA
MYOVIRIDAE
SIPHOVIRIDAE
PODOVIRIDAE
SS-RNA
ENVELOPE
φ6
SS-DNA
M13
M12
fd, Ff
R17, f2,
Qß, MS2, lKe
GA, SP, F1
DS = doppelsträngig; SS = einzelsträngig
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EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
DNA-PFLANZENVIREN
HELICAL
ICOSAHEDRAL
NON-ENV.
NON-ENV.
SS
GEMINIVIRIDAE
DS (RT)
CAULIMOVIRIDAE
DS (RT)
CAULIMOVIRIDAE
DS = doppelsträngig; SS = einzelsträngig; RT = Reverse Transcriptase
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EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
RNA-PFLANZENVIREN
ICOSAHEDRAL
HELICAL
NON-ENV.
NON-ENV.
DS
REOVIRIDAE
PARTITIVIRIDAE
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SS (+)(RT)
SESQUIVIRIDAE
BROMOVIRIDAE
COMOVIRIDAE
PSEUDOVIRIDAE
SS (-)
RHABDOVIRIDAE
BUNYAVIRIDAE
SS (+)
POTYVIRIDAE
CLOSTEROVIRIDAE
FLOATING GENERA: TMV
EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
DNA-VIREN (TIER- UND MENSCH)
ICOSAHEDRAL
ENV.
COMPLEX
NON-ENV.
ENV.
DS
SS
DS
DS
HERPESVIRIDAE
HEPADNAVIRIDAE
PARVOVIRIDAE
PAPOVAVIRIDAE
ADENOVIRIDAE
POXVIRIDAE
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EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
RNA-VIREN (TIER- UND MENSCH)
HELICAL
ICOSAHEDRAL
ENV.
ENV.
NON-ENV.
SS
SS
DS
SS
TOGAVIRIDAE
FLAVIVIRIDAE
(RETROVIRIDAE)
PICORNAVIRIDAE
CALICIVIRIDAE
REOVIRIDAE
RHABDOVIRIDAE
PARAMYXOVIRIDAE
BUNYAVIRIDAE
ARENAVIRIDAE
ORTHOMYXOVIRIDAE
CORONAVIRIDAE
(RETROVIRIDAE)
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EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
THE BALTIMORE CLASSIFICATION*
PARVOVIRIDAE
+
or
DNA
RETROVIRIDAE
VI
+ RNA
DNA
II HEPADNAVIRIDAE
+
- DNA
I
IV
+ RNA
PICORNAVIRIDAE
TOGAVIRIDAE
FLAVIVIRIDAE
CALICIVIRIDAE
CORONAVIRIDAE
- RNA
+ mRNA
V
III
+
- RNA
REOVIRIDAE
- RNA BUNYAVIRIDAE
ARENAVIRIDAE
*ordnet Viren nach ihrem genetischen
System und beschreibt das Verhältnis
der viralen DNA zu ihrer mRNA.
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PAPOVAVIRIDAE
ADENOVIRIDAE
HERPESVIRIDAE
POXVIRIDAE
RHABDOVIRIDAE
PARAMYXOVIRIDAE
ORTHOMYXOVIRIDAE
EINTEILUNG UND KLASSIFIKATION
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