Einsenderinformation Leverkusen März 2013 Umstellung der Pertussis-Serologie auf einen Pertussis-Toxin-(PT)-ELISA Sehr geehrte Frau Kollegin und Herr Kollege, liebes Praxisteam, in Kürze erfolgt die Umstellung der Pertussis-Serologie auf einen reinen Pertussis-Toxin-(PT)ELISA. Der PT-ELISA ist spezifisch für Bordetella pertussis und hat den Vorteil, dass die Konzentrationen in IE/ml angegeben werden können, da ein WHO-Referenzpräparat zur Verfügung steht. PT-Antikörper werden sowohl nach Infektion mit Bordetella pertussis als auch nach Impfung nachweisbar, da PT Bestandteil vieler azellulärer Impfstoffe ist. Bei Infektion mit Bordetella parapertussis sind keine PT-Antikörper nachweisbar. Hier kann die zusätzliche Bestimmung der Antikörper gegen Filamentöses Hämagglutinin (FHA) hilfreich sein. FHA-Antikörper werden sowohl nach Infektion mit Bordetella pertussis und parapertussis als auch nach Impfung gebildet, da auch FHA Bestandteil vieler azellulärer Impfstoffe ist. Aber auch bei Infektionen mit anderen Bakterien wie Mykoplasmen können FHA-Antikörper nachweisbar sein. Bei der Anforderung Pertussis-Serologie werden wir künftig PT-IgG- und PT-IgA-Antikörper bestimmen. Die Bestimmung der spezifischen IgM-Antikörper werden wir einstellen, da diese ausdrücklich nicht mehr empfohlen wird. Bei der Anforderung Parapertussis werden sowohl die PT- als auch die FHA-IgG- und IgA-Antikörper bestimmt. Für die serologische Diagnostik in Deutschland werden folgende Grenzwerte empfohlen: IgG-PT ≥ 100 IU/ml: Anhalt für kürzlichen Erregerkontakt oder Impfung innerhalb der letzten 12 Monate. IgG-PT < 40 IU/ml: kein Anhalt für kürzlichen Erregerkontakt IgG-PT ≥40 IU/ml < 100 IU/ml: Kürzlicher Erregerkontakt möglich. Untersuchung einer zweiten Probe im Abstand von mindestens 7 Tagen oder Bestimmung von AK gegen FHA. Leider ist trotz verfügbarem WHO-Referenzpräparat mit den derzeit zur Verfügung stehenden Tests keine Aussage zur Immunität möglich. Dennoch wird sich durch die Umstellung auf den PTELISA eine verbesserte Aussagekraft in Bezug auf akute Infektionen ergeben. Mit freundlichen Grüßen Dr. med. Sigrid Gerards Ärztliche Leitung