Anleitungen für alle, Handout

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Handout für das Projekt Neumarkt
Aquatische Ökologie/ Mollusken
Adulte Insekten
Die drei Ordnungen auf denen das Hauptaugenmerk liegt sind Stein- Köcher- und Eintagsfliegen. Jedoch
werden auch Schlammfliegen, aquatische Käfer, Kriebel- und Zuckmücken eventuell bestimmt und
gerne entgegengenommen.
Steinfliegen
Erkennen:
Das Erscheinungsbild ist meist eher langgestreckt mit Körpergrößen von 1 2cm (Englisch = Needleflies). Es gibt jedoch auch Arten deren Adultstadien bis zu 5
cm groß werden und von robuster Gestalt sind.
Steinfliegen besitzen lange häutige Flügel (wenige Arten kurzflügelig) die in
Ruhe immer flach am Körper aufliegen, bzw. leicht um den langgestreckten Hinterleib
gerollt sind. Trotz der Flügel sind sie sehr schlechte Flieger, die auf der Flucht eher
wegkrabbeln als zu fliegen, was das Fangen mit der Hand sehr leicht gestaltet.
Fangen:
Leicht mit der Hand, da sie eigentlich nie wegfliegen. Man braucht sie nur mit den
Fingern „aufklauben“. Achtung: Sie können schnell krabbeln.
Beim „Abklopfen“ von Vegetation mit Keschern oder Netzen fallen sie ebenso leicht
herunter.
Abb. 1 Leuctra inermis ♀, Foto LANGMAIER 2006
Wo:
Brückengeländer, Steine, Autos, kurz alle harten ebenen Flächen. Auch auf Bäumen und Sträuchern.
Nur bei Schönwetter, am besten zur Mittagszeit.
Bemerkung:
Wenn möglich immer mehrere Individuen fangen, da je nach Art (die erst im Labor bestimmt werden
kann) oft nur Männchen oder nur Weibchen bestimmt werden können.
Kopulierende Pärchen oder eiertragende Weibchen (weiße Masse am Hinterleibsende) bitte in ein
separates Gefäß geben sofern vorhanden. Damit die Zuordnung Weibchen ↔ Ei, bzw. Weibchen ↔
Männchen möglich ist.
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Aquatische Ökologie/ Mollusken
Köcherfliegen
Erkennen:
Die Imagines der Köcherfliegen sind durchwegs unscheinbar gefärbt, in gelblichen bis düsteren Tönen,
die Vorderflügel weisen zuweilen ein markantes Muster auf. Die Flügel sind fein behaart, und werden in
Ruhestellung dachförmig über das Abdomen gelegt. Die Größe schwankt von etwa 3mm bei kleinen
Arten bis zu 60mm bei größeren.
Abb. 2 Köcherfliege adult, Foto STRASSER 2007
Fangen:
Mit der Hand, mit einem Insektennetz oder in der Dämmerung/Nacht mit Leuchtfallen.
Beim „Abklopfen“ von Vegetation mit Keschern oder Netzen fallen sie ebenso leicht
herunter.
Wo:
An der gewässerbegleitenden Vegetation, nachts fast überall.
Bemerkung:
Wenn möglich immer mehrere Individuen fangen, und kopulierende Paare in einem vom restlichen
Fang getrennten Gefäß aufbewahren.
Eintagsfliegen
Erkennen:
Die Adulttiere erreichen eine Größe von 3 bis 38 mm. Die großen Flügel können nicht nach hinten auf
den Hinterleib gelegt werden, stattdessen werden sie in der Ruhe über dem Rücken hochgeklappt
(senkrecht). Vorallem im Flug sind auch die zwei oder drei lange Hinterleibsfäden gut sichtbar.
Fangen:
Können beim Massenschwärmen leicht von der Wasseroberfläche abgeklaubt werden. Mit Insektennetzen auch gut im Flug zu fangen.
Wo:
Im Uferbereich der Gewässer oder über der Wasseroberfläche.
Bemerkung:
Die Imagines der Eintagsfliegen treten oft in Massen auf. Dabei ist vorallem am Nachmittag und in der
Dämmerung oft ihr charakteristischer „Paarungstanz“ zu erkennen. Die Tiere steigen vertikal vom
Boden bis auf etwa 4 m Höhe und lassen sich dann wieder zum Boden fallen.
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Töten und aufbewahren:
Alkohol 70%, wenn nicht anders möglich auch ~4% Formol, jedoch werden die Tiere dabei steif und
können schlechter präpariert werden.
Beschriften:
Die Beschriftung erfolgt ausschließlich mit Bleistift, Kopierer oder Laserdrucker auf Papier, welches zur
Probe in den Alkohol gegeben wird.
Mindestangaben:
Datum (Zeit)
Ort, Stelle (möglichst genau und nachvollziehbar)
Koordinaten
Sammler
Flusskrebse
Allgemein:
Durch die Kartierung der Flusskrebse im Bundesland Salzburg welche 2003 abgeschlossen wurde ist
bekannt, dass im Gemeindegebiet von Neumarkt 2 Arten von Krebsen vorkommen. In den Oberläufen
(Steinbach, Aubach, Klausbach) kommt der Steinkrebs (Austrobotamobius torrentium) vor. In den
Unterläufen wurde in den 80er und 90er Jahren des letzten Jahrhunderts der Signalkrebs (Pacifastacus
leniusculus) ausgesetzt. Edelkrebse (Astacus astacus) konnten nicht verzeichnet werden.
Der Signalkrebs stammt ursprünglich aus Nord-Amerika. So wie die meisten nordamerikanischen Arten
sind auch fast alle Signalkrebse mit einem Pilz (Aphanomyces astaci) infiziert, welcher eine Krankheit
namens „Krebspest“ auslöst. „Amerikanische“ Krebse erkranken nicht, übertragen die Krankheit jedoch.
Bei allen europäischen Arten führt eine Infektion mit dem Pilz zum Tod. Dadurch ist der heimische
Edlekrebs im letzten Jahrhundert fast ausgerottet worden.
Fangen:
Zum Fang der Krebse bedarf es der Bewilligung des jeweiligen Fischereiberechtigten! Es gibt
verschiedene Reusentypen die sich sehr gut zum Fang in stehenden Gewässern eignen (bei BUFUS
vorhanden). Fließgewässer und Uferbereiche werden am besten einfach abgesucht. Tagsüber sind
Krebse oft in Höhlen oder Unterständen versteckt. Somit sind sie schwer zu finden, und auch das
Entdecken ist durch die gute Tarnung nicht einfach. Besser funktioniert die Suche nachts oder in der
Dämmerung, indem man mit starken Taschenlampen (am besten Tauchlampen) ins Gewässer leuchtet.
Wenn sich die Tiere bewegen sind sie relativ leicht auszumachen. Jahreszeitlich gesehen funktioniert der
Fang am besten im Spätsommer und Herbst, wenn die Tiere wegen der anstehenden Paarungszeit sehr
mobil sind.
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Erkennen:
Steinkrebs:
Der Steinkrebs wird nur bis etwa 12 cm groß
(meist eher 10 cm, Körperlänge ohne Scheren).
Die Körperfarbe reicht von braun bis olivgrün
was jedoch für alle Krebse gilt. Die Scheren sind
ebenso klein und mit „Warzen“ versehen.
Abb. 3 Steinkrebs. Foto Patzner
Signalkrebs:
Der Signalkrebs wird ausgewachsen über 16 cm
groß. Die Scheren sind relativ glatt, ohne
auffällige Warzen. Das Scherengelenk ist
auffallend weiß auf der Oberseite, Unterseite
meist rot.
Abb. 4 Signalkrebs. Foto Patzner
Unterscheidung:
Am besten eignet sich der weiße Fleck im
Scherengelenk, bzw. die Größe. Beide sind
eindeutige Zeichen für Signalkrebse. Ist der
weiße Fleck nicht vorhanden oder undeutlich, bzw. das Tier nicht besonders groß (Jungtier) so sollte
man den Krebs mitnehmen oder fotografieren. Dabei sollen neben dem ganzen Tier die Scheren, der
Kopf mit Rostrum (~Nase) und die Unterseite im Detail fotografiert werden.
Transport:
Krebse können in verschließbaren Kübeln o.ä. transportiert werden. Man sollte sie nicht im Wasser
transportieren, am besten eignet sich etwas feuchte Vegetation als Unterlage damit die Kiemen nicht
austrocknen. Sie können auch noch einige Tage zuhause in der Badewanne gehältert werden. Achtung:
Krebse sind gute Kletterer die gerne an Schläuchen aus Wannen oder Aquarien klettern.
Achtung: Krebse nicht mit Alkohol oder Formol töten, durch die Größe ist das Töten so nicht
angebracht. Falls sie getötet werden müssen (Steinkrebs ist geschützt!!) sollte man sie einfrieren und
nach einigen Tagen in Alkohol 70% Endkonzentration überführen.
Gefäße, Netze, Reusen, Lampen… bitte Stefan Langmaier ([email protected]) kontaktieren.
Proben bitte im Labor Patzner (E.-2.020) oder Dissertantenraum VII (E.-2.063) (Nawi, ehem.
Zoologie) abgeben.
Fundmeldungen, Fotos ebenfalls an Stefan Langmaier oder Robert Patzner ([email protected])
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Aquatische Ökologie/ Mollusken
Kurzanleitung zur Mitnahme ins Feld
Steinfliegen
1 - 2cm, selten bis zu 5 cm groß
Lange häutige Flügel die in Ruhe immer flach am Körper aufliegen
Auf Brückengeländer, Steine, Autos, alle harten ebenen Flächen.
Fliegen nie weg!!
Köcherfliegen
3mm bis zu 60mm
Die Flügel sind fein behaart, und werden in Ruhestellung dachförmig über das
Abdomen gelegt.
An der gewässerbegleitenden Vegetation, nachts fast überall
Eintagsfliegen
3 bis 38 mm
Die großen Flügel werden in Ruhe hochgeklappt (senkrecht). Zwei oder drei
lange Hinterleibsfäden gut sichtbar.
Im Uferbereich der Gewässer oder über der Wasseroberfläche
Flusskrebse
12 cm (Steinkrebs o. Jungtier) bis 16 cm (Signalkrebs)
Der weiße Fleck im Scherengelenk, bzw. die Größe sind eindeutige Zeichen für
Signalkrebse. Tiere nicht fangen (Fischereigesetzt). Foto machen (wichtig)!!
Nachts oder in der Dämmerung, mit starken Taschenlampen ins Gewässer
leuchten.
Wasser-Mollusken
1 mm bis mehrere cm
Leere Schalen von Wassermollusken immer mitnehmen. Lebende Tiere feucht
transportieren.
Auf Wasserpflanzen, Steinen, Totholz, Schlamm vorallem in stehenden
Gewässern.
Land-Schnecken
1 mm bis mehrere cm
Leere Schalen immer mitnehmen. Lebende Tiere feucht und kühl transportieren. Keine lebenden Weinbergschnecken mitnehmen, aber Fundort festhalten.
Bei Trockenmauern, unter Steinen und Totholz, unter Rinde, bei Hecken am
Boden.
Gefäße, Netze, Reusen, Lampen… bitte Stefan Langmaier ([email protected]) kontaktieren.
Proben bitte im Labor Patzner (E.-2.020) (oder Dissertantenraum VII (E.-2.063) (Nawi, ehem. Zoologie)
abgeben.
Fundmeldungen, Fotos ebenfalls an Stefan Langmaier oder Robert Patzner ([email protected])
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