Spanische Wegschnecke Arion vulgaris Arionidae Merkmale: Die spanische Wegschnecke wird bis zu maximal 10 cm groß. Sie kann matt-orange, schmutzig braun oder grau und manchmal fast schwarz gefärbt sein. Der Fusssaum ist schwach orange oder gleich gefärbt wie der Körper. Ihre Fusssohle ist weisslich. Im Vergleich zu einigen Artgenossen runzelt sie weniger stark. Jungtiere besitzen starke Seitenbinden. Systematik: Die spanische Wegschnecke gehört zu der Ordnung Lungenschnecken bzw. zu der Teilordnung der Landlungenschnecken, da sie an Land leben. Lungenschnecken besitzen keine Kiemen, sondern ein Atemloch vor der Mitte des Mantelschildes, welches auch als „Lunge“ bezeichnet wird. Die spanische Wegschnecke gehört zu der Überfamilie Arionidea (Wegschnecken). Diese meist sehr großen Nacktschnecken besitzen kein Gehäuse, von der Schale ihrer Vorfahren sind lediglich noch Kalkkörnchen übrig geblieben. Der Schleim, den die Wegschnecken absondern, bindet Wasser und schützt so den Körper vor Austrocknung. Gleichzeitig dient er auch zur Abwehr von Fressfeinden. Spanische Wegschnecke Arion vulgaris Arionidae Fortpflanzung: Spanische Wegschnecken sind wie alle Landlungenschnecken Zwitter. Beim mehrstündigem Paarungsritual verschlingen sich zwei Tiere ineinander und tauschen über ihre Penes ein schleimiges Samenpaket (Spermatophore) aus. Im Körperinneren werden die eigenen Eizellen mit dem Sperma des Partners befruchtet. Einige Tage bis Wochen später legen sie unabhängig voneinander 200-400 Eier in mehrere geschützte Gelege ab. Die Jungtiere schlüpfen im Spätherbst oder Febr./März, mit einer Körperlänge von ca. 10 mm. Arion vulgaris ist hat eine Generation pro Jahr und einen Fortpflanzungszyklus. Nahrung: Die Nahrung besteht meist aus saftigen Pflanzen und Aas. Bevorzugt frisst sie Tagetes, Baldrian, Diptam, Kürbis- und Melonenpflanzen. Die Nahrung wird mit einer Raspelzunge (Radula) zerkleinert. Sie ähnelt einem mit mikroskopisch kleinen Zähnen bestückten elastischen Band (Radulaband), welches über einen knorpeligen Kern geführt wird. Die Radulazähnchen raspeln dabei die Nahrung klein und transportieren sie in den Schlund der Schnecke. Kannibalismus ist bei der Spanischen Wegschnecke häufig. Lebensraum: Die spanische Wegschnecke ist in verschiedenen Lebensräumen zu finden: in Wiesen, Mooren, Hecken, Wäldern und Gärten und selbst auf sauren Böden. In den Bergen kommt sie bis 1800m Höhe vor. Ökologischer Lehrgarten Pädagogische Hochschule Karlsruhe www.ph-karlsruhe.de/org/natwiss/GARTEN/ Autorin: Melanie Rebischke