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Hôtel de Sully
Von Sully zum Centre des
monuments nationaux
Geschichte
Hôtel de Sully
62 rue Saint-Antoine
75186 Paris cedex 04
tél. 01 44 61 20 00
Im Gegensatz zu den berühmten Pavillons
der Place des Vosges mit Backsteinmauern
und Tür- und Fenstereinfassungen aus
Quaderstein - ein Stil der unter
Ludwig XIII. noch in Mode war - weist
das Hôtel de Sully die kostspielige
klassische Bauweise mit Quadersteinen
auf, die in der Folge stark verbreitet war.
Dachfenster lassen Licht durch die hohen
Dächer einfallen, die Symmetrie der
Fassaden wird durch die vertikal
ausgerichteten Fenster gegliedert, über
denen sich abwechselnd als Rundbogen
oder als Dreieck angelegte Giebelfelder
befinden, zwei Pavillons rahmen das
Portal auf der Straßenseite ein. Diese
Elemente sind charakteristisch für
französische Stadtpalais aus dem frühen
17. Jh., wie sie im Marais häufig
anzutreffen waren.
Der Garten mit Broderieparterres und
die Orangerie mit harmonisch gestalteter
Fassade vollendeten den Gesamteindruck
des Gebäudes. Die reichlich mit
Skulpturen geschmückten Fassaden
bilden einen Kontrast zu der strengen
Bauweise. Die manieristischen Motive
der Ornamente sind typisch für
die Spätrenaissance: Frauenköpfe,
Pflanzenmotive, Allegorien der Elemente
und Jahreszeiten als Hochrelief in den
Mauervertiefungen.
crédits photos B. Acloque, Arch. Phot. © Centre des monuments nationaux, Paris. conception graphique LM communiquer. traduction Caractères et cætera. impression Néo-Typo, avril 2007.
Architektur
Centre des
monuments nationaux
Ein Stadtpalais zwischen Hof und
Garten
Deutsch
1624 ließ der Finanzprüfer Mesme Gallet
mitten im damals sehr beliebten MaraisViertel ein Stadtpalais mit Garten und
Orangerie und einem Eingang an der Place
Royale - heute Place des Vosges - errichten.
Maximilien de Béthune, erster Herzog von
Sully, ehemaliger Finanzminister und oberster
Verwalter der Gebäude des Königs Heinrich
IV., kaufte es im Jahr 1634. Der alte Mann
stellte es fertig und verbrachte dort sein
Lebensende. Sein Enkel Maximilien, zweiter
Herzog von Sully, ließ 1660 einen zusätzlichen
Flügel westlich des Haupttrakts auf der
Gartenseite anbauen. Das
Hôtel de Sully trägt noch
heute den Namen dieser
Familie, in dessen Besitz es
bis zum 18. Jh. war. In der
Folgezeit ging es durch die
Hände von verschiedenen Besitzern.
Nachdem es im 19. Jh. zum Mietshaus
geworden war, erhielt es zahlreiche Anbauten
und wurde für Geschäfte, Handwerker und
andere Mieter umgebaut. Bereits 1862 stellte
man es unter Denkmalschutz und dank
neuer, mehr um dessen Erhalt bedachter
Besitzer erstrahlte es allmählich wieder in
neuem Glanz. 1944 wurde es zu
Staatseigentum. Daraufhin folgte eine
umfangreiche Restaurierungsphase, die 1973
mit der Restaurierung der Orangerie
abgeschlossen wurde. Seit 1967 ist das Hôtel
de Sully Sitz der „Caisse Nationale des
Monuments Historiques et des Sites“, die im
Jahr 2000 zum Centre des monuments
nationaux wurde. Diese öffentliche
Einrichtung des Ministeriums für Kultur und
Kommunikation verwaltet mehr als 100 zum
Teil bedeutende nationale Baudenkmäler und
gibt Schriften über das Kulturerbe heraus.
Die Ehrentreppe mit Treppenauge und
geraden Treppengeländern weist eine mit
Skulpturen geschmückte Decke auf.
Inmitten der hohen Gebäude in der Rue
Saint-Antoine hebt sich das Hôtel de Sully
durch das Gelb der Steine und sein
monumentales Erscheinungsbild ab,
das ihm die beiden Pavillons zu beiden
Seiten des von einer Terrasse überragten
Portals verleihen.
Robert
*Hubert
Peintre français
Rundgang
(1733-1808)
célèbre pour ses vues
de ruines et de
monuments italiens.
Durchquert man den Portalvorbau, so
gelangt man in den gepflasterten Ehrenhof.
Der Empfang befindet sich links und das
Informationszentrum über die Aktivitäten
des „Centre des Monuments Nationaux“
rechts vom Portal. Im 17. Jh. war dieser
Hof von den häuslichen Tätigkeiten erfüllt:
Unter den Bogengängen des rechten
Flügels befanden sich die Schuppen für
die Pferdefuhrwerke, im Erdgeschoss
des linken Flügels die Küche und die
Gemeinschaftsräume. Auf den Seitenflügeln
symbolisieren in Stein gehauene Figuren die
Elemente: Links wird die Luft von einem
Chamäleon und das Feuer von einem
Flammen speienden Drachen begleitet;
rechts schützt ein Löwe die Erde und das
Wasser hält eine Vase auf seiner Schulter.
Die Flügel weisen eine ähnliche Bauweise
wie der Haupttrakt auf. Dessen Fassade
wird durch fünf Joche strukturiert,
von denen sich das mittlere - am meisten
verzierte - im Bereich der Treppe befindet,
die zu den zwei Etagen führt. Die zwei
in Stein gehauenen Allegorien stellen
den Herbst in Gestalt eines Mannes,
der Weintrauben trägt, und den Winter als
Greis, der sich auf seinen Stock stützt, dar.
Zwei Sphinxe leiten den Besucher zum
Hauptweg, der zum Garten und den oberen
Stockwerken führt.
In der Bibliothek, die sich in dem großen
niedrigen Saal befindet, sind die bemalten
Deckenbalken aus dem 17. Jh. sowie
Spuren von gemalten Dekorelementen an
den Wandöffnungen bemerkenswert. Das
Mobiliar der Bibliothek wurde 1993 von
dem Architekten Jacques Repiquet
entworfen.
*Broderieparterre
Anordnung von
Büschen, in der Regel
kurz geschnittener
Buchsbaum, in Form
von dekorativen
geometrischen Motiven.
Für weitergehende
Informationen:
HÔTEL DE SULLY
A. Gady
Coll. « Itinéraires »
Éditions du patrimoine
2002
Vom Garten aus sieht man, dass die
rückwärtige Fassade des Haupttrakts eine
Wiederholung des Aufbaus der Fassade auf
der Hofseite ist. Die zwei von Frauen
verkörperten Allegorien stellen dieses Mal
den Frühling mit seinen Blumen und den
Weinzenähren tragenden Sommer dar. Im
Gegensatz zum Hof bietet der Garten Ruhe
und Erholung im Schatten einer Steineiche.
Vier von Buchsbaumhecken begrenzte Beete
ersetzen die Broderieparterres* , die früher
den Garten schmückten.
Ganz hinten befindet sich die Orangerie,
die aus einem auf fünf Arkaden ruhenden
Hauptbau und zwei Pavillons mit Spitzdach
sowie bleiernem Firstabschluss besteht. Die
das Kranzgesims durchbrechenden
Dachfenster des Hauptgebäudes lockern
die oberen Bereiche auf. Über der mittleren
Arkade ist eine Sonnenuhr in den Stein
graviert. Die Tür des rechten Pavillons führt
zur Place des Vosges.
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