Obst und Gemüse (haben einiges) auf Lager Durch richtige

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Obst und Gemüse
(haben einiges) auf Lager
Durch richtige Lagerung Genuss und Qualität bewahren
Obst und Gemüse schmecken nicht nur gut, sie sind auch wichtiger Bestandteil einer gesunden Ernährung. Die wertvollen Eigenschaften der Lebensmittel sollen bis zum Verzehr erhalten bleiben. Bei der Lagerung ist zu berücksichtigen, dass frisches Obst und Gemüse auch
nach der Ernte "weiteratmet".
Die fortlaufenden Stoffwechselvorgänge verändern die innere und äußere Qualität. Bei einer
ungünstigen Lagerung verderben Obst und Gemüse bereits nach kurzer Zeit. Je länger sie
aufbewahrt werden sollen, umso besser sollte daher auf eine optimale Lagertemperatur, Luftfeuchte und geeignetes Licht geachtet werden. Doch welche Lagerbedingungen sind für welches Obst und Gemüse ideal?
"Reifeprüfung" für Früchte
Bevor Obst gelagert wird, sollte zunächst der Reifegrad der Frucht überprüft werden. Je reifer
die Frucht, desto schneller verdirbt sie. Bei Früchten, die noch nicht ihre volle Genussreife
erlangt haben, ist zwischen nachreifenden und nicht nachreifenden Früchten zu unterscheiden.
Viele Früchte werden absichtlich in einem noch nicht ausgereiften Zustand geerntet und angeboten. Sie reifen noch nach und entwickeln dabei Aroma und Geschmack. Hier gibt es jedoch große Unterschiede. So färbt z. B. eine unreife Erdbeere nach der Ernte noch etwas
nach, reift aber nicht mehr weiter. Eine harte Tomate hingegen entwickelt sich durch Liegenlassen zu einer reifen, wohlschmeckenden Frucht.
Tabelle 1
Lagertemperaturen, Reifeverhalten, Ethylenabgabe und -empfindlichkeit bei Obst
Optimale
EthylenempfindObstart
LagertemperaNachreifend
Ethylenabgabe
lichkeit
tur in °C
Äpfel
0-5
Ja
++++
+++
Aprikosen
0-1
Ja
++++
+++
Birnen
0-5
Ja
+++
+++
Brombeeren
O-2
nein
+
+
Erdbeeren
2-3
nein
+
+
Heidelbeeren
0
Ja
+
+
Himbeeren
0-1
nein
+
+
Johannisbeeren
0-1
nein
+
+
Kirschen
0-1
nein
(+)
+
Kiwi
0-0,5
Ja
+++
+++
Melonen, unreif
7-10
Ja
2-3
nein
Melonen, reif
Pfirsiche
-1-0
Ja
++++
+++
Pflaumen
0,5-2
Ja
++
+++
Stachelbeeren
0
nein
+
+
Tafeltrauben
1-4
nein
(+)
+
5
nein
+
Wassermelonen
(+): sehr gering, +: gering, ++: mittel, +++: stark, ++++: sehr stark
Normaldruck: kühlschrankverträglich, Fettdruck: kälteempfindlich
nach Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft und aid infodienst
Obst - am besten verhüllt und kühl
Kleine Mengen Obst lassen sich für eine kurze Zeit gut im Haushaltskühlschrank (2 bis 8 °C)
aufbewahren. Um ein Austrocknen zu vermeiden, sollte es in dünnen Folienbeuteln verpackt
sein. Für eine Langzeitlagerung fehlen im Haushalt oft die idealen Bedingungen: feuchte und
kalte Keller. Dennoch lassen sich beispielsweise Äpfel ohne allzu große Qualitätsverluste in
Folienbeuteln lagern. Früchte verbrauchen Sauerstoff und geben Kohlendioxid ab. Der Sauerstoff im Beutel wird dadurch herabgesetzt, das ausgeatmete Kohlendioxid reichert sich an. So
entsteht im Inneren ein günstiges, reifehemmendes Klima. Um die Beutel gut entlüften zu
können, sollten sie perforiert sein
Gemüse mag es kalt und dunkel
Gemüse lässt sich auch einige Zeit nach der Ernte ohne große Nährstoffverluste genießen,
wenn es kalt und dunkel, aber auch feucht gelagert wird. Die optimale Temperatur liegt für
die meisten Gemüsesorten zwischen 0 und 2 °C. Sie eignen sich damit gut zur Lagerung im
Gemüsefach des Kühlschrankes. Eine hohe Luftfeuchtigkeit lässt sich durch die Unterbringung im Gemüsefach oder durch lockere Verpackung in Folie erreichen. Ist es zu feucht,
steigt die Gefahr der Schimmelbildung. Eine dunkle Lagerung ist zusätzlich erforderlich, um
Abbauprozesse bei Gemüse zu verringern. Das kann z. B. durch Einwickeln in Zeitungspapier
erfolgen, aber auch durch Lagerung im Kühlschrank oder in Vorratsräumen ohne Fenster.
Kälteempfindliches Obst und Gemüse
Nicht für jedes Obst und Gemüse bietet der Kühlschrank den idealen Lagerort. Einige Gemüsearten wie z. B. Paprika, Tomaten und Kartoffeln sind kälteempfindlich. Auch Südfrüchte,
Avocados und Melonen mögen keine Kälte. Diese Lebensmittel gehören daher nicht in den
Kühlschrank, sondern gut verpackt an einen kühlen, dunklen Ort (siehe fette Markierungen in
Tabelle)
Obst und Gemüse voneinander trennen?
Nicht alle Obst- und Gemüsearten können zusammen gelagert werden. Denn verschiedene
Früchte scheiden das Gas Ethylen aus, das bereits in geringen Konzentrationen den Reifungsprozess beschleunigt. Ethylenempfindliche Obst- und Gemüsearten, die zusammen mit
Ethylen abgebenden Früchten aufbewahrt werden, verderben und altern schneller. Daher sind
sie möglichst getrennt voneinander oder auch einzeln in Folie verpackt im Gemüsefach
unterzubringen. Zwischen den Obst- und Gemüsesorten gibt es allerdings starke Unterschiede
in Ethylenfreisetzung und -empfindlichkeit (vgl. Tab. 1 und 2)
Wussten Sie's?
Gemüse und Obst sind heute im Vergleich zu früher ganz und gar nicht nährstoffverarmt
weder an Vitaminen noch an Mineralstoffen. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung der
Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE), bei der die Nährwertangaben für acht
verschiedene Lebensmittel aus internationalen Nährwerttabellen der Jahre 1954 bis 2000
verglichen wurden
Tabelle 2
Lagertemperaturen, Reifeverhalten, Ethylenabgabe und – empfindlichkeit bei Gemüse
Gemüseart
Auberginen
Blumenkohl
Champignon (Kultur)
Chicoree
Eissalat
Gemüsepaprika
Grüne Bohnen
Gurken
Kartoffeln
Knollensellerie
Kohlrabi
Kopfkohl
Kopfsalat
Lauch
Möhren
Radieschen
Rettich
Rosenkohl
Rote Bete
Spargel
Spinat
Tomaten
Zucchini
Optimale
Lagertemperatur in °C
8-10
0-1
0-1
0-1
0-1
8-10
7-8
12
4-8
0
0
0
0-1
0-1
0-1
0
0
-1-0
0-3
0,5-1
0-1
12-15
8-10
Nachreifend
Ja
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Nein
Ja
Nein
Ethylenabgabe
+
(+)
(+)
(+)
+
+
+
+
++
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
(+)
++
+
Ethylenempfindlichkeit
+++
+++
++
+++
+++
+
++
+++
+
+
+++
+++
++
++
++
+
+++
+
++
+++
+++
+
(+): sehr gering, +: gering, ++: mittel, +++: stark, ++++: sehr stark
Normaldruck: kühlschrankverträglich, Fettdruck: kälteempfindlich
Modifiziert nach Sächsische Landesanstalt für Landwirtschaft und aid infodienst
Quelle:
Dipl. oec. troph. Claudia Schubert, Eltville
In: Phoenix 3/2007
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