Basiswissen | Aufgaben und Lösungen ◮ Biochemische Grundlagen | Grundbausteine | Nucleinsäuren Skript Grundbausteine Nucleinsäuren Übersicht 1 Funktion 1 2 Aufbau 2 2.1 Nucleinbasen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2.2 Ribose und Desoxyribose . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . © Karlsruhe 2014 | SchulLV | Iris Vavatzanidou Vervielfältigung nur innerhalb einer Lehrer-/Klassen- oder Schullizenz und mit Hinweis auf BioLV erlaubt. 3 4 www.BioLV.net Basiswissen | Aufgaben und Lösungen ◮ Biochemische Grundlagen | Grundbausteine | Nucleinsäuren Skript 1 Funktion In diesem Skript wollen wir uns mit den Nucleinsäuren beschäftigen. Wir wollen uns den chemischen Aufbau und ihre Funktion genauer betrachten. Doch zuerst stellt sich die Frage, was sind Nucleinsäuren und wo kommen sie überhaupt vor? DNA, Gene und Chromosomen sind Begriffe, die dir in der Schule, den Medien und auch in deinem Alltag immer wieder begegnen. Doch was steckt hinter diesen Begriffen? Was haben diese Begriffe gemeinsam? Der Mensch besitzt 46 Chromosomen, die an die nächste Generation weitervererbt werden. Die Chromosomen bestehen aus der DNA, auf der Gene lokalisiert sind. (sie Skript Chromosomen). Gene sind DNA-Abschnitte auf den Chromosomen, die z. B. Augenfarbe, Körpergröße oder genetische Krankheiten bestimmen. Sie alle sind aus denselben Grundbausteinen aufgebaut: den Nucleinsäuren. Abb. 1: Chromosomen im Menschen Quelle: wikipedia.org – Courtesy: National Genome Research Institute (CC-BY-SA 2.0). Human Merke dir: Nucleinsäuren speichern und übertragen die genetische Erbinformation und sind wichtig für die Zellteilung und die Weitervererbung. © Karlsruhe 2014 | SchulLV | Iris Vavatzanidou Seite 1/4 Vervielfältigung nur innerhalb einer Lehrer-/Klassen- oder Schullizenz und mit Hinweis auf BioLV erlaubt. www.BioLV.net Basiswissen | Aufgaben und Lösungen ◮ Biochemische Grundlagen | Grundbausteine | Nucleinsäuren Skript 2 Aufbau Nucleinsäuren sind Makromoleküle. Ein Makromolekül ist ein sehr langes Molekül, das aus mehreren kleinen Molekülen (=Monomere) besteht. Die- O Base O O -O P O CH2 O O- Phosphatrest O Zuckerrest Nucleosid Nucleotid O se Monomere sind zu einer Kette miteinander verknüpft und bilden die Untereinheit eines solchen Makromoleküls. Im Falle der Nucleinsäure bezeichnen wir ein solches Monomer als ein Nucleotid. Ein Nucleotid wird aus drei Bausteinen zusammengesetzt: einer Base, einem Zucker und einer Phosphorsäure (= Phosphatrest). Den Verbund aus Base und Zucker ohne die Phosphat- O gruppe nennt man Nucleosid. Um den Aufbau eines Nucleotides besser zu verstehen, müssen wir uns die Komponenten Nucleinsäure (Polynucleotid) Abb. 2: Aufbau der Nucleinsäure © Karlsruhe 2014 | SchulLV | Iris Vavatzanidou Base und Zucker genauer anschauen. Seite 2/4 Vervielfältigung nur innerhalb einer Lehrer-/Klassen- oder Schullizenz und mit Hinweis auf BioLV erlaubt. www.BioLV.net Basiswissen | Aufgaben und Lösungen ◮ Biochemische Grundlagen | Grundbausteine | Nucleinsäuren Skript 2.1 Nucleinbasen Widmen wir uns zunächst den Nucleinbasen. Basen sind zyklische Moleküle, die aus Kohlenstoff-, Wasserstoff-, Sauerstoff- und Stickstoffatomen aufgebaut sind. Wir unterscheiden die Basen in zwei Stoffklassen: Pyrimidine und Purine. Pyrimidine sind zyklische Moleküle, deren Ringe aus sechs Atomen bestehen. Vertreter der Pyrimidine sind Cytosin (C) Thymin (T) Uracil (U) Das Grundgerüst der Purine besteht aus zwei Ringe, d.h. es besteht aus einem Ring mit sechs Atomen und einem Ring mit fünf Atomen. Zu den Purinen gehören die Basen Adenin (A) Guanin (G) Die Basen Adenin, Guanin und Cytosin kommen sowohl in der DNA als auch in der RNA vor. Die Base Thymin kommt nur in der DNA vor und diese wird in der RNA mit der Base Uracil ersetzt. Eine Übersicht sieht du in der Tabelle 1. Pyrimidine N O H C NH2 HN C C HN N H O H N O C C C CH C H CH3 C HN O CH C H Thymin (T) Cytosin (C) O C Uracil (U) Purine O NH2 C HC C H N C H N C N HN C C C CH CH N N H2N N N Guanin (G) Adenin (A) Abb. 3: Nucleinbasen werden in zwei Stoffklassen eingeteilt: Pyridine und Purine DNA RNA Pyrimidine Cytosin, Thymin Cytosin, Uracil Purine Guanin, Adenin Guanin, Adenin Tab. 1: Basen in der DNA und RNA © Karlsruhe 2014 | SchulLV | Iris Vavatzanidou Seite 3/4 Vervielfältigung nur innerhalb einer Lehrer-/Klassen- oder Schullizenz und mit Hinweis auf BioLV erlaubt. www.BioLV.net Basiswissen | Aufgaben und Lösungen ◮ Biochemische Grundlagen | Grundbausteine | Nucleinsäuren Skript Die Base ist jeweils an ein Zuckermolekül gebunden und bildet somit einen Teil der Nucleosides. Die Basen bilden eine wichtige Funktion der Nucleinsäure, da sie die genetische Information vorgeben. Deshalb kommen unterschiedliche Basen in der Nucleinsäure vor. Die zwei unterschiedlichen Stoffklassen Pyrimidine und Purine sind später für den DNA-Aufbau wichtig und zwar für die Verknüpfung der zwei Nucleinstränge zur Doppelhelix. Denn zwei Basen aus derselben Stoffklasse können nicht miteinder verknüpft werden, sondern Pyrimidine können nur mit Purinen in Wechselwirkung treten und andersherum. 2.2 Ribose und Desoxyribose Die Zuckerkomponente in dem Nucleotid ist ein fünfgliedriges, zyklisches Molekül (Pentose). Es gibt viele Arten von Zucker, hier allerdings interessieren uns erst einmal die Desoxyribose und die Ribose. In der DNA kommt nur die Desoxyribose vor, während in der RNA der Zucker eine Ribose ist. Der Unterschied zwischen diesen zwei Zuckermolekülen liegt in ihrer chemischen Struktur. Betrachten wir das 2’-Kohlenstoffatom in Abbildung 3, erkennt man, dass an der Ribose eine OH-Gruppe hängt, während bei der Desoxyribose nur ein H-Atom gebunden ist. 5' HO CH2 OH O 4' C C H H 3' C OH 1' 5' HO CH2 4'C H C H H C 2' OH O H H H C 2' 3' C H OH Desoxyribose 1' OH Ribose Abb. 3: Unterschied zwischen Desoxyribose und Ribose Die einzelnen Nucleotide werden durch eine Verbindung zwischen der Phosphorsäure und dem Zucker zu einer Nucleinsäure verknüpft. Die Nucleotide kannst du dir dabei vorstellen wie die Perlen, die zusammen eine Perlenkette, die Nucleinsäure, bilden. Die Phosphatgruppen können jeweils an dem 3’- und 5’- Kohlenstoffatom des Zuckermoleküls anknüpfen. Somit entsteht eine Zucker-Phosphatkette, an der die Base jeweils am Zucker hängt. Der Aufbau der Nucleinsäuren ist von besonderer Bedeutung, da dies Grundbausteine in der Genetik und Molekularbiologie sind. Die wichtigste Nucleinsäure ist die Desoxyribonucleinsäure, auch DNA genannt. Sie befindet sich im Zellkern und ist der Speicher der Erbinformation. Die DNA besteht aus zwei ineinander verdrehte Nucleinsäuren und bildet dadurch eine Doppelhelixform. Beide Nucleinstränge werden durch die unterschiedlichen Nucleinbasen zusammengehalten. Für weitere Informationen zum DNA-Aufbau schaue dir das Skript DNA an. © Karlsruhe 2014 | SchulLV | Iris Vavatzanidou Seite 4/4 Vervielfältigung nur innerhalb einer Lehrer-/Klassen- oder Schullizenz und mit Hinweis auf BioLV erlaubt. www.BioLV.net