Ena Smidt 9. Und 11. Jänner 2012 Programm • Löslichkeit (Kap. 1.8.2) • Löslichkeitsprodukt (Kap. 1.8.1) • Komplexverbindungen (1.4.7) Programm – geochemischer Kreislauf • • • • • • • • Erdkruste Geochemischer Kreislauf Minerale und Gesteine Verwitterung Erze, Metallgewinnung, Legierungen Rolle der Metalle in der Umwelt Korrosion Redoxreaktionen, Spannungsreihe Programm - Boden • Böden, Bodenbildung • Organische Substanz in Böden • Kohlenstoff-, Stickstoff- Schwefel- und Phosphorkreislauf • Verbindung zwischen den Geosphären • pH-Wert, Puffer, Ionenaustausch Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt • Was ist Löslichkeit? • Was ist das Löslichkeitsprodukt (L)? Die Löslichkeit einer Substanz ist die Menge des Stoffes, die sich in einer gesättigten Lösung befindet (Konzentration). Sie wird oft als Gramm des gelösten Stoffes pro Liter Lösung angegeben (g/L). Das Löslichkeitsprodukt ist die Konstante des Gleichgewichts zwischen einem ionischen Festkörper und seiner gesättigten Lösung. Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Der Zahlenwert des Löslichkeitsproduktes lässt eine quantitative Aussage über die Löslichkeit einer Verbindung zu. Es besteht ein Gleichgewicht zwischen gelöstem und nicht gelöstem Stoff. Stoff 1: L = 3·10-33 Stoff 2: L = 2·10-5 Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Geschwindigkeit der Auflösung = Geschwindigkeit der Wiederausfällung z.B. Gleichgewicht zwischen festem AgCl und einer gesättigten Lösung von AgCl AgCl(s) K= Ag+ (aq) + Cl- (aq) c(Ag+)·c(Cl-) c(AgCl) c(AgCl) = const. L = K·c(AgCl) = c(Ag+)·c(Cl-) Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Bestimmung des Löslichkeitsproduktes Der Wert des Löslichkeitsproduktes L einer Verbindung kann aus ihrer Löslichkeit bestimmt werden. z.B. Mg(OH)2 (s) Mg2+ + 2 OH- L = c(Mg2+)· c2(OH-) Bi2S3 (s) 2 Bi3+ + 3 S2- L = c2(Bi3+)·c3(S2-) Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Ausnahmen 1. Die Löslichkeit mancher Salze ist in Wasser größer als es nach den Löslichkeitsprodukten zu erwarten wäre: z.B. BaCO3 (s) Ba2+ + CO32- (aq) CO32- ist basisch und reagiert mit Wasser CO32- (aq) + H2O HCO3- (aq) + OH- (aq) Da die CO32- - Konzentration durch die Reaktion vermindert wird, verschiebt sich das Auflösungsgleichgewicht nach rechts und mehr BaCO3 geht in Lösung Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Ausnahmen 2. Salzeffekt Der Zusatz eines anderen Elektrolyten kann die Löslichkeit eines Salzes erhöhen z.B. AgCl löst sich in KNO3 besser Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt • Die Löslichkeit einer Substanz hängt von mehreren Faktoren ab: - Der Konzentration anderer in der Lösung vorhandener Stoffe - pH-Wert der Lösung • Das Löslichkeitsprodukt hat dagegen für einen Stoff bei einer bestimmten Temperatur nur einen einzigen Wert. AgCl: L = 1, 7·10-10 mol2/L2 Löslichkeit und Löslichkeitsprodukt Ionenprodukt = Produkt der Ionenkonzentration in der Lösung Löslichkeitsprodukt - Ionenprodukt Ionenprodukt < L Ionenprodukt = L Ionenprodukt > L Lösung ist nicht gesättigt Lösung ist gesättigt Lösung ist übersättigt weitere Substanz kann gelöst werden gelöster und ungelöster Anteil stehen im Gleichgewicht es kommt zur Fällung der gelösten Substanz Lösung von carbonathältigem Gestein Hohlraumbildung durch Lösung von Gestein Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 1. Bei 25°C lösen sich 0,00188 g AgCl in einem Liter Wasser. Wie groß ist das Löslichkeitsprodukt? (M: Ag = 108, Cl = 35) n(AgCl) = AgCl m M = 0,00188 g 143 g/mol = 1,31·10-5 mol Ag+ + Cl- c(Ag+) = c(Cl-) = 1,31·10-5 mol/L L = I (da gesättigte Lösung laut Angabe) L = c(Ag+) · c(Cl-) = (1,31·10-5)2 L = 1, 7·10-10 mol2/L2 Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 2. Bei 25°C lösen sich 7,8·10-5 mol Silberchromat (Ag2CrO4) in einem Liter Wasser. Wie groß ist das Löslichkeitsprodukt (LAg2CrO4)? Ag2CrO4 2 Ag+ + CrO42- c(Ag+) = 2c(CrO42-) = 2 · 7,8 · 10-5 mol/L L = c2(Ag+) · c(CrO42-) = (2 · 7,8 · 10-5)2 · (7,8 · 10-5) mol3/L3 L = 1,9 · 10-12 mol3/L3 Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 3. Für CaF2 ist L = 3,9·10-11 mol3/L3 bei 25°C. Wie groß sind die Konzentrationen der Ca2+ und der F- - Ionen in der gesättigten Lösung? Wieviel Gramm CaF2 lösen sich in 100 ml Wasser bei 25°C? CaF2(s) Ca2+(aq) + 2 F- (aq) c(F-) = 2c(Ca2+) L = c (Ca2+) · c2(F-) = c(Ca2+) · 22c2(Ca2+) = 4c3(Ca2+) = 3,9·10-11 mol3/L3 c(Ca2+) = 2,1·10-4 mol/L c(F-) = 4,2·10-4 mol/L c(CaF2) = 2,1·10-4 mol/L Beispiele zum Löslichkeitsprodukt (Fortsetzung Beispiel 3) c(CaF2) = 2,1· 10-4 mol/L n = m M m(CaF2) = n(CaF2) · M(CaF2) = 2,1 · 10-4 mol/L · 78 g/mol m(CaF2) = 16 · 10-3 g/L = 1,6 · 10-3 g/100 ml = 1,6 mg/ 100 ml Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 4. Wird Mg(OH)2 ausgefällt, wenn in einer Lösung von Magnesiumnitrat mit c(Mg(NO3)2) = 0,0010 mol/L der pH-Wert auf 9,0 eingestellt wird? L(Mg(OH)2) = 8,9 · 10-12 mol3/L3 pH = 9 pOH = 5 c(OH-) = 10-5 mol/L I = c (Mg2+) · c2(OH-) = (0,001 mol/L) · (10-5)2 mol2/L2 = 10-3 mol/L · (10-5)2 mol2/L2 1·10-13 mol3/L3 < 8,9 · 10-12 mol3/L3 I < L daher keine Fällung! Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 5. Welche Löslichkeit hat BaSO4 in einer Lösung von Natriumsulfat mit c(Na2SO4) = 0,050 mol/L? LBaSO4 = 1,5.10-9 mol2/L2 Vereinfachung: SO42- Menge aus dem BaSO4 kann gegenüber SO42- aus der Lösung vernachlässigt werden. L = c(Ba2+) · c(SO42-) = 1,5 ·10-9 mol2/L2 c(Ba2+) · c(0,05) = 1,5 ·10-9 mol2/L2 c(Ba2+) = 3 .10-8 mol/L (in Na2SO4 Lösung) L = 1,5 ·10-9 mol2/L2 L = c(Ba2+) · c(SO42-) L = c2(Ba2+) = 1,5 ·10-9 mol2/L2 c(Ba2+) = 3,9 · 10-5 (in reinem Wasser) Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 6. Welche NH4+-Ionenkonzentration muss durch Zusatz von NH4Cl erreicht werden, damit aus einer Lösung mit c(Mg2+) = 0,05 mol/L und c(NH3) = 0,05 mol/L kein Mg(OH)2 ausfällt? LMg(OH)2 = 8,9 · 10-12 mol3/L3 KB(NH3) = 1,8 · 10-5 mol/L Maximale OH- Konzentration folgt aus dem Löslichkeitsprodukt Mg(OH)2 NH4+ + OH- Mg2+ + 2 OHNH3 + H2O c(Mg2+) · c2(OH-) = 8,9 · 10-12 mol3/L3 c2(OH-) = 8,9 · 10-12 / 0,05 c(OH-) = 1,3 · 10-5 mol/L Beispiele zum Löslichkeitsprodukt (Fortsetzung Beispiel 6) KB = c(NH4+) c(NH4+) . c(OH-) c(NH3) = = 1,8 · 10-5 1,8 · 10-5 · 0,05 1,3 · 10-5 NH3 + H2O = 6,9 · 10-2 mol/L c(NH4+) = 0,069 mol/L ist die Minimumkonzentration, die vorhanden sein muss, damit kein Mg(OH)2 ausfällt NH4+ + OH- Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 7. Kommt es zu einer Fällung, wenn 10 ml einer Lösung von Silbernitrat c(AgNO3) = 0,01 mol/L mit 10 ml einer Kochsalzlösung c(NaCl) = 0,0001 mol/L vermischt werden? LAgCl = 1,7·10-10 mol2/L2 Nach dem Mischen ist das Volumen doppelt so groß (20 ml!), daher wird die Konzentration halbiert! c(Ag+) · c(Cl-) = 5·10-3 mol/L · 5·10-5 mol/L c(Ag+) · c(Cl-) = 5·10-3 mol/L · 5·10-5 mol/L = 2,5 · 10-7 mol2/L2 Das Ionenprodukt überschreitet den Wert von L, es kommt daher zur Fällung von AgCl Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 8. Fällung von Metallen in Trinkwasser: Trinkwasser enthält meist keine Metalle oder nur äußerst geringe Mengen. Die wichtigste Fällungsreaktion in diesem Wasser ist die Enteisenung (bei entsprechend hoher Eisenkonzentration). Fe2+, wie auch Fe3+ - Ionen bilden schwer lösliche Hydroxide mit folgenden Löslichkeitsprodukten: c(Fe2+)·c(OH-)2 = 5·10-15 c(Fe3+)·c(OH-)3 = 6·10-38 Welcher pH-Wert muss eingestellt werden, um eine ausreichende Fällung (Fe-Konzentration <0,1 mg/L) zu erreichen? Atommasse Fe = 55,8 0,1 mg Fe2+ = 1,8·10-6 mol L = c(Fe2+) · c2(OH-) c2(OH-) = pOH = 4,3 5·10-15 1,8·10-6 pH = 9,7 Ansatz Fe3+ ????? c(OH-) = 10-4,3 Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 8. Fällung von Metallen in Trinkwasser: Fortsetzung für Fe(OH)3 gilt folgende Gleichung: c(Fe3+)·c(OH-)3 = 6·10-38 0,1 mg Fe3+ = 1,8·10-6 mol L = c(Fe3+) · c3(OH-) c3(OH-) = pOH = 10,5 6·10-38 1,8·10-6 pH = 3,5 c(OH-) = 10-10,5 Beispiele zum Löslichkeitsprodukt 9. Fällung von Metallen aus Abwässern: Die Abwässer einiger Industrie- und Gewerbebetriebe können verschiedene Metallionen enthalten. Diese werden meist durch alkalische Fällungsmittel entfernt (NaOH, Soda, Kalk). Es bilden sich schwer lösliche Hydroxide (vgl. vorangegangene Rechnungen), manchmal auch Carbonate. Beispiel Aluminium: Al3+ - Ionen pH = 4 bis 7 Al3+ + 3 OH- ↔ Al(OH)3 (Ausfällung des Aluminiumhydroxids) ab pH > 7 Al(OH)3 + OH- ↔ [Al(OH)4]- (Bildung des Hydroxokomplexes) Wenn Al3+ - Ionen mit einer Konzentration von c(Al3+) = 0,01 mol/L vorliegen, wieviel mg Al(OH)3 erhält man bei der Ausfällung des Hydroxids bei pH 6? Atommasse Al = 27, O = 16, H = 1 Al3+ + 3 OH- Al(OH)3 L = 5·10-33 mol4/L4 I = c(Al3+) · c3(OH-) = 0,01 mol/L · (10-8)3 mol3/L3 = 10-26 mol4/L4 Das Ionenprodukt I ist > L, daher Fällung! Komplexverbindungen Komplexverbindungen In einer Komplexverbindung sind Liganden an ein Zentralatom oder –ion koordiniert. Zentralatom oder –ion: - wirkt als Lewis-Säure - stammt häufig von Nebengruppenelementen - Metallion oder Metallatom Ligand: muss über wenigstens ein e- - Paar verfügen - wirkt als Lewis-Base - Anionen - Moleküle (NH3) Komplexverbindungen Zentralatom Liganden Komplexverbindungen Beipiel Kupfersulfat: CuSO4 · 5 H20 Verbindung eines Metall-Ions mit Wassermolekülen nennt man allgemein eine Komplexverbindung (complexus (lat.) = verbunden). In diesem speziellen Fall handelt es sich um einen Wasseroder (lateinisch) Aquakomplex. Komplexverbindungen Die Ionenladung eines Komplexes ergibt sich als Summe der Ladungen des Zentralatoms/ions und der Liganden. z.B. [Cu(NH3)4]2+ Kupfertetraminkomplex [Cu(H2O)4]2+ Kupfertetraquokomplex Komplexverbindungen Hydratisierte Kationen in wässriger Lösung sind in der Regel als Komplexverbindungen anzusehen. Die Zahl der gebundenen Liganden ist nicht immer genau bekannt. Die Bildung anderer Komplexe in wässriger Lösung erfolgt durch Austausch der Wasserliganden gegen andere Liganden. z.B.: [Cu(H2O)6]2+ + 4 NH3 ↔ [Cu(H2O)2(NH3)4]2+ + 4 H2O Das koordinierte H2O wird häufig nicht angegeben. Cu2+ + 4 NH3 ↔ [Cu(NH3)4]2+ Komplexverbindungen Beipiel : Bildung des Kupfertetraminkomplexes aus Kupfersulfat Die wässrige Ammoniaklösung wird zu wässriger CuSO4-Lösung zugegeben. Die vorhandene geringe Konzentration an OH--Ionen in der wässrigen Ammoniaklösung führt zur Bildung des schwer löslichen blau-weißen Cu(OH)2Niederschlages. Die weitere Zugabe von NH3 führt zur Bildung des dunkelblauen löslichen [Cu(NH3)4]2+-Komplexes [Cu(NH3)4]2+ (löslicher Komplex) Lewis-Säure-Basen-Komplexion Cu(OH)2 (Niederschlag) CuSO4(aq) Komplexverbindungen Beipiel : Hexaminnickel (II)-komplex Eine wässrige Nickel(II)-Lösung lässt sich mit konzentrierter Ammoniaklösung in den blauen Hexamin Nickel(II)-Komplex überführen. Durch Verdünnen mit Wasser kann das Gleichgewicht dieser Reaktion aber relativ leicht wieder nach links verschoben werden [Ni(H2O)6]2+ + 6 NH3 [Ni(NH3)6]2+ + 6 H20 grün blau Aminkomplex [Ni(NH3)6]2+ Ni(OH)2 Niederschlag Komplexverbindungen • Sowohl die Bildung als auch der Zerfall eines Komplexes verlaufen stufenweise in Abhängigkeit von der Konzentration der Liganden. • Die Bindung von Zentralatom und Ligand reicht von überwiegend kovalent bis überwiegend ionisch. • Die stabilsten Komplexe werden im allgemeinen aus Metallionen mit hoher positiver Ladung und kleinem Ionenradius gebildet. Die Stabilität eines Komplexes wird durch die Stabilitätskonstante (Gleichgewichtskonstante der Komplexbildung) angegeben. Für den obengenannten Kupfertetraminkomplex ergibt sich: K= c([Cu(NH3)4]2+) c(Cu2+)·c4(NH3) [Cu(NH3)4]2+ ↔ Cu2+ + 4 NH3 • Je größer die Konstante, desto stabiler ist der gebildete Komplex Komplexverbindungen Koordinationszahl (des Zentralatoms): Anzahl der direkt an das Zentralatom gebundenen Atome Bekannt sind die Koordinationszahlen von 2 bis 12 (6 ist die häufigste) Die Koordinationszahl hängt von mehreren Faktoren ab: - Größe und Ladungszahl des Zentralatoms und der Liganden - Bindungsart zwischen Zentralatom und Ligand 18-Elektronenregel: Es werden bevorzugt so viele Liganden gebunden, dass eine Zahl von 18 Elektronen in der Valenzschale des Zentralatoms erreicht wird (Faustregel für Nebengruppenelemente) Komplexverbindungen Anlagerungskomplexe sind Komplexe, die durch schwache zwischenmolekulare Kräfte zusammengehalten werden (z.B. Ion-Dipol-Wechselwirkungen). Die Bildung von Anlagerungskomplexen tritt häufig mit Lösungsmittelmolekülen auf (Solvatation, Hydratation). z.B. Aquo- und Aminkomplexe (stabile Ionenkomplexe) [Cu(NH3)4]2+ [Cu(H2O)6 ]2+ Cu2+ H N H H Komplexverbindungen Durchdringungskomplexe sind Komplexe, die durch Orbital-Wechselwirkung zwischen Zentralatom (-ion) und den Liganden zusammengehalten werden (d.h. durch kovalente Bindung). Die Einzelelektronen der d-Orbitale des Zentralatoms rücken paarweise in innere Orbitale. Die freien d-Orbitale werden durch LigandenElektronen besetzt; z.B. Kaliumhexacyanoferrat (II) [Fe(CN)6]4CNCN- CN- Fe2+ CN- CNK4[Fe(CN)6] CN- Komplexverbindungen Chelate sind Komplexe mit organischen Molekülen oder ionen als Liganden, die zum Zentralatom mehr als eine Bindung ausbilden können (in vielen Fällen koordinative Bindung oder Ionenbindung). Komplexe mit organischen Verbindungen, z.B. Häm (Fe2+) Chlorophyll (Mg2+) Vitamin B12 (Co2+) EDTA (Ethylendiamintetraacetat; stabiler Komplex mit Ca2+) Chelatkomplexe sind immer stabiler als vergleichbare andere Komplexe. Man bezeichnet dieses Phänomen als Chelateffekt. Komplexverbindungen Ca2+ Ethylendiamintetraacetat Ca-Komplex Ca-Komplex mit EDTA Quelle: Mortimer 1996 Komplexverbindungen in der Natur Hämoglobin Komplexverbindungen in der Natur Chlorophyll Komplexverbindungen in der Natur Vitamin B12 Quelle: Cornelsen Komplexverbindungen Clathrate Clathrate sind Einschlussverbindungen. Atome oder Moleküle können in die Zwischenräume bestimmter Stoffe eingeschlossen werden. z.B. Iod-Stärke-Komplex Amylose Atmosphäre Hydrosphäre Biosphäre Programm – geochemischer Kreislauf • • • • • • • • Erdkruste Geochemischer Kreislauf Minerale und Gesteine Verwitterung Erze, Metallgewinnung, Legierungen Rolle der Metalle in der Umwelt Korrosion Redoxreaktionen, Spannungsreihe Lithosphäre – Erdkruste und lithosphärischer Mantel (~ 100 km) Quelle: Scheffer-Schachtschabel 2002 Programm - Boden • Böden, Bodenbildung • Organische Substanz in Böden • Kohlenstoff-, Stickstoff- Schwefel- und Phosphorkreislauf • Verbindung zwischen den Geosphären • pH-Wert, Puffer, Ionenaustausch Bodenchemie: • chemische Prozesse, die zur Bodenbildung führen • chemische Prozesse, die sich danach im Boden ereignen Bodenchemie ist ein Grenzgebiet der Chemie mit Überschneidungen zur Geochemie, Geologie, Bodenkunde, Ökologie und betrifft den Bodenschutz Interne Stoffkreisläufe - Austausch von Stoffen zwischen den Ökosphären Atmosphäre Aufbau und Abbau von Radikalen Aufbau und Abbau von Ozon Nat. Emissionen Anthrop. Emissionen Feuer, Vulkane Verwehungen Lithosphäre Gase Photosynthese Chemosynthese Atmung Düngung Landwirtschaft Deposition Versickerung Hydrosphäre Biosphäre Verwesung Verwesung De-/Nitrifikation Mineralisation Bodenatmung Seeaerosol Gase Abdrift Auswaschung Oxidationen Reduktionen Verwitterung Verwitterung Immobilisierung Aufnahme Sedimentbildung Aufbau der Erde Ozeanische Kruste Kontinentale Kruste Oberer Mantel Mohorovicic Diskontinuität km 50-100 Low velocity Zone Unterer Mantel 1000 650 km-Diskontinuität Übergangszone 2900 Kern-Mantel Diskontinuität 5080 6371 Äußerer Kern Innerer Kern 16. Und 18. Jänner 2012 Elementzusammensetzung der Erdkruste Element O Si Al Fe Ca Na K Mg andere Massen% 46,6 27,7 Tiefe 8,1 (km) 0 5,0 3,6 100 2,8 2,6 200 2,1 1,5 ozeanische Kruste Kontinentale Kruste Lithosphäre (starr) Oberer Mantel Asthenosphäre (plastisch) Aggregatzustände Festkörper Flüssigkeit Gas formstabil, volumenstabil, hohe Dichte formveränderlich, volumenstabil, mittlere Dichte volumenveränderlich, niedrige Dichte Anordnung der Teilchen, an Gitterplätzen fixiert Teilchen begrenzt beweglich Unordnung, Teilchen frei beweglich praktisch nicht komprimierbar praktisch nicht komprimierbar komprimierbar Fernordnung Nahordnung Unordnung Abnehmend → Ordnung, Dichte, Anziehungskräfte zwischen den Teilchen 1. Mineral Definition: homogene Bausteine; „Körner“, die chemisch und physikalisch gleich aufgebaut sind • Mineralien sind mit wenigen Ausnahmen kristallin aufgebaut • Klassifizierung erfolgt nach physikalischen Eigenschaften: kristalline Form, Farbe, Glanz, Strich, Härte (nach Mohs: 1 = Talk, 10 = Diamant), Bruchfläche, spezifisches Gewicht • Heute sind mehr als 3000 Mineralienarten bekannt; nur 25 sind gesteinsbildend Chemische Einteilung der Mineralien in Verbindungen und Elemente Verbindungen Flussspat (Calciumfluorid – CaF2) Pyrit (Eisensulfid – FeS2) Salz (Natriumchlorid - NaCl) Bleiglanz (Bleisulfid - PbS) Chemische Einteilung der Mineralien in Verbindungen und Elemente Elemente („gediegen“) Metalle Nichtmetalle Gold (Au) Platin (Pt) Quecksilber (Hg) Schwefel (S) Periodensystem der Elemente Die häufigsten Mineralgruppen in der Erdkruste Mineralgruppe Beispiel Chemische Formel Silikate und Quarz Quarz SiO2 Olivin (Mg, Fe)2SiO4 Kalifeldspat K[AlSi3O8] Korund Al2O3 Magnetit Fe3O4 Calcit CaCO3 Dolomit MgCO3·CaCO3 Pyrit FeS2 Galenit (Bleiglanz) PbS Sulfate Gips CaSO4*2H2O Halogenide Halit NaCl Fluorit CaF2 Kupfer Cu Schwefel S Oxide Carbonate Sulfide Elemente Geochemische Vorgänge Magma Rekristallisation Pegmatite Aufschmelzung Metamorphe Gesteine Kristallisation Metamorphose Hydrothermale Erzgesteine Magmatische Gesteine Verwitterung Metamorphose Sediment Sedimentgesteine Verfestigung Periodensystem der Elemente Silizium (Si) • Sand und Quarz vorwiegend aus Siliziumdioxid • Halbedelsteine aus Siliziumdioxid (Bergkristall, Amethyst, Rosen- und Rauchquarz, Achat, Jaspis und Opal) • Silikathaltig: Ton, Schiefer, Feldspat und Sandstein Silizium (Si) Elementares Si in unterschiedlichen Reinheitsgraden in der Metallurgie (Ferrosilizium), der Photovoltaik (Solarzellen) und in der Mikroelektronik (Halbleiter, Computerchips); • Simg (metallurgical grade, Rohsilizium, 98-99 % Reinheit) • Sisg (solar grade, Solarsilizium, 99.99 % Reinheit) • Sieg (electronic grade, Halbleitersilizium, Verunreinigungen < 1 ppb) SiO2 + 2 C → Si + 2 CO (2000°C) Silizium (Si) • Essentiell für Lebewesen, die siliziumdioxidhaltige Strukturen erzeugen; z.B. Kieselalgen (Diatomeen), die durch Kondensation von Monokieselsäure Si(OH)4 ein Exoskelett aus Siliziumdioxid aufbauen • Schachtelhalm: Stabilität durch ein Siliziumdioxidgerüst N.A.Campbell „Biologie“, 2000 Silizium (Si) • Spurenelement des menschlichen Körpers • Silizium muss in einer gut aufnehmbaren Form vorliegen – etwa in kolloidaler Lösung („in Schwebe“); große Oberfläche der kolloidalen Lösung entscheidend ist für gute Bioverfügbarkeit und Verwertbarkeit durch den Organismus Kolloide Lösung (molekulardispers): Teilchendurchmesser < 1 nm Kolloide Lösung (Sol): Partikeldurchmesser im Bereich 10-8 – 10-7 m (0,01 μm – 0,1 μm; 0,1 μm = 100 nm) nicht sichtbar, da die Partikelgröße geringer als die Wellenlänge des sichtbaren Lichtes ist (400 – 800 nm) Suspension: Partikelgröße > 1000 nm 1 Å (Ångström) = 10-10 m Silikate (Salze der Kieselsäure) 4O O Si O O Silikate (Salze der Kieselsäure) Si2O76Si3O96Si6O1812- (SiO32-)n (Si2O52-)n (Si4O116-)n Salze und Ester der Orthokieselsäure und deren Kondensationsprodukte Atome tetraedrisch angeordnet (Si von 4 SauerstoffAtomen umgeben) Silikate Durch Verwitterung primärer Silikate wird Si frei. Der größte Teil wird zur Bildung sekundärer Silikate verwendet. Ein geringer Teil fällt als freies Siliziumoxid aus. Silikate entstehen aus dem gelösten Si, das als Orthokieselsäure H4SiO4 = Si(OH)4 in der Lösung vorliegt. Die Orthokieselsäure ist eine sehr schwache Säure (KS1 = 10-9 – 10-10) Silikate • Mit steigender Konzentration steigt auch die Neigung zur Polymerisation. Monomere verbinden sich über Sauerstoffbrücken miteinander (bes. bei pH 5 – 7). • Die Löslichkeit der Polykieselsäuren nimmt gleichzeitig ab, sodass sich ein wasserreiches, amorphes Siliziumoxid bildet. Dieses wird sehr langsam zu mehr oder weniger geordnetem Cristobalit, Tridymit oder Quarz umgewandelt. Silikate Die Polymerisation kann allerdings durch Adsorption des Si an andere Minerale (z.B. Feoder Al-Oxide) verhindert werden. Kieselsäure OH OH HO — Si — OH HO — Si — OH OH OH OH OH OH OH HO — Si — O — Si — O — Si — O — Si — OH OH OH OH Polykieselsäure OH Silikate • Quarz: SiO2 • mit 12 % am Aufbau der Erdkruste beteiligt • wichtiger Bestandteil von Graniten, Gneisen und Schiefern • Hauptgemengeteil von Sand und Sandstein • häufigste kristallisierte Form des SiO2 • Entstehung aus Magmatiten und Metamorphiten (primärer Quarz) oder durch Verwitterung von Silikaten (sekundärer Quarz) Löslichkeit der freien Si-Oxide • Löslichkeit sehr gering • Steigt mit zunehmender Temperatur unabhängig vom pH (Bereich pH-Wert 2 – 8) • Ab pH 8 – 9 bilden sich Si-Anionen und die Löslichkeit steigt stark an • Löslichkeit von Quarz: 1,4 – 3,3 mg Si/L (25 °C) • Löslichkeit: amorphes Si-Oxid > Opal > Quarz Feldspäte • Sind Alumosilikate • Meist ähnlicher Kristallbau • Wichtigste Mineralgruppe; bauen 60 % der Erdkruste auf • Ausgangsprodukt für die Bildung von Tonmineralen in Böden, Gewässern - Natronfeldspat: Albit Na[AlSi3O8] - Kalkfeldspat: Anorith Ca[Al2Si2O8] - Plagioklas trikline Mischkristalle von Natronfeldspat und Kalkfeldspat 2. Gesteine Definition: Masse von reinem Mineral oder Aggregate von zwei oder mehreren Mineralien Granit Basalt Gesteine • • • • • Sedimente Magmatische Gesteine Metamorphite Kristalline Gesteine Magma Magmatische Gesteine Verwitterung, Transport, Ablagerung Metamorphe Gesteine Sedimentgesteine Gesteine Sedimente entstehen durch: - chemisch-physikalische Verwitterung, - Transport durch Wasser, Eis, Wind (fest oder gelöst) - Absetzung oder Ausfällung Allgemeine Einflussfaktoren bei der Verwitterung Physikalische Bedingungen - Frost, Hitze, Feuchte - Ausdehnung und Zusammenziehen von Mineralien durch Hydrierung oder Dehydrierung - Wurzelwachstum - Temperatureinfluss Allgemeine Einflussfaktoren bei der Verwitterung Chemische Bedingungen Das System Gestein-Wasser-Mineral versucht ein Gleichgewicht zu erreichen. - Lösung/Fällung - Säure/Base Reaktion - Redoxreaktionen - Hydrolyse - Komplexierung Einfluss von Wasser trockene Luft Verwitterung extrem langsam Wasser beschleunigt den Vorgang der Verwitterung, weil: - Wasser selbst eine chemisch aktive Substanz ist - Wasser Verwitterungsagentien in Lösung hält und an relevante Stellen befördert: CO2, O2, org. Säuren (z.B. Huminsäuren), SO2(aq), H2SO4, HNO3, HNO2 - Wasser eine H+- Quelle für Säure bildende Gase ist CO2 + 2H2O H3O+ + HCO3SO2 + 2H2O H3O+ + HSO3- Chemische Verwitterung Hydratation/Dehydratation z.B.: CaSO4(s) + 2 H2O CaSO4· 2 H2O(s) 2 Fe(OH)3· x H2O(s) Fe2O3(s) + (3+x)·H2O Lösungsprozess (Auflösungsprozess) Lösungsverwitterung: - bes. bei wasserlöslichen Salzen (NaCl, CaSO4·H2O) - Anlagerung von H2O-Dipolen an Kationen und Anionen des Kristallgitters, daher Lösung von Ionen aus dem Kristallverband (Gipsgestein, Entsalzung von Salzböden) z.B.: CaSO4·2 H2O(s)(Wasser) Ca2+(aq) + SO42-(aq) + 2 H2O Einfluss von Wasser + + + + + + + + + + Chemische Verwitterung - Redoxreaktionen Oxidierbare Elemente (FeII, SII, MnII) werden durch Luftsauerstoff in Gegenwart von Wasser und unter Mitwirkung von Mikroorganismen zu FeIII, SVI, MnIII und MnIV oxidiert. O- und OHAnlagerung bewirken Volumenvergrößerung und Verfärbung. Chemische Verwitterung - Redoxreaktionen Lösen eines Fe(II)-Minerals gefolgt von einer Oxidation von Fe(II) zu Fe(III) Fe2SiO4(s) + 4 CO2(aq) + 4 H2O 2 Fe2+ + 4 HCO3- + H4SiO4 4 Fe2+ + 8 HCO3- + O2(g) 2 Fe2O3(s) + 8 CO2 + 4 H2O Oxidation des Eisens an feuchter Luft Rost Eisenoxidation durch Mikroorganismen Pyrit, der Sauerstoff ausgesetzt ist, wird oxidiert FeS2(s) + 3 1/2 O2(g) + H2O Fe2+ + 2 SO42- + 2 H+ Thiobacillus ferrooxidans katalysiert die Reaktion von zweizu dreiwertigen Eisenionen 2 Fe2+ + ½ O2 + 2H+ 2 Fe3+ + H2O FeS2 + 14 Fe3+ + 8 H2O 15 Fe2+ 2 SO42- + 16 H+ Dreiwertiges Eisen reagiert wieder mit Pyrit. Pyrit wird dadurch mit zunehmender Rate oxidiert. Grund für die saure Entwässerung in Kohlebergbaugebieten! In weiterer Folge Ausfällung von Eisenoxiden Eisenoxidation durch Mikroorganismen Fe II wird durch Thiobacillus ferrooxidans oxidiert (bei niedrigem pH) Ablagerung von unlöslichem Fe(OH)3 Chemische Verwitterung - Hydrolyse Wasser bewirkt die Zersetzung leicht und schwer löslicher Salze, die aus unterschiedlich stark dissoziierten Säuren und Basen entstanden sind. CaCO3(s) + H2O Ca2+(aq) + HCO3- + OH-(aq) Der Großteil der Silikate verwittert durch Hydrolyse. Infolge der hohen Zahl fester Si-O- und Al-O-Bindungen schreitet die Verwitterung zunächst nur langsam an der Oberfläche voran. (Entstehung vieler Tonmineralien) z. B.: Forsterit Mg2SiO4(s) + 4 CO2 + 4 H2O 2 Mg2++ 4 HCO3- + H4SiO4 Chemische Verwitterung – saure Hydrolyse Lösung von signifikanten Mengen an CaCO3 und CaCO3.MgCO3 in Gegenwart von CO2-reichem Wasser. Durch den H+-Angriff erfolgt die Hydrolyse wesentlich intensiver als mit reinem Wasser. Die H+-Ionen stammen vor allem von der schwachen Kohlensäure H2CO3, die sich durch die Reaktion von CO2 der Luft mit H2O bildet. CaCO3(s) + H2O + CO2(aq) Ca2+(aq) + 2 HCO3-(aq) CO2 + H2O H2CO3 H+ + HCO3- Chemische Verwitterung – Komplexierung Oxalat-Ion (C2O4)2- und Muskovit K{Al2(OH,F)2 [AlSi3O10]} AlC2O4+(aq) und Si(OH)4 werden gebildet Muskovit Sedimente Der Transport der Sedimente durch Wasser erfolgt auf verschiedene Arten: - Gelöst (CaCO3) - Suspendiert (ca. 2/3 der Sedimente) - am Grund mitgeschleppt (Schotter) Sandstein Sedimentarten: - Chemische Sedimente (Ausfällung gelöster Stoffe wie Kalk CaCO3 , NaCl, Gips CaSO4 ) - Biogene Sedimente (z.B. Korallenkalk, Stromatolithe) Muschelkalk - Häufig Mischformen Sedimentgesteine: - Sandstein, Konglomerate, Lehm, Kalk Magmatische Gesteine Entstehung: - durch Erstarrung der Gesteinsschmelze (Magma) Arten: - Plutonite (Magma erstarrt während des Aufstiegs in kühlere, feste Gesteine der Erdkruste; große Kristalle durch langsame Abkühlung, z.B. Granit) - Vulkanite (Erstarrung von Lava am Meeresgrund oder an der Erdoberfläche; Feinkörnigkeit durch rasche Abkühlung, z.B. Basalt Metamorphite (metamorphe Gesteine) Entstehung: - Sedimente oder Eruptivgesteine wurden durch höhere Temperaturen und Drücke umgewandelt (z.B. Gneis, Schiefer) Magma Die tieferen Teile der Erdkruste bilden bei Druckbelastung durch einen Riss in der Kruste Silikatschmelze. Beim Aufsteigen werden die gelösten Gase abgegeben. Es entsteht weitgehend entgaste Lava mit einer Temperatur von ~1000 – 1100 °C. Analyse der Lava (in %) Analyse der Gase (in %) SiO2 46,6 H2O 71 Al2O3 15,1 CO2 13 Fe2O3 3,5 N2 5 FeO 7,7 SO2 9 MgO 8,6 SO3 2 CaO 10,1 Na2O 2,4 Kristalline Gesteine Summe aus Eruptivgesteinen und Metamorphiten Erdoberfläche kristallin Sediment Erdkruste bis ~16 km Tiefe Kristallisation Die Entstehung von Kristallkeimen wird durch stabile Tetraeder-Kopplungen ermöglicht. Das Aussehen hängt ab von: - Geschwindigkeit der Bildung der Kristallisationskeime - Kristallisationsgeschwindigkeit - Unterkühlte Flüssigkeit: Impfkristalle fördern die Kristallisation Flüssigkeiten, die dauerhaft im unterkühlten Zustand bleiben: Moleküle erstarren mit statistischer Verteilung, nicht im geordneten Gitter >>> amorph Kristallisation Bildung von Mischkristallen Die Anzahl der ausgeschiedenen Minerale ist unter anderem abhängig von Druck, Temperatur und Anzahl der Komponenten. Es kommt zur Bildung von Mischkristallen bei ähnlichem Atom- und Ionendurchmesser. Die Struktur des Kristalls wird nicht verändert (Isomorphie) 3. Erze Erze Erze Erze = “abbauwürdige”, zur Metallgewinnung geeignete Minerale Viele Erze sind anorganische Oxide, Sulfide oder Carbonate Chalkogene (= Erzbildner, Elemente der VI. Gruppe des Periodensystems, z.B. O und S in Form von Oxiden und Sulfiden) Chalkogene im Periodensystem Erze Erze Erze Sulfide Pyrit Oxide FeS2 Hämatit Arsenkies Fe(AsS) Brauneisenstein Kupferkies CuFeS2 Magnetit Carbonate Fe2O3 Fe2O3*H2O Fe3O4 Spateisenstein FeCO3 Magnesit MgCO3 Erzvorkommen in Österreich • Tauerngolderzgänge (FeS2, Fe(AsS) und SiO2) • Kupfererzgänge (CuFeS2, Schieferalpen: Kitzbühel, Schladming) • Siderit und Magnesit (FeCO3 Erzberg, Magnesit MgCO3 Veitsch) • Blei – Zinkerzlager (Bleiberg PbS, ZnS, CdS) Metallgewinnung Von den ca. 75 Metallen kommen nur wenige „gediegen“ vor, daher werden sie vielfach aus den Mineralien gewonnen Oxide können direkt reduziert werden Sulfide und Carbonate werden zuerst in Oxide umgewandelt 2 FeS2 + 5½ O2 Fe2O3 + 4 SO2 FeCO3 FeO + CO2 Metallgewinnung Metallgewinnung Reduktionsmittel Beispiele für deren Anwendung C, CO, Al, Mg,H2 Fe, Co, Ni, Zn, Sn, Pb, Cr, Zr, Ti, Mn, Mo, W, Ge, Nb, Ta Kathode: Elektrolyse einer Salzlösung Elektrolyse einer Salzschmelze Cu, Zn, Sn, Pb, Elemente der I. und II. Gruppe, Al Metallgewinnung Reduktion mit Kohlenstoff C (Koks) CO Bedingung: 1. Die reduzierende Wirkung von C oder CO muss ausreichen 2. Das Metall darf selbst nicht mit C reagieren. z. B.: Fe aus Fe2O3 Fe2O3 + 3 CO 2 Fe + 3 CO2 Metallgewinnung Fe-Vorkommen: Siderit FeCO3 Eisenkies FeS Pyrit FeS2 Hämatit Fe2O3 Brauneisenstein Fe2O3·H2O Magnetit sulfidische Erze oxidische Erze Fe3O4 sulfid. Erze: 2 FeS2 + 5 ½ O2 Fe2O3 + 4 SO2 („Rösten“) Karbonat: FeCO3 FeO + CO2 oxid. Erze: Fe2O3 + 3 CO 2 Fe + 3 CO2 Metallgewinnung Reduktion mit Aluminium z.B.: Cr Cr2O3 + 2 Al 2 Cr + Al2O3 Reduktion an der Kathode Das wirksamste Reduktionsmittel für jedes noch so schwer reduzierbare Metall ist die Kathode einer Elektrolysezelle (Stromkosten!!) Legierungen Mischung aus mindestens zwei Komponenten (mindestens eine ist ein Metall) z.B. Messing: Cu und Zn Bronzen: Cu und Sn Oxidation - Reduktion • Oxidation ist die Abgabe von Elektronen • Reduktion ist die Aufnahme von Elektronen Eines ist ohne das andere nicht möglich, daher Redox-Reaktionen Elektrolyse CuCl2 kathodische Reduktion: Cu2+ + 2 e- Cu anodische Oxidation: 2 Cl- Cl2 + 2 e- Elektrolyse Kathode = Reduktionsmittel Anode = Oxidationsmittel Kationen Kathode (e- - Überschuss) Anionen Anode (e- - Mangel) Elektrolyse Elektrolytische Verfahren werden bei folgenden Elementen eingesetzt: 1. Zn, Sn, Pb (aus wässriger Salzlösung) 2. Alkali- und Erdalkalimetalle: Sie sind schwer reduzierbar und werden ausschließlich durch Elektrolyse ihrer Salzschmelze gewonnen. 3. Al (Elektrolyse der Salzschmelze von Al2O3) K: Al3+ + 3 e- Al A: 2 O2- 4 Al3+ + 6 O2- O2 + 4 e 4 Al + 3 O2 2 Al2O3 4 Al + 3 O2 /.4 /.3 23. Und 25. Jänner 2012 Schmelzflusselektrolyse Aluminium Spannungsreihe Redox-Reihe Redox Reaktionen zwischen Metallen und Metallionen Fe Experiment: Eisennagel taucht in eine Kupfersulfatlösung. Nach einiger Zeit (5 - 10 Minuten) bildet sich ein rotbrauner Überzug. Die zugrundeliegende chemischen Reaktion : Cu2+ Die Eisenatome des Eisennagels haben Elektronen abgegeben, und die Kupferionen der Lösung haben diese Elektronen aufgenommen. Spannungsreihe Unter dem Redoxpotenzial versteht man die Neigung oder Fähigkeit eines Stoffes, Außenelektronen abzugeben. Beim Eisen ist diese Fähigkeit ausgeprägter als beim Kupfer, daher kann das Eisen seine Elektronen an das Kupfer abgeben (genau: an Kupferkationen), umgekehrt kann das Kupfer aber keine Elektronen an Eisen (genauer: an Eisenkationen) abgeben. Spannungsreihe Taucht man einen Zn-Stab in eine Kupfersulfatlösung, überzieht sich der Stab mit metallischem Cu. Die Kupfersulfatlösung wird farblos, der Zn-Stab dabei teilweise aufgelöst. Zn Zn2+ + 2 e- Cu2+ + 2 e- Cu Atome des unedleren Metalls werden oxidiert und gehen in Lösung. Spannungsreihe Edle und unedle Metalle Je unedler ein Metall ist, - desto leichter geben seine Atome Elektronen ab - desto schwerer nehmen seine Ionen Elektronen auf - desto leichter wird es oxidiert Je edler ein Metall ist, - desto schwerer geben seine Atome Elektronen ab - desto leichter nehmen seine Ionen Elektronen auf, - desto leichter wird es reduziert Umwandlung von chemischer in elektrische Energie Daniell Element → Stromfluss → → Elektronen → Zn Cu semipermeable Wand Zn2+ SO42Anode Zn → Zn2+ + 2 e- ZnSO4 Cu2+ SO42Kathode Cu2+ + 2 e- → Cu CuSO4 Spannungsreihe Beispiel: Daniell-Element • linke Halbzelle: Zinkelektrode in ZnSO4-Lösung • rechte Halbzelle: Kupferelektrode in CuSO4-Lösung semipermeable Wand • Verbindung zwischen beiden Halbzellen: poröse Wand, die Ionen durchlässt, aber eine Vermischung der Lösungen verhindert • Bei der Reaktion von Zinkmetall mit Kupfer(II)-Ionen werden spontan Elektronen übertragen. • Ursache des Stromflusses sind wieder Redox-Reaktionen. beobachteter Effekt: beim Verbinden der beiden Halbzellen mit einem Draht fließt elektrischer Strom von der Zink- zur Kupferelektrode • Die Reaktion kann in zwei Halbreaktionen zerlegt werden, die auch räumlich getrennt werden können. Spannungsreihe Das Metall als reduzierte Form und die Metallionen als oxidierte Form bilden zusammen ein „ Redoxpaar“ Zn/Zn2+ Eine Anordnung, bei der ein Metall in die Lösung seiner Ionen taucht, nennt man „Halbzelle“ Die Kombination zweier Halbzellen liefert eine „galvanische Zelle“ mit einer bestimmten Spannung (Potenzialdifferenz). abh. von Art der kombinierten Redoxpaare und den Reaktionsbedingungen Spannungsreihe Das elektrische Potenzial einer galvanischen Zelle nennt man „elektromotorische Kraft“ (EMK). Vergleichbare Werte erhält man, wenn bei Halbzellen die Standardbedingungen eingehalten werden. Standardbedingungen: Konzentration der Lösungen: 1 mol/L Temperatur: 298 K (25°C) Druck:101325 Pa (1,013bar) Spannungsreihe Normalwasserstoffelektrode (= Bezugselektrode) Standardpotenzial = 0 willkürlich als Nullpunkt festgelegt ! 2 H + + 2 e - H2 Spannungsreihe Standardpotenzial (Normalpotenzial) E0 Das Standardpotenzial eines Elementes ist die Potenzialdifferenz zwischen der StandardWasserstoffelektrode und der Halbzelle des anderen Elementes unter Standardbedingungen. Die Reaktionsrichtung hängt vom Reaktionspartner ab (2. Halbzelle) Spannungsreihe Kopplung der Wasserstoffelektrode mit einem unedlen Metall: - unedle Metalle weisen gegenüber der Standardwasserstoffelektrode ein negatives Potenzial auf - am unedlen Metall findet die Oxidation statt - Metallatome gehen als positive Ionen in Lösung - das unedle Metall bildet den negativen Pol. - die Wasserstoffelektrode verarmt an e- und bildet den positiven Pol z. B.: Kombination von Zinkelektrode und Wasserstoffelektrode negativer Pol: Zn positiver Pol: Zn2+ + 2 e- E0 = -0,76 V 2 H+ + 2 e- H2 E0 = 0,00 V Zn 2 H+ Zn2+ + H2 E0 = -0,76 V + Spannungsreihe Kopplung der Wasserstoffelektrode mit einem edlen Metall: - edle Metalle weisen gegenüber der Standardwasserstoffelektrode ein positives Potenzial auf - An den Ionen des edlen Metalls findet die Reduktion statt - Metallionen nehmen Elektronen auf und bilden neutrale Atome - Die Metallelektrode wird zum positiven Pol - Die Wasserstoffelektrode bildet den negativen Pol z. B.: Kombination einer Kupferelektrode und Wasserstoffelektrode negativer Pol: H2 positiver Pol: Cu2+ + H2 + 2 H+ + 2 e- 2 e- Cu Cu2+ 2 H+ + Cu E0 = 0,00 V E0 = +0,35 V E0 = +0,35 V Spannungsreihe Berechnung der Spannung galvanischer Zellen (bei Standardbedingungen) red. Form ox. Form Zn Zn2+ H2 H+ Cu Cu2+ Redoxpaar E0 Zn/Zn2+ -0,76 V H2 /H+ Cu/Cu2+ 0,00 V U berechnet 1,11 V +0,35 V Allgemein gilt: U = E0 (pos.Pol) – E0 (neg.Pol) Elektrochemische Spannungsreihe Ordnet man die die Halbzellen nach ihren Standardpotenzialen so, dass zu Beginn das negativste Standardpotenzial steht, so erhält man die „ Elektrochemische Spannungsreihe “. unedel edel zunehmend oxidierend Elektrochemische Spannungreihe Nernstsche Gleichung Diese Gleichung erlaubt es, das Potenzial einer Halbzelle zu berechnen, wenn die Konzentrationen von den Standardbedingungen abweichen. E = E0 + 0,060 n x log [Ox] [Red] E = Potenzial E0 = Standardpotenzial [Ox] = Konzentration oxidierte Gleichungsseite [Red] = Konzentration reduzierte Gleichungsseite n = Zahl der Elektronen in der Reaktionsgleichung Rechnungen Das Standardpotenzial einer Fe/Fe2+ Elektrode ist – 0,44 V. Wie groß ist das Potenzial bei einer Fe2+ Konzentration von 1 mmol? E = E0 + E = E0 + 0,060 n 0,060 2 x log x log [Ox] [Red] [Fe2+] 1 Kreislauf der Metalle in der Umwelt Emissionsquelle Transmission Immission Pflanzen Pflanzenfresser Bestandsabfall Zersetzer Boden Minerale, Gestein Fleischfresser Gewässer Mechanismen zur Fixierung von Schwermetallen • • • • • • Fällung, Umfällung Adsorption, Chemisorption Passivierung Ionenaustausch Kristallisation Speichermineralbildung Mechanismen zur Mobilisierung von Schwermetallen • Verwitterung • pH-Wert absenkende Prozesse • Prozesse, die das Redoxpotenzial erhöhen Auslaugbarkeit von Metallen in Abhängigkeit vom pH-Wert 100000 Zn2+ Al3+ 10000 [Al(OH)4]- Konzentration (mg/l) 1000 100 [Zn(OH)4]2- 10 1 0,1 Al(OH)3 Zn(OH)2 0,01 Mn(OH)2 0,001 Mg(OH)2 0,0001 3 4 5 6 7 8 pH-Wert 9 10 11 12 13 Amphoter Stoffe, die je nach Milieu oder Reaktionspartner in die eine oder andere Richtung reagieren können Aluminium und Zink sind amphotere Hydroxide • Säure –Base amphoter (Ampholyte) • Redox - amphoter Anwendungen Anodenvorgang Kathodenvorgang Trockenbatterie 1,5 V Zn → Hg-Batterie 1,35 V Zn + 2 OH- → Zn(OH)2 + 2 e- Zn2+ 2 MnO2 + 2e- + 2 NH4+ → Mn2O3 + H2O + 2 NH3 + 2 e- HgO + 2e- + H2O → Hg + 2 OH- Bleiakkumulator 2V Pb + Bleiakkumulator Entladen Aufladen Pb + PbO2 + 2 H2SO4 → 2 PbSO4 + 2 H2O + Energie SO42- → PbSO4 + 2 e- PbO2 + 4 H+ + SO42- + 2e→ PbSO4 + 2 H2O Korrosion lat. corrodere = zerfressen 40% der jährlichen Stahlproduktion dienen dazu, korrodiertes Material zu ersetzen! Korrosion H2 Fe2+ 2H+ Fe Fe2+ + 2 e- 2 H+ + 2 e- H2 Fe + 2 H+ Fe2+ Fe + H2 Korrosion OH2 2OH Fe 2+ Fe - 2+ Fe(OH) FeO(OH) + HO ½1/2OO22 + H2O Fe(OH)2 Fe(OH) 2 Fe Fe Kathode Kathode Fe 1/2 O2 Fe Anode Fe2+ + 2 e- + H2O + 2 e- + 1/2 O2 + 2 Fe(OH)2 + 1/2 O2 H2O Anode 2 OH- Fe(OH)2 2 FeO(OH) + H2O Kathode Korrosion Metallische Werkstoffe Elektrochemische Vorgänge (z. B. Säurekorrosion) (Anode) Me (Kathode) 2 H + + 2 e - H2 Me + H+ Me2+ + 2 e Me2+ + H2 Korrosion Korrosion von Stahl negativer Pol: Eisen positiver Pol: Bestandteile, die edler als Fe sind Die entstehende Oxidschicht aus wasserhältigen Fe2O3 haftet nicht mehr am Untergrund, sondern löst sich ab. Korrosion Korrosion betrifft nicht nur Metalle Korrosion – metallische Werkstoffe Elektrochemische Vorgänge (z.B. Säurekorrosion) Me → Me2+ + 2 e- (Anode) 2 H+ + 2e- → H + H → H2 (Kathode) Me + 2 H+ → Me2+ + H2 (Summe) Chemische Vorgänge Me + ½ O2 → MeO (Oxidation) 2 RMeX + O2 → 2 RO-MeX (Oxidation) RMe + H2O → RH + MeOH (Reaktion mit Wasser) Opferanode Kommen Eisen oder Stahl mit feuchter Luft, Wasser oder Elektrolyten in Kontakt, werden dem Metall durch den gelösten Sauerstoff Elektronen entzogen (Oxidation) und die positiv geladenen Ionen gehen in Lösung (Korrosion). Schutz von Eisengegenständen notwendig Opferanode Die Opferanode ist ein Stück unedles Metall, das zum Korrosionsschutz von Metallen (bes. Eisen und Stahl) eingesetzt wird. Was ist die Voraussetzung, dass ein Metall als Opferanode fungieren kann?? Korrosion – anorganische Werkstoffe Abbau von Metalloxiden durch Säuren MeO + 2 H+ → Me 2+ + H2O Angriff an Glas durch Alkalien -Si-O-Si- → -Si-O- + HO-Si- OH- Korrosion – organische Werkstoffe • Diffusion von Lösungsmitteln - Festigkeitsverlust - Quellung • Oxidativer Abbau der Makromoleküle - Versprödung - Rissbildung Mörtel und Beton • Luftmörtel (z.B. Kalk und Gips) Ca(OH)2 + CO2 → CaCO3 + H2O • Wassermörtel (z.B. Portlandzement, Tonerdezement) Kalkstein mit Ton (Aluminiumsilikat) brennen → Zement (58-66 % Calciumoxid, 18-26 % Siliziumdioxid als Ca-Silicat, 4-12 % Aluminiumoxid als Ca-Aluminat, 2-5 % Eisenoxid als Ca-Ferrit) Beton = Zement + Kies oder Schotter Schädigende Einflüsse auf Beton Carbonatisierung durch CO2 aus der Luft Saurer Regen H2SO3 Schwefelhaltige Abgase SO2 Calciumsilicathydrate Calciumhydroxid XX XXX X XX XX X Calciumaluminat Calciumaluminat Alkalilösliche X X -hydrate Kieselsäure X -ferrithydrate X X X X XXX XX XX XXXX XXXX XXXX XXXX X Auflösung und Zerstörung durch Säuren und austauschfähige Salze Auflösung und Auslaugung durch weiches Wasser und kalklösende Kohlensäure Alkalitreiben Treiberscheinungen durch sulfathältige Wässer Boden Plaggenboden (Deutschland) Boden Bodenbildung • Mineralisierung • Humifizierung Bodenbestandteile • • • • Mineralische Anteile Organische Substanz Wasser Luft Lithosphäre – Erdkruste und lithospärischer Mantel (~ 100 km) Quelle: Scheffer-Schachtschabel 2002 Mineralisierung Humifizierung (nach: SCHROEDER 1992) Bestandteile des Bodens organische Substanz des Bodens (OSB) amorphe anorg. Substanzen und Bodenmineralien organ. mineral. Komplexe (OMK) anorganische Bestandteile Bodenluft Bodenwasser Bodenbildung organische Substanz eines Grünlandbodens (in Gewichts-% der Trockensubstanz) verändert nach SCHROEDER, D. 1992) Organische Substanz = Bodenbestandteile, die belebten Ursprungs sind: lebende Pflanzenwurzeln, Bodenorganismen, abgestorbene und umgewandelte Reste von Pflanzen und Tieren. Gesamtheit dieser abgestorbenen, umgewandelten und neu synthetisierten organischen Substanzen wird als Humus (lat. = feuchter, fruchtbarer Boden) bezeichnet Hauptanteil der organischen Substanz des Boden (ca. 85 % ). Hum Bodenbildung Humifizierung: Bildung von Humusstoffen aus organischen Abfällen in den oberen Bodenschichten. Eigenschaften hängen von Pflanzenarten, Klima und Muttergestein ab. Abbauprozess: mechanische Zerkleinerung, Hydrolyse, Oxidation, mikrobieller Abbau. • in Nadelwäldern: Zersetzung erfolgt langsam, vorwiegend Fulvosäure gebildet • in Laubwäldern: Huminsäuren mit Ca2+ abgesättigt Dauerhumus Bodenbildung Hypothetische Struktur von Huminsäure HC (CH HOOC C R HO O OH)4 O COOH O CH H O N O O O CH O H O CH2 CH OH HOOC O O OH COOH O N OH HN O OH R O HO O COOH CH C O NH Huminsäure - kein einheitliches Entstehungsprinzip - keine einheitliche Struktur - unterschiedlicher Kondensationsgrad - Molekulargewicht zw. 2 000 und 100 000 - Die Huminstoffmoleküle sind von Hydrathüllen umgeben und über Wasserstoff- und Ionenbrücken untereinander verbunden. Das lockere Netzwerk dient als Wasserspeicher und Ionentauscher. Bodenbildung - Ton-Humus-Komplex: Huminstoffe sind häufig über H- Brücken und Ionenbrücken (starke chem. Bindungen) an Tonmineralien fixiert für Strukturbildung des Bodens wichtig! - Die negativ geladenen Huminstoffe werden über mehrwertige Kationen (Ca2+, Fe3+, Al3+) an die negativen Tonoberflächen gebunden - Das chemisches Ausgangsmaterial für die Humusbildung stellt wahrscheinlich Lignin dar. Huminstoffe an Tonminerale gebunden Bodenbildung Auswaschung: Anwesenheit freier Humussäuren: wirken wie ein Schutzkolloid (Komplexierung) verhindern damit die Ausfällung von Fe(OH)2 und Al(OH)3 verhindert die Entstehung von Tonmineralen Gelöstes Mineralmaterial liegt im Boden vorwiegend als Ionen vor: Kationen: H+, Ca2+, Mg2+, K+, Na+ weniger Fe2+, Mn2+, Al3+ liegen tlw. hydrolysiert oder komplexiert vor Anionen: - HCO3-, CO32-, HSO4-,SO42-, Cl-, F- NO3- nicht stark an den Boden gebunden kann leicht durch H2O ausgewaschen werden - NH4+ relativ stark an den Boden gebunden Funktionen des Bodens Filterwirkung Pufferwirkung Ionenaustausch im Boden Fast alle Bodenpartikel der mineralischen und organischen Bodensubstanz sind an ihren Ober- bzw. Grenzflächen elektrisch geladen. Minerale und organische Bodenpartikel mit großer spezifischer Oberfläche vermögen daher Moleküle (H2O, N2, O2, CO2, NH3, SO2) und Ionen an ihren Grenzflächen zu adsorbieren. Besonders aktiv feine Bodenpartikel: Ø < 2 µm; hohe spezifische Oberfläche: Tonminerale, Huminstoffe, Oxide, Hydroxide Bei Tonmineralen und Huminstoffen, die als wesentliche Ladungsträger und Ionenaustauscher gelten, überwiegen die negativen Ladungen. Ionenaustausch im Boden Ionenadsorption ist reversibel adsorbierte Ionen sind austauschbar (äquivalente Mengen!) nicht austauschbare Ionen: alle Ionen, die im Gitter von Mineralen oder in organischen Substanzen gebunden sind Ionenaustausch erfolgt nur zwischen fester und flüssiger Phase (H2O nötig !) Kationen-Austauscher: Bodenpartikel mit negativer Ladung Anionen-Austauscher: Bodenpartikel mit positiver Ladung Im Boden meist Kationen-Austauscher (die meisten Bodenpartikel sind vorwiegend negativ geladen) => Kationen adsorbiert Ionenaustausch im Boden http://hypersoil.uni-muenster.de/0/05/img/10-3.gif Ionenaustausch im Boden Austauschkapazität: KAK (CEC) = Kationenaustauschkapazität (cation exchange capacity) AAK (AEC) = Anionenaustauschkapazität (anion exchange capacity) Kationenaustausch: wichtigste Ionen: Ca2+, Mg2+, K+, Na+, Al3+, H+ geringe Mengen: NH4+, Fe2+, Mn2+, Cu2+, Zn2+ potenzielle Schadstoffe: Pb2+, Cd2+, Hg+,Cr3+, Sr2+ Ionenaustauscher • Ionenaustauscher sind Verbindungen mit Gerüststruktur (z.B. Zeolithe = Alumosilikate) • Das Gerüst trägt Ionenladungen • Im Hohlraum des Gerüstes befinden sich die beweglichen Gegenionen, die austauschbar sind • Kationenaustauscher: Gerüst anionisch, bewegliche Ionen sind Kationen • Anionenaustauscher: Gerüst kationisch, bewegliche Ionen sind Anionen Puffer Moser Puffer Pufferlösungen halten den pH-Wert weitgehend konstant, auch wenn Säuren oder Basen (in begrenzter Menge!) zugesetzt werden. pH 13 12 11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0 NaOH-Zusatz gepuffert ungepuffert HCl-Zusatz ml Zugabe → gepuffert Puffer Verwendung und Vorkommen: in technischen Prozessen: z. B. beim Galvanisieren, Gerben von Leder, Herstellung von Farbstoffen und photographischem Material Das Wachstum von Bakterien hängt sehr stark vom pH-Wert des Kulturmediums ab (z. B. bilden Milchsäurebakterien Säure und hemmen ihr eigenes Wachstum ) Menschliches Blut wird durch ein Puffersystem aus Hydrogencarbonat, Phosphat und Proteinen auf einem pH-Wert von 7,4 gehalten. weitere natürliche Puffersysteme: Boden, Ozeane, Zellsaft, ... Puffer Puffer setzen sich im allgemeinen aus zwei Komponenten zusammen: - eine, die mit zugegebenen OH- reagieren kann (Säure) - eine, die mit zugegebenen H3O+ reagieren kann (Base) Säure und Base dürfen aber nicht miteinander reagieren!!! daher: konjugiertes Säure-Basen-Paar Puffer Häufig verwendete Puffersysteme Schwache Säure Konjugierte Base Säure-KS pH-Bereich Phthalsäure C6H4(COOH)2 Hydrogenphthalat C6H4(COOH)COO- 1,3·10-3 1,9-3,9 Essigsäure CH3COOH Acetat CH3COO- 1,8·10-5 3,7-5,8 Dihydrogenphosphat H2PO4- Hydrogenphosphat HPO42- 6,2·10-8 6,2-8,2 Hydrogenphosphat HPO42- Phosphat PO43- 3,6·10-13 11,3-13,3 für jeden pH-Bereich gibt es spezielle Puffer Puffer Beispiel Pufferlösung, deren pH-Wert im basischen Bereich liegt: Verwendung eines konjugierten Säure-Basen-Paares, dessen Säure einen pKS Wert >7 hat. NH3/NH4Cl NH3: pKB = 4,74 NH4+: pKS = 14 – pKB = 9,26 Eine Pufferlösung, die gleiche Stoffmengen NH3 und NH4Cl (1:1) enthält, hat einen pH von 9,26. allgemein: Säure HA konjugierte Base A- HA H+ + A- c(H+) . c(A-) c(HA) c(H+) = Ks· = Ks c(HA) c(A-) pH = pKs - log c(HA) c(A-) Puffer eingesetztes Stoffmengenverhältnis von c(H+) / c(A-) im Bereich zwischen 1/10 und 10/1 Pufferlösungen, deren pH-Wert maximal eine Einheit vom pKs-Wert der schwachen Säure HA abweicht. Für eine Lösung, die eine schwache Säure und ihre konjugierte Base in einem Stoffmengenverhältnis 1:1 enthält, gilt immer pH = pKs. Eine Pufferlösung, die x-mol der schwachen Säure und xmol ihrer konjugierten Base enthält, hält den pH-Wert im Bereich pH = pKs 0,1 stabil, wenn maximal 0,115· x mol Säure oder Base zugesetzt wird. Puffer Eine Pufferlösung enthalte 1 mol CH3COOH/L und 1 mol CH3COONa/L. Der pH-Wert (= pKS) der Lösung beträgt 4,742. CH3COOH pH = pKS - log H+ + CH3COOc(CH3COOH) c(CH3COO-) (a) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,01 mol HCl/L? (b) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,1 mol HCl/L? Puffer Eine Pufferlösung enthalte 1 mol CH3COOH/L und 1 mol CH3COONa/L. Der pH-Wert (= pKS) der Lösung beträgt 4,742. CH3COOH pH = pKS - log H+ + CH3COOc(CH3COOH) c(CH3COO-) (a) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,01 mol HCl/L? pH = 4,742- log 1,01 mol/L 0,99 mol/L = 4,733 (b) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,1 mol HCl/L? pH = 4,742- log 1,1 mol/L 0,9 mol/L = 4,655 Puffer Eine Pufferlösung enthalte 1 mol CH3COOH/L und 1 mol CH3COONa/L. Der pH-Wert (pKS) der Lösung beträgt 4,742. CH3COOH ↔ H+ + CH3COOpH = pKS - log c(CH3COOH) c(CH3COO-) (a) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,01 mol NaOH/L? (b) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,1 mol NaOH/L? Puffer Eine Pufferlösung enthalte 1 mol CH3COOH/L und 1 mol CH3COONa/L. Der pH-Wert (pKS) der Lösung beträgt 4,742. CH3COOH ↔ H+ + CH3COOpH = pKS - log c(CH3COOH) c(CH3COO-) (a) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,01 mol NaOH/L? pH = 4,742- log 0,99 mol/L 1,01 mol/L = 4,751 (b) Welchen pH-Wert hat die Lösung nach Zusatz von 0,1 mol NaOH/L? pH = 4,742- log 0,9 mol/L 1,1 mol/L = 4,733 Puffer Die Ozeane der Erde enthalten große Mengen an CaCO3. CaCO3 (s) ↔ Ca2+(aq) + CO32-(aq) CO32- (aq)+ H2O (l) ↔ HCO3- (aq) + OH- (aq) Regenwasser: CO2 löst sich in Wasser (schwach sauer, da H2CO3 entsteht) H2CO3 (aq) + H2O (l) ↔ H3O+(aq)+ HCO3- (aq) (schwache Säure) HCO3- (aq) + H2O (l) ↔ H3O+(aq)+ CO32-(aq) (konjugierte Base) Meerwasser hat einen pH-Wert von 8,20,2 Carbonat-Gleichgewicht puffert das Meerwasser! Saurer Regen wird im Kalk besser abgepuffert als im Urgestein Puffer Wirkungsweise der Carbonat-Puffer am Beispiel von CaCO3 CaCO3 + H3O+ ↔ Ca2+ + HCO3- + H2O HCO3- + H3O+ ↔ CO2 + H2O Wirkungsweise der Gerüstsilikat-Puffer am Beispiel des Ca-Feldspats CaAl2Si2O8 + 2 H3O+ + H2O ↔ Ca2+ + Al2Si2O5(OH)4 + 2 H2O Ca-Feldspat Kaolinit Ionenaustausch- und Pufferkapazität des Bodens • Ionenaustausch- und Pufferkapazität des Bodens stehen miteinander in Wechselwirkung • Die Ionenaustauschereigenschaften bewirken die guten „Filtereigenschaften“ von Böden • Das Wasserspeichervermögen hängt von der Art des Bodens und der Korngröße der Bestandteile ab Ionenaustausch- und Pufferkapazität des Bodens • Zeolithe (Riesenmoleküle mit großen Hohlräumen) wirken sich positiv auf den Wasserhaushalt aus • Huminsäuren haben ein großes Wasserspeichervermögen und enthalten austauschbare H+-Ionen • Den Riesenmolekülen der Silikate stehen die beweglichen Kationen der Metalle gegenüber (K+, Na+, Ca2+, Mg2+, Al3+) Produktion von Mineralsäuren Die Oxidation von Pyrit (FeS2) durch Luftsauerstoff im Boden verursacht die Bildung von sulfatsauren Böden: FeS2 + 3,5 O2 + H2O → Fe2+ + 2H+ + 2 SO42Der pH-Wert kann im Boden Werte von 3 erreichen! In sauren Böden stellt besonders das Al3+ ein Problem dar, da es auf Pflanzen toxisch wirkt. Produktion von Mineralsäuren Elementarer Schwefel, der zu basischen Böden zugegeben wird, kann zur Ansäuerung des Bodens verwendet werden. Der Schwefel wird durch Bakterien oxidiert. S + 1,5 O2 + H2O → 2 H+ + SO42- Dünger • Stickstoff (N) • Phosphor (P) • Kalium (K) Liebig-Labor (Gießen, D) Periodensystem der Elemente Stickstoff im Boden • In den meisten Böden ist der N in den organischen Verbindungen enthalten. NMineralien sind relativ selten (NaNO3 – Chilesalpeter) • NH4+ kann von den Pflanzen direkt aufgenommen werden. H+ wird dabei abgegeben. • NH4+ kann auch von Bodenkolloiden adsorbiert werden (im Gegensatz zu NO3-) Stickstoff im Boden • N wird in reduzierter Form in die Synthesewege von Aminosäuren und anderen Biomolekülen eingeschleust • N-Fixierung wird von Bakterien durchgeführt: Knöllchenbakterien, Cyanobakterien,...(Enzym: Nitrogenase); höhere Organismen nicht dazu befähigt N2 + 8 [H]→ HN NH → H2N-NH2 → 2 NH3 + H2 Stickstoff im Boden • Biologische Prozesse NH4+ kann durch Nitrifikation (Oxidation) in NO3umgewandelt werden. NH4+ + 1,5 O2 ↔ NO2- + 2 H+ + H2O (Nitrosomonas) NO2- + 0,5 O2 ↔ NO3- (Nitrobacter) Bei 20 °C, pH 7, guter Durchlüftung und einem Wassergehalt von 40-60% werden in 14 Tagen etwa 50% nitrifiziert • Industrieller Prozess Haber-Bosch Verfahren N2 + 3 H2 ↔ 2NH3 (Prinzip von Le Châtelier-Braun) (p = 400 bar, T = 500 °C, Ausbeute ~ 11%) Stickstoffkreislauf N2 N2 N2 Düngemittelherstellung NH3 + HNO3 biol. N-Bindung Denitrifikation Proteine Proteinabbau N2O Proteinabbau Spaltprodukte NO Anorganische Spaltprodukte NH4+ Humus NO3Nitrifikation Phosphor • Phosphor steht an 14. Stelle der Elementhäufigkeit • Anteil an der Erdrinde: 0,12-0,07 % (w/w) • P tritt nie elementar auf! • In der Natur ubiquitär (vor allem als PO43-); in Kleinlebewesen der Meere ist PO43- stark angereichert; Calciumphosphat ist wichtiger Bestandteil von Knochen und Zähnen Phosphor • P-Gehalt in der Lithosphäre: 0,1 %, Hydrosphäre (unbelastet) 0,1 mg P/L, Biosphäre 0,1-1 % • Kreislauf zwischen den Sphären; durch den hohen (90%) P-Verbrauch in der Landwirtschaft wird er in eine Richtung verstärkt. Phosphor • Phosphate besitzen biochemische Schlüsselfunktion (DNA, Energiehaushalt ATP, Biokatalyse,...) • Natürlicher Bestandteil der Nahrungsmittel und Exkremente; der Mensch nimmt täglich ~ 1-2g P auf Phosphor Für die Aufnahme in Pflanzen muss P in einer einfachen anorganischen Form vorliegen (vorwiegend als H2PO4- und HPO42-). Dissoziationsstufen der Phosphorsäure: H3PO4 → H+ + H2PO4H2PO4- → H+ + HPO42HPO42- → H+ + PO43- Phosphor • Phosphat ist am besten in pH-neutralen Böden verfügbar • In sauren Böden wird es von Al (III) und Fe (III) gefällt • In alkalischen Böden können die Phosphate mit CaCO3 zu relativ unlöslichem Hydroxyapatit reagieren (Ca5(PO4)3(OH)) • Phosphorrückgewinnung ist heute ein wichtiges Thema im Rahmen des Ressourcenmanagements Kalium • Kalium steht in der Elementhäufigkeit an 8. Stelle • Anteil an der Erdrinde: 2,59 % (w/w) • Meerwasser enthält nur 0,08 % K • K tritt nie elementar auf. Es ist eines der stärksten Reduktionsmittel. K brennt auf Wasser (wie Na) 2K + 2 H2O → 2 KOH + H2 Kalium • Pflanzen benötigen relativ hohe KKonzentrationen • K aktiviert einige Enzyme und spielt im Wasserhaushalt der Pflanzen wie bei der Nervenreizleitung der Tiere eine wichtige Rolle. Dünger Die Nährstoffe sollen 16 Elemente liefern, von denen N, K und P besondere Bedeutung haben. Bei guten Getreideernten (3500 kg/ha) werden dem Boden folgende Mengen (als Verbindung) entzogen: N: 80-160 kg/ha K: 70-120 kg/ha P: 15-25 kg/ha Nährstoffe C, H und O erhalten die Pflanzen aus Luft und Boden. Alle anderen Nährstoffe müssen aus dem Boden gewonnen werden. Dünger Große Mengen werden benötigt: C, H, O, N, P, K Mittlere Mengen werden benötigt: Ca, Mg, S In Spuren werden benötigt: B, Cu, Fe, Mn, Zn, Mn, Cl Anwendung in Form von Mineraldüngern oder organischen Düngern Düngung und Resistenz Gegen Pflanzenkrankheiten, Trockenheit und Frost • • • • • • • • N-Mangel: Befall durch Parasiten N-Überschuss: Befall, durch Viren, Bakterien, Pilze P-Mangel: Rostpilz, geringe Resistenz K-Mangel: weniger feste Zellwände Mg-Mangel: Stiellähme (Wein) Ca-Mangel: < Festigkeit Si-Mangel: < Verkieselung Zn-Mangel: Frostanfälligkeit (Hafer) Gegen chemische Umwelteinflüsse Toxische Stoff in der Luft • Hoher Kohlenhydratgehalt → > Resistenz gegen SO2, F2 • Bestimmte Wuchsstoffe → > Resistenz gegen PAN • Höherer Eiweißgehalt → > Resistenz gegen SO2 • Ca2+ → Schutz gegen FToxische Stoffe im Boden • Humusdüngung bewirkt Komplexierung Kohlenstoffkreislauf Lufthülle der Erde 2600*109 t CO2 Photosynthese 129*109 t CO2 Pflanzen Atmung 37 *109 t CO2 Mineralisation 92*109 t CO2 Mikroorganismen (aerob, anaerob) Austausch Verbrennung 18*109 t CO2 Ozeane Kohle, Gas, Petroleum: 10000*109 t CO2 Sedimente Quelle: Schlegel Atmung Fossile Brennstoffe Brand- Photorodung synthese Atmung Vulkane Verwesung biol./chem. Prozesse im Meer Hydrosphäre Pedosphäre Biosphäre Atmosphäre Kohlenstoffkreislauf (CO2) Deposition Industrie Vulkane Ausgasung Verwitterung Absorption Desorption Hydrosphäre Pedosphäre Biosphäre Atmosphäre Schwefelkreislauf Atmosphäre Aufbau und Abbau von Radikalen Aufbau und Abbau von Ozon Nat. Emissionen Anthrop. Emissionen Feuer, Vulkane Verwehungen Lithosphäre Gase Photosynthese Chemosynthese Atmung Düngung Landwirtschaft Deposition Versickerung Hydrosphäre Biosphäre Verwesung Verwesung De-/Nitrifikation Mineralisation Bodenatmung Seeaerosol Gase Abdrift Auswaschung Oxidationen Reduktionen Verwitterung Verwitterung Immobilisierung Aufnahme Sedimentbildung Danke für Ihre Aufmerksamkeit