Humanpathogene Herpesviren (HSV-1 und HSV-2) Viren Herpes simplex 1.8 Erreger: Epidemiologie: Herpes-simplex-Viren Typ 1 (HSV-1) und Typ 2 (HSV-2). Diese gehören zur Gruppe der humanpathogenen Herpesviren. Ubiquitäres Vorkommen. Virusreservoir ist der Mensch, die Übertragung erfolgt bei engem Körperkontakt durch die Haut oder Schleimhaut. Inkubationszeit (1)-6-8(26) Tage. Für Typ 1 ist Eintrittspforte der Mund-Nasen-Rachenraum, für Typ 2 die Genitalschleimhaut. Die Viren persistieren lebenslang in den Spinalganglien. Klinisches Bild: Rekurrierende Herpes-simplexInfektionen: Komplikationen: Disseminierte Herpesinfektion des Neugeborenen: Therapie: Primärinfektionen verlaufen meist asymptomatisch. Kommt es aber zu einer manifesten Erkrankung, dann ist das Krankheitsbild stürmisch verlaufend mit hohem Fieber, Mattigkeit und Apathie. Aufschießen zahlloser Bläschen im Bereich der Mundhöhle und der Lippen sowie der Umgebung der Lippen, 69-71 gelegentlich auch am Auge. 72 Da die Bläschen rasch platzen, entstehen Erosionen und Ulzera mit gerötetem Hof, welche sehr schmerzhaft sind. Schwellung regionärer Lymphknoten, Ausbildung von Belägen 69 und fötider Mundgeruch können hinzukommen. Der Speichelfluß ist verstärkt, die Nahrungsaufnahme stark behindert. Diese Symptome halten meist 8 Tage an, dann Entfieberung und Abheilen ohne Narbenbildung. Gelegentlich kommt es jedoch auch zur Granulombildung im Zungenbereich. 82 Die nach einer Erstinfektion in Spinalganglien persistierenden Viren können durch belastende Faktoren – fieberhafte Infekte („Fieberbläschen“), Sonnenbelastung u.a. –, oft aber auch ohne erkennbare Auslösung aktiviert werden. Die Erkrankung verläuft ohne wesentliche Allgemeinsymptome mit Blasenbildung meist im Lippenbereich, 73 jedoch sind auch andere Lokalisationen möglich. 74-78 Eine Abheilung erfolgt meist ohne Narbenbildung nach 1-2 Wochen, beim rekurrierenden „Herpes recidivans in loco“ können aber Narben verbleiben. 79 Die gefürchtete Keratokonjunktivitis – meist ausgelöst durch HSV-1 – kommt bei Kindern seltener vor als bei Erwachsenen. Im Fluoreszeintest lassen sich typische Veränderungen nachweisen. Eine Mazeration der Cornea kann zur Erblindung führen. Ein Abklatschherpes (Herpes-Panaritium) 80, 81 kann durch Lutschen im Fingerbereich entstehen. Das Ekzema herpeticatum 83-87 kommt ausschließlich auf ekzematös veränderter Haut vor. Die Infektion verläuft unter schweren Allgemeinerscheinungen und hohem Fieber. Häufig kommt es zu bakteriellen Superinfektionen. 88 Die seltene, aber sehr gefährliche Herpesenzephalitis wird meist durch HSV1 ausgelöst. Die Infektion (meist mit HSV-2) erfolgt beim Durchtritt durch den Geburtskanal oder durch retrograde Ausbreitung unmittelbar vor Geburt. Häufig liegt bei den Müttern der Kinder eine asymptomatische HSV-Infektion vor. Disseminierte HSV-Infektionen können in seltenen Fällen mit einer Latenzzeit von 4-6 Wochen auftreten. 89, 90 Bei schweren Verläufen (Enzephalitis, Infektion des Neugeborenen, Ekzema herpeticatum) Behandlung mit Aciclovir oder Vidarabin. Bei Herpes labialis im Frühstadium Aciclovir-Creme oder adstringierende Maßnahmen (Alkohol, 70%ig), bei Keratokonjunktivitis Aciclovir-Augensalbe. 30 Herpes simplex 1.8 69 Herpes-Stomatitis mit massivem Zungenbefall 70 Herpes-Erstinfektion 71 Herpes-Erstinfektion, genabelte Bläschen 72 Herpes-Erstinfektion 31 Herpes simplex 1.8 73 Rezidivierender Herpes, typische Lokalisation 74 Rezidivierender Herpes, Handfläche 75 Rezidivierender Herpes im Handbereich 76 Rezidivierender Herpes zw. den Fußzehen 77 Rezidivierender Herpes im Augenbereich 78 Rezidivierender Herpes im Augenbereich 32 Herpes simplex 1.8 79 Herpes recidivans in loco 80 Herpes-Panaritium 81 Herpes-Panaritium 82 Granulombildung der Zunge nach Herpes-Stomatitis 33 Herpes simplex 1.8 83 Ekzema herpeticatum 84 Ekzema herpeticatum im Handbereich 85 Ekzema herpeticatum bei rezidivierendem Herpes 86 Wie 85, Zustand nach 6 Wochen 34 Herpes simplex 1.8 88 Ekzema herpeticatum beim Kleinkind, bakterielle Superinfektion 87 Ekzema herpeticatum beim Kleinkind 90 Schwere disseminierte Herpes-Infektion bei einem Säugling 89 Disseminierte Infektion 35