Meningitis beim Schwein Meningitis tritt bei Schweinen

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Meningitis beim Schwein
Meningitis tritt bei Schweinen in der Regel mit anderen Symptomen gemeinsam oder
leicht zeitversetzt auf. So sind häufig kurz vorher Pneumonie, Endokarditis, Arthritis,
Otitis oder eine Septikämie festzustellen. Das Vorliegen einer Meningitis äußert sich
in Dreh- und Ruderbewegungen der Tiere in Seitenlage. Vielfach ist nur eine
während des frühen Stadiums eingeleitete Therapie erfolgversprechend. Diese muss
unter Berücksichtigung der verursachenden Erreger und existierende Resistenzen
aufgestellt werden.
Als Erreger für eine Meningitis beim Schwein kommen verschiedene Streptokokken
der Gruppen C, E, G , Pasteurella multocida, Actinomyces pyogenes, Actinobacillus
pleuropneumoniae, Mycoplasma hyorhinis, Escherischia Coli und vereinzelt auch
Salmonella thyphimurium in Frage.
Streptokokkenmeningitis
Am bedeutsamsten sind im Zusammenhang mit Meningitis beim Saugferkel und
beim Absetzer die Streptokokken, von denen St. suis am häufigsten vorkommt. Die
Erkrankung mit St. suis tritt gehäuft bei vier bis acht Wochen alten Ferkeln auf,
aber auch wenige Tage alte Ferkeln und sechs Monate alte Schweine können
betroffen sein.
Besonders die Serotypen 2 und 9 sind im Zusammenhang mit der Meningitis beim
Schwein zu erwähnen, da sie am häufigsten aus dem Liquor cerebrospinalis isoliert
werden können. Der Mechanismus, wie St. suis die Blut-Hirn-Schranke überwindet
ist noch nicht geklärt, jedoch wird dem von St. suis produzierten Suilysin hier eine
zellschädigende, zellinvasive Wirkung, insbesondere auf Endothelzellen,
zugeschrieben. Als prädisponierende Faktoren für das Auftreten von Erkrankungen
gelten ungenügende Belüftung mit daraus resultierenden erhöhten
Schadgaskonzentrationen, erhöhter Luftfeuchtigkeit, starke
Temperaturschwankungen, sowie Umgruppierungen und Altersdifferenzen von mehr
als zwei Wochen (TAYLOR 1989; CLIFTON-HADLEY 1983).
St. suis kann als gefürchteter Zoonoseerreger auch beim Menschen Meningitis sowie
verschiedene andere Erkrankungen (Erkrankung des Cochleovestibularorgans)
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verursachen (ARENDS et al. 1988, Halaby et al. 2000). Besonders gefährdet sind
Personen, die in der Schweineproduktion oder Fleischindustrie arbeiten, aber auch
Personen die mit Wildschweinen Kontakt haben (Halaby T, Hoitsma E, Hupperts R,
Spanjaard L, Luirink M, Jacobs J. Streptococcus suis meningitis, a poacher's risk.
Eur J Clin Microbiol Infect Dis. 2000 Dec;19(12):943-5.). Selbstverständlich zählen
auch Schweine behandelnde Tierärzte zu dieser Risikogruppe, wodurch sie
gleichzeitig auch als Verbreitungsvektoren in Frage kommen.
Prophylaktisch kommt in gefährdeten Beständen eine Impfung mit einem
inaktivierten virulenten und avirulenten St. Suis Serotyp 2 Stamm in Betracht.
Dadurch wird eine belastbare, nicht stammspezifische Immunantwort
hervorgerufen, jedoch kann eine subklinische Infektion nicht verhindert werden
(HOLT et al. 1988). Werden virulent Stämme verwendet, können sich jedoch
vorübergehend Krankheitssymptome entwickelten. (Dissertation Achim Allgaier, TiHo
2000).
Studien haben ergeben, das insbesondere MRP + EF + serotype 2 and MRP* EFserotype 9 mit den Krankheitsbild Meningitis/Septikämie/Arthritis. (Baums CG, Da
Silva LM, Goethe R, Valentin-Weigand P. (2003). Occurrence and diagnostic
relevance of virulence-associated factors in Streptococcus suis. Dtsch Tierarztl
Wochenschr. 2003 Sep;110(9):378-81).
Otitis und Meningitis
Charakteristisch für dieses Krankheitsbild ist das stets gemeinsame Auftreten einer
Otitis und einer sich daraus ergebenden Meningitis. Als Erreger kommen hier
verschiedene Streptokokken der Gruppe C, E, G; Pasteurella multocida,
Actinomyces pyogenes sowie Mycoplasma hyorhinis in Frage. Häufig ist die Otistis
und Meningitis bei Läufern mit Räude, Rhinitis atropicans und Pneumonien im
vergesellschaftet. Charakteristisch für diese Erkrankung ist das Kopfschiefhalten und
eine Leukozytose mit Kernlinksverschiebung. AB meist keine Wirkung, Optimierung
der Haltungsbedingungen).
(Dissertation Achim Allgaier, TiHo 2000).
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Glässersche Krankheit
Die Glässersche Kranheit tritt in den letzten Jahren auch wieder häufiger in
Deutschland auf. Der Erreger ist Haemophilus parasuis, der zwar auch im
Respirationstrakt gesunder Schweine regelmäßig nachzuweisen ist, aber in
Verbindung mit Stresssituationen Polyserositis, Polyarthritis und Meningistis
hervorrufen kann. Als Therapie kommt nur die Gabe eines schnell wirksamen Gram
negativen Antibiotikums (z.B. Cefquinom) in Betracht. In der Regel werden die Tiere
jedoch trotz Behandlung zu Kümmerern.
Hypophysenabzesssyndrom
Eine weitere Ursache für eine Meningitis beim Schwein kann das so genannte
Hypophysenabzesssyndrom sein. Auch hier ist die Meningitis in der Regel gepaart
mit einer Otitis als Folge einer Infektion mit Actinomyces pyogenes. Eine Therapie ist
meist aufgrund der bereits weit fortgeschrittenen Organveränderung nicht möglich.
Actinobacillus pleuropneumoniae kann der Verursacher einer exsudativen Meningitis
beim Schwein sein. Bei neugeborenen Ferkeln ist gelegentlich auch Salmonella
typhimurium für das Auftreten von Meningitis verantwortlich, die hier allerdings von
einer Septikämie und Enteritis begleitet ist. Ebenfalls verbunden mit Enteritis und
Septikämie kann eine durch Escherichia coli hervorgerufene Meningistis sein.
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