Serologie - Uni Marburg

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Die Skripte (Folien) sind unter den folgenden Adressen zu finden:
Internet:
http://www.uni-marburg.de/fb20/medmikrobio/lehre/NETZ
K-Med:
http://www.k-med.uni-giessen.de/ilias/goto.php?target=crs_6843&client_id=kmed
A3
Global Deaths from Diseases
Illness
Annual deaths
Cardiovascular diseases
Diarrheal diseases
Cancer
Pneumonia
Tuberculosis
AIDS
(1999)
Chronic obstructive lung disease
Measles
Malaria
Hepatitis B
Tetanus (neonatal)
Pertussis (whooping cough)
Maternal mortality
AIDS
(1990)
Schistosomiasis
12 million
5 million
4,8 million
4,8 million
5 million
2,8 million
2,7 million
1,5 million
1-2 million
1-2 million
775 thousand
500 thousand
200 thousand
200 thousand
200 thousand
Source: World Health Organisation
A11
Mögliche Krankheitserreger :
1)
Prione
2)
Viren
3)
Bakterien
4)
Pilze
5)
Protozoen (Einzeller)
6)
Metazoen (Würmer, Milben)
A12
Erreger von Infektionskrankheiten des Menschen
Subzelluläre Objekte:
- Viren (20 - 200 nm)
Einzellige Lebewesen:
(Protisten)
- Prokaryonten (200 - 2000 nm)
- Eukaryonten (> 2000 nm)
Mehrzellige Lebewesen
- Helminthen (mm - m)
- Arthropoden (cm)
A16
Hitze- und Chemikalienbeständigkeit
des Scrapie-Agens
Behandlung:
Reduktion der Infektivität
121 C – 1 h autoklavieren
106
100 C, 1 h
103
80 C, 1 h
101
1M NaOH
106
0,5% Hypochlorid
104
3,7% Formaldehyd
102
Nichtionische Tenside
(z.B. 1% Sarcosyl)
101
Ionische Tenside
(z.B. 1% SDS)
102
A19
A19 Besonderheiten der Bakterienzelle
1)
DNA
1 „Chromosom“ in Ringform
2)
Kein Zellkern
3)
Flagellen (Geißeln)
Insertion durch Basalgranula in der
Zellmembran
Mono-, lopho- und peritriche Begeißelung
4)
Fimbrien / Pili
Insertion in der Zellmembran
Funktionen bei der Adhäsion und beim
Gentransfer
5)
Bakterienkapsel
Polymere Polysaccharide (meistens) oder
polymere Aminosäuren (selten)
6)
Sporen
Dauerformen, wasserarme Konzentrate
aus DNA, Zytoplasma mit einer Sporenwand
7)
Mesosom
Einschnürungen des Cytoplasmas
8)
Zellwand
Siehe grampositiv und gramnegativ
A40
Fieberauslösung
TLRs
A44
Probenentnahme - Probentransport
Probenentnahme:
Probentransport:
richtiger Ort
richtige Menge
richtiger Zeitpunkt
richtiger Träger
richtige Temperatur
in endlicher Zeit
A45
Informationen an das mikrobiologische Labor
1) Angaben zur Person (Alter, Geschlecht)
2) Art der Probe (z.B. Katheter-Urin)
3) Ort der Probenentnahme (z.B. Eiter aus....)
4) Zeitpunkt der Probenentnahme
5) Angaben zur Erkrankung (Verdachtsdiagnose??)
6) antibiotische Vorbehandlung
7) Fragestellung
A46
Probenversand
vorzugsweise flüssiges Material versenden (keine Abstrichtupfer)
besser für die Mikroskopie
keine Austrocknungsgefahr
wenn kein flüssiges Material zur Verfügung steht
Tupfer in Transportmedium verbringen
(Schutz vor Austrocknung, pH-Änderung,
Nährstoffmangel, anaerob/aerob)
mikroskopische Präparate in vorgefertigten Plastikbehältern versenden
A47
Koch-Henle-Postulate
1.
Der Erreger ist bei jedem Patienten mit der betreffenden
Krankheit zu finden.
2.
Der Erreger kommt bei keiner anderen Krankheit als
zufälliger und nicht pathogener Keim vor.
3.
Der rein isolierte Erreger ist imstande, von neuem die
Krankheit auszulösen.
A48
A49
10 mal soviele Bakterien wie Körperzellen
A50
Begriffe aus der Infektionslehre
Kontamination:
Verunreinigung von Dingen oder
Proben mit Mikroorganismen
Kolonisation:
Besiedelung von Epithelien mit
Mikroorganismen
Infektion:
Eindringen von Mikroorganismen in
das Gewebe
a) endogene Infektion:
Infektion, die von körpereigenen
Mikroorganismen ausgeht
und
Infektion, die durch von außen
eindringende Mikroorganismen
verursacht wird.
b) exogene Infektion:
Infektionserkrankung:
Schädliche Folgen der Infektion
A51
Begriffe aus der Infektionslehre
Konsequenzen der Wirtsexposition mit einem Erreger
Keine Infektion:
Da z.B. kein Rezeptor für den Keim
vorhanden ist.
Inapparente Infektion:
Symptomlos
Abortive Infektion:
Abgemilderter Verlauf
Manifeste Infektion:
Krankheit mit Symptomen.
Kommensalismus:
Keim und Wirt adaptieren sich, Wirt wird
zum Keimträger
A52
Eintritt von HIV
A54
MANIFESTATIONSINDEX
VERSCHIEDENER INFEKTIONSKRANKHEITEN
Infektion
Pneumocystis carinii
Poliomyelitis Virus (Kinder)
Prozent der Infizierten
(immunkompetenten)
mit manifester Erkrankung
0
0,1 - 1,0
Epstein-Barr-Virus
(Kinder 1. - 5. LJ.)
1,0
Röteln-Virus
50
Influenza-Virus
(Junge Erwachsene)
60
Bordetella pertussis
> 90
Salmonella typhi
> 90
Plasmodium spp.
> 90
Neisseria gonorrhoeae
(erwachsene Männer)
99
HIV
99
Lassa Virus
100
A55
Begriffe aus der Infektionslehre
Parasit :
Organismus, der auf einem anderen Organismus
lebt und sich von ihm ernährt.
Pathogen :
Parasit (z.B. Bakterium, Virus, Wurm), der
Krankheiten hervorrufen kann.
Symbiont :
Organismus, der zusammen mit einem anderen
Organismus lebt, zum gegenseitigen Vorteil
beider Organismen.
Kommensale: Normale Keime auf Haut und Schleimhaut; in ihrer
Gesamtheit die Normalflora.
Opportunist:
Fakultativ pathogener Mikroorganismus, der zum
Auslösen von Krankheit einer Prädisposition bedarf,
häufig Keim der Normalflora, der an den „falschen
Fleck“ gerät.
A56
A57
Begriffe aus der Infektionslehre
Pathogenität: Fähigkeit eines Keimes, eine Erkrankung
hervorzurufen. Ein Keim kann dabei
absolut oder fakultativ pathogen sein.
Die Pathogenität wird bedingt durch
Pathogenitätsfaktoren.
Virulenz:
Ausmaß der Pathogenität.
Die Virulenz ist steigerbar durch
Selektion und abschwächbar z.B. durch
eine Tierpassage.
A58
Begriffe aus der Infektionslehre
Autotrophe Bakterien
• bauen kohlenstoffhaltige Verbindungen aus dem
in der Luft und im Wasser enthaltenen Kohlendioxid
auf
Heterotrophe Bakterien
• beziehen Kohlenstoff aus organischen Verbindungen
• sie sind deshalb von organischen Nährstoffquellen abhängig
A59
Begriffe aus der Infektionslehre
Auftreten einer Infektionskrankheit
- sporadisches Vorkommen
Einzelfälle ohne weitere Ausbreitung
- endemisches Vorkommen
jahrelanges Vorkommen von Einzeloder Gruppenerkrankungen in einem
bestimmten Gebiet
- epidemisches Vorkommen
gehäuftes Auftreten in bestimmten
Bevölkerungsgruppen und Gebieten
mit begrenzter Zeitdauer (Tardivoder Explosiv-Epidemie)
-pandemisches Vorkommen
Ausbreitung über Länder und
Kontinente
A 60
Unspezifische Bakterien-Abwehr an Eintrittspforten (1)
- Haut
Trockene Hornschicht der Epidermis
Antimikrobielle Wirkung der Talg- und Schweißdrüsen (Fettsäure, Milchsäure), niedriger pH (ca. 5,5)
- Schleimhaut
Abdeckung der Epithelien mit Schleim
- Auge
Tränenflüssigkeit
Lysozym (spaltet die Zellwand grampositiver Erreger)
- Speichel
Lysozym, andere „Verdau“-Enzyme
- Respirationstrakt
Zilienbewegung des Flimmerepithels
Husten, Niesen
- Magen
Salzsäure
A 61
Unspezifische Bakterien-Abwehr an Eintrittspforten (2)
Darm
Peristaltik (befördert Bakterien nach außen)
Urogenitaltrakt
Urinfluss
Antibakterielle Substanzen im Sperma
Lactobazillus produziert Milchsäure in der Vagina
(saurer pH, ca. pH = 6)
Bakterielle
Normalflora
Besetzt potentielle Anhaftungsstellen für pathogene
Mikroben
Produziert antimikrobielle Substanzen
Epithel +
Immunzellen
Produktion von Defensinen (kationische Peptide,
vermitteln Porenbildung in der Bakterienzelle)
A 62
STERILISATION UND DESINFEKTION
• STERILISATION
ist das Abtöten bzw.
das irreversible Inaktivieren aller
vermehrungsfähigen Mikroorganismen
• DESINFEKTION
ist das Abtöten bzw.
das irreversible Inaktivieren aller
Erreger übertragbarer Infektionen
oder eine Keimreduktion von 5 log
A 63
Pasteurisierung
inaktiviert viele pathogene Keime,
inklusive Mykobakterien und Brucellen,
aber keine Sporen, durch erhitzen für
oder
a) 15 sec.
auf 71°C
b) 1-2 sec.
auf 135 - 150°C (H-Milch)
A 64
Themen rund um Antibiotika
Einteilung der antimikrobiellen Substanzen
Antibiotika
sind von Pilzen oder Bakterien gebildete Stoffe,
die schon in geringer Menge das Wachstum von
Mikroorganismen hemmen oder diese abtöten.
Chemotherapeutika
sind alle in der Natur nicht vorkommenden
synthetisch gewonnenen Substanzen mit
antimikrobieller Wirksamkeit.
A 69
Themen rund um Antibiotika
Aus: Kumar et al, Crit. Care Med. 2006. 34:1589
Themen rund um Antibiotika
A 71
Zuordnung der Antibiotika zu den verschiedenen
Wirkmechanismen
Zellwandsynthesen
Penicilline
Cephalosporine
Carbapeneme
Vancomycin
Fosfomycin
Zytoplasmamembran
Colistin
Polymyxin B
Proteinsynthese
Tetrazykline
Makrolide
Linezolid
Aminoglykoside
Chloramphenicol
Nukleinsäuresynthese
Rifampicin
Gyrasehemmer
A 72
Themen rund um Antibiotika
Wirkungstypen von antimikrobiellen Substanzen
- bakteriostatisch:
Prototyp: Tetrazykline
- bakterizid:
a.) nur während der Teilungsphase der Bakterien
Prototyp: Penicilline
b.) unabhängig von der Teilungsphase
Prototyp: Polymyxine
A 73
Themen rund um Antibiotika
Antibiotikaresistenz-Testung
A 75
Themen rund um Antibiotika
Minimale Hemmkonzentrationen (MHK)
ist diejenige Konzentration eines Antibiotikums (in µg/ml)
bei der nach 20-stündiger Einwirkung auf einen gegebenen
Bakterienstamm kein sichtbares Wachstum zu erkennen ist
Minimale Bakterizide Konzentration (MBK)
ist diejenige Konzentration eines Antibiotikums (in µg/ml)
bei der alle Keime abgetötet werden
A 76
Themen rund um Antibiotika
Mutant prevention concentration
A 77
Themen rund um Antibiotika
Genetische Veränderung von Bakterien
Punktmutation
Änderung eines Nukleotids (häufig
reversibel)
Deletion
Verlust von zwei (bis größer 1000)
Nukleotiden (irreversibel)
Verlust eines Plasmids
Erwerb eines Plasmids
A 78
Themen rund um Antibiotika
Mechanismen der Resistenzentwicklung
1. Spontanmutation
- Einschrittmutation
- Mehrschrittmutation
Rate 1: 106 -107
Durch eine einzige Mutation kommt es
zur Resistenz
Mehrere Mutationen sind zur Resistenzausbildung notwendig
2. Resistenztransfer durch
a)
b)
c)
Transformation
Transduktion
Konjugation
Übertragung durch lösliche DNA
Übertragung durch Phagen
Übertragung von Plasmiden über
Sexpili
3. Ausbildung von Persisters Beispiel: Penicillin „Resistenz“, wenn
sich Keime wegen Nährstoffmangel
nicht vermehren
A 79
Themen rund um Antibiotika
Wirkmechanismen bakterieller Resistenzen
1.
Primäre Antibiotikaresistenz
Beispiel:
Penicillinresistenz zellwandloser Bakterien
2.
Produktion Antibiotika-abbauender bzw. -modifizierender Enzyme
Beispiel:
ß-Lactamase
3.
Ausbildung Antibiotika-unempfindlicher Zielstrukturen
Beispiel:
Penicillinbindeproteine (PBP) mit geringer
Affinität zu ß-Lactam Antibiotika bei MRSA
4.
Permeabilitätsbarriere mit Störung des Transports durch die
Zytoplasmamembran
5.
Aktiver Efflux durch Pumpen in der Zytoplasmamembran
A 81
Serologie
-Ursprünglich definiert als Nachweis von Antikörpern
-Jetzt auch verwendet für Nachweise von Antigenen
mit Hilfe von Antikörpern
Einsatz:
a) Frustration (Nachweis des Erregers durch Anzucht
oder PCR schwierig oder unmöglich)
b) Nachweis von Folgeerkrankungen (z.B. reaktive Arthritis)
Gonoblenorrhoe
A 82
Serologie
Gonoblenorrhoe
A 83
Serologie
A 84
Serologie
Immunelektrophorese
A 85
Serologie
A 86
Serologie
A 87
Serologie
Indirekter Fluoreszenztest (z.B. FTA-abs)
4. Schritt: Waschen
3.Schritt: Anti-Human IgG
mit Fluoreszenzfarbstoff
2. Schritt: Waschen
1.Schritt Patientenserum
A 88
Serologie
A 89
Serologie
Serologie
A 90
Western Blot
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